Das Menetekel. Zum Ende der Karriere von Christian Wulff

Noch vor zwanzig Jahren wäre es undenkbar gewesen, einen Mann zum Bundespräsidenten zu machen, der gerade seine Ehefrau gegen eine Jüngere ausgetauscht hat. Nicht weil eine Scheidung schon per se ein Makel sein muss, sondern weil sie einer sein kann. Was bei einem Ministerpräsidenten noch als akzeptabel durchgehen kann, ist es noch lange nicht bei einem Amt, dessen Autorität davon lebt, dass es an der persönlichen Integrität seines Inhabers nicht den Hauch eines Zweifels gibt. Ein Präsident muss bereits den bösen Anschein meiden. Es heißt nicht, ungebührliche Urteile über das Privatleben anderer Leute zu fällen, wenn man denjenigen, der im …

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Christian Wulff und die Darlehensaffäre

Wenn eine Hure ihren Job im Bordell verlieren würde, weil sie mit einem verheirateten Mann zusammenlebt und der Bordellbesitzer das unmoralisch findet, dann würde man einen solchen Vorgang mit Recht belustigend finden. Der Skandal um Christian Wulff fällt in dieselbe Kategorie. Wulff hatte bekanntlich 2010 auf eine parlamentarische Anfrage hin die Existenz geschäftlicher Beziehungen zum Unternehmer Egon Geerkens und dessen Umfeld geleugnet, obwohl er von dessen Ehefrau ein stattliches verzinsliches Darlehen angenommen hatte. Wulff ist Jurist. Er kann sich nicht darüber im Unklaren gewesen sein, dass ein Darlehen, auch wenn es zwischen Privatleuten gewährt wird, ein Geschäft ist, ein Darlehensvertrag …

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Der Konfuzius-Preis

Einen Tag vor der Zeremonie für die Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Bürgerrechtler Liu Xiaobo wird in China ein konkurrierender „Konfuzius-Friedenspreis“ vergeben. Der taiwanische Ex-Vizepräsident Lien Chan soll die Auszeichnung für seinen Einsatz zur Aussöhnung zwischen China und Taiwan erhalten. Das erklärte der Organisator Tan Changliu der Nachrichtenagentur dpa. Tan zeigte sich überzeugt, dass der Preis mit der Zeit an Anerkennung gewinnen werde. „Er hat eine sehr starke Lebenskraft.“Norwegen sei nur ein kleines Land und eine Minderheit, wenn es um Freiheit oder Demokratie gehe, heißt es in einer Erklärung des Organisationskommitees. China hingegen sei „ein Symbol des Friedens“. Es …

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Pudel und Muttersöhne

Da der linke Mob wieder einmal – diesmal aus Anlass eines Antifeministentreffens in der Schweiz – seine totalitären und asozialen Instinkte austoben zu müssen glaubt, wird es Zeit, den Typus des stahlharten Feministen zur Kenntlichkeit zu entstellen. Der Maskunaut schreibt: Amüsanterweise wird man feststellen, dass die meisten (männlichen) Zeitgenossen, welche den Feminismus in dieser Form verteidigen und jedwede Gegenbewegung mit derselben Energie verteufeln, selbst zumeist eher altmodische und archaische Rollenbilder pflegen. Die frauenfreundlichsten und gleichsam männerfeindlichsten Gesetze wurden von Politikern gemacht, die sich während ihrer Karriere stets auf eine ihnen treu dienende Hausfrau verlassen konnten. Ein ziemlich putziges Exemplar dieser …

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Das Prekariat zieht ins Schloss Bellevue ein

„Zu Frau Wulffs Tätowierung meint Aglaja Stirn [das ist jemand, der zu diesem Unterschichtenphänomen an der Frankfurter Klinik für psychosomatische Medizin schon mehrere Studien durchgeführt hat, statt einem ehrlich arbeitenden Mann die Hemden zu bügeln]: ‚Das hat etwas Aufstrebendes.‘ [Sowohl erektil, als auch sozial!] Und, das haben ihre Studien auch gezeigt: ‚Tätowierte sind experimentierfreudiger und eher bereit, etwas Neues zu wagen.‘ [Eine Bedingung, die das Von-einem-verheirateten-Mann-schwanger-Werden eindeutig erfüllt.] ‚Das gilt ganz unabhängig vom Motiv – und ist eher ein gutes Zeichen für die deutsche Politik.‘ Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss im Stillen ein Ründchen weinen.“ Editrix (Calamitas)

Floskelkunde: „Es muss alles getan werden“

„Niemand, der heute „alles“ im Munde führt, meint auch „alles“.  Er greift zur Floskel im vollen Bewusstsein, dass sie letztlich eine Lüge ist – dass sie dem Zweck dient, den Redner im besten Lichte dastehen, ihn als Mann oder Frau der Tat übergroß erscheinen zu lassen. Es ist ein Dezionismus des Maulheldentums, unernst, lächerlich, deplatziert.“ Lesen: Floskelkunde: „Es muss alles getan werden“ – Alexander Kissler – eigentümlich frei.

Verwirrungen

Während des Oster-Hochamtes hat ein 44-Jähriger im Dom von Münster mit einem Stock wild um sich geschlagen und Bischof Felix Genn attackiert. schreibt Spiegel-online, und zwar unter der Überschrift: Verwirrter Mann attackiert Bischof mit Besenstiel und weiter: Der Angreifer ist möglicherweise psychisch krank. Selbstverständlich muss der Täter psychisch krank gewesen sein. Sonst könnten die Leser womöglich darüber nachdenken, dass zur „Verwirrung“ nicht nur der Verwirrte gehört, sondern auch der ihn Verwirrende. Und dies wäre für „Spiegel“-Leser doch eine höchst verwirrende Erkenntnis.

Massenaustritte aus der Klimakirche

Massenaustritte aus der Klimakirche Religiöse Botschaften haben es zur Zeit generell schwer. Während sich aber der Katholizismus vor allem des Trommelfeuers der Medien erwehren muss, verliert der Klimatismus trotz engagierter Unterstützung durch dieselben Medien an Boden. So sehr, dass der „Spiegel“, einen Meinungsklimawandel witternd, auf Distanz geht und unter dem Titel „Die Wolkenschieber“ schreibt: „Schlampereien, Fälschungen, Übertreibungen: Die Klimaforschung steckt in einer Vertrauenskrise. Wie zuverlässig sind die Vorhersagen über die globale Erwärmung und ihre schlimmen Folgen? Droht wirklich der Weltuntergang, wenn die Temperaturen um mehr als zwei Grad steigen?Für Phil Jones ist das Leben „furchtbar“ geworden. Vor Monaten noch war …

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München: S-Bahn-Fahrgast stirbt nach Attacke

„München: S-Bahn-Fahrgast stirbt nach Attacke Bei einem brutalen Angriff an einer Münchner S-Bahn-Station ist ein 50-jähriger Fahrgast tödlich verletzt worden. Der Mann hatte noch in der Bahn versucht, eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Jugendlichen zu schlichten. […]“ Über Nationalität und Religionszugehörigkeit der Täter können selbstverständlich nur völlig haltlose Mutmaßungen angestellt werden. (Nachtrag 13.09.09, 18.23 Uhr: Inzwischen ist die Pressemitteilung der Münchner Polizei ins Netz gestellt worden. Demnach handelt es sich bei den Tätern um deutsche Staatsangehörige. Angaben zum ethnisch-religiösen Hintergrund wurden nicht gemacht.) (Nachtrag 22.35 Uhr: Der zuständige Staatsanwalt stellt klar, dass es sich um Deutsche ohne Migrationshintergrund handelt. Ach, Du …

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Lockerbie-Attentäter: Freigelassener Attentäter plant Autobiografie – STERN.DE

Lockerbie-Attentäter: Freigelassener Attentäter plant Autobiografie –  STERN.DE. Und außerdem plant er, seine Unschuld zu beweisen. Hieß es nicht, der Mann sei todkrank und habe nur noch wenige Monate zu leben? Und nun nimmt er sich gleich zwei Projekte vor, die schon einen gesunden Menschen strapazieren und lange Zeit beschäftigen würden. Der Verdacht der Amerikaner, die Freilassung habe wohl mehr mit Öl als mit Humanität zu tun, bekommt immer mehr Nahrung.