RP-online fordert Recht auf Mobterror

Die Rheinische Post fällt im deutschen Medienmainstream nicht auf, jedenfalls nicht positiv. Was man dort – wie in den meisten MSM – unter Bürgerrechten, Polizeiaufgaben und nicht zuletzt dem Gebot  journalistischer Objektivität versteht, zeigt das Blatt in seiner Netzausgabe heute unter dem Titel „Anti-Islam-Kundgebung: Gericht rügt Kölner Polizeieinsatz“:

Im Zusammenhang mit dem rechtsextremistischen Kölner „Anti-Islamisierungskongress“ vor zwei Jahren…

Im Grunde kann man hier schon aufhören zu lesen. Wenn es zulässig ist, missliebige Bürgerbewegungen umstandslos und willkürlich als „rechtsextremistisch“ abzustempeln, um (wie wir noch sehen werden) gegen sie gerichtete Gewaltakte zu verharmlosen bzw. zu rechtfertigen, dann kann es schlechterdings nicht unzulässig sein, die Zeitungen, die sich solch demagogischer Praktiken bedienen, „linksextremistisch“ zu nennen.

Freilich wirkt das schnell ermüdend und ist sogar kindisch, wenn es bloß eine Retourkutsche sein soll. Dummheit und Niedertracht, kombiniert mit Phantasielosigkeit, sollte man getrost den Schlagwortwiederkäuern der freien Presse überlassen und selbst zu präzisen und treffenden Ausdrücken greifen, je nach Kontext also:

Demagogisch, hetzerisch,  linkstotalitär,  freiheitsfeindlich, verfassungsfeindlich, antizivilisatorisch, kriminellenfreundlich, deutschfeindlich. An Substantiven fällt mir unter anderem ein: Volksaufwiegler, Hexenjäger,  Terrorversteher, Schreibtischtäter, Goebbelsverschnitte, verhinderte Politkommissare und selbsternannte Volkspädagogen.

…hat das Verwaltungsgericht Köln am Freitag Polizeimaßnahmen gegen Gegendemonstranten für im Wesentlichen rechtswidrig erklärt. (…) Die beiden Kläger hatten der Polizei vorgeworfen, unverhältnismäßig gegen die Gegner der rechten Veranstaltung vorgegangen zu sein. (…) Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen am Rande des „Anti-Islamisierungskongresses“ in der Kölner Innenstadt waren im September vor zwei Jahren 269 Menschen festgenommen worden, 75 von ihnen waren minderjährig, drei sogar Kinder. Dies sorgte für Kritik an der Einsatzleitung der Polizei. Weitere 135 Personen wurden nach Angaben der Polizei zur Feststellung der Personalien kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Insgesamt hatten mehrere Tausend Kölner gegen eine von der rechtspopulistischen Bürgerbewegung „Pro Köln“ in der Kölner Altstadt geplante Kundgebung demonstriert.

Erinnern wir uns, dass der Anti-Islamisierungskongress abgebrochen werden musste, weil die Polizei nicht in der Lage (bzw. nicht bereit) war, seinen ungestörten Ablauf gegen den Mob durchzusetzen. Die Durchsetzung des Rechts auf Versammlungsfreiheit ist nach Meinung der RP und der Richter des Kölner Verwaltungsgerichts also umso „unverhältnismäßiger“, je mehr „Gegendemonstranten“ mit hinreichender krimineller Energie sich einfinden. Der Unrechtsgehalt eines kriminellen Aktes – und damit die Eingriffsbefugnis der Polizei – sinkt mit der Anzahl der beteiligten Täter.

Anders ausgedrückt: Der Mob darf alles.

„Moderne Großstadtpartei“

Nachdem sie uns schon die Fußball-WM mit ihren Sprüchen von der angeblichen Multikulti-Mannschaft verleidet hat, nutzt die Journaille die Gelegenheit, ein neues Phrasenschwein durchs Dorf zu treiben: die „moderne Großstadtpartei“ CDU.
Letztere hat zwar in Gestalt von Jürgen Rüttgers und seiner mobilen Sprechblase Armin Flaschet soeben in Nordrhein-Westfalen eine klatschende Bauchlandung hingelegt, wird aber weiterhin gerne bejubelt, wenn es gilt, die Verdienste des jeweiligen Flüchtlings der Woche zu preisen, diesmal also die von Ole von Beust.

Der arme Ole, könnte man den Tenor des Textbaustein-Journalismus zusammenfassen, nun ist er gescheitert, weil sein Konze
pt der „modernen Großstadtpartei“ den „Traditionalisten“ in seiner Partei nicht passte und er deswegen „amtsmüde“ wurde.

Was soll das eigentlich sein, eine Großstadtpartei? Ich würde sagen: eine Partei, die die Interessen der Mehrheit der Großstadtbewohner vertritt. Als jemand, der in München geboren und aufgewachsen ist und in Berlin lebt, bin ich durchaus ein Großstadtkind. Und ich kann mich an Zeiten erinnern, wo man in einer Großstadt leben konnte, ohne an allen Ecken und Enden mit Dreck, Vandalismus  und allen Formen von Asozialität konfrontiert zu wenden. Ja, man konnte sogar in Berlin S- und U-Bahn fahren, ohne jederzeit eine kulturelle Bereicherung gewärtigen zu müssen.

Unter einer Großstadtpartei würde ich eine Partei verstehen, die sich wenigstens bemüht, diesen erfreulichen Zustand wiederherzustellen. Also ziemlich genau das Gegenteil von Beusts CDU. Wenn das Medienpack ausgerechnet diese CDU als „Großstadtpartei“ feiert, dann gibt es uns damit zu verstehen, das Leute wie ich, die Wert darauf legen, unter zivilisierten Menschen zu leben, in der Großstadt nichts zu suchen haben. Es handelt sich um so etwas wie die ideologische Ausbürgerung der anständigen Bürger.

Und was das Wort „modern“ angeht, so hat es zwei Bedeutungen, die von den bezahlten linken Propagandisten, die in den Massenmedien den Ton angeben, systematisch vermengt werden. Unter der „Moderne“ versteht man klassischerweise eine kulturelle Epoche, die sich durch Errungenschaften wie den Rechtsstaat und den Nationalstaat ausgezeichnet hat – beides Institutionen, zu deren Gedeihen die Beust- und Laschet-CDU denkbar wenig beigetragen hat, um es zurückhaltend zu formulieren.

Diese Moderne ist also nicht gemeint. „Modern“ im Sinne der Phraseologen ist einfach nur das, was gerade in Mode ist. „Modern“ in diesem Sinne ist eine Partei von feigen, opportunistischen Mollusken, die karrieregeil dem sogenannten Zeitgeist hinterherschwimmen, welcher „Zeitgeist“ wiederum nichts anderes ist als eine Umschreibung für die Ideologie der Meinungsmacher. In diesem Sinne, aber eben nur in diesem, dürfte es kaum eine modernere Partei geben als die „Großstadtpartei CDU“.

Und täglich lügt die Schweinepresse

Dass deutsche Zeitungen zur Täter-Opfer-Umkehr neigen, haben wir lernen müssen, und dabei gehören Schlagzeilen wie „Israel droht mit Selbstverteidigung“ noch zu den harmloseren Stilblüten, verglichen mit der Dreistigkeit, mit der man uns regelmäßig dann für dumm zu verkaufen sucht, wenn es um den „Kampf gegen Rechts“ geht. GeistesWelt weist auf das neueste Machwerk eines dieser als Journalisten getarnten Demagogen hin, diesmal eines Propagandaschmierers im Dienste der Frankfurter Rundschau:

Die “Frankfurter Rundschau” … stilisiert gewalttätige Proteste gegen ein gewaltloses Treffen von Burschenschaftlern zu “Protesten gegen randalierende Burschenschaftler!” Schlimmer konnte es der “Stürmer” auch nicht mehr treiben.

hier klicken, um den ganzen Artikel zu lesen: GeistesWelt : Gesellschaftliche Schizophrenie

„Spiegel online“ desinformiert

Heute nacht ist auf die historische Wormser Synagoge ein Brandanschlag verübt worden. Das Bekennerschreiben lautet nach übereinstimmenden Meldungen mehrerer Medien:

„Sobald ihr nicht den Palästinensern Ruhe gibt, geben wir euch keine Ruhe.“

Es kann als hochgradig unwahrscheinlich gelten, dass dieser Satz von jemandem formuliert wurde, der Deutsch als Muttersprache spricht. Auch sind deutsche Rechtsextremisten im Allgemeinen nicht für ihren Internationalismus berühmt; dass sie bereit wären, für die Sache der Palästinenser ins Gefängnis zu gehen, dürfen wir getrost ausschließen. Schließlich ist es bisher auch noch nie vorgekommen, dass Neonazis ihre eigenen Anschläge Islamisten in die Schuhe schieben (während es den umgekehrten Fall sehr wohl gegeben hat.) Selbstverständlich müssen die Ermittlungsbehörden pflichtgemäß noch Vorbehalte machen, aber nach jetzigem Informationsstand wäre es weltfremd, von etwas anderem als einem muslimischen Hintergrund auszugehen.

Ich habe die Berichterstattung unter die Lupe genommen: Während die meisten Medien das Bekennerschreiben nicht zitieren – warum wohl? -, halten alle – also auch die, die es zitieren – sich  mit Mutmaßungen bezüglich der Täterfrage zurück. Alle, nur nicht Spiegel online:

Dessen Macher sind unverfroren genug, den Bericht über den Anschlag unter das Stichwort „Thema Rechtsextremismus“ zu stellen (über die Funktion solcher Überschriften habe ich mich an anderer Stelle schon ausgelassen). Und damit auch ja niemand im Unklaren darüber ist, wie er das Ganze zu interpretieren hat, zitieren sie (als einziges Medium)  einen grünen Hinterbänkler, bei dem die ideologischen Scheuklappen offenbar mit dem Gehirn fest verwachsen sind, und der als „Sprecher für den interreligiösen Dialog“ wohl gar nicht anders kann, als die deutsche Öffentlichkeit zu belügen:

Der rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete der Grünen und Sprecher für den interreligiösen Dialog, Josef Winkler, sagte, nun müsse schnell ermittelt werden, ob die Tat einen politischen Hintergrund habe. Angesichts der Umstände sei dies zu vermuten.

Der Anschlag werfe zudem ein Schlaglicht auf das Erstarken rechtsextremistischer Gruppen in der Pfalz und in Worms selbst.

Man nennt so etwas „Desinformation“.

Unerträglich

Das Sudelblättchen aus München dokumentiert – weiß Gott nicht zum erstenmal -, dass das Demokratieverständnis seiner Redakteure einen Vergleich mit dem kommunistischer Politkommissare ohne weiteres aushält.

Da wird die österreichische Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz wieder einmal als „rechtsextrem“ diffamiert, womit der Verfasser, ein gewisser M. Frank – ein Rest an Schamgefühl verhindert wohl das Ausschreiben des Vornamens -, deutlich macht, dass er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus“ nie ernsthaft auseinandergesetzt hat – seine politische Bildung, sofern man sie so nennen will, stammt vermutlich aus  linken Flugblättern. Dann dichtet er ihr ein „gestörtes Verhältnis zur NS-Vergangenheit“ an, weil sie nicht den linken Katechismus herunterbetet. Dies sei „in einer historisch vorbelasteten Gesellschaft unerträglich“.

Mit anderen Worten: Hier ist nicht von Österreich die Rede, sondern von Deutschland, und zwar unter der Überschrift:

„Zweistellig ist unerträglich“

Es genügt nicht, dass Frau Rosenkranz die Wahl nicht gewonnen hat – was niemanden überraschen konnte. Sondern allein die Tatsache, dass – auf deutsche Verhältnisse übertragen – mehrere Millionen Menschen von ihrem souveränen Recht Gebrauch machen, einen den linken Sudlern missliebigen Kandidaten zu wählen, ist unerträglich. Mehr noch: Es gilt nicht das Prinzip „Je mehr Wähler, desto mehr demokratische Legitimation“, sondern umgekehrt: Je mehr Menschen einen solchen Kandidaten wählen, desto unerträglicher ist es. So reden Leute, die am liebsten das Volk auflösen und sich ein neues wählen würden.

Ich für meinen Teil finde ganz andere Dinge unerträglich:

Dass Schwachköpfe  öffentlich als „Intellektuelle“ posieren und als solche ernstgenommen werden;

dass linke Verfassungsfeinde sich als Verteidiger der Demokratie aufführen;

dass Agitpropkäseblätter, in die man nicht einmal Fish’n’Chips einwickeln könnte, ohne dass sofort der Fisch verfaulte, sich als „Qualitätszeitungen“ verkaufen;

dass noch der charakterloseste Opportunismus, der schäbigste Konformismus, die vulgärste Karrieregeilheit als „Zivilcourage“ daherkommen, Mollusken sich gegenseitig für ihr Rückgrat loben und alte Nutten einander zu ihren strammen Jungfernhäutchen gratulieren, ohne dass einer lacht;

dass die „Vierte Gewalt“ in den Händen von Leuten liegt, die von ihr in demselben Geiste Gebrauch machen wie Roland Freisler von der Dritten;

und dass paranoide Hexenjäger unaufhörlich  von „Toleranz“ reden, ohne auf der Stelle vom Blitz erschlagen zu werden:

Das ist unerträglich!

Kloakenschreiber

Ich gehe nicht wirklich davon aus, dass unter meinen Lesern noch einer ist, der sich unter „Massenmedien“ etwas anderes vorstellt als gigantische Desinformationsapparate. Für den Fall aber, dass sich vielleicht doch noch irgendjemand hierher verirrt, der sich für „informiert“ hält, weil er diese Medien nutzt, erlaube ich mir einige Anmerkungen zur aktuellen Schmuddelkampagne gegen die katholische Kirche:

Man hätte schon stutzig werden sollen, als es mit der Berichterstattung zu den Fällen von Kindesmissbrauch am Berliner Canisius-Kolleg losging. Es handelte sich um Vorfälle aus den achtziger Jahren, bei denen man sich demgemäß fragen musste, wie und warum sie es im Jahr 2010 in die Medien schaffen konnten. Etwa ihrer Aktualität wegen?

Seitdem vergeht praktisch kein Tag ohne neue einschlägige Schlagzeilen. Der Eindruck, der offenkundig erweckt werden soll, lautet, dass katholische Priester Leute seien, die sich ständig an kleinen Jungs vergreifen. Nehmen wir einen Bericht von n24:

Prügel „noch und noch“

Erschütternde Details im Missbrauchsskandal

Die katholische Kirche steht wegen zahlreicher Missbrauchsfälle im Visier der Öffentlichkeit. Dabei sickern immer neue, entsetzliche Details ans Licht.

Damit wird der Leser auf ganz bestimmte Lesart eingestimmt: Er soll glauben, es gebe – erstens – aktuelle Fälle von – zweitens – sexuellen Übergriffen (das Wort „Missbrauch“ wird mit Kinderschänderei assoziiert; die „Prügel“, von denen die Rede ist, werden deutlich kleiner gedruckt, nach dem Motto: „Die gab’s auch noch“), und die Kirche versuche dies – drittens – zu vertuschen („sickern ans Licht“).

Solche Einleitungen setzen einen Kontext und suggerieren ein bestimmtes Vorverständnis. So setzt man dem Medienkonsumenten eine ganz bestimmte Brille auf die Nase und kann sich darauf verlassen, dass neunzig Prozent aller Leser, nämlich die, die immer noch Vertrauen zu den Medien haben, die nun folgenden Informationen genau entlang dieser Vorgabe interpretieren werden.

Der Schreiber kann es sich jetzt sogar leisten, gegenläufige Fakten zu nennen: Der Leser wird es nicht merken! Er wird jeden Widerspruch zwischen dem vorgegebenen Tenor und den anschließend referierten Fakten zugunsten der Vorgabe auflösen. Sogar Informationen, die die vorgegebene Interpretation eindeutig widerlegen, werden so aufgefasst, als hätten sie sie bestätigt.

Dass so etwas funktioniert, ist bereits 1938 von Orson Welles spektakulär bewiesen worden, als er mit seinem Hörspiel „Krieg der Welten“ eine Massenpanik unter Radiohörern auslöste, die glaubten, die Außerirdischen griffen an: Der Clou ist, dass während des Hörspiels sehr wohl mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass es sich lediglich um Fiktion handelte! Die Hörer merkten es nicht, weil die vorgegebene Story vom „Angriff der Außerirdischen“ jede widersprechende Information verdrängte!

In diesem Sachverhalt liegt auch der Grund für das regelmäßig wiederkehrende Phänomen, dass Zeitungsartikel, in denen über friedliche Demonstrationen von Rechtsextremisten und deren gewalttätige Störung durch Linksautonome die Rede ist, unter Überschriften und Einleitungen veröffentlicht werden, die das Klischee von der „rechten Gewalt“ transportieren. Der Leser, der einen ganzen Artikel über linken Vandalismus gelesen hat, wird am Ende, allein aufgrund der Überschrift, überzeugt sein, es sei von gewalttätigen Neonazis die Rede gewesen – dies jedenfalls wird hängenbleiben.

Um bei dem Bericht von n24 zu bleiben: Auf die Einleitung folgen vier (ziemlich allgemein gehaltene)  Absätze, die die Vorgabe scheinbar bestätigen (wobei nichts „gesickert“ ist: Was an Fakten drinsteht, hat die Kirche selbst auf den Tisch gelegt.). Erst dann wird es konkret. Und ziemlich dünn:

Kloster Ettal zum Beispiel:

Im aktuellen Fall geht es um einen suspendierten Ettaler Pater, der Fotos von halbnackten Klosterschülern auf Homosexuellen-Seiten im Internet veröffentlicht haben soll. Der Pater habe die Fotos der Jungen mit freiem Oberkörper bei Bergwanderungen gemacht.

„Erschütternde Details“ fürwahr! Fotos von Jungs mit freiem Oberkörper(!) fallen jetzt wohl auch schon unter „Kinderpornographie“.

Alle anderen Vorwürfe beziehen sich offenbar auf verbotene Körperstrafen (und nicht auf sexuellen Missbrauch). Schlimm genug, aber es handelt sich um

Vorgänge in vergangenen Jahrzehnten

also gerade nicht, wie suggeriert, um aktuelle Fälle, weswegen sie auch

verjährt

sind.

Noch dreister wird es bei der Berichterstattung über die Übergriffe bei den Regensburger Domspatzen. Es geht um Fälle aus den fünfziger und sechziger Jahren! Und auch hier weit überwiegend um Körperstrafen, die damals zwar schon verboten, aber bei altmodischen Paukern durchaus noch üblich waren, übrigens nicht nur im kirchlichen Bereich. Die gesellschaftliche Ächtung pädagogisch motivierter Gewalt steckte damals noch in den Anfängen.

Wenn offenkundig sämtliche linken und „liberalen“ Journalisten der Republik wochenlang im Umkreis der Kirche jedes Steinchen umdrehen und so gut wie keine aktuellen Fälle von Kindesmissbrauch oder -misshandlung finden; wenn sie deswegen auf Vorfälle zurückgreifen, die zwanzig bis sechzig Jahre zurückliegen, dies aber in einem Tenor, als seien sie aktuell: Was schließen wir daraus?

Wir schließen daraus erstens, dass in den Einrichtungen der katholische Kirche im Großen und Ganzen genau die anständigen Menschen arbeiten, die wir legitimerweise dort vermuten durften; und zweitens, dass in den Redaktionen unseres Landes genau das verlogene und verkommene Pack von Kloakenschreibern sein Unwesen treibt, das wir dort vermutet haben.