Hintergründe zur Wahl Bergoglios

Einen Tag nach der Wahl von Kardinal Bergoglio zum neuen Papst schrieb ich in diesem Blog:

Wie wir jetzt erfahren … kommt die Wahl Bergoglios keineswegs so überraschend, wie die Presse es jetzt darstellt. Tatsächlich war er schon 2005 der Kandidat der Anti-Ratzinger-Fraktion gewesen und hatte eine Sperrminorität von beachtlichen 40 Stimmen auf sich vereinigt. (…) Angesichts von Bergoglios jetzt tatsächlich erfolgter Wahl ist die Vermutung mehr als naheliegend, dass der Kern seiner Anhängerschaft aus denselben Kardinälen besteht, die ihn schon 2005 unterstützt hatten, um Ratzinger zu verhindern.

Niemand, außer deutschen MSM-Journalisten bzw. deren Lesern, wird so naiv sein zu glauben, dass angesichts dieser Vorgeschichte die Wahl Bergoglios, zumal sie in fünf Wahlgängen und damit vergleichsweise rasant erfolgte, etwas Anderes als ein abgekartetes Spiel war, und wenn wir unterstellen, dass es eine Gruppe von Kardinälen gibt, die über Jahre hinweg auf ihn eingeschworen war, dann erscheint die mangelnde Loyalität von Teilen der Kurie gegenüber Benedikt XVI., die ihn letztlich zum Rücktritt getrieben hat, in einem neuen Licht, nämlich als Teil einer mit langem Atem verfolgten Intrige.

Warum aber muss es ausgerechnet dieser Mann, warum Bergoglio sein? (…) Warum hat gerade dieser Mann eine Anhängerschaft im Kardinalskollegium, die sich offenkundig in den Kopf gesetzt hatte, ihn auf Biegen und Brechen und über zwei Konklaves hinweg durchzusetzen?

Ich fürchte, es geht nicht um den Mann, es geht um eine Agenda. Um eine Agenda, die wir nicht kennen, und die aus Gründen, die wir ebenfalls nicht kennen, mit genau dieser Person verknüpft ist.

Katholisches.info schreibt nun – im Rahmen der Vorstellung des Buches Franziskus – Leben und Revolution (Francisco. Vida y Revolucion, El Atneo, Bueno Aires 2013) von Elisabetta Piqué – Erhellendes über den Verlauf und die Hintergründe des Konklaves vom März 2013:

Seit März ist bekannt, daß es vielmehr einige Kurienkardinäle waren, die maßgeblich die Kandidatur Bergoglios erfanden und inszenierten. Einer davon ist der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper. Ebenso bekannt ist, daß der ehemalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano die Wahl Bergoglios unterstützte. Wesentlicher Konsens der verschiedenen Förderer der Bewerbung des Argentiniers um das Petrusamt war der Wunsch nach einem Anti-Benedikt-Pontifikat (siehe eigenen Bericht Die Warnung an Benedikt XVI. von einem … Kasper – Anti-Ratzinger-Pontifikat in Planung). Nach den acht Jahren von Papst Benedikt XVI. an der Spitze der Katholischen Kirche fanden sich verschiedene Gruppen und Interessenlagen im Kardinalskollegium durch die Entschlossenheit zusammen, einen Anti-Benedikt auf den Papstthron zu heben. Für diese heterogene Kardinalsgruppe kam daher der Erzbischof von Mailand, Angelo Kardinal Scola, der als Favorit in das Konklave ging, nicht in Frage. Kardinal Scola hatte in der letzten Predigt vor dem Konklave ein Bekenntnis zur Linie Benedikts XVI. abgelegt. Der ursprünglich von einigen Anti-Ratzingerianern bevorzugte Brasilianer Odilo Kardinal Scherer war im Vorfeld des Konklaves ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, während der Argentinier Kardinal Bergoglio kaum beachtet wurde (siehe eigenen Bericht Scherer läßt Hostie zu Boden fallen – Scola legt Bekenntnis zu Hermeneutik der Kontinuität ab). Ob Kardinal Bergoglio ohnehin der eigentliche Kandidat dieser Gruppe und Kardinal Scherer nur ein Versuchsballon war, oder ob Kardinal Bergoglio nur Plan B war, ist nicht geklärt. Bekannt hingegen ist, daß mit Kardinal Bergoglio bereits 2005 die Wahl von Benedikt XVI. verhindert werden sollte (siehe eigenen Bericht Konklave 2005: „Aktion Bergoglio“ zur Verhinderung Joseph Ratzingers).

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Das abgekartete Spiel

Der italienische Blogger Francesco Colafemmina hat für den Wechsel von Benedikt XVI. zum Anti-Benedikt Bergoglio eine Erklärung. Seine Theorie ist in ihrer Dialektik zugegebenermaßen ausgefallen, aber doch ziemlich logisch; und vor allem: Er hat sie bereits 2009 vorgelegt. 

Der Blog katholisches.info zitiert aus einem vor kurzem veröffentlichten Beitrag Colafemminas unter anderem die folgenden Passagen:

Aber ich verzichte heute lieber auf Opportunität und Klugheit und behaupte, daß mir Papst Franziskus nicht authentisch scheint. Ich sehe in seinen Gesten nicht naiv das Fehlen jeglicher Planung, die andere zu erkennen meinen. Ich denke nicht, daß ein 76 Jahre alter Mann, der bereits Kardinal und Erzbischof war, in seinen Handlungen so naiv und authentisch ist.

Nein, ich glaube vielmehr, daß alles konstruiert und geplant ist, seit Jahren. Und es belustigt mich ein bißchen zu sehen, daß die Kommentatoren, die mit einem Schlag alle Bergoglianer geworden sind, nun plötzlich den „Traditionalisten“ Aufmerksamkeit schenken, die Papst Franziskus kritisieren, sich dabei aber lediglich auf die äußeren Aspekte dieser Kritik, ich würde von vatican-fashion seiner Neuerungen sprechen, beschränken.

Nein, die vatikanische Mode, ich kann es diesen Kommentatoren versichern, interessiert uns überhaupt nicht. Uns interessiert die Kontinuität, eine Kirche die weder aus vielen kleinen unabhängigen Zellen noch aus einem „davor“ und „danach“ besteht. Und im konkreten Fall ist es leider Papst Franziskus, der diese Distanz zwischen einem „vorher“ und einem „danach“ betont. Besser gesagt, es sind seine Wähler, die verschiedenen Sodanos (der jahrelang zum Schaden Benedikts komplottierte), und die verschiedenen Res, Danneels, Lehmanns, Hummes … Alles Leute, die in ihren Köpfen den „Schock Franziskus“ seit Jahren planten.

Das habe ich schon 2009 geschrieben, als ich meinen Roman La Serpe fra gli Ulivi (Die Schlange im Olivenhain) verfaßte, und vielleicht bin ich deshalb gegenüber Papst Franziskus so skeptisch. Heute nahm ich mein damaliges Buch wieder zur Hand und las die Seiten 278-279 nach:

"Der Kardinal mit seinem würdevollen und strengen, wenn auch manchmal schleimigen und hämisch boshaften Gesicht hatte es geschafft, eine beachtliche Gruppe von Bischöfen, Priestern und anderen Mitgliedern des Kollegiums zu sammeln. Ihr Ziel war es, die Kirche in einem dauerhaft schlechten Zustand zu halten: die Rolle des Papstes zu schwächen, die Glaubwürdigkeit der Orthodoxie zu untergraben, eine tiefgreifende, glitschige Widersprüchlichkeit zwischen dem katholischen Anspruch und dem Privatleben der Hierarchien zu fördern.

Diese ständige Schwächung der Kirche konnte nicht offen bewerkstelligt werden. Sonst wären sie Gefahr gelaufen, als die wirklichen Urheber der Apostasie erkannt zu werden. Sie mußten hinter den Kulissen arbeiten. Sie brauchten einen Papst, der wirklich heilig war! Einen orthodoxen, gerechten und aufrechten Papst, im Glauben und in der Lehre. Seiner hätten sie sich bedient, um die Kirche zu zerstören, so wie die Welt sie kannte. Ihr Programm war ja schließlich nicht banal.

Sie haben innerhalb des Vatikans ein beständiges Werk aufgezogen, um den orthodoxen und gerechten Papst zu diskreditieren. Um zu zeigen, daß seine Entscheidungen, seine Sicht der Welt, ja selbst sein Glaube überholt, alt und für den modernen Menschen unvertretbar seien. Sie setzten ihn weltweiten Medienkampagnen aus, indem sie Aufsehen um kleine kirchliche Ereignisse inszenierten, die sie ad hoc aufbliesen.

So bereiteten sie ihr Pontifikat vor. Das, bei dem der wirkliche Apostat gewählt werden sollte, der wirkliche Gegenpapst. Diesen hegten und umschmeichelten sie sorgsam. Sie erfüllten ihm jeden nur denkbaren Wunsch, jede Ambition, nur damit er sich still verhielt: ein Kardinal unter vielen. Zum geeigneten Zeitpunkt, wenn die Kirche diskreditiert, mißhandelt, gedemütigt durch die Staaten und deren freimaurerische und aufklärerische Staatsmänner, wenn der heilige und aufrichtige Papst aus den Herzen der Christen ausgelöscht sein würde, erst dann würden sie ihren Plan umsetzen.

Der neue Papst wird ein Lateinamerikaner sein."

Ich hoffe nicht prophetisch gewesen zu sein.

Habemus – was eigentlich?

Ja, ich gebe es zu: Man hätte es mir nicht recht machen können. 

Der Vertrauensvorschuss, den ich der Kirche selbstverständlich einräumen sollte, ist durch den Rücktritt Benedikts XVI. bis auf einen kleinen Rest zusammengeschmolzen. Denn wenn man sich auf einen Ratzinger nicht verlassen kann, auf wen dann? Und sollen wir wirklich glauben, dass Gott sich bieten lässt, dass der Papst ihm den Krempel vor die Füße wirft, und dann eilfertigst einen Nachfolger beauftragt? Ich kann das nicht glauben. Kirchenrechtlich musste das Konklave einen neuen Papst wählen, kirchentheologisch hat es damit die Rechte Gottes usurpiert. Ich fürchte, auf einer solchen Wahl ruht kein Segen.

Man hätte es mir nicht recht machen können: Es gab im gesamten Kardinalskollegium keinen Kandidaten, dem ich uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht hätte; aber den einen oder anderen hätte es doch gegeben, bei dem meine Bauchschmerzen geringer gewesen wären als bei Kardinal Bergoglio: einem 76jährigen. Nichteuropäischen. Liberalen. Jesuiten. Der sich obendrein ausgerechnet "Franziskus" nennt. Wir waren ja alle darauf vorbereitet, dass wir nicht Pius XIII. bekommen würden, aber Franziskus I. klingt wie eine Drohung:

Dass der neue Papst sich besonders für die sozialen Aspekte des Katholizismus interessiert – unter anderem dies bringt er mit der Namenswahl zum Ausdruck – und die Kirche an der Seite der Armen sieht, ist dabei keineswegs per se problematisch. Die Soziallehre gehört zum Katholizismus, und dass ein Papst kapitalismuskritisch eingestellt ist, sollte sich geradezu von selbst verstehen. 

Problematisch wird diese Namenswahl erst durch das Umfeld, in das dieses Signal gesendet wird. Was aus einer Botschaft wird, entscheidet nämlich nicht deren Sender, sondern ihr Empfänger. Empfänger ist eine Gesellschaft, die im tiefsten Sinne gottlos geworden ist, und die die Kirche, sofern sie sich auf das Wort und den Willen Gottes beruft, nicht erträgt. Sie erträgt diese Kirche nur, sofern diese bereit ist, ihre theologische Terminologie zur sakralen Überhöhung linker Politik zur Verfügung zu stellen und eine politische, das heißt gottferne Agenda mit dem Weihwasser einer frommen Phraseologie zu besprengen. 

Es gibt in der Kirche genug Verräter, zweifellos auch im Bischofsornat, die gerne den Weg der liberalprotestantischen Kirchen Europas mitgehen würden, deren mangelnde religiöse Strahlkraft etwas damit zu tun hat, dass sie an ihre eigene Botschaft nicht mehr glauben, und die ihre daraus resultierenden Akzeptanzprobleme durch beifallheischende Kotaus vor der Political Correctness zu kompensieren versuchen – und würden sie Christus und die durch ihn verkörperte Wahrheit damit zehnmal verraten. Die nach dem Beifall einer gottlosen Journaille lechzen wie Judas nach den dreißig Silberlingen, ohne in ihrer Verblendung zu merken, dass diese Art von Beifall die Kirche bestenfalls so stützt wie Lenins sprichwörtlicher Strick den Gehenkten. Selbst wenn Bergoglio es nicht so gemeint haben sollte – seine Namenswahl allein wird für viele unsichere Kantonisten im Klerus eine Ermutigung sein, sich für genau diese Art von Beifall zu prostituieren.

(Dass deutsche Journalisten uns Bergoglio als einen Konservativen verkaufen, nur weil er gegen Abtreibung und Homo-Ehe ist, dokumentiert nur ihre eigene autistische Befangenheit in einer linken Ideologie, die sie gar nicht mehr wahrnehmen lässt, dass solche Positionen für einen katholischen Bischof nicht Ausweis einer besonders konservativen Einstellung, sondern eine Selbstverständlichkeit sind; die sie übrigens noch vor gar nicht allzu langer Zeit in der gesamten christlichen Welt waren. An dem Tag, wo es anders wäre, könnte die Kirche zumachen.)

Man muss sich nur anschauen, wer die Leute sind, die sich jetzt freuen, und aus welchen Gründen sie sich freuen: Der DLF-Journalist Peter Kapern, der heute abend – selbstverständlich, möchte man sagen – keinen einzigen Konservativen interviewte, hat uns in seinen Interviews schon einmal eine kleine Auswahl präsentiert: den Hamburger Weihbischof Jaschke ("Ich als katholischer Bischof habe ein Interesse daran, dass Muslime in Deutschland ihren Glauben behalten"), einen aus der Riege jener Bischöfe, die durch die Medien tingeln, ohne zu erklären, was Katholizismus ist (vermutlich, weil sie es selber nicht wissen); die CDU-Politikerin Julia Klöckner, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die den üblichen liberalen Reformwunschzettel abspulte; ein Fuzzi von "Wir sind Kirche". 

Was die alle begriffen haben: Während der Namen Benedikt mit der hohen laufenden Nummer 16 für Kontinuität stand, steht der Name Franziskus, den es vorher noch nie als Papstnamen gab, für das, was in diesen Kreisen "Aufbruch" und "Neuanfang" heißt, womit aber nicht etwa notwendige Reformen im kurialen Verwaltungsapparat gemeint sind, sondern ein scharfer Bruch mit der bisherigen Theologie. Wenn sie sich eine "weltoffenere" Kirche wünschen, heißt das: eine noch mehr verweltlichte Kirche, eine, die sie noch weniger daran hindert, sich Gott nach ihrem eigenen Bilde zu schaffen und sich ihre Glaubenswahrheiten selbst auszudenken.

Überhaupt ist es bezeichnend, mit welchem Scharfblick gerade die Feinde der Kirche die Zeichen eines Verfalls erkennen, den viele Katholiken sich immer noch schönzureden versuchen. Beim Rücktritt Benedikts waren es ebenfalls die üblichen Verdächtigen, zum Beispiel die Freimaurer, die diesen Schritt genau deshalb bejubelten, weil er ein weiterer – und zwar großer – Schritt zur "Entmystfizierung", zu deutsch: zur Profanisierung und Banalisierung der Kirche war.

Ich würde diesen üblichen Verdächtigen gerne bescheinigen, dass die Hoffnungen, die sie auf Franziskus setzen, Illusionen seien. Allein das merkwürdige Zustandekommen dieses Pontifikats lässt mich daran zweifeln:

Wie wir jetzt erfahren – es war schon länger bekannt, aber man hatte sich nicht damit beschäftigt – kommt die Wahl Bergoglios keineswegs so überraschend, wie die Presse es jetzt darstellt. Tatsächlich war er schon 2005 der Kandidat der Anti-Ratzinger-Fraktion gewesen und hatte eine Sperrminorität von beachtlichen 40 Stimmen auf sich vereinigt. (Sofern die Berichte zutreffen, die naturgemäß niemand nachprüfen kann, hatte diese Fraktion am Ende nur deshalb aufgegeben, weil Ratzingers Anhänger ihn spätestens im 34. Wahlgang mit ihrer absoluten Mehrheit hätten durchsetzen können.) Angesichts von Bergoglios jetzt tatsächlich erfolgter Wahl ist die Vermutung mehr als naheliegend, dass der Kern seiner Anhängerschaft aus denselben Kardinälen besteht, die ihn schon 2005 unterstützt hatten, um Ratzinger zu verhindern. 

Niemand, außer deutschen MSM-Journalisten bzw. deren Lesern, wird so naiv sein zu glauben, dass angesichts dieser Vorgeschichte die Wahl Bergoglios, zumal sie in fünf Wahlgängen und damit vergleichsweise rasant erfolgte, etwas Anderes als ein abgekartetes Spiel war, und wenn wir unterstellen, dass es eine Gruppe von Kardinälen gibt, die über Jahre hinweg auf ihn eingeschworen war, dann erscheint die mangelnde Loyalität von Teilen der Kurie gegenüber Benedikt XVI., die ihn letztlich zum Rücktritt getrieben hat, in einem neuen Licht, nämlich als Teil einer mit langem Atem verfolgten Intrige.

Warum aber muss es ausgerechnet dieser Mann, warum Bergoglio sein? Er entspricht überhaupt nicht den Kriterien, die vorher so hochgeschrieben wurden: Er ist relativ alt, und die vielbeschworenen Management-Qualitäten sagt ihm auch niemand nach. Besondere theologische Leistungen sind nicht bekannt. Vielleicht wünschte man sich einen besonders "pastoralen" Papst, und das ist er zweifellos, aber davon gibt es doch bestimmt genügend auch unter den jüngeren Kardinälen. Und wenn er sonst so herausragende Fähigkeiten hat: Warum sind die zwischen den beiden Konklaves so wenig aufgefallen, dass niemand ihn unter die Favoriten gerechnet hat? Warum hat gerade dieser Mann eine Anhängerschaft im Kardinalskollegium, die sich offenkundig in den Kopf gesetzt hatte, ihn auf Biegen und Brechen und über zwei Konklaves hinweg durchzusetzen?

Ich fürchte, es geht nicht um den Mann, es geht um eine Agenda. Um eine Agenda, die wir nicht kennen, und die aus Gründen, die wir ebenfalls nicht kennen, mit genau dieser Person verknüpft ist. Welche Agenda das ist? 

Die Antwort werden wir vermutlich ziemlich bald bekommen, und ich fürchte mich vor ihr.

 

Ämter: Würden und Funktionen

Le Penseur schreibt zum Rücktritt Benedikts XVI. unter anderem dies:

Der Papst steht mit seiner Handlungsweise freilich in einer mittlerweile jahrzehntelangen Tradition der »Funktionalisierung« von Ämtern in der Katholischen Kirche. Ich erinnere mich noch, daß zu Zeiten meiner Kindheit selbst »einfache« Bischöfe in Amt und Würden (sic!) zu sterben pflegten. Waren sie schon etwas zittrig, wurde ihnen ein halbwegs junger Weihbischof beigegeben, in Fällen zunehmender Gebrechlichkeit war es vielleicht ein »Koadjutor mit Nachfolgerecht«, der sich jedoch (meist) pietätvoll hütete, dem greisen Oberhirten das Gefühl völliger Entbehrlichkeit zu vermitteln. Nur in besonders gelagerten Fällen legte man Bischöfen die Resignation nahe, und promovierte sie auf einen Titularsitz »in partibus infidelium«. Das Gefühl der Würde, nämlich der Würde eines Apostelnachfolgers, war zu sehr präsent, als daß man sich einen »Apostel a.D.« vorstellen mochte.

Das änderte sich freilich nach dem Vaticanum II. Bischöfe hatten mit fünfundsiebzig dem Papst ihren Rücktritt anzubieten, Kardinäle wurden ab achtzig als unfähig erachtet, weiterhin an Papstwahlen teilzunehmen. Der greise Kardinaldekan Ottaviani, der über die Medien von dieser Maßnahme erfuhr, meinte dazu süffisant: »Ich dachte bisher immer, daß der Heilige Geist das Kardinalskollegium bewegt, einen Papst zu wählen. Nun muß ich feststellen, daß dieser Heilige Geist offenbar ab dem achtzigsten Lebensjahr zu wehen aufhört — aber das ist eine Frage, die der Heilige Vater zu klären hat, wenn er selbst einmal achtzig ist …«

[Um den ganzen Artikel zu lesen (dringend empfohlen), hier klicken.]

Ein Schwarzer Tag

Seit 1294 ist kein Papst mehr zurückgetreten, und der erste, der es nun tut, ist ausgerechnet dieser.

In einer Zeit, in der der katholische Glaube selbst von den meisten Katholiken kaum noch verstanden, dafür aber von einem riesigen Kartell von Ignoranten unter Beschuss genommen wird, verlässt ausgerechnet der Mann die Brücke, der wie kein anderer die Einheit von Glaube und Vernunft verkörpert, und der wie kein anderer dem Katholizismus seine Strahlkraft zurückgeben konnte, soweit es unter den obwaltenden Umständen nur menschenmöglich ist. Der vor allem klarstellte, dass ein zeitgeistkonformer pflegeleichter Glaube, dessen religiöser Gehalt sich in abstrakter gefühliger „Spiritualität“ ohne konkreten Inhalt auflöst, nicht mehr als eine oberflächliche Wellnessreligion wäre, die zur Rettung einer heillosen Welt nichts beitragen kann, sondern nur noch tiefer in diese Heillosigkeit hineinführt. Selbst wenn Benedikt XVI. sonst überhaupt nichts mehr geleistet hätte, wäre er allein in dieser Eigenschaft als Kommunikator schon unersetzlich gewesen.

Ausgerechnet der deutsche Papst tritt zurück, der besser als irgendjemand sonst weiß, in welchem Zustand die Kirche hierzulande ist, wo die meisten Bischöfe „vor dem Jüngsten Gericht weniger Angst haben als vor der nächsten Meinungsumfrage“ (Felizitas Küble). Er selbst hat zugegebenermaßen an diesem Zustand wenig Erkennbares geändert, konnte es vielleicht auch nicht. In der Tat ist es normalerweise nicht die Aufgabe eines Papstes, in die Bistümer hineinzuregieren, aber die eine oder andere geharnischte Intervention aus Rom hätte dieser Kirche zweifellos gutgetan. Immerhin war es für den, der sieht, wie die Dinge hierzulande stehen, ein Trost zu wissen, dass wenigstens Rom steht. Steht Rom noch?

Zumindest ist das Amt des Papstes, ist die Institution des Papsttums mit dem Rücktritt geschwächt. Ab jetzt wird es denkbar, einen Papst aus dem Amt zu mobben, was bisher als von vornherein aussichtslos gelten musste, weil es selbstverständlich war, dass niemand einen Auftrag des Heiligen Geistes zurückgibt. Auch dies gilt nicht mehr.

Wir wissen nicht, ob Benedikt noch unter der Hand die Weichen für seine Nachfolge gestellt hat; vielleicht werden wir es noch erfahren. Sollte die Kirche allerdings als Nachfolger tatsächlich einen Nichteuropäer berufen, wie es immer häufiger gefordert wird, so wäre dies ein fatales Signal. Es wäre das Signal, dass die Kirche den Kampf um Europa aufgibt, um sich der scheinbar unverdorbenen Dritten Welt zuzuwenden. Eine Kirche allerdings, die ihr ältestes und stärkstes Bollwerk preisgibt, weil dessen Fundamente zerbröseln, wird gar nichts mehr erobern, auch nicht die Dritte Welt; sie wird nur das nächste Kapitel der Geschichte ihres Niederganges schreiben.

Sinnfälligerweise erfolgte der Rücktritt an einem Rosenmontag. Wir überlassen die Welt den Narren. Helau.

Katholiken von Muslimen symbolisch gesteinigt

Vier muslimische Jugendliche dringen während der heiligen Messe in eine katholische Kirche ein und bewerfen die Gläubigen mit Steinen. Wo kann sich so etwas nur zutragen? In Saudi-Arabien? Kaum, denn dort gibt es keine Kirchen. In Somalia? In Nigeria? In Pakistan?

In Carcassonne, Frankreich.

L’observatoire de l’islamisation berichtet unter Berufung auf die Zeitung Midi Libre:

Gestern [also am 26.05.2012] um 18.20 Uhr, als der Abbé Roger Barthès die Messe zu zelebrieren begann, drangen vier Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren in die Kirche St. Joseph ein, und bewarfen die 150 anwesenden Gläubigen je mit einer Faustvoll Steinen. Einige Männer hefteten sich vergebens an die Fersen der jungen Randalierer. Es gelang ihnen zu verschinden.

Nach der Unterbrechung durch diesen bedauerlichen Zwischenfall konnte die Messe schließlich doch stattfinden. Wenn auch in der Kirche niemand verletzt und nichts beschädigt wurde, zeigten sich die Gemeindemitglieder,darunter viele ältere Menschen, schockiert von der wenig respektvollen Geste der Jugendlichen nordafrikanischer Herkunft.

Ein Einzelfall? Nun, wie man’s nimmt. Hätte sich dasselbe in einer Moschee zugetragen, egal ob in Frankreich oder in Deutschland, und wären die Täter keine Moslems gewesen, wir können sicher sein, dass die Presse, die Politik, allerlei Berufsbetroffene und nicht zuletzt eine nach Krawallgründen suchende linke Szene es keineswegs als „Einzelfall“, sondern als Beweis für die allgegenwärtige „rechte Gewalt“ aufgefasst hätte.

Davon aber abgesehen: Dass jede einzelne Tat ein Einzelfall ist, ist eine Tautologie. Die entscheidende Frage ist die nach dem soziokulturellen Hintergrund. Die Tat von Carcassonne unterscheidet sich nur graduell, nicht qualitativ von dem, was Christen in islamischen Ländern erdulden müssen (sofern nicht irgendein Despot wie Mubarak, Assad oder Saddam Hussein es verhindert). Die ägyptischen Kopten sind bei weitem nicht die einzige christliche Minderheit, die ein Lied davon singen kann: Sofern Muslime frei agieren können, ist die Gewalt von Muslimen gegen Nichtmuslime in etwa proportional zum muslimischen Bevölkerungsanteil.

Die Täter sind die Art von Tätern, die muslimische Gesellschaften mit größter Regelmäßigkeit und zuverlässigster Vorhersagbarkeit dann hervorbringen, wenn sie mit nichtmuslimischen im selben sozialen Raum zusammentreffen. Es ist daher vollkommen irrelevant, dass die Mehrheit der Muslime sich an solchen Aktionen nicht beteiligt, in Frankreich so wenig wie in Ägypten. Die Einschüchterungswirkung tritt auch dann ein, wenn die Tat von einer Minderheit begangen wird, und sie tritt mit derselben Zuverlässigkeit ein, mit der muslimische Parallelgesellschaften diese Art von Tätern hervorbringen. Wer eine Million Italiener einwandern lässt, weiß, dass die Mafia miteinwandert, obwohl die meisten Italiener keine Mafiosi sind. Wer eine Million Muslime einwandern lässt (in Wahrheit sind es viel mehr), weiß, dass religiös motivierte Gewalt gegen Nichtmuslime miteinwandert.

Wer dies tut, und noch dazu ohne Not, sondern aus ideologischen Gründen oder Partikuarinteressen, muss begründen, warum er es für wünschenswert hält, einen Zustand hebreizuführen, in dem alte Leute Angst davor haben müssen, in die Kirche zu gehen. Man darf ihn nicht mit Phrasen über „Buntheit“ oder „Vielfalt“ oder „kulturelle Bereicherung“ oder „Toleranz“ davonkommen lassen. Es gibt bestimmte Formen von Gewalt und asozialem Verhalten („Isch fick disch, du deutsche Schlampe!“), die so ausschließlich von Muslimen ausgehen und sich ausschließlich gegen Nichtmuslime richten, und von denen jeder Einheimische jederzeit betroffen sein kann. Wer uns das einbrockt, muss sagen, warum. Dass die Verantwortlichen dabei über Phrasen nicht hinauskommen, macht sie als Betrüger kenntlich, die zu ihren wirklichen Motiven nicht stehen können und wollen.

Die vier muslimischen Jugendlichen von Carcassonne haben eine Botschaft gesendet, die für jedermann zu entschlüsseln ist, der sich mit dem Islam auseinandersetzt, statt die eigene Weltsicht in ihn hineinzuprojizieren: Indem sie eine symbolische Steinigung vorgenommen und damit zu einer Art von Gewalt gegriffen haben, die im islamischen Raum nur für schwere Verfehlungen gegen das Gesetz Allahs angewendet wird, haben sie gesagt, dass sie Frankreich als ein islamisches Land betrachten, in dem die Scharia gilt und christliche Gottesdienste nur zulässig sind, soweit die islamische Obrigkeit sie gestattet. Wer dagegen verstößt, ist des Todes: Eine symbolische Steinigung ist eine symbolische Hinrichtung.

Eine Handvoll Steine, geworfen von Angehörigen einer muslimischen Minderheit, ist die Ankündigung von Pogromen einer muslimischen Mehrheit.

Deutsche Katholiken vor dem Schisma?

München-Bonn (kath.net)
In der Printausgabe des neuen „Focus“ werden jetzt mehr Details zum römischen Dossier über das mögliche Schisma in Deutschland veröffentlicht.

(…)

Der „Focus“ verweist in dem Bericht auch auf den Vatikanexperten von „La Stampa“, Andrea Tornielli, der ebenfalls von „vatikanischen Kreisen“ spricht, die hinter den jüngsten deutschen Angriffen auf Papst, Zölibat und Vatikan eine gezielte „Regie“ vermuten. Die Autoren des Dossiers sprechen dabei von einer „konspirativen Hierarchie“, die mit dem „Ticket der Kirche“ gegen diese auftrete. Das Netzwerk verwende dabei Kirchenmittel zur „Durchsetzung der eigenen kirchenpolitischen Vorstellungen“. Diese nähmen den Bruch mit der Weltkirche zumindest in Kauf: Dabei soll das Zölibatsgebot für Deutschland geschliffen werden, die mehrfach für unmöglich erklärte Frauenordination vorangetrieben und der Papst mannigfach „in die Enge gedrängt werden“.

Im Dossier werden verschiedenste Gesprächs- und Gremienzirkel aufgeführt, in denen an einer grundlegend anderen Kirche gearbeitet werde. Zu diesen Kreisen gehören unter anderem das katholischen Cusanuswerk, das katholischen „Foyer für Gespräche zwischen Kirche, Gesellschaft, Politik“ in Berlin. Außerdem werden Personen in der katholischen Bischofskonferenz, in der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, im Jesuitenorden unter Provinzial Stefan Kiechle. Dies haben laut dem „Dossier“ mit einer „professionell aufeinander abgestimmten Kampagne“ Anfang 2011 ihr Meisterstück geliefert.
(…)

[Weiterlesen bei kath.net! LESEBEFEHL!]

Bleibt nur noch die Empfehlung an den Heiligen Vater, den verräterischen Machenschaften dieser häretischen Zirkel mit der einzig angemessenen Antwort zu begegnen: nämlich der Exkommunikation!

Bischof Mixa: Worum es wirklich geht

Ein Insider beschreibt in kath.net die Hintergründe des Falles Mixa, und warum aus der Kirche heraus so skrupellos wie ekelhaft gegen den Bischof intrigiert wird. Er kommt unter anderem zu der Schlussfolgerung:

„Ob er … Kinder brutal geschlagen hat, ist nach wie vor unbewiesen. Doch Mixa ist auch ein Opfer, ein Missbrauchsopfer! Von Kanada bis nach Australien war zu lesen, dass Bischof Walter Mixa von Augsburg unter Verdacht steht, einen Minderjährigen sexuell missbraucht zu haben. Wahr war an diesem Verdacht überhaupt nichts. Und jene, die diesen falschen Verdacht in die Welt gesetzt, das heißt, in die Öffentlichkeit gebracht haben, haben damit offensichtlich einen Rufmord begangen, der unheilbar ist. Und wenn man nun, nachdem auch der Hauch eines Verdachtes ausgeräumt ist, gegen besseres Wissen weiter von einem „möglichen Täter“ spricht, der „möglicherweise … mehrfach sexuell übergriffig geworden“ ist, und der, der dies sagt, früherer Regionaldekan und Inititator der Augsburger „Pfingsterklärung“ ist, dann gewinnt man einen tiefen Einblick in die Jauchegrube des Bistums Augsburg.

Und damit sind wir beim aktuellen Problem. Denn nicht Mixa ist das Problem, sondern die vom Ungeist gepackte Masse jener, die nun in offener Rebellion – nicht nur gegen den emeritierten Bischof, sondern gegen die Glaubens- und Sittenlehre der katholischen Kirche, ja gegen die Kirche aufbegehren. Und damit sind wir nun auch bei der deutsch-demokratischen Kirche, die nun mit aller Gewalt im Bistum Augsburg gegründet werden soll – nicht, indem man eine neue Kirche gründet, sondern, indem die katholische Kirche transformiert wird.“

hier klicken, um den ganzen Artikel zu lesen: KATH.NET – Katholischer Nachrichtendienst.

Mißbrauchsvorwurf gegen Bischof Mixa erweist sich als innerkirchliche Intrige

von Felicitas Küble

[Der Artikel wurde zuerst veröffentlicht bei European Info Press (www.eip-news.com). Der Originalartikel ist zur Zeit wegen eines Hackerangriffs auf diese Seite nicht aufrufbar. Ich zitiere nach der E-Post der Autorin.]

Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt gab kürzlich „Vorermittlungen“ hinsichtlich Bischof Walter Mixa bekannt und erklärte zugleich, daß in puncto „sexueller Mißbrauch“ bislang kein ausreichender Tatverdacht vorliege, der die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens rechtfertige (vgl. hierzu den EIP-Bericht „Derzeit „kein hinreichender Verdacht“ gegen Bischof Mixa“).

Nach jetzigem Kenntnisstand haben sich die Ungereimtheiten betreffs der Anschuldigungen gegen den zurückgetretenen Augsburger Oberhirten in einer Weise vermehrt, daß die merkwürdigen Vorgänge mitunter abenteuerliche Ausmaße annehmen.

So fällt es erheblich aus dem Rahmen juristischer Gepflogenheiten, wenn nicht „nur“ den Medien, sondern auch der Staatsanwaltschaft selbst zwar ein mutmaßlicher Täter  –  eben besagter Bischof Mixa  –  gemeldet wird, nicht jedoch das vermeintliche Opfer. Laut Behördenleiter Helmut Walter hatte das bischöfliche Ordinariat Augsburg in seiner Anzeige gegen den eigenen, damals noch amtierenden Bischof Mixa den Namen des angeblichen Opfers verschwiegen und auch bislang nicht mitzuteilen geruht.

Als ungewöhnlich darf auch gelten, daß die Initiative zur Anzeigenerstattung nicht vom  –  ohnehin bislang anonymen  –  „Opfer“ ausging, sondern vom sog. „Umfeld“ des Betreffenden, was immer dies heißen mag.

Gleichzeitig wurde in zahlreichen Medienberichten behauptet, es handle sich bei dem Mißbrauchten offenbar um einen „minderjährigen Ministranten“. Freilich kennt die Staatsanwaltschaft auch etliche Tage später noch nicht den Namen des angeblichen Meßdieners.

In Mixa-Fankreisen wird daher gewitzelt, es handle sich wohl um einen reichlich kuriosen Krimi, bei dem das übliche Drehbuch auf den Kopf gestellt wird nach dem Motto: „Der Täter ist bekannt, nach dem Opfer wird noch gefahndet.“

Zudem wurde in einigen Gazetten über „Sauna-Besuche“ spekuliert, die Bischof Mixa mit „Seminaristen“ durchgeführt haben soll. Selbst wenn dem so wäre, beweist dies allein keinen „sexuellen Mißbrauch“, zumal Priesteramtskandidaten nie „minderjährig“ sind.

Am 11. Mai 2010 berichtete der „Donaukurier“ sodann, daß die Vorwürfe gegen Mixa aus dem „Mitarbeiterkreis des Bistums Eichstätt“ gekommen seien. Dies wurde durch den bischöflichen Pressesprecher Martin Swientek mittlerweile bestätigt. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Dame handeln, die im Bereich der kirchlichen Weiterbildung tätig sei.

Doch damit der Merkwürdigkeiten nicht genug: Der Eichstätter Bistumssprecher erklärte außerdem, daß die Anschuldigungen gegen Bischof Mixa ans bischöfliche Ordinariat Augsburg weitergeleitet worden seien, ohne die zuständige Bistumsleitung in Eichstätt darüber in Kenntnis zu setzen. Auch das Ordinariat Augsburg hatte es  –  so der Sprecher  –  nicht für nötig befunden, das Eichstätter Ordinariat angemessen und umfassend zu informieren.

Ebenfalls am 11. Mai berichtete der Bayerische Rundfunk, daß die Anzeige der Bistumsleitung Augsburg bislang so wenig Hinweise liefern könne, daß die Staatsanwaltschaft sich bislang außerstande sehe, überhaupt einen konkreten „Straftatbestand“ zu benennen, auf den sich mögliche Ermittlungen beziehen könnten, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter bekanntgegeben habe. Daher sei derzeit völlig offen, ob es zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens kommt.

Passend dazu titelte die „Augsburger Allgemeine“ am 11. Mai: „Mixa entlastet – Verdacht erhärtet sich nicht.“  –  Die Zeitung berichtet sodann:

In den Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Ingolstadt scheint sich bisher kein Hinweis auf einen Straftatbestand ergeben zu haben, da ein Ermittlungsverfahren gegen Mixa noch nicht eingeleitet wurde…Mixa steht bislang im Verdacht, in seiner Zeit als Bischof von Eichstätt einen minderjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft startete daraufhin Vorermittlungen. Einen entsprechenden Hinweis hatte die Diözese Augsburg an die Generalstaatsanwaltschaft München weitergegeben und sich dabei auf die neuen Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz für solche Verdachtsfälle berufen.“

Was die Berufung des bischöflichen Ordinariats Augsburg auf die „Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz“ in puncto Mißbrauch betrifft, so wurde bereits nachgewiesen, daß diese Leitlinien keine Anzeige gegen Mixa rechtfertigen (vgl. EIP-Bericht „Derzeit „kein hinreichender Verdacht“ gegen Bischof Mixa“).

Nach jetzigem Informationsstand handelt es sich bei den öffentlichen Anti-Mixa-Vorwürfen offenbar um eine systematisch inszenierte Intrige aus dem leitenden Mitarbeiter-Umfeld des zurückgetretenen Bischofs, somit um ein innerkirchliches Komplott.

Dieser Sachverhalt zeichnete sich bereits seit Tagen ab, was einen katholischen Rechtsanwalt, der Bischof Mixa persönlich kennt, zu der bitter-sarkastischen Äußerung veranlaßte: „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!“

Zugleich erinnert sich mancher wackere Christ nicht ohne Ironie an das fromme Lied nach Psalm 132: „Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beisammen sind“.  –  Das gilt sicherlich auch und vor allem für „Mitbrüder“ im priesterlichen Dienste. Vielleicht wäre es insoweit sachdienlich und „zielführend“, wenn sich die Bistumsleitung Augsburg allmorgendlich zu anregenden Betrachtungen über dieses Gebet aus dem Alten Testament versammeln würde?

Dabei könnte auch das Auswendiglernen und Verinnerlichen des folgenden Strafrechts-Paragraphen für die Zukunft durchaus hilfreich sein:

§ 186 StGB („Üble Nachrede“): „Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Charakterschweine im Kardinalsrot

Kardinal Lehmann, derselbe Herr Lehmann, der – damals als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz – erst durch ein Machtwort aus Rom daran gehindert werden musste, die deutsche Abtreibungsindustrie weiterhin mit „Beratungsscheinen“ zu füttern, konnte es jetzt nicht lassen, auf einem Kollegen herumzutrampeln, der schon am Boden liegt.

Er selbst müsse gestehen, von Gerüchten über Mixas Lebenswandel gehört zu haben, aber „die waren in Teilen so unbestimmt und verunglimpfend, dass ich mir selbst kein Bild machen konnte.“

(Spiegel online)

Mit anderen Worten: Seine Informationen entsprechen genau der Sorte von verantwortungslosem Casinotratsch, mit dem deutsche Offiziere in den achtziger Jahren dafür gesorgt haben, dass die haltlosen Anschuldigungen eines Strichjungen gegen General Kießling einen Schein von „Glaubwürdigkeit“ erhielten, mit dem damals die Ehre dieses Menschen zerstört wurde. Und diese Art von „Information“ hinterbringt er nun genau jenen Kloakenschreibern, von der er genau weiß, dass sie damit ihre „Skandal“-Maschinerie füttern.

Sich durch das Weitertragen von Klatsch und Tratsch bei den Medien einzuschleimen auf Kosten eines Kollegen, dessen Positionen einem unbequem sind – das ist genau das, was man Bischöfen dieses Kalibers immer zugetraut hat.

Mit Häretikern, die Größe zeigen („Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.“), konnte die Kirche immer leben. Aber Charakterschweine im Kardinalsrot, die nur deshalb nicht als Häretiker gelten, weil sie geschickt um das herumreden, was sie wirklich glauben, dafür aber durch billige Intriganz demonstrieren, wes Geistes Kind sie sind – damit kann sie nicht leben, und sie sollte es auch gar nicht versuchen.