Kaum ein Wort ist im Zusammenhang mit dem Rückzug von Erika Steinbach so häufig verwendet worden wie „Versöhnung“. Was man in Polen darunter versteht, darüber sind wir nun ausgiebig belehrt:
Versöhnung ist,
wenn die Interessen der Vertriebenen nicht vertreten werden dürfen, weil ein fremder Staat das nicht will;
wenn eine allseits respektierte Politikerin als Revanchistin und Faschistin verleumdet wird;
wenn sie deswegen genötigt wird, auf ihr gutes Recht zu verzichten;
wenn Warschau über innerdeutsche Angelegenheiten entscheidet;
wenn Jaroslaw Kaczynski aus all dem den Schluss zieht, es lohne sich, gegenüber Deutschland Härte zu zeigen,
und wenn sozialdemokratische, grüne und sonstige Landesverräter das alles gut finden.
Wenn das die Versöhnung ist, was müssen wir uns dann unter Feindschaft vorstellen?