War das nicht furchtbar in der DDR, wo man nicht aus dem Haus gehen konnte, ohne mit Propaganda erschlagen zu werden?
Ja, das war furchtbar. Und genauso furchtbar ist es heute:
Und das betrifft nicht nur Staatspropaganda (was einen ja nicht weiter wundern würde: Wo die SED nicht – wie in Berlin – an der Macht ist, sind es ihre Blockflöten). Nein, die Privatwirtschaft treibt es eher noch toller, wie zum Beispiel die „konservative“ (Es darf gelacht werden!) Morgenpost, die uns mit allerplumpester linker Propaganda bombardiert. Wenn man so etwas sieht …
… und erst recht so etwas …
… sehnt man sich beinahe nach dem alten Kommunistenkitsch mit glücklichen Werktätigen unter roten Fahnen. Und ist erleichtert, wenn man in der U-Bahn auf unfreiwilligen Dadaismus wie diesen stößt …
… dessen Botschaft genausogut ihr Gegenteil bedeuten kann, je nachdem, mit welchem Wort man anfängt, und ob man mit oder gegen den Uhrzeigersinn oder von oben nach unten liest: Statt
„Gewalt halt! Mach mit!“
könnte es ebenso heißen:
„Halt! Gewalt, mach mit!“
oder
„Mach mit Gewalt Halt!“ (In der U-Bahn also: Zieh die Notbremse!)
oder auch
„Mach’s halt mit Gewalt!“
Das nenne ich doch eine Pluralität der Lesarten. Wirklich erholsam!