Osloer Merkwürdigkeiten

Auch wenn es noch zu früh ist, sich auf bestimmte Theorien festzulegen, passt das Blutbad von Oslo, wie vor zehn Jahren der 11. September, bestimmten politischen Kräften doch zu gut ins Konzept, als dass man von vornherein davon ausgehen könnte, dass uns die ganze Wahrheit gesagt wird. Man sollte hellhörig werden, wenn bestimmte Angaben nicht wirklich zusammenpassen. Sammeln wir also Merkwürdigkeiten:

Der Beschuldigte hat ein Teilgeständnis abgelegt und den Amoklauf zugegeben. Die Bombe gelegt zu haben, hat er bis jetzt, also über einen Tag nach dem Geschehen, nicht zugegeben. Eine merkwürdige Verteidigungsstrategie. Was hätte er denn davon, falls er beide Verbrechen begangen haben sollte, das eine zuzugeben und das andere zu leugnen?

Und irgendwie passen die beiden Taten auch nicht zusammen; das eine ein klassischer Terroranschlag mit einer Autobombe, das zweite ein klassischer Amoklauf. Auch das Persönlichkeitsprofil scheint dem des typischen Amokläufers zu entsprechen. Nehmen wir diese seine auf GoV zitierte Selbstdarstellung:

Regardless of the above cultural Marxist propaganda; I will always know that I am perhaps the biggest champion of cultural conservatism, Europe has ever witnessed since 1950. I am one of many destroyers of cultural Marxism and as such; a hero of Europe, a savior of our people and of European Christendom – by default. A perfect example which should be copied, applauded and celebrated. The Perfect Knight I have always strived to be. A Justiciar Knight is a destroyer of multiculturalism, and as such; a destroyer of evil and a bringer of light. I will know that I did everything I could to stop and reverse the European cultural and demographical genocide and end and reverse the Islamisation of Europe.

Dieses größenwahnsinnige, heroisierende Selbstbild entspricht ungefähr dem, was wir von anderen Amokläufern kennen, etwa dem von Martin Lichtmesz zitierten finnischen Amokläufer Auvinnen:

Ich bin ein zynischer Existentialist, anti-humanistischer Humanist, anti-sozialer Sozialdarwinist, realistischer Idealist und ein gottgleicher Atheist. Ich bin bereit, zu kämpfen und für meine Sache zu sterben, von der ich weiß, daß sie richtig, gerecht und wahr ist.

Das Bild entspricht also dem eines typischen Amokläufers, aber gerade nicht dem eines typischen Terroristen. Überhaupt: Dieser Mann soll eine Autobombe gezündet haben (und gestern wusste die Polizei nicht einmal, ob es womöglich mehrere waren – warum eigentlich nicht?) und sich dann verkleidet haben, um am selben Tag eine noch ganz anders geartete Bluttat vollbracht zu verüben? Hm. Der ist aber fleißig. Und stressresistent.

Bis tief in die Nacht war gestern von zehn Toten auf der Insel die Rede. Gegen drei Uhr kam die Eilmeldung (ich bekam sie über focus.de), dass es über achtzig Tote seien. Kann man sich so sehr verzählen?

Ein Antiterrorkommando der norwegischen Polizei brauchte anderthalb Stunden, um auf die Insel zu gelangen. Anderthalb Stunden, in denen der Mörder weiterfeuern konnte, weil angeblich keine Boote verfügbar waren. Hat man in Oslo noch nichts von Hubschraubern gehört?

Doch, hat man:

Er schießt selbst dann weiter, als die ersten Hubschrauber der Polizei über Utöya kreisen. Erst als ein Spezialkommando der norwegischen Polizei ihn in die Enge treibt, ergibt er sich.
(bild.de)

Gab es keinen Scharfschützen, der vom Hubschrauber aus den Mörder hätte unschädlich machen können?

Nach demselben Bericht waren auch eine Reihe von Booten verfügbar, mit denen Menschen noch während des Schießens in Sicherheit gebracht wurden. Nur die Polizei konnte keines auftreiben?

Sicher, Dummheit erklärt Vieles. Merkwürdig nur, dass eine ähnliche Art von Dummheit am 11. September 2001 dafür gesorgt hat, dass die amerikanische Luftwaffe nicht imstande war, auch nur ein einziges von vier umherirrenden Verkehrsflugzeugen abzufangen. Nur aufgrund dieser Unfähigkeit konnten damals die Maschinen in die Twin Towers und ins Pentagon fliegen und mehrere tausend Menschen in den Tod reißen.

Wie gesagt: Das muss alles noch nichts heißen, und ich bin weit davon entfernt, mir irgendeine Theorie zusammenzubasteln. Aber man sollte aufmerksam sein. Falls auch Euch Merkwürdigkeiten auffallen, bitte ich um entsprechende Kommentare.

Krisensymptom Amoklauf

Martin Lichtmesz schreibt in sezession.de:

„Das gehäufte Auftauchen von amoklaufenden Psychotikern in bald allen europäischen Ländern ist dennoch ein ernstzunehmendes, zutiefst beunruhigendes Symptom für den inneren Zerfall unserer Zivilisation. Ich habe diesen Umstand bereits 2007 in einem Artikel für die JF skizziert.  Die Autoren der „Counterjihad“-Szene wie Fjordman gehören zu den wenigen, die es wagen, diesen Zerfall offen zu beschreiben, um Europa vor dem Marsch in den Bürgerkrieg warnen.  Wer auf sie einschlägt, sieht nur die Barometer, nicht den herankommenden Sturm. Sie sind es, die den Nährboden für den Bürgerkrieg aufdecken, den andere unseren Blicken zu entziehen suchen, eben in der wilden Hoffnung, ihn durch die Vernunft trockenlegen zu können. Es ist derselbe Nährboden, der Bestien wie den norwegischen Attentäter hervorbringt. Wer weiß, wieviele seiner Art bereits gleich scharfen Bomben darauf warten, bis ein Erdbeben sie zum Explodieren bringt. Wer weiß, an wievielen Stellen und in wievielen Menschen in den liberalsten und aufgeklärtesten und wohlständigsten und „demokratischen“ Ländern der Welt die Schicht zwischen Zivilisation und Barbarei schon morsch ist – und es sind beleibe nicht „die Rechten“, die dafür die Verantwortung tragen.“

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Warum?

Den Alptraum der letzten gut 24 Stunden, seit in der Innenstadt von Oslo eine Bombe explodierte, wird wohl niemand von uns je wieder vergessen. Dass der darauf folgende Amoklauf sich ausgerechnet gegen Jugendliche richtete, ist mit keinem wie auch immer gearteten politischen Kalkül auch nur zu erklären, geschweige denn zu rechtfertigen. Ich habe selbst Kinder. Es gibt für keinen Menschen etwas Furchtbareres, als sein Kind zu verlieren. Ich trauere mit den Angehörigen, und ich bete für sie.

Diese Angehörigen – Eltern, Geschwister, Freunde – und überhaupt die Öffentlichkeit, sofern sie es nicht vorzieht, sich einfach in ihren Lieblingsfeindbildern bestätigt zu sehen, hat einen Anspruch darauf zu erfahren, wie es dazu kommen konnte. Und ich glaube, dass die Counterjihad-Szene dazu mehr und Wichtigeres sagen kann als die etablierte Presse, die in dem grauenvollen Geschehen dieses 22.Juli 2011 nicht mehr sehen kann und wird als eine Steilvorlage für ihre eigene politische Agenda, und die ein Interesse daran hat, ihren eigenen Anteil an den Prozessen totzuschweigen, die ganz normale, von Haus aus friedliche Menschen in den Radikalismus treiben. Wir können mehr dazu sagen, weil der Attentäter – allem Anschein nach – in seinen politischen Ansichten der Counterjihad-Szene nahegestanden hat.

Es ist daher nicht zynisch, und es ist erst recht keine Rechtfertigung der Bluttaten von Oslo, die politischen und sozialen Zusammenhänge zu beleuchten, die zu dieser Katastrophe geführt haben. Es ist vielmehr notwendig, um die Frage nach dem „Warum“ zu beantworten, die uns Alle umtreibt.

Wir Alle sind auf die Informationshäppchen der Medien angewiesen, und ich muss meine Leser auffordern, diese Häppchen misstrauisch und skeptisch zu hinterfragen. (Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass es sich um eine aus politischen Gründen inszenierte „False-Flag“-Aktion handelte. Sollte dem Verdächtigen etwas zustoßen und das Geschehen deshalb nicht mehr in einem offenen Gerichtsverfahren aufgearbeitet werden, wäre dies ein starker Hinweis, dass es sich tatsächlich so verhält.) Dies vorausgeschickt und daher in aller Vorsicht, ergibt sich, wenn wir annehmen, dass die offizielle Darstellung zutrifft, folgendes Bild:

Der Attentäter war ein Einzeltäter. (Sollten die noch unbestätigten Meldungen zutreffen, wonach ein zweiter Mann beteiligt gewesen sein soll, so dürfte es sich um die Art von „folie à deux“ handeln, die wir zum Beipiel vom Amoklauf von Columbine 1999 kennen.) Er war ein Einzeltäter in demselben Sinne, wie der aus dem linksradikalen Milieu stammende Marinus van der Lubbe, der 1933 den Reichstag anzündete, ein Einzeltäter war. Die Nationalsozialisten haben bekanntlich, letztlich vergeblich, versucht, die Tat der Kommunistischen Partei in die Schuhe zu schieben, die daran nicht beteiligt gewesen war. (Es ist jetzt schon absehbar, dass die deutschen Medien, dem Schema von 1933 folgend, die Anschläge von Oslo nutzen werden, um die islamkritische Szene zu verteufeln.) Der Reichstagsbrandstifter stammte aus dem ultralinken Milieu und seine Ideen waren tatsächlich ein Amalgam aus anarchistischen und kommunistischen Versatzstücken; zugleich aber war er ein ausgetickter Einzelgänger, der glaubte, in einer aussichtslosen Lage, in der die Nationalsozialisten bereits an der Macht waren, das Schicksal mit einer Verzweiflungtat wenden zu müssen.

Verglichen mit van der Lubbe freilich, der wenigstens noch irgendeine Art von politischer Rationalität geltend machen konnte (und außerdem keine Menschen ermordet hat), ist Breivik schlicht und einfach ein Irrer. Das wenige, was wir über den Attentäter von Oslo wissen – ein „weißer Nationalist“, der die Rechte einigen will, aber Nazis hasst und Churchill verehrt, ein „konservativer Christ“, der zugleich in einer Freimaurerloge ist -, unterstreicht das Bild von Verwirrung und Desorientierung, das bereits die Tat an sich nahelegt.

Wenn es stimmt, was über Anders Behring Breivik geschrieben wird, dann hat er bis zum Oktober letzten Jahres auf der islamkritischen norwegischen Webseite dokument.no lebhaft kommentiert, um dann in die Versenkung abzutauchen und sich aus der konservativen, antiglobalistischen, islamkritischen Netzcommunity zu lösen. Die Fäden, die solche Netzgemeinschaften zusammenhalten, sind viel dünner als Freundschaftsbande im richtigen Leben. Trotzdem, so weit wird man spekulieren dürfen, bedeutete die freiwillige Isolation selbst von dieser losen Gemeinschaft, dass er für Argumente von politisch Gleichgesinnten, die ihm seine monströse Wahnsinnstat ausgeredet hätten, nicht mehr erreichbar war, und wenn wir die offenbar tiefgreifende Persönlichkeitsstörung in Rechnung stellen, wollte er vermutlich auch nicht mehr erreichbar sein. Spätestens von diesem Moment an dürfte der Marsch in Irrationalismus und Irrsinn begonnen haben, der in der gestrigen Tat seinen Höhepunkt erreicht hat.

Dabei waren seine politischen Einschätzungen vor dieser Zeit, sofern sie sich aus dem Wenigen rekonstruieren lassen, was bekannt geworden ist, alles andere als irrational. Für ihn war die entscheidende politische Front nicht die zwischen Kapitalismus und Sozialismus, sondern zwischen Nationalismus und Internationalismus. Das ist fürwahr nicht weit von dem entfernt, was ich selber in meiner Analyse der gesellschaftlich dominanten Metaideologie geschrieben habe, die alle nichtliberalen und nichtsozialistischen, d.h. nichtutopischen politischen Positionen ausschließt.

Es ist nicht irrational festzustellen, dass die politischen, medialen und „wissenschaftlichen“ Eliten praktisch aller westlichen Länder sich einer Utopie verschrieben haben, nämlich der „One-World“-Utopie, die uns von ihren Ideologen als ein Paradies der Harmonie, des Friedens, der Gerechtigkeit und Toleranz verkauft wird. Die Wahrheit ist freilich hässlicher: Es geht um die Abschaffung von Völkern, von gewachsenen Kulturen, von Nationalstaaten, von Demokratie, von individueller Freiheit. Das ist keine durchgeknallte rechte Verschwörungstheorie, das ist offizielle Politik. Man muss sich nur einmal die Mühe machen, den Nebel aus ideologischen Phrasen beiseitezupusten, mit denen uns diese Politik schmackhaft gemacht wird, und sie auf ihren rationalen Kern zurückführen, um zu sehen, wohin die Reise geht. (Ich selbst habe dies oft getan; ich verweise unter anderem auf meine Analysen der Äußerungen von Wolfgang Schäuble und Angela Merkel.)

Selbstredend geschieht all dies nur im Namen des „Guten“. Und da der, der sich dem „Guten“ widersetzt, zwangsläufig ein „Böser“ sein muss, kennt diese Ideologie und kennen ihre Verfechter keine Toleranz gegenüber Andersdenkenden.

Da die Menschen, die die Auswirkungen etwa des Multikulturalismus am eigenen Leibe zu spüren bekommen, der Verwirklichung dieser Ideologie Widerstand leisten, weil sie wissen, dass sie in einen Alptraum aus Chaos, Gewalt und Verfall münden wird, wird ihr Widerstand gebrochen: durch Rede- und Denkverbote, durch allgegenwärtige Propaganda, durch Zensur, durch Entmachtung der Nationalstaaten, die noch halbwegs demokratisch strukturiert sind, und immer wieder: durch Gewalt.

Wer immer behaupten will, Terrorismus sei doch schon deshalb verwerflich, weil man in einer Demokratie doch die Freiheit habe, mit friedlichen Mitteln für seine Auffassungen zu werben, lebt nicht auf diesem Planeten. Er lebt in einer von den Medien erzeugten Traumwelt, in der die tatsächlich praktizierte systematische Entrechtung des Andersdenkenden entweder nicht vorkommt oder als moralischer Triumph im „Kampf gegen Rechts“ gefeiert wird. Wenn es möglich ist, erzliberale Parteien wie die „Freiheit“ oder gemäßigt konservative wie „Pro Deutschland“ als „Nazis“ zu verleumden, dann bedeutet dies in unserem Land, dass diesen Parteien jeder halbwegs vernünftige Wahlkampf unmöglich gemacht und diese Orgie antidemokratischer Intoleranz auch noch in Orwellscher Manier als Kampf für die Demokratie verkauft wird.

Jede grundsätzliche Opposition gegen die Politik der Masseneinwanderung und Islamisierung, gegen die Ausplünderung des Steuerzahlers, gegen die Übertragung der Souveränitätsrechte des Volkes an die EU und andere supranationale Organisationen wird in einem Katarakt aus Lügen, Verdächtigungen und Verleumdungen ersäuft, und dies nicht obwohl, sondern weil allgemein bekannt ist, dass diese Opposition in allen europäischen Ländern die Meinung der Volksmehrheit wiedergibt. Diese Mehrheit soll keinen politischen Kristallisationskern finden, sie soll politisch nicht vertreten sein. Darum geht es beim „Kampf gegen Rechts“, und dies ist die Agenda der gesamten etablierten Medien, der etablierten Parteien, aller gesellschaftlichen Großorganisationen und einer fälschlich „Wissenschaft“ genannten Ideologiefabrik.

Wer verstehen will, warum Menschen zur Gewalt greifen, muss sich einen einfachen Zusammenhang vor Augen führen: Wer die Einhaltung demokratischer Spielregeln einfordert, muss sie selbst einhalten, und wer das nicht tut, erntet Gewalt!

(Es gab Zeiten, als den Linken dieser Zusammenhang klar war: nämlich als sie selbst von repressiven Praktiken betroffen waren. Nun, wo sie – bzw. ihre scheinkonservativen und scheinliberalen U-Boote – an der Macht sind, führen sie vor, wie Macht den korrumpiert, der sie hat. Aber vielleicht gibt es ja noch Linke, die sich daran erinnern, „wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“, weil sie irgendwo noch ein zerfleddertes Exemplar von Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ im Regal haben.)

Der Zorn, der sich über die Jahre in der konservativen, antiglobalistischen, islamkritischen Szene aufgebaut hat, richtet sich nicht gegen den Islam. Es ist eine Lüge und eine Legende zu behaupten, hier würden „Rassisten“ aus „Hass“ gegen Fremde oder auch gegen den Islam handeln. Der Zorn, meinetwegen auch der Hass, richtet sich gegen ein Kartell von Machthabern, die unter Missachtung aller demokratischen Spielregeln und unter Verrat an ihren Völkern in einem kalten Staatsstreich die Zukunft unserer Kinder und Enkel ihrer verblasenen Ideologie und ihren nichtigen, selbstsüchtigen Eigeninteressen opfern! (Dies ist zugleich die Antwort auf die denkbare Frage, warum ein Islamkritiker nicht auf Muslime, sondern auf Sozialisten schießt. Die Frage, warum er nicht auf sozialistische Politiker, sondern auf Kinder schießt, ist freilich nicht mehr mit politischen, sondern nur noch mit psychiatrischen Begriffen zu beantworten.) Die Medien, die ein wichtiger, sogar entscheidender Teil des Kartells sind, werden diese Zusammenhänge nicht thematisieren. Sie werden weiterhin auf ihren Lügen herumreiten, und die Anschläge von Oslo haben ihnen eine Steilvorlage geliefert.

Ja, es stimmt, der Zorn in der oppositionellen Szene ist enorm. Er ist so enorm, dass es, rückblickend gesehen, nur eine Frage der Zeit war, wann der Erste ausrasten würde, und es ist keine große Überraschung, dass dieser Erste unter den labileren Persönlichkeiten zu finden ist, denen die rationale Konrolle ihrer Gefühle schwerfällt, im Klartext: ein Psychopath; daher die Irrationalität, der blutige Wahnsinn des Massakers von Oslo. Man muss freilich eines hinzufügen: Kranke Hirne werden immer einen Vorwand finden, ihren Wahnsinn zu rationalisieren; ebensogut wie die Islamkritik hätte der Islam selbst (oder irgendeine andere Weltanschauung) die Ideologie sein können, die ihn zum Mörder machte, man denke nur an die Islamkonvertiten der Sauerland-Gruppe.

Man wird nun anfangen, nach dem Muster von 1933 die Counterjihad-Szene und überhaupt alles, was nicht links ist, zu verteufeln. Und gewiss wird man in diesem Zusammenhang auf den Zorn stoßen, der in dieser Szene herrscht; es wäre ganz unsinnig, diesen Zorn abzustreiten. Es ist plausibel, dass eine zorngeladene Szene auch Psychopathen anzieht.

Dieser Zorn ist aber ist aber, wenn wir vom Attentäter selbst absehen (der vermutlich nur ein Ventil und ein Vehikel suchte) und stattdessen die gesamte Szene betrachten, nicht der Zorn von Menschen, die einer „Hass-Ideologie“ anhängen würden, sondern der Zorn von Menschen, die in normalen Zeiten die Stützen der Gesellschaft wären, aber feststellen müssen, dass diese Gesellschaft von ihren eigenen Eliten verraten und vernichtet wird.

Mutmaßlicher Oslo-Attentäter soll zur islamkritischen Szene gehören

Ich hab’s geahnt…

Der in Oslo wegen der dortigen Anschläge verhaftete Beschuldigte soll zur konservativen islamkritischen Szene gehören. Dies behauptet jedenfalls die norwegische Netzseite vg.no in dem unten zitierten Artikel, den ich in der englischen Google-Übersetzung eingestellt habe (die deutsche war nicht zu gebrauchen).

Unabhängig davon, ob die Beschuldigungen stimmen – denn selbstverständlich gilt stets die Unschuldsvermutung -, und unabhängig davon, ob der Hintergrund tatsächlich der ist, der dort behauptet wird, verheißt allein schon die Tatsache, dass ein solcher Zusammenhang überhaupt hergestellt wird, nichts Gutes. Offenbar gehen wir interessanten Zeiten entgegen. Das Mindeste, was jetzt zu erwarten ist, ist eine beispiellose Hetzkampagne gegen die Counterjihad-Szene.

Arrested 32-year-old called himself nationalist

Evacuated Apartment building: Armed police from the emergency squad was Friday night action at the apartment that the arrested 32-year-old put in Oslo. All the neighbors were evacuated and the press were told to pull away. Photo: Frode Hansen
Evacuated Apartment building: Armed police from the emergency squad was Friday night action at the apartment that the arrested 32-year-old put in Oslo.All the neighbors were evacuated and the press were told to pull away. Photo: Frode Hansen

LONDON / Utøya (AP) Anders Behring Breivik (32) who has been arrested for the bomb in the city center, and mass killing of vermin, has lived in Oslo’s West End in his life, before he announced relocation of Hedmark for a month.

VG has received confirmation from several independent sources that it was Anders Behring Breivik, who was arrested by armed police after the mass killings of Utøya Friday.

VG was also present when the emergency squad took action against the flat 32-year-old susceptible west of Oslo. Several foreign media have also named Breivik as the perpetrator.

Unknown to the police

Arrested: Anders Behring Breivik (32). Photo: PRIVATE

From what VG has reported Breivik is unknown to the police before. He should have been convicted of minor traffic matters for over 10 years ago. He has no background in the military, apart from regular military service.

He is registered with a Glock pistol, a rifle and a shotgun in the gun registry. Witnesses said the AP that the car the perpetrator used the stand by one of the jetties at Utstranda. The cars should be more weapons, including assault rifles.

A childhood friend of Breivik says to VG Nett that he should have been right-wing in the late 20’s, and posted a series of controversial opinions on Facebook.

His profile was deaktiviert after a while. He later created a new profile where it mainly is posted links to music videos.

Shortly before midnight police went into action against the apartment as a 32-year-old susceptible west of Oslo. Breivik must have lived there with his mother.

– I was sitting in front of the TV at home and read newspapers. Suddenly the police came to the door and we were asked to leave the apartment immediately. I have not met in person, but saw him when he visits his mother, said neighbor Hemen Noaman (27), who lives on the same floor.

Breivik established firm GeoFrame in 2009, and stated that the company should engage in the cultivation of vegetables, roots and tubers. The company in this industry you can get access to large amounts of fertilizer.

In the end of June / July, he moved well out of the apartment in Oslo west and rural Rena in Hedmark.

Critical of Islam

In online debates marks Anders Behring Breivik as well read, and one with strong opinions about Norwegian politics. He promotes a very conservative opinions, which he also called nationalist. He expresses himself strongly opposed to multiculturalism – that cultural differences can live together in a community.

Breivik has had many posts on the site Document.no, an Islam-critical site that publishes news and commentary.

In one of the posts he states that politics today no longer revolves around socialism against capitalism, but that the fight is between nationalism and internationalism. He expressed clear support for the nationalist mindset.

Anders Breivik Behring has also commented on the Swedish news articles, where he makes it clear that he believes the media have failed by not being „NOK“ Islam-critical.

Created Twitter account

Six days ago he released his first and only message on the social networking site Twitter, where he laid out a famous quote by British philosopher John Stuart Mill sosialliberalisten.

„One person with a belief is equal to the force of 100 000 WHO garden only interests.“

On Facebook provide Breivik to be director of his own company Geofarm.He claims he has an education in finance and religion, but does not disclose what universities he should have studied at. The only school he gives are Oslo Handel.

All pictures on your Facebook profile is now available were published as late as 17 July this year. All posts on the wall was published on 17 and 18 July.

Let the image of pistolløp

32-year-old is among other things, registered as a member of Oslo gun club and the Masonic Lodge.

Among other interests he expresses his admiration for Winston Churcill, classical music and Max Manus.

The 32-year-old man has been active in video games and has been involved in the online game World of Warcraft. In connection with this game, he posted a picture of a pistolløp.

 

Zu den Anschlägen von Oslo – einige Fragezeichen

Wenn man über Ereignisse schreibt, bei denen die Meldungen sich überschlagen, läuft man Gefahr, dass das, was man schreibt, innerhalb von Stunden Makulatur ist. Trotzdem möchte ich einige Bedenken äußern, bevor wir, also die islamkritischen Blogger, uns auf die Islamisten einschießen.

Gewiss tragen die Anschläge einige typische Merkmale von Attentaten der Qaida und ähnlicher Gruppen: Getroffen wurde ein Land, das an Militäreinsätzen gegen islamische Länder beteiligt ist; die Anschläge fanden kurz nacheinander statt; Gaddafi hat mit solchen Anschlägen gedroht; und es soll sich eine islamistische Gruppe dazu bekannt haben (wobei man freilich nicht weiß, ob es sich um Trittbrettfahrer handelt, die sich wichtig machen wollen); auch dass der festgenommene Verdächtige ein ethnischer Norweger sein soll, will noch nicht viel heißen, schließlich sind Konvertiten oft die radikalsten Islamisten.

Was mich irritiert, ist die Zielgenauigkeit der Anschläge: Während es den Tätern in Madrid und London offenbar darum ging, wahllos so viele Zivilisten wie möglich umzubringen, waren diesmal Regierungsgebäude und der Regierungschef sowie ein sozialistisches Jugendlager das Ziel – der Attentäter scheint die sozialistische Partei ins Visier genommen zu haben; auch Zeitungsredaktionen sind getroffen worden. Sicherlich könnten die Islamisten dazugelernt haben, aber das Gesamtbild ähnelt doch mehr dem des europäischen Terrorismus. Vor allem aber ist seltsam, dass der Schütze, der auf Teilnehmer des Jugendlagers geschossen hat, kein Selbstmordattentäter war; d.h. er hat die einmalige Gelegenheit versäumt, geradewegs zu Allah ins Paradies einzugehen – ziemlich untypisch für islamische Terroristen.

Wir werden abwarten müssen, ob hier die Islamisten vom europäischen Terrorismus gelernt haben – oder umgekehrt.