Nein, ich bin nicht schreibfaul, ich habe nur gerade ein größeres Übersetzungsprojekt auf dem Tisch, von dem ich Euch demnächst ein wenig mehr erzählen werde, und das ich möglichst zügig abschließen will, damit ich meine „Liquidierung der Zivilisation“ zu Ende schreiben kann. (Im Moment habe ich knapp zwei Drittel; ich weiß, ich weiß, ich wollte längst fertig sein, aber es geht eben nicht immer so, wie man will.)
Ich bin also nicht schreibfaul, sondern schreibe wie ein Besessener, nur landet zur Zeit nicht so viel davon in meinem Blog. Glücklicherweise gibt es einen Martin Lichtmesz, und wenn ich schon selber wenig schreibe, kann ich wenigstens seine Artikel empfehlen. Zum Beispiel diesen hier:
Auch die Süddeutsche Zeitung hat über das „Outing“ des norwegischen Bloggers Fjordman alias Peder Jensen berichtet, mit der typischen Hilflosigkeit der Liberalen, wenn sie mit Gedanken jenseits ihrer Weltbildblase konfrontiert werden. Der Autor kann beispielsweise kaum fassen, wieso jemand eine solche Wut auf „Politiker und Medien“ haben kann, „die ein friedliches Nebeneinander der Kulturen befürworteten“, ganz so, als ob das „friedliche Nebeneinander“ durch die gute Absicht allein schon gewährleistet sei.
Diese Hilflosigkeit zeigt sich im Wollknäuelscharfsinn von Absätzen wie diesen:
Jensen hat Medienwissenschaften in Oslo studiert und Arabisch an der American University in Kairo. Seine 2004 eingereichte Magisterarbeit handelt von der Blogger-Szene in Iran. Er hatte also Kontakt zu der ihm verhassten Kultur. Eine Erfahrung, die er mit manchen Islamisten gemein hat: So haben viele der Attentäter vom 11. September im Westen studiert.
Das kommt davon, wenn man nicht zu verstehen versucht, sondern stattdessen die erstbesten Assoziationen rausbrettert, die man mal eben in seinem Hirn vorfindet. Dann ergeben sich auch drollige küchenpsychologische Spekulationen wie diese:
Wo Jensens Wut herkommt, ist schwer zu ergründen. Möglicherweise spielt gekränkte Eitelkeit eine Rolle. Er habe versucht, seine Ansichten in Leserbriefspalten unterzubringen, sei aber „zensiert“ worden, klagt er im Interview. Bei Seiten wie „Gates of Vienna“ fand er dagegen Bestätigung.
Na klar, das wird’s gewesen sein, was denn sonst könnte so eine Wut hervorrufen! Die geistige Harmlosigkeit der Liberalen, die aus solchen Zeilen spricht, ist immer wieder verblüffend. Sie können wohl nicht anders, als von ihren schlichten Gemütern auf andere zu schließen.
Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang, wie über die sich spontan bildenden ethnischen Bürgerwehren berichet wird. Von ethnischen Briten (meist aus dem Umfeld von Fußballvereinen) gebildete Strukturen werden als „rassistisch“ dargestellt, während von Migranten gebildete Bürgerwehren als Ausdruck positiven, multikulturellen, zivilgesellschaften Engagements etc. gelten.
Quod licet Iovi, non licet bovi.
Und nochmal Lichtmesz zum selben Thema:
http://www.sezession.de/27137/vom-multikulturalismus-zum-rassenkrieg.html
Also, das mag für die SZ ja gelten, beim SPIEGEL (Der Zorn der Abgehängten: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,779516,00.html) bricht die Freude darüber, daß es jetzt endlich mit dem Klassenkampf losgeht, doch recht unverhohlen durch.
Wo Jensens Wut herkommt, ist schwer zu ergründen.
Es ist immer wieder nicht zu fassen … – ich stelle immer wieder fest: Rechte und Konservative können durchaus linkes Denken und Empfinden nachvollziehen … auch wenn es Kraft und Überwindung kostet. Aber Linke sind – und zwar anscheind durch die Bank weg ALLE – offensichtlich NICHT dazu in der Lage irgendetwas außerhalb ihrer mentalen Endlosschleifen wahrzunehmen. Wirklichkeiten außerhalb der eigenen … sind für sie nicht einmal vorstellbar! Daß sie ganze Völker praktisch-faktisch mal eben in die Sklaverei treiben … – sie kapieren es nicht! Sie kapieren es tatsächlich nicht!!
Daß es in einem Volk linke und rechte Positionen und Sichtweisen gibt, habe ich immer für normal gehalten. Aber hier ist offensichtlich keinerlei Kommunikation zwischen den Positionen mehr möglich, und zwar ausschließlich deshalb, weil die linke Position NICHT mehr dazu in der Lage ist. Ginge es um einen Menschen, würde ich sagen: Das corpus callosum wurde durchtrennt!
In einem Punkt ist die derzeitige Allmacht der Linken allerdings auch ein in gewisser Weise Mut machendes Beispiel: Der Wille zum Sieg, Organisation und Aktivität haben dem, was sich hier ohne jede Scham als Gravitationsmaximum reiner Dummheit präsentiert, zur Macht an sämtlichen Schaltstellen der Gesellschaft verholfen. Da sollte einer intelligenten Rechten ein irgendwie ähnlicher Weg doch ebenfalls möglich sein.
Ach, und was den SPIEGEL betrifft: Ob die immer noch so hungrig auf die Revolution sind, wenn erstmal das SPIEGEL-Hochhaus brennt … wird man abwarten müssen.
Was ist an der Süddeutschen Zeitung liberal? Ich kenne keinen liberalen Blog, keine liberale Stimme, welche die SZ als liberal bezeichnen würde. Im Gegenteil, die gilt als Musterbeispiel für „Qualitätsjournalismus“ in Anführungsstrichen, nicht nur gegen Konservative, sondern auch gegen Liberale.
Es gibt nur eine einzige historische Parallele zu dem Wahnsinn, zu dem die Linken sich hinreißen lassen: Das ist die Frivolität der französischen Adeligen, die, weil es ja so schick und modern und weltläufig war, mit der Revolution kokettierten und sie vorantrieben – bis ihre Köpfe rollten.
Das Interessante bei Kant, und zwar gerade bei seiner Konstruktion des kategorischen Imperativs ist, dass er mit gesundem Menschenverstand nicht zu verstehen ist. Ich glaube nicht, dass ich auf den Kopf gefallen bin; trotzdem hatte ich, als ich seine Grundlegung zur Metaphysik der Sitten las, enorme Schwierigkeiten, sein Konstrukt überhaupt zu verstehen. Nachdem ich es verstanden hatte, versuchte ich eine kurze Zeit lang, danach zu leben. Dabei fühlt man sich wie ein Jünger einer Psychosekte. Man muss sich selbst das Gehirn waschen, um es zu verstehen und erst recht, um danach zu trachten, danach zu leben, man muß seinen gesunden Menschenverstand, den common sense, also den allen Menschen gemeinen Verstand, exorzieren, um diese Ethik bei sich im Kopf zu installieren. Man ist dann gar kein konkreter Mensch mehr mit all seinen natürlichen Bestimmungen wie Herkunft, kulturelle Prägung, Abstammung etc. Man ist dann nichts als ein kaltleuchtender ideeller Punkt in einer völlig entleerten Welt, einer Welt, die nur aus lauter anderen austauschbaren ideellen Punkten besteht, den „Weltbürgern“. Selbst die Belohnung für das moralisch gute Handeln wird bei Kant abgeschafft, denn es sei ja kein moralisch gutes Handeln, wenn es auf Belohnung abzielte. Statt dessen verspricht Kant einen anderen über alles erhabenen psychischen Zustand, von dem er selbst sagt, daß wahrscheinlich noch kein Mensch diesen Zustand je erreicht hat, und selbst dann sei seine Ethik kraft des reinen Denkens gültig. Gefühle haben in seiner Ethik nichts zu suchen. Sie sind ihm sowieso nichts weiter als Pathologie. Moralisch gutes Handeln aus Liebe ist für ihn per se schon gar nicht moralisch gut, da pathologisch begründet. Nur die Erhabenheit des reinen, von allem Weltlichen losgelösten Denkens gilt. Da muß man erst mal hinkommen. Das gelingt nur, indem man sich von allem verabschiedet, was einem zu dem gemacht hat, was man ist. Es gelingt nur durch Gehirnwäsche.
…Aber auch die englische Nation ist der Seele und Rasse nach nicht mehr stark, nicht mehr jung und gesund genug, um diese furchtbare Krise mit Zuversicht durchzukämpfen. England ist müde geworden. Es hat noch im 19. Jahrhundert zuviel wertvolles Blut für seine Besitzungen hingegeben, durch Auswanderung an die weißen Dominions, durch klimatische Verheerungen in den farbigen Kolonien. Und vor allem fehlt ihm die rassenmäßige Grundlage eines starken Bauerntums. Die seit der Normannenzeit herrschende Oberschicht aus Germanen und Kelten – es gibt keinen Unterschied dazwischen – ist aufgebraucht. Überall dringt die massenhafte Urbevölkerung, die man fälschlich Kelten nennt,3mit ihrem andersgearteten, »französischen« Lebensgefühl in die herrschende Stellung ein und hat z.B. schon die alte, oligarchische Form der vornehmen parlamentarischen Regierung in die kontinentale und anarchische Art schmutziger Parteikämpfe umgewandelt. Galsworthy hat diese Tragik des Erlöschens mit tiefem schmerzlichen Verstehen [85] in seiner Forsyte Saga geschildert. Damit siegt wirtschaftlich das Rentnerideal über den kapitalistischen Imperialismus. Man besitzt noch erhebliche Reste des einstigen Reichtums, aber der Antrieb fehlt, neuen zu erkämpfen, Industrie und Handel veralten langsam in ihren Methoden, ohne daß die schöpferische Energie da wäre, nach amerikanischem und deutschem Vorbild neue Formen zu schaffen. Die Unternehmungslust stirbt ab, und die junge Generation zeigt geistig, sittlich und in ihrer Weltanschauung einen Absturz von der Höhe, zu der die Qualität der englischen Gesellschaft im vorigen Jahrhundert hinaufgezüchtet war, der erschreckend und in der ganzen Welt ohne Beispiel ist…
Oswald Spengler,
Jahre der Entscheidung
1933
Aktuelle Druckausgabe: Sezession 43, August 2011
heft43 gross Aktuelle Druckausgabe: Sezession 43, August 2011 Abonnement der Sezession
Leseempfehlungen:
Martin Lichtmesz,
Kleiner Traktat über die
verschleppte Gewalt
„Da die Geschichte nicht aufgehört hat, ihre tragischen Dispositionen zu treffen, kann niemand voraussehen, ob unsere Gewaltlosigkeit den Krieg nicht bloß auf unsere Kinder verschleppt.“
Botho Strauß,
Anschwellender Bocksgesang
1993
Manfred Kleine-Hartlage,
(1)
Ein Irrer? Ein Islamkritiker? Ein irrer
Islamkritiker? Ein Islamkritischer Irrer?
(2)
Ein Jahr nach Sarrazin: Besichtigung des Schlachtfeldes
Es ist merkwürdig, dass unsere MSM überhaupt nichts über die linksradikale Szene in Großbritannien meldeten. Wir haben recherchiert, dass der „Black Bloc“
– Narrenrfreiheit in GB genießt
– absolut gewaltbereit ist
– Vorbild in Sachen Geschäftsplünderung ist
– systematische auf andere Demos aufsattelt
Was die Kids bei den England Riots gemacht haben, hat der Black Bloc im März vorgemacht: Gewalt gegen Polizei, Schaufensterscvheiben einschlagen usw.
Wir gehen davon aus, dass der Black Bloc auf den Trauermarsch dieses Duggan aufsattelte, konzertierte Aktionen machte und dadurch nach und nach einen Flächenbrand auslöste.
Britische Linksradikale = Vorbild für England Riots:
http://www.zukunftskinder.org/?p=8059
Analyse der England Riots: Schwarz, aber nicht rassistisch motiviert:
http://www.zukunftskinder.org/?p=7674
Danke für die Links zu Links. Das ist sehr interessant.
Die vielen Großbrände legen ebenfalls die Vermutung nahe, dass zumindest teilweise linke „Profis“ am Werk waren.
Überlebensethos
…
Eibl-Eibesfeldt: Es wird nicht in Rechnung gestellt, daß wir, wie alle Organismen, in einer langen Stammesgeschichte daraufhin selektiert wurden, in eigenen Nachkommen zu überleben. Europäer überleben nun mal nicht in einem Bantu, was gar keine Bewertung ist, denn für den Biologen gibt es zunächst einmal kein höheres Interesse, das sich im Deutschen oder im Europäer verwirklicht – nicht mal in der Menschheit.
FOCUS: Solche Ansichten haben ihnen den Vorwurf des Biologismus eingetragen, wobei Sie sich im Lasterkatalog der Wohlmeinenden noch zum Rassisten oder Faschisten hocharbeiten können.
Eibl-Eibesfeldt: Die Leute, die so de-monstrativ ihren Heiligenschein polieren, tun das ja nicht aus Nächstenliebe, sondern weil sie dadurch hohes Ansehen, hohe Rangpositionen, also auch Macht, gewinnen können – früher als Held, heute als Tugendheld. Der Mensch kann alles pervertieren, auch Freundlichkeit oder Gastlichkeit, und wenn die Folgen sich als katastrophal erweisen, schleichen sich die Wohlmeinenden meist davon und sagen: Das haben wir nicht gewollt.
FOCUS: Aber dieses Verhalten ist doch evolutionär schwachsinnig.
Eibl-Eibesfeldt: Sicher. Es sterben ja immer wieder Arten aus. Fehlverhalten im Politischen kann eine Gruppe immer wieder gefährden, wie man zuletzt am Marxismus gesehen hat.
FOCUS: Was sollten wir also tun?
Eibl-Eibesfeldt: Wir müssen von dem fatalen Kurzzeitdenken wegkommen. Wie alle Organismen sind wir auf den Wettlauf im Jetzt programmiert. Wir sind aber zugleich das erste Geschöpf, das sich Ziele setzen kann, das seinen Verstand und seine Fähigkeit, sozial zu empfinden, fürsorglich zu sein, auch mit einbringen kann.
FOCUS: Was bedeutet das praktisch?
Eibl-Eibesfeldt: Ein generationsübergreifendes Überlebensethos. Ich würde vorschlagen, daß sich Europa unter Einbeziehung Osteuropas großräumig abschottet und die Armutsländer der Dritten Welt durch Hilfen allmählich im Niveau hebt. Wenn wir im Jahr 1,5 Millionen Menschen aus der Dritten Welt aufnähmen, würde das dort überhaupt nichts ändern – das gleicht der Bevölkerungsüberschuß, wie Hubert Markl unlängst betonte, in einer Woche wieder aus, solange es keine Geburtenkontrolle gibt. Man kann gegen eine Bevölkerungsexplosion in diesem Ausmaß sonst nichts tun, bestenfalls das Problem importieren, wenn man dumm ist…
http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-sagen-sie-mal-irenaeus-eibl-eibesfeldt—_aid_158854.html
(Dank an @ Wichita FF 2.0)