Geert Wilders und die deutschen Medien

Es war nicht anders zu erwarten: Geert Wilders hält eine gute, argumentativ starke Rede in Berlin, und zwar in Anwesenheit vieler Dutzend Journalisten, und die kommen nicht auf die Idee, auf diese Rede einzugehen, sondern haben nichts Besseres zu tun, als über die angeblich 120 (nach meiner Zählung waren es höchstens fünfzig) lupenreinen Demokraten von der DKP und verwandten Organisationen von ausgewiesener Liberalität zu berichten(„Blockieren ist unser Recht“), weil „Rechtspopulist Wilders in Berlin provoziert“. Der hier verlinkte Beitrag, den N24 von AP abgeschrieben hat, dürfte typisch sein für das, was die Angstschweißjournalisten unter Berichterstattung verstehen: Nur ja nicht fair berichten, man könnte ja sonst in den Verdacht geraten, mit einem „Rechtspopulisten“ zu sympathisieren.

Übrigens bin ich auch vom RBB interviewt worden, und das Interview begann genau mit der Frage, ob Geert Wilders nicht zu sehr „provoziert“. Ich habe daraufhin mein Verständnis von freiheitlicher Demokratie zum Besten gegeben. Ob das wohl gesendet wird?

Man darf überhaupt neugierig sein, ob sich irgendjemand trauen wird, auch halbwegs fair zu berichten. Ich bezweifle es, aber selbstredend bin ich für angenehme Überraschungen stets offen.

Pseudowissenschaftliche Desinformation, diesmal aus Rostock

Wenn ich ein Lehrbuch über wissenschaftlich verbrämte Desinformation und deren propagandistische Aufarbeitung in den Medien schreiben wollte, so hätte dieser Artikel in der „Welt“, verfasst von einem gewissen Matthias Kamann, gute Aussichten, darin berücksichtigt zu werden:

Die Geburtenrate von Einwanderinnen der zweiten Generation hat sich in Deutschland der von Einheimischen weitgehend angepasst. Zwar sind Einwanderinnen, die hier geboren wurden, bei der Heirat im Durchschnitt zwei Jahre jünger als Deutsche und werden entsprechend früher Mutter. Doch finden sich dann bei der Kinderzahl kaum noch Unterschiede zu Frauen ohne Migrationshintergrund. Zu diesem Ergebnis kommt die Demografin und Soziologin Nadja Milewski in ihrer Dissertation „Fertility of Immigrants. A Two-Generational Approach in Germany“, die an der Universität Rostock gerade veröffentlicht wurde.

Eine Dissertation, veröffentlicht an einer deutschen Universität über ein Thema der deutschen Gesellschaftspolitik in englischer Sprache – an sich schon Grund genug, dieses Machwerk zu ignorieren. Da wir aber davon ausgehen müssen, dass die linke Desinformationsmaschinerie sich gerade dieser Untersuchung besonders annehmen wird, bleibt mir nichts anderes übrig, als es ebenfalls zu tun:

Entkräftet werden damit zwei Thesen, die in der Einwanderungsdebatte immer wieder vorgebracht werden. Zum einen, dass Einwanderer wegen einer höheren Geburtenrate den Bevölkerungsrückgang längerfristig aufhalten könnten. Zum anderen, dass sie die Deutschen auf lange Sicht zur Minderheit machen würden.

Und selbstredend fällt dem Schreiberling nicht auf, dass die zweite Schlussfolgerung selbst dann nicht aus der Studie folgen könnte, wenn die erste richtig wäre: Angenommen, die Geburtenrate der Migrantinnen würde tatsächlich auf das Niveau der Einheimischen fallen, wie würde unsere Politik dann reagieren? Indem sie die Schleusen für Immigration noch weiter öffnet und uns erst recht in die Minderheit drängt, wie denn sonst?

Dass beide Thesen unhaltbar sind, zeigt Milewski bei der Auswertung von umfangreichem Datenmaterial aus dem Soziodemografischen Panel, für das zwischen 1984 und 2004 gut 5000 westdeutsche Frauen sowie Einwanderinnen der ersten und zweiten Generation aus der Türkei sowie Süd- und Südosteuropa befragt wurden. Wenn diese Frauen das 35. Lebensjahr vollendet hatten, so stellte Milewski fest, gab es drei und mehr Kinder bei 18,5 Prozent der deutschen Frauen, aber nur bei 15 Prozent der Griechinnen in der zweiten Einwanderergeneration und bei 15,4 Prozent der in Deutschland geborenen Frauen aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens.

Einen höheren Anteil von kinderreichen Frauen als bei Deutschen gab es in der zweiten Generation nur bei Italienerinnen (33,3 Prozent) und Türkinnen (34,2), wobei aber auch hier die Zahlen von der ersten zur zweiten Generation deutlich zurückgegangen waren. Türkische Migrantinnen der ersten Generation hatten im Alter von 35 Jahren noch zu 58,8 Prozent drei und mehr Kinder, bei den Italienerinnen betrug dieser Anteil bei den ersten Einwanderinnen noch 43,6 Prozent.

Nachdem oben, d.h. in Überschrift und Einleitung noch von „Migrantinnen“ schlechthin die Rede war, erfahren wir nun, dass der Fall bei Türkinnen ganz anders liegt. Entsprechend dem vertrauten Muster, das ich schon einmal in meinem Artikel „Kloakenschreiber“ analysiert habe:

Solche Einleitungen setzen einen Kontext und suggerieren ein bestimmtes Vorverständnis. So setzt man dem Medienkonsumenten eine ganz bestimmte Brille auf die Nase und kann sich darauf verlassen, dass neunzig Prozent aller Leser, nämlich die, die immer noch Vertrauen zu den Medien haben, die nun folgenden Informationen genau entlang dieser Vorgabe interpretieren werden.

Der Schreiber kann es sich jetzt sogar leisten, gegenläufige Fakten zu nennen: Der Leser wird es nicht merken! Er wird jeden Widerspruch zwischen dem vorgegebenen Tenor und den anschließend referierten Fakten zugunsten der Vorgabe auflösen. Sogar Informationen, die die vorgegebene Interpretation eindeutig widerlegen, werden so aufgefasst, als hätten sie sie bestätigt.“

Aber schauen wir uns ruhig noch einmal die Zahlen selbst an: Untersucht werden ausschließlich Türkinnen und Südeuropäerinnen, die zusammengenommen die „Migrantinnen“ ausmachen. Dass allein ein Drittel der hier lebenden Muslime nicht aus der Türkei stammen, und dass Frauen aus dem Nahen Osten und Afrika deutlich höhere Kinderzahlen aufweisen als selbst die Türkinnen, fällt unter den Tisch. (Alle Zahlen und Grafiken stammen aus meinem Artikel „Demographischer Djihad und der Selbstmord des deutschen Volkes“).

Und die zumindest suggerierte Schlussfolgerung, in der zweiten Generation gleiche sich das Gebärverhalten von Migrantinnen dem von deutschen Frauen an, ist erst recht nicht haltbar, wie sich Jeder ausrechnen kann, der bedenkt, dass allein die Türkinnen so zahlreich sind wie alle Südeuropäerinnen zusammen,  dass die Italienerinnen laut den Zahlen so gebärfreudig sind wie die Türkinnen (nämlich knapp doppelt so sehr wie die Deutschen), und dass die Behauptung von der „Angleichung“ (im Durchschnitt aller betrachteten Migrantinnen) daher selbst dann nicht stimmen könnte, wenn alle anderen Südeuorpäerinnen überhaupt keine Kinder bekommen würde.

Familien mit mehr als vier Kindern nach ethnisch/geographischer Herkunft

Wenn man sich nun die Grafik anschaut, ahnt man auch, warum Familien mit „drei und mehr Kindern“ betrachtet wurden, nicht aber solche mit vier und mehr Kindern. Beträgt nämlich das Verhältnis knapp 2 zu 1 zugunsten der Türkinnen bei Familien ab drei Kindern, so schnellt es auf über 4 zu 1 bei Familien ab vier Kindern (und dieser Effekt kann nicht allein darauf zurückgeführt werden, dass in der neuen Studie nur die Familien von Migrantinnen der zweiten Generation betrachtet werden). Anders gesagt: Türkische Familien mit mehr als drei Kindern sind im Durchschnitt deutlich kopfstärker als deutsche.

Frauen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, neigen folglich durchweg dazu, weniger Kinder zu bekommen als ihre „Mütter“ und nähern sich somit der niedrigen Fertilität deutscher Frauen an. „Frauen der zweiten Migrantengeneration haben sich dem Geburtenverhalten von deutschen Frauen nahezu angepasst“, sagt Milewski, die für ihre Forschungen kürzlich den Joachim-Jungius-Förderpreis der Universität Rostock erhielt.

Man fasst es nicht!

Und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien waren in der zweiten Generation sogar schon weiter: Sie waren im Alter von 35 Jahren häufiger kinderlos, nämlich zu 23,1 Prozent, als deutsche (17,9).

Da darf man dann schon einmal unter den Tisch fallen lassen, dass nach der von der „Welt“ selbst veröffentlichten Grafik die Entwicklung bei den Türkinnen genau umgekehrt verläuft: Dass nämlich kinderlose Frauen in der zweiten Generation noch seltener sind als in der ersten: Den 17,9 Prozent kinderlosen Deutschen stehen inzwischen nur noch gerade einmal acht Prozent kinderlose Türkinnen gegenüber:

Mit anderen Worten: Selbst wenn extrem große Familien in der zweiten Generation seltener werden, werden völlig kinderlose Frauen es auch, zumindest bei den Türkinnen. Und dreimal dürfen wir raten, warum die Studie bzw. der sie referierende Schreiber nicht einfach die durchschnittlichen Kinderzahlen von Frauen der zweiten Generation nennt.

Entsprechend nähern sich Migrantinnen bei der Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen, den deutschen Frauen an. War bei Einwanderinnen der ersten Generation, die kinderlos nach Deutschland gekommen waren, jene Wahrscheinlichkeit noch zweieinhalb Mal höher als bei Deutschen, so liegt sie bei den Töchtern der Migrantinnen nur noch 1,2 Mal über dem Wert der Deutschen.

Dass 38 Prozent aller hier lebenden Türken Partner aus der Türkei heiraten, braucht man auch nicht zu erwähnen. Sonst könnte ja auffallen, dass die kinderreichere erste Generation ständig neu aufgefüllt wird. Aber der Hammer kommt erst jetzt:

Rechnet man dann noch, wie Milewski es getan hat, sozioökonomische Faktoren heraus, berücksichtigt man also, dass Migrantinnen im Durchschnitt ärmer und weniger gebildet sind und dass auch Deutsche aus unteren Schichten mehr Kinder haben und früher gebären, so muss man feststellen, dass in der zweiten Generation die Herkunft als solche so gut wie bedeutungslos für das Gebärverhalten ist. „Migrantinnen“, so folgert Milewski, „weisen nicht, wie oft angenommen, höhere Geburtenzahlen auf als deutsche Frauen.

Wenn ich siebzig Prozent aller Türkinnen (oder meinetwegen auch Migrantinnen) herausrechne – nämlich die ärmeren, und den Migrantinnen ein Qualifikations-, Berufs- und Einkommensprofil andichte, das sie gar nicht haben, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass sie „nicht, wie oft angenommen, höhere Geburtenzahlen auf als deutsche Frauen“ aufweisen. Und „widerlege“ auf der Basis dieser völlig fiktiven Annahmen, „dass sie die Deutschen auf lange Sicht zur Minderheit machen würden“.

Welch ein Hohn!

Mit einem solchen Machwerk kann man heute also promovieren. Wir sollten den Herren Professoren, die dafür einen Doktortitel herausgerückt haben, freilich auf keinen Fall unterstellen, sie hätten desinformieren wollen.

Wahrscheinlich wollten sie einfach nicht zugeben, dass sie kein Englisch können.

Der Konsens

„Es ist inzwischen überwältigender gesellschaftlicher Mehrheitskonsens, gegen Rechtsextremismus in der Öffentlichkeit, in den Medien, bei der Polizei und in der Politik auch dort mutig und entschlossen ins Feld zu ziehen, wo er garnichts angerichtet hat. Damit ist dann die Presse ihrer Pflicht der Aufklärung von Sachverhalten, der Bürger des Nachdenkens, die Polizei ihrer Ermittlungspflicht und Stephan Kramer, Sprecher des Zentralrats, der Pflicht zum Infragestellen seiner schönen Männerfreundschaft mit Ayman Mazyek enthoben. Schließlich mochten die Muslime die Juden ja schon immer so. Wenn die Gesinnung stimmt, stören Tatsachen nur.“

Calamitas

UNO ernennt sich zur Religionspolizei

Quadraturacirculi schreibt:

„Einen herben Rückschlag im Kampf um die Rede-/Meinungsfreiheit musste die westliche Staatengemeinschaft letzten Freitag innerhalb der UNO hinnehmen. Der stimmgewaltige islamische Block (OIC) brachte einen Antrag durch, der im Kern die Zensur jeglicher negativer Berichterstattung und Meinungsäußerung über den Islam zur Folge hat. FOXNews berichtet:

Einige Beobachter äußerten sich besorgt über eine mögliche Zensur, nachdem die 56 Staaten der „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIC), die eine enorme Stimmgewalt innerhalb der Vereinten Nationen aufweisen, erfolgreich eine Resolution zur Beobachtung der Darstellung von Religion in den Medien durchboxten.

Die OIC behauptet, die verabschiedete Resolution diene der religiösen Toleranz indem sie garantiert, dass Religionen nicht diffamiert werden können. (…) Die am Freitag verabschiedete Resolution eröffnet nun dem UN-Menschenrechtsrat die Möglichkeit einen Sonderermittler für religiöse Freiheiten zu benennen. Dieser müsse „eng mit den Massenmedien zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass die Medien eine Atmosphäre des Respekts, der Toleranz und der kulturellen Vielfalt transportieren.

Ob die Süddeutsche, der Spiegel, der Stern, die Zeit und wie sie alle heißen, von dem Sonderermittler wohl ermahnt werden, nun endlich ihre schamlose demagogische Hetze gegen das Christentum einzustellen?

Blockade?

Die hochehrenwerten Journalisten, die – durchdrungen von journalistischem Ethos und stets im Dienste einer wissbegierigen Öffentlichkeit – über die „israelische Blockade des Gazastreifens“ reden und schreiben, vergessen – zweifellos nur aus Versehen – regelmäßig, ein paar Kleinigkeiten zu erwähnen, die das Bild von der armen blockierten Bevölkerung des Gazastreifens doch zumindest ergänzen könnten:

Humanitäre Hilfsgüter, die 2010 aus Israel in den Gazastreifen geliefert wurden  (Stand vom 8. Mai 2010):

  • 2010 wurden aus Israel bisher 230.690 Tonnen an humanitären Hilfsgütern über die für den Güterverkehr vorgesehenen Grenzübergänge in den Gazastreifen transportiert;
  • Mehr als 25 Millionen Liter (6,5 Millionen Gallonen) von hochleistungsfähigem Diesel wurden für das Kraftwerk in Gaza aus Israel in den Gazastreifen geliefert;
  • Mehr als 12.000 Tonnen von Bratöl wurden in den Gazastreifen transportiert;
  • 6.354 Bewohner des Gazastreifens reisten zur medizinischen Behandlung nach Israel ein;
  • 86 Lastwagen mit Blumen und Erdbeeren wurden aus dem Gazastreifen nach Israel importiert.

Humanitäre Hilfe, die von Israel 2009 für den Gazastreifen geleistet wurde:

  • 738.576 Tonnen an humanitären Hilfsgütern wurden über die für den Güterverkehr vorgesehenen Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen transportiert;
  • Mehr als 100 Millionen Liter (26 Millionen Gallonen) von hochleistungsfähigem Diesel wurden für das Kraftwerk in Gaza aus Israel in den Gazastreifen geliefert;
  • 10.544 Patienten aus dem Gazastreifen passierten gemeinsam mit ihren Begleitern die Grenze nach Israel, um medizinische Betreuung in Anspruch zu nehmen;
  • 4.883 Tonnen mit medizinischen Versorgungsgütern und Medikamenten gingen in den Gazastreifen;
  • 44.500 H1N1 Impfungen wurden aus Israel in den Gazastreifen geschickt;
  • 95 Lastwagen mit Ausrüstung für Wasser- und Abwasseranlagen wurden aus Israel in den Gazastreifen geliefert.

Humanitäre Hilfsgüter, die 2008 aus Israel in den Gazastreifen geliefert wurden:

  • 263.063 Tonnen humanitäre Hilfsgüter wurden über die für den Güterverkehr vorgesehenen Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen transportiert;
  • Mehr als 70 Millionen Liter (18 Millionen Gallonen) von hochleistungsfähigem Diesel wurden für das Kraftwerk in Gaza aus Israel in den Gazastreifen geliefert.

(Quelle: The Israel Project)

Und die Helden, die jetzt per Schiff den Gazastreifen ansteuern und sich als todesmutige Blockadebrecher produzieren (statt ihre Hilfsgüter einfach auf dem Landweg über Israel dorthin zu bringen, was überhaupt kein Problem wäre), liefern bei dieser monatelang vorbereiteten Aktion weniger in den Gazastreifen als Israel in einer einzigen Woche.

Stellen wir nun einen kleinen Vergleich an:

Israel hat im Jahr 2009 zusammengenommen rund 830.000 Tonnen Güter in den Gazastreifen geliefert. Bei 1,5 Mio. Einwohnern sind das rund 550 Kilo pro Kopf.

Während der Berlin-Blockade 1948/49 lieferte die alliierte Luftbrücke (nach Abzug der Kohle, die im strengen Berliner Winter überlebensnotwendig war, am östlichen Mittelmeer aber eher nicht) knapp 740.000 Tonnen an die 2,2 Mio. eingeschlossenen West-Berliner. Macht pro Kopf 336 Kilo.

Israel liefert also deutlich mehr in den Gazastreifen, als die allierte Luftbrücke als Blockadebrecher ins abgeriegelte Berlin geschafft hat: Das ist das, was diese schamlose Journaille, die wir mit unseren Gebühren füttern, uns als „Blockade“ verkaufen will.

Nur so als Information für diejenigen, die immer noch glauben, dass die Medien nicht lügen.

Der real existierende Sozialismus

„Erzieher, die nicht erziehen, Lehrer, die nicht unterrichten, Professoren, die keine Wissenschaft betreiben, Richter, die nicht urteilen, und Politiker, die denen nach dem Mund reden, finden in den Medien ihr gutes Gewissen.

Was sich jedoch nicht vermeiden lässt und sich zwangsläufig einstellt, ist Angst. Man weiß intuitiv, dass man zu gut lebt und dass man sein Gehalt nicht wert ist, auch wenn die anderen Ressortchefs noch mehr verdienen und die Schere klafft. Da sich aber zum ersten Mal die Ideologie mit dem persönlichen Glauben deckt, stellt man beides nicht infrage.

Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit wäre ein schlechtes Geschäft.“

Bernd Zeller

Lesebefehl!

Tom Buhrow tut etwas, was man von einem GEZ-Journalisten niemals erwartet hätte: Er redet Klartext. Lest die Übersetzung von Chripa bei Kewil (hier klicken!).  Hier nur ein Kostpröbchen:

Die meisten europäischen Regierungen wollten auf zwei Hochzeiten tanzen.- Nationalstaaten bleiben während sie wirtschaftliche Solidarität erwarteten. Das ist so, als würde jemand ein eigenes Bankkonto haben wollen und von seinem Nachbarn erwarten, ihn vor einer Überziehung des Kredits zu schützen.

Heute werden die Deutschen des Egoismus und des Nationalismus beschuldigt, weil sie zögern, anderen Ländern aus der Patsche zu helfen. Alte Anschuldigungen machen die Runde. Ist es das, was das europäische Projekt ausmacht, entweder Deutschland zahlt die Rechnung oder unsere Vergangenheit wird gegen uns in Stellung gebracht?

Fact – Fiction » Blog Archive » Buhrow, Buhrow, Buhrow – Übersetzung 2.

Geistige Tiefflieger

„Öffentliche Diskurse haben nicht die Funktion, einen Mißstand zu beheben. Vielmehr verschieben sie das Unbehagen an einer als fatal erlebten Welt auf das Bewältigungsniveau geistiger Tiefflieger. Die Medien degradieren sich damit zu einer ‚Entlastungs-Institution‘ (Arnold Gehlen). Sollte die Aufgabe von ‚Kultur‘ tatsächlich im Ablenken von der Last des Realen bestehen, dann leben wir zweifellos in einer ‚Hochkultur‘.“

Harald Harzheim

Massenaustritte aus der Klimakirche

Massenaustritte aus der Klimakirche

Religiöse Botschaften haben es zur Zeit generell schwer. Während sich aber der Katholizismus vor allem des Trommelfeuers der Medien erwehren muss, verliert der Klimatismus trotz engagierter Unterstützung durch dieselben Medien an Boden. So sehr, dass der „Spiegel“, einen Meinungsklimawandel witternd, auf Distanz geht und unter dem Titel „Die Wolkenschieber“ schreibt:

„Schlampereien, Fälschungen, Übertreibungen: Die Klimaforschung steckt in einer Vertrauenskrise. Wie zuverlässig sind die Vorhersagen über die globale Erwärmung und ihre schlimmen Folgen? Droht wirklich der Weltuntergang, wenn die Temperaturen um mehr als zwei Grad steigen?Für Phil Jones ist das Leben „furchtbar“ geworden. Vor Monaten noch war er ein Mann mit hoher Reputation: Chef der Klimaforscher an der Universität von East Anglia im engli-schen Norwich; ein Meister seines Fachs; der Vater der alarmierenden Weltfieberkurve.

Vorbei.Jetzt findet Jones ohne Pillen keinen Schlaf mehr. Immerzu spürt er eine Enge in der Brust. Nur Betablocker helfen ihm über den Tag. Er ist abgemagert. Seine Haut wirkt fahl. Er ist 57, sieht mittlerweile aber viel älter aus. Der Forschungsskandal, in dessen Mittelpunkt er steht, traf ihn so unvorbereitet wie ein Auffahrunfall auf der Autobahn.“

Die beigefügte Umfrage dokumentiert die wachsende Klima-Skepsis.

Der ideale Papst

Der ideale Papst

Wenn ich mir überlege, wie ein Papst oder Bischof sein müsste, um bei den Medien gut anzu kommen, dann denke ich unwillkürlich an die Renaissancepäpste, an die Borgia und Medici:

Die  waren charmant und eloquent, hätten auf jeder Pressekonferenz eine gute Figur gemacht, und bestimmt haben sie mit ihren Dutzenden von Konkubinen und unehelichen Kindern ihre Zuhörer niemals mit moralischen Ermahnungen genervt – wahrscheinlich hätten sie nicht einmal etwas gegen Abtreibung gehabt.

Außerdem verstanden sie von Theologie ebenso wenig wie die Redakteure deutscher Zeitungen und Fernsehsender; jene Redakteure, in deren Händen das journalistische Ethos bekanntlich ähnlich gut aufgehoben ist wie die christliche Moral in denen der Renaissancepäpste.

Solche Kirchenfürsten hätten bestimmt eine gute Presse.

Martin Lichtmesz: Biedermänner und Brandstifter (Rückblick auf Dresden)

Die Berichterstattung der Mainstream-Medien über die Demoblockade von Dresden geriet wie erwartet zum diffusen Feelgood-Geschunkel, gepflastert mit dem üblichen abgedroschenen Vokabular, das auf Reflexe und Emotionen, nicht aber auf Erhellung der Situation abzielt.

(…) Während die Medien ständig von „Dresden“ sprachen, das vereint den JLO-Marsch verhindert hätte, sah die konkrete Arbeitsteilung anders aus: Während sich in der Altstadt die Bürgerlichen, die sauber bleiben wollenden Politiker und die eher weich-gutmenschlich Motivierten risikolos an den Händchen hielten und im „Lichterkette“-Rausch schwelgten, erledigte die radikale bis militante Linke in der verbarrikadierten Neustadt die Drecksarbeit. Sie, und nicht etwa die Händchenhalter mit den weißen Blümchen und den demonstrativ weißen Westen („gewaltlos und bunt“), schafften es, den Staat durch eine latente Eskalationsandrohung in ihrem Sinne zu erpressen.

Martin Lichtmesz

Und es lohnt sich, den ganzen brillanten Artikel zu lesen.

Qualitätspresse

Julius Streichers Hetzblatt „Der Stürmer“ hatte bekanntlich so seine Lieblingsthemen.

Dazu gehörte selbstverständlich alles, womit man die Juden verteufeln konnte; gleich danach kamen aber schon die angeblichen oder tatsächlichen sexuellen Verfehlungen von katholischen Priestern. Wenn es gegen das Christentum ging, war man nicht zimperlich.

Die Traditionen der deutschen Qualitätspresse sind eben nicht totzukriegen.

Der neueste Käß

Man könnte auf den Gedanken kommen, einen Watchblog Käßmann aufzumachen, so hartnäckig produziert sich diese Frau mit öffentlichen geistigen Tiefflügen; geradezu, als wollte sie beweisen, dass es in dieser Republik schlechterdings unmöglich ist, sich zu blamieren, weil keine Stellungnahme so hirnlos sein kann, dass es dem korrupten Mediengesindel auffiele.

Seit sie Vorsitzende des Rates der EKD ist, wacht sie jedenfalls allmorgendlich mit dem Vorsatz auf, öffentlich irgendetwas zu sagen, womit sie den Beifall gottloser halbgebildeter linker Schreiberlinge einheimsen kann. Und was läge da näher, als auf den Papst loszugehen? Manchmal freilich, und ohne dass sie selbst oder ihre journalistische Fangemeinde es mitbekommen, gerät ihr die Kritik zum Lob; etwa wenn sie vor handverlesenem kommunistischem Publikum verkündet, in puncto Ökumene erwarte sie nichts von Papst Benedikt XVI. .

Da hat sie ausnahmsweise Recht! Gott sei Dank! Amen!

Leise rieselt der Schnee

„Wenn man sich anstrengen und frühmorgens aufstehen wollte, hätte man ja nicht irgendwas mit Medien gemacht. Da hätte es auch eine Lehrstelle beim Straßenbau gegeben. Also tun sie das, was alle Sozialspanner tun: Sie leihen sich die Empfindungen anderer Menschen, jedenfalls das, was sie dafür halten. Sie simulieren Empörung, weil sie endlich mal empört sein wollen. Sie solidarisieren sich mit den Aufständischen der Welt, weil sie selbst nichts mehr haben, wofür sie zu kämpfen bereit wären, weil sie aber so gerne wieder spüren möchten, wie es war, wenn man als kleiner Junge davon träumte, einen übermächtigen Feind zu bekämpfen. Sie ziehen auf der Suche nach dem islamischen Winnetou durch die Wüsten. Sie haben selbst nicht mehr gelernt, was Ehre, Mut und Stolz sind und wollen sich das jetzt vom Edlen Wilden borgen. Möge etwas vom exotischen Heldenglanz doch bitte auf diese arme Krötenretterseele fallen! Und dabei wissen sie nicht einmal mehr, was Heldentum ist. Diese Unerfahrenheit mit Wut und Mut, Stolz, Ehre und Adrenalin zeigt sich denn auch in den gewählten Aventüren: Die Feuerwehr bekommt keinen Nachwuchs mehr. Der deutsche Soldat hat gefälligst nicht zu schießen. Rauchen, Schießen, Autofahren – die schlimmsten Bedrohungen unseres bürgerlichen Lebens? Und natürlich: Den Planeten retten! Das Klima lenken! Das ist das Ersatzheldentum für Leute, die sogar vor Luftgewehren in verschlossenen Kellern zittern. Langeweile erzeugt Sensationslust. Feigheit sucht Ersatzheldentum. Faulheit stellt Ansprüche. Müheloser Reichtum verblödet.“

Califax

„Schneekatastrophe“

Früher hieß es „Winter“, heute heißt es „Schneekatastrophe“ (und man empfiehlt uns allen Ernstes, wegen des Tiefs „Daisy“ Wasserflaschen, Konserven, Kerzen und Streichhölzer zu hamstern).

Früher hieß es „Sommer“, heute heißt es „Erderwärmung“.

Früher hieß es „Bankenpleite“, heute heißt es „Finanzkrise“.

Früher hieß es höchstens „Schnupfen“, heute heißt es „Schweinegrippe“ (und wird als „die größte Pandemie seit 1918“ bejubelt, so wie die „Finanzkrise“ die größte Krise seit 1932 sein sollte).

Wenn man sieht, wie die Journaille in Ermangelung von Säuen anfängt, Meerschweinchen durchs Dorf zu treiben, dann fällt es schwer, sich nicht an den alten Witz aus der DDR erinnert zu fühlen, wo die Stasi-Leute auf der Jagd sind und haben nur ein Kaninchen erlegt; daraufhin prügeln und treten sie auf das Kaninchen ein: „Geben Sie endlich zu, dass Sie ein Wildschwein sind!“

Was lernen wir daraus? Erstens, dass der Kampf um Quote und Auflage bei der Journaille alle Schamschwellen eingeebnet hat; zweitens, dass sie ihr Publikum abgrundtief verachtet; drittens, dass zum hysterischen Geschrei der Medien in aller Regel außer ihnen selbst noch ein Anderer gehört, der daran verdient (z.B. drittmittelgeile Klimaforscher, Banken, Pharmaunternehmen); viertens, dass diese Hysterie bei den wirklich wichtigen Themen ausbleibt (Wenn die Bedrohung des Eisbären wichtiger ist als die des eigenen Volkes, dann werden nicht nur Nationalisten diese Prioritätensetzung eigenartig finden); fünftens, dass man aus alldem nur eine Konsequenz ziehen kann: Abschalten, abbestellen, ignorieren! Und sich im (immer noch) anarchischen Netz informieren.