Der Mahdi und das Atomprogramm

Es mag für Manchen überraschend klingen, aber die Schia, also die im Iran, im südlichen Irak und Teilen des Libanons vorherrschende Glaubensrichtung des Islam, teilt einige wichtige Charakteristika mit dem Christentum. Die Schia entstand bekanntlich nach der Schlacht bei Kerbela im Jahre 680, in der der Prophetenenkel Hussein mit seinen engsten Mitstreitern den Tod fand. Dieses Ereignis stellt den zentralen Bezugspunkt schiitischer Identität dar. Die Schia definiert sich also durch Bezugnahme auf Niederlage und Tod ihres Stifters – wie das Christentum. Die Schia war deswegen lange Zeit vielerorts eine verfolgte Minderheit und ist es in Ländern wie Saudi-Arabien bis heute. Ihre …

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Über die segensreichen Wirkungen von Islamunterricht, …

… erteilt von Milli Görüs, klärt uns Necla Kelek in ihrem Bericht an die Islamkonferenz auf. Der Bericht war bereits auf „Achse des Guten“ erschienen, dann aber wieder zurückgezogen worden, da er offenbar noch der Überarbeitung bzw. Ergänzung bedarf. Es heißt keineswegs, der Achse vorzugreifen, wenn ich einige Kernpassagen aus dem elfseitigen Text schon einmal zitiere – lesenswert sind die ganzen elf Seiten, insbesondere auch die (hier nicht zitierten) Teile, wo Kelek mit der Politik der türkischen bzw. islamischen Verbände ins Gericht geht. Ursprünglich hatte ich vor, noch meinen Senf dazu zu geben, stellte aber fest, dass sich jeder Kommentar …

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Der Preis der Inkonsequenz

Nun gibt es im Gazakrieg also eine Waffenruhe, eine Feuerpause, einen einseitigen Waffenstillstand, oder wie auch immer man das nennen will, was Israel heute nacht begonnen hat. Ich weiß nicht genau, welche Überlegungen für diese Entscheidung ausschlaggebend waren, aber ich vermute, dass die Rücksicht auf die Gefühle des eigenen Volkes eine maßgebliche Rolle gespielt haben, und dass der Anblick leidender Zivilisten für dieses Volk schwer erträglich ist. Das passt sehr gut zur Grundtendenz der israelischen Politik: sich zwar zu verteidigen, und das auch mit Härte, aber dort, wo es möglich ist, auch dem Feind mit Menschlichkeit zu begegnen. Ihm zwar …

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Wer hat Angst vor einem Palästinenserstaat?

Scharons politisches Meisterstück: der Abzug aus dem Gazastreifen Viele Israelis werden es bezweifeln, ich aber glaube, dass Ariel Scharons Schachzug, den Gazastreifen zu räumen, ob seiner Genialität in jedes Lehrbuch der Politik gehört. Wer immer geglaubt hatte, die Palästinenser hätten vor allem ein Interesse am Ende der Besatzung und an der Errichtung eines eigenen Staates, wurde eines Anderen belehrt, und es waren die Palästinenser selbst, die diese Lehre erteilten. Gerade die Tatsache, dass die schlicht Unbelehrbaren, also Leute vom Schlage eines Norman Paech, die Räumung leugnen und den Streifen allen Ernstes als immer noch besetztes Gebiet sehen wollen, zeigt, wie …

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Strategien des Gegendjihad

Manchmal könnte man glauben, dass niemand so sehr an die unwiderstehliche Macht des islamischen Djihad glaubt wie seine schärfsten Kritiker und Feinde. Man kann sicher nicht leugnen, dass der Islam seit den Tagen Mohammeds mit großem Erfolg nichtmuslimische Gesellschaften zerstört hat, und wir haben nicht die geringste Garantie, dass es unserer eigenen nicht genauso geht. Trotzdem beruht der Erfolg des Islam auf identifizierbaren Faktoren, und entsprechend kann der Gegendjihad an diesen Faktoren ansetzen. Zunächst sollte man sich von der gerade in Deutschland tradierten Fixierung auf den Staat lösen und sich nicht von der Vorstellung ins Bockshorn jagen lassen, solange die …

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Linke und rechte Islamkritik

In diesem Artikel geht es darum, ob linke und rechte Islamkritik sich wirklich so fundamental voneinander unterscheiden, wie man manchmal glauben könnte.

Geschützt: Der medinensische Koran: eine Themenanalyse

Es gibt keinen Textauszug, da dies ein geschützter Beitrag ist.

Jan Roß: „Was bleibt von uns? Das Ende der westlichen Weltherrschaft“

Rezension eines flott zu lesenden Buches über die Lage des Westens gegenüber anderen Kulturen, insbesondere der islamischen und der chinesischen.

Seyran Ateş: „Der Multikulti-Irrtum“

Besprechung eines informativen Buches, das aber auch einige höchst fragwürdige Thesen enthält: Auf der einen Seite gewährt Seyran Ates ihren Lesern einen Einblick in die Zustände in türkischen/kurdischen Parallelgesellschaften, auf der anderen Seite stellt sie sich unter „Integration“ jedenfalls keine Assimilation vor: Wahrscheinlich der einzige Punkt, in dem sie, die Islamkritikerin mit dem Islamisten Erdogan übereinstimmt.

Ein Dialog der Kulturen

Erfahrungen in einer Internet-Diskussion mit türkischen Muslimen