Armin Mohler: "Gegen die Liberalen"

Rezension

Armin Mohlers Streitschrift „Gegen die Liberalen“ ist ein ausgesprochen rezensentenfreundliches Buch: Im Grunde braucht man nicht viel zu rezensieren; Zitate, verbunden mit einigen Kommentaren, genügen:

Wer ist ein harmloser Rechter?

Wenn Sie mit einem „Rechten“ zu tun haben, so suchen Sie herauszubekommen, wer sein Feind Nr.1 ist. Sind es die Kommunisten, so haben Sie einen von Grund harmlosen Menschen vor sich. (…) Wenn der Mann jedoch auf die Liberalen gespitzt ist, wird die Sache ernsthafter. Denn dieser Rechte hat einen Feind, der bereits innerhalb der Burg agiert und unsere Abwehr so weich macht, daß der äußere Feind eindringen kann.

Feindschaft gegen Liberale gilt vielen Leuten als anstößig. Um an einer ganz anderen Ecke anzufangen: als mir einmal einige Bosheiten gegen allzu verrückte Ökomanen über die Lippen rutschten, schaute mich eine sympathische Dame in mittleren Jahren entsetzt an. Sie fragte mich mit vorwurfsvollen Augen: „Ja, macht das Ihnen denn keine Freude, wenn die Vögelein pfeifen?“ Darauf fiel mir nun wirklich keine Antwort ein. Ähnlich kann es einem gehen, wenn man etwas gegen die Liberalen sagt. Dann kommen gleich die halb verständnislosen, halb empörten Fragen: „Sind Sie denn gegen die Freiheit?“ (…) Ich komme nicht darum herum zu sagen, weshalb ich gegen die Liberalen bin … . Und mehr noch: weshalb sie für einen Konservativen meiner Art der Feind Nr. 1 sind. Mit einem Linken kann ich mich unter Umständen noch verständigen, denn nur zu oft hat er eine Teilwahrheit für sich. Mit dem Liberalen jedoch kann es keine Verständigung geben.

Der Grund liegt meines Erachtens darin, dass der Marxist wenigstens bei der Diagnose von einer empirischen Analyse ausgeht. Die muss im Einzelfall nicht richtig sein, aber der Marxist lässt die Wirklichkeit wenigstens als Argument gelten, solange es um die Diagnose des Ist-Zustandes geht; im Wolkenkuckucksheim der Utopie verschwindet er erst, wenn es um die Therapie geht. Der Liberale lebt von Anfang an im Wolkenkuckucksheim.

Was er daher nicht einmal als Möglichkeit in Betracht ziehen kann, ist die Dialektik des Liberalismus: dass Freiheit nicht ihre eigenen kulturellen Voraussetzungen hervorbringen kann, dass diese historisch gewachsen sind und vom Liberalismus als politischer Ideologie höchstens zerstört werden können.

Das eigentliche Problem des Liberalismus ist, daß eine liberale Praxis nur möglich ist, wenn gewisse Traditionsbestände an Gewohnheiten und tief eingerasteten Sitten noch vorhanden sind, mit deren Hilfe die Gesellschaft ihre Schwierigkeiten meistert. Salopp gesprochen: sechs konservative Jahrhunderte erlauben es zwei Generationen, liberal zu sein, ohne Unfug anzurichten. Sind aber jene Bestände in der permissiven Gesellschaft einmal aufgezehrt, so werden die bestgemeinten liberalen Parolen zu Feuerlunten.

Ein Liberaler kann das nicht sehen, weil Gesellschaft für ihn die Summe von Individuen ist. Entsprechend fremd ist ihm das Gesetz der unbeabsichtigten Rückwirkungen: Wer für die Freiheit eintritt, kann niemals Unfreiheit bewirken, Liberalismus also auch niemals in Totalitarismus umschlagen; Intoleranz ist in den Prämissen der liberalen Doktrin nicht explizit enthalten, kann also auch niemals Konsequenz ihrer schrittweisen Verwirklichung sein. Was ungefähr so intelligent ist, als wollte man behaupten, der Gulag könne nichts mit dem Marxismus zu tun haben, weil er bei Marx ja nicht vorgesehen sei.

Die Erfinder des Liberalismus sind allesamt Opfer der verbreitetsten Geisteskrankheit, die es gibt: des Intelligibilitätswahns. … Sie besteht darin, daß man das, was man im Kopf hat, mit der Welt als Ganzem identifiziert. (…) Man könnte darüber lachen – aber der Wahn hat seine Folgen. Der von ihm Befallene weiß genau, was das Gute und Richtige ist und wie man es auszuführen hat. Daß das Leben den Zick-Zack-Gang geht, weiß er nicht. (…) Er weiß den Weg, er sagt den Weg, er zeichnet ihn selbstbewußt mit kräftigen Strichen in eine Landkarte ein, die nur aus einer weißen Fläche, ohne Konturen und ohne Farbe, besteht.

Wer nicht so genau hinsieht, hält dieses Portrait des den Abstraktionen verfallenen Liberalen natürlich für überzogen. Hat der Liberale nicht als höchsten Wert, von dem all sein Denken ausgeht, das Individuum? Gibt es etwas konkreteres als das Individuum? Nun – der Kritiker des Liberalismus, der nicht bloß nan Symptomen herumdoktert, sagt: das Individuum gibt es gar nicht. Es ist eine Erfindung. Die Vorstellung eines autonomen „Individuums“, wie sie den Liberalen so am Herzen liegt, ist die schlimmste aller Abstraktionen. Es ist geradezu banal, das festzustellen: Jeder Mensch steht in einem Lebenszusammenhang, von dem aus er denkt und reagiert. Er ist in seiner Familie verwurzelt oder in der Bindung an andere Menschen … . Er verhält sich im Hinblick auf die geschichtliche Situation, in der er sich befindet, und im Hinblick auf die Aufgabe, die er sich gestellt hat. (…) „Individuum“, wie die Liberalen es sich vorstellen, ist er höchstens mitten in der Nacht, wenn er um drei Uhr erwacht, alles um ihn herum reglos ist … und er das Gefühl hat, in nichts verwoben und verwickelt zu sein. (…)

Das Drei-Uhr-morgens-Denken entwirft die Welt mit leichter Hand neu, denn die vorhandene Welt ist viel zu kompliziert. Also denkt man sich eine einfachere Welt aus, in der alle Rechnungen aufgehen. Eine Welt frei von Unlösbarkeiten – eine Welt, auf die man jene Kleingruppen-Moral anwenden kann, wie man sie in der Familie zur Geltung zu bringen sucht (und nicht einmal hier immer mit Erfolg). Situationen, in denen es nur verschiedene Arten von Scheitern gibt, in denen keine Gerechtigkeit möglich ist, wo nur Wunden bleiben – das vermag der Liberale sich gar nicht zu denken. Er hält an seiner Bilderbuchwelt fest; wenn wir nur an sie glauben, so wird diese Welt wirklich, in der alles seine glatte Lösung findet.

Wirkliche Individuen und ihre Bedürfnisse spielen keine Rolle, jedenfalls nicht, sofern sie zu den „Bildungsfernen“, zum „Bodensatz“, zu denjenigen gehören, denen man diverse „Phobien“ attestiert, kurz: sofern sie nicht von der Ideologie verblendet sind und deshalb noch wissen, was jahrtausendelang für jedermann eine Selbstverständlichkeit war: dass Freiheit nur so lange existieren kann, wie sie nicht exzessiv in Anspruch genommen wird, und dass Toleranz nur so lange eine Tugend ist, wie man Ausnahmen von der Regel toleriert, nicht aber die Regel abschafft.

Wer es also vorzieht, in einer vertrauten Umgebung zu leben, unter Menschen, die er als vertrauenswürdig empfindet, weil sie sich an dieselben Normen halten wie er selber, ist per definitionem ein „Phobiker“, der die Freiheit des Anderen einschränken will. Der Liberalismus geht vom wirklichen, empirischen Individuum so wenig aus wie der Marxismus von der wirklichen Arbeiterklasse. Ohne es auszusprechen, teilt er menschliche Bedürfnisse in legitime und illegitime. Statt zuzugeben, dass man nicht alles gleichermaßen tolerieren kann, und dass die Toleranz gegenüber dem einen seine notwendige Kehrseite in der Intoleranz gegenüber dem Entgegengesetzten hat, flüchtet er sich in die Konstruktion, er sei ja nur intolerant gegnüber der Intoleranz. Und sofern diese Intoleranz etwas mit der Natur des Menschen zu tun hat, muss eben diese Natur bekämpft werden.

Die Feindbestimmung gegenüber dem „Rechten“ ist die notwendige Folge einer solchen Ideologie:

Der Linke kann, bei einiger Anstrengung, noch in das liberale Koordinatennetz eingeordnet werden – schließlich glaubt er irgendwie noch an den guten Menschen (den von drei Uhr in der Frühe). Der Rechte jedoch ist der absolute Spielverderber. Einerseits ist er das mit seiner illusionlosen Anthropologie; er sieht nun einmal im Menschen ein ausgesprochenes Mängelwesen, das der Abstütztung durch Institutionen, aber auch durch tief verankerte leib-seelische  Bindungen bedarf.

Demgemäß kann man mit dem Rechten auch nicht das Spiel spielen, auf Kritik an jeder neuen Normaufweichung mit einem treuherzigen „Warum nicht?“ zu reagieren, mit dem der Liberale sonst jedem nichtrechten Kritiker das Maul stopft, weil er ihn vor die Alternative stellt, die Frage entweder mit einer soziologischen Analyse zu beantworten (was die meisten nicht können – und die, die es können und tun, stellen frustriert fest, dass der Liberale aufgrund einer Art von ideologischem Autismus außerstande ist, auch nur zu verstehen, was man ihm sagt), oder eben den Mund zu halten. Das ist das, was ich in meinem vorherigen Artikel, die Beweislastumkehr genannt habe; es handelt sich um eine Selbstimmunisierungsstrategie des Liberalismus. Rechte wirken auf Liberale arrogant, weil sie sich deren ideologische Prämissen nicht aufzwingen lassen. Da Liberale aber anders als auf der Basis dieser Prämissen nicht diskutieren können, diskutiert man eben überhaupt nicht mit ihnen.

Die Bekämpfung des „Rechtsextremismus“ gilt dabei keineswegs den Rechtsextremisten selbst, sondern den Konservativen; sie dient dazu, ein Menschenbild zu bekämpfen, das weder utopistisch noch zynisch ist:

Zwei Politologen, Dudek und Jaschke, waren in ihrem 1984 erschienenen Buch über den „Rechtsextremismus “ so töricht, die Katze aus dem Sack zu lassen. Eine Art Gesetzestafel auf dem Umschlag verzeichnete die Werte, an denen man einen Rechstsextremisten erkenne (und die demnach zum „nächsten Auschwitz“ führen: „Vaterland – Ordnung -Ehre – Reinheit – Fortschritt – Moral – Nation – Heimat -Treue – Boden – Sitte – Kraft – Reich – Natur – Wachstum – Anstand – Kameradschaft“.

Rechtsextrem ist, was den Menschen zu Tugenden motivieren könnte, die über die einer Amöbe hinausgehen.

So, nun aber genug der Zitate, sonst bekomme ich womöglich Ärger mit dem Herausgeber. Mohler hat sein Buch zweifellos ganz bewusst so geschrieben, dass Liberale es nicht nur nicht verstehen, sondern nicht einmal zu verstehen glauben, was darin steht. Das ist sehr ökonomisch; der Autor erspart sich damit die Diskussion mit den Kritisierten, die normalerweise jede Kritik zwanghaft in das Korsett ihrer eigenen Ideologie quetschen, um dann ihre Mantras herunterzubeten, weil der Kritiker ja offenkundig den Liberalismus falsch verstanden habe.

Allen Anderen sei das Buch empfohlen.

Der Generalverdacht

Die „Integrationsbeauftragte“ Maria Böhmer hat zum wiederholten Male davor gewarnt, muslimische Einwanderer unter „Generalverdacht“ zu stellen.

Da bin ich ja froh, dass ich alle Aussicht habe, Gnade vor den Augen von Frau Böhmer zu finden. Ich jedenfalls nehme für mich in Anspruch, muslimische Immigranten niemals unter den Generalverdacht gestellt zu haben, sie seien schlechte Muslime:

Ich habe ihnen niemals pauschal unterstellt, das Wort Allahs zu vergessen, das Beispiel des Propheten zu missachten und die Pflicht zum Dschihad zu vernachlässigen. Ich habe ihnen niemals unterstellt, mit dem Koran so umzugehen wie „christliche“ Theologen mit der Bibel. Ich habe niemals das stereotype Klischee verbreitet, dass „alle Religionen dasselbe wollen“ und dass deshalb auch der Koran zu jener Sorte liberaler Platitüdensammlungen gehöre, zu der gewisse Leute die Bibel umgedeutet haben. Den kindischen und opportunistischen Umgang mit der religiösen Überlieferung, der im ehedem christlichen Europa heute en vogue ist, habe ich den Muslimen niemals vorgeworfen, schon gar nicht pauschal. Die wenigen Einzelfälle, in denen auch Muslime dem sie umgebenden Vulgärliberalismus anheimgefallen sind, dürfen auf keinen Fall zu einem Pauschalurteil über die muslimische Gemeinschaft insgesamt verallgemeinert werden.

Genau dies tut man aber, wenn man die tiefgreifenden kulturellen Gegensätze zu bloß folkloristischen Farbnuancen verniedlicht, die einer „Integration“ nicht im Wege stünden.

Maria Böhmer

Wer die Muslime unter den Generalverdacht stellt, jener infantilen gottlosen Dekadenz zu frönen, die sie optimalerweise mitbringen müssten, um in die Böhmerrepublik Disneyland intergrierbar zu sein, deren Ehrgeiz sich darin erschöpft „bunt“ und „fröhlich“ zu sein, der beleidigt sie und ihren Glauben mehr, als alle Islamkritiker der Republik zusammen es jemals könnten.

Hass auf wen?

Die „Süddeutsche Zeitung“ hat auf ihrem langen Weg in die Gosse eine weitere Etappe zurückgelegt. Ein gewisser Thomas Kirchner stellt einen Artikel über den Auftritt von Geert Wilders am Ground Zero unter die Überschrift „Internationale des Hasses“.

Da es am Islam bekanntlich nichts zu kritisieren gibt, können Islamgegner nur vom „Hass“ beseelt sein. Da lohnt es sich selbstredend nicht, sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen; es lohnt sich nicht, sich mit dem Islam, seinen Lehren und seiner Geschichte kritisch zu befassen; es lohnt sich nicht, die Zustände in islamisch bereicherten Stadtvierteln unter die Lupe zu nehmen; erst recht lohnt es sich nicht, den Koran zu lesen. Nur ja nichts zur Kenntnis nehmen, was den eigenen Glaubensartikeln widerspräche.

Da ist es doch viel leichter, Artikel zu schreiben, denen man bereits an der Überschrift die wutverzerrte Visage ihres Verfassers ansieht – dem die Ironie vermutlich gar nicht bewusst ist, die darin liegt, dass ausgerechnet er Andersdenkenden „Hass“ unterstellt. Vermutlich braucht er die Fiktion dieses „Hasses“ um die eigene stalinistische Intoleranz vor sich selber zu legitimieren.

Nichts könnte den Niedergang der liberalen Geisteskultur, den intellektuellen Bankrott des linken Meinungsoligopols in Deutschland schlagender demonstrieren als die Tatsache, dass mit der „Süddeutschen“ die ehedem führende linksbürgerliche Tageszeitung zu einem hetzerischen Propagandablättchen degeneriert. Je mehr die Wirklichkeit den infantilen Illusionen der Linken und Liberalen ins Gesicht schlägt, und je fadenscheiniger die Argumente werden, auf die sie ihre Dogmen stützen, desto wütender verunglimpfen ihre Ideologen den, der die Wahrheit ausspricht, getreu dem Prinzip orientalischer Despoten, den Überbringer der schlechten Nachricht zu köpfen.

Jede utopistische Weltanschauung gerät über kurz oder lang an den Punkt, wo sie totalitär wird, weil sie niemandem mehr einleuchtet; an den Punkt, wo sie auf Terror zurückgreifen muss, weil ihr die Argumente ausgehen. Hetze und Verleumdung sind die Vorboten dieses Terrors.

Das totalitäre Moment solcher Ideologien entfaltet sich schrittweise, verbunden mit ihrer geistigen und moralischen Degeneration. Der Marxismus zum Beipiel war unter Marx ein Gedankengebäude von philosophischer Tiefe und geistiger Kraft; unter Lenin bereits sank er zur technischen Revolutions- und Diktaturanleitung, unter Stalin zur sterilen Polizeiwissenschaft.

In jeder Phase hat die Ideologie die zu ihrem aktuellen Stand passenden Vertreter, an denen man ihren Zustand ablesen kann: zuerst die hochherzigen Idealisten, dann die abgebrühten Zyniker – die aber wenigstens als solche noch eine Art von Respekt abnötigen -, am Ende dann die mediokren Opportunisten.

Dass die bundesdeutsche Leitideologie sich just in diesem Endstadium befindet, in dem sie auf Zensoren, Phrasendrescher und Gesinnungsschnüffler angewiesen ist, kann man unschwer an der epigonalen Drittklassigkeit ihrer Propagandisten ablesen. Es sind nur noch die kleinen, die engstirnigen, die unredlichen, die unkreativen Geister, die sich dafür hergeben, sie zu vertreten. Was sich hierzulande „öffentlicher Diskurs“ nennt, ist diesem Menschenschlag gemäß, der es nötig hat, seine geistige Impotenz durch denunziatorischen Eifer zu kompensieren.

So verachtenswert diese korrupten Kreaturen als Einzelpersonen sind, so gefährlich sind sie in ihrer Masse. Stets sind es die Lakaien, die den Sturz der Herrschaft am meisten fürchten und sie am skrupellosesten verteidigen: die Nullen und Hofschranzen, die von der Gnadensonne leben.

Fragt sich nur, wer in unserem Lande Herrscher ist und wer Höfling? Sonnen sich die Medien in der Gnade der Politik oder umgekehrt? Womöglich beruht die Zählebigkeit der Macht hierzulande darauf, dass sie auf einem Kartell der Lakaien beruht, die sich gegenseitig mit der Gnadensonne bestrahlen. Wo kein benennbarer Herrscher, auch keine Gruppe von Herrschern an der Macht ist, wohl aber ein Schranzenkartell, gibt es niemanden, der gegebenenfalls in Würde abdanken könnte, wohl aber eine Elite (=Auslese) von wahrhaft auserlesener Gemeinheit, die die Herrschaft als solche mit allen Mitteln verteidigen wird.

Wenn die Macht im Lande in den Händen von Lakaien liegt, die sich gegenseitig in den Arsch kriechen, dann liegt darin zweifellos etwas „Demokratisches“. Ich freilich ziehe es vor zu sagen, dass der Bundesrepublik gelungen ist, woran die DDR gescheitert war: nämlich die Diktatur des Proletariats zu errichten.

Die schlimmste Lüge, deren sich ein Herr Kirchner schuldig machen konnte, ist nicht die Behauptung, wir würden den Islam hassen, sondern die, wir würden den Islam hassen. Die islamkritische Szene hat die Phase längst hinter sich, wo ihr Zorn sich gegen den Islam und die Muslime richtete. Die Erkenntnis hat sich herumgesprochen, dass der Islam nun einmal ist, wie er ist: ein soziales System mit konstanten Eigenschaften, deren hervorstechendste die ist, sich überall dort auszubreiten, wo man ihm die Möglichkeit dazu gibt. Ihm daraus einen Vorwurf zu machen ist so absurd, als würde man denselben Vorwurf an einen Ölteppich richten.

Nein, der Zorn, meinetwegen auch der Hass, richtet sich gegen diejenigen, die ihm den Weg freimachen. Vielleicht ahnen das die Propagandaschreiber und vertuschen es, denn in eigener Sache plädiert es sich wenig überzeugend: Nicht der Islam ist der Feind, sondern das ihn fördernde Schranzenkartell.

Rainer Glagow: "Allahs Weltordnung"

Rezension

Dr. Rainer Glagow, Orientalist, sieben Jahre lang stellvertretender Leiter des Orient-Instituts in Hamburg, lange Jahre tätig für die Hanns-Seidel-Stiftung, davon mehrere Jahre in Ägypten, war einer der letzten deutschen Islamwissenschaftler, die den Islam noch mit kritischem und realistischem Blick betrachteten und sich nicht dafür hergaben, sich zu Islampropagandisten zu erniedrigen. Leider ist er im Sommer dieses Jahres verstorben.

„Allahs Weltordnung“, erschienen im Mai dieses Jahres, ist so etwas wie sein Vermächtnis. Eingeleitet wird das Buch mit einer alptraumhaften Vision eines islamisierten Deutschland im Jahr 2071; eine Vision, die nichts anderes darstellt als den logischen Endpunkt der Entwicklungen, die wir bereits beobachten können.

Glagow arbeitet zunächst das Wesen des Islam als einer Religion heraus, die zugleich als Rechtssystem, als politische Richtschnur, als Erkenntnismaßstab und als Grundlage der gesellschaftlichen Ordnung dient; die also alle Lebensbereiche durchdringt und dabei aggressiv auf die Unterwerfung, schließlich Verdrängung nichtislamischer Gesellschaften ausgerichtet ist. Glagows Schlussfolgerungen sind zu hundert Prozent deckungsgleich mit denen, zu denen ich in meinem Dschihadsystem gekommen bin, nur leitet er sie nicht soziologisch her: Er zieht einfach die Summe seiner Erkenntnisse und Erfahrungen als Islamwissenschaftler.

Glagow unterzieht die schwächliche Kapitulation westlicher Gesellschaften, speziell der deutschen, einer beißenden und ausführlichen Kritik. Dem eingefleischten Islamkritiker wird er an dieser Stelle nicht viel Neues sagen, aber Lesern, die sich noch nicht so sehr mit dem Themenkreis „Islam/Islamisierung“ befasst haben, und die Wert darauf legen, sich speziell bei einem Islamwissenschaftler zu informieren, dürfte gerade dieser Abschnitt die Augen dafür öffnen, wie weit diese Kapitulation schon geht, und dass sie die Grundlagen unserer freiheitlichen Rechtsordnung bedroht.

Besonders wichtig scheinen mir aber diejenigen Passagen zu sein, in denen Glagow die tiefe Dekadenz und den Nihilismus einer von der Kulturrevolution der Achtundsechziger ihrer geistigen Wurzeln beraubten Gesellschaft beschreibt. Wichtig ist dieser Abschnitt deshalb, weil eine Islamkritik, die den Muslimen zum Beispiel vorwirft, dass sie das Recht auf Nacktbaden nicht als Menschenrecht anerkennen, keinen Begriff davon entwickeln kann, woran ihr Versuch, Muslime zum westlichen Liberalismus zu bekehren, scheitern wird:

Das Elend der liberalen Islamkritik besteht nämlich darin, dass man von einem liberalen Standpunkt wohl den Islam kritisieren, nicht aber die Islamisierung bekämpfen kann. Der demographische Niedergang der europäischen Völker ist das Symptom einer Krise, die es auch ohne den Islam gäbe, die von ihm bloß sichtbar gemacht und beschleunigt wird; der Islam ist, so gesehen, nicht mehr als ein Katalysator. Die Krise besteht darin, dass das dynamische Gleichgewicht von Freiheit und Bindung, auf dem unsere Zivilisation beruht, einseitig nach der Seite einer hedonistisch-individualistischen Freiheit („Selbstverwirklichung“) gekippt (worden) ist. Die Krise besteht in der radikalen Verdiesseitigung und hemmungslosen Individualisierung. Es handelt sich im Kern um eine moralische Krise; die demographische ist lediglich ein Symptom, allerdings dasjenige, an dem die liberale Gesellschaft – mit oder ohne Islamisierung – zugrunde gehen wird.

Eine solche Gesellschaft würde von den meisten Muslimen auch dann als dekadent und wenig nachahmenswert empfunden, wenn diese nicht noch zusätzlich unter dem Einfluss islamistischer Ideologen stünden. Deren Diagnose, dass sich die westliche Gesellschaft auf dem absteigenden Ast befindet, ist zutreffend. Weil das so ist, sind alle Ansätze, Muslime zu liberalen Quasiprotestanten umzuerziehen, zum Scheitern verurteilt, und mir scheint, dass der Furor der liberalen Islamkritik sich nicht zuletzt aus dem Willen speist, der Alternative zu entgehen, vor die der Islam den Westen unerbittlich stellt:

Entweder wir schaffen es, die liberale Dekadenz abzuschütteln, die wie Mehltau auf den Völkern Europas liegt – dann hat der Dschihad keine Chance. Oder wir schaffen das nicht, dann haben wir keine Chance. Es gibt kein Drittes.

"Deutschland schafft sich ab": Der ungeschminkte Bericht zur Lage der Nation

Noch nie habe ich von einem Buch gesagt, man müsse es gelesen haben, aber diesmal tue ich es: Sarrazins Buch ist ein Meilenstein, und die Tatsache, dass es zugleich ein Bestseller ist, lässt hoffen, dass die Deutschen bereit sind, endlich der Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Es könnte durchaus sein, dass künftige Historiker dieses Buch als das wichtigste deutschsprachige Werk des frühen 21. Jahrhunderts ansehen werden.

Was Sarrazin auf 410 Textseiten in der nüchternen Sprache des Ökonomen vorträgt, ist eine Krisendiagnose, die schockierender kaum sein könnte. Er belegt, und dies unanfechtbar, dass die Fortsetzung der gegenwärtigen Politik Deutschland nicht nur seine Position als führende Technologie- und Industrienation kosten, sondern das deutsche Volk noch in diesem Jahrhundert in den Untergang führen wird:

Unser Volk wird zahlenmäßig schrumpfen und altern. Allein dies würde schon bedeuten, dass es seine Stellung als Technologie- und Industrienation nicht wird halten können, einfach deshalb, weil nicht genügend junge Menschen nachwachsen.

Hinzu kommt aber noch die Wirkung der qualitativen Verschlechterung der Bevölkerungszusammensetzung: Auf einen knappen Nenner gebracht bedeutet dies, dass die Dummen sich vermehren, die Klugen nicht. Da Intelligenz zu mindestens fünfzig Prozent erblich ist – achtzig Prozent dürften allerdings realistischer sein -, vermehrt sich eine Unterschicht, die den Anforderungen einer modernen Informationswirtschaft nicht gewachsen ist, für die zugleich immer weniger Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, und die nicht bereit und in der Lage ist, ihren Kindern die elementaren Sekundärtugenden beizubringen, die selbst für einfache Tätigkeiten unerlässlich sind. Diese Unterschicht, die lebenslang auf Transferleistungen angewiesen ist, verfestigt sich in Gestalt von Hartz-IV-Dynastien. Da unser Sozialsystem gerade in diesen Schichten das Kinderkriegen regelrecht subventioniert und zugleich keinerlei Anreize zur Aufnahme regulärer Beschäftigung bietet, während am oberen Ende der Skala der Nachwuchs – und damit das kreative Potenzial von morgen – ausbleibt, ist ein wirtschaftlicher Absturz programmiert, der weit über die Schwierigkeiten hinausgeht, die bereits aufgrund der quantitativen Überalterung zu erwarten sind.

Verschärfend kommt hinzu, dass eine egalitaristische Bildungsideologie zur stetigen Absenkung der schulischen Anforderungen führt und daher weder Spitzenbegabungen fördert, noch den Minderbegabten hilft, aus ihrem bescheideneren Potenzial wenigstens das Beste zu machen.

Bei all dem sind die Wirkungen der Migration noch gar nicht berücksichtigt. Und hier geht es speziell um die Migration von Muslimen und Afrikanern. Während Migranten aus christlich und europäisch geprägten Ländern sich nachweislich in das deutsche Volk integrieren und sich nach zwei, spätestens aber drei Generationen nicht mehr signifikant von autochthonen Deutschen unterscheiden, stammen die Migranten aus Afrika und Westasien durchweg aus Ländern, in denen der durchschnittliche IQ deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegt, die die europäische Bildungstradition ablehnen, die sich in Parallelgesellschaften mit islamischen Normen einrichten, die zu einem erheblichen Teil aus Menschen besteht, die in die europäischen Sozialsysteme einwandern, und die sich – staatlich subventioniert – explosiv vermehren.

Sarrazin rechnet vor, dass unter diesen Voraussetzungen so etwas wie Integration schlicht undenkbar ist, dass ein Fortgang dieser Entwicklung zum wirtschaftlichen Ruin führt, dass die beliebte Phrase, wir „bräuchten“ Einwanderung, um unser Geburtendefizit auszugleichen, schon rein rechnerisch nicht stimmt (also auch dann falsch wäre, wenn die Migranten bessere Voraussetzungen mitbrächten, als sie tatsächlich mitbringen), unter den tatsächlich gegebenen Voraussetzungen aber die Probleme dramatisch verschärft, statt zu ihrer Lösung beizutragen.

Wenn überhaupt irgendwelche Immigration entlastend wirken könnte, dann müssten es Ostasiaten und Inder sein, die praktisch überall, wo sie hinwandern, für die Aufnahmeländer zumindest wirtschaftlich eine Bereicherung darstellen. Übrigens auch hier in Deutschland; dies gilt jedenfalls für die wenigen Asiaten, die sich hierher verirrt haben. Wir werden aber nicht viele von ihnen abbekommen, weil wir den Nachteil haben, kein englischsprachiges Land zu sein und außerdem aufstiegswilligen Menschen zu viele Hindernisse in den Weg zu legen. Der wachsende Wohlstand ihrer Heimatländer und die auch dort fallende Geburtenrate tun ein Übriges.

Die entscheidende Variable, von der die Zukunft des deutschen Volkes (und ob es überhaupt eine hat) abhängt, ist die Geburtenrate der ethnischen Deutschen und hier speziell der Gebildeten unter ihnen. Wenn sich hier nichts tut, wird unser Land verarmen und unser Volk sich noch vor dem Ende dieses Jahrhunderts endgültig aus der Geschichte verabschieden. Das Gebiet, das einmal Deutschland war, wird dann ein verkommenes Drittweltland sein.

Dies ist keine Satire und kein Angsttraum. Es ist nachweisbar und errechenbar die Zukunft unserer Kinder, wenn nicht unverzüglich drastisch gegengesteuert wird. Alle anderen Themen auf der politischen Agenda – vom Euro bis zum Klimaquatsch – sind vollkommen irrelevant verglichen mit dieser drohenden Katastrophe. Und nein, die liberalen, linken und sonstigen Ideologen verrechnen sich, wenn sie glauben, es käme nur auf eine abstrakte – also liberale, linke, emanzipatorische – Ordnung schlechthin an, unabhängig von dem Volk, dessen Ordnung sie ist. Sie irren sich, wenn sie glauben, alles sei in bester Ordnung, wenn Deutschland nur liberal, sozialistisch, demokatisch etc. sei: Die kulturellen Voraussetzungen dieser Ordnung sind zugleich Eigenschaften der Völker, die sie hervorgebracht haben, und sie verschwinden mit ihnen. Nachweisbar. Was diesen Ideologen nicht klar zu sein scheint, ist, dass alle ihre Ideologien auf dem Boden des christlichen Abendlandes und seiner Völker gewachsen sind. Sie sind auf islamischem und afrikanischem Boden nie entstanden, weil solche Konzepte mit den dortigen Kulturen schlicht unvereinbar sind, und sie werden den Untergang Europas nicht überleben!

Sarrazin zählt durchaus konkrete Maßnahmen auf, dieser Gefahr entgegenzuwirken; ich werde sie Euch vorenthalten, weil ich niemandem erlaube, dieses Buch nicht zu lesen. Niemand soll sagen können (was schon einmal ein Kommentator geschrieben hat), meine Rezension sei so gut, dass sie die Lektüre dieses Buches erspare.

Und nicht nur lesen: Weitergeben! Macht Jedem, mit dem Ihr zu tun habt, klar, dass dies der Bericht zur Lage der Nation ist, und dass niemand kompetent über Politik reden kann, der es nicht kennt!

Soviel zum Buch selbst. Kommen wir nun zu den Reaktionen, die es hervorgerufen hat:

An sich sagt Sarrazin ja nichts Neues. Er sagt es nur durchdachter, kompakter und kompetenter als Andere. Vor allem sagt er es als ein Mitglied der Funktionseliten, weswegen man sein Buch nicht einfach so totschweigen konnte, wie man mein Dschihadsystem totschweigt. Die sogenannten Eliten mussten es zur Kenntnis nehmen.

Konnte man bis jetzt noch glauben, diese Eliten seien bloß uninformiert, dumm, naiv oder ideologisch verblendet, so ist diese menschenfreundliche Annahme spätestens jetzt hinfällig. Diese „Eliten“ halten mit Sarrazins Buch den Nachweis in der Hand, dass dringender Handlungsbedarf besteht, weil unser Land sonst dem Untergang geweiht ist. Ihre Reaktion ist nicht, dass sie Gegenargumente auffahren – denn sie haben keine, jedenfalls keine durchschlagenden -, sondern dass sie Sarrazin aus der SPD und der Bundesbank entfernen, dass sie ihn verleumden, dass sie die Diskussion auf Judengene und sonstige Nebengleise schieben, dass sie abwiegeln usw. Sie haben überdeutlich demonstriert, dass sie die Gefahr nicht diskutiert sehen, und erst recht, dass sie sie nicht abgewendet sehen wollen. Da sie aber die entscheidenden Schlüssel dazu in der Hand haben, ist dieses Unterlassen als aktive Handlung zu werten, die auf das Ende des eigenen Volkes abzielt:

Nein, wir werden nicht von Idioten regiert, sondern von Verbrechern. Ihre Politik läuft auf einen kalten Völkermord hinaus, begangen am eigenen Volk. Tätige Mithilfe leisten ihre intellektuellen Nutten in der Desinformationsindustrie der Massenmedien und einer fälschlich so genannten Wissenschaft.

Es ist Zeit, diesem Syndikat das Handwerk zu legen! Kauft die Zeitungen nicht mehr, die Euch belügen! Lacht die „Wissenschaftler“ aus, die Euch als „Erkenntnis“ verkaufen wollen, was jedes Kind als Lüge durchschaut! Wählt die Parteien nicht mehr, die uns ins Verderben führen! Und sendet vor allem diese Botschaft an Alle und Jeden:
GLAUBT IHNEN NICHTS!!!

Was in Deutschland geht

„Nichts machen wir uns in Deutschland leicht. Keine Reform, keinen Autobahn- oder Startbahnbau. Auch nicht die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses und schon gar nicht ein dauerhaftes Gedenken an das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, und das noch ausgerechnet in der deutschen Hauptstadt. Unproblematisch sind nur Krötentunnel, Lichterketten oder Aids-Galas.“

Erika Steinbach

Dritter Bericht des Observatoriums der OIC über Islamophobie

… ausgewertet von Before Dawn für den Counterjihad:

Englischer Originaltext vom 22. 5. 2010

Übersetzung und Kommentierung: BeforeDawn

Zu Wesen und Bedeutung der „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIC) siehe den Wikipedia-Artikel und die bei uns übersetzten Aufsätze von Baron Bodissey „Das Kalifat im Wartestand“ und „Der islamische Dreizack“. –

Das von der OIC, diesem „Kalifat im Wartestand“, wie Baron Bodissey sie nennt, eigens zur Beobachtung der „Islamophobie“ eingerichtete „Observatorium“ veröffentlicht sowohl monatlich als auch jährlich „Berichte über Islamophobie“. – Der Westen steht unter Beobachtung.

Den Jahresbericht 2009 habe ich mir etwas genauer angeschaut:

1. Im Vorwort (S. 1) zum Bericht wird als erstes konstatiert, dass „Islamophobie“ weltweit zugenommen hat, und zwar in „einer bisher nicht dagewesenen Welle“. Dass das, was mit dem Begriff gemeint ist, also Äußerungen verschiedener Art der Ablehnung und Zurückweisung des sich ausbreitenden Islam, außerhalb der islamischen Welt zugenommen haben, entspricht ja auch unserer Einschätzung, – aber: in diesem Ausmaß? Hier wird schon die Dramatisierung deutlich, mit der im ganzen Bericht gearbeitet wird, denn die Zahl „islamophober Übergriffe“ ist – auch auf der Basis der im Bericht präsentierten konkreten Angaben – ja doch sowohl in Europa als auch in Nordamerika begrenzt gewesen, vor allem, wenn man bedenkt, dass in beiden Erdteilen mehr als 800 Millionen Nichtmuslime leben.

Im Vorwort (S. 1) heißt es:

Der Dritte Jahresbericht des Observatoriums der OIC über Islamophobie deckt den Zeitraum vom Mai 2009 bis zum April 2010 ab. Es war ein turbulenter Zeitraum, der Zeuge einer bisher nicht dagewesenen Welle von Islamophobie im Gefolge einer Reihe von Geschehnissen von herausragender und weitreichender Bedeutung wurde. Es ist ein Unglück, dass die Berichtsperiode, die wegen der wegweisenden Rede des US-Präsidenten Barak Obama in Kairo mit einem Ton von hochgestimmtem Optimismus begann, durch Ereignisse wie den Sieg rechtsextremer politischen Parteien in den Wahlen zum EU-Parlament, der brutalen Ermordung der ägyptischen Lady Marwa al-Sherbini in einem deutschen Gerichtssaal, der anhaltenden Sage von beleidigenden und provozierenden Veröffentlichungen, wie z. B. dem Wiederabdruck der Karikaturen, der Schändung von Gräbern senegalesischer Soldaten, die ihr Leben bei der Verteidigung französischen Bodens während des Zweiten Weltkriegs geopfert haben, und vor allem wegen des Schweizer Verbots, Minarette zu bauen, getrübt wurde.

Die OIC war über dieses Verbot tief besorgt und enttäuscht. Es ist in der Tat eine ominöse Entwicklung und könnte zu einer Situation führen, in der die Agenda, die die Beziehungen zwischen der muslimischen Welt und dem Westen prägt, gekidnapt und von Radikalen, und nicht von Gemäßigten, diktiert wird. Es muss betont werden, dass, trotz gegenteiliger Versicherungen der Schweizer Seite während des Dialogprozesses mit der OIC, dieses Verbot einen Wendepunkt in Hinsicht auf die Islamophobie besonders in Europa bezeichnet. Es läuft auf eine Institutionalisierung und Konstitutionalisierung [im Sinne von ´Erhebung in den Verfassungsrang´; d. Ü.] von Islamophobie hinaus, mit unheilvollen Implikationen hinsichtlich eines sich über ganz Europa erstreckenden Ansteckungseffekts, der, wie im folgenden aufgeführt, sich ohne Zeitverzug entfaltete. Die Zahl islamophober Vorfälle, die in wichtigen europäischen Ländern zur Beeinflussung von Wahlergebnissen instrumentalisiert werden, nimmt zu und sie dürfen nicht ignoriert werden.

Eine Entstellung des Islam mit dem Ziel, Muslime zu abzuwerten und zu dehumanisieren, verletzt tiefgehende religiöse Gefühle und ihre fundamentalen Rechte und ihre Würde und bedroht so das multikulturelle Gewebe der Gesellschaften. Eine solche Stereotypisierung führt zu Diskriminierung und Gewalt und entbehrt sowohl aus politischen als auch aus ökonomischen Gründen jeder Rechtfertigung. Diese Situation verdient seitens der internationalen Gemeinschaft ein gemeinsames Bemühen, Normen zu entwickeln, die das Verständnis, den Respekt und die Harmonie zwischen den Religionen und den Gemeinschaften unterstützen, fördern und sichern.

Mit der Präsentation des Dritten Jahresberichts über Islamophobie wiederholt die OIC ihren Aufruf und unterstreicht erneut ihre Bereitschaft zu einem konstruktiven und ergebnisorientierten Engagement. Wir glauben an ein Engagement auf allen Ebenen, das sich nicht auf die Diplomatie oder die politische Elite beschränkt, sondern alle gesellschaftlich Verantwortlichen [engl.: stakeholders] einschließlich der Medien, des Bildungsbereichs und der Zivilgesellschaft. Sich von einzelnen Aufrufen zum Dialog anlässlich konkreter Vorfälle zu einem beständigen und strukturierten Engagement zu bewegen, das alle Perspektiven berücksichtigt, stellt ein absolutes Erfordernis dar, um den schicksalhaften Herausforderungen gerecht zu werden, denen unsere globalisierte Welt gegenübersteht. Die Wichtigkeit des Kampfes gegen Islamophobie sowie gegen Intoleranz und Diskriminierung der Muslime darf in diesem Kontext nicht unterschätzt werden.

Ekmeleddin Ihsanoğlu

(Generalsekretär der OIC)

Neben offen ausgedrückter „Besorgnis“ und Enttäuschung“ findet sich, wie man erkennen kann, auch an verschiedenen Stellen ein Ton nicht ganz so offener, aber immerhin deutlich genug ausgedrückter Drohung, wie z. B. der, die Radikalen könnten die Dinge in die Hand nehmen, wenn der „Islamophobie“ nicht ein Riegel vorgeschoben wird. Auch das ja immer wieder beobachtete moslemische Unverständnis dessen, was eine Demokratie ist, zeigt sich, wenn gesagt wird, dass „trotz gegenteiliger Versicherungen der Schweizer Seite“ es doch zu einem Minarettverbot gekommen ist. Die Sprache ist ebenfalls interessant: es ist der Jargon der ´Antidiskriminierung´: „Toleranz“, „Harmonie“, „Dialog“, „Respekt“, „Inklusion“, “Stereotypisierung“: sie haben sich das gesamte Vokabular der westlichen Gutmenschen und ihrer Organisationen zu eigen gemacht, um mit seiner Anwendung den Eindruck zu vermitteln, sie teilten auch deren gutmenschliche Ziele.

  E. Ihsanoğlu und H. Clinton

2. Wo die Absicht besteht, die tatsächliche Faktenlage konsequent und wirkungsvoll zu dramatisieren, da wird man es mit Zahlen, Statistiken, Quellen, und überhaupt mit der Wahrheit, nicht so genau nehmen dürfen. Dass dies der Fall ist, zeigt sich in diesem Abschnitt – und nicht nur dort:

Islamophobie in Europa (S. 2):

Statistische Erhebungen, wie die von der FRA [EU Fundamental Rights Agency] durchgeführte, haben enthüllt, dass über rassistische Kriminalität, Belästigung und Diskriminierung von Muslimen in Europa im Verhältnis zur Vorkommenshäufigkeit sehr wenig berichtet wird. Jedoch auf der Basis der verfügbaren Berichte und der Vorfälle, die vom Islamophobie-Observatorium beobachtet worden sind, hat sich die Situation der Muslime in Europa vor allem als Folge von Ereignissen wie dem Schweizer Minarettverbot wie auch der Debatte über die französische Identität stark verschlechtert. Verschiedene Berichte haben den Eindruck vermittelt, dass rechtsextreme Gruppen und einzelne Bürger in Großbritannien, Spanien, der Schweiz, Griechenland und Italien Proteste initiiert, Gerichte angerufen und neue Gesetze vorgeschlagen haben, um den Bau von Moscheen zu verhindern. Die anti-muslimische Kampagne von Geert Wilders haben andere rechtsextreme Politiker in Europa nachgeahmt, um sich so mehr politische Unterstützung zu verschaffen. Vorfälle der folgenden Kategorien haben zugenommen:

a) Vorfälle, die sich auf Moscheen beziehen, um 100 %. b) Entweihung muslimischer Gräber um 75%. c) Vorfälle, bei denen es um Hidschab und Burka ging, um 500%. d) Politische und gesellschaftliche Kampagnen gegen den Islam und gegen Muslime um das Fünffache. e) Intoleranz gegen heilige Symbole des Islam um mehr als 100 %. f) Diskriminierung von Muslimen im Bildungswesen, am Arbeitsplatz, auf Flughäfen usw. um 100%.

In etwas größerer Ausführlichkeit werden diese Angaben später (S. 14) noch einmal wiederholt: aber auch hier wird lediglich zu der Kategorie „Vorfälle, die sich auf Moscheen beziehen“ eine Quelle angeben, nämlich die Webseite ´The American Muslim´, die sich in Hinsicht auf Vorfälle in den USA wiederum auf prozentuale Steigerungssdaten in einem Bericht der berüchtigten Moslemorganisation CAIR bezieht, und ansonsten eine Aufzählung von etwa 40 weltweiten Vorfällen aus dem Berichtszeitraum bringt, sowie eine recht umfangreiche Liste von Vorfällen aus den USA, die nun allerdings die letzten 10 Jahre abdeckt, die meisten davon aus den Jahren vor 2007. Zu den anderen Kategorien werden keine Quellen angegeben. Die im OIC-Bericht angegebenen prozentualen Steigerungsraten sind also entweder überhaupt nicht überprüfbar oder stammen von den Webseiten moslemischer Lobbyorganisationen. Es bleiben also alle möglichen Fragen unbeantwortet: Sind die ´runden´ Prozentzahlen aufgerundet? Und wenn ja, um wieviel? Für welche absoluten Zahlen stehen denn diese Prozentsätze, wie z. B. „Steigerung von 100 %“? Von 2 auf 4 Vorfälle von Diskriminierung? Was heißt überhaupt „Diskriminierung von Muslimen im Bildungswesen“ – vielleicht niedrigere Notendurchschnitte? Was soll man sich unter ´Intoleranz gegen heilige Symbole des Islam´ vorstellen? Was ist ein ´Vorfall, bei dem es um die Burka ging´ – vielleicht, wenn sich jemand beim Anblick einer Vollverschleierten vor Schreck bekreuzigt hat? (Dass dies nicht ganz unbegründete Vermutungen sind, zeigt ein Beispiel aus den zusätzlich zu den Jahresberichten erscheinenden Monatsberichten, wo z. B. der Protest nichtmoslemischer Eltern gegen die generelle Verbannung von Schweinefleisch aus dem Kindergarten als „Islamophobie“ angesehen wird.) – Gegen die angeführte statistische Erhebung der FRA, auf die immerhin verlinkt wird und aus der auch Zahlen gebracht werden, ist nun einzuwenden, dass sie vom Mai 2009 stammt, also nicht den Berichtszeitraum abdeckt. Und wiederum: was soll man von der Aussage halten, einer von drei befragten Muslimen habe angegeben, er sei in den letzten 12 Monaten diskriminiert worden? – Also: ein methodisch sauberes und daher glaubwürdiges und aussagekräftiges Arbeiten mit statistischem Zahlenmaterial sieht ja wohl anders aus. Und dies gilt auch für andere statistische Angaben in diesem Bericht und die ihnen zugeordneten Fragstellungen und Antworten .

3. Das Schweizer Minarettverbot, die französische Identitätsdebatte, Geert Wilders´ Äußerungen und Aktivitäten, der Mord an Marwa al-Sherbini, die Neuveröffentlichung der Mohammed-Karikaturen und Chris Caldwells Buch „Reflections on the Revolution in Europe“ werden als die herausragenden „islamophoben“ Ereignisse in verschiedenen Abschnitten wiederholt und mit viel verbaler Redundanz thematisiert. Zum Minarettverbot steht im Bericht (S. 8):

Ein Minarett ist für eine Moschee, was ein Kirchturm für eine Kirche ist. Es ist das Symbol der Moschee, das in keiner Weise als eine Bedrohung für eine andere Kultur oder Religion konstruiert werden kann. Dass ein Gesetz in Kraft getreten ist, das Minarette in einem Land verbietet, das Jahrhunderte lang wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte, für Frieden, Toleranz und die Akzeptanz von Diversität respektiert und bewundert wurde, war für die muslimische Welt ein Schock. Die Befürchtungen, dass diese Aktion der Schweizer in anderen europäischen Ländern und Gesellschaften nachgeahmt werden würde, erwies sich als wahr.

Man trifft hier mal wieder auf eine altbekannte Argumentationsstrategie der Moslems und ihrer Apologeten: der Islam ist dem Christentum ja doch im Wesentlichen ähnlich (und hat mit dem real existierenden Islam nichts zu tun)!

Hans-Peter Raddatz hingegen schreibt in seiner lesenswerten Expertise für die Schweizer Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten dieses: „Es ist nicht allein … das Machtsignal, welches das möglichst hoch aufstrebende Minarett optisch aussendet; es ist vor allem das Zusammenwirken des vom Minarett ausgehenden Gebetsrufs mit der Gebetsversammlung in der Moschee und dem dort fortwährend wiederholten Gemeinschaftserlebnis, das mit dem Wissen um die weltweite Gleichartigkeit dieses Vorgangs die Ehrfurcht vor Allahs alleiniger und fortwährender Schöpfungsmacht sowie die daraus folgende, aggressive Verachtung des Nichtislam verstetigt.“ (…)

Denn so wie das Minarett generell optisch den politischen Machtanspruch Allahs vertritt, so verkündet der Muezzin ihn individuell akustisch. Beides läuft der negativen Glaubensfreiheit zuwider, die den westlichen Bürger – besonders auch in der bekenntnisfreien Schweiz – zumindest theoretisch vor der Penetranz jedweder Glaubensformen und religiöser Absolutheitsansprüche schützen soll.“ (…)

Sie [die Muslime] verstehen die Moschee im wahren Wortsinne als „Kulturzentrum“, das die kämpferische Tradition des Islam allgemein sowie den religiös inspirierten Kampfsinn der jeweiligen Gemeinde speziell pflegt. Mithin hat sich die Moschee seit weit über einem Jahrtausend insofern als „Gotteshaus“ bestätigt, als sie der schariatisch fixierten Anweisung Allahs folgt, sich als multiples Instrument zur Durchsetzung islamischer Interessen zu bewähren – als Versammlungsort, Zentrum der Kriegsplanung und –ausbildung sowie als Waffenlager.“

Beispiel eines „islamophoben“ Bildes (1): Der Koran (hier: Sure 44) wird mit 9/11 in Verbindung gebracht.

4. Über den Mord an der Ägypterin Marwa al-Sherbini liest man im Bericht:

Falschdarstellungen in einigen Teilen der westlichen Medien von Sachverhalten, die mit dem Islam oder mit Muslimen zu tun haben, waren weiterhin eine Quelle der Sorge. Das Attentat auf Marwa al-Sherbini in Dresden, Deutschland, am 1. Juli 2009 könnte als einschlägiges Beispiel angeführt werden. Sherbini war die Frau des ägyptischen Akademikers Elwi Ali Okaz, der ebenfalls bei diesem Vorfall verletzt wurde, was ihn in kritischem Zustand ins Krankenhaus brachte, weil die deutsche Polizei, wie in einigen Medien berichtet wurde, ihn in einer Weise, die für die westliche Vorstellungswelt der Europäer typisch ist und nicht nur in den Printmedien, sondern auch in den elektronischen Medien, einschließlich der Filme, geschaffen und aufrechterhalten wird, nämlich den Araber als den Angreifer und den Europäer als das Opfer zu sehen, ihn mit dem Attentäter verwechselt hatte. Die deutschen Medien spielten auch die Islamophobie-Karte, wie von Anja Seeliger, einer deutschen Journalistin, betont wird: „Der erste Bericht einer Nachrichtenagentur über den Mord an Marwa al-Sherbini informierte die deutsche Öffentlichkeit, dass der Angeklagte die Zeugin in einem Bezirksgericht in Dresden ermordet habe. Der Grund hierfür sei ein Streit auf einem Kinderspielplatz gewesen. Es gab keine Erwähnung der Tatsache, dass die Zeugin eine muslimische Frau war. Ebenfalls keine Erwähnung, dass der Streit auf dem Spielplatz darin gipfelte, dass der Angeklagte der Frau zugerufen habe: „Islamistin“, „muslimische Schlampe“ und „Terroristin“. Die deutsche Presse hat über den Fall auf der letzten Seite berichtet und ist dann eingeschlafen. Ein paar Tage später wurde sie von Tausenden von Ägyptern geweckt, die lautstark gegen die ´Islamophobie´ der Deutschen protestierten.

Es stimmt zwar, dass seitens deutscher Politiker zunächst kaum reagiert wurde. Aber nicht seitens der Presse. Es begann schon bald eine dann wochenlang andauernde detaillierte Berichterstattung der Mainstream-Presse, die während des Prozesses gegen den Täter im Oktober /November weitergeführt wurde, in der genau dieser angeblich fehlende Vorwurf einer generellen deutschen „Islamophobie“ durchaus erhoben wurde. So veröffentlicht ´Die Welt´, um nur ein Beispiel zu nennen, schon am übernächsten Tag(!) nach der Tat einen Artikel, in dem zwar nicht die Worte ´muslimisch´, ´islamisch´ oder gar ´Islamophobie´ verwendet werden, aber die ägyptische Staatsangehörigkeit der Ermordeten genannt und von der „Ausländerfeindlichkeit“ und dem „Hass“ des Täters „auf Araber“ gesprochen wurde. Vom Einschlafen der deutschen Presse kann also keine Rede sein. Die Trauerveranstaltung in Dresden 10 Tage nach der Tat findet keine Erwähnung. Ebenfalls keine Erwähnung, dass der Täter ein psychisch kranker Deutschrusse war, der seine „Islamophobie“ wohl hauptsächlich aus Russland mitgebracht hatte und kaum als repräsentativ für „die Deutschen“ angesehen werden kann. Warum greift man lediglich auf diesen stark anti-deutsch eingestellten Artikel im islamophilen ´Guardian´ zurück (Titel: „Der Mord, den Deutschland ignoriert hat“; die deutsche Autorin Anja Seeliger schlägt im Artikel z. B. vor, die Presse hätte erwähnen müssen, dass die Hälfte der Ostdeutschen ausländerfeindlich ist und dass in Sachsen 5 % der Bevölkerung NPD wählen )? Etwa nur aus Bequemlichkeit, um direkt, ohne Übersetzung, in den englischsprachigen OIC-Bericht zitieren zu können? Sieht man sich den tendenziösen deutschen Wikipedia-Artikel über den Mord an der Ägypterin an (z. B. wird dort als einzige Meinungsäußerung aus der moslemischen Welt die extremste, die von Ahmadinedschad, zitiert – er fordert die Bestrafung Deutschlands!), so fallen einige Parallelen in Inhalt und Tendenz zu der Darstellung im OIC-Bericht auf; dort ist der Guardian-Artikel ebenfalls als der einzige englischsprachige verlinkt und wird als repräsentativ für die englische Presse bezeichnet. Der entsprechende englische Wiki-Artikel ist übrigens sehr viel detaillierter im Faktischen und gleichzeitig weniger tendenziös, offenbar aber auch von einem deutschen Muttersprachler – aber eben einem anderen – geschrieben. – Es ist also durchaus zu erkennen, dass die Autoren des OIC-Berichts hier sehr einseitig aus dem vorhandenen Pressematerial ausgewählt haben, um den Eindruck zu erwecken, der Täter sei repräsentativ für die – „islamophoben“ – Deutschen.

Beispiel eines „islamophoben“ Bildes (2): Von der dänischen Volkspartei veröffentlichte Photomontage

5. Wer den Koran kennt, weiß, dass dort ein zentrales Thema die Furcht ist, in der die noch Ungläubigen zu halten sind, die Furcht vor den moslemischen Kriegern und ihrem Gott. Wie passt das nun zu der Tatsache, dass eben diese Furcht, die nun neuerdings „Islamophobie“ genannt wird, jetzt von den Moslems so vehement angeprangert und als völlig unbegründet, als Ausgeburt kranker Hirne, dargestellt wird? Eigentlich müssten sie doch froh darüber sein! (Informativ hinsichtlich Entstehung und Gebrauch des Begriffs – wenn auch mit einer gewissen Schlagseite – ist der einschlägige Wikipedia-Artikel .)

Zur Beantwortung dieser Frage verhilft dieser Abschnitt (S. 10):

(Islamophobie) behindert die Entwicklung einer gerechten Gesellschaft, welche durch soziale Inklusion und kulturelle Viefältigkeit gekennzeichnet ist. Denn für die Muslime im Westen ist es eine beständige Quelle der Bedrohung und der Sorge, dass sie nicht dieselben Rechte wie die anderen Bürger haben. Islamophobie vergrößert die Wahrscheinlichkeit ernster sozialer Unordnung mit den sich daraus ergebenden hohen Kosten für die Wirtschaft und die Justiz. Islamophobie hält die Muslime und die Nichtmuslime davon ab, in gemeinsamer Arbeit die hauptsächlichen gemeinsamen Probleme zu diagnostizieren und zu lösen, z. B. Probleme, die sich aus großstädtischer Armut und Entbehrung ergeben. Islamophobie bedeutet, dass viel Talent vergeudet wird … (sie) macht es Stimmen und Einflüssen aus der Mitte der Gesellschaft schwer, sich zu artikulieren und gehört zu werden. Des weiteren macht sie es den Nichtmuslimen schwer, das kulturelle, künstlerische und intellektuelle Erbe des Islam sowie seine moralischen Lehren zu würdigen und davon zu profitieren. In gleicher Weise behindert sie die Muslime bei der Anerkennung der kulturellen Leistungen der nicht-muslimischen Welt und gefährdet so den Pluralismus. Hartnäckige Islamophobie in den Medien führt dazu, dass junge Muslime ein Gefühl der kulturellen Minderwertigkeit entwickeln und das Vertrauen sowohl in sich selbst als auch in ihre Eltern verlieren.

Als Grund also für diesen Strategiewechsel von der Erregung von Furcht ´in den Herzen der Ungläubigen´ zur ihrer Bekämpfung ergibt sich offensichtlich daraus, dass die heutige Situation von der in den Anfangszeiten der islamischen Ausbreitung völlig verschieden ist. Es geht nicht mehr darum, den Islam mit militärischen Mitteln und durch Zwangsbekehrung oder gewaltsame Unterwerfung in den Dhimmi-Status auszubreiten, sondern um eine allmählich zu steigernde Akzeptanz und Einflussnahme einer moslemischen Minderheit innerhalb westlicher Gesellschaften, um eine schleichende Islamisierung durch Infiltration und Subversion. Was liegt da näher, als sich zu diesem Zweck nun des jetzt im Westen vorherrschenden kulturmarxistischen Diskurses zu bedienen? Der zitierte Abschnitt, obwohl von einem Moslem verfasst, könnte genau so von einem linken, multikulturalistisch orientierten westlichen Soziologen/Politologen stammen. Der Text simuliert kulturrelativistisch einen Dialog zweier Kulturen, vordergründig auf Augenhöhe, in Bemühung um gemeinsame Problemlösungen in einer gemeinsamen Gesellschaft, um ein Voneinander-Lernen (und später, wie ja zu vermuten ist, um ein Miteinander-Verschmelzen). Aber es ist keine Rede davon, dass, wie es in Wirklichkeit in allen westlichen Ländern der Fall ist, die eine Kultur eine eingewanderte Minderheitenkultur ist, die sich um ihre Integration bemühen sollte. Die angesprochenen Konflikte haben laut Bericht nichts mit der islamischen Kultur zu tun, sondern liegen in sozialer Ungleichheit begründet, die wiederum von der anderen, von unserer Seite zu verantworten ist: soziale Spannungen, Kosten, Talentvergeudung, moslemische Jugendgewalt sind Folgen der „Islamophobie“. Also in Wirklichkeit doch nicht auf Augenhöhe, denn die Schuld für die angesprochenen Probleme wird uns zugesprochen. Es wird also versucht, den westlichen Schuldkult zu bedienen, der das ideale Komplementärstück zum islamischen Überlegenheitsanspruch ist, wie in diesem Textauschnitt ja durchaus erkennbar wird: wir hätten besser daran getan, die überlegenen moralischen Lehren des Islam zu würdigen. – Die Kooperationsallianz zwischen westlichen Linken und Moslems wird uns hier einmal aus der Perspektive der letzteren vorgeführt.

6. Erhebliche Teile des Berichts werden – wie ist es anders zu erwarten? – von Forderungen der Moslems an den Rest der Welt eingenommen. Ein zentraler Zielbereich für islamische Forderungen sind ja seit längerem die Menschenrechte im allgemeinen sowie die nationalen Gesetzgebungen der einzelnen Länder:

Die OIC glaubt, dass die existierende internationale gesetzliche Infrastruktur bei der Behandlung dieses aktuellen Themas [der „Islamophobie“] versagt hat – wie Ereignisse wie das Schweizer Bauverbot für Minarette und andere immer neue islamophobe Ereignisse beweisen. Die Diffamierung des Islam sowie von Persönlichkeiten und Symbolen, die den Muslimen heilig sind, ist für die OIC Gegenstand ernster Sorge. Die Existenz solcher Gesetzeslücken kann als Botschaft verstanden werden, wie sie auch in einer gründlichen und sorgfältigen Studie einiger europäischen Dokumente deutlich wird, wie z. B. in dem FRA-Bericht, der im vorigen Kapitel zitiert wurde. Diese Situation verlangt eine nachhaltige Bemühung seitens der OIC, die der Ansicht ist, dass die internationale Menschenrechtsgesetzgebung nicht etwas Statisches, sondern etwas Weiterzuentwickelndes ist.

Deshalb ist es nötig, dass die internationale gesetzliche Infrastruktur evaluiert und im Interesse des Kampfes gegen die Islamophobie und gegen die Diffamierung aller Religionen in wirkungsvoller Weise verändert wird. (S. 23)

Es wird also nichts weniger als eine generelle Anpassung der Gesetze der westlichen Ländern und der Charta der Menschenrechte mit dem Ziel gefordert, jede Form von Kritik am Islam und an den Moslems unter Strafe zu stellen; was gleichbedeutend ist mit einer Abschaffung der Meinungsfreiheit und damit letztlich der Demokratie; also genau das, was im Menschenrechtsrat der UNO (UNHRC) seit Jahren versucht wird.

Und immer wieder wird zwischendurch mal mit Radikalisierung und sozialen Unruhen gedroht, wobei im folgenden Beispiel suggeriert wird, dass eine Radikalisierung auf moslemischer Seite lediglich eine Folge der Radikalisierung auf der anderen Seite wäre.

Wie prominente Beobachter betont haben, ist es im Westen inzwischen politisch korrekt, passend und nützlich, den Islam und die Muslime anzugreifen, wodurch es für Gemäßigte auf beiden Seiten schwer wird, vernünftig zu bleiben.

Es ist im Westen politisch korrekt, den Islam anzugreifen??? – Noch deutlicher allerdings wird man hier:

Diskriminierung und Intoleranz gegen Muslime ist nicht nur Diskriminierung einer spezifischen religiösen Gruppe, sondern sie hat auch weitreichende Auswirkungen auf die internationalen Beziehungen und auch auf die innere Stabilität der westlichen Gesellschaften.

Und für alle, die es nun noch nicht begriffen haben:

…die seelischen und körperlichen Misshandlungen des Islam und der Muslime im Westen … sind eine Tatsache, die für die Zukunft der Menschheit als ganzer nichts Gutes bedeutet. (S. 30)

7. Auf den nächsten 23 Seiten folgen lange Listen mit Schilderungen „islamophober“ Ereignisse aus dem Berichtszeitraum 2009 in der gesamten westlichen Welt. Die Listen enthalten: einen Fall von Totschlag, einen Fall von Körperverletzung mit Todesfolge, einige Fälle von Straftatbeständen wie Körperverletzung und Sachbeschädigung, z. B. Brandstiftungen in Moscheen. Beim deutlich größeren Teil handelt es sich entweder um den Tatbestand einer wirklich beabsichtigten Beleidigung, oder aber auch in einer ganzen Reihe von Fällen nur um eine subjektiv als Beleidigung empfundene Handlung, wie z. B. die Aufforderung eines australischen Busfahrers an eine Niqabi, ihr Gesicht zu entschleiern (was den Bestimmungen der Busgesellschaft entsprach), oder dass bei einem Festessen, zu dem auch einige Moslems eingeladen waren, eine der angebotenen Speisen auch Schweinefleisch enthielten (was wohl ein reines Versehen war). Dieser Kategorie der ´subjektiv empfundenen Beleidigung´ ließe sich eine Reihe von Äußerungen oder Aktivitäten zuordnen, die sich zwar ihrer Natur nach gegen den Islam richten, die aber aus der Meinungsfreiheit erwachsen, wie z. B. die Äußerung eines Rabbiners, der Islam sei „häßlich“, oder der zweite Anti-Islam Kongress in Köln.

Es gibt allerdings eine Gruppe hartnäckiger „Islamophober“, die im Bericht keinerlei Erwähnung findet: die islamkritischen Blogger. Das ist dann doch überraschend! Lediglich zu „Vladtepes“ wird einmal verlinkt, wegen eines Berichts über ein von der Dänischen Volkspartei veröffentlichten den Islam diffamierenden Fotos , der Blog selbst wird aber nicht als „islamophob“ identifiziert. Alle anderen bleiben unerwähnt, wie auch die Existenz einer islamkritischen Bloggerszene überhaupt verschwiegen wird. Robert Spencer, Pam Geller, Baron Bodissey, PI: Fehlanzeige! Es werden zwar eine ganze Reihe islamkritischer Buchautoren und „rechter“ Medienleute genannt: Caldwell, Bat Ye´or, Bostom, Bawer, Horowitz, Coulter, aber auch diese Liste ist weit davon entfernt, auch nur einigermaßen vollständig zu sein. Die am häufigsten im Bericht herangezogene Informationsquelle ist „Islam in Europe – The premier source for news about the Muslim community in Europe“, eine Seite, deren Intention es zu sein scheint, wirklich neutral über alles zu berichten, was Muslime und den Islam betrifft: so wird z. B. über Gewalt von beiden Seiten in einer sachlichen, wertungsfreien Sprache berichtet. Es findet sich dort ein langes Verzeichnis von Blogs, wo unterschiedslos islamische und islamkritische Webseiten hintereinander aufgeführt sind, z. B. die „Islamische Zeitung“ zwischen „PI“ und der „Grünen Pest“. Die OIC zieht also offenbar diese Informationsquelle heran, um den Eindruck der Sachlichkeit und Unvoreingenommenheit in seiner Informationsstrategie zu erwecken, wobei allerdings für den Leser des Berichts unbemerkt bleibt, dass die andere Hälfte, die Informationen über die von muslimischer Seite ausgehende Gewalt, nicht vom „Islam in Europe“-Blog in den Bericht übernommen wird. Die Existenz dieser Blogliste, deren Stand veraltet ist, die aber die vor einiger Zeit wesentlichen islamkritischen Blogs aufführt, schließt nun die Annahme aus, dem OIC-Observatorium könne das Vorhandensein einer islamkritischen Bloggerszene unbekannt geblieben sein . Was ist dann der Grund?

Fazit:

Übertreibungen, Halbwahrheiten, Verdrehung der Fakten, Beleidigtsein, Belehrungen, Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit – all diese Haltungen und die sich daraus ableitenden Strategien, die wir von den Vertretern der islamischen Lobbyorganisationen in Deutschland, Österreich und überhaupt allen westlichen Ländern kennen, finden sich auch in diesem Bericht der obersten politischen Instanz der Umma. Es sind also keineswegs besonders bornierte, unsensible und von sich eingenommene Funktionäre, die sich an die Spitze dieser Organisationen gesetzt haben, sondern sie repräsentieren eine allen Moslems gemeinsame an die „Ungläubigen“ gerichtete Erwartungshaltung, die ihre Grundlage in den Lehren des Korans hat. Sie erwächst aus den ´kulturellen Selbstverständlichkeiten´ (vgl. Das Dschihadsystem, S. 50ff.) der islamischen Welt.

Trotz ihres Gefangenseins in diesen Selbstverständlichkeiten haben diese Agenten des Dschihad – und dass es darum geht, den Widerstand gegen die Ausbreitung des Islam zu beseitigen, zeigt sich in jeder Zeile des Berichts – aber genau erfasst, wo gegenwärtig das Einfallstor zum Westen ist: der Kulturmarxismus mit seinen Ideologien des Multikulturalismus, des Relativismus, der Schuld des Westens, die hier inzwischen zu kulturellen Selbstverständlichkeiten geworden sind. So wird in diesem Bericht suggeriert, dass jeglicher Widerstand gegen die Ausbreitung des Islams im Widerspruch zu dieser jetzt im Westen vorherrschenden Ideologie und ihrer gutmenschlichen Ziele stehe, also nach unseren eigenen Masstäben böse sei, insbesondere, weil er zu Konflikten zwischen den Kulturen führen könne, die zu vermeiden ja das gemeinsame Ziel sei. – Dialog als Form des Dschihad.

Dazu ein Zitat des ehemaligen Leiters der ´Anna Lindh Euro-Mediterranean Foundation for the Dialogue between Cultures´, Traugott Schöfthaler:

Denn wie konnte Huntington überhaupt an einen kulturellen Zusammenprall denken: alle Menschen guten Willens befürworten den Dialog.“

* * * * * * * * * * * * * * *

Nachtrag: Auch auf anderen Webseiten macht man sich Gedanken über die „Islamophoben“: hier zwei Bilder, die zeigen, wie man sich dort ihre angsterfüllten Nächte vorstellt:

Alptraum 1:

Albtraum 2:

Falls sie tatsächlich solche Alpträume haben – was könnte bloß die Ursache sein?

Vielleicht sind sie in London gewesen:

Tötet!“  „Schlachtet!“  „Enthauptet!“

Melanie Phillips: "The World Turned Upside Down: The Global Battle Over God, Truth, and Power"

Ivan Denes schreibt in der Druckausgabe der JF:

„… eine geradezu beispiellose Generalabrechnung mit den zentrale Themen der Political Correctness. Für manchen Rezensenten gilt das Buch bereits als Wendepunkt in der ideologischen Auseinandersetzung mit den Feinden der freien Meinungsäußerung weltweit. (…) Durchaus realistisch beschreibt sie den Würgegriff, in dem sich die westliche Zivilisation durch die Beseitigung althergebrachter ethischer Normen befindet.“

Wer kontrolliert Hollywood?

… fragt Deep Roots im Counterjihad und fährt fort:

Eine häufig geäußerte Antwort auf diese Frage wird gerne als “antisemitische Verschwörungstheorie” abgetan. Ich möchte dazu Joel Stein das Wort erteilen, der gleich im ersten Absatz seines am 19. Dezember 2008 in der „Los Angeles Times“ erschienenen Artikels Who runs Hollywood? C’mon die Amerikaner wegen ihrer Gutgläubigkeit gegenüber jüdischer PR verhöhnt:

In meinem Leben hat mich noch keine Umfrage so bestürzt. Nur 22% der Amerikaner glauben jetzt, “daß die Film- und Fernsehindustrie sehr von Juden betrieben wird“, im Gegensatz zu nahezu 50% im Jahr 1964. Die Anti-Defamation League, die die Umfrageergebnisse im letzten Monat veröffentlichte, sieht in diesen Zahlen einen Sieg gegen Stereotype. Tatsächlich zeigt sie nur, wie dumm Amerika geworden ist. Juden führen Hollywood total.

Wie zutiefst jüdisch ist Hollywood? Als die Studiobosse vor ein paar Wochen eine ganzseitige Anzeige in der „Los Angeles Time“ herausbrachten, in der sie forderten, daß die Screen Actors Guild [SAG, Schauspielergewerkschaft, d. Ü.] ihren Vertrag abschließt, war der offene Brief unterzeichnet von: Peter Chernin, Präsident von News Corp. (Jude), Brad Grey, Vorsitzender von Paramount Pictures (Jude), Robert Iger, Generaldirektor von Walt Disney Co. (Jude), Michael Lynton, Vorsitzender von Sony Pictures (Überraschung, holländischer Jude), Barry Meyer, Vorsitzender von Warner Bros. (Jude), Generaldirektor Leslie Moonves von CBS Corp. (so jüdisch, daß sein Großonkel der erste Premierminister von Israel war), MGM-Vorsitzender Harry Sloan (Jude) und Jeff Zucker, Generaldirektor von NBC Universal (mega-jüdisch). Wenn noch einer der Weinstein-Brüder unterzeichnet hätte, dann hätte diese Gruppe nicht nur die Macht, die ganze Filmproduktion stillzulegen, sondern auch noch ein Minyan zu bilden mit genug Fiji-Wasser zur Hand, um eine Mikvah zu füllen.

Die Person die sie in dieser Anzeige anschrien, war SAG-Präsident Alan Rosenberg (raten Sie mal). Die beißende Erwiderung auf diese Anzeige wurde von Entertainment-Superagent Ari Emanuel (Jude mit israelischen Eltern [und Bruder von Rahm Emanuel, dem Stabschef von Präsident Obama; d. Ü.]) in der „Huffington Post“ geschrieben, die Arianna Huffington gehört (keine Jüdin, und hat nie in Hollywood gearbeitet.)

Die Juden sind so dominant, daß ich die Branchenverzeichnisse durchstöbern mußte, um sechs Nichtjuden in hohen Positionen bei Unterhaltungsfirmen aufzutreiben. Als ich sie anrief, um mich mit ihnen über ihre unglaubliche Leistung zu unterhalten, weigerten sich fünf von ihnen, mit mir zu reden, anscheinend aus Angst, die Juden zu beleidigen. Der sechste, AMC-Präsident Charlie Collier, stellte sich als Jude heraus.

Als stolzer Jude möchte ich, daß Amerika weiß, was wir vollbracht haben. Ja, wir kontrollieren Hollywood. Ohne uns würden Sie den ganzen Tag zwischen „The 700 Club“ und „Davey and Goliath“ hin- und herschalten.

Der Stolz ist verständlich und berechtigt. Es ist schmeichelhaft, die Angehörigen der eigenen Gruppe in einem Metier erfolgreich zu sehen, das in besonderem Maße Intelligenz und Kreativität voraussetzt, und auch hier in Deutschland nährt sich das, was an Nationalstolz noch vorhanden ist, nicht zuletzt aus der Tatsache, dass deutsche Komponisten mindestens dreihundert Jahre lang die Musik für die ganze Welt geschrieben haben, und dass der Rang von Deutschen in der Philosophie dem der Alten Griechen gleichkommt. Der Abstieg Deutschlands lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass es immer weniger geistig kreative Bereiche gibt, in denen wir noch führend sind.

Freilich trifft die wahre Behauptung, dass Juden in der amerikanischen Filmindustrie führend sind, auf einen ganz anderen ideologischen Hintergrund und wirft daher ganz andere Probleme auf als die entsprechende Feststellung im Hinlick auf deutsche Künstler, Philosophen und Wissenschaftler. Niemand wäre je auf die Idee gekommen, Beethoven und Bach als Agenten einer „deutschen Weltverschwörung“ zu betrachten, während es durchaus Menschen gibt, die zum Beispiel die Popmusik für eine ethnopolitisch motivierte jüdische Erfindung halten.

Dementsprechend dürften sich nur wenige Juden für Steins Idee begeistern, mit einer PR-Kampagne den Einfluss von Juden auf die amerikanische Unterhaltungsindustrie noch hervorzuheben:

Ich habe den ADL[Anti Defamation League]-Vorsitzenden Abe Foxman angerufen … . Er lehnte meinen ganzen Vorschlag ab und sagte, daß die Zahl der Leute, die glauben, daß die Juden Hollywood führen, immer noch zu hoch sei. Die Umfrage der ADL, betonte er, zeigte, daß 59 % der Amerikaner denken, daß die Führungsleute von Hollywood „die religiösen und moralischen Werte der meisten Amerikaner nicht teilen“ und daß 43 % denken, daß die Unterhaltungsindustrie eine organisierte Kampagne “zur Schwächung des Einflusses religiöser Werte in diesem Land” führen.

Das ist ein böswilliges Gerücht, sagte Foxman. „Es bedeutet, daß sie glauben, Juden würden sich Freitag morgens bei Canter’s Deli treffen, um zu entscheiden, was für die Juden am besten ist.“ (…)

„Das ist eine sehr gefährliche Phrase, ‘Juden kontrollieren Hollywood.’ Wahr ist, daß es eine Menge Juden in Hollywood gibt,“ sagte er. Statt „kontrollieren“ würde Foxman vorziehen, wenn die Leute sagen, daß viele Führungskräfte in der Industrie “zufällig Juden sind“, wie z. B. „alle acht großen Filmstudios werden von Männern geführt, die zufällig Juden sind.“

Aber Foxman sagte, daß er stolz sei auf die Errungenschaften amerikanischer Juden. „Ich denke, die Juden sind in der kreativen Industrie überproportional vertreten. Sie sind unter den Anwälten und wahrscheinlich in der Medizin hier ebenfalls überrepräsentiert,“ sagte er. Er meint, daß das nicht hieße, daß Juden pro-jüdische Filme machen, genausowenig, wie sie pro-jüdische Chirurgie betreiben.

Foxman sieht, und dies leider völlig realistisch, dass es in westlichen Gesellschaften eine latente Bereitschaft gibt, Juden jeglichen Erfolg zum Vorwurf zu machen und ihnen zu unterstellen, sie würden insgeheim jüdische Partikularinteressen verfolgen – während die Dominanz deutscher Komponisten und Philosophen oder auch die Geschmacksdiktatur italienischer und französischer (also katholischer) Modedesigner nie zu vergleichbaren Unterstellungen Anlass gab.

Wie gesagt: Diese Befürchtung ist alles andere als ein Hirngespinst, und die instinktive Reaktion „Am besten, man redet gar nicht darüber“ ist, wenn man fair ist (also bereit, sich in die Lage des Betroffenen zu versetzen), ohne Weiteres nachvollziehbar. Das bedeutet aber keineswegs, dass man sie sich zu Eigen machen müsste.

Deep Roots übersetzt und zitiert im selben Artikel weiter einen Text von Dennis Mangan:

Oliver Stone hatte in einem Interview mit der “Sunday Times of London” auf die Frage, warum es “einen solchen Fokus auf den Holocaust” gebe, geantwortet: “Wegen der jüdischen Dominanz der Medien”.

Abraham Foxman, der Direktor der Anti-Defamation League (ADL) [also derselbe Foxman, der oben seinen Stolz auf die starke Stellung von Juden in Hollywood geäußert hat, M.], sagte darauf: „Oliver Stone hat wieder einmal sein verschwörungstheoretisches Gesicht gezeigt mit seinen Kommentaren über die ‘jüdische Beherrschung der Medien’ und Kontrolle über die US-Außenpolitik. Seine Worte beschwören einige der stereotypischsten und verschwörerischsten Vorstellungen über ungebührliche jüdische Macht und Einfluß herauf.“

Das über ihn hereinbrechende Kesseltreiben zwang Stone zu einem Widerruf, der in Stil und Inhalt an entsprechende Selbsterniedrigungen in „sozialistischer Selbstkritik“ erinnert. Dabei hatte er kaum mehr als eine Selbstverständlichkeit geäußert:

Es ist doch nur naheliegend und nur menschlich, dass Filmproduzenten bei der Auswahl von Stoffen vor allem solche Geschichten für erzählenswert halten, die sie selber interessieren, und niemanden kann es überraschen, dass jüdischen Filmproduzenten das Thema „Holocaust“ wichtig ist; es wäre eher merkwürdig, wenn es anders wäre. Wer solche Zusammenhänge benennt und hinterfragt, muss deshalb noch lange nicht an eine jüdische Weltverschwörung glauben.

Womit wir bei der Kehrseite des Problems wären: Ja, es gibt weitverbreiteten Antisemitismus; ja, es gibt Menschen, denen jeder Vorwand recht ist, den Juden am Zeug zu flicken; ja, es wird mit zweierlei Maß gemessen, wenn es um Juden geht; und nein, die Juden bilden sich das nicht ein.

Es kann aber in einer offenen Gesellschaft nicht sein, dass die Interessen und Ideologien, die ihrer Ideologie-Industrie zugrundeliegen, nicht benannt und offen diskutiert werden können. So versteht es sich von selbst, dass die Macht von Zeitungs- und Fernsehzaren (unter denen übrigens, anders als die antisemitische Legende will, nur sehr wenige Juden sind) kritisch beleuchtet wird. Dasselbe gilt für die Art, wie Regierungen und Interessengruppen, Werbekunden und PR-Unternehmen ihren Einfluss geltend machen. Dieselbe Art von Kritik muss auch Hollywood sich gefallen lassen.

Es stimmt einfach nicht, dass die Zugehörigkeit zu einem Kollektiv – einem Volk, einer Nation, einer Religionsgemeinschaft – keinen Einfluss auf das eigene Weltbild und die eigenen Wertvorstellungen hätte. Amerikanische Juden vertreten tatsächlich andere Wertvorstellungen als der Durchschnittsamerikaner. Sie würden sonst nicht mit bis zu achtzig Prozent die Demokraten wählen.

Jene oben zitierten 59 % der Amerikaner, die denken,

daß die Führungsleute von Hollywood „die religiösen und moralischen Werte der meisten Amerikaner nicht teilen“,

dürften also durchaus richtig liegen. Selbstverständlich gibt es auch in Amerika Juden mit prononciert konservativen politischen Ansichten. Sie sind aber innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft deutlich in der Minderheit – einer Minderheit, deren Angehörige ich nicht ausgerechnet in Hollywood suchen würde.

Wenn die amerikanische Filmindustrie daher zunehmend Filme mit antiweißer, antiwestlicher und christenfeindlicher Tendenz hervorbringt (Ich verweise auf die Artikel „Avatar“ und „Die Entführung Jesu“), so besteht zwar kein unmittelbarer, wohl aber – vermittelt über ihre liberale politische Ideologie – ein mittelbarer Zusammenhang zwischen der politischen Tendenz dieser Filme und der Tatsache, dass die Verantwortlichen Juden sind. Dies zu sagen, hat per se nichts mit Antisemitismus zu tun. Es ist schlicht die Wahrheit.

[Anm.: Der drittletzte Satz lautete ursprünglich: „…Zusammenhang zwischen der politischen Tendenz dieser Filme und dem jüdischen Glauben der Verantwortlichen.“ Diese Formulierung habe ich geändert, weil sie missverständlicherweise so aufgefasst werden kann, als hätte ich die Inhalte des jüdischen Glaubens mit linker Ideologie in kausale Verbindung bringen wollen. Dies war hier aber nicht gemeint.]

Schornsteinfeger und Feuerwehrmann

Neues von der Bundesnegerfront: Da ist er nun wieder in den Nachrichten, der inzwischen schon semi-prominente „rechtsextreme Schornsteinfeger“, Protagonist einer besonders absurden Episode im antifaschistischen Narrenhaus. Weil dieser sich in der sachsen-anhaltinischen Provinz (Laucha an der Unstrut, Einwohnerzahl: 3,200) im Umkreis der NPD politisch engagiert, sollte ihm auf Bestreben der Landesregierung seine Kehrgenehmigung entzogen werden.

Martin Lichtmesz rezensiert die neueste Tragikomödie aus dem Staatsschmierentheater der Buckelrepublik Dingsland. Hier klicken!

Verzwitterung

Ich habe gerade Wolf Schneiders „Speak German!“ wiedergelesen, seine Abrechnung mit dem Tsunami dümmlicher Angizismen, der unsere Sprache ersäuft.

Anglizismen eignen sich hervorragend dazu, zutreffende, aber peinliche  Sachverhalte hinter Formulierungen zu verstecken, die weniger verräterisch sind als eine passende deutsche Entsprechung, weil sie selbst dann keine Negativassoziationen auslösen, wenn sie verstanden werden.

So wäre es den meisten Herstellern von Kosmetika vermutlich doch unangenehm, ihre „Anti-Ageing“-Produkte als „Schrumpelbremsen“ zu verkaufen, und McDonalds kann sich dazu bekennen, „Fast Food“ feilzubieten – „Schnellfutter“ oder gar „Schnellfraß“ dagegen würde das Gemeinte zur Kenntlichkeit entstellen.

„Gender Mainstreaming“ ist für die Zwecke seiner Propagandisten perfekt, weil neunzig von hundert Bürgern nicht wissen, dass es so etwas überhaupt gibt, und von den restlichen zehn wissen neun nicht, was es bedeutet. Ich selbst habe vorgeschlagen, zur Verdeutlichung den Ausdruck „Geschlechtergleichmacherei“ zu verwenden, aber jetzt ist mir ein Wort eingefallen, das mir kürzer und präziser erscheint und auf den ersten, aber eben nur den ersten Blick weniger polemisch aussieht: „Verzwitterung„.

Was haltet Ihr davon?

Jörg Schönbohm: "Politische Korrektheit: Das Schlachtfeld der Tugendwächter"

Und wenn schon einmal ein Linker es fertigbringt, das Buch eines Konservativen fair zu besprechen, dann sollte man ihn auch zitieren. „Endstation rechts“ schreibt:

„An diesem Punkt wird auch deutlich, dass Schönbohms Steitschrift nur vordergründig eine Abrechnung mit der PC ist, eigentliches Ziel ist die Bewahrung einer politischen Kultur, die mehr und mehr im Schwinden begriffen ist. Schönbohm versteht sich als Konservativer der alten Schulen, für den preußische Werte und ein gesunder Nationalstolz zu achtenswerten Tugenden gehören. Je mehr aber der „Tugend-TüV“ dies als politisch unkorrekt deklariert, desto enger wird das Feld der (korrekten) Politik.

Da Schönbohm bereits Ende 2006 das Präsidium der CDU verlassen musste und auch weit und breit kein Nachfolger in Sicht ist, wird in absehbarer Zeit keine Umkehr dieser Entwicklung erfolgen. Die konservative Entkernung der CDU kann einen als Linken erfreuen, als Demokrat sollte man sich Sorgen machen.“

Ein Brief nach Rungholt

Lila („Letters from Rungholt“) war vor einigen Tagen mit einer Gruppe israelischer Studenten in Berlin und schreibt in ihrem Blog über ihre Erlebnisse unter anderem dies:

Es war wunderbar, und Berlin ist eine Stadt, die selbst auf den widerstrebendsten Besucher sehr stark wirkt. Ich habe vieles neu entdeckt, auch durch die Augen der Studenten, die sehr beeindruckt waren von der Vielfalt der Erinnerungskultur. Das war ja unser Thema.

Ich weiß, daß Broder meint, mit dem Mahnmal an der Ebertstraße kauft das offizielle Deutschland sich frei, und kann jetzt nach Löschung der Sündenkartei getrost weiter sündigen. Das klingt zwar schön zynisch und einleuchtend, erklärt aber nicht, warum weiterhin viele kleine, eindringliche und punktgenaue Gedenkstätten entstehen. Und es erklärt auch nicht, warum junge und ältere Besucher auf eigene Faust (also ohne Gruppe oder Klasse) ins Dokumentationszentrum kommen, sich dort ernsthaft in das Material versenken und sehr, sehr nachdenkliche Gesichter haben. Mein geschätzter Kollege, dessen Familie von der Shoah schwer gezeichnet ist, war jedenfalls von den Gesichtern der jungen Deutschen an diversen Gedenkstätten positiv berührt und meinte, das hätte er nicht erwartet.

Ich kann nicht anders: Auf mich wirkt inzwischen diese Art von Lob, gerade weil es so aufrichtig ist, deprimierender als die schärfste Kritik: nicht nur, weil wir heutzutage andere Probleme haben als die Frage, ob wir den Nationalsozialismus auch ja richtig „aufgearbeitet“ und „bewältigt“ haben, sondern weil gerade die inflationäre „Aufarbeitung“ und „Bewältigung“ ganz erheblich zu unseren Problemen beiträgt.

Von außen ist das wahrscheinlich nicht ohne Weiteres erkennbar, und Lilas Blick, obwohl sie Deutsche ist, ist nach über zwanzig Jahren in Israel eben doch einer von außen. Ich habe ihr deshalb mit einem langen Kommentar geantwortet, den ich seiner grundsätzlichen Bedeutung wegen auch hier in meinem eigenen Blog einstelle:

„Liebe Lila, ich hoffe, ich schockiere Dich nicht zu sehr, wenn ich sage, dass ich Deine Begeisterung über die „Vielfalt der Erinnerungskultur“, darüber, dass „weiterhin viele kleine, eindringliche und punktgenaue Gedenkstätten entstehen“ und über die „sehr, sehr nachdenkliche(n) Gesichter“ der Besucher des Holocaust-Dokumentationszentrums nicht nur nicht zu teilen vermag, sondern die beiden entsprechenden Absätze auch mit einiger Beklemmung gelesen habe.

Das hat nicht nur damit zu tun, dass ich mit dieser „Erinnerungskultur“ täglich konfrontiert und von ihr entsprechend genervt bin. Du gehst zum KaDeWe und wirst mit den Namen von einem Dutzend Konzentrationslager erschlagen („Orte des Schreckens, die wir nie vergessen dürfen“); du gehst in Spandau am Lindenufer spazieren und erfährst, dass hier bis 1938 eine Synagoge stand; du gehst irgendwo und siehst Messingklötze ins Pflaster eingelassen, auf denen steht, dass hier der und der deportiert worden ist; Gedenktafeln, Mahnmale, Denkmäler an allen Ecken und Enden; du schaltest den Fernseher ein, und wenn du keine Daily Soap sehen willst, landest du auf Phoenix und damit nicht selten bei Guido Knopp und seiner Endlosschleife von Geschichtsklischees.

Wäre das alles nur nervig, man könnte es ertragen. Es ist aber weitaus mehr als das.

Es ist schon etwas dran an dem Spruch, wer sich der Geschichte nicht erinnern wolle, sei gezwungen, sie zu wiederholen. Nähme man ihn ernst, so würde man sich bemühen, blinde Flecken im eigenen Geschichtsbild nicht zuzulassen. Was bei uns aber als „Erinnerung“ zelebriert wird, ist im höchsten Maße selektiv:

Nicht nur, dass „Geschichte“ auf zwölf Jahre Nazizeit und alles andere zur bloßen Vorgeschichte schrumpft; selbst diese Geschichte und Vorgeschichte beschränkt sich auf den Krieg und den Holocaust, und für diese beiden werden rein ideologische Faktoren verantwortlich gemacht, speziell ein angeblich spezifisch deutscher Hang zu Militarismus, Nationalismus und Rassismus.

Würde man der breiten Öffentlichkeit ein etwas komplexeres Bild der Zusammenhänge vermitteln, dann würde eine Rolle spielen, dass die Demokratie von Weimar an der Unfähigkeit einer politischen Klasse scheiterte, Probleme zu sehen und in Angriff zu nehmen, die in der jeweiligen Parteiideologie nicht vorgesehen waren und deshalb nicht existieren durften. (Die Millionen, die NSDAP wählten, taten es nicht zuletzt deshalb, weil die Inkompetenz aller anderen Kräfte bereits offen zutage lag.) Man könnte sonst Parallelen zur heutigen politischen Klasse ziehen, wo der einzige Unterschied zu Weimar darin besteht, dass sie alle dieselbe realitätsblinde Ideologie vertreten.

Es würde eine Rolle spielen, dass mit den permanenten Umwälzungen und Katastrophen von 1914 an Millionen von Menschen der Boden, auf dem sie gestanden hatten, unter den Füßen weggezogen und eine politische, ökonomische, aber auch sittliche und kulturelle Orientierungslosigkeit erzeugt wurde, die eine Umwertung aller Werte, wie sie von den Nationalsozialisten propagiert wurde (und die im Kaiserreich undenkbar gewesen wäre) erst möglich machte. Würde man sich daran erinnern, so wäre man womöglich zurückhaltender mit Sozialexperimenten wie der Zersetzung der Familie, der Banalisierung des Christentums und der multikulturellen Entdeutschung des eigenen Landes.

Man würde sich daran erinnern, dass diese Katastrophen allesamt in dem seit der Jahrhundertwende betriebenen Politik der Westmächte wurzelten, Deutschland kleinzukriegen. (Selbst wenn man diese These, die ich selbst für richtig halte, nicht teilt – entscheidend ist, dass sie von den damaligen Deutschen aus guten Gründen geglaubt wurde.) Und eine Öffentlichkeit, die sich dessen bewusst wäre, würde wohl kaum hinnehmen, dass eine – pardon – völlig verblödete Kanzlertrutsche nach Paris fährt, um dort den Waffenstillstand von 1918 zu feiern.

Es würde eine Rolle spielen, dass die Unterstützung für Hitlers Aufrüstungsprogramm nicht etwa aus irgendeinem „Militarismus“ resultierte, sondern aus der Erfahrung, dass Wehrlosigkeit ausgenutzt wird, und womöglich würde sich an eine solche Erkenntnis die Frage knüpfen, ob es eine gute Idee ist, die eigenen Streitkräfte so umzubauen, dass sie noch als internationale Polizeitruppe, aber kaum mehr zur Verteidigung des eigenen Landes taugen. Man würde sich auch fragen, welcher Teufel eine politische Klasse reitet, die die Souveränität und Verteidigungsfähigkeit des eigenen Landes zur Disposition eines Westens stellt, dessen Deutschfeindlichkeit schon vor 1933 evident war.

Und wenn man die Dinge in einem größeren europäischen Zusammenhang sieht, würde einem auffallen, dass die Demokratie zwar nicht in Deutschland, wohl aber in etlichen anderen europäischen Ländern an der Unmöglichkeit gescheitert ist, ethnisch heterogene „Bevölkerungen“ zu staatstragenden Nationen zu formen – was zu der Frage führen würde, ob Demokratie mit solcher Heterogenität überhaupt vereinbar ist.

Vor allem aber würde eine solche Sichtweise dazu führen, dass man begänne zu verstehen, worauf der Erfolg der Nationalsozialisten beruhte, und dass dies nicht einfach die Dummheit oder Bösartigkeit unserer Großeltern war, und speziell nicht einfach eine angeborene, mindestens aber kulturell verinnerlichte ideologische Verblendung. Dann wäre auch der neurotischen Selbstverdächtigung der Deutschen der Boden entzogen, auf dem jetzt der Kampf gegen Rechts geführt wird, dessen psychologische Grundlage eben diese Selbstverdächtigung ist. Wer sich nämlich selbst verdächtigt, qua Nationalität vom „Ungeist“ des Nationalismus und verwandter Ideologien infiziert zu sein, wird alles tun zu beweisen, dass er zu den nichtinfizierten „Guten“ gehört. Und genau dies ist auch der Sinn der Sache.

Es wird keine historische Aufklärung betrieben. Stattdessen konfrontiert man Kinder und Jugendliche mit Bildern von Auschwitz und Bergen-Belsen, die ob ihrer Schock- und Horrorwirkung auf dem Index der jugendgefährdenden Schriften stünden, wenn sie in irgendeinem andern Zusammenhang entstanden wären. Man erklärt Auschwitz zum „Gründungsmythos der Bundesrepublik“ und kommt nicht auf die Idee, dass bereits an der Formulierung irgendetwas krank sein könnte. Das Monstrum von einem Mahnmal, das man nicht zufällig direkt ans Brandenburger Tor geklotzt hat, enthält just diese Ideologie, buchstäblich in Stein gehauen. Man baut eine ganze Staatsideologie auf einem „Nie wieder“ auf, so als ob es für ein Volk und ein Staatswesen andere Gefahren nicht geben könnte, und verdächtigt als rechtsextrem, wer auf solche Gefahren hinweist.

Wenn man sich die Politik der deutschen – aber weiß Gott nicht nur der deutschen – Eliten ansieht, dann ahnt man auch, warum das geschieht. Da werden die Schleusen für Einwanderer geöffnet, deren Kultur mit unserer unvereinbar ist und die selbst bei engstirnigster ökonomischer Betrachtung alles andere als eine Bereicherung darstellen. Angeblich brauchen wir sie aus demographischen Gründen, sprich weil wir nicht genügend Kinder bekommen. Letzteres trifft zu.

Wenn aber dieselben Eliten, die dies feststellen (und damit die „Notwendigkeit“ von Immigration begründen) eine Politik treiben und eine Ideologie verbreiten (um nur zwei Beispiele zu nennen), wonach Frauen unbedingt Karriere machen müssten, weil sie sonst „benachteiligt“ seien, und wonach Homosexualität eine in jeder Hinsicht gleichberechtigte Lebensform sein müsse (obwohl sie das für ein Volk, das auch in Zukunft existieren möchte, erst recht für eines, das sich in einer demographischen Krise befindet, schlicht und einfach nicht sein kann), dann wird deutlich, dass die demographische Krise nicht gelöst, sondern benutzt werden soll, um die einheimischen Völker Europas in ihren eigenen Ländern in die Minderheit zu drängen.

(Es geht an dieser Stelle nicht um die Selbstverständlichkeit, dass Frauen, die Karriere machen wollen und können, daran nicht durch ihr Geschlecht gehindert werden sollen, sondern dass man mit massivster Propaganda und Quotenregelungen einen Sog erzeugt, der Frauen vom Familienleben fernhält. Im Einzelfall mag Familie und Karriere vereinbar sein, in der Masse ist sie es garantiert nicht. Es geht auch nicht um die Selbstverständlichkeit, dass ein freiheitlicher Staat sich nicht in das Intimleben seiner Bürger einmischt, sondern darum, dass man Jugendliche systematisch zur Homosexualität ermutigt und sie als attraktive Lebensform propagiert.)

Dieselben Eliten arbeiten daran, die Souveränität des Nationalstaats auf supranationale Organisationen zu übertragen, deren Daseinszweck darin besteht, alle Staaten, die ihnen angehören, einem einheitlichen Regelwerk zu unterwerfen, das damit zwangsläufig der demokratischen Kontrolle entzogen ist. Der Anwendungsbereich solcher Regeln, die angeblich auf internationaler Ebene notwendig sind, wird dabei zielstrebig immer mehr erweitert.

Nimmt man das alles zusammen: die systematische Verschärfung der demographischen Krise, die „Lösung“ durch forcierte Masseneinwanderung und die Selbstentmündigung der demokratischen Nationalstaaten, so lautet die Quintessenz, dass Völker als soziale Gegebenheiten wie als politische Einheiten aufhören sollen zu existieren – und das ist keine durchgeknallte rechte Verschwörungstheorie, das ist offizielle Politik: Man muss nur die wohlklingenden Phrasen von der „europäischen Integration“, der „Weltinnenpolitk“, von der „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, von der „kulturellen Bereicherung“, den Segnungen der „Diversität“ und von der „Offenheit“ (eines Scheunentors) auf ihren rationalen Kern hin befragen und sich die Implikationen und Konsequenzen vor Augen halten, die es haben muss, wenn die westlichen Staaten einer solchen Ideologie folgen, dann liegt auf der Hand, dass hier die Utopie eines Weltsystems verfolgt wird, in dem Völker so wenig existieren werden wie Demokratie.

Nun steht einer solchen Politik die natürliche Neigung des Menschen entgegen, sich in Völkern zu organisieren (oder, abstrakter gesprochen: in Gruppen, die größer sind als die Familie, aber kleiner als die Menschheit), und deren Erhaltung und Entfaltung als hohen Wert zu empfinden. Da man dieses Empfinden nicht totkriegen kann, muss man es mit einem negativen Vorzeichen versehen. Da die Identifikation mit dem eigenen Volk eine anthropologische Konstante ist, sollen die Menschen wenigstens ein schlechtes Gewissen dabei haben und ihre eigenen, als „böse“ markierten Gefühle umso eifriger auf Andersdenkende projizieren, die ihres Patriotismus wegen als angebliche „Rechtsextremisten“ zur inquisitorischen Hexenjagd freigegeben sind.

Damit sie dieses schlechte Gewissen haben, sollen sie die unauslöschliche Schlechtigkeit und unvergebbare Schuld des eigenen Volkes als Ideologie verinnerlichen. Hier in Deutschland geschieht dies mithilfe der „Erinnerungskultur“, die sich auf den Holocaust bezieht, die Völker der ehemaligen Kolonialmächte sollen glauben, dass es nie etwas Schlimmeres gegeben habe als den Kolonialismus, die Amerikaner sollen sich für Sklaverei und Indianerausrottung schuldig fühlen, die Australier für das Schicksal der Aborigines usw., und das ganze wird zum Gedankenkomplex der „white guilt“ zusammengerührt, nach der sich auch Deutsche für den Kolonialismus, Engländer für den Holocaust, Franzosen für die Sklaverei irgendwie mitverantwortlich fühlen sollen. Das alles soll sich nun ein- für allemal nicht wiederholen, und dieses „Nie wieder“ soll jeden anderen Gesichtspunkt verdrängen.

Wer eine solche Ideologie verinnerlicht, kann die Existenz des eigenen Volkes nicht als etwas ansehen, das zu verteidigen sich lohnte. Er wird, ganz im Gegenteil, mit unausgesprochener Selbstverständlichkeit davon ausgehen, dass das eigene Volk sein Existenzrecht verwirkt habe, dass es also, wie die Nazis das genannt hätten, lebensunwert sei. Der Schuldkult soll die Gegner des liberal-globalistischen Paradigmas nicht nur ideologisch mattsetzen, sondern den Völkern des Westens die für ihre Fortexistenz notwendigen psychologischen Voraussetzungen entziehen. Völker, die nicht existieren wollen, die können und werden auf die Dauer nicht überleben.

Der Schuldkult ist also Teil eines Völkermordes mit anderen Mitteln. Die Nazis mit ihren Einsatzgruppen und Gaskammern waren in jeder Hinsicht blutige Amateure des Genozids, verglichen mit Ideologen, die ganze Völker dazu bringen, den Autogenozid zu wollen.

Versteh mich bitte richtig: Ich werfe weder Dir noch den Angehörigen Deiner Reisegruppe vor, dass Ihr diese Gesichtspunkte nicht gesehen habt. Ich kann nachvollziehen, dass man sich aus einer jüdischen Perspektive, die als solche auch völlig legitim ist, dafür interessiert, wie die Deutschen mit der Holocaust-Vergangenheit umgehen, und sie daran misst, dass sie ihn wenigstens nicht rechtfertigen oder beschönigen. Ich verstehe auch, dass man von diesem Standpunkt nicht auf die Frage kommt, ob die Deutschen mit ihrem masochistischen Übereifer womöglich nicht alle Tassen im Schrank haben?

Ich weise aber doch darauf hin, dass dieser Schuldkult von einem israelischen Standpunkt im höchsten Maße bedenklich sein sollte: Ihr beschwert Euch zu Recht, dass die Deutschen, und erst recht andere europäische Völker, zu wenig Verständnis für Eure Situation aufbringen und Euch mit Ratschlägen traktieren, deren Verwirklichung für Israel auf den nationalen Selbstmrod hinausliefe. Nun frage ich Dich: Wie soll eigentlich ein Volk, das wie besessen an der Selbstauflösung und am eigenen Untergang arbeitet, Verständnis für ein anderes haben, das um seine Existenz kämpft? Wie soll ein Volk, das den deutschen Charakter Deutschlands nicht für erhaltenswert hält (und dies sogar als Ausdruck einer besonders hohen politischen Moral betrachtet), eine Politik unterstützen, die darauf abzielt, den jüdischen Charakter Israels zu bewahren? Und was sollen Völker, die ihre eigenen Länder der muslimischen Masseneinwanderung öffnen, davon halten, dass Ihr den Palästinensern das „Rückkehrrecht“ verweigert, statt sie ans Herz zu drücken, um mit ihnen Multikulti zu spielen?“

Der Konsens

„Es ist inzwischen überwältigender gesellschaftlicher Mehrheitskonsens, gegen Rechtsextremismus in der Öffentlichkeit, in den Medien, bei der Polizei und in der Politik auch dort mutig und entschlossen ins Feld zu ziehen, wo er garnichts angerichtet hat. Damit ist dann die Presse ihrer Pflicht der Aufklärung von Sachverhalten, der Bürger des Nachdenkens, die Polizei ihrer Ermittlungspflicht und Stephan Kramer, Sprecher des Zentralrats, der Pflicht zum Infragestellen seiner schönen Männerfreundschaft mit Ayman Mazyek enthoben. Schließlich mochten die Muslime die Juden ja schon immer so. Wenn die Gesinnung stimmt, stören Tatsachen nur.“

Calamitas

Das Würstchen

Der designierte neue Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Christoph Ahlhaus, ist unter anderem „Conkneipant“ – was soviel heißt wie „Mitsäufer“ – bei der Schlagenden Verbindung Ghibellinia in Heidelberg. Er ist also eine Art Gastmitglied mit eingeschränkten Rechten.

Bereits diese Gastmitgliedschaft in einer völlig legalen konservativen Organisation ist seinen Koalitionspartnern von den Grünen schon zu viel:

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GAL in der Bürgerschaft, Antje Möller, die als innenpolitische Sprecherin häufig mit Ahlhaus zu tun hat, sagte: „Ein Bürgermeister, der Mitglied einer schlagenden Verbindung ist, ist für mich nicht denkbar.“

Was tut Ahlhaus?

Ahlhaus, der seit Ende 2001 in Hamburg ist, ließ nun mitteilen, dass er in einem Brief den Vorsitzenden der Turnerschaft aufgefordert habe, ihn von der Mitgliederliste zu streichen.

Vermutlich würde er auch noch aus der Kirche austreten, wenn die Linken das von ihm verlangen würden.  Was für ein Würstchen!