Martin Lichtmesz trifft den Nagel auf den Kopf – wie immer

In seinem Essay „Der Hauptfeind des Liberalen“ schreibt er unter anderem

„daß nicht der uns bedrängende Islam oder die Massenzuwanderung unser „Hauptfeind“ ist, sondern vorzüglich die eigenen Eliten, die sie zulassen, schönreden, aktiv fördern und dabei das eigene Staatsvolk entmachten und schädigen.  Radikaler gesagt, ist es das liberale Denken an sich, das sich zum Immunschwächevirus ausgebildet hat. Hier gibt es natürlich kaum mehr Unterschiede zwischen Linken und Liberalen – was die wesentlichen Sprüchlein und Standardphrasen betrifft, herrscht eine breite rosa-rote Allianz, die von der Linken bis zur FDP mit gleichlautenden Erklärungen von guten, also toleranzintegrationsdemokratischen Absichten aufwartet.

So gesehen gibt es natürlich auch kaum noch authentische Konservative ohne liberalen Rückenmarkschwund mehr, und das ist auch in den innerlich zermürbten USA der Fall…“

So viel nur als Appetithäppchen. Lest das Ganze: Der Hauptfeind des Liberalen | Sezession im Netz.

Roberto de Mattei: „Die Türkei in Europa: Gewinn oder Katastrophe?“

Eine knappe (130 S.), präzise und vernichtende Kritik der Illusionen bzw. Lügen, aufgrund derer die Aufnahme der Türkei in die EU propagiert wird. De Mattei analysiert die Entwicklung der türkischen Kollektividentität, zeigt auf, wie sehr islamische, osmanische, pan-türkische und türkisch-nationale Identitätsschichten einander stützen und ergänzen und wie sehr die islamische dabei immer mehr dominiert, während die christlichen Identitätsbestandteile mitsamt den sie tragenden (griechischen und armenischen) Volksgruppen buchstäblich ausgerottet wurden. Er zeigt, wie sehr die Türkei (bzw. das Osmanische Reich) sich als Erobererstaat verstand und auch heute noch versteht. Er erläutert den islamistischen Hintergrund des Bemühens um den Beitritt zur Europäischen Union. Manches von dem, was er schreibt, ist auch in islamkritischen Kreisen keineswegs Allgemeingut. Das Buch gehört in seiner Prägnanz zum Besten, was zum Thema auf dem Markt ist.

Könnte glatt von mir sein.  😀

Türkei reif für EU-Beitritt

Der Paragraph des türkischen Strafrechts, der die „Beleidigung des Türkentums“ unter Strafe stellt, war in der Vergangenheit häufig Stein des Anstoßes und hat die EU zu der Einschätzung geführt, „dass das türkische Rechtssystem die Meinungsfreiheit nicht in vollem Umfang gemäß den europäischen Standards gewährleistet“ (Fortschrittsbericht 2007).

Dieser Punkt dürfte sich demnächst erledigt haben. Ich kenne jedenfalls inzwischen kein EU-Land mehr, in dem die Beleidigung des Türkentums (oder auch des Arabertums, des Islam usw.) nicht als Volksverhetzung oder „Hassrede“ geahndet würde. Die „europäischen Standards“ nähern sich den türkischen derart rapide an, dass man sich demnächst wahrscheinlich fragen wird, ob die Türkei für einen EU-Beitritt nicht zu liberal ist.

Unsere Zukunft hat schon begonnen

In Schweden, das uns in dieser Hinsicht kaum mehr als eine Nasenlänge voraus ist, ist sie bereits zu besichtigen. LePenseur, bei dem ich das folgende Video zuerst gesehen habe, schreibt dazu:

„Der schwedische Karikaturist Lars Vilks, der seit seinen Mohammed-Karikaturen bekanntlich von Anschlägen bis hin zu Todesdrohungen (mit einem Kopfgeld von $ 150.000,- für seine Ermordung) von islamischen Kreisen verfolgt wird, wurde beim Versuch, an der Universität im Rahmen einer Vorlesung über Freiheit der Meinungsäußerung ein Video zu zeigen, attackiert und verletzt. Die moslemischen Radaubrüder und -schwestern sorgten durch ihre tätlichen Angriffe auf Vilks und die Sicherheitskräfte dafür, daß die Vorführung abgebrochen werden mußte. Was uns auch hierzulande demnächst bevorsteht, kann man auf diesem Life-Video elf beklemmend lange Minuten vorgeführt bekommen:“

[Bei LePenseur mit seiner breiteren Textspalte ist das Video übrigens größer und daher in besserer Qualität zu sehen. Einfach obiges Zitat anklicken.]

Ich glaube übrigens nicht, dass die dort auftretenden Mitbürger in irgendeiner sinnvollen Bedeutung des Wortes „Islamisten“ sind. Es sind einfach Muslime.

Die Wurzel des Totalitarismus

Und ich sah, daß das Lamm der Siegel eines auftat; und hörte der vier Tiere eines sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!

Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der daraufsaß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und daß er siegte.

Und da es das andere Siegel auftat, hörte ich das andere Tier sagen: Komm!

Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot. Und dem, der daraufsaß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde und daß sie sich untereinander erwürgten; und ward ihm ein großes Schwert gegeben.

Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der daraufsaß, hatte eine Waage in seiner Hand.

Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Maß Weizen um einen Groschen und drei Maß Gerste um einen Groschen; und dem Öl und Wein tu kein Leid!

Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tiers sagen: Komm!

Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der daraufsaß, des Name hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben, zu töten das vierte Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die Tiere auf Erden.

(Apokalypse, Kap. 6, V.1-8)

Ist es eigentlich sinnvoll, in politischen Zusammenhängen die Begriffe „Gut“ und „Böse“ zu gebrauchen? Unwillkürlich wird man die Frage verneinen wollen: Das Böse kann man im politischen Bereich ja schwerlich anders denn als Attribut konkreter Akteure benennen, die folgerichtig als „die Bösen“ zum Abschuss freigegeben sind, und denen gegenüber man sich über moralische und rechtliche Normen getrost hinwegsetzen darf. Auf den ersten Blick sieht es also so aus, als wäre der Begriff des Bösen kaum mehr als ein demagogischer Kniff, ein manichäisches Schwarz-Weiß-Denken zu propagieren, das in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen hat.

Stutzig machen sollte allerdings, dass Viele, die theoretisch so argumentieren, in der Praxis sehr wohl eine Vorstellung vom „Bösen“ haben, und dass man dies eben daran erkennt, dass sie bestimmten Feinden gegenüber von Recht und Moral nichts wissen wollen. Wie sehr etwa die Figur des „Neonazis“ als Feindbild taugt, das jeden Rechtsbruch legitimiert, konnten wir zum wiederholten Male jüngst am 1.Mai besichtigen.

Vermutlich werden die Betreffenden argumentieren, dass sie sich ja nicht aus bloßem Hass so verhalten, sondern um einem bestimmten Gesellschaftsideal zu dienen: der offenen, demokratischen, toleranten, von einem liberalen Standpunkt aus also der schlechthin guten Gesellschaft.

Es scheint also, als sei es die Vorstellung vom „Guten“, das – in Gestalt seiner Negation – automatisch das Feindbild des „Bösen“ erzeugt. Ist das aber immer und unvermeidlich so, und muss man deswegen nicht als aufgeklärter Mensch jeden Begriff von Gut und Böse aus der politischen Sprache verbannen? Ich sage: Nein. Und ich füge hinzu, dass bereits der bloße Versuch geradewegs in totalitäres Denken führt.

Wie auch immer man es verkleidet, und in welchem Vokabular auch immer man es ausdrückt: Der Mensch, sofern er nicht einfach ein politisches Neutrum ist, kommt nicht daran vorbei, die Werte und Ziele, die er selbst für richtig, für wünschenswert, für human, für befreiend etc. hält, als „gut“ zu beschreiben. Und wenn er nicht alle anderen Ziele und Werte als „böse“ abstempeln möchte, dann liegt die klassische liberale Lösung darin, ein System zu etablieren, innerhalb dessen niemand „böse“ ist, sondern legitimerweise Alle miteinander konkurrieren: In der Innenpolitik durch die liberale Verfassung, in der internationalen Politik durch Etablierung eines allgemeinverbindlichen Regelwerks, aber auch in den interreligiösen Beziehungen durch Propagierung wechselseitiger Toleranz und Negierung exklusiver Wahrheitsansprüche der einzelnen Religionen.

Wer ein solches System für etwas Gutes hält, erklärt implizit alles für böse, was ihm feindlich gesinnt ist:

  • in der Innenpolitik also sogenannte Verfassungsfeinde: Da eine liberale Verfassung deren Bekämpfung freilich Grenzen setzt, liegt eine gewisse Folgerichtigkeit darin, dass sogenannte Demokraten die verfassungsrechtliche Ordnung durch den Appell an den Mob umgehen.
  • in der internationalen Politik alle Staaten, die das vorgegebene Regelwerk ablehnen und verletzen (selbst wenn denen womöglich gar nichts anderes übrigbleibt): Deren Bekämpfung verletzt dann nicht selten ihrerseits das Völkerrecht.
  • in den interreligiösen Beziehungen alle Religionen, die auf einem exklusiven Wahrheitsanspruch beruhen; womit freilich der Charakter von Religion schlechthin in Frage gestellt wird: Religionen werden toleriert, solange ihre Anhänger nicht wirklich an sie glauben; tun sie es doch, sind sie „Fundamentalisten“, die die Religion „missbrauchen“ und die entsprechend zu bekämpfen sind. Die wachsende Aggressivität, mit der religionsfeindliche Positionen vertreten werden, hat hier ihre Wurzeln.

Die Dichotomie von Gut und Böse verschwindet also nicht und wird durch ein liberales System keineswegs neutralisiert. Die Front wird an die Systemgrenzen verlagert, aber sie bleibt als solche bestehen.

Wenn aber die Unterscheidung von Gut und Böse als solche nicht aus der Welt zu schaffen ist, wie unterscheidet man dann das Gute vom Bösen? Gilt es bloß, eine mehr oder minder willkürliche Entscheidung zu treffem, dass Dieses gut und folgerichtig Jenes böse sei? Und wie verhindert man, dass man bei der Bekämpfung des so definierten Bösen sich seinerseits böse verhält? Kann man das überhaupt?

Manch einer wird mir bis hierher mit einer gewissen Ungeduld gefolgt sein. Was, so könnte man fragen, soll es denn bringen, politische Fragen in moralischen, letztlich religiösen Kategorien zu beschreiben? Und welcher Teufel reitet denn mich, einen Sozialwissenschaftler, religiöse Begriffe in die Gesellschaftsanalyse einzuführen? Der Grund ist Folgender:

Je tiefer ich mich mit den Grundlagen menschlicher Gesellschaft und ihrer Gefährdung auseinandersetze, desto klarer gelange ich (und zwar durchaus zu meiner Verblüffung) zu Erkenntnissen, die vom Christentum, teilweise auch bereits vom Judentum, schon immer als Wahrheiten behauptet worden sind.

Selbstverständlich kann der Glaube nicht die empirische Analyse ersetzen, allein schon deshalb, weil ich ja auch die Nichtglaubenden überzeugen will. Es bedeutet aber einen fundamentalen Unterschied, ob die Gesellschaft als Ganze die Wahrheit des Christentums als erkenntnisleitende Vermutung behandelt, oder ob für sie der methodische Atheismus der Wissenschaft die Vermutung auf seiner Seite hat, Wahrheit hervorzubringen.

Letzteres ist momentan offenkundig der Fall: Von der Religion erwartet man sich bestenfalls ein wenig Seelentrost, aber gewiss keine Erkenntnisse, die einem helfen können, mehr als das eigene individuelle Leben zu ordnen. Zutreffende Aussagen über die Gesellschaft aus der Bibel abzuleiten – das kann doch nur schiefgehen. Oder?

Wie schon gesagt: Glaube ersetzt keine Analyse, aber kann bei der Synthese helfen. Wissenschaft funktioniert ja nach einem bestimmten Modus: Erst wird die Hypothese entworfen, dann wird sie getestet. Eine Wahrheit, die gar nicht erst als Hypothese formuliert wird, kann es nicht zu wissenschaftlichen Weihen bringen.

Nun zeichnen sich alle mit der Gesellschaft befassten Wissenschaften bereits fachbedingt durch einen begrenzten Horizont aus, wie man besonders schön an der hypothetischen Hilfskonstruktion der Wirtschaftswissenschaftler, dem homo oeconomicus, ablesen kann; es gilt aber in ähnlicher Weise für die je fachspezifischen Perspektiven von Soziologen, Historikern, Psychologen etc., die jede für sich einen Teilaspekt des Menschlichen behandeln.

Der Rückgriff auf eine umfassende Anthropologie, die Frage, was den Menschen zum Menschen macht und wie sich das auf seine sozialen Beziehungen auswirken muss, wird allenfalls philosophisch gestellt, findet aber kaum Eingang in die Hypothesenbildung der empirischen Sozialwissenschaften, es sei denn in der entstellten Form jener Utopien, die nicht selten die unausgesprochene Voraussetzung gesellschaftswissenschaftlicher Forschung darstellen – sei es in der liberalen Variante, die eine Gesellschaft aus nutzenmaximierenden homines oeconomici als Idealzustand zunächst im Gedankenexperiment postuliert, um gleich anschließend ihre (wirtschafts-)politische Verwirklichung zu fordern, sei es in einer mehr oder minder marxistischen Form, der die Utopie einer Gesellschaft der Gleichen zugrundeliegt, und die die vorhandenen Strukturen in erster Linie zu dem Zweck erforscht, ihre Zerstörung zu legitimieren.

In jedem Fall bleibt das christliche Menschenbild und der ihm zugrundeliegende Glaube bereits aus der Hypothesenbildung ausgeschlossen, und genau hier liegt der Grund dafür, dass solche Wissenschaft immer häufiger Ergebnisse hervorbringt, von denen jede Putzfrau weiß, dass sie falsch sein müssen. Nichtsdestoweniger monopolisiert diese Art Wissenschaft für sich die grundlegende Art, wie die Gesellschaft sich selbst beschreibt.

Es ist also keineswegs der Versuch, krampfhaft durch eine christliche, meinetwegen auch „fundamentalistische“ Brille zu sehen, wenn ich sage, dass die Synthese vieler einzelner Teilerkenntnisse mich dorthin geführt hat, wo die Kirche schon immer war. Konkretisieren möchte ich das nun anhand der Frage, woran man das Böse in der Politik erkennt:

Die jüdisch-christliche Apokalyptik hat vor dem historischen Hintergrund der antiken Großreiche eine sehr konkrete Vorstellung vom geschichtstheologisch Bösen entwickelt. Da ich mich damit unlängst (in „Israel und der Globalismus“) bereits auseinandergesetzt habe, zitiere ich hier einige Passagen:

Die Gestalt des Antichristen als Verkörperung des Bösen wird normalerweise mit dem „Tier“ aus der Apokalypse (der Offenbarung des Johannes, des letzten Buches des Neuen Testaments) identifiziert. Die Apokalypse lehnt sich dabei inhaltlich und stilistisch an die jüdische apokalyptische Tradition an, insbesondere an das Buch Daniel (Kap. 7-11).

(…) Die Endzeitvisionen des Buches Daniel gehören in den Kontext des Makkabäeraufstandes gegen das Seleukidenreich, in einem erweiterten Sinne also gegen die Hellenisierung des jüdischen Volkes und seiner Religion. Der Kampf gegen sein Auflösung in seiner heidnischen hellenistischen Umgebung und der Kampf gegen seine religiöse „Hellenisierung“ gehören zusammen. Im Seleukidenreich hatten die Juden einen Feind, der beides angriff, das jüdische Volk und seinen Gott.

In diesem Text taucht erstmals das Motiv vom Reich Gottes auf, das als das Reich des Guten den irdischen Reichen des Bösen gegenübergestellt wird, zunächst also dem Seleukiden-, später dem Römerreich. „Böse“ waren diese Reiche im doppelten Sinne: einmal, indem sie das jüdische Volk unter Druck setzten, in einer größeren Einheit aufzugehen, zum anderen durch ihre kompromisslose Diesseitigkeit. Bleiben wir beim Römischen Reich mit seinen Gladiatorenspielen, seiner Sklaverei, seiner schamlosen Sinnlichkeit, mit einem Wort: seiner offenkundigen Gottlosigkeit. Dieses Reich kannte Religion nur in zweierlei Formen: einmal als Staatskult mit rein politischen Funktionen, zum anderen als privaten fröhlichen Aberglauben, der einem durchs Leben half; da wechselte man schon einmal die Götter.

Tolerant war diese Art von „Religiosität“ durchaus: Für antike Großreiche und ihre Herrscher wäre nichts sinnloser gewesen als ein Religionskrieg. Was war denn schon dabei, die Götter unterworfener Völker anzuerkennen, wenn man sich dadurch deren wenigstens passive Loyalität sichern konnte? Und was war, aus der Sicht dieser Völker, schon dabei, dem römischen Staatskult Lippendienste zu leisten, wenn die Obrigkeit dieses Zeichen der Ergebenheit nun einmal haben wollte? Dass die tiefe Gottesfurcht der Juden („Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“, 2. Mose 20,3), später auch der Christen mit solcher „Religiosität“ kollidieren musste, versteht sich.

Dabei ist schwer zu erkennen, wie ein Großreich anders hätte funktionieren sollen; kaum vorstellbar, wie ein solches Gebilde nicht auf zuerst die Entschärfung und dann Einebnung und Verschmelzung völkischer, kultureller und religiöser Identitäten hätte hinarbeiten sollen; deren Betonung, erst recht ihre politische Aufladung hätte ja geradezu seinen Bestand gefährdet.

(…)

Der heutige Globalismus mit seiner Tendenz zur Verschmelzung der Völker, zur Entkernung der Religionen, zur Banalisierung des vormals Heiligen zeigt frappierende Parallelen zu dem, was man den „Globalismus“ des antiken Rom nennen könnte, des „Tieres“ der Apokalypse.“

Das Programm des heutigen Globalismus, die Entstrukturierung der Welt, die Atomisierung der Gesellschaft und die Ökonomisierung der sozialen Beziehungen, basiert auf der Zerstörung solidaritätsstiftender Strukturen, insbesondere der Institutionen der Familie, des Volkes und der Religion. Damit fällt ihm auch die friedens- und ordnungserhaltende Funktion dieser Institutionen zum Opfer. Der große Krieg – der Völkerkrieg, auch der Religionskrieg – wird damit zwar unmöglich gemacht (außer in der Gestalt des Dschihad, denn der Islam – soviel ist bereits erkennbar – wird sich nicht vom Globalismus einschmelzen lassen), aber an seine Stelle tritt nicht der Frieden, sondern das, was Enzensberger in einer gelungenen Formulierung den „molekularen Bürgerkrieg“ genannt hat. Sofern der Globalismus sich durchsetzt, werden dessen Eliten es zwar schaffen, den Großgruppenkonflikt zu unterdrücken (und zwar mit einem System totalitärer Gedankenkontrolle), aber nicht die anarchischen Formen der Gewalt: den Krawall, die Plünderung, den Vandalismus, den Straßenraub, die Gruppenvergewaltigung. Die Gesellschaft des globalistischen Systems ist von George Orwell vorgezeichnet worden: An der Spitze eine Elite von Herrschern, die kontrollieren, was die Gesellschaft als „wahr“ zu akzeptieren hat, ein Mittelbau von technisch Ausführenden, und der große Rest der Menschheit, bestehend aus Menschen, die täglich um ihr Leben kämpfen und dabei vor immer weniger zurückschrecken. Das hehre Ziel der Nichtdiskriminierung wird dabei zweifellos verwirklicht werden: Es wird erreicht sein, wenn jeder Mensch unterschiedslos jedes anderen Feind ist. (Es sei denn, der Islam springt als Ordnungsmacht in die Bresche.)

Zu welchem Maß an Brutalität der liberale Globalismus fähig ist, haben bereits viele Völker, darunter unser eigenes, zuletzt die Iraker, am eigenen Leibe erfahren müssen; seine zerstörerische Kraft wird sich in dem Maße nach innen wenden, wie er sich verallgemeinert. Wenn man das Böse in der Politik an der Höhe der Leichenberge messen möchte, die es hinterlässt – zugegebenermaßen ein grobes Maß -, dann liegt der Globalismus hinter dem Kommunismus, dem Nationalsozialismus und dem Islam noch ein wenig zurück, aber er liegt gut im Rennen, und sein destruktives Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt.

Die naheliegende Frage lautet nun: Wenn der liberale Globalismus in diesem Sinne böse ist, ist dann etwa einer seiner Gegenspieler automatisch gut? Und finden wir das schlechthin Gute, wenn wir Kommunisten, Nazis oder Moslems werden?

Kommunisten, Nazis und Moslems werden diese Frage zweifellos bejahen. Auch wenn es sich eigentlich erübrigt, diesen Anspruch zu widerlegen, möchte ich doch kurz darauf eingehen, warum er falsch sein muss:

Beginnen wir mit dem Islam. Das Höchste und Heiligste, was ein Moslem tun kann, ist, nach dem Zeugnis des Korans und der Prophetenüberlieferung, sein Leben im Kampf für Allah zu opfern, und das höchste Ziel des Islam ist seine eigene in der Regel gewaltsame Ausbreitung mit dem Ziel der Weltherrschaft. Dass eine solche Religion Bilder wie dieses hervorbringt,

und Anhänger hat, die solche Bilder bejubeln, ist nicht Zufall oder ein „Missbrauch“ des Islam, sondern seine notwendige Konsequenz. Der Islam hat de facto, auch wenn er es nicht so nennt, das Menschenopfer wieder eingeführt, nachdem es bereits abgeschafft gewesen war. Dass eine solche Religion in einem elementaren Sinne böse ist, und dies nicht, weil sie nicht christlich ist, sondern weil sie die Heiligkeit des menschlichen Lebens negiert, liegt auf der Hand.

Der Kommunismus teilt mit seinem feindlichen Zwilling, dem liberalen Globalismus das Ziel, die Werte und Strukturen, auf denen Gesellschaft beruht, zu zerschlagen – ein Ziel, das er mit Massenmorden in bis dato ungekanntem Ausmaß verfolgt hat. Die russische und chinesische Gesellschaft laborieren bis heute an den Folgen.

Der Nationalsozialismus war eine Ideologie, die darauf abzielte, alle Bremsen zu lösen, die die Leistungsfähigkeit der – rassisch definierten – Volksgemeinschaft hemmten. Zu diesen Bremsen gehörten auch Recht, Anstand, Moral, Kultur und Gewissen – alles Dinge, die den Imperativen des Regimes zu weichen hatten. Seine monströsen Verbrechen hatten ihre Wurzel in einem sich immer mehr steigernden Kollektivehrgeiz, der keine Schranken kannte.

Wenn aber die vier maßgeblichen politischen Ideologien unserer Zeit allesamt böse sind – was um alles in der Welt soll dann das Gute sein? Das Christentum ist schließlich keine politische Ideologie und kann es auch nicht sein. Wenn man sich aber doch irgendwie zur politischen Welt verhalten muss, muss man sich nicht doch – zumindest im Grundsatz und mit mehr oder weniger großen Vorbehalten – einer dieser Ideologien anschließen?

Es ist wichtig zu sehen, dass sie nicht einfach nur böse sind. Man muss sich das Gute, dass in allen vieren enthalten ist, bewusst machen, um zu erkennen, worin das spezifisch Böse liegt:

Der liberale Globalismus hat Vieles hervorgebracht, was überhaupt nicht verachtenwert ist: die offene Gesellschaft (die ich selbst umso mehr verteidige, als ich erkenne, dass der Liberalismus, der sie hervorgebracht hat, sie unter sich begraben wird, und zwar in dem Maße, wie er zur totalitären Heilslehre degeneriert), den liberalen Verfassungsstaat, den Abbau unnötiger Handelshemmnisse usw. Dass er einer Dialektik unterliegt, aufgrund deren viele dieser Errungenschaften wieder unter die Räder kommen werden, ändert nichts daran, dass es diese Errungenschaften gibt, und dass der Westen mit diesem System zur führenden Weltzivilisation geworden ist.

Der Kommunismus war nicht nur, aber doch auch der Versuch, unterdrückten und gedemütigten Menschen zu einem menschenwürdigen Dasein zu verhelfen. In seiner gemäßigten sozialdemokratischen Variante hat er viel dazu beigetragen, dass die Selbstzerstörungskräfte des liberal-kapitalistischen Systems im Zaum gehalten wurden. Und dass Marx etliche treffende Erkenntnisse formuliert hat, habe ich schon an anderer Stelle gewürdigt.

Der Islam wiederum besteht ja nicht nur aus dem Dschihad, auch wenn der sein Kern ist, sondern enthält viele Elemente, die jeweils für sich genommen durchaus ehrenwert sind: Ich kann nichts verkehrt daran finden, fünfmal am Tag zu beten, in dem Bewusstsein zu leben, dass man sich für sein Handeln dereinst vor einer höheren jenseitigen Instanz wird rechtfertigen müssen, und dass menschliches Streben immer unter dem Vorbehalt des „Inschallah“ – so Gott will – steht. Nicht zuletzt hat er eine von seinen Anhängern als sinnvoll erfahrene Lebensordnung hervorgebracht, und das ist nicht wenig und nichts, das man gering achten sollte.

Und der Nationalsozialismus? Ja, ich weiß, es ist furchtbar Autobahn zu sagen, alles sei ja auch nicht schlecht gewesen – aber, meine Güte, es war ja wirklich nicht alles schlecht! Die Idee, dass jeder Deutsche seinem Land und seinem Volk dienen sollte, ist in keiner Weise verkehrt, und das Regime, das sie dazu gebracht hat, genau das zu tun, wurde nicht deshalb von siebzig Millionen Deutschen mehr oder weniger begeistert unterstützt, weil das alles Idioten oder Masochisten gewesen wären.

Das Böse ist also nicht einfach die Negation des Guten, es ist, wenn man so will, seine dialektische Negation: Das Gute wird durch das Böse pervertiert, aber es ist in dieser pervertierten Form eben auch darin enthalten. Die Pervertierung aber besteht darin, dass man etwas, was man durchaus zutreffend als etwas Gutes erkannt hat, zum absolut Guten erklärt, in dessen Namen alles, was ihm entgegensteht, zur Vernichtung freigegeben ist.

Es hat seinen Grund, dass alle vier Ideologien von einem leidenschaftlichen Hass gegen das Christentum wie das Judentum erfüllt waren bzw. sind. Beim Kommunismus, dem Nationalsozialismus und dem Islam ist das offenkundig, es gilt aber auch für den Globalismus, dem man das freilich nicht so sehr ansieht, weil er sich gegenwärtig noch in einem Stadium befindet, wo er beide Religionen, speziell aber das Christentum, kaputtzureden versucht. Die Repressalien, denen sich vor allem konservative Christen zunehmend ausgesetzt sehen – Juden werden noch eine Weile den zweifelhaften Schutz der Political Correctness genießen – sind erst der Anfang. Man muss sich nur den Hass vergegenwärtigen, mit dem etwa die Piusbrüder überzogen werden, um zu erkennen, dass der Märtyrertod auch in westlichen Ländern wieder in den Bereich des Möglichen gerückt ist.

Der Grund dafür liegt darin, dass beide Religionen – in ihrer authentischen, nicht degenerierten und korrumpierten Variante – darauf beharren, dass das Wort Gottes nicht zur Disposition steht. Das gilt für die Heiligkeit des menschlichen Lebens, es gilt aber vor allem für das Erste Gebot:

Du sollst keine Götter neben mir haben!

Wenn ich sage, dass alle vier Ideologien das von ihnen erkannte Gute absolut setzen, dann heißt das: Sie setzen es an die Stelle Gottes. Sie erzeugen Götzen, in deren Namen getötet (und gelogen und gestohlen) werden darf. Götzen, die etwas versprechen, was nach christlichem Glauben schlechterdings unmöglich ist, nämlich: das Reich Gottes auf Erden zu errichten!

Der Islam erhebt diesen Anspruch bekanntlich explizit, aber auch die anderen Ideologien peilen mit ihrem expliziten oder impliziten Utopismus einen Endzustand an, der ihnen als Erfüllung der Geschichte gilt. Vom christlichen Standpunkt betrachtet läuft dies auf die diesseitige Erlösung von der Erbsünde hinaus.

Der Begriff der Erbsünde meint die Verstrickung des Menschen in eine Welt, die es ihm unmöglich macht, einfach nur gut zu sein. Am Beispiel des Pazifismus mag man sich klarmachen, in welche Widersprüche man sich verwickelt, wenn man es versucht: Wer auf keinen Fall Gewalt anwenden will, nimmt die Herrschaft der Skrupellosen und Brutalen in Kauf – und dies ist kein Ergebnis, an dem man irgendetwas „Gutes“ finden könnte.

Es ist dieses Nichtakzeptieren menschlicher Unvollkommenheit und Verstrickung; der Versuch, das Gute mit aller Macht zu erzwingen; die Verabsolutierung von Teilwahrheiten auf Kosten der grundlegenden Wahrheiten des Menschseins; letztlich die Verneinung Gottes, die zur Anbetung totalitärer Götzen führt. Es gibt keinen Ausweg: Wer den einen Götzen verabscheut, kann sich einem anderen Götzen zuwenden, der ein ebenso blutsaufendes Monstrum ist – oder er kann in der Bibel nachlesen, warum das ein Fehler wäre.

Was er dabei findet, ist auch ein Weg zum Heil, aber eben nicht im Sinne einer totalitären Utopie. Er findet die Freiheit von den Utopien und Ideologien. Er wird nicht gezwungen sein, ihre Lügen für Wahrheiten zu halten. Es wird ihm, sofern er ein politischer Mensch, nicht erspart bleiben, sich die Hände schmutzig zu machen. Erspart bleiben wird ihm, sich den Geist schmutzig zu machen.

Mein Friedensplan: Ein israelischer Sieg

von Daniel Pipes

National Post
29. April 2010

Englischer Originaltext: My Peace Plan: An Israeli Victory
Deutsche Erstveröffentlichung in: de.danielpipes.org
Übersetzung: H.Eiteneier

Diesen Monat erklärte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak, Israel müsse sich aus Palästinensergebieten zurückziehen. „Die Welt ist nicht bereit – und wir werden das 2010 nicht ändern – die Erwartung zu akzeptieren, dass Israel ein anderes Volk weitere Jahrzehnte lang beherrscht“, sagte er. „Das ist etwas, das es in der Welt nirgendwo sonst gibt.“

 

 

 

Hat er Recht? Ist Frieden überhaupt möglich? Und wenn, wie sollte eine endgültige Vereinbarung aussehen? Das sind die Fragen, die wir den Autoren der National Post in unserer Reihe „Wie sieht Ihr Friedensplan aus?“ stellten. [Hier: Daniel Pipes]

Mein Friedensplan ist einfach: Israel besiegt seine Feinde.

Ein Sieg schafft einzigartige, Frieden fördernde Umstände. Kriege enden, das bestätigt die Geschichte, wenn die eine Seite ihre Niederlage zugibt und die andere gewinnt. Das macht intuitiv Sinn, denn so lange beide Seiten danach streben ihre Ziele zu erreichen, geht der Kampf weiter bzw. kann er wieder aufgenommen werden.

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak

Das Ziel eines Sieges ist nicht gerade neu. Sun Tzu, der antike chinesische Stratege, riet: „Das große Ziel im Krieg soll der Sieg sein.“* Raimondo Montecuccoli, ein Österreicher des 17. Jahrhunderts, sagt: „Das Ziel im Krieg ist der Sieg.“ Carl von Clausewitz,** Preuße des 19. Jahrhunderts, fügte hinzu, dass „Krieg ein Akt der Gewalt ist, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“. Winston Churchill sagte dem britischen Volk: „Sie fragen, was unser Ziel ist: ich kann in einem Worte erwidern: es ist der Sieg – Sieg um jeden Preis – Sieg trotz aller Schrecken, Sieg, wie lang und hart auch immer der Weg sein mag.“ Dwight D. Eisenhower stellte fest: „Im Krieg gibt es keinen Ersatz für den Sieg.“ Diese Einsichten früherer Zeitalter sind immer noch gültig; so sehr sich auch die Bewaffnung verändert – die menschliche Natur bleibt die gleiche.

Sieg bedeutet, dem Feind seinen Willen aufzuzwingen, ihn dazu zu nötigen seine Kriegsziele aufzugeben. Die Deutschen, im Ersten Weltkrieg zur Kapitulation gezwungen, behielten das Ziel der Dominierung Europas bei und sahen ein paar Jahre später zu Hitler auf, um ihr Ziel zu erreichen. Unterzeichnete Stücke Papier haben nur dann Bedeutung, wenn eine Seite sich für besiegt erklärt hat: Der Vietnamkrieg ging 1973 angeblich durch Diplomatie zu Ende, aber beide Seiten verfolgten weiter ihre Kriegsziele, bis der Norden 1975 endgültig den Sieg davon trug.

Willenstärke ist der Schlüssel: Flugzeuge abzuschießen, Panzer zu vernichten, Munition aufzubrauchen, Soldaten zum Fliehen zu bringen und Land zu erobern an sich sind keine Entscheidungen, sondern müssen von psychologischem Zusammenbruch begleitet sein. Nordkoreas Niederlage 1953, die von Saddam Hussein 1991 und der der irakischen Sunniten 2003 gingen nicht in Verzweiflung über. Umgekehrt gaben die Franzosen 1962 in Algerien auf, obwohl sie ihren Feinden an personeller und an Waffenstärke überlegen waren, genauso die Amerikaner 1975 in Vietnam und die Sowjets 1989 in Afghanistan. Der Kalte Krieg endete ohne Tote. In all diesen Fällen behielten die Verlierer große Arsenale, Armeen und funktionierende Wirtschaften. Aber sie verloren den Willen.

Genauso wird der arabisch-israelische Konflikt nur gelöst werden, wenn eine Seite aufgibt.

Bis jetzt haben, nach jedem einzelnen Waffengang, beide Seiten ihre Ziele beibehalten. Israel kämpft, um die Anerkennung durch seine Feinde zu gewinnen, während diese Feinde kämpfen, um Israel auszulöschen. Diese Ziele sind grob, unveränderlich und sind nicht vereinbar. Israels Anerkennung oder Beseitigung sind die einzigen Friedenszustände. Jeder Beobachter muss sich für die eine oder die andere Lösung entscheiden. Ein zivilisierten Mensch wird wollen, dass Israel gewinnt, denn seine Ziele sind defensiv, sollen ein bestehendes und blühendes Land schützen. Das Vernichtungsziel seiner Feinde läuft auf pure Barbarei hinaus.

Seit fast 60 Jahren haben arabische Verweigerer, denen sich jetzt iranischen und linke Pendants anschließen, versucht Israel über vielfältige Strategien zu beseitigen: Sie arbeiten daran seine Legitimität intellektuell zu untergraben, es demografisch zu überwältigen, es ökonomisch zu isolieren, seine Verteidigung diplomatisch zu beeinträchtigen, es konventionell zu bekämpfen, es mit Terror zu demoralisieren und sie drohen mit Vernichtung durch Massenvernichtungswaffen. Während die Feinde Israels ihre Ziele mit Energie und Willen verfolgt haben, konnten sie wenige Erfolge vermelden.

Ironischerweise haben die Israelis im Lauf der Zeit auf den unablässigen Angriff auf ihr Land damit geantwortet, dass sie die Sicht auf die Notwendigkeit des Gewinnens verloren. Die Rechte entwickelte Pläne den Sieg zu umgehen, die Mitte experimentierte mit Appeasement und einseitigem Handeln und die Linke suhlte sich in Schuld und Selbstvorwürfen. Enorm wenige Israelis begreifen das nicht beendete Geschäft des Sieges, den Willen des Feindes zu brechen und ihn dazu zu bringen die Dauerhaftigkeit des jüdischen Staates zu akzeptieren.

Zum Glück für Israel muss es nur die Palästinenser besiegen und nicht die gesamte arabische oder muslimische Bevölkerung, die irgendwann der palästinensischen Führung in der Akzeptierung Israels folgen wird. Auch zum Glück können die Palästinenser, obwohl sie eine Atem beraubende Reputation für Durchhaltevermögen erworben habe, besiegt werden. Wenn die Deutschen und Japaner 1945 und die Amerikaner 1975 zur Aufgabe gezwungen werden konnten, warum sollten die Palästinenser von einer Niederlage ausgenommen sein?

Der UN-Sicherheitsrat, einer der Faktoren, die dazu beitragen, dass der arabisch-israelische Konflikt sich hinzieht

Natürlich hat Israel einige Hindernisse auf dem Weg zum Sieg vor sich. Das Land wird allgemein durch internationale Erwartungen eingeengt (z.B. vom UN-Sicherheitsrat) und besonders von der Politik seines Hauptverbündeten, der US-Regierung. Wenn Jerusalem gewinnen soll, muss das daher mit einer Veränderung der Politik der Vereinigten Staaten und anderer westlicher Länder beginnen. Diese Regierungen sollten Israel drängen den Sieg zu suchen, indem sie die Palästinenser überzeugen, dass diese verloren haben.

Das bedeutet, dass man die Wahrnehmung Israels als schwach rückgängig macht, die während des Oslo-Prozesses (1993-2000) und die beiden Rückzüge aus dem Libanon und dem Gazastreifen (2000-2005) entstand. Jerusalem schien in den ersten drei Jahren Ariel Sharons als Premierminister von 2001-2003 zurück auf dem richtigen Weg; seine kompromisslose Haltung brachte damals echte Fortschritte in Israels Kriegsanstrengung. Erst als es Ende 2004 klar wurde, dass Sharon tatsächlich den einseitigen Rückzug aus dem Gazastreifen plante, wurde die Psyche der Palästinenser wiederbelebt und Israel hörte auf zu siegen. Ehud Olmerts schwache Amtszeit als Premierminister wurde von Benjamin Netanyahu im Verlauf des letzten Jahres teilweise wieder umgedreht.

Ironischerweise würde ein israelischer Sieg den Palästinensern noch größeren Nutzen bringen als Israel. Sicher, die Israelis würden davon profitieren, dass sie einen atavistischen Krieg los sind; doch ihr Land ist eine funktionierende, modern Gesellschaft. Für die Palästinenser hingegen würde die Aufgabe ihres irredentistischen Traums der Auslöschung ihres Nachbarn endlich eine Chance bieten, sich um ihren eigenen scheußlichen Garten zu kümmern, ihre stark defizitiäre Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zu entwickeln.

Somit bringt meinen Friedensplan sowohl das Ende des Krieges als auch einzigartigem Nutzen für alle direkt Beteiligten.

* Deutsch aus: James Clavell (Hg.): Sun Tsu. Die Kunst des Krieges. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2008, S. 28.
** Deutsch aus: Carl von Clausewitz: Vom Kriege. Ullstein, 2002 (3. Aufl.), S. 47.

Der wahre Islam ist ganz anders

Mitten in Straßburg: Araber greifen Juden an

Nach dem brutalen Angriff auf einen Juden mit der religiösen Kopfbedeckung Kippa steht die jüdische Gemeinde in Straßburg unter Schock. Zwei Männer in arabischer Kleidung haben sich auf den 42-Jährigen gestürzt, mit einer Eisenstange auf ihn eingeschlagen und ihn mit Messerstichen verletzt. Der Vorfall ereignete sich mittags mitten in der Stadt an einer Straßenbahnhaltestelle, vor den Augen dutzender entsetzter Passanten.

Die beiden Angreifer, zwei 39 Jahre alten Männer, wurden von Polizisten auf Fahrrädern verfolgt und rasch festgenommen. Einer der mutmaßlichen Täter gilt als psychisch gestört. Das Opfer wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, es besteht jedoch keine Lebensgefahr.

Der Großrabbiner von Straßburg, René Gutman, hat diesen „schweren antisemitischen Angriff“ verurteilt, hat sich jedoch bemüht, die Wogen der Empörung zu glätten. „Es war eine isolierte Tat und kein Angriff der muslimischen Gemeinschaft“, sagte Gutman. Allerdings seien die Juden bedrückt, denn jeder, der als gläubiger Jude zu identifizieren ist, könnte derartigen Angriffen ausgesetzt sein. Der Straßburger Oberbürgermeister Roland Ries und Politiker aller Parteien haben empört auf den Vorfall reagiert.

Quelle: Mitten in Straßburg: Araber greifen Juden an – n-tv.de.

Selbstverständlich war es eine „isolierte Tat“, und selbstverständlich war einer der Täter „psychisch gestört“. Sonst könnte ja jemand auf den völlig abwegigen Gedanken kommen, solche Taten mit einer Religion in Verbindung zu bringen, deren Stifter sich durch die Ausrottung und Vertreibung jüdischer Stämme hervorgetan und seinem Judenhass in etlichen Koranversen freien Lauf gelassen hat.

So ist es zweifellos auch nur ein Zufall, dass zwar „der Straßburger Oberbürgermeister Roland Ries und Politiker aller Parteien“, nicht aber die Imame der örtlichen Moscheen und Repräsentanten islamischer Verbände „empört auf den Vorfall reagiert“ haben. Bestimmt stehen sie einfach nur unter Schock und sind deshalb nicht ansprechbar. Bestimmt werden sie und ihre Glaubensbrüder ihrer Empörung über die Angriffe noch den gebührenden Ausdruck verleihen.

Freuen wir uns also auf die Lichterketten zehntausender friedliebender Muslime, die Arm in Arm mit ihren jüdischen Mitbürgern unter dem Motto „Gesicht zeigen gegen islamistische Gewalt“ für ein friedliches Miteinander einstehen, dabei deutlich machen, dass der Islam eine Religion des Friedens und jeglicher Gewalt so abhold ist wie jeglichem Antisemitismus, und dass extremistische Gewalttäter keineswegs auf das augenzwinkernde Einverständnis ihrer Mitmuslime hoffen dürfen.

Dann wird auch der Großrabbiner von Straßburg nicht mehr als der islamophile Einfaltspinsel dastehen, als der er dem (kleinen) islamkritischen Teil der Öffentlichkeit momentan erscheinen muss, weil er judenfeindliche Gewalt von Muslimen als „isolierte Taten“ behandelt.

Und dann wird auch kein Anlass mehr bestehen zu fragen, warum jüdische Institutionen die immer häufiger zu registrierenden physischen Angriffe von Muslimen auf Juden als bloß „isolierte Taten“ werten, jede Hakenkreuzschmiererei dagegen als Beleg dafür, dass die einheimischen Völker vom Antisemitismus nur so zerfressen seien. Und dass sie nicht etwa den Islam, wohl aber Islamkritik mit Antisemitismus in Verbindung bringen.

US-Bundesrichter: Gleiches Recht für alle, auch in puncto Islam

„Das US-Militär in Camp Lejeune, North Carolina hatte einem zivilen Angestellten wegen einem Aufkleber mit der Aufschrift «Islam bedeutet Terrorismus» verboten, mit seinem Auto die Militärbasis zu befahren. Der Sohn des Mannes war bei dem Attentat auf das US-Kriegsschiff «Cole» im August 2000 ums Leben gekommen. Der Bundesrichter argumentierte, dass die pauschalisierende Gleichsetzung des Islam mit Terrorismus unabhängig ihres Wahrheitsgehalts vom Recht der Redefreiheit gedeckt sein müsse, da anderslautende Statements wie «Islam bedeutet Frieden» oder «Islam bedeutet Liebe» gleichzeitig erlaubt seien. Obgleich das Militär einen größeren Spielraum beim Verbot bestimmter möglicherweise anstößiger Inhalte habe um Ordnung und Disziplin aufrechtzuerhalten, dürfe eine solche Einschränkung keinesfalls vorgenommen werden «in einer Weise, die eine politische Äußerung erlaubt aber die Antwort darauf verbietet», so Bundesrichter Malcom Howard.“

Es gibt noch Richter in Amerika. Bei uns auch?

Solidarität mit Geert Wilders

Die Bürgerbewegung Pax Europa und die PI-Gruppe Berlin rufen zur Demonstration der Solidarität mit Geert Wilders auf.  Ich selbst werde dort sein, und Alle, denen Meinungsfreiheit noch etwas bedeutet, sind aufgerufen!

Geert Wilders wird vor Gericht gezerrt, weil er schlicht die Wahrheit sagt. Weil er völlig zu Recht den Islam als Gefahr für die freiheitliche Demokratie einstuft. Weil er davor warnt, Anhänger einer totalitären Gewaltreligion in Massen nach Europa zu holen.

Bei dem Prozess gegen Geert Wilders wegen angeblicher „Volksverhetzung“ geht es um nicht mehr und nicht weniger als die Frage, ob der Staat definieren darf, was als „Wahrheit“ gilt und legal gesagt werden kann. Die Niederlande sind nicht allein betroffen: Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sind dabei, Schritt für Schritt die Kritik an den katastrophalen Folgen ihrer Migrationspolitik zu kriminalisieren. Die Politik des Multikulturalismus führt systematisch die Probleme herbei, als deren „Lösung“ die Suspendierung der politischen Bürgerrechte erscheinen soll.

Wir wissen nicht, ob der Weg in den Totalitarismus noch mit demokratischen Mitteln aufgehalten werden kann, aber an uns soll es nicht liegen:

Solidarisiert Euch mit Geert Wilders!

Kommt zur Demonstration

am morgigen Samstag,

17. April 2010, um 14 Uhr

vor der niederländischen Botschaft,

Klosterstr. 50, in Berlin-Mitte!

Warum Deutschland weder in Afghanistan noch in Deutschland siegen wird – Stand 2010

Der Weblog Sicherheitspolitik nimmt unter dem Titel „Weinende Soldaten: Ursachen der Überlegenheit der Aufständischen im Bereich Informationsoperationen“ die Kultur der Schwäche auseinander, die sich in unserem Land breitgemacht hat und kommt zu dem Ergebnis:

Die Aufständischen haben keinen Anreiz zu verhandeln, solange sie täglich Beweise für ihre Annahme erhalten, dass sie dem militärisch überlegenen aber moralisch dekadenten Westen langfristig überlegen sein werden. Die kooperationsbereiten Teile der afghanischen Bevölkerung hingegen haben angesichts der wahrgenommenen Kräfteverhältnisse wenig Grund, an den Sieg der Regierung und der sie unterstützenden internationalen Kräfte bzw. deren “weinender Soldaten” zu glauben.

Dieser Willen zur Stärke lässt sich nicht politisch verordnen oder mit Geld beschaffen. Er muß aus dem Inneren einer Gesellschaft kommen. Diese Gesellschaft ist in ihrem Inneren jedoch so geschädigt, dass sie nicht einmal die Kraft dazu aufbringt, die für ihren mittelfristigen Fortbestand erforderlichen innenpolitischen Entscheidungen zu treffen. Wir glauben daher nicht, dass diese deutsche Kultur der Schwäche sich in Afghanistan oder anderswo gegen entschlossene Feinde durchsetzen kann.

In Afghanistan oder anderswo: zum Beispiel in Deutschland.

Wie oft steht „Liebe“ im Koran?

Der neulich schon zitierte Bericht der Südeutschen Zeitung über eine PI-Aktion in München endet  mit einer rhetorisch gemeinten Frage:

Ein anderer hat gezählt, wie oft das Wort „töten“ im Koran steht.

Referent Elfiky hat längst klargestellt, dass Terror für Muslime nach modernen Koranauslegungen keine Lösung sein könne. „Haben Sie mal gezählt, wie oft ,Liebe‘ im Koran steht, oder ,Verzeihen‘?“, fragt er zurück. Der Islamkritiker schüttelt den Kopf.

Nun, dem Manne kann geholfen werden. Ich selbst habe jede Zeile des Korans gelesen und eine Themenanalyse der mekkanischen und der medinensischen Suren veröffentlicht. Dabei habe ich zwar nicht nachgezählt, wie oft von „Liebe“ die Rede ist, aber auch ohne eine solche Zählung konnte ich schon sagen, dass die Liebe im Koran keine prominente Rolle spielt. Sofern davon überhaupt die Rede ist, geschieht es in Wendungen wie

Allah liebt keinen, der ein hartnäckiger Ungläubiger und Ubeltäter ist. (2;276)

oder

Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die für Seine Sache kämpfen, (in eine Schlachtordnung) gereiht, als wären sie ein festgefügtes Mauerwerk. (61;4)

Aber gut, man kann natürlich auch nachzählen, allein schon, damit man in Zukunft auf derlei dusselige Fragen antworten kann. Zumal solche Zählungen heutzutage nicht mehr sehr aufwendig sind:

Da gibt es zum Beispiel die islamische Seite „searchtruth.com“, wo Koranübersetzungen in verschiedenen Sprachen veröffentlicht sind, darunter mehrere englische (leider nur eine einzige deutsche, deren Verfasser nicht angegeben wird) und die mit einer leistungsstarken Suchfunktion ausgestattet ist, die nicht nur die Anzahl der Treffer ausgibt, sondern auch die dazugehörigen Koranverse auflistet.

Die Zeichenkombination „lieb“ taucht in der deutschen Fassung 117mal auf, davon allerdings 27mal in dem Wort „blieb“ bzw. „geblieben“. Bleiben 90 Nennungen von Worten mit dem Wortstamm „lieb“. (Zum Vergleich: Die Zeichenkombination „ungläubig“ bringt es auf 349 Nennungen!)

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein solcher Wortstamm in verschiedenen Übersetzungen unterschiedlich häufig vorkommt. Um sicherzugehen, dass ich nicht womöglich eine Übersetzung erwischt habe, in der der Wortstamm „lieb“ ganz besonders selten erscheint, mache ich die Gegenprobe mit den vier angebotenen englischen Übersetzungen und der Zeichenkombination „love“: Da reicht die Spanne von 64 (Mohsin Khan) bis 93 Nennungen (Yusuf Ali). 90 Nennungen sind also eher im oberen Bereich.

Nun filtere ich die Wörter heraus, die mit Liebe im moralischen Sinne wenig zu tun haben, wie „beliebig“, „Liebhaber“, „missliebig“ und „Liebschaft“, außerdem Komparative („O mein Herr, mir ist das Gefängnis lieber als das, wozu sie mich auffordern“; 12,33),  und den Superlativ „am liebsten“ (22,72:“Sie möchten am liebsten über die herfallen, die ihnen Unsere Verse verlesen“). Bleiben 69 Nennungen. 16 davon beziehen sich nicht auf personale Liebe (zwischen Menschen oder zwischen Gott und den Menschen), sondern auf Dinge oder Begriffe.

(Für die, die es genau wissen wollen: 8mal lieben die Menschen das Diesseitige und werden dafür kritisiert, an 6 Stellen wird ihre Liebe zu Dingen ohne explizite Kritik erwähnt, an 2 Stellen ist Allah derjenige, der etwas nicht liebt (Unheil, böse Worte).)

Von personaler Liebe ist an ganzen 53 Stellen im Koran die Rede!

Davon beziehen sich drei Viertel (41 Stellen) auf die Liebe Allahs, nicht etwa auf die Liebe der Menschen, schon gar nicht auf die Nächstenliebe. Dabei spricht der Koran fast genauso häufig (20mal) davon, wen Allah nicht liebt, wie davon, wen er liebt (21mal):

Kurz gesagt, liebt er die Muslime und sonst niemanden. Es gibt an keiner der genannten Stellen eine Aussage, aus der hervorginge, dass er die Menschen oder die Menschheit schlechthin liebt; und selbst die Muslime müssen sich noch durch Gehorsam für die Liebe Allahs qualifizieren. (Die anderen haben ihren Ungehorsam ja schon dadurch bewiesen, dass sie keine Muslime sind.)

An 12 Stellen geht es um die Liebe von Menschen: 3mal in dem negativen Sinne, dass nicht geliebt wird bzw. geliebt werden soll, 4mal wird die Liebe des Menschen zu Allah thematisiert. Bleiben 5 (in Worten: fünf!) Erwähnungen von Liebe im Sinne von zwischenmenschlicher Liebe:

Seht da! Ihr seid es, die ihr sie [die Ungläubigen] liebt, doch sie lieben euch nicht; und ihr glaubt an das ganze Buch. Und wenn sie euch begegnen, sagen sie: „Wir glauben“; sind sie jedoch allein, so beißen sie sich in die Fingerspitzen aus Grimm gegen euch. Sprich: „Sterbt an eurem Grimm.“ Siehe, Allah kennt das Innerste eurer Herzen. (3; 119)

Selbst an einer der wenigen Stellen, wo er die zwischenmenschliche Liebe überhaupt erwähnt, predigt der Koran noch Hass.

Wahrlich, du kannst dem den Weg nicht weisen, den du liebst; Allah aber weist dem den Weg, dem Er will; und Er kennt jene am besten, die die Führung annehmen. (28; 56)

Dies ist es, wovon Allah Seinen Dienern, die glauben und gute Werke tun, die frohe Botschaft gibt. Sprich: „Ich verlange von euch keinen Lohn dafür, es sei denn die liebe zu den Verwandten.“ Und dem, der eine gute Tat begeht, verschönern Wir sie noch. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Dankbar. (42; 23)

– andere Übersetzungen „Liebe wie zu Verwandten“; hier geht es um die Liebe zum Propheten –

zu liebevollen Altersgenossinnen (56; 37)

– gemeint sind mit den „liebevollen Altersgenossinnen“ die Jungfrauen, die den frommen Muslimen im Paradies zu Willen sind –

Und jene, die vor ihnen in der Behausung (des Islam) wohnten und im Glauben heimisch geworden sind, lieben jene, die bei ihnen Zuflucht suchten, und hegen in sich kein Verlangen nach dem, was ihnen gegeben wurde, sondern sehen (die Flüchtlinge gern) vor ihnen selbst bevorzugt, auch wenn sie selbst in Dürftigkeit leben. Und wer vor seiner eigenen Habsucht bewahrt ist – das sind die Erfolgreichen. (59;9)

Das ist die einzige Stelle, die etwas mit Nächstenliebe zu tun hat – wenn man darüber hinwegsieht, dass diese auch hier exklusiv für Muslime vorgesehen ist. Nur für den Fall, dass Euch jemand fragt, wie oft im Koran von Liebe die Rede ist.

Übrigens: Die Silben „kampf“ und „kämpf“ kommen insgesamt 107mal vor; und fast immer ist der militärische Kampf für den Islam gemeint.

Marokko schließt christliches Waisenhaus

Ich kann ja nicht ständig nur vom Islam reden – sonst denken meine Leser womöglich noch, ich sei „islamophob“. Erzählen wir also einfach eine Geschichte aus jenem Kulturkreis, dessen Angehörige unser armes Land bereichern. Eine Geschichte aus einem Land, das ob seiner Liberalität gelobt wird; eine Geschichte, die selbstredend nichts mit dem Islam zu tun hat:

Das Waisenhaus „Village of Hope“ im Atlasgebirge am ersten Märzwochenende: Als es an der Tür klopft, ahnt keiner, dass es eine Razzia werden wird. Polizisten treten ein und befragen die Kinder, wollen wissen, wie sie beten. Dann durchkämmen sie das Haus nach Bibeln. Sie werden fündig – und die 16 Angestellten müssen gehen.
(…)
Als die Leiter des Waisenhauses gehen müssen, spielen sich dramatische Szenen ab. Auf der Videoplattform Youtube ist zu sehen, wie Kinder sich an ihre Zieheltern klammern, wie sie weinen und nicht loslassen wollen. Nicht nur in dem Waisenhaus schlagen die Beamten zu. Ein ägyptischer Katholik wird ebenso ausgewiesen wie ein koreanisch-stämmiger Pastor aus Marrakesch.
(…)
Die marokkanische Verfassung erlaubt zwar Glaubensfreiheit, in dem Land stehen Kirchen und Synagogen. Wer aber etwa versucht, Muslime zum christlichen Glauben zu bekehren, muss mit bis zu drei Jahren Gefängnis rechnen. Kindern Bibeln in die Hand zu drücken ist nach Auffassung der Regierung eindeutig ein Bekehrungsversuch.

Quelle: Marokko schließt christliches Waisenhaus | tagesschau.de.

Ein marokkanischer Regierungssprecher brachte das Prinzip bereits im April 2009 wie folgt auf den Punkt:

«Religionsfreiheit bedeutet nicht die Freiheit, seinen Glauben frei wählen zu können.»

Ähnlichkeiten zwischen dieser Auffassung des marokkanischen Regierungssprechers und den Geboten des Propheten Mohammed sind selbstverständlich rein zufälliger Natur.

Der Wind dreht sich

Man merkt es nur an Kleinigkeiten, aber islamkritische Positionen sind auf dem Vormarsch. Die Süddeutsche berichtet unter dem Titel „Besuch von der anti-islamischen Kampftruppe“ über eine Aktion der Münchner PI-Gruppe, und sie traut sich nicht mehr, das zu tun, was sie vor einem Jahr noch mit größter Selbstverständlichkeit getan hätte, nämlich PI als rechtsradikal zu verleumden, „obwohl vor allem im Kommentarbereich der Internetseite täglich fremdenfeindliche Ressentiments veröffentlicht werden“ – dieser Hinweis musste natürlich sein.

Die Medien nehmen das vor, was man im militärischen Jargon „Frontbegradigung“ nennt. Sie sehen, dass die Verleumdung von PI und überhaupt der liberalen Islamkritik als „rechtsradikal“ zunehmend lächerlich wirkt und machen sie deshalb stattdessen zum Außenposten des gerade noch Tolerierbaren – natürlich um den Preis der Abgrenzung „nach Rechts“ – also gegenüber Allen, die nicht nur den Islam problematiseren, sondern Masseneinwanderung schlechthin für einen gigantischen verantwortungslosen Menschenversuch halten, von dem man nicht einmal behaupten kann, sein Ausgang sei ungewiss; und gegenüber Allen, die nicht nur die Demokratie, sondern konsequenterweise auch deren politische und kulturelle Grundlagen bewahren zu wollen, also den National-, Rechts- und Ordnungsstaat, das Christentum, das Volk, die Nation – aber auch die Säkularität (zu der unter anderem gehört, dass nicht politische Ideologien zu Ersatzreligionen umgedeutet werden, in deren Namen man dann Kreuzüge gegen Andersdenkende führt).

„Dennoch dürften die meisten Leser und Aktivisten keine Rechtsradikalen sein. Kiwitt wählt konservativ, mitunter auch die FDP. „Niemals aber würde ich mein Kreuz rechts jenseits der CSU machen – und auch niemals links der SPD, bei der Partei, die ich immer noch SED nenne.“

Mit „konservativ“ sind hier selbstredend die Unionsparteien gemeint. (Was von deren „Konservatismus“ zu halten ist habe ich schon mehrfach thematisiert, z.B. in meinem Artikel „Verrat mit Ansage„.) Also die, für die die Islamisierung Deutschlands allenfalls insofern ein Problem ist, als sie (vorzeitig) den Blick darauf lenkt, wie problematisch eine multikulturelle Gesellschaft schlechthin ist, was dazu führen könnte, dass die Völker Europas sich gegen ihre geplante Abwicklung womöglich doch noch zur Wehr setzen, bevor es dazu zu spät ist, sprich bevor ein Zustand eingetreten ist, der das fürsorgliche Eingreifen und Durchregieren undemokratischer, aber wohlmeinender supranationaler Organisationen rechtfertigt und unvermeidlich macht.

Die Freude darüber, dass die Islamkritik auf dem Vormarsch ist, sollte also nicht dazu verführen, einer politischen Klasse auf den Leim zu gehen, die jetzt das Thema für sich entdecken wird, um von der dahinterstehenden grundlegenderen Frage abzulenken, welche Art von Zivilisation wir eigentlich wollen, und welche Art von Zivilisation überhaupt nachhaltig sein kann. Dass sie nicht islamisch sein soll, ist per se noch keine Antwort.