Prof. Markus Kerber zur Eurokrise: „Ein Schwall von Inflation“

Der Deutschlandfunk hat gestern abend aus ein Interview mit Professor Markus Kerber von der TU Berlin ausgestrahlt, der dort über öffentliche Finanzwirtschaft und Wirtschaftspolitik forscht. Anlass war die Herabstufung der Bonität Frankreichs von AAA auf AA+ durch die Ratingagentur Standard & Poors. Es ging um die Auswirkungen auf den Euro. Kerber hat Klartext gesprochen. Er sagte unter anderem: Insgesamt kann Deutschland in dieser Situation nur eines versuchen: aus dem Euro-Rettungsfonds, zumindest aus dem Euro-Rettungsfonds auszutreten, um sein Rating zu sichern und [sich] selbst zu retten. Anderenfalls wird man sehr deutlich in absehbarer Zeit die Schlussfolgerungen für Deutschlands haftungsauslösende Situation ziehen. …

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Tanzt Du noch einmal mit mir?

Mein aktueller Lieblingshit stammt von einer Band namens “Broilers”, heißt “Tanzt du noch einmal mit mir” und versteht sich als Beitrag zum Krampf gegen Rechts: Ich war mir so sicher und mein Freund, Du warst es auch, dass der Geist von damals nie wiederkehrt. Wir lagen falsch, mein Freund, wir waren zu dumm. Ein faules Volk wie dieses hat sich noch nie gewehrt. Das hättet ihr wohl gerne? Die aggressive Dummheit der Volksbeschimpfung spiegelt eine Frustration und beginnende Panik bei den etwas sensibleren Linken, für die es vordergründig keinen Grund zu geben scheint. Tanzt du noch einmal mit mir? Sei einfach …

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Das Menetekel. Zum Ende der Karriere von Christian Wulff

Noch vor zwanzig Jahren wäre es undenkbar gewesen, einen Mann zum Bundespräsidenten zu machen, der gerade seine Ehefrau gegen eine Jüngere ausgetauscht hat. Nicht weil eine Scheidung schon per se ein Makel sein muss, sondern weil sie einer sein kann. Was bei einem Ministerpräsidenten noch als akzeptabel durchgehen kann, ist es noch lange nicht bei einem Amt, dessen Autorität davon lebt, dass es an der persönlichen Integrität seines Inhabers nicht den Hauch eines Zweifels gibt. Ein Präsident muss bereits den bösen Anschein meiden. Es heißt nicht, ungebührliche Urteile über das Privatleben anderer Leute zu fällen, wenn man denjenigen, der im …

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Sezession 44 – Campus, Oslo, Sarrazin

[Ich bin sicher, dass Götz Kubitschek einverstanden ist, dass ich seinen folgenden Beitrag aus sezession.de in voller Länge hier einstelle:] Es ist Zeit, die 44. Sezession vorzustellen. Sie sollte heute bei den Abonnenten eingetroffen sein und kommt deshalb ein bischen verspätet, weil wir aufgrund eines für uns bisher aufregenden Sommers die Drucklegung Tag um Tag hinausgezögert hatten: Der „Fall Campus/Böcker“ schwelte (und schwelt), der „Fall Oslo“ paralysierte Konservative und Rechte europaweit – zu beidem haben wir Grundsätzliches ins Heft genommen, paralysefrei natürlich: + Den „Fall Campus/Böcker“ haben wir im Bildteil nachgezeichnet und zwei entscheidende Artikel dokumentiert. + Über Oslo schreibt einer der …

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Martin Lichtmesz: „Tottenham und die Angst der Medien“

Nein, ich bin nicht schreibfaul, ich habe nur gerade ein größeres Übersetzungsprojekt auf dem Tisch, von dem ich Euch demnächst ein wenig mehr erzählen werde, und das ich möglichst zügig abschließen will, damit ich meine „Liquidierung der Zivilisation“ zu Ende schreiben kann. (Im Moment habe ich knapp zwei Drittel; ich weiß, ich weiß, ich wollte längst fertig sein, aber es geht eben nicht immer so, wie man will.) Ich bin also nicht schreibfaul, sondern schreibe wie ein Besessener, nur landet zur Zeit nicht so viel davon in meinem Blog. Glücklicherweise gibt es einen Martin Lichtmesz, und wenn ich schon selber …

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Das Erdbeben findet nicht statt

Erinnert sich noch jemand an den Herbst 1977, als es landauf, landab kein Kneipengespräch gab, in dem nicht die RAF das bestimmende Thema gewesen wäre, und als ein ganzes Volk auf Terroristenjagd war? Oder an die Tage nach dem 11. September 2001, als man sich über jedes Flugzeug wunderte, das einfach am Himmel seine Bahn zog, statt in irgendein Hochhaus zu fliegen, und als fast Jeder in dem Gefühl lebte, die Erde könne jederzeit unter den eigenen Füßen nachgeben? Nichts von alldem findet sich heute. Kaum einer spricht auf der Straße über das Massaker von Oslo – es ist einfach …

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Zu den Anschlägen von Oslo – einige Fragezeichen

Wenn man über Ereignisse schreibt, bei denen die Meldungen sich überschlagen, läuft man Gefahr, dass das, was man schreibt, innerhalb von Stunden Makulatur ist. Trotzdem möchte ich einige Bedenken äußern, bevor wir, also die islamkritischen Blogger, uns auf die Islamisten einschießen. Gewiss tragen die Anschläge einige typische Merkmale von Attentaten der Qaida und ähnlicher Gruppen: Getroffen wurde ein Land, das an Militäreinsätzen gegen islamische Länder beteiligt ist; die Anschläge fanden kurz nacheinander statt; Gaddafi hat mit solchen Anschlägen gedroht; und es soll sich eine islamistische Gruppe dazu bekannt haben (wobei man freilich nicht weiß, ob es sich um Trittbrettfahrer handelt, …

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Dreimal Deutschland-kontrovers

Während ich mich vorwiegend auf anderen Baustellen herumgetrieben habe, hat virOblationis für Deutschland-kontrovers geschrieben: In „Wessen Kult?“ beschäftigt er sich mit der Bedeutung der Sonntagsruhe, in „Standortwechsel“ stellt er die Atomwende der CDU in der Zusammenhang ihrer Drift nach links, und der „Fachkräftemangel“ ist ein hausgemachtes Problem, wenn überhaupt eines.