Deutschenfeindlichkeit – Teil 3 und Schluss: „White Guilt“ und islamischer Chauvinismus

[Teil 3 meines Vortrages „Deutschenfeindlichkeit – eine Bestandsaufnahme“, gehalten am 16. Juli 2011 beim 18. Berliner Kolleg des Instituts für Staatspolitik]

Ausweitung des deutschfeindlichen Paradigmas auf den Westen

Was wir als Deutschfeindlichkeit erleben, hat also drei Ebenen:

Auf der untersten Ebene richtet es sich gegen ein bestimmtes Volk, nämlich unseres: Es handelt sich um ein einfaches Ressentiment, das zum Teil auf frühere Feindschaft zurückgeht, etwa bei Polen, Engländern und Juden.

Auf einer höheren Ebene ist die Feindschaft gegen das deutsche Volk Ausdruck einer bestimmten globalistischen Ideologie, als deren Widersacher (und das heißt aus der Sicht diese Ideologie: als „das Böse“) historisch aufgetreten ist und potenziell immer noch auftreten kann

Damit kommen wir zu einer noch etwas abstrakteren Ebene: Die Feindschaft gegen das deutsche Volk ist Teil eines ideologischen Syndroms, das sich gegen die Existenz von Völkern schlechthin richtet, zumindest aber gegen die der weißen.

Die deutschfeindliche Ideologie ist also verallgemeinerbar, und sie wird auch verallgemeinert. Das White-Guilt-Paradigma, wonach weiße Völker aufgrund ihrer verdorbenen Natur „Schuld“ auf sich geladen hätten, etwa in Gestalt des Kolonialismus, der Ausrottung von Indianern und anderen eingeborenen Völkern oder auch der Sklaverei (die im abendländischen Kulturkreis ein kurzes Zwischenspiel war, nach islamischem Recht aber eine von Allah gewollte Institution ist und in vielen islamischen Ländern inoffiziell auch heute noch praktiziert wird und in afrikanischen Ländern auch heute noch praktiziert würde, wenn der Westen sie nicht abgeschafft hätte), und diese Schuld nun „büßen“ müssten, indem sie ihre Länder dem Ansturm von Menschen aus der ganzen Welt preisgeben, bedeutet die Ausdehnung der deutschfeindlichen Ideologie auf sämtliche abendländischen Völker. In praktisch allen westlichen Ländern ist demgemäß die Selbstzerstörung zur öffentlichen Tugend und zum moralischen Gebot erhoben worden.

Und dies betrifft keineswegs nur die Zulassung von Masseneinwanderung. Der Globalismus nimmt nicht nur Völker aufs Korn, sondern, gemäß seiner Herkunft aus der Aufklärung und im Namen der Utopie der Selbsterschaffung des Menschen, alle vorgefundenen Bindungen.

Dazu gehören die Familie und die geschlechtsspezifische Differenzierung – Stichworte Gender Mainstreaming, Patchworkfamilien, Förderung von Homosexualität, hedonistische Sexualmoral, Abtreibung, allgemein der Kampf gegen die Idee, dass der Mensch mehr sein könnte als ein atomisiertes Individuum, sondern Teil eines ihn transzendierenden Ganzen, nicht zuletzt einer Abfolge von Generationen. Da man die Idee, dass man auch für die nach uns Geborenen Verantwortung trägt, freilich nicht ganz aus der Welt schaffen kann (vermutlich ist dieses Empfinden angeboren), verlagert man es aus der Einbettung in eine konkrete Generationenkette auf eine völlig abstrakte Ebene, zumal die stattdessen angebotene Verantwortung für eine abstrakte „Menschheit“ oder „Schöpfung“ sich vorzüglich dazu eignet, dem Einzelnen seine konkrete Verantwortung für sein eigenes Leben und das seiner Kinder abzunehmen. Der so „befreite“ Einzelne bezahlt für diese „Befreiung“ mit der politischen Unterstützung mehr oder minder totalitärer Menschheitsbeglückungsprojekte.

Selbstredend muss auch die Religion, speziell das Christentum, ihres konkreten Wahrheitsanspruchs entkleidet werden. Stattdessen verkünden kirchlich beamtete Namenschristen, „alle Religionen“ wollten „dasselbe“. Das diese Idee den Anhängern „aller Religionen“ (außer dem Christentum) höchst suspekt ist, irritiert dabei so wenig wie der naheliegende Einwand: Wenn alle Religionen dasselbe wollen, warum gibt es dann mehrere davon? Der Wahrheitsanspruch der christlichen Religion, zu deren zentralen Glaubensinhalten gehört, dass der Mensch sich nicht selbst erlösen kann, stört bei der Verwirklichung der aufklärerischen Utopie. Mehr als ein wenig Religionsfolklore darf deshalb nicht davon übrig bleiben.

Dieses ideologische Syndrom ist nicht nur in den Köpfen verankert (worden). Wäre dem so, man könnte es relativ leicht mit Argumenten aushebeln. Es ist zugleich strukturell in einem transnationalen Elitennetzwerk verankert, dessen Angehörige genau diesem ideologischen Paradigma verpflichtet sind, und institutionell in einer Unzahl verschiedenster staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen objektiviert. Was den Selbstbehauptungswillen und die Selbstbehauptungsfähigkeit der europäischen Völker untergräbt, ist also nicht nur die Ideologie selbst, sondern eine komplexe, auf dieser Ideologie aufbauende und auf diese Zerstörung ausgerichtete Struktur.

Islamischer Chauvinismus

Diese westlichen Gesellschaften, deren solidaritätsstiftende Strukturen Familie, Volk, Religion immer mehr ideologisch demontiert, und die dadurch selbst atomisiert werden, werden durch die Masseneinwanderung von Muslimen nun mit einer Gesellschaft konfrontiert, die sich diese selbstzerstörerische Ideologie nicht leistet.

Der Islam ist bekanntlich nicht einfach eine Religion, sondern eine Gesellschaftsideologie und -ordnung, und zwar eine, die auf Selbststabilisierung programmiert ist. Der Islam betont alles, was die menschliche Gesellschaft zusammenhält. Die komplexe und fragile Balance aus zentrifugalen und zentripetalen Kräften, aus Freiheit und Bindung, aus Rechten und Pflichten, die für christlich geprägte Gesellschaften immer charakteristisch gewesen ist (und die heute durch das Überhandnehmen der zentrifugalen und emanzipatorischen Kräfte gestört ist), ist dem Islam fremd. Die Unterscheidung von Wir und Sie etwa, also zwischen Gläubigen und Ungläubigen, ist für die islamische Religion zentral. Sie ist keine zufällige Dreingabe aus dem Mittelalter, die man willkürlich aus dieser Religion streichen könnte, sondern ergibt sich aus ihrem Gottes- und Menschenbild: Wenn der Mensch nicht Gottes Ebenbild ist, wie von Christen und Juden postuliert, sondern reines Geschöpf und Eigentum, ja Sklave des Schöpfers, dann ist die Unterwerfung („Islam“) unter Allah die einzige dem Menschen angemessene Haltung. Muslime sind daher von vornherein bessere Menschen als Nichtmuslime, da Letztere sich gegen Allah auflehnen, der durch ihre bloße Existenz beleidigt wird. Demgemäß spart der Koran auch nicht mit Hasspredigten gegen die „Ungläubigen“, deren Minderwertigkeit und Verworfenheit somit zu den Grundannahmen des Islam zählt. Zwischen Muslimen und Nichtmuslimen gilt das Gesetz der Feindschaft bis zum weltweiten Endsieg des Islam.

Ein Ethos der Selbstkritik konnte unter solchen Annahmen nicht aufkommen. Dem biblischen „Richtet nicht, auf dass Ihr nicht gerichtet werdet“ gegenüber steht das koranische „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die je unter Menschen erstand, Ihr gebietet das Gute und verbietet das Übel, und glaubt an Allah“.

Dabei darf einem das Hemd durchaus näher als der Rock sein, einem Türken zum Beispiel das Wohl des eigenen Volkes wichtiger als das der Araber (ganz zu schweigen von den Kurden). Die Grundauffassung, dass die Menschheit durch die Brille eines Wir-Sie-Verhältnisses zu sehen sei, prägt das Weltbild auch solcher Muslime, die weniger religiös sind, und befeuert in Ländern wie der Türkei durchaus auch ethnischen Chauvinismus. Dass muslimische Völker untereinander verfeindet sein können, heißt aber mitnichten, dass sie gegenüber den Ungläubigen keine Wir-Gruppe bilden würden. Die innermuslimische Solidarität gegen die Ungläubigen ist sogar die zentrale islamische Sozialnorm.

Daraus ergibt sich für Moslems die Unmöglichkeit, sich einer nichtmuslimischen Nation anzuschließen, sofern sich dies nicht auf den bloß formalen Rechtsakt des Erwerbs der Staatsbürgerschaft beschränkt. Der Solidarität mit einem nichtmuslimischen Volk höheren Wert beizumessen als der innermuslimischen Solidarität, ist aus ihrer Sicht derart unsittlich, dass es geradezu unmöglich ist. Ob eine Gesellschaft „muslimisch“ ist oder nicht, hängt davon ab, wer politisch herrscht. Sind dies die Muslime selbst, dann können sie durchaus Deutschland als ein muslimisches Land ansehen. Das deutsche Volk, dem gegenüber sie dann sehr wohl loyal wären, bestünde dann allerdings nur aus ihnen selbst. Die Überreste des bisherigen deutschen Volkes wären dann bloß geduldete Dhimmis, eine ethnisch-religiöse Minderheit, der man nach kurzer Zeit absprechen würde, überhaupt „deutsch“ zu sein.

Diese Züge verleihen dem Islam eine enorme kollektive Durchsetzungsfähigkeit, speziell gegenüber den degenerierenden Völkern des Westens: Es liegt auf der Hand, dass eine Gesellschaft, deren gesamtes Weltbild auf einer Wir/Sie-Unterscheidung beruht, überlegen sein muss, wenn sie auf eine trifft, die diese Unterscheidung nicht nur nicht trifft, sondern sogar als etwas Unmoralisches ächtet.

Die Verachtung der Ungläubigen, die integral zum islamischen Weltbild gehört, wird zu Hass, wenn Letztere überlegen sind. Dieser Hass richtet sich nicht speziell gegen Deutsche (auf einer allgemeineren Ebene sind die Deutschen als Volk in der islamischen Welt sogar weitaus populärer als andere westliche Völker), sondern gegen die jeweilige Mehrheitsgesellschaft, in Deutschland also gegen die „Scheiß-Deutschen“.

Die muslimische Landnahme ist allerdings nur möglich, weil ein Kartell aus internationalen Funktionseliten, die eine bestimmte globalistische Utopie verinnerlicht haben, letztlich die revolutionäre Partei des europäischen Bürgerkrieges, diesen Prozess nicht nur duldet, sondern vorantreibt, und dabei die Sonderinteressen der politischen Linken und von Minderheiten aller Art, deren Ressentiments hierbei gute Dienste leisten, vor seinen Karren spannt.

22 Gedanken zu „Deutschenfeindlichkeit – Teil 3 und Schluss: „White Guilt“ und islamischer Chauvinismus“

  1. Was ich jetzt sage, ist natürlich absolut nicht die Position des Blogbetreibers hier, und privat werde ich es auch offen sagen: Zwei Wochen „danach“ kann ich nur noch sagen, und zwar nicht mit der berüchtigten klammheimlichen Freude, sondern lediglich müde und resigniert: Breivik hat recht. In einer Wahnsituation kann allein ein „Wahnsinniger“ rechthaben. Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
    Grüße
    Jochem

  2. # exeguti

    Exakt. Oder um es mit dem Simile-Gesetz (Ähnlichkeits-Regel als Heilprinzip) der Homöopathie zu formulieren: Eine ver-rückte Gesellschaft – der freilich das Bewußtsein ihrer eigenen völligen Ver-rücktheit abhanden gekommen ist, und die sich deshalb für pumperlgesund hält, was entsprechend auch durch ihre sämtlichen offiziellen Organe und Medien den ihr Zu(ge-)hörenden jeden Tag erneut verkündet wird – kann nur durch ein ihr Ähnliches geheilt werden: einen Ver-rückten! Ich sage noch mehr: Will man denn Irrsinn dieser Gesellschaft erkennen, wird es ausreichen Breivik zu erkennen – er ist ihr Spiegel.

  3. Dergleichen kann ich nur durchwinken und als neuer Blogleser konstatieren: hier wird realitätsnah und vernünftig argumentiert, und eben nicht panisch und weltentfremdet. Mir bleibt dann meist nur die Frage, wie ein solches Problem unter Bedingung politischer Mehrheit etc. gelöst werden könnte. Wird nicht das einende Element, die Basis der Gemeinsamkeiten, einfach nur als böse erkannt und dementsprechend behandelt? Ist das nicht das Paradox, das schier unlösbare?

  4. ….Stattdessen verkünden kirchlich beamtete Namenschristen, „alle Religionen“ wollten „dasselbe.“
    Hierzu der Dominikanerpater und Prof.Wolfgang Ockenfels in der Zeitschrift „Die Neue Ordnung“ (Ausgabe Juni 11)“Wie sehr die Begriffe der Toleranz und des Dialogs unter die Räder der political correctness gekommen sind,zeigt ein Beispiel aus der Diözese Aachen. Die ist…in geistlicher Hinsicht ziemlich ruiniert. Was sie geradezu ermutigt, DEN VORREITER IN SACHEN ISLAMISIERUNG ZU SPIELEN….Denn Gott ist schließlich „der Gott und Vater aller Menschen“….Die Feiertagsfreude muß in der verkümmernden katholischen Welt von Aachen so überschäumend gewesen sein, daß sich sogar der zuständige Regionaldekan (ein Priester) eifrig an der Gründung der neuen Moschee beteiligte, indem er den bei diesem Anlaß erforderlichen Satz von sich gab.“

  5. Mir bleibt dann meist nur die Frage, wie ein solches Problem unter Bedingung politischer Mehrheit etc. gelöst werden könnte.

    Zunächst kommt es darauf an sich weder einschüchtern noch entmutigen zu lassen und stattdessen einfach weiterzumachen … mit dem Bloggen und Kommentieren. SIE sind doch das beste Beispiel: Irgendwie (Wie eigentlich?) haben Sie doch auf diesen Blog gefunden. Und er gefällt ihnen (zumindest derzeit); sie finden (zu ihrem eigenen Erstaunen?) Menschen, die keineswegs mit blutunterlaufenen Augen und gewetzten Klingen in der Hand sich gegenseitig scharf zu machen versuchen: Wer verspritzt als Erster ‚Muselblut‘.

    Sondern Menschen, die versuchen zu begreifen und (zunächst einmal sich selber) zu erklären, in welchem Prozeß sie sich (be-)finden, wer und wodurch dieser Prozess überhaupt gestartet wurde, wo eventuell seine Schwachstellen sind und was sein absehbares Ziel und Ende ist. Um schließlich herausfinden zu können, ob und wie dieser Prozeß beeinflußt, verändert werden (in unserem Sinne) bzw. gestoppt und am besten umgedreht werden kann (wenn gerade ein Punkt wie der letzte nicht mal mehr gedacht werden könnte, könnte man sich alle Gedankenarbeit und Kommentiererei auch gleich sparen).

    Diese Suche, diese Analyse und das Reden darüber sind ja noch lange nicht abgeschlossen. Parallel dazu gab es ja beispielsweise schon zwei Parteineugründungen mit der ‚Freiheit‘ und der ‚Pro-Bewegung/Partei‘. Und egal wie (scheinbar) unbedeutend die noch sein mögen, es sind schon mal Gefäße da, in die der werdende Wein – etwa auf Blogs wie diesem hier – langsam aber sicher einfließen wird. Man darf hier und jetzt in dieser Hinsicht nicht zuviel erwarten: Die Erfahrung lehrt schlicht und einfach, daß ein vergleichsweise bevölkerungsreiches Land wie die BRD – im Vergleich zu Dänemark oder auch den Niederlanden – wenigstens 10 Jahre hinter der dortigen kollektiven Bewußtseinsentwicklung zurück liegt. Was auch so bleiben wird – das ist schlicht eine Frage der Masse.

    Aber auch bei uns wird über die Länge von 10 Jahren die Bewußtseinsentwicklung, die heute schon in den kleineren Ländern parteipolitisch wirksame Form bekommen hat, ankommen bzw. nicht aufzuhalten sein. Und im selben Maße können beispielsweise die oben genannten ‚Gefäße‘ wachsen. Und sich auch schrittweise zu wesentlich entschiedeneren Formen ‚radikalisieren‘. Selbst so etwas wabbelig-weich-unkontouriertes wie ‚Die Freiheit‘ kann eine solche Metamorphose noch durchlaufen (man hat schon Pferde kotzen sehen 😆 ).

    Und dieser Artikel hier etwa…

    http://ef-magazin.de/2011/08/06/3126-linke-in-panik-realitaetsverlust-und-debattenverweigerung

    … zeigt doch sehr schön, daß selbst SPARGEL-Leser mittlerweile tatsächlich mehr wissen. Als die Redaktion! Kein schlechtes Zeichen, wie ich finde.

  6. @ Leser 7.8. 2011/10.13 h:
    „Oder um es mit dem Simile-Gesetz (Ähnlichkeits-Regel als Heilprinzip) der Homöopathie zu formulieren: Eine ver-rückte Gesellschaft – der freilich das Bewußtsein ihrer eigenen völligen Ver-rücktheit abhanden gekommen ist, und die sich deshalb für pumperlgesund hält, was entsprechend auch durch ihre sämtlichen offiziellen Organe und Medien den ihr Zu(ge-)hörenden jeden Tag erneut verkündet wird – kann nur durch ein ihr Ähnliches geheilt werden: einen Ver-rückten!“

    „Similia similibus curantur“ (das sog. Ähnlichkeitsprinzip), wonach die Krankheiten in niedrigen Dosen mit den Mitteln behandelt werden, die in höheren Dosen bei Gesunden ähnliche Erscheinungen hervorrufen, das der Homöopathie zugrundegelegte Prinzip ist im Hinblick auf einen Therapieerfolg eher im Bereich des Glaubens anzusiedeln. Ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis konnte trotz intensiver Bemühungen bisher nie geführt werden. Im Notfall wird sich kein ernstlich Erkrankter vernünftigerweise auf die Hahnemannsche Lehre verlassen dürfen. Dies ist auch eine der wesentlichen Gefahren, die diese alternative Medizinform mit sich bringt.
    Wenn ich Sie recht verstehe, meinen Sie, daß eine kranke („verrückte“) Gesellschaft auch nur durch Kranke (Verrückte) zu heilen sei und beziehen sich dabei auf den angeblichen norwegischen Attentäter.
    Die von Ihnen gesehene Analogie zwischen der Therapieoption für eine pervertierte westliche Gesellschaft und der Homöopathiebehandlung bei individuell-organischen Erkrankungen kann ich nicht erkennen.
    Mit homöopathischen Mitteln, auch noch -wie von Ihnen empfohlen- angewandt von Verrückten, werden Sie der Pathologie unserer Gesellschaft nicht beikommen. Hier bedarf es gewiß der wirksamen, starken Arzneien und Therapien der Allopathie, auch in Form chirurgisch tiefer Inzisionen. Die Therapeuten dürfen keinesfalls „verrückt“ sein, sondern müssen weiß Gott ihre fünf Sinne beieinander haben. Intensivmedizin statt Homöopathie!

  7. Die Homöopathie in ihrer prinzipiellen Grundlage wird in der Öffentlichkeit leider immer noch weitestgehend mißverstanden bzw. gar nicht verstanden. Ich hatte vor einigen Monaten im Zusammenhang mit einem anderen Artikel – es ging irgendwie um Jürgen Elsässer, soviel erinnere ich noch – ein Kapitel aus ‚Schicksal als Chance‘ des leider verstorbenen Thorwald Dethlefsen als Kommentar eingestellt und mich dann im weiteren in einigen Überlegungen darauf bezogen.

    Ich stelle dieses Kapitel nachfolgend noch einmal ein bzw. ‚zitiere‘ es, da Dethlefsen die Kernpunkte mMn. besser formuliert hat als ich das könnte (es hat nicht jeder die gleichen Talente – da vermutet nur die politische Linke) und werde anschließend noch einmal auf die homöopathische ‚Heilwirkung‘ von Breivik zu sprechen kommen.

    Das Similegesetz

    Homöopathie

    Eine der fundamentalsten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Heilkunde ist die Homöopathie, wie sie von Samuel Hahnemann (1755-1843) in ihrer gültigsten Form entwickelt und weitergegeben wurde. Seit ihrem Bestehen wurde die Homöopathie bis heute von ihren Gegnern ebenso leidenschaftlich bekämpft wie von ihren Anhängern vertreten. Wir werden uns im folgenden etwas ausführlicher mit der Homöopathie beschäftigen. Nicht nur, weil in einer Zeit aktueller Gefahr von seiten der Gesetzgeber ein Verständnis gerade der nichtärztlichen Kreise dringend erforderlich erscheint, sondern vor allem deshalb, weil die Homöopathie weit mehr als eine bloße Therapiemethode ist.

    Bei näherer Betrachtung wird sich die Homöopathie als das wahre Heilsprinzip dieses Universums entpuppen. Erst um dieser Bedeutung willen erhält auch die konkrete therapeutische Anwendung ihre Legitimation. Des Weiteren soll an diesem Beispiel gezeigt werden, wie das esoterische Weltbild in der Lage ist, Wirkzusammenhänge einfach und klar aufzuzeigen, die für den materiell denkenden Menschen logische Unmöglichkeit zu sein scheinen.

    Die Hauptangriffe richten sich meist gegen die Herstellungsart der homöopathischen Arzneimittel. Ein derartiges Medikament sei „so stark verdünnt“, dass es kaum mehr Wirkstoffe enthalten könne. Mit auffallender Unbelehrsamkeit demonstriert die Presse diesen Vorgang der Öffentlichkeit an dem Beispiel, dass man einen Tropfen einer Substanz in den Bodensee oder die Nordsee tut, symbolisch umrührt und behauptet, ein an der anderen Uferseite entnommenes Fläschchen Wasser entspräche nun etwa der homöopathischen Verdünnung D 30. Noch wissen-schaftlicher wird die Beweisführung, wenn man in der Apotheke fünf verschiedene homöopathische Medikamente kauft, diese mit modernen Geräten bis in die Atomstruktur analysiert, nur um dann festzustellen, dass alle fünf Fläschchen lediglich Alkohol mit einigen Unreinheiten enthielten.

    Der Betrug ist entlarvt, und man fordert „im Interesse der Öffentlichkeit“ lautstark den Gesetzgeber auf, endlich gegen ihn reglementierend einzuschreiten. Um nicht weiterhin Opfer dieser an der Homöopathie völlig vorbeigehenden Argumentation zu bleiben, wollen wir zuerst der Herstellung eines homöopathischen Arzneimittels zuschauen. Ausgangsstoff für ein Medikament kann fast alles sein, was an Stoffen in dieser Welt vorkommt, aber man beschränkt sich primär auf die Stoffe aus den drei Naturreichen: Mineralien, Tiere, Pflanzen

    Wählen wir als Beispiel die Tollkirsche Belladonna (Bell.). Aus dieser pflanzlichen Frucht wird eine Tinktur hergestellt, die den Ausgangsstoff darstellt und deshalb auch Urtinktur genannt wird. Von dieser Urtinktur nimmt man nun einen Teil und gibt dazu 10 Teile Lösungsmittel, wie zum Beispiel Alkohol, um beides miteinander zu verschütteln. Dieses Schütteln, das, genau gesagt, aus einer bestimmten Anzahl von Schüttelschlägen besteht, nennt man Potenzieren. Das Endergebnis dieses Vorgangs heißt nun Bell. D 1, das ist die erste Dezimalpotenz der Pflanze Belladonna. Von dieser Bell. D 1 nimmt man wiederum einen Teil und verschüttelt ihn mit 10 Teilen Lösungsmittel und erhält so Bell. D 2. Dieser Vorgang des Potenzierens wiederholt sich fortlaufend, was zu folgendem Schema führt:

    1 Teil Bell. + 10 Teile Alkohol = Bell. D 1
    (Verhältnis 1:10)
    1 Teil Bell. D 1 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 2
    (Verhältnis 1:100)
    1 Teil Bell. D 2 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 3
    (Verhältnis 1:1000)
    1 Teil Bell. D 3 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 4
    (Verhältnis 1:10000)
    1 Teil Bell. D 4 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 5
    (Verhältnis 1: 100000)
    1 Teil Bell. D 5 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 6
    (Verhältnis 1.1 Million)
    1 Teil Bell. D 6 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 7
    (Verhältnis 1:10 Millionen)
    *
    *
    *
    1 Teil Bell. D 29 + 10 Teile Alkohol = Bell. D 30
    (Verhältnis 1: 1 Quintillion)

    Wir beenden hier unsere Tabelle mit D 30, obwohl die Potenzierung eines Arznei-mittels hier bei weitem noch kein Ende finden muss. Jedes Arzneimittel ist in den verschiedensten Potenzen erhältlich, man kann Belladonna D 3 genauso erhalten wie Bell. D 12, D 30, aber auch D 200, D 500, D 1000, D 10000. Belladonna D 200 entspricht nach obigem Schema einem Verhältnis von einem Teil Bell. zu so vielen Teilen Alkohol, wie die Zahl 1 mit 200 Nullen ausdrücken würde.

    Nun weiß man jedoch, dass bei der D 23 bereits kein einziges Molekül der Ur-substanz (in unserem Fall Bell.) mehr vorhanden sein kann. Alles, was aber nach der D 23 noch geschieht, ist ein rituelles Verschütteln von Alkohol. Eine Belladonna D 30 unterscheidet sich von Belladonna D 200, chemisch gesehen, durch absolut gar nichts – beides ist reiner Alkohol und verdient, so gesehen, gar nicht die Aufschrift „Belladonna“. Dennoch arbeitet die Homöopathie mit diesen „hohen Potenzen“ – Hahnemann benutzte fast ausschließlich die dreißigste Potenz und führte damit alle Kuren durch.

    Der Gegner der Homöopathie freut sich, da hiermit bewiesen ist, dass man mit „nichts“ arbeitet. Der echte Homöopath aber benützt die D 30, damit er sicher ist, dass er nicht mehr mit Materie arbeitet.

    Der Vollständigkeit halber sollte man hier erwähnen, dass es auch noch die sogenannten C-Potenzen gibt (Centesimalpotenzen), bei denen pro Potenzschritt im Verhältnis 1:100 (statt 1:10 bei den D-Potenzen) verschüttelt wird. Bei den C-Potenzen, die eigentlich die ursprünglicheren sind und denen auch deshalb der Vorzug zu geben ist, verlässt man natürlich noch schneller die materielle Ebene – ab C 12 kein Atom der Ursubstanz. Eine späte Entwicklung Hahnemanns stellen die sogenannten LM-Potenzen (Quinta-Centesimal-Potenzen) dar, die den Hochpotenz-en entsprechen, aber in der Therapie leichter zu handhaben sind. Die damit zu-sammenhängenden fachlichen Probleme interessieren uns hier jedoch nicht.

    Stellt schon die Tatsache, dass in den Medikamenten „nichts“ von dem, was die Aufschrift verspricht, enthalten ist, vor einige Probleme, so vergrößert die Dosierung die Verwirrung noch um einiges. Bekommt ein Patient zum Beispiel eine D 6 verschrieben, so muss er von dieser eventuell alle zwei Stunden eine Gabe nehmen – eine Gabe = immer sieben Tropfen oder sieben Globuli. Homöopathische Medikamente gibt es nämlich nicht nur in flüssiger Form, sondern auch als kleine Milchzuckerkügelchen, die sogenannten Globuli. In diesem Fall entspricht der Milchzucker dem Lösungsmittel Alkohol.

    Von einem Medikament in der dreißigsten Potenz (D 30) darf er nur einmal am Tag eine Gabe einnehmen, eine D 200 bekommt er nur ein einziges Mal und dann sechs Wochen kein weiteres Medikament. Es ist für einen an Tablettenkonsum gewöhnten Bürger ein sehr eigenartiges Gefühl, von einem Medikament sieben Tropfen zu erhalten und zu hören, er möge sich nach sechs Wochen wieder einmal melden – und das bei einer D 200, „wo doch schon so lange gar nichts mehr drin ist“.

    Die Verwirrung steigert sich noch, wenn man erlebt, dass ein Homöopath einer Frau das gleiche Medikament, das ihrem Ehemann so gut bei seiner Mandelentzündung geholfen hat, nun gegen ihre Krampfadern verschreibt. Dafür bekommt die Ehefrau bei der nächsten Mandelentzündung wieder ein gänzlich anderes Mittel. So fällt es auch auf, dass auf den Medikamenten keinerlei Hinweise zu finden sind, wo sie helfen.

    Information als Heilmittel

    Bei so viel Ungereimtheiten sollte es nicht zu sehr verwundern, wenn die Spötter ein leichtes Spiel haben, Homöopathie als Aberglauben hinzustellen. Auf der anderen Seite stehen die Erfolge, die so eindeutig sind, dass auch Schlagworte wie Placebo-Effekt, Spontanheilungen, Autosuggestion nur wie Ausreden klingen. Einen homöopathischen Arzt, der dreißig Jahre lang seine Praxis ausschließlich homöopathisch führt, zu verdächtigen, er arbeite ausschließlich mit der Einbildungskraft seiner Patienten, ist lediglich ein Zeichen für naive Dummheit. Wenn dem nämlich so wäre, müsste sich die Schulmedizin schämen, nicht ebenso viele Erfolge mit Placebo-Effekten zu erzielen. Warum aber auch Tiere bereit sind, per Einbildungskraft dem Homöopathen Erfolge zu verschaffen, wartet wohl noch auf eine wissenschaftliche Erklärung.

    Man könnte an dieser Stelle eine ganze Reihe rein experimenteller Beweise für die Wirksamkeit der homöopathischen Medikamente anführen – Kristallisationstest nach Pfeiffer, Kapillardynamolyse nach Kolisko, Medikamententest nach Voll und so weiter. Doch es geht nicht darum, den Unverständigen etwas zu beweisen, was sie weder verstehen können noch wollen. Vielmehr setze ich die allen anderen schulmedizinischen Verfahren bei weitem überlegene Wirksamkeit der Homöopathie hier voraus. Denn sie ist eine Tatsache, von der sich jeder selbst überzeugen kann, wenn er will. Interessanter als alle funktionalen Beweise sind nämlich die Über-legungen, wie und warum gerade die Homöopathie heilen kann und warum sie in allen Punkten der üblichen medizinischen Vorstellungswelt widerspricht.

    Alle Widersprüche lösen sich schnell, wenn wir zwei Begriffe auseinanderhalten: Information und Informationsträger. Betrachten wir eine Tonbandkassette: Sie besteht aus einem Plastikgehäuse und einem beschichteten Kunststoffband. Mit dieser Kassette kann man beispielsweise ein Konzert oder einen Vortrag aufnehmen. Vortrag oder Musik sind die Information, die Kassette lediglich der Informationsträger. Zwei Kassetten, eine mit dem Vortrag, die andere aber mit Musik bespielt, ließen sich materiell nicht voneinander unterscheiden, trügen sie nicht eine unterschiedliche Beschriftung.

    Ebenso verhält es sich mit einem Buch. Das Buch selbst besteht aus Papier, Leim und Druckerschwärze. Der Inhalt könnte eine Abhandlung über die Geschichte Europas sein. Gibt man dieses Buch einem Team von Wissenschaftlern mit dem Auftrag, es bis in die Atomstruktur zu analysieren, so würde man anschließend eine Liste erhalten mit dem Gewicht des Buches, seinen genauen Maßen, den Ergebnissen der Spektralanalyse, der genauen chemischen Zusammensetzung und so weiter. Nur eines würde in den Analyse-Ergebnissen nicht mehr auftauchen: die Geschichte Europas. Der Inhalt des Buches, dessen eigentliche Information, ist bei der Analyse verlorengegangen.

    Aus der Sicht der Homöopathiegegner müsste das komplexe Buchangebot eine reine Betrügerei sein, denn alle Bücher bestehen im großen und ganzen aus demselben Material und tragen lediglich unterschiedliche Aufschriften. Dass den unterschiedlichen Titeln auch unterschiedliche Inhalte entsprechen, lässt sich messtechnisch im Labor nicht mehr feststellen.

    Information ist immer etwas Immaterielles und braucht zur Weitergabe einen materiellen Träger. Ein solcher Informationsträger kann aus den verschiedensten Substanzen – Tonband, Schallplatte, Papier, Holz, Stein, Metall, Luft und so weiter – bestehen und dennoch immer die gleiche Aufgabe erfüllen. Gleiche Informationsträger können die unterschiedlichsten Informationen weitergeben, gleiche Informationen könnten unterschiedlichsten Trägern anvertraut werden. Gewöhnlich kommt es primär auf die Information und nicht so sehr auf das Trägermaterial an. Möchte man Goethes Faust kennen lernen, so ist es sekundär, ob ich den Text auf Papier gedruckt, Metall geritzt oder auf Band gesprochen habe. Wichtig ist die Information selbst.

    Bekomme ich ein Buchexemplar von Goethes „Faust“, so genügt dieses eine Exemplar für die Informations-Übermittlung. Zehn weitere Bände des gleichen Buches bringen nicht mehr Information.

    Übertragen wir diese einfachen Beispiele auf unser Problem. Wir sagten bereits, dass bei einer Krankheit immer der Mensch krank ist, niemals die Materie. Materie also solche kann nicht erkranken, weil alle Materie an sich „krank“ ist. Im Körperlichen zeigen sich lediglich die Fußspuren der Krankheit. Will man heilen, so muss dies immer – wie wir bereits betonten – mit einer Bewusstseinserweiterung einhergehen. Bewusstseinserweiterung ist aber Informationszufluss. Erhebt ein Medikament den Anspruch „Heilmittel“ (= Heilvermittler) zu sein, so muss dieses Heilmittel die dem Menschen fehlende Information übertragen.

    Erinnern wir uns an die Entsprechung des Menschen als Mikrokosmos zum Makrokosmos, so muss alles dem Mikrokosmos Mensch Fehlende im Makrokosmos vorfindbar sein. Alle Prinzipien sind im Makrokosmos als Mineralien, Tiere oder Pflanzen individualisiert. Das Wesentliche einer Heilpflanze ist gerade ihre Individualität, ihre Seele als Repräsentant eines Urprinzips, die sich in ihrem körperlichen Organismus ausdrückt. Fehlt einem Menschen ein Urprinzip – der Arzt fragt: Was fehlt Ihnen denn? -, so kann man es im Makrokosmos suchen und dem Kranken diese Information einverleiben. Dafür ist es aber notwendig, die Information einer Pflanze, eines Minerals, Tieres usw. von seiner korporalen Erscheinungsform zu lösen, sie aus dem materiellen Verhaftetsein zu befreien und diese befreite Information an einen geeigneten Informationsträger zu koppeln, um sie weitergeben zu können.

    Genau dies geschieht durch die Potenzierung in der Homöopathie. Bei dem beschriebenen Vorgang wird schrittweise (!) das Wesentliche der Pflanze, ihre Individualität, von ihrer korporalen Form gelöst und gleichzeitig die freiwerdende Information an einen neuen, neutralen Träger – Alkohol, Milchzucker – gebunden. Je länger man das macht, um so höher die Potenz wird, um so mehr erlöst man sie aus ihrer materiellen Gefangenheit und um so stärker kann sich ihre Information im nichtmateriellen Raume entfalten.

    Deshalb steigt mit der Potenz die Wirksamkeit so gewaltig, dass von der D 200 oft nur zwei Tropfen oder Kügelchen gegeben werden, und bis dahin unheilbare Krankheiten verschwinden für immer. Würde man versehentlich statt zwei Kügelchen ein ganzes Pfund schlucken, so würde auch nicht mehr oder weniger geschehen, denn wir sagten schon bei unserem Buchbeispiel, dass zehn weitere Bücher nicht mehr Information bringen können als eins. Hundert gleiche Visitenkarten sagten nicht mehr über eine Adresse aus als eine einzige. Da es dem wahren Homöopathen nur auf die Information ankommt, arbeitet er fast ausschließlich mit Potenzen über der D 30, weil die niederen Potenzen durch ihre materiellen Anteile noch körperliche Umwege gehen, weshalb sie auch in häufigeren Dosen verabreicht werden müssen.

    Wer die Potenzierung als schrittweisen „Vergeistlichungsprozess“ der Materie verstanden hat, erkennt auch den Unterschied zwischen einer Verdünnung und einer Potenzierung eines Stoffes. Daher hat das Bild von dem einen Tropfen in den Bodensee keinen Bezug zur Homöopathie, denn es kommt nicht auf die Verdünnung des Stoffes an, das Wesentliche besteht im Potenzieren. Homöopathie im Sinne Hahnemanns ist nicht eine Therapie „mit ganz geringen Arzneimengen“, sondern eine ohne materielle Arzneien.

    Dies sei betont, weil eine Gruppe sich „kritisch“ nennender Homöopathen sich lautstark gegen die hohen Potenzen ausspricht und die niederen Potenzen über materielle Theorien dem schulmedizinischen Denksystem anpassen will. Anpassung esoterischer Disziplinen durch unkompetente Nachfolger ist jedoch immer Verrat und zeugt lediglich von der Profilneurose derer, die sie betreiben Schon Paracelsus sagte: „Was die Zähne kauen, ist die Arznei nit; niemand sieht die Arznei. Es liegt nit am Leib, sondern an der Kraft.“

    Das Prinzip der Ähnlichkeit

    Nach diesem Versuch, Herstellung und Wirkung der homöopathischen Mittel zu verdeutlichen, kommen wir zum Kern: Wie kann ich feststellen, welche Information dem Kranken fehlt, und wie erkenne ich, worin sich im makrokosmischen Bereich die fehlende Information manifestiert? Die Antwort finden wir in der klassischen Formulierung Hahnemanns: „Similia similibus curantur“, oder auf deutsch: „Das Ähnliche möge durch das Ähnliche geheilt werden.“

    Diese Ähnlichkeitsanweisung ist das Kernstück der Homöopathie und überragt in ihrer Gültigkeit das Gebiet der Heilkunde bei weitem. Die konkrete Durchführung dieser Anweisung geschieht wie folgt: Fast jede in der Natur vorkommende Substanz ist giftig. Die Giftigkeit der verschiedenen Substanzen unterscheidet sich lediglich in der Dosis, die für eine Giftwirkung notwendig ist. So ist für die Giftwirkung von Kochsalz eine wesentlich größere Menge notwendig als für die Giftwirkung von Quecksilber. Doch jede Substanz zeitigt ab einer gewissen Menge Vergiftungserscheinungen im menschlichen Organismus.

    Die Homöopathie bedient sich der Arzneimittelprüfung an Gesunden; ein Mensch nimmt von einer Substanz (Mineral, Pflanze usw.) so viel zu sich, dass der gesunde Organismus krank wird. Alle dabei auftretenden Symptome werden auf das genaueste beobachtet und protokolliert. So erhält man das Vergiftungsbild beziehungsweise das Arzneimittelbild einer bestimmten Substanz. Zwar zeigt ein solches durch Vergiftung erzeugtes Krankheitsbild immer nur die individuelle, subjektive Reaktion eines Körpers auf die Substanz, aber durch die wiederholte Prüfung der gleichen Substanz an verschiedenen Individuen lässt sich ein charakteristisches Wirkungsbild eines bestimmten Mittels aufstellen.

    Bei der Arzneimittelprüfung nimmt der gesunde Mensch ein Arzneimittel und wird hiervon krank. Findet der Arzt einen Kranken, dessen Summe der Symptome eine große Ähnlichkeit mit dem Krankheitsbild hat, das durch ein bestimmtes Mittel am Gesunden erzeugt wurde, so ist dieses Mittel das „Simile“, das heißt das richtige Arzneimittel, das in der Lage ist, den Kranken zu heilen. Allerdings bekommt der Kranke den Arzneistoff nicht in der materiellen (giftigen) Form.

    Es sei nochmals wiederholt: Ein Arzneimittel, z.B. Belladonna, ruft auf Grund der Giftwirkung beim Gesunden eine Krankheit mit charakteristischen Symptomen hervor. Hat ein Kranker, der kein Belladonna genommen hat, ein Symptombild, das mit dem Vergiftungsbild von Belladonna eine Ähnlichkeit zeigt, so ist Belladonna in der potenzierten Form das passende Heilmittel für diesen Patienten. Denn Similia similibus curantur – das Ähnliche wird durch das Ähnliche geheilt.

    Hier zeigt sich wieder die ganze Bedeutung des Polaritätsgesetzes: Das, was für den Gesunden Gift ist, ist für den Kranken das Heilmittel. Es ist wohl kein Zufall, dass im Griechischen das Wort Pharmakon sowohl Gift als auch Heilmittel bedeutet.

    Auf die beschriebene Weise wurden von den Pionieren der Homöopathie einige tausend verschiedene Arzneimittel am eigenen Körper auf ihre Vergiftungssymptome hin geprüft. Der Arzt machte sich selbst krank und wurde ein Mit-Leidender: Die eigentliche Bedeutung von Homöopath ist homoin – ähnlich, pathein – leiden. So, wie aus dem Gift durch Potenzierung ein Heilmittel wird, so wird aus dem Arzt, der freiwillig in die Krankheit hinabsteigt, der wahrhaft Heilende, weil er im Leid dem Kranken ähnlich wird. Schon an dieser Stelle drängt sich der Gedanke an Christus auf, der als Gott freiwillig ein leidender Mensch wurde, um so homöopathisch – durch ähnliches Leid – den Menschen erlösen zu können.
    Obwohl schon unglaublich viele Stoffe auf ihre Arzneimittelwirkung hin überprüft wurden, müssen immer weitere Stoffe dieser Prüfung unterzogen werden. auch wenn dadurch das Finden der richtigen. „ähnlichen“ Arznei im Einzelfall immer schwieriger wird. Doch die Homöopathie ist mit ihrer Arbeit erst am Ende, wenn sie den gesamten Makrokosmos auf seine Gift- und damit auf seine Heilwirkung geprüft hat.

    Wenn wir uns erinnern an das, was wir im Zusammenhang mit der Astrologie über die Erkrankung an einem Urprinzip gesagt haben, dann muss die Arbeitsweise der Homöopathie immer klarer werden. Der Mensch als Mikrokosmos enthält in sich die Summe aller Urprinzipien in Form nichtmaterieller Einheiten. Der Makrokosmos enthält ebenfalls all diese Urprinzipien, aber in ihrer gestürzten, sündigen Form, gefesselt in der Dunkelheit der materiellen Erscheinungsweise. Der Sturz aus dem Reiche der Ideen in das Reich der Materie macht die Prinzipien giftig, denn giftig ist der Gegenpol von heil, heilig. Deshalb wurde oben gesagt, dass die materiellen Substanzen nie heilen können, denn sie sind selbst ja noch nicht erlöst.

    Nimmt ein Gesunder ein solches Urprinzip in seiner materiellen Erscheinungsform, so vergiftet er sich und wird krank. Im Kranken geschieht jedoch das gleiche. Im Kranken stürzt eines „seiner“ Urprinzipien in die materielle Form, „wird dumm“ (Fritsche) und materialisiert sich in seinem Körper als Stoff. Dieses verstofflichte Urpinzip vergiftet ihn nun, und so wird er krank. Ihm fehlt jetzt dieses Urprinzip auf der nichtstofflichen Ebene, dafür erlebt er dessen Giftwirkung auf der körperlichen Ebene.

    Der Homöopath, dessen schwierige Aufgabe es ist, herauszufinden, an welchem Urprinzip der Kranke erkrankt ist, gibt ihm das fehlende Urprinzip als Arznei, das zwar aus dem Makrokosmos stammt, aber durch die Potenzierung erlöst und so in die nichtmaterielle Form zurückverwandelt wurde. Der Kranke bekommt, was ihm fehlt. Diese Information sorgt dafür, dass im körperlichen Bereich das stofflich und giftig gewordene Urprinzip ausgeschieden wird. Man kann diese Ausscheidung experimentell messen: Bekommt ein Patient eine Gabe Sulfur D 200 (Schwefel), so scheidet sein Körper plötzlich ungefähr sechshundertmal soviel Schwefel aus wie normalerweise – bis zu 5,76 Gramm täglich.

    Mit dem Simileprinzip hat Hahnemann ein Urprinzip gültig formuliert. Heilung kann nur durch Ähnlichkeit erfolgen – weshalb man jedes therapeutische System daran messen kann, ob es dem homöopathischen Prinzip gerecht wird oder nicht. Die Schulmedizin denkt allopathisch, sie versucht durch das Gegenteil – per contraria – zu heilen. Das Gegensatzprinzip widerspricht dem Weltgesetz. Widerstand erzeugt immer Widerstand, man kann damit Effekte erzielen, aber nicht heilen. Das wussten alle großen Ärzte; bereits zweihundert Jahre vor Hahnemann sagte der große Paracelsus: „Auf keine Weise wird eine Krankheit per contraria – also mit den gegensätzlichen Mitteln geheilt -, sondern mit Hilfe des Simile“ (sed quodlibet suo simile).

    Im „Paragranum“ schreibt Paracelsus: „Weißt Du, dass eine Krankheit arsenikalisches Gepräge hat, so zeigt Dir das die Kur an. Denn Arsenik heilt Arsenik, Anthrax heilt Anthrax, wie Gift nun einmal Gift heilt. Darum heilt ein Mensch den anderen – und zwar weil die gleiche Anatomie da ist; gleiche Anatomie heilt wechselseitig.“ Paracelsus kannte bereits das Simileprinzip, doch noch nicht die Arzneimittelherstellung durch Potenzieren. Statt dessen verarbeitete er seine Arzneien alchemistisch. In der alchemistischen Zubereitung von Arznei geschieht jedoch die gleiche Transmutation vom Gift zur Arznei, lediglich auf eine andere Weise wie bei der Potenzierung

    Abschließend sei nochmals an die im vorigen Kapitel skizzierte Astrotherapie erinnert, deren homöopathische Struktur jetzt noch besser verstanden werden kann. Leidet jemand am Saturnprinzip, so bekommt er als Heilmittel ebenfalls Saturnprinzipien verordnet. Der Depressive braucht deshalb einen schwarzen Raum, nicht bunte Farben und so weiter.

    Allen gemeinsam ist die Anschauung, dass jedes Kranksein eine mikrokosmische Wiederholung dessen ist, was wir Sündenfall nennen, und deshalb jede Heilung ebenfalls ein Erlösungsprozess im Kleinen sein muss.

    Zunächst noch ein Wort zu dem Text von Dethlefsen; ich bin heute – nach 30 Jahren eigener Erfahrung mit Homöopathie – mit einer Formulierung Dethlefsens nicht mehr wirklich glücklich: Wo er von ‚Information‘ spricht, würde ich von ‚Erfahrung‘ sprechen! Und zwar von den 12 Ur-Erfahrungen, die in den 12 Zeichen des Tierkreises symbolisch dargestellt sind.

    Diese Ur-Erfahrungen strukturieren die gesamte für uns wahrnehmbare Wirklichkeit. Und wenn sich beispielsweise 2 (oder auch mehrere) in einer Unvereinbarkeitsbeziehung zueinander befinden (im Horoskop wird das dann über bestimmte Winkelverbindungen ausgedrückt, etwa 90Grad-Verbindung = Quadrat), dann wird ein Mensch – aber genauso auch eine ‚Gesellschaft‘ (in diesem konkreten Fall eben die norwegische Gesellschaft) – , wenn das Empfinden einer solchen unvereinbaren oder extrem ‚gespannten‘ Verbindung zwischen (beispielsweise) zwei dieser Ur-Erfahrungen für ihn lebensgeschichtlich aktuell wird, um aus der Zerreißspannung herauszukommen, die das für ihn bedeutet, versuchen eine der beiden Erfahrungen sozusagen ‚abzuspalten‘ und ins Unterbewußtsein zu verdrängen.

    Im selben Maße wie einem Menschen, oder eben, wie im Beispiel Norwegen, auch einer Gesellschaft, das gelingt, wird zunächst einmal die als unangenehm empfundene Spannung verschwinden. Gleichzeitig wird er aber auch in genau dem Maß der Verdrängung un-heil. ‚Heil‘ ist/würde der Mensch – wobei hier sein ‚Ich‘ (bzw. das ‚gesellschaftliche Ich‘) gemeint ist – , wenn er alle Ur-Erfahrungen empfinden und sein ‚Ich‘ durch den Vorgang des Empfindens der jeweiligen Erfahrung in der Weise der jeweiligen Ur-Erfahrung verändern lassen könnte.

    Es geschieht aber genau das Gegenteil: Die Ur-Erfahrung, die eigentlich (auch) empfunden werden sollte (und im Vorgang des Empfunden-werdens die zu ihr gehörende spezifische psychische Energie in die Veränderung des ‚Ich‘ im Sinne dieser Erfahrung verausgaben sollte) wird verdrängt und damit nicht empfunden, was das ‚Ich‘ eben entsprechend un-heil werden läßt.

    Nun bleibt diese verdrängte Erfahrung allerdings nicht einfach im Unterbewußtsein und stört nicht mehr weiter, sondern sie wird zu bestimmten Zeitpunkten der Lebensgeschichte immer wieder erneut aufgerufen, um empfunden zu werden. Diese Zeitpunkte, das nur nebenbei, lassen sich über ein Horoskop ermitteln. Wenn die Erfahrung aber in Unterbewußtsein verdrängt wird, verändert sie sich selber dabei – sie verlangsamt sozusagen ihre ‚Eigenschwingungsfrequenz‘, um es in einem etwas technischen Bild auszudrücken … sie fällt aus.

    Das Unterbewußtsein können Sie sich dabei als eine Art Pufferspeicher vorstellen, der eine bestimmte Kapazität hat. Wird diese Kapazität überschritten … wird die verdrängte Erfahrung materiell, d.h. sie tritt als konkrete Erkrankung in Erscheinung. Dazu ein Beispiel aus der Praxis: Bei einer Dame wird ein Tumor in der rechten Brust diagnostiziert. Man rät ihr zur chirurgischen Entfernung mit anschließender Chemo als Nachbehandlung. Sie willigt ein, sucht aber nach der Operation bzw. eigentlich natürlich schon nach der Diagnose nach dem ‚Warum‘? Warum Sie also erkrankt ist usw.; über einen gemeisamen Bekannten kommt Sie mit mir in Kontakt.

    Ich erstelle ihr Horoskop und es zeigt sich, daß Sie zum Zeitpunkt der Tumordiagnose in einer Spannungskonstellation zwischen zwei Ur-Erfahrungen steht – der Ur-Erfahrung, die durch das Zeichen ‚Widder‘ bzw. seinen zugehörigen Planeten ‚Mars‘, und durch das Zeichen ‚Steinbock‘ und seinen zuehörigen Planeten ‚Saturn‘ astrologisch repräsentiert wird. Sie bekommt daraufhin die beiden einzigen mir für diese Konstellation bekannten homöopathischen Mittel, Silicea und Nux vomica – bei in der Potenz CM (das ist die hunderttausendste Centesimalpotenz; bei den Centesimalpotenzen ist ab der C 12 kein Molekül der jeweiligen Ausgangssubstanz mehr vorhanden. Für die Wissenschaft würde ab dieser C 12 dann also nur noch ‚Nichts‘ potenziert).

    2 Monate nach Silicea CM (eine Gabe läßt man hier 3 Monate auswirken) hat sie einen Traum: Sie ist mit ihrem Freund auf einer Party. Irgendwann ziehen sich die Gäste in eine Art Schlafgemach zurück. Sie legt sich auch hin und ihr Freund legt sich mit seinem Rücken quasi in ihren aufnehmenden Schoß, wobei Sie betont, daß dieser Vorgang für sie in keinster Weise sexuell konnotiert war. Als ihr Freund nun sozusagen ‚an ihr‘ liegt, spürt Sie einen unglaublich intensiven, warmen Energiefluß, von ihrem Freund ausgehend, sozusagen ‚in ihren Bauch‘ strömen und fühlt sich zum erstenmal seit endloser Zeit ‚warm und voll‘.

    Was hat dieser Traum zu bedeuten? Ich muß dazu sagen, daß ich in der Regel die Träume der Patienten nicht verstehe – aber hier war die Verbindung zur astrolgischen Symbolik so klar, daß sie einfach nicht zu übersehen war. ‚Ihr Freund‘ und ‚die Energie, die von ihm zu ihr hinüberströmte‘ war … ihr eigener verdrängter Mars, ihr eigenes verdrängtes Aggressions- oder Durchsetzungspotential, daß Sie an irgendeinem Punkt ihrer Biographie abgespalten hatte … und das sich – in ‚gestürzter‘ Form schließlich ‚gewaltsam‘ als Krebsgeschehen Eingang in ihr Bewußtsein erzwungen hatte.

    Wenn man sich das Geburtshoroskop von Norwegen anschaut, dann findet man zum Zeitpunkt des Attentats eine bestimmte Konstellation, eine Spannungsverbindung zweier Ur-Erfahrungen in Auslösung: die Ur-Erfahrung ‚Uranus‘ und die Ur-Erfahrung ‚Pluto‘. Uranus steht hier für die Erfahrung Norwegen an sich oder für das, was sich unter den Bedingungen von Zeit und Raum als das Norwegen ausgedrückt hat, das wir aus der Geschichte kennen; Schlagworte seien hier einfach mal ‚Wikinger‘, und eher ‚blonde und blauäugige Menschen mit weißer Haut‘ als ‚kraushaarige und braunäugige Menschen mit schwarzer Haut‘ – und Pluto steht für die Form, in der sich das ‚Wirkende-an-sich‘ (also ‚das Norwegische‘ sozuagen) unter den Bedingungen von Zeit und Raum ausdrücken soll.

    Die Spannungsverbindung zwischen beiden Planeten bzw. zwischen beiden Ur-Erfahrungen bedeutet, daß die ‚Erfahrung Norwegen an sich‘ und ‚ihre Form in Zeit und Raum‘ nicht übereinstimmen. Warum stimmen sie nicht überein? Dazu hat der Blogger dankenswerterweise in diesem Artikel:

    https://korrektheiten.com/2009/01/20/wir-werden-dekonstruiert/

    alles gesagt, was dazu zu sagen ist. In meinen Worten: Weil diejenigen, deren originäre Aufgabe stellvertretend für das ganze Volk wäre, die ‚Erfahrung Norwegen-an-sich‘ zu empfinden und dafür eine den Bedingungen der jeweiligen geschichtlichen Zeit und des Raumes entsprechende Form zu finden, haben den Kontakt zu eben diesem ‚Norwegischen-an-sich‘ verloren und an die Stelle der ‚Erfahrung des Norwegischen-an-sich‘ ihre eigene Vorstellungswelt von diesem Norwegischen gesetzt! Und nach ihrer Vorstellung kann das eben alles sein, was sie sich halt so ausdenken und vorstellen: 10 kleine Negerlein – oder auch 10 Millionen große Neger … und vielleicht noch mal die doppelte Anzahl Araber und Pakistaner und was-immer-ihnen-sonst-noch-so-einfällt.

    In astrologischen Begriffen gesprochen: Sie haben den ‚Uranus‘, die ‚Erfahrung des Norwegischen-an-sich‘ verdrängt … und gemeint, damit sei das Problem gelöst. Sie haben die Macht in der Politik, in den Medien und in der ‚Wissenschaft‘ – damit bestimmen sie dann eben auch was das Norwegische zu sein hat … und was nicht. Dieses ‚Norwegische-an-sich‘ ist aber die ‚Blaupause im Unbewußten‘ (nicht: Unterbewußtsein!), die für das bewußte Ich überhaupt nicht zugänglich oder gar angreifbar ist.

    Und was geschehen ist, ist dies: Das ‚Norwegische-an-sich‘ hat die falsche Form von sich (unter den Bedingungen von Zeit und Raum), die Form, die von Leuten wie Herrn Erickson und irgendwelchen Radikalfeministinnen und ähnlich Verrückten geschaffen worden ist – und von der Ur-Erfahrung ‚Pluto‘ astrologisch repräsentiert wird …. angegriffen bzw. sich gegen seine Verdrängung zur Wehr gesetzt. Und das ‚Mittel‘, das ‚Werkzeug‘ seines Angriffs war Breivik. Es hat sich, da ihm der Weg über die Integration ins ‚kollektive Ich‘ der Norweger auf der geistigen Ebene durch die Besetzung aller entsprechenden Instanzen durch die Linken und Gutmenschen versperrt worden ist, auf der materiellen Ebene und eben in gestürzter Form gewaltsam Eingang ins Bewußtsein aller Norweger verschafft. Und wenn das noch nicht reichen sollte, dann wird die entsprechende Dosis bei der nächsten Auslösung eben nochmal etwas erhöht werden: Es ist noch Suppe da!!

    Und das homöopathische Moment, die ‚Ähnlichkeitsbeziehung‘ zwischen Breivik – als Repräsentant des gestürzten(= verdrängten ‚Uranus‘, bzw. des verdrängten ‚Norwegischen-an-sich‘) – und dem ‚bewußten Norwegen‘, repräsentiert durch … eben die schon genannten Repräsentanten einer pervertierten Ur-Erfahrung ‚Pluto‘, die nicht mehr raum-zeitliche Form eines zeitlosen Norwegen-an-sich sein will, sondern sich selber nach ihrem eigenen (linken) Bilde erschaffen und repräsentieren will, liegt darin, daß beide auf ihre je eigene Art ver-rückt sind, beide repräsentieren das Gestürzte, aus-der-Art-Geschlagene-des-Eigentlichen. Wobei die Ursache allerdings nicht ‚Breivik‘, sondern wenn schon, dann Erickson heißt.

    Ich bitte um Entschuldigung, wenn das jetzt doch alles etwas Unverständlich geworden sein mag. Ich bin plötzlich ins Schreiben gekommen … es wurde immer mehr … und zum Ende hin hat mir doch die Konzentration gefehlt. Und ich wollte ja eigentlich keinen ‚offiziellen Text‘ schreiben, den ich dann noch x-mal durchgelesen hätte. Hier lese ich also nichts mehr durch, sondern schicke es einfach so ab … in der Hoffnung, daß ich doch ein klein wenig deutlicher machen konnte wie das gemeint war … mit der Homöopathie und dem Attentat in Norwegen.

  8. War das jetzt ernst gemeint ?

    Ja. Es ist eine andere Sichtweise. Fragen Sie sich doch einfach mal selber nach dem Sinn dieses Geschehens … – haben Sie das Gefühl, haben sie wirklich das Gefühl von ‚Sinn‘, wenn nach umfangreichsten Ermittlungen vielleicht herauskommt ‚Breivik wurde als Kind zu heiß gebadet – deshalb hat er halt 30 Jahre später 76 Menschen umgebracht‘.

    Sie verstehen worauf ich mit meiner plakativen Antwort hinaus will? Das ‚wissenschaftliche Weltbild‘ hat seine Möglichkeiten und seine Verdienste … – aber es beschreibt höchstens die Hälfte der Welt. Und die Hälfte, in der es um die Sinnfrage geht, fällt nicht in seine Kompetenz. Ich weiß, daß das was ich geschrieben habe Befremden auslösen muß – denn es ist eben (noch) zu fremd. Man kennt es nicht, man hat keine Erfahrung damit … was soll man dazu sagen, wie soll man es bewerten.

    Das ist mir alles völlig klar. Ich habe es aber nur geschrieben bezüglich Georg Mogels Kommentar; ich wollte nicht die Kommentatoren damit von dieser Sicht der Dinge überzeugen – auch wenn ich denke, daß sie richtig ist. Dazu müßte man schon ein kleines Buch schreiben, in dem alle zugehörigen Gedanken zusammengefaßt sind. Insofern haben Sie natürlich mit der Kritik am Umfang völlig recht. Sehen Sies als einmaligen Ausrutscher … 😆

  9. @ Leser 8.8. 2011/17.15 h:
    Lieber Leser,

    neben der Homöopathie befassen Sie sich in Ihrem langen Kommentar auch mit Esoterik und Astrologie.
    Da O.T., in gebotener Beschränkung nur zu der erstgenannten alternativen Heilmethode:
    Die Homöopathie beruft sich auf ein in sich geschlossenes System, auf die „homöopathische Heilkunde.“ Diese meint, auf das Studium der wissenschaftlichen Medizin (Allopathie) vollkommen verzichten zu können. Hahnemann (1755-1843), der Begründer der Homöopathie, lebte in der Blütezeit der Naturphilosophie und sah als das Wesen der Krankheit „die Verstimmung der Lebenskraft“ an. Er ging so weit, die damals festgestellten pathologisch-anatomischen Befunde als Folge von Vergiftungen nach allopathischer Behandlung anzusehen. Auch heute noch berufen sich einseitige Homöopathen auf Hahnemann: „Der Student braucht sich nicht mehr vier Jahre hindurch mit so vielem Aufwand von Kosten und mit voller Anstrengung auf Universitäten den bisher für nötig erachteten Wissenschaften zu widmen.“
    Die Homöopathie ist daher unter anderem auch die Domäne der Heilpraktiker. Sie befaßt sich fast ausschließlich mit Therapie. Ihr Name geht auf die Vorstellung zurück: „Similia similibus curantur“ (Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt). D.h., der Kranke benötigt ein Medikament, welches am Gesunden ähnliche Symptome auslöst wie die, die in der Krankheit vorliegen. Ein weiteres Charakteristikum ist die Potenzierung; dabei wird unter Anwendung geeigneter Verdünnungsverfahren die Wirkung der homöopathischen Mittel gesteigert. Durch Verdünnen oder Verreiben bzw. Schütteln mit Wasser und Alkohol kommt es zur Kräfteentwicklung des Medikaments. Für das Schütteln gibt es detaillierte Vorschriften.
    Der Homöopath verzichtet grundsätzlich auf schulmedizinische Diagnosen. Die Krankheit ist identisch mit der Summe der Krankheitszeichen und -beschwerden. Der gründliche homöopathische Arzt muß also genaue Kenntnis von den Giftwirkungen der angewandten homöopathischen Mittel am Gesunden haben. Alle Krankheitssymptome müssen festgestellt werden und i.S. des „Findungsprinzips“ zu einem bestimmten Mittel führen. Vom Symptom schließt der Homöopath nach der Ähnlichkeitsregel auf das anzuwendene Mittel. Die Therapie wird also rein symptomatisch ausgelegt.
    Homöopathen teilen sich in sog. Niedrigpotenzler und Hochpotenzler, welche auch oberhalb einer Verdünnung von D 12 mit homöopathischen Substanzen behandeln. Die Frage der Verdünnung ist für den wissenschaftlich geschulten Mediziner besonders schwierig: In einem Mol einer Substanz sind ungefähr 10 hoch 23 Moleküle vorhanden. Wenn also eine Substanz D 23 verabreicht wird, so ist nur ein Molekül in dieser Lösung vorhanden. Nach dem homöopathischen Arzneibuch von Willmar Schwabe gelten als niedere Potenzen die D 1 bis D 6, als mittlere die D 6 bis D 12, als höhere die D 12 bis D 30, als hohe solche, die über die D 30 hinausgehen. Letzteres bedeutet, daß 1 Gramm Arzneistoff auf umgerechnet 100 Mill. cbm Wasser verteilt ist. Die meisten Homöopathen verschreiben Verdünnungen bis zu D 6. Hier sind sicher Moleküle des Wirkstoffs enthalten.
    In praxi sieht die Behandlung so aus, daß der homöopathische Arzt aufgrund seiner Kenntnisse der Giftsymptome seiner Mittel das Medikament und die Verdünnung austestet und diese Therapie mit verschiedenen Verdünnungen und Medikamenten so lange fortsetzt, bis ein Erfolg erzielt ist. Werden Krankheitssymptome nicht gedeckt, muß ein anderes Mittel versucht werden. Ein Homöopath gerät daher nie in Verlegenheit, da seine Kur nie zu Ende ist. Der große Reiz liegt in der ausgesprochen individuellen Therapie, die am Patienten ausgetestet wird. Erfolge können im Einzelfall auch von Schulmedizinern unter kritischer Betrachtung nicht bestritten werden. Wie weit die Erfolge mit Vorstellungen der Reiztherapie erklärt werden können, ist nicht so sehr das Anliegen der Homöopathen, für die ausschließlich der Erfolg zählt.
    Der wissenschaftliche Wert hingegen ist nicht überprüfbar. August Bier erreichte 1922 die Gründung eines homöopathischen Lehrstuhls an der Universität Berlin. Von 1936 bis 1939 wurde die Homöopathie, auch aufgrund der naturheilkundlich positiven Einstellung des damaligen Reichsgesundheitsamtes, an der Berliner Universität einer eingehenden Prüfung unterzogen, als deren Vertreter beispielhaft der Pharmakologe Heubner genannt sei. Das Ergebnis war eindeutig negativ: Es ließ sich, geprüft durch doppelten Blindversuch, eine Wirkung der Medikamente nicht nachweisen.
    Eine weitere große Nachprüfung wurde Anfang der 1950er Jahre durch den Initiator der Methodenkritik von Medikamentenprüfungen, Paul Martini, durchgeführt: Die von den homöopathischen Heilmittellehren genannten Wirkungen konnten wissenschaftlicher Kritik nicht standhalten. Von Paul Martini stammt auch die Formulierung, daß die Homöopathie als ein Phänomen bis in unsere Tage hineinreicht, das aus einer noch vorwissenschaftlichen Denkform stammt.
    Zusammenfassend ist festzuhalten, daß den aktiven ärztlichen Handlungen eine unvereinbare Anzahl von Denkstilen zugrunde liegt, die von der exakten Naturwissenschaft und ihren unterschiedlichen erkenntnistheoretischen Grundlagen des Kausalitätsprinzips, einer teleologischen Betrachtungsweise, und offenbar teilweise und zeitweise erfolgreiche, aber wissenschaftlich nicht zu bestätigende Denkmethoden, wie die Homöopathie, bis zur glaubensmäßig bedingten Suggestionstherapie des Heilers reichen.
    Es muß als erstaunlich angesehen werden, daß heute immerhin eine wenigstens teilweise erfolgreiche Therapie wie die Homöopathie betrieben wird.
    Der Totalanspruch der naturwissenschaftlichen Denkweise in der Medizin ist aber genauso zu kritisieren wie die Oberflächlichkeit und z.T. auch Verantwortungslosigkeit außerschulischer Behandlungsmethoden.
    Gruß,
    G.M.

  10. Danke für ihre umfangreiche Antwort. Ich könnte noch dieses und jenes darauf antworten – aber ich denke, das gehörte dann nicht mehr zum Thema. Was meine eigene Praxiserfahrung angeht: Es wäre sicher schön zu wissen WIE alles funktioniert. Da ich es aber nun mal nicht weiß – und auch niemanden kenne, der diesem Mißstand Abhilfe zu schaffen imstande wäre – begnüge ich mich mit der Erfahrung, daß sie funktioniert und ich Patienten damit helfen kann, die anderen Ortes keine Hilfe finden konnten. Was die Astrologie betrifft, beziehe ich mich hierauf:

    http://www.rhythmenlehre.de/

    Ein mittlerweile kaum noch überschaubares Gebiet. Aber ein geistiger Augenöffner. Wer Interesse haben sollte … der wird schon finden.

  11. Noch mal ein großes Lob an Manfred für dieses dreiteilige Essay.

    Meine Frage ist: Wenn Saudi-Arabien und Iran, die bekanntermaßen Todfeinde sind, außenpolitisch unter extrem großen Druck geraten, würden sie eine Allianz bilden? Wie weit geht da die Solidarität?
    Chomeini hat den Wahabismus in seinem Testament als „anti-qur’anische basislose Religion“ bezeichnet, da zitiere ich *hüstel* einfach mal aus dem Muslim-Markt.

    Wenn sich diese Gestalten schon untereinander das Moslem-Sein aberkennen (ich erinnere an einen Libyer aus meinem Bekanntenkreis, der die Schiiten nicht als Moslems ansieht, da sie angeblich Ali anbeten), frage ich nochmal, wie weit geht da die Solidarität im Kampf gegen die Ungläubigen?

    Die schärfste Waffe gegen den Islam ist meines Erachtens die philologische Analyse eines Christoph Luxenberg, der klar nachweist dass der Koran aus biblischen Versatzstücken und Übersetzungsfehlern zusammenkompiliert wurde.
    Wenn so etwas allgemein bekannt würde, dann könnten die Imame einpacken.

  12. Die Feindschaft zwischen Saudi-Arabien und dem Iran hat nur bedingt mit konfessionellen Verschiedenheiten zu tun, und ich würde die sunnitisch-schiitischen Animositäten weniger ernstnehmen als vergleichbare Ressentiments zwischen engagierten Katholiken und Protestanten. Bei der Feindschaft zwischen Saudis und Persern handelt sich nicht zuletzt um die Frage, wer die Führung der islamische Welt zu übernehmen berufen ist. Dies ist einer der Gründe, warum der Iran sich als Speerspitze gegen Israel profiliert. Die Führung der Muslime – Sunniten oder Schiiten, das spielt keine Rolle – fällt demjenigen zu, der den Westen im Allgemeinen und Israel im Besonderen erfolgreich zu bekämpfen verspricht, und da haben die Saudis als Verbündete der Amerikaner schlechte Karten. Das saudische Königshaus muss stets um seinen Thron (und das heißt: um seine islamische Reputation) bangen. Deswegen, und nicht wegen irgendwelcher konfessioneller Unterschiede, sind die Iraner die Todfeinde.

    Was Luxenberg angeht, so wird dessen Arbeit dem Glauben der Muslime wenig anhaben können. Ich bezweifle auch ganz ehrlich, dass der Koran nur ein Kompilat ist, selbst wenn die einzelnen Versatzstücke aus anderen Quellen stammen, was bezüglich der Bibel ohnehin allgemein bekannt ist. Der Prophet Mohammed hat sich ja von christlichen und jüdischen Gesprächspartnern inspirieren lassen. (Und nein, ich glaube nicht, dass Mohammed eine ahistorische Kunstfigur ist, die die Moslems zu Propagandazwecken erfunden hätten. Alles, was wir über die abstoßenden Charakterzüge dieses Mannes wissen, wissen wir aus muslimischen Quellen: dass er Auftragskiller angeheuert, persönlich Massenexekutionen beaufsichtigt, eine Neunjährige entjungfert und seinem Adoptivsohn die Frau ausgespannt hat – überhaupt das Gesamtbild von Grausamkeit und sexueller Zügellosigkeit, das sich aus den muslimischen Quellen ergibt: So etwas erfindet man nicht, wenn es um Propaganda geht, erst recht nicht, wenn man ausgerechnet bei Christen damit missionieren will, deren Vorstellungen von „Heiligkeit“ ein solcher Mann doch ins Gesicht schlägt.) Die destruktive Langzeitwirkung, die die historisch-kritische Bibelexegese auf das Christentum hatte, wird eine entsprechende Koranexegese bei den Moslems nicht haben, weil der geistesgeschichtliche Hintergrund der Aufklärung fehlt und weil der Koran und seine Lehren viel zu tief in der islamischen Alltagskultur verankert, ja geradezu die Grundlage muslimischer Gesellschaften sind, als dass diese Völker zusehen würden, wie man diese Grundlagen zerrupft.

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