Feminismus und die Entmännlichung Europas

(Gastbeitrag von Thatcher; zuerst erschienen in Fakten-Fiktionen)

Jeder, der das Wort „Gender Mainstreaming“ und die damit verbundenen Vorstellungen von der Selbstbestimmtheit geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen verwendet, sollte das grausame Experiment aus Kanada kennen, in dem Bruce Reimer, 22 Monate alt, zu Brenda Reimer umoperiert wurde. Fortan sollte das Kind nur noch Mädchenkleider tragen und als Mädchen aufwachsen, Die Erzieher wunderten sich bloß immer, weshalb dieses “Mädchen” so aggressiv war und seine Kleidung immer wieder zerriß. “Sie” wurde traurig und depressiv. Als “Brenda” so alt war, dass “sie” ein junger Mann hätte sein können, erzählten die Eltern die ganze Geschichte. Sofort legte der verhinderte Junge die “Brenda”-Identität ab und lebte als David Reimer ein typisches Männerleben, heiratete und adoptierte Kinder (zeugen konnte er ja keine mehr). Mit 38 Jahren nahm sich das menschliche Versuchskaninchen das Leben. Der Leiter des Menschenversuchs, John Money, verschwieg fortan diesen Fall, der ihm zuvor als Erfolgsgeschichte gegolten hatte.

Warum war es nicht möglich gewesen, aus Bruce eine richtige Frau zu machen, wenn nicht aufgrund tiefliegender mentaler, letzten Endes genetisch bedingter Unterschiede, die weder durch Operieren noch durch Hormongabe noch durch soziale Faktoren wie Erziehung vollständig beseitigt werden konnten? Wieviele solcher menschengemachten Tragödien ist man bereit zu akzeptieren, bevor man aufhört, sie als Einzelfälle abzuqualifizieren?

Ich persönlich habe nichts gegen Schubladen. Sie helfen Ordnung zu halten, machen die Welt verstehbar, verhindern, dass man bis zum Tod jeglicher gedanklicher Klarheit ausdifferenziert, und haben innendrin noch jede Menge Platz für individuelle Ausprägungen der darin abgelegten Einzelfälle.

Die Menschheit existierte Millionen Jahre mit den beiden Schubladen „Männlich“ und „Weiblich“, und niemand, von dem wir heute noch wüssten, meinte, hier müsse “mehr differenziert werden”. Ein Kulturkreis, der von oben her dazu erzogen wird, diese “biologistische Zweisphärentheorie” abzulehnen, existiert gerade einmal 40 Jahre. Ergebnis offen; wahrscheinlich werden sich aber die in Schubladen denkenden Kulturen dank der besseren Demographie am Ende durchgesetzt haben. Und dann wird es wieder so sein wie eh und je. Nur dass ein bestimmter Kulturkreis sich selbst ausgelöscht hätte, aus rein ideologischen Gründen.

Der Feminismus, aus dessen Prinzipien sich die Theorie des kulturell bestimmten Geschlechts ergibt, ist eine schiere Ideologie. Der Kommunismus und der Nationalsozialismus waren zwar schon schlimm, aber sie sahen sich “nur” als das Ende von maximal 5000 Jahren Geschichte. Der Feminismus kommt dagegen mit dem bombastischen Anspruch, die Menschheitsgeschichte von 1 Million Jahren auf den Kopf zu stellen, und “begründet” das mit nichts weiter als gefälschter und verantwortungsloser Wissenschaft. Ich würde lieber an den westlichen Kulturkreis appellieren, zur Vernunft zurückzukehren, bevor es zu spät ist. Vernunft ist nicht das gleiche wie Logik oder Verstand oder „wissenschaftliche Objektivität“; sie berücksichtigt immer auch die Erhaltung des Lebens im je Eigenen. Insofern ist der Feminismus oder Gender Mainstreaming unvernünftig bis hin zur Selbst-Extermination.

Frauen, die die neomarxistische Umerziehung namens Feminismus verinnerlicht haben, haben zuerst ihre eigenen Männer zu “Softies” (sprich: Weicheiern) umerzogen, denn die waren ihnen samt und sonders zu “macho”haft und sowieso alle potentielle Vergewaltiger und kriegsgeil. Auf diese Sorte Mann hatte frau dann keinen Bock mehr, und so rief sie mit Ina Deter nach “neuen Männern”, die das Land brauche. Sie kamen – aus dem Orient, aus der Türkei, aus Schwarzafrika. Hier spielte deren Machogehabe dann keine Rolle mehr; im Gegenteil, es machte sie erst richtig interessant. Das Ergebnis ist also mitnichten eine kleinere Zahl machohafte Männer im Land, sondern ein Haufen fremder und aggressiver Männer, die von den feministisch umerzogenen eigenen nicht mehr beherrscht werden können. Dass auf diese Weise die Zahl der Vergewaltigungen ansteigt, kann ich gelinde gesagt nachvollziehen. War es das, was die Frauen erreichen wollten? Herzlichen Glückwunsch! Die Globalisierer haben die feministischen, sich “links” dünkenden Frauen – wie auch Männer – wie eine Violine gespielt.

Die Frauenbewegung hatte zwei Phasen: eine um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, und die andere begann um 1968/69 in den USA und brachte insbesondere die “Emanze” in lila Latzhose hervor. Wenn sich die letzteren in die Tradition der ersteren stellen und deren Erfolge (z.B. Wahlrecht für Frauen, das Recht, bestimmte Berufe wie Lehrerin zu erlernen, etc.) für sich reklamieren, dann ist das durchaus fragwürdig. Diese zweite Phase wurde ideologisch durch Simone de Beauvoir vorbereitet, die als Vertreterin des Neomarxismus heute noch viel zu positiv gesehen wird. Die ideelle Unterstützung totalen Widerstands der angeblich “kapitalistisch Unterdrückten”, das Umlügen jeglicher Staatsgewalt zur “illegitimen Repression” und jeglicher illegaler Gewalt zum “legitimen Widerstand” und das krampfhafte Augenzudrücken gegenüber den kolossalen Verbrechen linker Revolutionäre und Regimes (Castro/Guevara, Mao, Pol Pot, Ho-Chi-Minh, PFLP/PLO, RAF etc.pp.), das ihr Ehemann, Jean-Paul Sartre, praktizierte, übertrug sie in den familiären Kleinbereich, indem sie jede Frau als von Vätern, Ehemännern und Söhnen unterdrückt erklärte, und machte damit jedes harmonische Zusammenleben unmöglich, wo ihre “Theorie” wirksam wurde. Mit dieser Vorgehensweise entsprach sie durchaus dem Programm der Neomarxisten um Antonio Gramsci, deren Fernziel dabei war, die westliche, “kapitalistische” Gesellschaft tiefgreifend umzuerziehen und den kulturellen Boden für eine marxistische Revolution zu bereiten. Insgesamt betrachtet, hatten die Epigoninnen Beauvoirs, vor allem Alice Schwarzer, damit Erfolg, wenngleich die marxistischen Regime inzwischen zusammengebrochen sind. Doch ein ersatzweiser Eroberer steht in Form des organisierten Islam schon bereit.

Der schwerste Sündenfall der zweiten, neomarxistischen Welle der Frauenbewegung war denn auch, nach der Umerziehung der eigenen nach “neuen Männern” gerufen zu haben (dass diese dann tatsächlich kommen konnten, bewirkten zwar unsere Politiker, aber die konnten sich dafür immerhin auf einen maßgeblichen Teil der weiblichen Wählerschaft berufen), und nicht, dass sie das Bewusstsein dafür weckten, dass Vergewaltigung von Übel ist. Dieses sollte sich für gut erzogene Männer eigentlich von selbst verstehen, und Vergewaltigung als “typisch männliches Verhalten” zu charakterisieren, wie es Feministinnen taten und tun, muss ich daher vehement zurückweisen. Es ist eine Verhaltensweise roher, schlecht erzogener und undisziplinierter Männer.

Wir sehen ja am heutigen Zustand Europas, dass eine Erziehung der Jungen nach männlichen Prinzipien wie Überwindung der Angst, Geringschätzung von Schmerz und Anstrengung und Selbstbewusstsein gegenüber Frauen (das allzuoft von diesen als “Machogehabe” diffamiert wird) mindestens so lange unabdingbar ist, wie es reale Konflikte und materielle Feindschaften gibt und die Feinde des Westens ihre Männer nach solchen Prinzipien heranziehen. Gewalt, insbesondere staatliche/polizeiliche und kriegerische, haben wir infolge der Feminisierung des Schulwesens seit den 80er/90er Jahren als etwas grundlegend Verwerfliches beigebracht bekommen, und als scheinbare Alternative wurden uns allerlei soziologische und überaus steuergeldschwere Programme präsentiert, die aber auch alle bezahlt sein wollen. Wir glauben, dass wir der Gewalt nicht mit Gewalt, sondern mit immer mehr Geld gegenüberzutreten moralisch verpflichtet wären – eine Auffassung, die uns in die Pleite und in den Untergang treiben wird.

Nach Carl Schmitt fängt das Politische dort an, wo Feindschaften sind. Politische Einheiten werden dadurch festgelegt, dass sie die gleichen Feinde haben. Nicht sekundäre oder tertiäre Dinge wie Sozial- oder Umwelt- oder Abrüstungspolitik sind also die entscheidenden Faktoren bei der Bildung des politischen Bewusstseins, sondern die materiellen Konfliktlagen, die zur Sicherung des eigenen kulturellen und sozialen Kontextes motivieren können. Wenn sich die Bevölkerung eines Gebietes, die Anhängerschaft eines Propheten oder eines Ideologen oder auch eine anders definierte Gruppierung von Menschen dieses gemeinsamen Kontextes bewusst wird und die Fähigkeit erlangt, sich gegen äußere Eindringlinge, Ketzer oder Konterrevolutionäre zu behaupten, so etabliert sich die politische Einheit, die man im Falle eines sich seiner selbst bewussten Volkes Nation nennt. Man mag es, dem weichgespülten Modernismus folgend, für eine änderungswürdige menschliche Schwäche halten, seine Identität anhand von Feindschaften herauszubilden, aber man hat das Faktum zu akzeptieren, dass dies von den meisten Menschen der überwiegenden Zahl der Kulturkreise dieser Erde so gehandhabt wird.

Somit wird der Islam zu einer politischen Einheit, denn er definiert alle Nichtmoslems zu Feinden. Der Feminismus dagegen versucht, die Frauen zu einer politischen Einheit zu machen, indem er sie gegen alle Männer, egal welcher Nation, zu politisieren beabsichtigt. Für Feministinnen, die die Grundlagen des feministischen Weltbildes wirklich verinnerlicht haben, sind der eigene Mann, der Vater, der Sohn ein ebenso großes Feindbild, wie es Herr Nasrallah oder Herr Ahmadinedschad für das israelische Volk darstellt. Zwar gibt es durchaus VertreterInnen dieser Spielart, die das nicht so krass sehen, doch verhalten sich die exakt so zu ihren radikaleren Vertretern wie Abdullah Normalmoslem zu Bin Laden und Co.

Dass bei dieser Art, politische, also kampfbereite Einheiten quer durch Familien und Nationen zu legen, nichts beim alten bleibt und auswärtige Eroberer, die sich nicht durch solche Manöver zerspalten lassen, begünstigt werden, liegt. m.E. auf der Hand. Ziel dieser Zerspaltung der eigenen Familie, der eigenen Nation war die Schaffung einer “gerechten”, “gleichen” Welt – was damit gemeint war, blieb jedem einzelnen zur eigenen Interpretation. Das Problem bei Versuchen, eine einheitliche Welt zu schaffen, sind aber die bestehenden Feindschaften, die dabei beharrlich ignoriert werden müssen. Wenn ein solcher Versuch vom westlichen Kulturkreis ausgeht, dann wirkt er dort auch zuerst und zunächst am nachhaltigsten. Dadurch entsteht naturgemäß ein Ungleichgewicht zu Ungunsten des westlichen Kulturkreises und zu Gunsten jener politischen Einheit, deren Feindbild der Westen ist. Seine Normen können nicht mehr aufrechterhalten werden, statt dessen werden die Normen dieser Fremdeinheit mit Gewalt umgesetzt. Im Falle der Moslems bedeutet das eben, dass Frauen, zumal diejenigen der Feinde, sexuelles Freiwild sind. Man erkennt die tugendhafte Frau jetzt am Kopftuch, nicht mehr an der Kinderstube oder Ähnlichem.

Ich kritisiere den Feminismus aufgrund seiner eigenen zentralen Aussagen, aus seiner inhärenten Widersprüchlichkeit und Radikalität, aus seiner Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit und aus den sich abzeichnenden Konsequenzen, die das Überleben der europäischen Kultur als Ganzem gefährden.

Die Kritik an einer Ideologie sollte jedoch nicht in Eins gesetzt werden mit Kritik an den Subjekten, die sie verkörpern. Schließlich gilt für Feministinnen, was auch fairerweise von ’68ern und Moslems gesagt werden muss: Würden sie die politischen, philosophischen und weltanschaulichen Grundlagen ihres jeweiligen Systems gänzlich durchschauen, so würden sie sich in großen Scharen abwenden. Diese Ideologien leben davon, dass ihnen Menschenmassen aufgrund irrtümlicher Annahmen oder von außen geweckter Erwartungen als Mitläufer folgen, die sich mit den Grundlagen aus Zeitmangel oder Desinteresse nicht ausreichend beschäftigt haben. Doch diejenigen, die willentlich und trotz der Einwände an einer Ideologie festhalten, müssen schon damit leben, dass ich sie für zumindest ideologisch halte, was von Borniertheit nicht mehr allzu weit entfernt ist.

Dass der Feminismus eine Ideologie ist, liegt daran, dass er sich von objektiven, empirischen Tatsachen wie dem Reimer-Fall und ähnlich gelagerten Fällen nicht im Geringsten beeindrucken läßt. Im Falle des Widerspruchs zwischen Theorie und Empirie obsiegt in seinem Denken die Theorie; das ist immer ein Kennzeichen für eine Ideologie. Der Kommunismus – und mit ihm die Kommunisten; das müssen sie schon auf sich sitzen lassen – glaubt auch, dass ihn die samt und sonders gescheiterten roten Systeme nicht tangieren, da es ja noch kein „wahrhaft“ kommunistisches System gegeben habe. Die Ideologie wäscht sich selbst rein vom empirischen Schmutz; mit der Wirklichkeit verbittet sie sich, verglichen zu werden.

Ich übersetze zur Zeit viele Fjordman-Texte, und aus denen erkenne ich, dass im westlichen Kulturraum zweierlei Vorgänge parallel ablaufen. Zum einen ist das der Aufstieg der Frauen zur Herrschaft im Staat und die Etablierung weiblicher Sichtweisen auf das Staatswesen, zum anderen die Zunahme der Gewalt durch die eingewanderten moslemischen Neubürger, der nicht mehr mit adäquaten Mitteln gegenübergetreten wird. Die Parallelität beider Vorgänge ist dabei nicht zufällig, sondern das zweite leitet sich aus dem ersten ab.

Die Machtausübung durch Frauen geschieht nicht allein durch Frauen in gewählten Regierungsämtern, sondern auch durch die Besetzung von Positionen in allerlei Ämtern, Kommissionen und Gerichtsstuben. Der Staatsapparat hat sich in Skandinavien wie auch in Deutschland mächtig aufgebläht, um die vielen Interessierten mit Pöstchen versorgen zu können, wofür diejenigen Steuern zahlen sollen, die wertschöpfend arbeiten. Zwar muss der Staatsapparat, um sich und seine notwendigen Institutionen am Leben zu erhalten, notwendigerweise am Wirtschaftsleben parasitieren, doch sollte er dabei nicht zum Parasitoiden werden, der seinem Wirt mittels zu hoher Abgaben die Lebensgrundlage entzieht. Die Auswirkungen dieser staatlichen Expansion sind: Frauen können sich im Umgang mit ihren Männern alle Formen der Niedertracht erlauben, da die Behörden und Gerichte unfähig sind, in Frauen etwas anderes als Opfer des Patriarchats und gewalttätiger Männer zu sehen. Frauen haben, zumal mit richtigem Parteibuch, dank Genderparität bessere Karten, trotz in der Regel schlechterer Qualifikation bessere Chancen auf Stellen im Apparat. Unsere Kinder werden zu über 90% von Frauen unterrichtet, die oftmals in krasser Weise die Mädchen vor den Jungen bevorzugen, ihnen bessere Noten geben und dazu in frecher Weise sagen: Da sieht man es wieder mal, Frauen können eben doch mehr.

Das gleiche Prinzip wird vermutlich auch im Zusammenhang mit der Förderung von bildungsunwilligen Migranten zum Tragen kommen: Weil sie konstant weniger können als die Einheimischen, müssen sie – zwar wirkungslos, aber auf Kosten der Einheimischen – mehr gefördert werden, und wenn dann beide Gruppen auf dem niedrigstmöglichen Niveau gleiche Nichtleistung bringen, gibt man den Migranten – weiI sie ja allüberall so sehr benachteiligt werden – die besseren Noten; und siehe da, quod erat demonstrandum: Sie sind besser als die Einheimischen! Es ist wie in dem Witz von dem alten Araber, der die Kinder anlügt, es gebe in der Stadt Süßigkeiten, und dann an seine eigene Lüge glaubt. Den Schaden haben allein die Einheimischen Europas, die offensichtlich nicht nur von einem hohen kulturellen Niveau auf das niedrigere Niveau der Zuwanderer herabsinken, sondern das Ganze auch noch aus der Position von Bürgern zweiter Klasse erdulden müssen, auf deren Wohlergehen einfach nicht weiter geachtet wird.

Im gleichen Maße, wie Frauen in die Polizei und in die Bundeswehr eindringen, schwindet auch dort die Akzeptanz für von Gewalt begleitete Maßnahmen zur Lösung gewalthaltiger Problemlagen. Die nationalen Grenzen werden nicht mehr geschützt; wenn auch nicht de jure, so herrscht de facto völlige Freizügigkeit über die europäischen Außengrenzen. Ausweisungen von straffälligen Ausländern werden nicht mehr vorgenommen, denn das gilt als ausländerfeindlich und faschistisch, obwohl es ein essenzieller Daseinszweck des Staates wäre, Ausländer von Staatsbürgern zu unterscheiden, von ersteren besondere Rechtstreue zu verlangen und sie ansonsten loszuwerden. Auch hier zeigt sich eine weibliche, Gewalt vermeiden wollende, vermitteln wollende, aber eben nur wollende Sichtweise. Jugendgewalt wird pathologisiert; die Verantwortung „der Gesellschaft“, also nicht dem Täter, zugeschustert. Die Opfer von Gewalt werden mit dem Problem alleine gelassen, und wenn sie erleben müssen, dass ein 21jähriger Intensivtäter für schwerste Körperverletzungsdelikte zum zwanzigsten Mal von feminisierten ’68er-Richtern Bewährung bekommt, damit er nicht wegen einer Haftstrafe abgeschoben werden muss, dann muss sich das doch wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen. Fälle dieser Art kann man täglich auf PI lesen, und sie sind leider fast alle wahr. Und im Bundestag wird ernsthaft über die mehr als absurde Frage debattiert, ob man auf Schiffen der Bundesmarine am Horn von Afrika Polizisten dabei haben muss, weil Soldaten keine Piraten verhaften dürften. Mein gesunder Menschenverstand sagt: Piraten sind seit 3000 Jahren Feinde der Menschheit und verdienen keinerlei Schonung. Sie gehören mitsamt ihren Schaluppen versenkt, und fürs Versenken braucht man keine Schupos!

Was ich sagen will: Der Staat mit seiner Polizei, seinen Streitkräften und seinen Gerichten ist von seinem Zweck her ein institutionalisiertes Gewaltsystem, das von seinem Gewaltmonopol auch Gebrauch machen muss, wenn es mit Gewalt konfrontiert wird. In dem Maße aber, in dem sich die „weibliche“ Sichtweise auf den Staat ausbreitet, die die Gewaltlosigkeit und die Deeskalationsstrategien bis in Seekriegssituationen treiben will, handelt der Staat irrational und schadet seinem höchsten Subjekt und Grund seiner Existenz: seinem Volk. Er handelt wie eine schutzlose Frau, von der der fremde und feindliche Macho-Mann weiß: Sie wird sich nicht resolut zur Wehr setzen; ich kann sie also ohne Folgen vergewaltigen. Und so kommt es auch: Das aggressive, männliche System Islam übernimmt kampflos das mutwillig degenerierte, verweiblichte System Europa. Die Leidtragenden sind wiederum die Einheimischen Europas, die mit der Gewalt und den versagenden Staatssystemen alleine gelassen und der gleichen Unterdrückungssituation ausgeliefert werden, die etwa die Christen in Palästina oder Ägypten heute schon haben.

Ist angesichts dieses Panoramas klarer geworden, warum ich den Feminismus insgesamt ablehne und es nicht nachvollziehen kann, dass jemand, den ich für ausreichend intelligent und interessiert halte, an dieser selbstzerstörerischen Sicht unbedingt festhalten will?

Das 19. Jahrhundert, insbesondere dessen letztes Viertel, möchte ich dagegen als einen Kontrapunkt setzen. Auch die Frauen waren großenteils zufrieden, es herrschte im Allgemeinen keine Not, niemand setzte ihnen Flöhe wegen „Frauenbefreiung“ und „sexueller Revolution“ u.Ä. ins Ohr, und es herrschte ein nie wieder erlebter Aufschwung in Kunst, Industrie, Handel und Wissenschaft. Es war für Deutschland und Europa (und als Deutscher und kultureller Europäer schreibe ich aus deren Perspektive; der Rest der Welt kümmert mich ganz einfach nicht so sehr – was meinerseits keiner Begründung bedarf) eine Zeit relativer Stabilität und souveräner Nationalstaaten, in der es noch keine totalitären Bestrebungen gab und jeder freie Mann sein Vaterland liebte. Ich behaupte, dass Deutschland und Europa, wenn es den guten männlichen Prinzipien jener Zeit treu geblieben wäre, mit dem Islam spielend fertig werden würde – ja dass es nicht einmal einen Versuch des Islam gegeben hätte, Europa zu überrollen, da dessen überlegene Stärke offensichtlich gewesen wäre.

„Weibliche“ Stärken wie Einfühlungsvermögen, Sanftheit und Gewaltfreiheit haben im gesellschaftlichen Kleinbereich ihren Sinn, insofern sie ein Klima der Liebe und des Angenommenseins schaffen können. Das muss man nicht als machohafte Beschneidung weiblichen Machtwillens sehen – der ja ohnehin problematisch ist wegen seiner Konsequenzen -, wenn man das nicht zwanghaft zu müssen glaubt. Im Staatswesen, das aufgrund seines schieren Daseinszwecks mit Gewalt umgehen muss, haben sie aber nichts zu suchen, wenn es dauerhaft funktionieren und allen gleichermaßen Schutz bieten soll.

Die Konsequenz dieser Trennung wäre wohl oder übel, dass man Frauen – bis auf wohlbegründete Ausnahmen – keine essentiellen staatlichen Ämter und Positionen (in Regierung, höherem Beamtenapparat, Polizei, Militär und Justiz) mehr zugesteht; dass man ihre Karriereambitionen also aus Staatsraison beschränkt, weil dies für alle das Bessere ist. In Positionen, wo es die kollektive Sicherheit nicht tangiert und wo das richtige Maß gehalten wird, wie etwa dem Schulwesen, der Medizin oder der privaten Wirtschaft, sehe ich dagegen keinerlei Notwendigkeit, das Wirken von Frauen irgendwie einzuschränken, und muss ich mir vehement verbitten, dass mir das dauernd frech unterstellt wird.

Dies ist weiterhin auch nicht einfach eine Sichtweise, die neben anders lautenden Sichtweisen wie etwa der feministischen gleichberechtigt wäre (das wäre Relativismus); nein, sie muss für sich Objektivität reklamieren, weil die Einrichtung des Staates eben objektiv für alle funktionieren muss und daher nicht den Moden der Zeit unterworfen werden darf. Aber mit solchen Positionen vermag heutigentags nicht einmal mehr ein Papst zu den Menschen durchzudringen; wie könnte ich das da erwarten?

Sowieso glaube ich nicht, dass Frauen wirklich Herr der Lage sind, sondern dass der Feminismus, ebenso wie andere populäre politische Bewegungen wie der Ökologismus, nur deshalb heute erfolgreich sein können, weil ihnen nicht, wie etwa der konservativen Bewegung, der ich mich selbst zurechne, von oben Steine in den Weg gelegt werden. Man erzählt den Menschen etwas von Demokratie und „Mit Engagement kann man was erreichen“, doch ist eine Mitsprache des einfachen Volkes nur dort möglich, wo es von oben her gestattet wird. Insofern gibt es für die Europäer heute hinsichtlich der politischen Betätigungsfelder keine Wahlfreiheit: Wer ökologisch bis ökologistisch, im Sinne der Weltklimareligion denkt, der kann in Machtpositionen kommen, während solche, die die kulturelle Substanz ihres Volkes erhalten wollen, damit rechnen müssen, dass man eines Tages ihre zerfetzte Leiche in einem manipulierten Autowrack auffindet.

Ich fürchte, dass die Globalisierung der Völker, in der totale Freizügigkeit für jeden herrscht, wirklich das Ende der großen Genies und Entdecker und Erfinder sein könnte, denn die vereinheitlichte Menschheit würde aus genetischen Gründen keine herausragenden Individuen mehr hervorbringen können. Die über viele Generationen weitergereichten Werte und kollektiven Erfahrungen eines Volkes ermöglichen erst so etwas wie hohes Niveau in der Bildung und damit Erfindungsgeist und Kreativität – sei es in technischen oder künstlerischen Bereichen. Werden in diese kulturelle Textur zwangsweise Menschen gesetzt, die ganz andere kollektive Erfahrungen und Traditionen mitbringen, so können sie sich buchstäblich nicht mehr untereinander verständigen – selbst wenn die Sprache keine Barriere ist, so gibt es noch weitere Barrieren wie etwa die Beherrschung der Grundrechenarten, Kenntnisse in Geographie und Naturwissenschaften, die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Geschichte sowie einen Überblick über den Reichtum des künstlerischen und literarischen Erbes, den die Zugewanderten, wenn sie ihn auch erwerben, so doch viel weniger als etwas betrachten können, woran sie Teilhabe hätten. Die zunehmende Gleichmacherei im Bildungssystem – auch sie ein Ausfluss feministisch-sozialistischer Zwangsvorstellungen, denn das Verhalten von Frauen, unter mehreren Geschwistern Gerechtigkeit vor allem als Gleichbehandlung zu praktizieren, läßt sich nicht einfach auf eine Schulklasse mit völlig unterschiedlich begabten und interessierten Kindern übertragen – nimmt Individuen, die das Potential haben, Genies zu werden, ihre Möglichkeiten, während sie das, weswegen sie offiziell praktiziert zu werden vorgibt, nicht erreicht, nämlich die Etablierung eines gleichmäßig nicht zu niedrigen Niveaus für alle. Doch eine Gemeinschaft, die sich auch als solche begreifen können soll, bedarf der genialen Geister in viel stärkerem Maße als der vereinheitlichten Masse, die bestenfalls zur Industriearbeit oder zum Empfang staatlicher Unterstützung, damit also zur Abhängigkeit, konditioniert werden kann. Und selbst wenn es ein Genie gäbe, so fehlten die Riesen, auf deren Schultern es stehen müsste, denn die großen Leistungen unserer Vorgänger werden umso mehr in Vergessenheit geraten, je miserabler das Bildungsniveau im mutwillig verfremdeten Europa wird. Wir würden dann das Ende der großen Erfindungen erleben und ein Zeitalter aufkommen sehen, das genausowenig innovationsfähig wäre wie die islamische Kultur – und das selbst dann, wenn es dem erobernden Islam nicht gelingen sollte, in Europa die Oberhand zu gewinnen. Angesichts der stark zum Nachteil der Europäer ausfallenden Demographie ist es jedoch wahrscheinlicher, dass Europa in absehbarer Zeit islamisch dominiert sein wird.

Ein weiterer Aspekt, den man bedenken sollte: Die langlebigen Überlieferungen einer ganzen Reihe von Kulturkreisen warnen in der Tat die Männer davor, Frauen zu mächtig werden zu lassen. Da wäre das Alte Testament, das Eva anweist, sich Adam unterzuordnen. Da wäre das Tao Te King, das Frauen das Yin, die “dunkle, zerstörerische Macht” zuschreibt, im Gegensatz zum Yang, das mit männlichen und aufbauenden Eigenschaften assoziiert wird. Da wäre der indische Kult um Kali, das Urbild der lebenszerstörenden weiblichen Furie. Solche verschlingenden Gottheiten existieren auch in den alten amerikanischen Kulturen, und alle haben sie weibliche Attribute. Da ist natürlich das Neue Testament mit den Paulusbriefen, die die Frauen anweisen, in der Gemeinde zu schweigen. Heraklit vertrat die Ansicht, dass Frauen viel schneller zu bösen Gedanken neigen als Männer. Die Liste ließe sich sicherlich noch fortsetzen.

Es gibt auch noch eine andere Sichtweise, als dass dies alles Manifestationen des Frauen unterdrückenden Patriarchats seien. Es könnte das akkumulierte kulturelle Gedächtnis der Menschheit sein – jedenfalls derjenigen Kulturen, die langlebig genug waren, solche kulturellen Gedächtnisse aus 5000 Jahren anzusammeln. Dagegen eine maximal 120jährige Geschichte der “Frauenbefreiung” als gleichwertig oder sogar überlegen zu setzen (die – wie geschildert – auch noch in zwei höchst unterschiedliche Phasen zerfällt), verdeutlicht ein gewaltiges Missverhältnis der Dimensionen, da man dazu neigt, die jüngeren Entwicklungen gegenüber den älteren maßlos zu überschätzen.

Integration

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister ArminLaschet hat die Übernahme des ersten schottischen Schäferhundes in den Polizeidienst des Landes begrüßt. Bei der feierlichen Übergabe des Diensthalsbandes an den künftigen Drogenspürhund Bellow (Foto rechts) betonte Laschet die dringende Notwendigkeit, die Drogenfahndung als bisher ausschließliche Domäne des deutschen Schäferhundes auch für Hunde nichtdeutscher Herkunft zu öffnen:

„Gerade Hunde mit Migrationshintergrund stellen aufgrund ihrer besonderen interkulturellen Sensibilität und Kompetenz eine Bereicherung für die nordrhein-westfälische Polizei dar.“

Der Minister betonte allerdings, dass dies nur ein erster Schritt sein könne: Angesichts der besonderen Empfindlichkeit gerade muslimischer Mitbürger gegenüber Hunden werde der Aufbau einer Katzenstaffel für die Drogenfahndung mit besonderem Nachdruck verfolgt. Er hoffe, dass die ersten Spürkatzen schon im kommenden Jahr an sozialen Brennpunkten zur Verfügung stehen.

Bellow wird am Montag seinen Dienst bei der Drogenfahndung im sauerländischen Plettenberg antreten.

S. Trifkovic: Großbritannien führt die Scharia ein

von Sdrja Trifkovic
16. September 2008

Übersetzung von Thatcher

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Srdja Trifkovic

Britische Zeitungen berichten, dass Scharia-Recht offiziell in Großbritannien in Kraft gesetzt worden ist, indem Scharia-Gerichten die Macht gegeben wurde, Fälle nach moslemischem Zivilrecht zu regeln, bemerkenswerterweise auch bei Fällen, wo es um das Schlagen von Ehefrauen geht. Gordon Browns Labour-Regierung “hat in aller Stille die Machtübertragung an Scharia-Richter abgesegnet, so dass sie Fälle von Scheidung und Finanzstreitigkeiten bis hin zu häuslicher Gewaltanwendung entscheiden dürfen.” Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass islamische Entscheidungen ab jetzt mit der vollen Macht des Justizsystems, durch die County Courts oder den High Court, vollstreckbar werden.

Scharia-Gerichte mit diesen Befugnissen wurden in London, Birmingham, Bradford und Manchester errichtet, das Hauptquartier dieses Netzwerks befindet sich in Nuneaton, Warwickshire, und zwei weitere Gerichte sind in Planung für Glasgow und Edinburgh. Ein sichtlich erfreuter Sheikh Faiz-ul Aqtab Siddiqi, dessen Moslemisches Schlichtungstribunal (Muslim Arbitration Tribunal) diese Gerichte leitet, erklärt, dass er eine Klausel im British Arbitration Act von 1996 ausnutzt, der Scharia-Gerichte als „Schlichtungstribunale“ (arbitration tribunals) einstuft, deren Entscheidungen rechtlich bindend sind, sobald in einem Streit beide Parteien übereinkommen, deren Autorität anzuerkennen. Es versteht sich von selbst, dass geprügelte moslemische Ehefrauen und enterbte moslemische Töchter die Autorität von Scharia-Gerichten „freiwillig anerkennen“ werden, anstatt sich verschiedenen unangenehmen und womöglich tödlichen Konsequenzen gegenüberzusehen, die es hätte, sich nicht konform zu den Regeln und Vorlieben „der Gemeinde“ zu verhalten.

Was dies in der Praxis bedeutet, wurde vor kurzem durch einen  Erbschaftsstreit in den Midlands deutlich, in dem das Scharia-Gericht von Nuneaton das Vermögen eines moslemischen Vaters zwischen drei Töchtern und zwei Söhnen aufteilte. Die „Richter“ sprachen den Söhnen das Doppelte dessen zu, was sie den Töchtern zusprachen — natürlich in vollkommener Übereinstimmung mit der Scharia, aber entgegen jeglicher Gewohnheit britischer Gerichte, die den Töchtern gleiche Anteile zugesprochen haben würden. In sechs Fällen häuslicher Gewalt, die von Siddiqi angeführt werden, trugen die „Richter“ den Ehemännern auf, „Anger Management“-Kurse und „Beratung durch Gemeindeälteste“ (wie etwa Imamen und Scharia-Richtern) in Anspruch zu nehmen. In jedem dieser Fälle zogen die geprügelten Ehefrauen umgehend die Beschwerden zurück, und die Polizei stoppte ihre Ermittlungen. Es sollte bemerkt werden, dass unter dem normalen britischen Gesetz diese sechs Fälle eher als Straftaten denn als Familienangelegenheiten verfolgt worden wären.

DIE SCHARIA VERSTEHEN — Moslemische Aktivisten betonen, dass vorgeblich ähnliche jüdische Familiengerichte (bet din) und katholische Ehegerichte seit vielen Jahren in Großbritannien existiert haben, doch es gibt einen großen Unterschied: Solche Gerichte beanspruchen ausdrücklich nur die Rechtsprechung über ihre Gläubigen, wohingegen für die orthodoxe islamische Lehre die Scharia das einzige legitime Recht in der Welt darstellt und ihr universelle Rechtsprechungskompetenz sowohl über Moslems und Nichtmoslems zukommt. Für einen gläubigen Moslem bedeutet die Einbettung der Scharia in das britische Rechtssystem in keiner Weise das Ende der Bemühungen. Es ist lediglich ein größerer Meilenstein auf dem Weg, der nicht haltmachen wird, solange nicht alle Briten, ungeachtet ihres Glaubens, den harten Regelungen von Allahs Gesetz und Mohammeds Beispiel unterworfen sind.

Das Islamische Gesetz, die Scharia, ist keine Ergänzung des „weltlichen“ Gesetzbuches, sondern das einzige Gesetzbuch und die einzige Grundlage für Rechtsverbindlichkeit (Koran 4:8). Keine lediglich menschliche Einrichtung hat die Autorität, Gesetze zu erlassen: Scharia-Richter können nichts tun oder erlassen, was im Widerspruch zu Koran oder Sunna stünde. Die Definition, was gerecht ist, hängt einzig von Allahs Willen und Mohammeds Taten ab, auf die keine der gängigen moralischen Kriterien, die man unter Nichtmoslems findet, anwendbar sind. „Gerecht“ und „ungerecht“ werden im Islam nicht als inhärente Merkmale angesehen, nach denen menschliches Handeln rechtmäßig beurteilt werden muss. Ein Scharia-Urteil erfordert natürlich umfangreiche Kenntnis von Koran und Hadithen, genauso wie von islamischen Präzedenzfällen. Jedenfalls ist der Korpus der Rechtsquellen endlich, und nur qiya, Analogieschlüsse, dürfen im Urteil angewendet werden.

Entgegen dem christlichen Konzepts von Legitimität der Regierung (Röm 13,1) verurteilt der Islam die Akzeptanz jeder anderen Form des Rechts [als der Scharia, A.d.Ü.] als Rebellion gegen Allahs Oberhoheit (Koran 5;50). Moslems glauben, dass die Scharia als Richtschnur für die Gültigkeit jeglichen positiven Rechts verwendet werden solle. Christus anerkannte die Herrschaft der menschlichen Regierung als legitim, als er sagte: “Gebt daher dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist” (Matthäus 22;21). Im Islam gibt es dagegen keine solche Unterscheidung zwischen Weltlichem und Göttlichem.

Die Scharia ist mitnichten ein “religiöses Gesetz”, sondern eine Vermischung von politischer Theorie und Strafrecht, das die Bestrafung von Übertretern durch das Schwert des Staates vorsieht. Um legitim zu sein, muss alle politische und gesetzgeberische Macht bei denen liegen, die Allahs Autorität und seinem offenbarten Willen gehorchen, der durch seinen Propheten herabgesandt wurde (Koran 5;59). Die Scharia soll auf die ganze Menschheit angewendet werden, so wie der Koran für die ganze Schöpfung gilt. Alles Recht, das damit nicht vereinbar ist, ist null und nichtig, und zwar nicht nur für Moslems, sondern für die gesamte Menschheit. Juden, Christen und Heiden sind ebenfalls der Scharia unterworfen, und vom Standpunkt Mohammeds her können sie sich nicht auf die Urteile und moralischen Prinzipien vorheriger Offenbarungen berufen (Koran 4;60). Der Rückgriff auf jede andere Autorität ist nicht nur ungerechtfertigt, sondern satanisch. Die Nichtmoslems sind in allen Angelegenheiten nach den Gesetzen des Islam zu richten, “ob ihnen das gefällt oder nicht, ob sie zu uns kommen [sich zum Islam bekehren; A.d.Ü.] oder nicht”.

Die Scharia steht über der Vernunft, über dem Gewissen, über der Natur. Ihr fehlender Anspruch an moralische Grundlagen ist ausdrücklich festgeschrieben: es gibt keinen “Geist des Gesetzes” im Islam, keine Würdigung der Konsequenzen von Taten. Weder die Offenbarung noch die Tradition dürfen in Frage gestellt werden, geschweige denn dürfe irgendein anderer juridischer Standard angewendet werden — auf keinen Fall dürfe man sich auf ein “Naturrecht” berufen, das der Mensch als solcher inhärent besäße. (Koran 5;45)

BRITANNIA DELENDA — Die herrschende Elite in Großbritannien ist entweder ignorant oder, was wahrscheinlicher ist, gleichgültig gegenüber den Folgen, die die Aufnahme der Scharia in das Rechtssystem des Landes hat. Der Fortschritt in der Islamisierung Großbritanniens ist beeindruckend. Anfang des Jahres (2008, A.d.Ü.) erklärte Rowan Williams, der Erzbischof von Canterbury, auf BBC Radio 4, dass die Einführung der Scharia in Großbritannien „unabwendbar erscheint“. Vor zwei Monaten sagte Großbritanniens oberster Richter, Lord Phillips, dass es Moslems in Großbritannien möglich sein solle, unter der Scharia zu leben. Sie praktizieren die Hochform des Appeasements und der Kapitulation, die eine lange und unehrenhafte Geschichte haben.

Unmittelbar nach den Anschlägen des 11. September 2001 sagte der damalige Premierminister „Tony“ Blair: „Was in Amerika geschehen ist, ist nicht das Werk islamischer Terroristen, auch nicht das Werk moslemischer Terroristen.“ Als er zu moslemischen „Gemeindeführern“ sprach, fügte er hinzu: „Es war das Werk von Terroristen, ganz einfach“, die „mit keiner fehlgeleiteten religiösen Rechtfertigung“ geehrt werden dürften, weil sie „allen Glaubenssätzen des Islam zuwidergehandelt“ hätten, der eine „friedliebende, tolerante Religion“ sei.

Des Premiers Worte wiederholend, gelobte der frühere Innenminister John Denham zwei Wochen nach 9/11, „den Krebs der Islamophobie“ zu entfernen, der angeblich Britannien befallen habe, und erklärte, dass „der wahre Islam eine Religion des Friedens, der Toleranz und des Verständnisses“ sei. Er rief die Medien dazu auf, die Verbreitung „eines verzerrten oder karikierten oder von Vorurteilen geprägten“ Bildes von Moslems oder des islamischen Glaubens zu vermeiden. Doch Dr. Richard Stone, Vorsitzender der Kommission für britische Moslems und Islamophobie, reagierte darauf, indem er die Regierung dafür kritisierte, die antimoslemischen Vorurteile nicht „auf einer tiefen Ebene“ und die „institutionelle Islamophobie“ gar nicht angesprochen zu haben.

Genau sechs Monate später, am 7. Juli 2005, kam London an die Reihe. Die Selbstmordbomber waren vier junge britische Bürger, nach der Religion Moslems, drei von ihnen pakistanischer Abstammung, geboren und aufgewachsen in England und in staatlichen Schulen erzogen. Doch der stellvertretende Commissioner der Londoner Metropolitan Police, Brian Paddick, sagte, dass die Schuldigen „sicher keine islamischen Terroristen gewesen seien, weil Islam und Terrorismus einfach nicht zusammenpassen“. Er wiederholte, fast Wort für Wort, die vier Jahre alten Versicherungen Tony Blairs. Blair selbst erklärte, es sei schwer zu verstehen, wie diese „Yorkshire-Lads von Geburt und Jugend“ sich gegen ihre Mitbürger wenden konnten. Die geisteskranke Jihadmannschaft als „lads“ zu bezeichnen — ein englischer Begriff, der sich vom mittelenglischen „ladde“ ableitet –, zeugte von einer ernsthaft verwirrten Denkweise.

Die Aufnahme der Scharia ist eine logische Folge der Blairschen Geisteshaltung, des Ausmaßes der moslemischen Einwanderung nach Großbritannien und der Dynamik, mit der diese wachsende Gemeinde symbiotisch mit dem Konsens der Eliten wechselwirkt. Dieser Konsens hatte angefangen, bevor die Rushdie-Affäre von 1988 es Moslems in Großbritannien erlaubte, ihre Muskeln in offenem Gegensatz zu den Landesgesetzen anzuspannen.

Eine Generation danach haben sich Moscheen und islamische Zentren in ganz Großbritannien vervielfacht und stellen das Rückgrat für die Unterstützung terroristischer Netzwerke dar. Die britischen Sicherheitsbehörden sind im Großen und Ganzen ihren politischen Herren darin gefolgt, alles zu ignorieren, was die Bedrohung angeht. Die Gerichte tragen ihren Teil dazu bei, indem sie routinemäßig die Kriminal-, Asyl- und Terrorismusgesetze in einer Weise interpretieren, die der Sicherheit des Königreiches schadet und dem djihadistischen Untergrund nützt. Dieser Untergrund gedeiht in Moscheen, staatlich unterstützten islamischen Bildungseinrichtungen und Gemeindezentren.

Die neue und vermutlich gestärkte Tory-Partei bietet kaum eine Alternative. Nach einer Serie von Wahlniederlagen hat sie sich unter David Cameron der multikulturalistischen Prozession angeschlossen. Heute glaubt er an rassische, ethnische und geschlechtliche Quotenregelungen. Sein Kollege, der Vorsitzende der Konservativen Partei Francis Maude, sagt, Immigration sei „fantastisch gut“ für das Vereinigte Königreich.

Solche Schwachsinnigkeiten sind Lichtjahre von einem anderen britischen Premierminister und weitaus ehrlicheren Tory entfernt, Winston Churchill, der vor mehr als einem Jahrhundert davor warnte, dass es „keine stärker rückwärtsgewandte Kraft auf der Welt“ gebe als den Islam: „Weit entfernt davon, dem Tode geweiht zu sein, ist der Mohammedanismus ein kämpferischer und bekehrender Glaube. Er hat sich bereits im gesamten Zentralafrika verbreitet, bringt mit jedem Schritt furchtlose Krieger hervor; und wäre nicht das Christentum in den starken Armen der Wissenschaft geschützt — der gleichen Wissenschaft, die es vergeblich bekämpft hatte –, dann könnte die Zivilisation des modernen Europa zusammenbrechen, so wie die Zivilisation des antiken Rom zusammenbrach.“

Die Wissenschaft gibt es immer noch, aber ihr Schutz für das Reich der Seele ist abgebaut worden, vielleicht tödlicherweise. T.S. Eliot wird möglicherweise Recht bekommen, der gewarnt hatte, der Westen würde „nicht mit einem Knall, sondern mit einem Seufzer“ untergehen.


Quelle:
http://www.chroniclesmagazine.org/index.php/2008/09/16/britain-adopts-sharia/

In deutscher Sprache erstmals veröffentlicht im Blog Counterdjihad

Antidiskriminierung

In dem Blog „Ich bin so frei“ erschien vor gut einem Monat eine der präzisesten EU-kritischen Analysen, die ich je gelesen habe, und zwar unter dem Titel

„Die EU-Grundrechteagentur und der Kampf gegen Diskriminierung. Speerspitze von Gesellschaftstransformation und Islamisierungsbegünstigung“

Ich zitiere einige Passagen als Appetithäppchen (sofern man einen Artikel mit diesem Übelkeit erregenden Thema so nennen kann), empfehle aber dringend die Lektüre des ganzen Artikels:

„2007 wurde mit Ratsbeschluß der EU die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte FRA (Fundamental Rights Agency) errichtet.

(…)

Dabei ist anhand der Aktivitäten und Enuntiationen klar erkennbar, daß die Grundrechte hier mit einem kulturpolitischen Veränderungsauftrag identifiziert werden, der hinter der Idee der Antidiskriminierungsgesetzgebung steht. Grundrechte werden mit der Bekämpfung von “Diskriminierung und sozialer Marginalisierung” nahezu gleichgesetzt oder mindestens auf diese zugespitzt.

(…)

Aufgrund ihres Entstehungsaktes, einem einstimmigen Ratsbeschluß, agiert sie im Selbstverständnis, eine jedem politischen Zweifel entzogene Materie zu bearbeiten, also geradezu die Durchsetzung der Staatsgrundlagen und die Sicherstellung des letzten Staatszweckes zu betreiben. Die Agentur hat dabei den Status einer oberstgerichtlichen Institution, die sich die Inhalte ihres Regelrahmens selbst erarbeitet.

Diese Konstruktion erscheint besonders deswegen sehr fragwürdig, weil die Durchsetzung der hier sehr spezifisch interpretierten Grundrechte keineswegs einer gesellschafts- und kulturpolitisch neutralen Staatsgrundlage verpflichtet ist, sondern dem Ideologie-Konzept der Multikulturellen Gesellschaft. Anläßlich der Aufnahme seiner Arbeit in Wien im Frühjahr 2008 antwortete der Direktor der Agentur, der Däne Morten Kjaerum, auf die Frage eines Journalisten, was denn das wichtigste Anliegen seiner bevorstehenden Amtszeit sei: “Der Kampf gegen die Islamophobie”.

(…)

Es wird deutlich, daß nicht einfach nur Verhaltensweisen gegenüber Individuen, sondern Meinungen, Wertungen, Analysen, Positionen und faktische Verhältnisse als Ausdruck von Diskriminierung qualifiziert werden. Dies schließt, wie die obige Liste zeigt, die Wiedergabe historischer und sozialer Tatsachen, durchaus mit ein. Es steht also völlig außer Zweifel, daß die Terminologie und das Instrumentarium der Antidiskriminierungs-Oberbehörde darauf abzweckt, die Ansichten und das Bewußtsein der europäischen Bevölkerung umfassend zu kontrollierten und gleichzurichten, und zwar nicht entlang des Kriteriums von Wahrheit oder Unwahrheit, sondern von verordneter politischer Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz.

(…)

Immer und überall wird ein Repertoire von vier sich wiederholenden Schritten angewendet:

  1. Neudefinition und Umdeutung zentraler Begriffe (…)
  2. Von der Respektierung unterschiedlicher Kulturen zur Akzeptanz einer Gesellschaft, in der viele Kulturen gleichberechtigt sein müssen (und zwar gleichgültig, ob deren Träger autochthonen oder zugewanderten Bevölkerungsbestandteilen angehören).(…)
  3. Stigmatisierung unerwünschter Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Beharren auf der Erhaltungswürdigkeit der Kultur der Mehrheitsbevölkerung und systematische Verschärfung des Konformitätsdrucks. (…)
  4. Konnotation von Reizbegriffen und Verdichtung zu einem kompakten Feindbild.“

[Und nun: LESEBEFEHL für den ganzen Artikel!]

Großbritannien: Straftaten von Moslems sollen nicht mehr richtig verfolgt werden

Jedesmal, wenn man glaubt, noch weiter könne der Westen seine Selbsterniedrigung nicht treiben, belehren uns die Engländer eines Schlechteren. Normalerweise stelle ich Links ja in der Rubrik „Interessantes“ ein, aber ich möchte nicht, dass irgendjemand diesen Artikel von Noergler übersieht:

„Take it easy on muslim extremists“ heißt die neueste Devise für den britischen Dhimmistaat. Die New Labour-Regierung plant nach einem Bericht des Sunday Express, Polizisten die Weisung zu erteilen dass Verbrechen, die von Islamisten begangen werden, nur noch dann verfolgt werden dürfen wenn die Beweislage „eindeutig“ ist und auf jedem Fall zu einer Verurteilung führt. So sollen in den meisten Fällen selbst solche Moslems vom Haken gelassen werden, die zu Rassenhass aufrufen oder im Internet islamistisches Material konsumieren.“

[Der ursprünglich hier verlinkte Text von Noergler steht leider nicht mehr im Netz. M., 26.01.2011]

Wählen Sie einen Stamm, irgendeinen Stamm

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von El Inglés

(übersetzt von Deep Roots)

Das Original “Pick a tribe, any tribe” ist am 16. Februar 2009 bei “Gates of Vienna” erschienen

In dieser Analyse berührt El Inglés Themen, die sowohl in seinem auch auf “Gates of Vienna” veröffentlichten Essay “Surrender, Genocide, or… What?” als auch in Baron Bodisseys Artikel “Taking Care of Your Own” (ebenfalls auf GoV) vorkommen:

Wählen Sie einen Stamm, irgendeinen Stamm
von El Inglés

Stämme

Die zentrale Behauptung dieses Essays ist, daß der Tribalismus (stammesorientiertes Denken/Verhalten) sich als wesentlicher, wenn nicht als der zentrale Beitrag zur Verteidigung westlicher Gesellschaften gegen den Islam erweisen wird. Hierfür gibt es zwei Gründe. Der erste ist der, daß solcher Tribalismus dazu neigen wird, Moslems von vornherein aus jenen Gesellschaften fernzuhalten, und der zweite ist, daß gewisse Arten von Situationen so schweren psychologischen Druck auf jene ausüben, die sich ihnen entgegenstellen, daß sie das ohne eine psychologische Verstärkung, wie sie nach Art und Stärke nur ein Stamm gewähren kann, weder konsequent noch sinnvoll tun können.

Dieser Punkt setzt voraus, daß die Handlungsfreiheit derer, die sich der Islamisierung ihrer Länder entgegenstellen wollen, drastischer beschnitten werden wird, als optimistischere Leute es gegenwärtig für möglich halten mögen. Gewisse Organisationsformen werden jenen in dieser Hinsicht politisch Aktiven aufgezwungen werden, und man wird feststellen, daß in der Gesamtheit die Leute sich in verschiedenen Formen von Stammesorganisation zusammenfinden werden, welche im Großen und Ganzen vorweg vorhersagbar sind.

Da Stämme in diesem Artikel einen so prominenten Platz einnehmen, lassen Sie sie mich hier definieren: ein Stamm ist ganz einfach eine Gruppe von Leuten, die sich als solcher identifiziert und die den Interessen ihrer eigenen Mitglieder aus einem relativ instinktiven Bauchgefühl heraus Vorrang einräumt, welches das Produkt besagter Stammes-identifikation ist. Ihrer Natur nach fast völlig emotional, ist sie weder rational noch irrational, sondern arational, das heißt, daß Vernunftgründe eine geringe Rolle spielen bei ihrer Funktion auf der Ebene alltäglicher menschlicher Interaktion. Natürlich könnten wir aus der Vogelschau eine Analyse jedes beliebigen Tribalismus durchführen und schlußfolgern, daß ihre Auswirkungen auf Systemebene so sind, daß sie die Interessen des Stammes als Ganzes fördern, was sie metarational macht. Dies ist jedoch eine Frage, die von Fall zu Fall beantwortet werden muß, und ist im wesentlichen irrelevant für die psychologischen Faktoren, die dem Tribalismus zugrunde liegen.

Beachten Sie, daß Tribalismus nicht notwendigerweise Feindseligkeit gegenüber anderen Stämmen oder deren Mitgliedern voraussetzt, obwohl solche Feindseligkeit sehr wohl exisitieren kann, wo Stammesinteressen gegenseitig für unvereinbar erachtet werden. Er setzt nur eine Hierarchie von Interessen voraus, die in relativ instinktiver Weise eingehalten wird. Zusätzlich sollten wir festhalten, daß es, obwohl es gewisse offensichtliche Stammestypen gibt, in die sich menschliche Wesen als soziale Organismen zu organisieren tendieren, nicht notwendig ist für irgendeine dieser Formen von Stammesorganisationen, unter Ausschluß aller anderen zu gelten, und daß die meisten Tribalismen Elemente aus mehr als einem Typus beinhalten. Die offensichtlichsten und verbreitetsten Stammestypen sind jene, die entlang rassischer Grenzen organisiert sind (als der offensichtlichste und wörtlichste Stammestyp), kultureller Grenzen, religiöser Grenzen (welche man als Untertypen von Stämmen betrachten könnte, da sie sich auf Verhalten und Glauben beziehen), ideologischer Grenzen (Kommunisten versus Faschisten), regionaler Grenzen (meine Nation gegen deine) oder organisatorischer Grenzen (ein Regiment der Britischen Armee).

Es wird zweifellos für einige etwas mit Bannfluch Belegtes sein, wenn man meint, daß ein ziemlich reinrassiger Tribalismus wesentlich sein wird für irgendeine wirksame Opposition gegenüber dem Islam und der Islamisierung westlicher Länder. Nehmen wir also mal an, es gäbe irgend eine andere Basis, aufgrund derer eine solche Opposition stattfinden könnte. Wenn eine solche Basis wirklich exisitert, dann müssen das sicherlich Prinzipien sein. Bevor wir meine vorausgesagte Wiederkehr des Tribalismus untersuchen, lassen Sie uns überlegen, ob Prinzipien tatsächlich bewirken können, was meiner Behauptung nach nur der Tribalismus kann.

Das Problem mit Prinzipien

Vor ein paar Jahren diskutierte ich mit einem Freund die Möglichkeit zur Schaffung einer Undercover-Dokumentation, die den korrosiven Effekt bloßlegen sollte, den der Islam auf die Meinungsfreiheit im Vereinigten Königreich hatte. Es erübrigt sich zu sagen, daß das eine relativ verdeckte und haarsträubende Operation gewesen wäre, und so hatten unsere Diskussionen über das Thema etwas Aufregendes und Verschwörerisches an sich. Nachdem ich eines Abends die Details ein paar Stunden lang mit meinem Freund in unserem örtlichen Pub diskutiert hatte, kehrte ich etwa um Mitternacht nach Hause zurück und etdeckte, daß jemand eine ziemlich seltsame Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen hatte.

Es war eine kaum hörbare Konversation zwischen zwei, vielleicht drei Leuten, die Stimmen so gedämpft, daß ich sie kaum verstehen konnte. Normalerweise hätte ich sie als Irrtum abgetan und gelöscht, aber da meine Gedanken infolge meiner konspirativen Aktivitäten schon zur Paranoia geschärft waren, hörte ich sie mir noch einmal genau an. Eine der Stimmen schien der eines alten Freundes der Familie zu ähneln, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wieso ich eine solche Nachricht von ihm erhalten haben sollte.
Meiner Erinnerung nach fiel mir beim dritten Anhören ein, daß die zwei Stimmen (es waren definitiv nur zwei) ziemlich klangen wie meine und die meines Freundes. Jetzt, da ich einen Anhaltspunkt hatte, dachte ich noch einmal über unsere Konversation an diesem Abend nach und erkannte beim vierten Anhören mit Sicherheit, daß die Nachricht aus zwei Minuten unserer Unterhaltung bestand, aufgezeichnet in ziemlich schlechter Qualität, aber es waren erkennbar wir. Und da hatte ich plötzlich ein ziemlich schlechtes Gefühl. Wenn ich je zuvor einen Anruf von jemand erhalten hätte, der sich zufällig so auf sein Handy gesetzt hätte, daß er das Adressverzeichnis aktiviert und den Rufknopf gedrückt hätte, dann wäre ich etwas schneller darauf gekommen, was wirklich geschehen war. Aber das war nicht der Fall, und ich hatte auch nie gehört, daß es jemand anderem passiert wäre. Außerdem spielt einem der Verstand Streiche, besonders nachts, wenn es schon zu spät ist, um herumzutelefonieren und die Sache ordentlich aufzuklären. So kam es, daß ich mir selbst einredete, jemand hätte unser Gespräch aufgezeichnet und mir übermittelt, um uns zu warnen. Wer konnte es gewesen sein? Wie hätten sie davon wissen können? Wußten sie, wo ich wohnte? Sollte ich es überhaupt riskieren, zu Bett zu gehen? Ich hatte keine Antworten.

Diese absurde und peinliche Episode (die sich bald aufklärte, wie ich mit Erleichterung sagen kann, obwohl der Dokumentarfilm nie gemacht wurde) war extrem lehrreich und beeinflußt mein Denken seither in folgender Weise: sie lehrte mich, daß in Situationen, wo man – zu Recht oder Unrecht – glaubt, daß einem wegen der Verteidigung eines Prinzips ernsthafter körperlicher Schaden bis hin zum Tod bevorsteht, der Wert dieses Prinzips sich für jeden außer einem Ausnahmemenschen in einer Rauchwolke auflöst. Redefreiheit? Ich hatte über Redefreiheit gegenüber dem Islam mit anderen Leuten wie mir gesprochen, mit anderen gebildeten weißen Mittelklasse-Briten. Niemandem war daran gelegen. Warum nicht einfach den Islam und Mohammed in Ruhe lassen? Warum die Moslems gegen den Strich bürsten? Mindert es unsere Lebensqualität, wenn wir Mohammed nicht kritisieren dürfen? Diese herausragenden Einwände und andere, wenn auch nicht universal, hört man oft, wenn man so unerschrocken ist, seine Mitbürger in dem Land, das einmal Britannien war, mit dem Thema “Religion des Friedens” zu konfrontieren.
– – – – – – – – –
Während ich in meiner Wohnung nach einem Ojekt stöberte, das lang und schwer genug wäre, um mich damit zu verteidigen, wenn die Gläubigen (oder irgendjemand sonst) hereinbrechen würden, konnte ich mir gut die Formulierung im Editorial des Guardian vorstellen, die der Entdeckung meiner geköpften Leiche folgen würde: “Obwohl diese schreckliche Tat aufs Schärfste zu verurteilen ist, muß man sich daran erinnern, daß in diesem kulturellen Zusammenprall alle Seiten schuldig sind, daß gegen den Islam genauso sehr gesündigt wird, wie er Sünder ist. Wir dürfen uns von unserem Mitgefühl für das Opfer und seine Familie nicht blind machen lassen gegenüber der Tatsache, daß El Inglés  ein psychopathischer, ja völkermörderischer Moslemhasser war. Es überrrascht kaum, daß solche Fanatiker die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen, die noch fanatischer sind.” Ja, ich konnte es schon ganz klar vor mir sehen, während ich den Kampfwert eines Ziegelsteins gegen den einer Bratpfanne abwog. Zur Hölle damit, wenn dumme, feige Leute nach der Pfeife des Islams tanzen wollten, was kümmerte es mich? Warum meinen Hals riskieren für eine Redefreiheit, die keiner wollte?

Das ist das erste und fundamentalste Problem mit Prinzipien: es gibt keinen offensichtlichen Grund, sie zu verteidigen. Sicher, es ist leicht, zugunsten einer Richtung davon gegenüber einer anderen zu argumentieren. Es ist leicht genug, mit einem gewissen Maß an Schmähung fertig zu werden, das einem dafür entgegengebracht wird. Es ist leicht genug, sich gegenseitig auf den Seiten der New York Times Book Review abzuwatschen, weil ich A denke und du B. Aber seine Prinzipien wirklich zu verteidigen auf die Gefahr hin, dafür zum Beispiel in Stücke gehackt zu werden, das ist hart, weil es keine denkbare Kosten-Nutzen-Rechnung gibt, nach der dabei auf persönlicher Ebene etwas zu gewinnen wäre. Der Nutzen bei der Verteidigung eines Prinzips bis zum Tod kommt nur den Überlebenden zugute, sodaß es ohne allerstärkste Verpflichtung gegenüber dem Wohlergehen jener Überlebenden schwierig sein wird, jemanden zu finden, der dazu bereit ist. Und was könnte diese allerstärkste Verpflichtung denn sein, wenn nicht eine stammesmäßige?

Daher also die grundlegende Schwäche der Behauptung, daß man in Verteidigung eines universalistischen Konzepts der Menschenrechte gegen die Islamisierung sein sollte. Natürlich sollte man auf dieser Basis gegen den Islam sein; er ist eine menschenrechtliche Katastrophe. Aber was soll’s? Die Schlüsselfrage ist nicht, ob man dem Islam auf dieser Basis entgegentreten sollte, sondern ob man es überhaupt könnte, und ich sage, man kann es nicht, wegen genau jener Charakteristika, die ihn zu einer solchen Gefahr machen: seinem unversöhnlichen und mörderischen Zorn gegenüber allem, was ihm entgegensteht. Keine kritische Masse von Leuten in irgendeiner Gesellschaft wird bereit sein, angesichts einer solchen gewalttätigen und rückschrittlichen Macht Verletzung oder Tod zu riskieren, nur aus dem Wunsch, die Menschenrechte zu verteidigen. Während Geert Wilders die Einreise nach Großbritannien verweigert wird und die Sprecher unserer fünften Moslem-Kolonne uns über die Notwendigkeit belehren, Hassprediger aus dem Land zu halten, welche Erfolge genießen die Prinzipienverteidiger? Unsere Politiker können nicht den Mut aufbringen, Moslem-Mobs mit Bereitschaftspolizei entgegenzutreten. Sie würden unzweifelhaft noch schlechter abschneiden, wenn die Risiken eher physisch wären statt politisch. Und der Punkt, an dem das Risiko realen physischen Schadens jene einholt, die im Westen gegen den Islam sind, ist längst schon überschritten. Der Islam ergießt sich jetzt über die Ballungsgebiete von buchstäblich ganz Westeuropa, und er erscheint ziemlich uneingeschüchtert durch die Verteidiger der Prinzipien, auf den Straßen oder in den Fernsehstudios. Wann werden die Prinzipien herbeischießen, um uns zu retten?

Prinzipien hätten eine wirksamere Verteidigung gegen den Islam sein können, wenn man sie präventiv angewendet hätte. Wenn wir am Beginn der Masseneinwanderung nach Britannien beschlossen hätten, daß islamische Moral mit jener eines zivilisierten Landes unvereinbar ist, und daß wir Moslems daher aus Prinzip draußen halten müssen, dann hätte das Prinzip alleine genügt. Aber der Versuch, Prinzipien anzuwenden, nachdem Moslems bereits in bedeutender Zahl hereingelassen worden sind, ist bedeutungslos. Die Befolgung eines Satzes von Prinzipien von Leuten zu verlangen, die sie nicht akzeptieren, ist ohne Gewalt nicht möglich, und so wie die fragliche Gruppe wächst und die Wahrscheinlichkeit der Befolgung immer geringer ausfällt, so wächst auch das Maß an Gewalt, die angewendet werden muß, um die Befolgung durchzusetzen. Wenn es einen Mechanismus gibt, durch den das Prinzip das Schlachtfeld betritt, seinen Zauberstab schwenkt und den Konflikt löst, bevor stammesmotivierte Akteure eingreifen, die bereit sind, zur Erreichung ihrer Ziele Gewalt in großem Maßstab anzuwenden, so muß ich ihn erst finden.

Man hat beobachtet, daß Menschen, wenn man auf Nahdistanz mit Feuerwaffen auf sie schießt, instinktiv die Hände vor sich halten, wie um überschallschnelle Geschosse mit bloßem Fleisch abzuwehren. Unnötig zu sagen, daß das keine sehr wirksame Verteidigung im Zusammenhang mit Feuerwaffenbeschuß ist, und genau deswegen spricht dieses Verhalten selbst in diesem Zusammenhang Bände über seine tief verwurzelte und instinktive Natur und über seine evolutionäre Wirksamkeit zur Verteidigung gegenüber anderen Arten von Gewalttätigkeiten, wie Stöße, Schubser und Schläge. Angesichts einer totalitären ideologischen Macht wie dem Islam auf die Bedeutung der Prinzipienverteidigung zu bestehen, ist der instinktiven Reaktion des Durchschnittsmenschen auf Nahbeschuß mit Feuerwaffen sehr ähnlich. Es ist eine hoffnungslos unangemessene Reaktion, die das Ergebnis einer gewissen Evolutionsgeschichte ist, während der sie ihre Wirksamkeit bewiesen hat, die aber ihrem Wirtsorganismus ein völlig überzogenes Gefühl ihrer Fähigkeiten vermittelt hat. Wir sind viel zu sehr an Prinzipien gewöhnt, wie es scheint.

Auftritt des Islam, und alles ändert sich. Ich kann nicht der einzige sein, der während der Mohammedkarikaturenkrise in Fernsehsendungen zur aktuellen Lage eine gewisse Art surrealer Diskussion beobachtet hat, wo ein Verteidiger der Meinungsfreiheit und irgendeine Selbstparodie eines scheinheiligen Moslems hin und her diskutieren, ob wir (in unseren eigenen Ländern, nichts weniger) den Islam oder Mohammed “beleidigen” dürfen. Kann irgendjemand zuschauen, wie diese übelkeiterregenden Infiltratoren unsere Freiheiten wegzuargumentieren versuchen, und immer noch nicht begreifen, womit wir es zu tun haben? Kann irgendjemand daran zweifeln, daß es, wenn solche Leute in Machtpositionen wären, kein Herumsitzen um Tische und Menschenrechtsdiskussionen gäbe, wenn Mohammed mit einer Bombe im Turban gezeichnet würde?

Die Antwort auf diese Fragen scheint ‘ja’ zu sein. Erstaunlicherweise stellen sich immer noch ernsthafte, wohlmeinende Leute den Moslems in gutem Glauben zur Diskussion über ihr bestürzendes Festhalten an einer erschreckenden Vielzahl kranker, zerstörerischer und krimineller Verhaltensweisen. Die Unfähigkeit dieser Leute, genau zu diagnostizieren, was der Islam ist, kommt großteils von der völlig unaufrichtigen Verpflichtung so vieler Moslems gegenüber eben jenen Prinzipien, die wir selber schätzen. Nichts zeigt den Islam so sehr als das trojanische Pferd, das er ist, als ein Moslem im Anzug, der seine inbrünstige Bindung an die Redefreiheit ausdrückt und dann den Vorbehalt anhängt, daß das nicht die Freiheit zur Beleidigung einschließt, ganz zu schweigen von der Freiheit, religiöse Gefühle zu beleidigen. Die Religionsfreiheit wird auch durch die Moslems korrumpiert, von der Freiheit, seine Religion so zu praktizieren, wie es einem paßt, bis zur Freiheit, niemals in irgendeinem Forum mit irgendetwas konfrontiert zu werden, das seiner Religion gegenüber kritisch ist. Es schmerzt mich darüber nachzudenken, wieviele Mannstunden von guten Leuten damit verschwendet worden sind, diese Dinge mit Moslems zu diskutieren, die entweder nichts als verborgene Verachtung übrig haben für das westliche Konzept der Menschenrechte, oder die sie durch die gesprungene und schmutzige Linse des Islam verinnerlicht und zu ihrer Freude entdeckt haben, daß die Anwendung der Menschenrechte in ihrer ursprünglichsten Form gleichbedeutend ist mit der Einführung der Scharia.

Moslems sind natürlich nicht die einzigen, die – absichtlich oder nicht – der Korrumpierung würdiger Prinzipien schuldig sind. In der Tat werden sie darin von verängstigten, moslembeschwichtigenden Westlern übertroffen, deren Fähigkeit, vor den Anhängern des Propheten zu kriechen und Kratzfüße zu machen, während sie gleichzeitig ihre unsterbliche Treue zu den allerhöchsten Prinzipien der westlichen Zivilisation beteuern, mittlerweile jenseits aller Parodie ist. Wie seltsam, daß solch eine unparteiische Anwendung der Prinzipien der westlichen Zivilisation es den Feiglingen immer zu erlauben scheint, hinsichtlich des Islam den Weg des geringsten Widerstands zu gehen! Ich sehe mich zu dem Schluß gezwungen, daß Prinzipien etwas zu Schlüpfriges und Trügerisches sind, als daß man ihnen unsere Verteidigung gegen den Islam anvertrauen könnte. Sie sind alles, was wir bis jetzt eingesetzt haben, und empirisch Orientierte werden sicherlich zugeben, daß sie eine ziemlich armselige Erfolgsbilanz haben. Diese Situation wird sich nicht ändern, bis wir wieder lernen können, was wir ganz absichtlich vergessen haben.

Die Nützlichkeit des Tribalismus

Wie kann es sein, daß sich in den letzten fünfzig Jahren oder so in so vielen wohlhabenden, modernen und technisch fortgeschrittenen Ländern das Krebsgeschwür des Islam ausgebreitet hat, und daß sie als Folge dessen immer geschwächter, geteilter und furchtsamer geworden sind? Wir können vielleicht verstehen, warum es in Ländern wie Malaysia, Libanon oder Tschad nicht einfach ist für Gegner des Islam und der Islamisierung, sich gegen die Übergriffe der Gläubigen zu wehren. Aber wie ist es dazu gekommen, daß zum Beispiel ein Land wie Schweden eine große, rasch wachsende Moslembevölkerung hat, die scharf darauf ist, die Schweden auf die Knie zu zwingen, um ihre Expansionslust zu befriedigen? Schweden hat keine kolonialen Bande zur moslemischen Welt, es kann ihr gegenüber kein Gefühl historischer Schuld haben, und es liegt nicht in der Nähe eines ihrer Länder; und doch ist es eines der europäischen Länder, welche dem Islam am schnellsten unterliegen.

Die einfache Antwort auf diese Fragen ist die, daß Schweden, zusammen mit jedem anderen europäischen und europäischstämmigen Land, das wir unter dem Begriff “Westen” zusammenfassen, seit einiger Zeit von politischen und medialen Eliten dominiert worden ist, die die Psychologie ihres Volkes umkonstruieren wollen, in einer zwangsweisen, von oben verordneten Weise, die keine historischen, organischen Tribalismen irgendeiner Art zuläßt. Rassischer Tribalismus, religiöser Tribalismus, kultureller Tribalismus – sie alle sind als verboten erklärt, und sobald sie das sind, gibt es einfach nichts mehr, worauf man Einwände gegen einen Zustrom feindlicher Fremder begründen könnte. Kombinieren Sie das mit den massiven internationalen Unterschieden in der Lebensqualität und dem modernen Luftverkehr, und die Konsequenzen sind voraussagbar. Einige Länder werden schneller infiziert werden als andere, aber die grundsätzliche Ähnlichkeit der Wege, die von westlichen Ländern in dieser Hinsicht beschritten wurden, ist recht lehrreich.

Wie ich in früheren Artikeln erwähnte, habe ich über mehrere Jahre immer wieder in Japan gelebt. Die kürzeste Bekanntschaft mit dem Land wird ausreichen, um Außenseitern die fortgesetzte Bedeutung zu vermitteln, welche die Japaner rassischem, kulturellem und sprachlichem Tribalismus beimessen, der ihnen erlaubt, sich als Japaner zu definieren. Dieser Tribalismus hat bisher die Masseneinwanderung ausgeschlossen, die das Gewebe westlicher Länder so sehr verändert hat, und ist in seiner Art eigentümlich gutmütig. Japan ist, in vieler Hinsicht, ein sehr gastfreundliches und einladendes Land für jene Ausländer, die hier wohnen, aber außerordentlich zurückhaltend bei der Gewährung einer permanenten Aufenthaltsberechtigung, ganz zu schweigen von Staatsbürgerschaft, an Außenseiter. Selbst jene, die Japaner heiraten, können nur ein Ehegattenvisum bekommen, das häufig mit Unterschrift und Unterstützung des fraglichen Ehepartners erneuert werden muß. Jene seltenen, untergeordneten und vorübergehenden Episoden von Masseneinwanderung aus Entwicklungsländern werden aus einer ganz anderen Perspektive durchgeführt als beispielsweise jener der Niederlande.

Ob die Japaner sich weiterhin an diesen recht strikten Tribalismus halten werden, während ihr Land seinen ungewöhnlich akuten demographischen Wandel durchmacht, wird man abwarten müssen. Ich habe Behauptungen gehört, daß sich die Einwanderungspolitik als Reaktion auf ernsthafte Knappheiten in gewissen Wirtschaftsgebieten bereits ändert, aber das ist eine Sache, die uns hier nicht zu kümmern braucht. Von Bedeutung ist hier, daß der japanische ethno-kulturelle Tribalismus, solange er beharrlich angewendet wurde, Japan völlig unverwundbar gemacht hat gegenüber den Übergriffen des Islam. Jene  Gruppen von Masseneinwanderern, die man hineinließ (wie die Iraner in den späten 80ern und frühen 90ern), wurden nie als etwas anderes gesehen als kurzfristige Gäste und wurden ziemlich unfeierlich wieder hinausgeworfen, als die wirtschaftlichen Bedingungen die damalige japanische Regierung davon überzeugten, daß es kein Vorteil mehr war, sie zu behalten.

Dies muß in etwas anderer Form nochmals wiederholt werden. Im Gegensatz zu dem bereits erschreckenden Grad an Herabwürdigung, die der Islam gewissen westlichen Ländern bereits zugefügt hat, und trotz seines scheinbar unerbittlichen Vormarsches und des endlosen Stroms an Zugeständnissen, die ihm dort gewährt werden, ist das japanische Volk sich des Islam in jeder Hinsicht nicht gewahr und nicht bedroht von ihm, weder subjektiv noch objektiv. Das heißt, daß sie, anstatt sich selbst eine vermeidbare Riesen-katastrophe anzutun, ihn ohne erkennbare Anstrengung abgewehrt haben, ohne auch nur zu bemerken, daß er da war, mit Hilfe des bemerkenswert potenten Immunsystems, das ihr Tribalismus in dieser Hinsicht darstellt. Genauso gibt es nicht den geringsten Grund zu zweifeln, daß jedes beliebige westliche Land das auch gekonnt hätte, wenn es gewollt hätte, da die Islamisierung keine Bedrohung ist ohne großen Zustrom an Moslems, die in allen westlichen Ländern Fremde sind.

Wenn wir unseren Blick auf die entwickelten Länder der Welt werfen, und auf jene, die daher Ziele für moslemische Einwanderer sein werden, können wir zwei grundlegende Phänomene und zwei grundlegende Konsequenzen beobachten. In Ostasien sehen wir eine Art der Verteidigung gegen die Islamisierung (und gegen andere Dinge auch, obwohl das eine andere Sache ist), die nicht nur völlig und zuverlässig wirksam ist, sondern zu ihrer Aufrechterhaltung keine besondere Aktivität oder Input braucht. Im Westen beobachten wir, daß die Abwesenheit eines verbreiteten, von der Allgemeinheit getragenen und gesellschaftlich akzeptablen Tribalismus, der ungefähr dem der Japaner entspricht, übereinstimmend einen großen und schwer zu kontrollierenden Zustrom krimineller und aufrührerischer Moslems zur Folge hat, die in ihrer Gesamtheit zweifellos diese Länder weiter verderben werden, mit langfristigen Konsequenzen, über die nachzudenken alles andere als erfreulich ist.

Beachten Sie, daß dies eine empirische Behauptung über Ursache und Wirkung im Zusammenhang mit der Islamisierung ist, keine Behauptung über die moralische Überlegenheit der japanischen Einstellung. Vielleicht ist die entgegenkommendere Art Europas, die eher danach strebt, menschliche Einheit zu sehen statt menschliche Unterschiede, in mancher Hinsicht höherstehend, inspirierender, nobler. Vielleicht zeigt die japanische Haltung einen Argwohn oder eine Abneigung gegen Dinge an, die unbekannt sind oder als fremd betrachtet werden. Vielleicht verdient die europäische Einstellung unseren Respekt in einer Weise, wie ihn die japanische nicht verdient. All diese Punkte könnten stimmen, aber sie alle berühren nur oberflächlich die Frage nach den Konsequenzen, die diese unterschiedlichen Haltungen in einer Welt massiver Gruppenunterschiede hinsichtlich Wohlstandsfähigkeit, kultureller Werte und ideologischer Bindungen haben. Solange der Islam in der Welt auf freiem Fuß bleibt, wird eine Einstellung, die relativ uneingeschränkte Masseneinwanderung begünstigt, Konsequenzen zur Folge haben, die wir in Rechnung ziehen müssen, ob es uns gefällt oder nicht.

Es ist eine große und schmerzliche Ironie, daß die bedingungslose und unbestrittene Natur des japanischen Tribalismus jede ausdrücklich brutale oder bösartige Anwendung seiner selbst unnötig macht, sei es nun seitens der Vertreter des Staates oder irgendjemandes sonst. Ausländer, die in Japan leben, brauchen keine rassisch motivierten Angriffe zu befürchten, und die schlimmste Störung, die man erleidet, besteht aus Japanern, die ihre Englischkenntnisse an einem auszuprobieren versuchen. Man wird mit keiner besonderen Feindseligkeit konfrontiert, trotz des tief verwurzelten Tribalismus der Japaner, da die Japaner selbstsicher sind und das Gefühl haben, ihr eigenes Land zu kontrollieren. Wenn Japan jedoch eine Masseneinwanderung erfahren würde, wie man sie im Vereinigten Königreich beobachten kann, dann würde ich eine atemberaubende Explosion an Fremdenfeindlichkeit erwarten. Wenn man mit der japanischen Geschichte der letzten hundert Jahre oder so vertraut ist, dann erledigt sich jede stereotypische Vorstellung von ihnen als glückliche lächelnde kleine Asiaten, die zu allem und jedem nicken und sich verbeugen. Dies ist die Kehrseite ihres Tribalismus, was bedeutet, daß man da eine Bilanz ziehen muß. Vielleicht haben die Japaner sie noch nicht gezogen, aber wir auch nicht, und wir irren in eine für unsere eigenen Gesellschaften viel gefährlichere Richtung ab als sie.

Natürlich könnte das Ergebnis ganz anders ausgesehen haben, wenn die Westler, zumindest oberflächlich, ihren Tribalismus entwurzelt und große Zahlen ethnisch und kulturell unterschiedlicher Leute importiert hätten, die ihren eigenen ebenfalls zu einem gewissem Maß erfolgreich entfernt hätten. Tatsächlich hat genau dieser Prozeß bereits in einigem Ausmaß stattgefunden. Es gibt produktive, gesetzestreue ethnische Minderheiten in verschiedenen westlichen Ländern, deren Tribalismen, welche Form sie auch immer annehmen, sie nicht dazu veranlassen, ihre Gastgesellschaften in einen Konflikt mit ihnen zu zwingen. Vielleicht hat ihre Anwesenheit in ihren neuen Ländern sogar einen Netto-Nutzen. Aber ich habe den Verdacht, daß sie ihren Erfolg bis heute nicht in dem Ausmaß genießen, wie sie es verdienen. Denn die Westler, die den Tribalismus ausreichend unter Druck gesetzt haben, um sich selbst davon zu überzeugen, daß sie ihn im Inneren überwunden hätten (und daher überall, da niemand sonst ihm jemals anheimgefallen sei), haben ihn stattdessen einfach importiert.

Als sie beschlossen hatten, daß ihre existierenden Tribalismen eine unwürdige Basis für die Organisation eines Landes seien, entschlossen sie sich, Konzept-Nationen zu konstruieren, wo alle durch ihre Akzeptanz eines Kernprojekts und seiner Konstellation von Begleitprinzipien vereint wären. Leider machten sie einen schrecklichen Fehler – sie vernachlässigten die Formulierung der Konzepte. Dies hat die Schaffung dessen zur Folge gehabt, was ich bürokratische Nationen zu nennen beliebe, welche einfach geographische Behältnisse sind, in die mittels gesetzlicher Protokolle beliebige Kollektionen von Leuten gefüllt werden. Eine Nation dieser Art wird eine Zeitlang zweifellos einigermaßen gut funktionieren. Mit der Zeit jedoch muß das System zusammenbrechen, aus Gründen, die ich im nächsten Abschnitt beschreiben werde.

Stämme, Spiele und die Korruption der Demokratie

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man Leute, wenn man ihnen nur fest genug Argumente über die zerstörerische Wirkung des Islam in westlichen Ländern über den Schädel haut, in eine gewisse Ecke treiben kann, aus der man sie auf die Schnelle nicht leicht wieder rauskriegt. Sicher, der Islam hat anscheinend ein paar Probleme mit der Modernität. Sicher, Moslems scheinen sich nicht gar so gut hier in die zivilisierte Welt einzufügen. Aber in einer Demokratie kann man da wenig dagegen machen, oder? Wir werden ihre Ansichten im direkten Verhältnis ihrer Anzahl berücksichtigen müssen, denn Demokratie sticht alle anderen Erwägungen aus. Ist das nicht so?

Die Leser werden nicht überrascht sein zu entdecken, daß die Antwort auf diese Frage “nein” lautet. Gibt es dafür, daß ich das sage, andere Gründe als mein wohlbekanntes faschistisches Temperament und meine totalitäre Veranlagung? Ich bin froh sagen zu können, daß es welche gibt, aber sie werden einige Erklärung erfordern. Lassen Sie mich zuerst meine Schlußfolgerung ziehen und feststellen, daß der Typ von Demokratie, wie ihn sich die Leute vorstellen, die gegen Antiislamisierungsbemühungen die im vorherigen Absatz angeführten Einwände bringen, eine bedeutungslose Wesenheit ist, moralisch bestenfalls neutral. Da gibt es ein Stück Territorium, das von Leuten mit einem bedeutenden Grad ethnischer, kultureller und sprachlicher Homogenität bewohnt wird. Dankenswerterweise wird dieser unglückliche Zufall der Geschichte durch die Segnungen der Masseneinwanderung beseitigt. Die Regierung des Landes und die durch sie erlassenen Gesetze und durchgeführte Politik sind ein Ausdruck des Willens der Bevölkerungsmehrheit. Dies ist etwas vollkommen Gutes und kann nicht in Frage gestellt werden, ungeachtet dessen, wie ungeeignet solcherart eingeführte Gesetze und politische Maßnahmen einigen von uns erscheinen mögen. Wenn genügend Moslems in das fragliche Territorium kämen und für die Einführung der Steinigung als Strafe für Unzucht stimmten, dann müßte sie eingeführt werden. Seht die Wunder demokratischer Politik! Natürlich werden raffiniertere Denker die Bedeutung unveräußerlicher Rechte in einer wahren Demokratie hervorheben, die von einer Verfassung und einer unabhängigen Justiz geschützt werden. Aber es wird hier genügen, sich auf die Einstellung zu fokussieren, daß die Herrschaft der Mehrheit eine ausreichende Bedingung für Demokratie sei, eine Einstellung, die traurigerweise ziemlich vorherrschend ist.

Diese Vorstellung von Demokratie als die Attrappe bloßzustellen, die sie ist, erfordert, daß wir für eine Minute in die Sprache der Spieltheorie eintauchen. Erfolgreiche Demokratien kann man als Spiele betrachten, bei denen die verschiedenen teilnehmenden Parteien bewußt oder unbewußt akzeptiert haben, daß sie an einem Spiel teilnehmen, das als fortgesetztes Rundenspiel eine positive Summe für alle Parteien hat. Der allgemeine Frieden und Wohlstand, den man in solchen Gesellschaften ermöglicht und genossen wird, ist ein mächtiger Beweis für den Nutzen einer solchen Demokratie. Aber was geschieht, wenn die Teilnehmer des Spiels und Kosten und Nutzen der verschiedenen Ergebnisse so weit verändert werden, daß, wiederum bewußt oder unbewußt, gewisse Spieler finden, daß eine Fortsetzung des Spiels ihnen keinen langfristigen Nutzen mehr verspricht? Gibt es dann irgendwelche Anreize für diese Teilnehmer, überhaupt im System zu verbleiben?

Es ist wichtig, daß wir erkennen, daß die Demokratie, die für einige im relativ säkularen Westen in den Status einer Religion erhöht ist, nichts dergleichen ist. Sie ist nur ein Waffenstillstand, ein bewaffneter Friede, zwischen verschiedenen konkurrierenden Elementen, die glauben, daß ihren langfristigen Interessen durch Kooperation und die periodische Akzeptanz der Notwendigkeit von Kompromissen am besten gedient ist. Wenn konkurrierende Elemente vom selben Stamm sind und daher eine fast völlige Überlappung fundamentaler Interessen haben, dann kann die Brown’sche Bewegung politischer Macht über die Zeit als auf den mit jenen Interessen vereinbaren Gleichgewichtspunkt zentriert angenommen werden, und die Stabilität, die sich aus dem in einer Demokratie vorausgesetzten Kompromiß ergibt, als in jedermanns bestem Interesse. Diese konkurrierenden Elemente sind keine verschiedenen Unterstämme, sondern Parteien auf beiden Seiten jeder Meinungsverschiedenheit. Wenn ich glaube, daß der Mindestlohn um 50 Pence steigen sollte, und Sie glauben, daß er um 50 Pence sinken sollte, dann sind wir konkurrierende Elemente, die vermutlich akzeptieren werden, daß demokratisch geforderte Änderungen des Mindestlohns nicht wert sind, deshalb zu den Waffen zu greifen. Daher akzeptieren wir einen Kompromiß um unserer langfristigen Interessen willen.

Da Stämme nun mal sind, was sie sind, ist es schwer vorstellbar, wie irgendein Land, das innerhalb seiner Grenzen bedeutende Anzahlen von Mitgliedern mehr als eines Stammes einschließt, fortgesetzt in irgendeinem bedeutungsvollen Sinn des Wortes funktionieren kann. Vielleicht gibt es Stämme, die so wenige und geringfügige widerstreitende fundamentale Interessen haben, daß sie über einen längeren Zeitraum als Fraktionen derselben demokratischen Staatswesens funktionieren können, ohne daß es zu Hader zwischen den Stämmen kommt, der diese Einheit auseinanderreißt. Aber solche Beispiele sind in realen menschlichen Gesellschaften schwer aufzutreiben und werden nur durch ungewöhnliche Kombinationen intellektueller, wirtschaftlicher und historischer Trends ermöglicht.

Auftritt des Islam, dessen Anhänger etwas unvertraut zu sein scheinen mit den Regeln des demokratischen Spiels oder der ihm zugrunde liegenden Kompromißbereitschaft zum langfristigen gegenseitigen Nutzen derer, die daran teilnehmen. In der Tat scheinen sie an allem uninteressiert zu sein außer am Islam und seinen Diktaten, und da fängt der Ärger an. Sobald ein Land eine moslemische Minderheit von irgendeiner bedeutsamen Größe hat, kann man dann immer noch sagen, daß alle konkurrierenden Parteien an einem Spiel teilnehmen, das in seiner fortgesetzten Form immer noch für alle Seiten eine positive Summe hat? Seien wir großzügig und ignorieren wir die Kriminalität, die sozio-ökonomische Minderleistung, terroristische Tendenzen, Aufwiegelung, Dysfunktionalität, nie endende Forderungen, kulturelle Arroganz und allgemeine Unerfreulichkeit von Moslems. Rein nach den Begriffen der Dynamik des vereinfachten demokratischen politischen Systems, das ich bisher beschrieben habe – führt ihre Einwanderung in das Land eine qualitative Änderung in einem Ausmaß herbei, daß sie das ansonsten gesunde Funktionieren des Systems herabsetzt?

Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig “ja”. Denn auf einen Schlag wird die beinahe völlige Überlappung fundamentaler Interessen überall wohin man schaut durch den unlösbaren Gegensatz fundamental unvereinbarer Interessen ersetzt. Die Interessen der Moslems sind zum großen Teil die Diktate des Koran, welche völlig gegensätzlich sind zu allem Guten an der westlichen Zivilisation oder überhaupt jeder anderen Zivilisation. Das oben erwähnte Nullsummenspiel wegen des Mindestlohns kann von jeder Seite gewonnen oder verloren werden, ohne den Respekt der Spieler für das Spiel zu gefährden. Wenn das nicht so wäre, hätten unsere Gesellschaften gar nie demokratisch funktioniert. Aber wie können die eingeborenen Bewohner akzeptieren, daß der theokratische Totalitarismus des Islam sich in ihre Gesetze und Lebensart einschleicht und gleichzeitig dafür sorgen, daß der langfristige wechselseitige Nutzen der Demokratie weiterhin genossen wird?

Denken wir über die kürzliche Entscheidung der britischen Regierung nach, Geert Wilders die Einreise ins Vereinigte Königreich zu verbieten. Ob man Wilders einreisen ließ oder nicht, würde immer ein Nullsummenspiel sein zwischen unserer fahrlässigerweise importierten Moslembevölkerung und dem Teil der einheimischen britischen Bevölkerung, der nicht aus freischwebenden stammeslosen Kollaborateuren gegenüber dem Islam bestand. Also, was soll’s? Wie das Beispiel mit dem Mindestlohn zeigt, gehört der Kompromiß zum Wesenskern der Demokratie. Sicherlich ist das nur eines jener Dinge, die wir akzeptieren müssen, wenn wir ein fortgesetztes Positivsummenspiel mit unserer schnell wachsenden Moslembevölkerung genießen sollen?

Leider nein. Der vernünftig stabile Gleichgewichtspunkt, um den sich die politische Macht früher in Abstimmung mit zeitweiligem parteipolitischem Erfolg zu bewegen pflegte, hat nun einen stetigen Vektor in Richtung immer größerer Islamisierung erhalten. Die Fähigkeit kleiner Moslempopulationen, durch ausgesprochene und unausgesprochene Drohung mit Protesten, Demonstrationen, Aufruhr und Terroranschlägen die existierenden politischen Parteien zur Unterwerfung einzuschüchtern, ist bereits für jeden zu rationalem Denken fähigen Beobachter offensichtlich.

Es wäre kaum glaubwürdig, wenn man sagen würde, daß hier kein reales politisches Moment geschaffen würde, oder daß das kürzliche Buckeln und Kratzfüße machen gegenüber den Gläubigen in Wirklichkeit wenig mehr sei als eine triviale Unausgewogenheit im politischen Gleichgewicht, die bald von Gordon Brown korrigiert werden wird, indem er Mohammed im Unterhaus mit von den Lippen fliegendem Speichel als Pädophilen und Mörder verurteilt. In dem Maß, wie Moslems weiterhin ins Vereinigte Königreich strömen, wird es immer schwieriger zu vermeiden sein, auf den heutzutage aus Feigheit gesetzten Präzedenzfällen aufzubauen, aus Gründen, die ich anderweitig ausführlich untersucht habe, die aber ohnehin intuitiverweise offensichtlich sind.

Eingeborene Briten sehen sich daher als Stamm einer allmählichen Korrumpierung ihrer Nation und einer Vernebensächlichung ihrer Interessen gegenüber, zur Beschwichtigung eines Stammes religiöser Totalitärer aus dem 7. Jahrhundert, die ihnen bereits in verschiedenster Weise Schaden zufügen durch Verbrechen, Terrorismus und sozio-ökonomischer Minderleistung. Welchen Grund könnte es also für diese Einheimischen geben zu akzeptieren, daß sie Teil eines Staatswesens bleiben sollten, das ihre Interessen so breit und so tief untergräbt? Der frühere Entwicklungsweg besagten Staatswesens zu langfristig positiver Summe ist jetzt auf einen Weg abgezweigt, der massiv zum Vorteil unserer moslemischen Kolonisatoren und massiv zum Nachteil von uns, den Kolonisierten, ist. Das soll heißen, daß wir nicht länger zusammen ‘drin’ sind, durch gute und schlechte Zeiten. Wir sind stattdessen konkurrierende Parteien in einem Spiel, das langfristig bestenfalls Nullsumme hat. Ein System dieser Art muß mit der Zeit auseinanderbrechen, und es ist unwahrscheinlich, daß dieser Prozeß für irgendjemand erfreulich sein wird. Solcherart zerstört sich die Demokratie selbst, wie ein Tier, das seine eigenen Ernährungsgewohnheiten und damit auch seine Selbsterhaltungsmechanismen vergessen hat.

Lassen Sie mich das in persönlichen Begriffen ausdrücken. Ich werde unter keinen Umständen akzeptieren, daß den Interessen der Mitglieder eines fremden, feindseligen, expansionistischen und kulturvernichtenden religiösen Stammes mehr Bedeutung beigemessen werden soll als meinen eigenen, in dem Land, das mir von meinen Vorfahren vermacht worden ist. Jeder ‘legitim’ erreichte Erfolg ihrerseits in dieser Hinsicht wird in Wirklichkeit illegitim wegen der Aufkündigung des demokratischen Vertrags und der Korrumpierung des demokratischen Spiels, welche ihre Anwesenheit in Britannien von Anfang an nach sich gezogen hat.

Zum Schluß

Von all den Artikeln, die ich bisher über Themen im Zusammenhang mit Islam und Islamisierung geschrieben habe, hat dieser mir am meisten psychologisches Unbehagen bereitet, und zwar in ziemlichem Ausmaß. Zu dem Schluß zu kommen, daß gewisse Freunde und Bekannte Positionen anhängen, die zusammengenommen Stammesinteressen repräsentieren, die in einem Nullsummenspiel mit meinen eigenen stehen, in meinem eigenen Land; zu erkennen, daß Stammesgefühle von einer Art, zu der ich mich selbst nicht stark hingezogen fühle, eine vitale Rolle bei der Verteidigung dessen spielen werden, was gut ist in dem Land; darauf zu bestehen, daß man demokratische Standardprozesse beiseite schieben wird müssen, um den Einfluß verderblicher Ideologien zu beseitigen: offen gesagt, ich würde lieber gar nicht über irgendeines dieser Dinge nachdenken müssen.

Denn selbst ich, geneigter Leser, habe zuviel des Kosmopolitischen in mir, um mich über die Haltung zu freuen, daß Leute einander aus Stammesgründen als Todfeinde ansehen. Als ich mir einmal die BNP-Homepage anschaute, aus Gründen, die mir jetzt entfallen, so erinnere ich mich, daß es mir die Augen trübte beim Anblick der Gruppenfotos glücklicher weißer Leute, die gemeinsam glücklich und weiß waren. Warum war es so wichtig für sie alle, weiß zu sein? Was, wenn einer von ihnen ein Inuit gewesen wäre? Wäre irgendetwas Schreckliches passiert? Waren die Inuit auch nur etwas weniger menschlicher Rücksichtnahme wert, nur weil ihre Vorfahren nach rechts gingen, als meine nach links gingen?

Es scheint mir, daß wir sinnvoll unterscheiden können zwischen den subjektiven Gefühlen, die wir gegenüber einem gewissen motivierenden Faktor innerhalb eines komlexen Systems hegen, und einer objektiveren Analyse der unverzichtbaren Rolle, die dieser fragliche Faktor in dem System als Ganzem spielen könnte. Es ist lehrreich, ein ökonomisches Beispiel zu betrachten, indem man zum Beispiel festhält, daß kein Geringerer als Adam Smith eine niedere Meinung von Geschäftsleuten hatte, wie von Thomas Sowell geschildert:

“Jene, die für Regierungsinterventionen in der Wirtschaft sind, stellen jene, welche freie Konkurrenz bevorzugen, oft als Unternehmer-Apologeten dar. Dies ist seit mindestens zwei Jahrhunderten falsch. Adam Smith, der Begründer der freien Marktwirtschaft aus dem 18. Jahrhundert, war so beißend kritisch gegenüber Geschäftsleuten, daß es unmöglich wäre, eine einzige vorteilhafte Erwähnung dieser in seinem 900-seitigen Klassiker “Der Wohlstand der Nationen” zu finden. Stattdessen schimpfte Smith über das Gezeter und die Spitzfindigkeit von Kaufleuten und Fabrikanten…”

Die meisten von uns werden in Gegenwart der extremeren und fremdenfeindlicheren Manifestationen des Tribalismus Widerwillen und Unbehagen verspüren, selbst jener Tribalismen, die uns als ihre Mitglieder einbeziehen. Manche von uns werden auch auf gemäßigtere und selbsterhaltendere Ausdrucksformen besagter Tribalismen ähnlich reagieren, Ausdrucksformen, die ich als unvermeidliche und angemessene Reaktion auf die Invasion ideologisch feindseliger Fremder betrachten würde. Solche Leute werden vielleicht etwas beruhigt sein, wenn sie bedenken, daß, so wie freie Marktpolitik Wohlstand in Wirtschftssystemen schaffen kann, ungeachtet der unattraktiven Natur gewisser Bestandteile dieses Systems, angemessener Tribalismus große Sicherheit und Robustheit in politischen Systemen schaffen kann, ungeachtet der Unerfreulichkeit gewisser Akteure in jenen Systemen.

Ich finde es hilfreich, eine Organisation wie die BNP in diesem Licht zu betrachten. Meine Recherchen legen mir nahe, daß dies eine politische Partei ist, deren Positionen stark von nationalsozialistischer Ideologie beeinflußt ist, wenn auch einige davon verborgen sein mögen. Obwohl viele ihrer Wähler unzweifelhaft wohlmeinende weiße Briten sind, die frustriert und zornig darüber sind, was mit ihrem Land passiert, scheint die Führung der Partei von einer Art zu sein, wie man sie auf Basis vorerwähnter ideologischer Verbindung erwarten würde. Und doch gibt es eine signifikante Überlappung von Interessen zwischen der BNP und Leuten wie mir. Wie soll man davon halten?

Lassen Sie es mich kurzgefaßt ausdrücken: Wenn die BNP bei den nächsten allgemeinen Wahlen zwei Sitze gewinnen würde, wäre ich erfreut. Wenn sie zweihundert gewinnen würde, dann würde ich auswandern. Ich sehe es so, daß die Unterstützung für die BNP eine ähnliche Rolle spielt wie der Preis in einer freien Marktwirtschaft, was heißen soll, daß ich sie als Signal sehe, das eine bestimmte Art Information befördert. Wenn die BNP verboten und ihre Unterstützung daher auf Wählereebene verschwinden würde, dann würde diese Information dem System verloren gehen, was den Druck auf die etablierten Parteien mindern würde, eine reale Antwort auf die Islamisierung zu formulieren, etwas, wovon ich inbrünstig hoffe, daß sie es einmal tun werden. Den Vormarsch nativistischer Gruppen auf dieser Ebene zu beklagen wäre wie den Ölpreisanstieg zu beklagen, wenn die Nachfrage schneller steigt als das Angebot. Nachdem dies gesagt ist, kann ich angesichts meines Glaubens hinsichtlich der Kluft zwischen der wahren politischen Einstellung der BNP-Führung und den Motiven jener, die sie wählen, unmöglich die Schlußfolgerung vermeiden, daß es eine Katastrophe für sie wäre, wenn sie reale Macht erhalten würde.

Ungeachtet dessen, ob die Leser meine Sichtweise auf diese spezielle Sache teilen oder nicht, halte ich eine betonte Analyse auf Systemebene für wichtig, wenn wir uns nicht durch reflexhafte Reaktionen auf einige Aspekte des Tribalismus blind machen lassen sollen gegenüber der wichtigen Rolle, die er für uns beim Widerstand gegen den Islam spielen muß. Für jene, die denken, daß ich all das ziemlich simpel und harmlos darstelle, lassen Sie mich zum Schluß zugeben, daß die Wirklichkeit sicherlich von den optimistischsten Voraussagen irgendeines von uns abweichen wird. Ich habe ernsthafte Zweifel, ob ein Tribalismus, der zur Verteidigung gegen Bedrohungen wiederersteht, die sein früheres Selbst ohne Schwierigkeiten vorweg verhindert hätte, sowohl Gelegenheit als auch Neigung haben wird, viel Opposition seitens anderer Stämme zu ertragen, speziell auf dem, was er mit nicht geringer Berechtigung als Heimatterritorium ansieht. In dem Ausmaß wie wir glauben, daß der Tribalismus genauso Kosten hat wie Nutzen, für uns wie für andere, könnte es eine gute Idee sein, darüber nachzudenken anzufangen, wie wir die Exzesse zügeln werden, auf die einige unvermeidlicherweise drängen werden, wenn die schnell steigende Spannung zwischen dem Islam und dem Westen, Parasit und Wirt, schlußendlich zu offenem Konflikt in unseren eigenen Ländern überkocht.

toleranzfrage

Eine Pressemitteilung und was sie zu bedeuten hat

Pressemitteilung der Berliner Polizei, 28.6.09, 10.30 Uhr [war ursprünglich verlinkt, steht nicht mehr im Netz. M., 26.01.2011]

Junge Frau durch Schuss leicht verletzt

In der vergangenen Nacht ist eine junge Frau in Charlottenburg durch einen Schuss aus einer Waffe leicht verletzt worden. Zusammen mit zwei Freundinnen saß die 20-Jährige gegen 3 Uhr 45 in einem Wartehäuschen an einer Bushaltestelle am Hardenbergplatz, als ein dunkelbrauner „BMW“ vor ihnen anhielt. Der Beifahrer fragte, ob die wartenden Frauen nach Hause gebracht werden möchten. Als die Damen das Angebot ablehnten, nahm der Mann eine Waffe in die Hand und schoss zweimal. Hierdurch wurde die 20-Jährige leicht am Bein verletzt. (…) Das mit drei Männern besetzte Auto flüchtete…

Die Polizei macht zur mutmaßlichen Nationalität der Täter keine Angaben, und anscheinend hat sie auch eingesehen, dass das Signalwort „südländisch“ mehr enthüllt als verschleiert.

Solche Angaben erübrigen sich auch: Man kann getrost hohe Summen darauf wetten, dass die Täter Moslems sind. Darüberhinaus lassen sogar die dürren Angaben der polizeilichen Verlautbarung darauf schließen, dass es sich um einen wohlkalkulierten Gewaltakt handelt. Die Täter haben die Situation herbeigeführt; allem Anschein nach wussten sie genau, was sie tun würden, wenn die jungen Frauen es wagen sollte, sich ihnen zu verweigern. Und wahrscheinlich wären die Täter sogar beleidigt, wenn man ihn irgendwelches Unrechtsbewusstsein zutrauen würde.

Der Djihad gegen die Frauen geht einfach in eine neue Runde, und es ist zugleich ein Krieg gegen die Gesellschaft. Sie haben zuerst ihren eigenen Frauen, Töchtern, Schwestern mit brutaler Gewalt klargemacht, dass die Menschenrechte für sie, die Frauen, nicht gelten. (Niemand sollte sich Ilusionen darüber machen, dass die sogenannten „Ehrenmorde“ nur die Spitze eines Eisbergs von Brutalität sind.) Der Erfolg dieser Bemühungen lässt sich an der wachsenden Verbreitung von Kopftüchern ablesen (auch Gesichtsschleier sind im Trend, und sogar Burkas kann man besichtigen, wenn auch bisher nur vereinzelt).

Jetzt sollen die „deutschen Schlampen“ dieselbe Lektion lernen. „Schlampe“ ist, wer sich ohne männliche Begleitung, noch dazu in nichtorientalischer Kleidung, in der Öffentlichkeit zeigt und zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Frauen, die solches tun, dies die Botschaft der Schüsse vom Bahnhof Zoo, haben sexuell zur Verfügung zu stehen.

So funktioniert Islamisierung: Es genügt, wenn die Gewalt muss von Wenigen ausgeht, sie muss nur eine Botschaft enthalten. Solange offenkundig ist, dass sie nur diejenigen bedroht, die sich entgegen dem islamischen Kodex verhalten, erreicht sie das Ziel der Einschüchterung.

Denn was tun junge Frauen, die nicht in eine solche Situation geraten wollen? Sie gehen ohne männliche Begleitung nicht mehr in die Öffentlichkeit. Genau dies, nämlich

die Selbstislamisierung der nichtislamischen Mehrheit

ist Ziel und Zweck dieser Art von Gewalt. Und wahrscheinlich auch ihr Ergebnis.

Marxismus, Liberalismus und die Antideutschen

Es kommt manchmal vor, dass ich einen Kommentar schreibe, der so lang und ausführlich, aber auch so grundlegend ist, dass ich es vorziehe, einen neuen Artikel daraus zu machen. So auch hier. In meinem letzten Artikel „Die Krise in den Köpfen“ habe ich liberale und sozialistische Ideologien miteinander verglichen; der einzig wirklich wichtige Unterschied schien mir zu sein, dass Sozialismus im Gegensatz zu Liberalismus auf die  Verstaatlichung der Gesellschaft abzielt. Lebowski, auf dessen Einwand ich hiermit repliziere, wollte die Aussgae so nicht stehen lassen und kommentierte wie folgt:

Ich weiß nicht, ob Du hier Marxisten und Marx in eins setzt. Marx hat nämlich nie den absoluten Staat propagiert, sondern war Staatskritiker.

Siehe dazu:

http://jungle-world.com/artikel/2009/02/32428.html

Und da, wo man Sozialismus ohne Staat versucht, zB in jüdischen Kibbuzen, funktioniert er ja auch ganz leidlich und kommt ganz ohne Gulags aus.

Das mit den Kibbuzim lasse ich gelten; im Heiligen Land gehören die Wunder Gottes zum Leben!   😀

Im übrigen ist der Hinweis auf die Marxsche Staatskritik hochinteressant, weil er, vor allem in Verbindung mit dem Jungle-World-Artikel, einen weiteren Beleg für den Zusammenhang von liberalem und sozialistischem Denken enthält:

Es trifft zu, dass Marx Staatskritiker war, der den Staat vor allem als Unterdrückungsapparatur betrachtete und sich vom Kommunismus auch das Ende des Staates erwarete; und ich habe den Namen „Marx“ auch nicht erwähnt, sondern nur von „Marxisten“ gesprochen, damit genau das Spiel nicht gespielt werden kann, das der Verfasser des Jungle-World-Artikels spielt, und das das Lieblingsspiel aller Apologeten des Sozialismus ist, nämlich den Buchstaben der Theorie gegen die geschichtliche Wirklichkeit auszuspielen: also zu sagen, dass Marx das alles ja ganz anders gemeint habe, als es dann unter Berufung auf ihn und seine Theorie verwirklicht wurde; und es dabei dann bewenden zu lassen statt eine Erklärung dafür vorzulegen, dass jeder –und zwar ausnahmlos jeder! – Versuch, auf der Basis marxistischer Theorie die Gesellschaft zu verändern, nicht etwa zur Abschaffung oder wenigstens Schwächung des Staates geführt hat, sondern ihn in eine Machtposition manövriert hat, die im 19. Jahrhundert noch völlig undenkbar gewesen wäre: Die gemäßigte Variante ist der sozialdemokratische Versorgungsstaat, die radikale die stalinistische Diktatur.

Wenn eine Gesellschaftstheorie bei dem Versuch ihrer Verwirklichung so hartnäckig Ergebnisse hervorbringt, die nicht nur anders sind als von der Theorie postuliert, sondern das Gegenteil des Vorhergesagten, dann deutet das zwingend auf einen Defekt in der Theorie hin. Betrachtet man die diversen Versuche, sozialistische Gesellschaften auf der Basis des Marxismus zu errichten, als Versuche, die Richtigkeit der Theorie zu überprüfen, so muss man die Geschichte des Sozialismus seit 1917 als eine einzige Kette von Falsifizierungen auffassen.

Natürlich kann man es machen wie die Antideutschen und die ideologischen Scheuklappen noch ein wenig fester zurren: Wenn man der wahren Lehre von Marx folgen würde, dann, ja DANN …

Eines muss man ihnen natürlich lassen: Sie haben – genau wie sie es für sich in Anspruch nehmen – die innere Logik des Marxismus klarer erfasst als irgendeine andere ultralinke Fraktion (was aus meinem Munde freilich ein ähnlich zweischneidiges Kompliment ist wie die ebenfalls zutreffende Feststellung, dass die Islamisten den Islam besser verstanden haben als sogenannte gemäßigte oder Reformmuslime).

Dass außerdem die innere Verwandtschaft von Liberalismus und Kommunismus gerade bei denjenigen Liberalen besonders auffällt, die ursprünglich aus dem antideutschen Spektrum stammen, ist kein Zufall. Der Chefideologe jener „Liberalen“, die eine globalistische Ideologie vertreten, ist jedenfalls nicht etwa Karl Popper – der ist höchstens das bürgerliche Feigenblatt -, sondern Karl Marx!

Marx war in der Tat ein früher Vertreter des Globalismus, wahrscheinlich sogar der früheste, und er konnte sich den Sozialismus/Kommunismus nur auf der Basis der Ergebnisse des vollentwickelten Kapitalismus vorstellen – was nebenbei gesagt bedeutet, dass ein Kibbuz-Kommunismus unmarxistisch ist. Das Kommunistische Manifest enthält geradezu eine Hymne auf die revolutionäre Rolle des Kapitalismus, weil dieser durch ständige und wiederholte Umwälzung der Grundlagen der Produktion die gesamte Menschheit aus ihren angestammten Lebensverhältnissen reißt, bestehende Strukturen vernichtet und die Gesellschaft verflüssigt – in der Sprache meiner eigenen Theorie: entstrukturiert.

Erst auf dieser vom Kapitalismus geschaffenen Tabula Rasa kann nach Marx der Kommunismus entstehen. Ein Antideutscher von einem gewissen Theorieniveau aufwärts würde jetzt wahrscheinlich folgendermaßen argumentieren:

Da die bisherigen Versuche, den Kommunismus zu verwirklichen, „zu früh“ kamen, nämlich bevor der kapitalistische Weltmarkt die gesamte Menschheit erfassen und alle vormaligen Lebensverhältnisse zerstören konnte, mussten kommunistische Revolutionäre die Zerstörung dieser Verhältnisse selbst bewerkstelligen, und das Ergebnis konnte nichts anderes sein als eine totalitäre Diktatur. Man muss daher, um zum Kommunismus zu gelangen, die Durchsetzung der kapitalistischen Eigenlogik mit allen Mitteln forcieren. Die Zerstörung hergebrachter Strukturen, Lebensverhältnisse und Wertvorstellungen bewerkstelligt man nicht mit der GPU, sondern überlässt sie der Eigendynamik des Kapitalismus. Militär und Geheimpolizei, überhaupt staatliche Gewalt (und hier speziell die militärische Gewalt der USA), wird nur noch benötigt, um die Feinde dieser Entwicklung auszuschalten.

Bereits dieses Zugeständnis an die „progressive Rolle“ staatlicher Gewalt sollte allerdings ausreichen, die Illusion ad absurdum zu führen, der antideutsche Weg zum Kommunismus werde nicht, wie seine Vorgänger, eine leichenstrotzende Sackgasse sein.

Marx hatte noch gesehen, dass „Fortschritt“ im Sinne der Entstrukturierung der Gesellschaft, ihrer Verflüssigung im Dienste der kapitalistischen Globalisierung, einem heidnischen Götzen gleicht, der den Nektar nur aus den Schädeln Erschlagener trinken will. Seine Prognose war demgemäß ein „Enweder-Oder“: Entweder Kommunismus oder Barbarei, wobei er die Barbarei zutreffenderweise als das unausweichliche Ergebnis von Entstrukturierung gesehen hat.

Marx allerdings konnte sich noch der Illusion hingeben, die solcherart vernichtete Gesellschaft werde sich, wenn erst der Kapitalismus überwunden ist, auf der Basis bewussten Zusammenwirkens mehr oder minder spontan (gegebenenfalls unter ein wenig Nachhilfe von Seiten der Partei) re-strukturieren.

Für eine solche Hoffnung spricht empirisch überhaupt nichts. Dass eine Gesellschaft, deren Leistungsfähigkeit auf Differenzierung und Komplexität beruht, sich als Einheit, also in einem ent-differenzierten Zustand die Kontrolle über die (ebenfalls entdifferenziert gedachte) Gesamtheit ihrer Lebensgrundlagen verschaffen können, ist schon theoretisch nicht zu begründen und empirisch nirgendwo beobachtet worden.

Ja, es gibt die spontane Selbstorganisation von Gesellschaften, aber sie basiert (wo sie vorkommt bzw. aufgrund eines Zvilisationszusammenbruches erforderlich geworden ist) nicht auf spontan erwachsender Solidarität und vernunftgesteuerter gesellschaftsweiter Kooperation. Sie basiert auf der strukturierenden Kraft der Gewalt. Marx und Engels haben in der „Gewalt in der Geschichte“ stets nur das Mittel zum ökonomischen Zweck erkennen können; demgemäß war auch ihre Staatstheorie eine Agententheorie (der Staat als Agent der herrschenden Klasse).

Tatsächlich hat Gewalt eine Eigendynamik, weil der, der sie glaubwürdig androht, alle Anderen zwingt, sich zu dieser Drohung zu verhalten. Damit gewinnt sie einen Januskopf: Sie kann bestehende Ordnungen zerschlagen, sie kann aber auch Chaos in Ordnung transformieren. Der Staat kann dabei durchaus aus dem Spiel bleiben; er (und sein Gewaltmonopol) ist lediglich die Form, durch die die Gesellschaft die Gewalt aus ihrem Alltag verbannt hat; es steht aber nirgendwo geschrieben, dass die Verbannung der Gewalt aus dem gesellschaftlichen Alltag notwendig für die Aufrechterhaltung von Gesellschaft schlechthin wäre. Die Gewaltfreiheit als Regelfall ist „nur“ notwendig für eine in unserem Sinne humane und zivilisierte Gesellschaft.

Die Zerschlagung der Struktur „Staat“ würde also nicht nur seinen Herrschaftscharakter zerstören, sondern auch seinen Ordnungscharakter. Die Zerstörung des Gewaltmonopols führt zunächst zur Atomisierung der Gewalt in vagabundierende Kleinsteinheiten; von diesem Punkt her entwickelt sie dann ihr strukturierendes Potenzial. Weil das so ist, wird die Herrschaft über eine verflüssigte, entstaatlichte und entstrukturierte Gesellschaft nicht etwa im Kommunismus aufgehoben, sondern fällt an diejenige politische Einheit, die den strukturierenden Charakter der Gewalt am Effektivsten für sich nutzt. Der einzige Kandidat, den ich sehe, ist der Islam.

Der Islam ist bekanntlich Religion, Gesellschaftsordnung und Rechtssystem zugleich, und sein Recht läuft darauf hinaus, ohne Rückgriff auf einen verselbständigten Staat einen gesellschaftlichen Konsens darüber zu stiften, wer unter welchen Voraussetzungen gegen wen Gewalt anwenden darf. Da die islamische Ethik eine solche der exklusiven Gruppensolidarität ist, haben „Ungläubige“ keine Chance, sich den Forderungen des islamischen Djihadsystems zu entziehen. Der Djihad endet erst mit der Errichtung einer islamischen Ordnung. Ich habe neulich den islamischen Sklavismus als ein System beschrieben, das Menschen aufsaugt, zerbricht, umformt und als Moslems wieder ausspuckt. Dasselbe gilt auch auf der kollektiven Ebene: Die nichtmuslimische Gesellschaft wird erobert, zerschlagen, re-strukturiert und als islamische befriedet. Der Islam hat in seiner gesamten Geschichte (und auch in jüngster Zeit in etlichen Failed States – Somalia, Afghanistan) sein strukturierendes Potenzial bereits bewiesen, der Kommunismus noch nie – jedenfalls nicht der, den Marx sich erträumte!

Dass Marx die Illusion hegen konne, die Herrschaft von Menschen über Menschen, und damit auch den Staat, im Wege der politischen Revolution zu beseitigen, liegt daran, dass er bestehende Strukturen ausschließlich im Hinblick auf ihren Herrschaftscharakter betrachtete, d.h. an seiner spezifisch linken Optik. Soziale Strukturen unter anderen als herrschaftskritischen Gesichtspunkten zu beurteilen, kam ihm so wenig in den Sinn wie irgend einem Linken sonst. Als Linker verinnerlicht man diese Prämisse derart früh, dass auch ich über zwanzig Jahre gebraucht habe, um sie als nicht begründete und obendrein falsche Prämisse meines eigenen Denkens zu erkennen (was in etwa der Feststellung entspricht, dass ein fertig gebautes Haus einen irreparablen Riss im Fundament aufweist).

(Vermutlich ist darin auch der Grund dafür zu suchen, dass ich hier immer mal wieder mit Kommentatoren zu tun habe, die überhaupt nicht imstande sind, diese Denkprämisse als solche zu erkennen, nicht einmal, wenn man sie ihnen dreimal um die Ohren haut, und die mich deshalb so lange mit den daraus resultierenden Dogmen nerven, bis ich sie vor die Tür setze.)

Der zweite grundlegende Defekt von Marx‘ Theorie ist subtiler, aber nicht weniger wichtig: Es handelt sich dabei um seine höchst einseitige Anwendung der dialektischen Methode. Marx ging von der Prämisse aus, dass die Gesellschaft sich in ihren Widersprüchen bewegt, und das heißt vor allem: BEWEGT.

Das ist natürlich nicht falsch. Nur fällt dabei unter den Tisch, dass dialektische Widersprüche eine Struktur auch stabilisieren können. Die Bewegung der Gesellschaft ist nicht notwendig eine Bewegung von einer Struktur zur anderen (also etwa vom Kapitalismus zum Sozialismus), sondern kann Bewegung innerhalb eines Widerspruches sein, ohne dass die Theorie dadurch in sich widersprüchlich würde. Engels hat die Dialektik zwar einmal am Beispiel der Planetenbewegung (als Widerspruch zwischen zentripetaler und zentrifugaler Kraft) erklärt – wodurch an sich genau dieser Gedanke einer strukturstabilisierenden Wirkung von dialektischen Widersprüchen nahegelegt wird (die Struktur wäre in diesem Fall das Planetensystem, das sich seit Millionen Jahren gleichbleibt, wenn auch nicht für alle Ewigkeit), aber theoretisch verarbeitet und auf die Gesellschaft bezogen wurde diese Idee weder von Marx noch von Engels: Ihre Theorie hätte dann auch aufhören müssen, Revolutionstheorie zu sein.

Obamas islamische Arithmetik

Obamas islamische Arithmetik

Der amerikanische Präsident hat vor kurzem gesagt, mit rund sieben Millionen Moslems gehörten die USA zu den größten muslimischen Ländern.

Eine erstaunliche Rechnung: Selbst wenn die sehr hoch gegriffene Zahl von sieben Millionen stimmen würde, wären muslimische Gemeinde Amerikas der zahlenmäßigen Stärke nach gerade einmal auf Platz 32 weltweit.

Vor lauter Staunen über Obamas Rechenkünste könnte man glatt übersehen, dass der Präsident sein Land unter die „muslimischen Länder“ rechnet. Unter dieser Prämisse würde die Rechnung stimmen: Die USA haben rund dreihundert Millionen Einwohner. Wenn sie ein muslimisches Land wären, wären sie von allen muslimischen Ländern das größte.

Wie aber kommt der Präsident auf die Idee, dass die USA mit sieben Millionen Moslems ein muslimisches Land sind (Indien mit seinen hundertzwanzig Millionen aber nicht)? Nun, nach islamischer Auffassung ist ein Land dann als islamisches anzusehen, wenn es sich für den Islam „geöffnet“ hat, d.h. politisch von Moslems beherrscht wird. Obamas Rechnung stimmt also. Sie stimmt aber nur unter der Voraussetzung, dass er selbst Moslem ist!

Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei

(Rezension)

Egon Flaig, Weltgeschichte der Sklaverei, BuchcoverDies vorweg: Diese Rezension (die im Grunde auch aus einem einzigen Wort bestehen könnte: Lesen!) erspart nicht die Lektüre von Flaigs Buch „
Weltgeschichte der Sklaverei„; es ist eines, das man gelesen haben muss. Dafür, dass es eine Weltgeschichte ist, ist es mit 219 Seiten von angenehmer Knappheit und Prägnanz – eines jener Bücher, in denen kein Wort zu viel steht, weil ihre Verfasser das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und ein schier uferloses Thema straff zu gliedern wissen.

Ich kann und will hier nur einige Aspekte herausgreifen, die mir selber wichtig sind:

Flaig macht, nachdem er die Begriffe geklärt hat (er spricht von klassischer Sklaverei im Unterschied zu Leibeigenschaft und anderen milderen Formen der Unfreiheit), auf zweierlei aufmerksam:

Erstens, dass die Sklaverei im allgemeinen zu sehr als Produktionsweise und als gesellschaftliche Institution betrachtet wird, das heißt unter statischen Gesichtspunkten, während der Prozess der Versklavung normalerweise auch beim historisch gebildeten Zeitgenossen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Dabei sind es nicht zuletzt die Umstände der Versklavung, die der Sklaverei ihr Gepräge geben: Die Betroffenen werden in der Regel plötzlich und gewaltsam entmenscht: Sie verlieren ihre persönliche Autonomie, ihre Freiheit, ihre Würde, ihr soziales Netz, ihre Heimat und ihre Verwandtschaft. Sie werden sozial atomisiert und damit nicht nur rechtlich, sondern soweit möglich auch faktisch zu bloßen Objekten fremder Verfügung degradiert. Da die Sklaverei als Institution solche Versklavungsprozesse hervorbringt und verstetigt, gehören diese Prozesse zwangsläufig zum sklavistischen Gesamtsystem.

Zweitens, und aus demselben Grund, erzeugt dieses System getrennte geographische Zonen. Das sklavenverbrauchende Zentrum schafft sich eine Peripherie von „Lieferzonen“. Da die Stabilität imperialer Zentren von Zivilisationen mit der gewaltsamen Versklavung von Menschen im Inneren prinzipiell unvereinbar ist, werden die damit verbundene Gewalt und Anarchie exportiert, und zwar in dem Maße, wie das System auf die anhaltende Zufuhr von Sklaven angewiesen ist.

Dieses Maß freilich schwankte. Es kann zum Beispiel keine Rede davon sein, dass etwa das Römische Reich zu seiner Selbsterhaltung eine Politik von Versklavungskriegen verfolgt hätte. Es gab Kriege, und die dabei gemachten Gefangenen wurden, antiken Bräuchen gemäß, versklavt. Das aber war lediglich ein Nebenprodukt, und gegen Ende der römischen Epoche wurde die Sklaverei nach und nach zurückgedrängt; nicht zuletzt übrigens unter dem Einfluss des Christentums, innerhalb dessen es von Anfang an eine starke antisklavistische Tendenz gab. Diese war zwar lange Zeit in der Minderheit, aber sie verschwand niemals (konnte unter den theologischen Prämissen des Christentums auch nicht verschwinden) und sorgte dafür, dass Sklaverei selbst in denjenigen christianisierten Ländern, wo sie praktiziert wurde, nie den Ruch des Unmoralischen und Vewerflichen verlor.

Entgegen einem weitverbreiteten Klischee war das größe sklavistische System der Weltgeschichte nicht das römische und auch nicht die (nord- und süd-) amerikanische Plantagenwirtschaft, sondern der Islam. Allein 17 Millionen Afrikaner wurden, zuverlässigen Berechnungen zufolge, von Muslimen versklavt. Die Zahl der versklavten Europäer, die zu den ersten Opfern des Versklavungsdjihad wurden, lässt sich ebensowenig beziffern wie die der versklavten Inder, aber die folgenden Zeilen mögen einen Eindruck geben:

Als die Muslime Spanien von 711 bis 720 unterwarfen, versklavten sie 150.000 Menschen. Ihre Dauerangriffe auf das hoffnungslos unterlegene katholische Europa und auf das byzantinische Gebiet unterwarfen oder entvölkerten die Inseln des Mittelmeeres zwischen 649 (Zypern) und 827 (Sizilien); 840 errichteten sie das süditalienische emirat Bari, 889 das südfranzösische Emirat, 933 eroberten sie Genua, 940 sperrten sie kurzfristig die westlichen Alpenpässe. Die wiederholten Angriffe auf Konstantinopel wurden 717 endgültig abgeschlagen, aber Anatolien und Armenien wurden noch 200 Jahre lang fast jährlich verheert. Aus dem 712 eroberten indischen Sind verschleppten die Sieger 60.000 Versklavte. Die zweite Expansionswelle traf Nordafrika und besonders Indien; dort setzten sich im 11. Jahrhundert afghanische Reiterheere fest, deren Dauerangriffe Hunderttausende von Indern in die Sklaverei brachten; sie wurden deportiert über ein Gebirge, das bis heute den Namen „Hindu-Tod“ (Hindukusch) trägt … . 1192 eroberten afghanisch-türkische Muslime Nordindien dauerhaft. Das Sultanat Delhi unterhielt bis Mitte des 14.Jh. 120.000 bis 180.000 Militärsklaven; die meisten davon waren versklavte Ostafrikaner, die der arabische Sklavenhandel über den indischen Ozean verschleppte. Die Sultane führten jährlich Djihads in Mittelindien, um große Mengen von Sklaven zu erbeuten und unterwarfen bis 1340 praktisch den gesamten Subkontinent.

Eine bleibende Eigenart der islamischen … Sklaverei war die doppelte Weise, sich Sklaven zu beschaffen. Zum einen war ein riesiger Militärapparat damit beschäftigt, ständig Kriege zu führen: „Der Islam verfolgte während des Mittelalters seine Politik periodischer Kriege, und sicherte sich so einen fast ununterbrochenen Zustrom an … Sklaven“. Man hinterließ dort, wo die islamischen Heere auf starken Widerstand stießen, ausgedehnte verwüstete und menschenleere Areale, die anschließend in Besitz genommen und oft neu besiedelt wurden. So führte der Wesir des vorletzten Kalifen von Córdoba, Al-Mansur, am Ende des 10. Jhs. In 27 Jahren 25 Invasionen in die christlichen Gebiete Spaniens, zerstörend, massakrierend, versklavend und verwüstend. Eine Politik, die den antiken Staaten völlig fremd war. Zum anderen verfügte die islamische Herrenschicht in den reichen eroberten Provinzen des römischen Reiches und in Persien über gewaltige Reichtümer, welche es erlaubten, an den Grenzgebieten ständig große Sklavenmassen zu kaufen. Diese Importe übertrafen jene des römischen Reiches bei weitem, was bedeutet, dass die islamische Kultur als sklavenimportierende ‚Metropole‘ in der Peripherie die Versklavungsprozesse so anheizte, wie es bis dahin in der Weltgeschichte noch nie geschehen war. Die Sogwirkung dieser Importe reichte in Europa bis zu den Wikingern und zu den Ungarn, in Russland bis zur mittleren Wolga und tief nach Kasachstan bis über Turkmenistan hinaus. Die Transportrouten führten alle letztlich in das Land des Islam. (S.84 f.)

Bis zur Niederwerfung der Ungarn und der Ansiedlung der Wikinger in Nordfrankreich im 10. Jahrhundert war fraglich, ob Europa womöglich dauerhaft zur Sklavenlieferzone werden würde, wie Afrika es tatsächlich wurde.

Dort bildeten sich am Südrand des islamischen Machtbereiches Staaten, meist von islamischen Eliten regiert, die praktisch ausschließlich von der Menschenjagd lebten, und zwar bis ins 19. Jahrhundert hinein. Diese Lieferzone dehnte sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter nach Süden aus. Politik und Ökonomie in diesem Raum drehten sich praktisch ausschließlich um die Bereitstellung von Sklaven für den islamischen Markt, und zwar lange bevor die Europäer Amerika entdeckten und dort Plantagen aufbauten, für die sie Sklaven aus Afrika importierten. Die Versklavung Afrikas, seine Verwandlung in ein Menschenjagdgebiet, war das Werk des Islam.

Und dies, das füge ich jetzt hinzu, ist nicht etwa ein historischer Zufall, sondern das folgerichtige Ergebnis islamischer Theologie und islamischen Rechts. Nach islamischem Recht begeht jeder Mensch, der kein Muslim ist, eben dadurch, dass er das nicht ist, ein Verbrechen gegen Gott, und ist deswegen natürliches Eigentum der islamischen Umma. Der Djihad zur Versklavung Andersgläubiger war seit den Tagen des Propheten ein gottgefälliges Werk, zumal die Sklaven ein Potenzial von Konvertiten darstellten:

Abgesehen davon, dass bereits die drohende Versklavung für „Ungläubige“ an der Peripherie des islamischen Systems Grund genug sein konnte, sich schleunigst zu bekehren (Muslime durften nämlich nicht versklavt werden), verstand es sich sozusagen von selbst, dass ein Sklave nur dann Aussicht auf Freilassung hatte, wenn er zum Islam konvertierte – als notwendige, nicht etwa hinreichende Voraussetzung. Die vorangegangene Entmenschung des Sklaven hatte dieselbe Wirkung wie die Gehirnwäsche in irgendeinem kommunistischen Umerziehungslager: Mensch, das lernte der Sklave, konnte man nur als Muslim sein, und da er aus seiner heimatlichen Umgebung herausgerissen war, konnten die Skrupel auch gar nicht erst aufkommen, die bei formell nicht versklavten Dhimmi-Christen und -Juden daraus resultierten, dass sie mit der Konversion ihre Glaubensgemeinschaft bzw. Ethnie verrieten. Einen solchen konvertierten Sklaven freizulassen galt für Muslime als durchaus verdienstvoll – es gab ja genug Nachschub. Das islamische Recht etablierte ein Sklavensystem, das Menschen aufsaugte, zerbrach, umformte und als Muslime wieder ausspuckte.

Flaig weist zu Recht darauf hin, dass es unter diesen Umständen einen islamischen Abolitionismus nicht geben konnte, und auch heute noch ist Sklaverei nach einhelliger Auffassung islamischer Rechtsgelehrter nicht verboten, sondern lediglich praktisch nicht anwendbar. Und selbst diese Auffassung ist noch optimistisch. Tatsächlich wird Sklaverei in islamischen Ländern wie etwa dem Sudan (und anderen) praktiziert.

Die Abschaffung der Sklaverei ist historisch eine Errungenschaft des Westens, und zwar eine nie dagewesene Errungenschaft, die es ohne den christlich-jüdischen Gedanken der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (und seiner säkularen Zwillingsidee der Gleichheit an Rechten und an Würde) niemals gegeben hätte. Sie ist das historisch unwahrscheinliche Produkt einer Zivilisation, der es gelungen ist, die innergesellschaftliche Gewalt auf ein Minimum zu reduzieren. Sie ist das das Produkt einer Ordnung, die Freiheit ermöglicht, und sie steht und fällt mit dieser Ordnung. Rechtsfreie Räume sind die, in denen die Sklaverei auch heute noch und wieder blüht.

Wer sich weigert, die eigene Geschichte aufzuarbeiten, ist gezwungen, sie zu wiederholen. Nicht zufällig droht gerade in Afrika die Sklaverei in Reinform mit ihrer Wiederkehr: Die heutigen Warlords mit ihren Kindersoldaten setzen genau dort an, wo die … des 19. Jhs. … aufhörten, als der britische und französische Kolonialismus ihnen das Handwerk legte. Jene afrikanischen Intellektuellen, welche sich heute als Nachfahren von Opfern stilisieren, lehnen allzumeist die Menschenrechte rundheraus ab. (…) An der Sklaverei entscheidet sich das Schicksal der Menschenrechte. Es gilt als schick, diese als westliche Erfindung abzutun und ihren Anspruch auf universale Geltung zu verhöhnen. Schon einmal geschah dies, im 20. Jh.; und es geschah nicht ungestraft. Denn nur wenn die Menschenrechte und ihr Artikel 4 universal gelten – für alle Kulturen ohne Ausnahme -, nur dann ist Sklaverei ein Verbrechen. Und nur wenn die Sklaverei ein Verbrechen ist, lassen sich die vielen alten und neuen Formen der Unfreiheit bekämpfen, welche in der globalisierten Welt sich endemisch verbreiten. Nur wenn sie ebenso bezwungen werden, wie es mit der Sklaverei gelang, wird die globalisierte Menschheit ihr politisches zusammenleben auf die Freiheit gründen können. Andernfalls war der größte Sieg in der Geschichte der Menschheit eine verebbende Welle, und unsere westliche Kultur bleibt eine Zeitinsel inmitten eines endlosen Ozeans von Unfreiheit. (S.216 f.)

Heute Israel, morgen wir!

von Mark Steyn

Im Original unter dem Titel „Israel Today, the West Tomorrow“ erschienen in: commentarymagazine.com/viewarticle.cfm/israel-today–the-west-tomorrow-15134

Übersetzung: Manfred

[Ich stelle die Übersetzung ausnahmsweise nicht nur im „Counterdjihad“, sondern auch hier in voller Länge ein. Empfohlen sei der Artikel insbesondere allen intellektuellen Flachlandtirolern, deutschfeindlichen Pausenclowns und sonstigen Geisteskastraten aus der antideutschen Szene, die nicht wahrhaben wollen, dass Israel nicht überleben kann, wenn die Völker Europas sich nicht behaupten! Deren Unterstützung für Israel deshalb unter anderem darin besteht, PI und überhaupt die rechte Islamkritik zu verdächtigen und zu verunglimpfen. Die vor der Islamisierung Europas offenbar weniger Angst haben als davor, etwas zu denken, das irgendwie – Sankt Marx steh uns bei! – „rechts“ sein könnte. Und die deswegen das Kunststück versuchen, die übrigen Linken an Borniertheit und inquisitorischer Intoleranz noch zu übertreffen. Wer sich angesprochen fühlt, ist gemeint!]

Am Holocaustgedenktag 2008 nahmen knapp hundert Personen – Londoner und einige Besucher an einer Führung durch das alte jüdische East End teil. Unter anderem besichtigten sie den Geburtsort von Lionel Bart, dem Autor von Oliver! Drei Generationen von Schulkindern sind mit Barts Gedicht aufgewachsen:

Consider yourself
At ’ome!
Consider yourself
One of the family!

Diese paar Dutzend Londoner Juden glaubten, hier zu Hause zu sein. Das waren sie aber nicht. Nicht mehr. Die Tour wurde abrupt beendet, als die Gruppe mit Steinen beworfen wurde, und zwar von „Jugendlichen“ – oder, um es etwas weniger ausflüchtig im gegenwärtigen Euphemismus der Fleet Street zu sagen, von „asiatischen“ Jugendlichen.[In Deutschland wäre von „südländischen“ Jugendlichen die Rede, d.Ü.]. „Wenn ihr weitergeht, sterbt ihr“, riefen sie zwischen fliegenden Steinen.

Eine New-Yorkerin, der gerade nach Großbritannien gezogen war, um eine Stelle an der Metropolitan University anzunehmen, erlitt eine Platzwunde am Kopf und musste im Royal London Hospital behandelt werden. Sie versäumte dadurch den „interreligiösen Gedenkgottesdienst“ aus Anlass des Holocaustgedenktages in der East London Central Synagogue. Ihr Freund Eric Litwack aus Kanada wurde auch getroffen, musste aber nicht genäht werden. Aber für die, die nicht erst vor kurzem in Heathrow gelandet sind, war es keine große Sache, nicht dieser Tage: Niemand wurde getötet oder permanent verunstaltet. Und wenn man bedenkt, wieviele jüdische Gemeindeveranstaltungen jetzt bewacht werden müssen, hatte ihrer Majestät Wachtmeister womöglich recht, der meinte, diese Londoner, die durch die Straßen ihrer eigenen Stadt gingen, hätten dies besser hinter einer Polizeieskorte getan.

Ein europäischer Holocaustgedenktag, an dem Juden mit Steinen beworfen werden: Das klingt wie eine Parodie auf den alten Witz, dass die Deutschen den Juden den Holocaust niemals verzeihen werden. Nach einer Umfrage, die im Jahr 2005 von der Universität Bielefeld durchgeführt wurde, haben 62 Prozent der Deutschen „die Nase voll davon, dass ständig auf deutschen Verbrechen an Juden herumgeritten wird“ … Nur wird eher auf den Juden herumgeritten: Während wir alte Witze wieder aufwärmen, erinnert mich ein Leser an einen, der vor ein paar Jahren erzählt wurde, während Israels bekanntlich „unverhältnismäßigem“ Einmarsch in den Libanon: Eines Tages schlägt der UN-Generalsekretär vor, dass im Interesse von Frieden und Harmonie auf der Welt Fußballspieler aus allen Ländern zusammenkommen und eine UN-Fußballmannschaft gründen sollten. „Gute Idee“, sagt sein Stellvertreter, „aber gegen wen würden wir dann spielen?“ – „Gegen Israel natürlich.“

Haha. Es hatte schon immer einen Krümel Wahrheit, aber jetzt ist es ein ganzer Laib.

„Israel ist aus der Mode“, sagte mir ein kontinentaleuropäischer Außenminister vor einem Jahrzehnt. „Aber vielleicht ändert sich Israel, und dann ändert sich auch die Mode.“ Moden ändern sich. Diese aber nicht, auch nicht, wenn Israel sich ändert. Die Wendung der (nicht-amerikanischen) öffentlichen Meinung gegen den jüdischen Staat, die in den siebziger Jahren begann, spiegelte, wie mein kontinentaler Politiker sagte, einfach eine veränderte Wahrnehmung:

Israel war nicht mehr der Underdog, sondern der Overdog, und warum sollte das eine … von Holocaustschuld unbelastete europäische Linke ansprechen?

Klar. Moden wechseln. Aber der neue Judenhass [im Original deutsch, d.Ü.] ist keine Mode, sondern einfach blanke Realität, die in den kommenden Jahren weiterwuchern und Israel in der internationalen „Gemeinschaft“ isolieren wird, und zwar auf eine Weise, verglichen mit der das erste Jahrzehnt dieses Jahrhundert im Rückblick wie die gute alte Zeit aussehen wird.

Ein paar Monate nach der verkürzten Führung zum Holocausttag, befand ich mich zum erstenmal seit Jahren selbst an dieser speziellen Ecke von Tower Hamlets. Speziell in der Cable Street – 1936 Schauplatz einer berühmten Schlacht, als Sir Oswald Mosleys British Union of Fascists in einem primitiven politischen Muskelspiel beschloss, durch das Herz des jüdischen East London zu marschieren. Eine aufgebrachte Menge aus Juden, irischen katholischen Dockarbeitern und kommunistischen Agitatoren, alle unter der Parole des Spanischen Bürgerkriegs „No pasaran“ („Sie werden nicht durchkommen“), schlug sie zurück.

Zwischen „No pasaran“ und „Wenn ihr weitergeht, sterbt ihr“ liegt eine Geschichte nicht so sehr von Antisemitismus, als vielmehr einer nie dagewesenen demographischen Umwälzung. Hinter dem schicken „Antizionismus“ der europäischen Linken verbirgt sich eine mächtigere Wirklichkeit: Die demographische Energie nicht nur in Lionel Barts East End, sondern in fast jedem westlichen Land ist „asiatisch“. Heißt: muslimisch. Eine regierungsamtliche statistische Untersuchung enthüllte vor kurzem, dass die muslimische Bevölkerung des Vereinigten Königreiches zehnmal schneller wächst als die Bevölkerung insgesamt. Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen und viele andere Städte des Kontinents von Skandinavien bis an die Cote d’Azur werden in den nächsten paar Jahren zu Städten mit muslimischer Mehrheit werden.

Brüssel hat einen sozialistischen Bürgermeister, was nicht weiter überraschend ist, aber er sitzt einem mehrheitlich muslimischen Stadtrat vor, und das dürfte doch zumindest diejenigen überraschen, die glauben, dass hier von einem langsamen, graduellen, schleichenden Prozess die Rede ist. Aber dies ist die Lage des Christentums zu Beginn des dritten Jahrtausends: Die in der Hauptstadt der Europäischen Union regierende Partei ist mehrheitlich muslimisch.

Auf diesen Trend kann man auf zweierlei Weisen reagieren:

Man kann es sehen wie bei einem Wechsel der Besetzung in „Cats“, oder genauer wie wenn bei David Merricks rein schwarzer Produktion von „Hello Dolly!“ Carol Channing und ihre … Kellner von Pearl Bailey und ihrem Ebenholzchor ersetzt werden, während ansonsten die Show unverändert bleibt. Dasselbe Bühnenbild, dieselben Worte, dasselbe Arrangement: Frankreich bliebe Frankreich, Deutschland Deutschland, Belgien Belgien.

Die zweite Lesart ist, dass die Islamisierung Europas gewisse Konsequenzen nach sich zieht, und es könnte sich lohnen zu untersuchen, worin die bestehen. Es gibt jetzt schon verschiedene kulturelle Brüche – von der Abschaffung von Sparschweinen in britischen Banken bis zum Verbot des öffentlichen Konsums von Donuts während des Ramadan in Brüssel. Und doch gibt es in einem Punkt bemerkenswerte Übereinstimmung zwischen den alternden ethnischen Europäern und den jungen, wachsenden muslimischen Bevölkerungsgruppen: Vor ein paar Jahren erbrachte eine berühmte Umfrage das Ergebnis, dass 59 Prozent der Europäer Israel als die größte Gefahr für den Weltfrieden betrachten.

Neunundfünfzig Prozent? Was um alles in der Welt ist denn mit den anderen? Beruhigen Sie sich: In Deutschland waren es 65 Prozent, in Österreich 69 Prozent, in den Niederlanden 74 Prozent. Nur zum Vergleich: In einer kürzlich durchgeführten Umfrage in Ägypten, Jordanien, Marokko, dem Libanon, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten – das heißt in der „gemäßigten“ arabischen Welt – betrachten 79 Prozent Israel als die größte Gefahr für den Weltfrieden. Soviel ich weiß, hat man die Umfrage in denn letzten Jahren in Europa nicht wiederholt; womöglich gilt Israel heute in den Niederlanden als bedrohlicher denn im Jemen.

Es gibt sicherlich gelegentlich geheimnisvolle Diskussionspunkte: Man erinnert sich, wie nach den Anschlägen vom 7. Juli 2005 der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone einigermaßen gequält versuchte zu erklären, warum es völlig legitim sei, Busse in Tel Aviv in die Luft zu sprengen, nicht aber in Bloomsbury. Das sind aber nur kleine Beulen auf einer ansonsten glatten Rutschbahn: Je mehr die europäische muslimische Bevölkerung wächst, je widerspenstiger und unangepasster sie wird, desto mehr begeistert sich das Establishment für „Antizionismus“ – als ob die finstere Jüdin die letzte Jungfrau wäre, die man noch in den Vulkan stürzen kann – was sogar stimmen könnte, wenn man an all die dreizehnjährigen Flittchen und Schlampen denkt, die in den meisten britischen Einkaufszentren schon Freitag nachmittags mit dem Gesicht in ihrer eigenen Kotze liegen. Für heutige Juden gibt es, anders als 1936 in der Cable Street, keine katholischen Dockarbeiter oder kommunistische Agitatoren, die mit ihnen Schulter an Schulter stehen. Im postchristlichen Europa gibt es so wenige praktizierende Katholiken wie praktizierende Dockarbeiter, und was die intellektuelle Linke angeht, so begeistert sie sich für die Hamas mehr als die meisten Menschen in Gaza.

Darauf würden viele Israelis ruppig antworten: Na und? Juden, die sich auf europäische „Freunde“ verlassen, sind doch sowieso arme Irre! Trotzdem besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen der eingeübten Abneigung gegen die „israelische Apartheid“, wie man sie in der Fachbereichsteestube kundtut, und einer Massenpsychose, so allgegenwärtig, dass sie praktisch ein Teil der Luft ist, die man atmet. Wer einen füchtigen Blick in die Zukunft werfen möchte, betrachte (zunächst) die bizarren Begleitumstände des jüngsten Daviscup-Erstrundenmatches in Schweden. Lange zuvor war entschieden worden, dass die Begegnung im Baltiska-Hallenkomplex in Malmö stattfinden würde. Wer wusste schon, welcher Gegner den Schweden zugelost werden würde? Es hätte Chile sein können, oder Serbien. Leider war es Israel.

Malmö ist Schwedens am stärksten muslimische Stadt, und die Stadtverwaltung ordnete unter Berufung auf Sicherheitsbedenken an, dass das Spiel hinter verschlossenen Türen stattzufinden habe. Stellen Sie sich vor, Sie wären Amir Hadad und Andy Ram, die beiden israelischen Doppelspieler, oder Simon Aspelin und Robert Lindstedt, die Schweden. Es sollte ihr großer Tag werden. Aber das große Stadion ist leer, mit Ausnahme einiger Sportreporter und Offizieller. Und draußen grölen zehntausend Demonstranten „Stoppt das Match!“, und etwas tiefer im Gewühl rufen sie vielleicht „Wir töten alle Juden auf der Welt!“ (Demonstranten in Kopenhagen hatten einige Wochen zuvor genau das getan.)

(…)

Erinnern Sie sich an die „Road-Map“-Konferenz die in Jordanien gleich nach der US-Invasion im Irak abgehalten wurde? Das schien damals eine große Sache zu sein: Die Führer Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde, der US-Präsident, Diktatoren aus der ersten Liga der arabischen Liga. Innerhalb des Tagungszentrums war alles sehr kollegial, mit Lächeln und Händeschütteln. Draußen flatterten die Fahnen: Jordaniens, Amerikas, Saudi-Arabiens, Ägyptens, Palästinas. Aber nicht die Israels. König Abdullah von Jordanien war zu dem Schluss gekommen, dass es zu provokant sei, die Anwesenheit des zionistischen Gebildes auf jordanischem Boden kundzutun, selbst bei einem solchen Treffen. Malmös Tennismatch beachtete dieselben Konventionen: Ich bin sicher, die schwedischen Tennisbosse waren hinter Hotelmauern reizende Gastgeber, und das neutrale Flughafenauto wird erste Sahne gewesen sein. Wie einfach sich doch die verstohlenen Manöver des Nahen Ostens in der Welt verbreiten!

Wenn schon westliche Regierungen sich wie König Abdallah scheuen, den Davidstern zu hissen, dann leben diejenigen ihrer Bürger, die es tun, in schweren Zeiten. In Britannien wurde „pro-palästinensischen“ Demonstranten im Januar erlaubt, sich als hakennasige Juden zu verkleiden, die das Blut arabischer Säuglinge trinken; gleichzeitig befahl die Polizei Gegendemonstranten, ihre israelischen Flaggen zu entfernen. In Alberta, im Herzen von Calgarys jüdischer Nachbarschaft, wurde die Flagge der Hizbollah (eigentlich eine verbotene terroristische Vereinigung) von Demonstranten stolz geschwenkt, aber eine einsame israelische Flagge wurde als Gefahr für den königlichen Frieden betrachtet, und Beamte stellten dem tapferen Kerl, der sie hielt, vor die Wahl, sie verschwinden zu lassen oder wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ festgenommen zu werden. In Deutschland hängte ein Student die Davidsternflagge ins Fenster seiner Wohnung an einem Tag, als die islamistische Milli Görüs demonstrierte. Ergebnis war, dass die Polizei seine Tür aufbrach und die Flagge entfernte. Jetzt versucht er, von der Polizei die Tür ersetzt zu bekommen. Oh, diese Juden! Immer geht es ihnen um Geld, nicht wahr?

Peter, der Student aus Duisburg, sagte, er wolle die israelische Flagge zeigen, weil der Antisemitismus in Europa schlimmer sei als jemals seit dem Zweiten Weltkrieg. Das ist wahr. Wenn man es aber aus der Sicht der Behörden sieht, hat es nichts mit Judenhass zu tun; es ist einfach ein Rechenspiel. Wenn eine statistisch unbedeutende jüdische Bevölkerungsgruppe sich aufregt – egal. Wenn die viel größere muslimische Bevölkerung es tut – und in manchen französischen Städten ist die muslimische Jugend, also der Bevölkerungsteil, der Krawall macht, schon bei fünfzig Prozent – dann hast du eine gewltige Bedrohung der öffentlichen Sicherheit am Hals. Wir sind jenseits des Antisemitismus beim Ad-hoc-Utilitarismus: Der König-Abdullah-Ansatz scheint der eleganteste Weg zu sein, Ärger zu vermeiden. Um den UN-Witz abzuwandeln: Gegen wen spielen wir? Gegen Israel. Aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Vor ein paar Wochen betrat eine Gruppe mit T-Shirts „Boykottiert Israel“ an einem Samstag nachmittag eine Filiale von Carrefour, einer der weltgrößten Supermarktketten und stellte sich vor. Sie gingen dann systematisch durch die Regalreihen, begutachteten jedes Produkt, nahmen alle Waren Made in Israel an sich, stapelten sie in Einkaufswagen, um sie mitzunehmen und zu zerstören. Dem Video nach zu urteilen, dass sie von der Aktion gedreht hatten, waren die Protestierenden überwiegend muslimische Immigranten und ein paar französische Linke. Wichtiger allerdings war die Passivität aller Anderen in dem Geschäft, von Kunden wie Personal. Sie alle standen tatenlos herum und sahen zu, wie privates Eigentum durchwühlt und zerstört wurde, und viele, die um einen Kommentar gebeten wurden, äußerten Unterstützung für die Zerstörung. „Südafrika begann zu schwanken, als alle Länder seine Produkte zu boykottieren begannen“, sagte eine ältere Kundin. „Also, ich finde das gut, was Sie da machen.“

Andere mögen das Deutschland der dreißiger Jahre als instruktiveren Vergleich ansehen. „Nicht die schweigenden Mehrheiten treiben die Dinge voran, sondern die lautstarken Minderheiten“, schrieb unlängst der kanadische Intellektuelle George Jonas. „Man zähle nicht Köpfe, sondern Dezibel. Alle Einheiten – die Vereinigten Staaten, die westliche Welt, die arabische Straße – haben vorherrschende Stimmungen [prevailing moods], und diese vorherrschenden Stimmungen definieren solche Aggregate zum je gegebenen Zeitpunkt.“ Als pakistanische Terroristen im vergangenen Dezember einen wohlgeplanten Angriff auf symbolisch bedeutende, weil Macht und Reichtum symbolisierende, Teile Bombays unternahmen, fanden sie trotzdem noch Zeit, ein Fünftel ihrer Mannschaft abzustellen, um eine Handvoll unbekannter Juden zu foltern und zu töten, die in einem unauffälligen Gebäude Sozialarbeit geleistet hatten. Wenn es um einen Territorialstreit um Kaschmir ging, warum ermordete man einen Rabbiner in Bombay? Weil der pakistanische Islam im Effekt arabisiert worden ist. Demographisch hat der Islam die blanken Zahlen auf seiner Seite. Ideologisch aber hat der radikale Islam die Dezibel – in der Türkei, auf dem Balkan, in Westeuropa.

Und die vorherrschende Stimmung in großen Teilen der Welt macht Israel zum leichten Opfer. Lange bevor Muslime eine statistische Mehrheit stellen, wird es drei ständige Mitglieder des Sicherheitsrates geben – Großbritannien, Frankreich, Russland -, für die die Beruhigung des Islam zu den Imperativen der Innenpolitik gehört.

Gleich nachdem er gefordert hatte, die Scharia ins britische Recht aufzunehmen, gab der Erzbischof von Canterbury den Muslim News ein Interview, in dem er den Islam dafür lobte, „einen sehr bedeutenden Beitrag (geleistet zu haben), das Thema ‚Religion‘ wieder im öffentlichen Leben zu verankern“. Nun ja, so kann man es auch sehen. Der Druck wird noch zunehmen, der eigenen unbarmherzigen kulturellen Verdrängung eine positive Seite abzugewinnen: Wenn die Europäer einen nicht ganz freiwilligen Bikulturalismus erst einmal akzeptiert haben, werden sie keinen Grund mehr sehen, warum Israel nicht dasselbe tun sollte, und sie werden eine One-State- und One-Man-One-Vote-Lösung für das Land zwischen Jordan und Mittelmeer favorisieren.

Die muslimische Welt ist jahrzehntelang mit der Vorstellung hausieren gegangen, eine riesige ölreiche Region sei bloß deshalb politisch deformiert und in düstere Psychosen verstrickt, weil es einen kleinen Streifen Erde gebe, kaum größer als New Hampshire, [der ihnen weggenommen worden sei]. Er wird noch einen viel bequemeren Sündenbock abgeben für das viel größere Gebiet zwischen Irland und dem Ural. Nach 9/11 war davon noch nichts zu spüren. Wie Richad Ingrams damals im Londoner Observer schrieb: „Wer wird es wagen, Israel zu verurteilen?“

Nun, derjenige kann jetzt eine Nummer ziehen und sich hinten anstellen. Der Staub von den Londoner U-Bahn-Anschlägen hatte sich noch kaum gelegt, da schrieb mir ein Leser namens Derrick Green schon eine Glückwunsch-E-Post: „Ich wette, Ihr auserwählten Juden [Jewish supremacists] glaubt jetzt, Weihnachten käme früh, nicht wahr? Unglaublich, jetzt bekommt ihr noch mehr euren Willen als vorher, und das britische Volk wird in noch mehr Kriege für Israel gestürzt.“

So wird es gehen: Britische, europäische und sogar amerikanische Truppen werde sich aus dem Irak und Afghanistan zurückziehen, und wenn dann eine Bombe in Madrid oder Hamburg oder Manchester hochgeht, wird man keinen anderen mehr verantwortlich machen können als die israelische „Unverhältnismäßigkeit“.

Für die Überbleibsel des europäischen Judentums wird sich die jetzt schon erkennbare Auswanderung französischer Juden nach Quebec, Florida und anderswohin beschleunigen. Es gibt heute rund 150.000 Juden in London – es ist die dreizehntgrößte jüdische Stadt weltweit. Aber dort leben auch annähernd eine Million Moslems. Die stärkste Kohorte bei den Juden sind die 50-54jährigen; die stärkste Kohorte bei den Moslems sind die 0-4jährigen. Im Jahr 2025 wird es noch Juden in Israel und in Amerika geben, aber sonst fast nirgendwo. Wenn die Legitimität des jüdischen Staates zurückgewiesen wird, wird auch die jüdische Diaspora – die jüdische Präsenz in der übrigen Welt – schrumpfen.

Und wer, um Richard Ingrams zu variieren wird es dann wagen, Israel nicht zu verurteilen? Es wird noch einen Holocaust-Gedenktag geben, hauptsächlich deshalb, weil es so viel Freude macht, die neuen Nazis an den Pranger zu stellen. Wie Anthony Lipmann, der anglikanische Sohn einer Auschwitzüberlebenden, 2005 schrieb: „ Wenn ich am 27. Januar den Arm meiner Mutter nehme – tätowierte Häftlingsnummer A-25466 – werde ich nicht nur an die Krematorien und die Viehwaggons denken, sondern an Darfur, Ruanda, Zimbabwe, Djenin, Falludjah.“

Djenin?

Nun sehen Sie, warum sie den Holocaustgedenktag auf dem Kalender behalten: In einer Zeit, wo Politiker dem Existenzrecht Israels gleichgültig bis feindlich gegenüberstehen, ist es nützlich, wenn man sagen kann: „Aber einige meiner besten Fotomotive sind jüdisch.“

Der Witz über das Mandats-Palästina war, dass es das doppelt versprochene Land sei. Aber ist Europa das nicht auch? Und vielleicht auch Russland und Kanada, ein Stück stromabwärts? Zwei Kulturen, die sich auf demselben Stück Land drängen.

Vor nicht allzu langer Zeit sah ich wieder einmal das Video einer dieser „pro-palästinensischen“ Protestdemonstrationen im Herzen Londons, wo sich die Polizei die St-James-Street hinauf Richtung Pccadilly vor einem Mob zurückzog, der ihr Verkehrskegel hinterherwarf und höhnte: „Lauft, lauft, ihr Feiglinge!“ und „Allahu akbar!“ Man sollte meinen, dass die irregeleiteten Multikultiprogressiven verstanden hätten: Es geht nicht um Gaza, es geht auch nicht um den Nahen Osten: Es geht um sie! Für ein immer isolierteres Israel mag es ein gewisser Trost sein, dass durch einen makaberen Witz der Geschichte die Europäer in einem kommenden Europa die neuen Juden sein werden.

Was wählen wir?

Der schleichende Selbstmord der Völker Europas, die Islamisierung ihrer Länder und der Niedergang ihrer Kultur sind kein unabwendbares Schicksal, sondern Ergebnis einer Politik der Entnationalisierung, Entchristlichung, Entstaatlichung, Entgrenzung, Entwaffnung, Entdifferenzierung, Entzivilisierung, kurz: Entstrukturierung der Gesellschaft.

Nicht alle diese Entwicklungen sind primär politisch verursacht: Der Niedergang religiöser Bindungen, die wachsende internationale Verflechtung oder die zunehmende Bedeutung von Selbstentfaltungs- im Gegensatz zu Pflichtwerten, um nur einige der problematischen Entwicklungen zu nennen, sind von der Politik nicht in Gang gesetzt worden. Verantwortlich ist die Politik aber dafür, wie sie sich zu diesen Entwicklungen verhält.

Es ist nämlich alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass die europäischen Funktionseliten (nicht nur die Politik) auf diese Entwicklungen mit einer unkritisch affirmativen Ideologie reagieren, derzufolge die Einebnung der staatlichen Autorität, die Auflösung der christlichen Religion, die Inflationierung von Ansprüchen an die Allgemeinheit, die Unterminierung militärischer Fähigkeiten, die Einebnung sozialer Unterschiede aller Art, die Aufhebung von nationalen Grenzen und die demographische Zerstörung der europäischen Völker Aspekte einer ebenso wünschenswerten wie unabwendbaren Entwicklung darstellten.

Noch weniger ist es selbstverständlich, dass diese Ideologie innerhalb der genannten Funktionseliten den Rang einer unanfechtbaren letzten Wahrheit einnimmt, die man nicht anzweifeln kann, ohne bestenfalls als Sozialromantiker abgestempelt zu werden (oder auch als einer jener „Menschen“, deren „Ängste man ernstnehmen“, und das heißt: als Problem und Hindernis überwinden und beseitigen muss).

Geistiger Fluchtpunkt dieser Ideologie ist die Utopie einer globalen Gesellschaft, in der es solche Dinge wie Völker, Nationen, Kulturen und Religionen, aber auch Familien, nicht mehr geben wird, in der soziale Bindungen nur noch freiwillig und selbst dann noch unverbindlich eingegangen werden, in der alle Grenzen und Unterschiede – und das heißt jegliche Struktur beseitigt sind. Eine Gesellschaft, die es nie geben wird, weil Gesellschaft auf Solidarität basiert, Solidarität auf der Reziprozität von Erwartungen, diese Reziprozität aber auf der Dauerhaftigkeit von Strukturen.

Dabei ist der Unterschied zwischen Liberalen und Sozialisten marginal. Irgendeine Struktur muss man eben doch übriglassen: Die Liberalen lassen diejenigen Differenzierungen bestehen, die bei leistungsgerechter Verteilung entstehen, schaffen dabei aber den Staat weitgehend ab, die Sozialisten nivellieren die Verteilung und lassen zu diesem Zweck Reststrukturen des Staates übrig – freilich nur des Sozial-, nicht etwa des Ordnungs- oder Rechtsstaates. Es ist unerheblich, welche der beiden Katastrophenideologien am Ende die Nase vorn haben wird; einig sind sie in der Destruktion, aber verwirklicht wird weder die eine noch die andere.

Als die Kommunisten die gesellschaftlichen Strukturen – Staat, Eigentum, Nation, Familie, Kirche – zerschlugen, mussten sie den sozialen Zusammenhang auf die denkbar gröbste Weise, nämlich durch Errichtung eines totalitären Gewaltsystems, wiederherstellen. Den Globalisten wird diese Mühe erspart bleiben. Das totalitäre Gewaltsystem, das die globalistische Gesellschaft re-strukturieren wird, steht schon bereit. Es nennt sich Islam und absolviert zur Zeit in den zerstörten Ländern Afrikas und Asiens (Somalia, Irak, Afghanistan) die letzten Probeläufe.

Was kann man tun, um diese Entwicklung aufzuhalten? Da der Globalismus ein Elitenphänomen ist, gilt es, die Eliten zu beeinflussen bzw. auszutauschen. In einer Demokratie geschieht so etwas durch Wahlen. Womit wir beim Thema wären.

Gehen wir realistischerweise davon aus, dass der in Gestalt der Unionsparteien etablierte politische „Konservatismus“ in Zukunft zur Bekämpfung des Globalismus genauso viel leisten wird wie in der Vergangenheit. Nämlich nichts. Es handelt sich bei diesem Konservatismus um genau das, was der amerikanische Essayist James Kalb „Mainstreamkonservatismus“ genannt hat. Der Mainstreamkonservative vertritt nicht etwa religiöse oder patriotische Überzeugungen. Er vertritt diejenigen Überzeugungen, die ihn als Mitglied bzw. potenzielles Mitglied der gesellschaftlichen Funktionseliten ausweisen. Er wird den dort herrschenden ideologischen Comment natürlich nicht mit kühnen Visionen erschüttern – das ist das „Konservative“ an ihm. Er wird aber stets ängstlich darauf achten, „mit der Zeit zu gehen“, um nicht als „rückschrittlich“ zu gelten. Dabei kümmert ihn nicht groß, dass es seine linken Gegner sind, die bestimmen, was die „Zeichen der Zeit“ sind, die er dann nur noch zu „erkennen“ hat. Der Mainstreamkonservative ist in der Kritik so schwach wie in der Apologetik; das Beeindruckendste an ihm ist nicht der Kopf, sondern der Hintern, mit dem er Karrierepositionen im wahrsten Sinne des Wortes „besetzt“.

Die sich verdichtenden Anzeichen für die Kapitulation des Mainstreamkonservatismus vor der Islamisierung setzen nur noch den Punkt aufs i. Wahrscheinlich werden wir auch weiterhin Lippenbekenntisse zum Christentum und zum Patriotismus, auch zu Recht und Ordnung zu hören bekommen – zu den Funktionen des Mainstreamkonservatismus gehört es, von Zeit zu Zeit markige Sprüche zu klopfen, um die vielzitierte „Lufthoheit über den Stammtischen“ nicht zu verlieren und sicherzustellen, dass der hintergangene Normalbürger sich in der Illusion wiegt, „seine“ Partei, also die Union, wolle dasselbe wie er. Zu bedeuten haben diese Sprüche so viel wie die von Roland Koch über kriminelle Ausländer. Derselbe Roland Koch hängt jetzt dem Djihadisten Erdogan einen Orden um.

Da die Union also als Option ausscheidet, führt kein Weg daran vorbei, eine der kleinen rechtsalternativen Parteien ins Rennen um die Macht zu schicken. Welche? Es gibt keine, die sich auf den ersten Blick aufdrängt. Wohl aber gibt es Kriterien, die die Entscheidung erleichtern, und die mich, soviel sage ich jetzt schon, zu einer klaren Empfehlung führen werden:

Die jetzt bevorstehende Wahl ist eine Europawahl, und naturgemäß richtet sich der Fokus auf die Europapolitik. Es scheint naheliegend, eine betont EU-kritische Partei zu wählen. Bei näherer Betrachtung hilft einem dieses Kriterium aber nicht weiter – alle kleinen Rechtsparteien sind gegen die EU in ihrer jetzigen Form -, und es führt sogar in die Irre, weil es dazu verleitet, der Partei den Vorzug zu geben, die sich am stärksten auf EU-Kritik fokussiert.

Das wäre dann die irische LIBERTAS bzw. (nachdem die an der Sammlung von ein paar tausend Unterschriften gescheitert ist) ihr deutscher Kooperationspartner AUF (Arbeit, Umwelt, Familie), eine Partei, die erst seit Anfang 2008 existiert. Offensichtlich ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: LIBERTAS braucht einen Partner, der ihr bis zur nächsten Wahl den Platz warmhält, die AUF einen, der wenigstens ein bisschen bekannter ist als sie selbst. Verständlich, aber keine Empfehlung. Wenn LIBERTAS sich wie angekündigt als europäische Partei etablieren will, dann gerät sie in einen Widerspruch zu ihrem eigenen EU-kritischen Programm. Wer die EU bekämpfen will, muss den Nationalstaat verteidigen. Den Nationalstaat verteidigen mit einer europäischen Partei? Das passt doch nicht!

Überhaupt vergisst man leicht vor lauter EU-Kritik dass das EU-Parlament allenfalls ein Nebenkriegsschauplatz ist. Das Problem, das man als Demokrat mit der EU haben muss, ist ja gerade, dass alle wesentlichen Regelungen in den Europäischen Verträgen niedergelegt werden, dort (als internationale Verträge) automatisch Vorrang vor nationalem Recht bekommen, wegen der notwendigen Einstimmigkeit aber praktisch nicht mehr geändert werden können. Dass mit jedem neuen Vertrag Kompetenzen an die EU abgetreten wurden, bedeutet, dass Europa den Nationalstaaten Kompetenzen entzieht, ohne selber die damit verbundenen Funktionen zu erfüllen.

Die EU ist in vieler Hinsicht nicht etwa ein Superstaat, sondern eine Institution zur Beerdigung von Staatlichkeit schlechthin. Die überbordende Bürokratie ändert an diesem Sachverhalt nichts, kaschiert ihn höchstens. Mit anderen Worten: Die globalistische Ideologie wird in europäischen Verträgen unantastbar gemacht. Souverän in Europa sind weder „das“ Volk noch die Völker, souverän sind die Verträge; souverän ist die in ihnen verankerte globalistische Ideologie!

Die einzigen Instanzen, die daran noch etwas ändern können – wenn sie ein hohes Maß an Risiko- und Konfliktbereitschaft an den Tag legen – sind die großen Nationalstaaten, und hier insbesondere Deutschland. Die EU ist eines von zwei Instrumenten, mit denen nach dem Krieg die Macht Deutschlands gebändigt werden sollte (das andere war die Präsenz Amerikas). Mit der Drohung, aus dem System der europäischen Nachkriegsordnung auszubrechen (und wahrscheinlich sogar ohne sie explizit auszusprechen), könnte Deutschland sehr wohl Zugeständnisse in Richtung auf einen Rückbau von EU-Befugnissen erzwingen. Voraussetzung ist der politische Wille in Berlin. Es gilt also, auf der nationalen Ebene eine demokratische rechte Alternative zum Mainstream-Konservatismus zu etablieren, nicht auf der europäischen!

Die Fünf-Prozent-Hürde, die in Deutschland gilt, stellt jeden Wähler vor ein Dilemma, das sich als self-fulfilling prophecy auswirkt. Wer nicht glaubt, dass die von ihm an sich favorisierte Partei eine Chance hat, wählt sie auch nicht. Wer in ein deutsches Parlament einziehen will, muss schon vor der Wahl aussehen, wie einer, der zumindest die reelle Aussicht darauf hat.

Die Europawahl ist, so gesehen, ein Probelauf für die Bundestagswahl. Für kleine Parteien ist es ein Glücksfall, dass Bundestags- und Europawahlen im selben Jahr stattfinden. Europawahlen gelten als nicht so wichtig; da geben die Wähler schon einmal eine Proteststimme ab, und da die Wahlbeteiligung nicht so hoch ist, ist hier auch einmal ein Überraschungserfolg drin. Wenn ich dies berücksichtige, wird das Problem „Wen wähle ich?“ plötzlich sehr übersichtlich:

Die Pro-Parteien und Pax Europa treten nicht an, die AUF kommt aus den genannten Gründen nicht in Betracht, die Freien Wähler haben ein unklares Profil, und dass die DVU keine Option ist, versteht sich von selbst. Selbst wenn man von Erwägungen der Moral und der politischen Hygiene absieht, die allein schon Günde genug liefern, sich von allem fernzuhalten, was braun ist und stinkt, sind rechtsextreme Parteien Stimmenfriedhöfe, gerade gut genug, nützliche Idioten für die Linken abzugeben und die nächste Kampagne „gegen Rechts“ zu legitimieren.

Wenn man außerdem den Wahl-o-Maten zu Rate zieht (es sind erstmals alle zur Wahl stehenden Parteien vertreten) und die Fragen nach der eigenen Präferenz nach den Kriterien

  • nationalstaatliche Orientierung
  • Ablehnung von EU-weiten Regelungen
  • christlich-konservatives Menschen- und Gesellschaftsbild

beantwortet, bleiben nur noch die Republikaner und die Bibeltreuen Christen im Netz hängen, jedenfalls liegen sie dann deutlich vorne.

Persönlich sind mir die letzteren in Zeiten des Papst-Bashing, der atheistischen Propaganda und des synkretistischen Eiapopeia hochsympathisch, erst recht, wenn ich mich daran erinnere, dass sie vor ein paar Jahren – ich weiß nicht mehr genau, wann, aber jedenfalls zu einem Zeitpunkt, als dergleichen höchst unpopulär war – ihre zweifellos knappen Mittel für Plakataktionen zusammengekratzt haben, mit denen sie für „Freundschaft und Solidarität mit Israel“ warben. Außerdem existieren sie schon seit Beginn der neunziger Jahre – man will ja auch keine politischen Eintagsfliegen wählen. Sie wären also keine schlechte Wahl, und wenn es keine anderen Aspekte zu berücksichtigen gäbe als die politische Sympathie, wären sie meine erste.

Trotzdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die deutschen Wähler, von denen die meisten sich schwertäten, etwas Substanzielles über die Bibel zu sagen, sich aufraffen können, eine Partei zu wählen, die sich ausgerechnet „Partei Bibeltreuer Christen“ nennt. Diese programmatische Engführung könnte manchen Wähler unnötig abschrecken. Ein breiterer politischer Ansatz wäre also hilfreich.

Wenn man sich die bisherigen Wahlergebisse anschaut, dann zeichnen sich die Bibeltreuen Christen durch bemerkenswerte Konstanz aus, (stets im oberen fünfstelligen Bereich oder sogar knapp über hunderttausend Stimmen), aber es hat nie auch nur einen Achtungserfolg gegeben, während die Republikaner gerade bei Europawahlen immer ordentlich abschnitten:

Bei der Europawahl 1989, auf dem Höhepunkt ihrer Erfolge, damals noch unter dem Parteivorsitzenden Schönhuber, schafften sie sogar mit über zwei Millionen Stimmen und 7,1 Prozent den Einzug ins Europaparlament. Das ist lange her, aber trotzdem ein psychologischer Faktor: Wer es einmal geschafft hat, dem traut man es wieder zu. Gerade die Erfolge bei Europawahlen und die großen Schwankungen sind außerdem ein Indiz, dass die Republikaner eine Adresse für Protestwähler sind, und ohne Protestwähler wird es zunächst nicht gehen.

Wahlergebnisse seit 1994 (absolute Zahlen und prozentuale Anteile, bei Bundestagswahlen Zweitstimmen)

.                              Republikaner                   PBC

BT 2005:              266101           0,6           108605    0,2
EP 2004:              485662           1,9              98651     0,4
BT 2002:              280 671         0,6            101 645   0,2
EP 1999:               461 038         1,7               68 732   0,3
BT 1998:               906 383         1,8               71 941    0,1
BT 1994:               875 239         1,9               65 651    0,1
EP 1994:           1 387 070        3,9               93 210    0,3

Aufgrund dieser Zahlen kann man der PBC beim besten Willen keine realistische Chance einräumen, die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen, wohl aber den Republikanern.

Bleibt als letzte zu klärende Frage die nach deren Loyalität gegenüber demokratischen Werten. Nicht, dass diese Frage sich per se aufdrängen würde, aber angesichts der sattsam bekannten Neigung der politischen Linken, alle missliebigen Positionen als rechtsextrem zu verunglimpfen (und in Erinnerung an die groteske Hysterie der Linken und der CDU nach den republikanischen Wahlerfolgen vor rund zwanzig Jahren) sollte man doch ein paar Bemerkungen dazu fallen lassen:

Die Partei „Die Republikaner“ ist von einem abtrünnigen CSU-Abgeordneten gegründet worden, nicht von irgendwelchen Rechtsradikalen; vom Verfassungsschutz beobachtet wurde sie erst nach ihren Wahlerfolgen, und zwar auf Betreiben von Politikern ihres Hauptkonkurrenten CDU; seit zwei Jahren taucht sie in Verfassungsschutzberichten nicht mehr auf (auch nicht, wie zuletzt 2006, als Partei, die selbst nicht rechtsextrem sei, in der es aber rechtsextreme „Tendenzen“ gebe – was immer das konkret sein mag); sie ist auch nicht, wie die NPD, dadurch aufgefallen, dass aus ihrem Dunstkreis politisch motivierte Gewalttaten begangen worden wären; sie hat es explizit und mit Empörung abgelehnt, im Bunde von NPD und DVU der Dritte zu sein; und ihr Grundsatzprogramm von 2002 enthält selbst bei böswilliger Interpretation nicht einmal Spurenelemente von rechtsextremer, verfassungsfeindlicher oder antisemitischer Ideologie – und ich bin da bestimmt empfindlich.

Diesem Programm liegt als Ideologie vielmehr genau das zugrunde, was der Normalbürger traditionell für selbstverständlich hält, weil es schon immer selbstverständlich war, nur in den letzten Jahren durch eine aggressiv auftrumpfende Linke an den Rand der Gesellschaft und aus dem Spektrum des in seriösen Kreisen Sagbaren herausgedrängt wurde. Es handelt sich um ein Programm der Förderung der Familie, des Christentums, des Rechtsstaats und des Nationalstaates. Das impliziert die Bevorzugung der Familien von heterosexuellen Eheleuten gegenüber anderen Formen des Zusammenlebens, es impliziert die Anerkennung des Christentums als derjenigen Religion, auf der unser Gemeinwesen basiert (bei entsprechend scharfem Vorgehen gegen islamisch motivierte Verfassungsfeinde), die Stärkung der deutschen Nation in vielerlei Hinsicht sowie eine Null-Toleranz-Politik gegen Kriminalität, die Abschiebung von wiederholt oder schwer kriminellen Ausländern und eine Verschärfung der Strafverfolgung („Opferschutz geht vor Täterschutz“).

Das wird den Linken nicht gefallen – und es soll ihnen ja auch gar nicht gefallen – aber es hat nicht das geringste mit „Rechtsextremismus“ zu tun.

Ich selber vermisse an manchen Stellen das Salz in der Suppe, die schöpferische Phantasie und den Mut zu ausgefallenen Lösungen, aber erstens bin ich als politischer Snob auch nicht unbedingt der Maßstab, zweitens überfordert man womöglich ein Grundsatzprogramm, wenn man ihm Lösungen abverlangt, die sich aus der politischen Praxis ergeben müssen.

Jedenfalls empfehle ich guten Gewissens die Wahl der Republikaner.

Verrat mit Ansage

Für CDU und CSU sind der EU-Beitritt der Türkei und die Islamisierung Deutschlands beschlossene Sache.

In meinem Artikel „Demographischer Djihad und der Selbstmord des deutschen Volkes“ habe ich dargelegt, dass der Anteil der Muslime an der Bevölkerung Deutschlands in den kommenden Jahren dramatisch zunehmen wird, und dass sie nach menschlichem Ermessen irgendwann in der zweiten Jahrhunderthälfte die Mehrheit stellen werden, sofern sich weder an der Geburtenrate der Einheimischen noch am Fortgang der Zuwanderung etwas ändert.

Grund genug, sich nach politischen Kräften umzusehen, die die demographische Islamisierung Deutschlands abwenden wollen. Man wird hier keiner Partei allzuviel Kompetenz zubilligen können, aber ein K.O.-Kriterium gibt es:

Wer den EU-Beitritt der Türkei befürwortet, hat es auf die Islamisierung Deutschlands und auf unser Ende als Nation abgesehen!

Dass wir über Linkspartei, SPD, erst recht die Grünen nicht zu diskutieren brauchen, versteht sich von selbst. Auch die FDP dürfen wir abschreiben: Deren Vorsitzender, der nach der Bundestagswahl gerne Deutschlands neuer Außenminister wäre, hat uns schon wissen lassen, dass er den EU-Beitritt der Türkei nicht zu blockieren gedenkt: Wenn er von einer „ergebnisoffenen“ Prüfung spricht, heißt das: Wenn die Türkei die Beitrittskriterien erfüllt, werden die Schleusen geöffnet. Ob sie sie erfüllt, liegt letztlich bei ihr. Das ist nichts, worauf man von Berlin aus Einfluss nehmen könnte.  Bemerkenswert allerdings, dass ein Duzfreund der Kanzlerin so redet. Es könnte die übliche Profilsucht der FDP sein – oder ein Versuchsballon.

Die Frage lautet: Wo stehen CDU und CSU?

Die Unionsparteien haben bisher stets betont, dass sie für eine „privilegierte Partnerschaft“ seien, also gegen einen Beitritt, und sie können ja auch kein Interesse an einem wachsenden türkischen Bevölkerungsanteil haben:

Bisher kamen die Stimmen muslimischer Migranten vor allem den linken Parteien, speziell den Sozialdemokraten zugute, und es besteht Anlass zu der Vermutung, dass die weitere Einwanderung wie auch Einbürgerung von Muslimen vor allem deshalb gerade von diesen Parteien gefördert wird, weil das Anwachsen einer überproportional von Sozialleistungen abhängigen Unterschicht gerade diejenigen Parteien begünstigen muss, die den Ausbau des Sozialstaats propagieren.

Umso bestürzender ist es, dass sich die Anzeichen verdichten, und zwar bis an die Schwelle zur Gewissheit, dass die Unionsparteien sehenden Auges eine Situation herbeiführen, in der ein Widerstand gegen den türkischen EU-Beitritt schon deshalb nicht möglich sein wird, weil die türkische Minderheit bis dahin stark genug sein wird, das Zünglein an der Waage zu bilden und in Deutschland als Königsmacher aufzutreten; und dass die Union den EU-Beitritt der Türkei und die zunehmende Islamisierung Deutschlands bereits nicht mehr als abzuwendendes Unheil, sondern als unabwendbares Faktum einkalkulieren.

Wenn die Bundeskanzlerin mehr Einbürgerungen fordert, wohl wissend, dass sie damit die Zahl potenzieller SPD-Wähler erhöht, dann hat sie eine Vorstellung, wie man diese Leute zu CDU-Wählern macht. Natürlich wird von interessierter Seite geflüstert, dass die Unionsparteien diese Wählergruppe nicht a priori abschreiben müssten. Da die islamische Religion konservativ-autoritäre Wertmuster begünstigt, verwundert es in der Tat nicht, dass etliche türkischstämmige Wähler, die hierzulande die Sozialdemokraten wählen, sich in der Türkei für die islamistische AKP entscheiden würden. Da wird wohl mancher politische Großstratege im Konrad-Adenauer-Haus sich ausrechnen, dass auch die CDU dort punkten könne. Angesichts der Sozialstruktur gerade der türkischen Einwanderer halte ich das zwar für eine Milchmädchenrechnung, aber die Milchmädchen sollen in der Politik ja überrepräsentiert sein.

Wenn die Union aber auf türkische Wähler spekuliert, dann ist eine gegen den türkischen Beitritt gerichtete Politik damit selbstredend unvereinbar. Im Gegenteil: Die Union muss es dann besonders darauf anlegen, sich ein islam- und speziell türkeifreundliches Image zu geben.

In diesem Licht müssen wir es wohl interpretieren, wenn der Bundesinnenminister sagt, der Islam sei „in Deutschland angekommen“; wenn der nordrhein-westfälische Integrationsminister beklagt, es würden zu wenige Türken eingebürgert; wenn der bayerische Landtagspräsident sagt, die CSU müsse sich auch für Muslime öffnen (sekundiert von einem Parteifreund, der ein Zahlenverhältnis von 50-50 zwischen Muslimen und Christen als beschlossene Sache behandelt); wenn der hessische Ministerpräsident dem türkischen Premierminister, also einem Islamisten und Djihadisten, den Avicenna-Preis für interkulturelle Verständigung überreicht; wenn der niedersächsische Landesvorsitzende der CDU sagt, man dürfe über türkische Migranten nicht in einer „abgrenzenden“ Sprache sprechen, da die Türken ein „stolzes und starkes Volk“ seien; eine Formulierung übrigens, die gerade in ihrer Widersprüchlichkeit verräterisch ist: Wenn man türkischstämmige Migranten nicht „ausgrenzen“ will, darf man sie nicht a priori der türkischen Nation zurechnen – sie sollen doch Deutsche werden. Oder etwa nicht?

Offenbar stellt sich die Union darauf ein, dass erstens die türkische Wählergruppe ständig anwächst, und dass sie zweitens genau dies auch bleibt: eine türkische Wählergruppe. Das Gerede von der „Integration“ wird damit Lügen gestraft – jedenfalls wenn man unter Integration mehr versteht als die Selbstverständlichkeit, dass auch Muslime das Verbot von Terrorismus akzeptieren.

Der Widerstand der Unionsparteien gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei, von dem bereits jetzt kaum noch die Rede sein kann, wird sich in buchstäblich Nichts auflösen, und zwar in dem Maße, wie die türkische Wählerschaft in Deutschland wächst.

Eines Tages, so lautet meine Prognose, wird eine CDU-geführte Bundesregierung dem EU-Beitritt der Türkei zustimmen und mit Unschuldsmiene darauf bestehen, sie habe nicht etwa ihre Wähler hinters Licht geführt, sondern einem Sachzwang folgen müssen.

Ich erspare es mir, die Argumente darzulegen, mit denen dieser „Sachzwang“ begründet werden wird. Es werden dieselben Argumente sein, gegen die die Union jahrelang gewettert hatte, als sie noch von Rot-Grün vorgetragen wurden.

Einen Vorgeschmack…

… auf das, was uns bevorsteht, liefert die türkischstämmige, bisher sozialdemokratische Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus Canan Bayram,

Was lernen wir daraus? Dass in absehbarer Zeit jede Bundes- oder Landesregierung, zu deren parlamentarischer Mehrheit türkischstämmige Abgeordnete gehören (und das werden in Zukunft immer mehr werden), eine Regierung auf Abruf sein wird, weil die Loyalität solcher Abgeordneter weder ihrer Partei noch unserem Land gilt.

Anders ausgedrückt: Regieren kann in Zukunft nur noch, wer sich türkischen Wünschen beugt.

Den Islam mit Synkretismus entschärfen?

Vor einigen Wochen habe ich über die segensreichen Wirkungen von Islamunterricht berichtet, der von Milli Görüs angeboten wird. Milli Görüs (IGMG) ist eine konservative islamische Gruppierung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird – welcher Sachverhalt den Innenminister von vornherein hätte hindern müssen (aber nicht gehindert hat!), sie zur Islamkonferenz einzuladen, erst recht hätte man diesem Verein auf keinen Fall erlauben dürfen, Islamunterricht zu erteilen.

Man sollte aber nicht den Fehler machen, nach bekanntem Muster „zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden“, sprich: die bösen Fundamentalisten vom angeblich so guten Islam zu trennen. Milli Görüs tut hier nichts, was sich in irgendeinem sinnvollen Zusammenhang als „Missbrauch des Islam“ brandmarken ließe. Die Einstellungen, die sie den Schülern vermittelt (Rassismus gegen Deutsche, striktes Beharren auf Geschlechtertrennung, strikte Beachtung des Kopftuchszwangs, Antisemitismus), und dies in dem beängstigenden Tempo von nur wenigen Wochen, sind genau die, die der Koran fordert, und zwar in seinem Tenor, nicht etwa in einem entlegenen Nebensatz.

Muss denn Islamunterricht immer so aussehen? Das folgende Beispiel stimmt leider nur auf den ersten Blick hoffnungsfroh: Der Spiegel berichtet über die Glückauf-Hauptschule in Dinslaken-Lohberg und die dort unterrichtende junge syrischstämmige Islamlehrerin Lamya Kaddor:

Für viele muslimische Eltern in Lohberg war die neue Religionslehrerin zuerst ein Schock: eine Frau, jung, kein Kopftuch, nicht türkischstämmig. Trotzdem wurde kein einziges Kind vom Unterricht abgemeldet, und Lamya Kaddor ahnt, warum: „Hier ist Religion oft das einzig Positive für die eigene Identität.“

Deswegen besuchen fast alle Schüler die Koranschule. Dort wird das bloße Intonieren arabischer Laute gelehrt, manchmal unter Androhung der Prügelstrafe. Kaddor vergleicht das mit der lateinischen Liturgie: „Die hat auch jahrhundertelang keiner verstanden.“ Der Islamunterricht ergänzt nun die Koranschule. Mustafa erklärt es so: „In der Moschee lernen wir Koran lesen, alles andere lernen wir bei ihr.“

Die erste Lektion: Frauen steht Autorität zu; unwahrscheinlich, dass sich diese Lehrerin von ihrem Mann unterdrücken ließe. Aber vor allem lernen die Kinder, Fragen zu stellen – in den meisten Koranschulen undenkbar: „Ist Nagellack im Koran verboten?“ – „Muss ich ein Kopftuch tragen, wenn mein Mann das will?“ – „Stimmt es, dass Ungläubige in die Hölle kommen?“ – „Was sagt der Koran über Ehre?“
Dann versucht Kaddor klarzumachen, dass es wichtig ist, etwas über die Zeit zu wissen, in der die Heilige Schrift entstand. Und dass man als moderner Muslim manches darin anders verstehen kann, zum Beispiel den Vers über die Ungläubigen: „Tötet sie, wo immer ihr sie findet.“ Damit, so erklärt Kaddor, meinte Allah zu Mohammeds Zeit die Bewohner eines bestimmten feindlichen Dorfs. Es war keine Kampfansage an alle Nichtmuslime, wie Hassprediger glauben machen wollen.

Manchmal gelangt aber auch Kaddor an ihre Grenzen: Als sie mit ihren Schülern über den Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh sprach, der einen in den Augen vieler Muslime gotteslästerlichen Film gedreht hatte, fanden es einige ganz in Ordnung, dass man „das Schwein abgestochen“ habe. Und neulich hat ein Junge gefragt, ob nicht im Koran stehe, dass jeder Muslim die Pflicht habe, Juden zu töten. „Gut, dass du fragst“, hat Kaddor geantwortet, „aber glaubst du, Allah hat nichts Besseres zu tun, als die Menschen gegeneinander zu hetzen?““

Nun, wie ich in der Korananalyse gezeigt habe, hat Allah tatsächlich nichts Besseres zu tun. So sympathisch Kaddors Ansatz anmutet:

Seine Schwäche erkennt man spätestens in dem Moment, wo man das von ihr mitverfasste Einführungsbuch „Der Koran für Kinder und Erwachsene“ in die Hand nimmt, einen Eiapopeia-Koran, aus dem alles eliminiert ist, was weichere Gemüter erschrecken könnte, sprich: alles, was wesentlich ist. Das Wort „Djihad“ zum Beispiel kommt kein einziges Mal vor.

Einem Dreizehnjährigen kann man dergleichen vielleicht andrehen. Was aber, wenn dieser Dreizehnjährige siebzehn oder achtzehn geworden ist und dem richtigen Imam in die Hände fällt? Der muss noch nicht einmal besonders gebildet sein. Er muss nur den wirklichen Koran auf den Tisch legen und sagen:

Das ist ja alles schön und gut, was deine Islamkunde-Lehrerin dir erzählt hat, aber lass uns doch einmal gemeinsam lesen, was wirklich im Koran steht. Beschäftigen wir uns mit dem Hadith. Lesen wir die klassische Prophetenbiographie von Ibn Ishaq. Du willst den Koran also historisch interpretieren? Du meinst, die Aufforderung zum Kampf habe nur damals gegolten und heute nicht mehr? Na, dann lass uns bei Al-Bukhari nachlesen. Hier stehts: Der Djihad ist die oberste Pflicht des Muslims. Punkt. Für historische Relativierungen ist im Islam kein Platz. Überlass diesen Unfug den Christen, die so lange Bibelkritik übten, bis sie aufhörten, an Gott zu glauben!

So ungefähr könnte der Imam sprechen. Und das Schlimme wäre: Er hätte Recht.

Was Kaddor hier versucht, ist die Umdeutung des Korans, das Hineinlesen von etwas, das nicht drinsteht, gegen das Zeugnis des Korans selbst, gegen das des Propheten, nicht zuletzt gegen das von eintausendvierhundert Jahren islamischer Geschichte. Dieses Vorgehen ist eklektische Rosinenpickerei, nicht aber ein historisch-kritisches Aufarbeiten der islamischen Lehre. Von einem solchen könnte man sprechen, wenn die völlig klare, unzweideutige und schlüssige Botschaft des Islam nicht nur unter der Perspektive des Glaubens betrachtet würde, sondern eine zweite Perspektive hinzuträte, die die Glaubensperspektive ergänzt, ohne sie zu ersetzen – vergleichbar vielleicht dem Vorgehen eines Christen, der sich mit der antisemitischen Tendenz des Neuen Testaments selbstkritisch auseinandersetzt, aber nicht, indem er das Neue Testament für unverbindlich erklärt, sondern indem er sich bewusst macht, wie sein eigener Blick auf das Judentum durch die notwendig antijüdische Optik des NT verzerrt wird.

Freilich macht bereits diese Analogie deutlich, wie unendlich schwer es sein wird, ein solches, wenn man so will, stereoskopes Glaubensverständnis in den Islam einzuführen.

Es klappt ja nicht einmal im Christentum, und dies, obwohl die antijüdische Tendenz dort für die theologische Stringenz nicht erforderlich ist, obwohl das Christentum eine Ethik der Inklusion, der Selbstkritik und der Toleranz vertritt, und obwohl Paradoxie und dialektischer Widerspruch zum christlichen Denken gehören.

Alles Dinge, die man vom Islam nicht behaupten kann. Trotzdem führen sie die meisten Christen nicht zu einem tieferen und empathischeren Verständnis des Judentums. Einzelpersonen können sich eine solche Perspektive aneignen, aber die Christen werden wahrscheinlich bis ans Ende aller Tage nicht aufhören, im Judentum einen toten Buchstabenglauben zu sehen – ob sie es nun zugeben oder politisch korrekt verschweigen.

Philosemitismus, den es unter Christen durchaus gibt, drückt sich unter solchen Umständen nicht in dem Versuch aus, Glaube und kritische Vernunft gleichermaßen zu ihrem Recht kommen zu lassen, also das NT gelten zu lassen und sich gleichzeitig Rechenschaft über seinen historischen Hintergrund und entsprechend seine problematischen Seiten abzulegen. Sondern darin, den eigenen Glauben dort zu ändern, wo er irgendwie anstößig sein könnte.

So kommt es dann, dass eine evangelische Bischöfin, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, in Verteidigung einer Textfälschung (der sogenannten „Bibel in gerechter Sprache“) und unter ausdrücklicher Bezugnahme auf den jüdisch-christlichen Dialog behauptet, Jesus – der Titel „Christus“ (Messias) fehlt bereits – habe die Thora interpretiert „wie andere Schriftgelehrte auch“. Was nicht mehr und nicht weniger bedeutet als die Abschaffung der Lehre von der Gottessohnschaft Christi. Und damit des Christentums.

Der Versuch, theologische Aussagesysteme auf der Basis politischer Forderungen zu „aktualisieren“, kann wahrscheinlich auch zu nichts anderem führen als zu einer solch banalisierten und infantilen Theologie, die sich auf ein „Seid nett zueinander!“ beschränkt und wegen ihrer Plattheit für kaum einen mehr wird sein können als ein dekoratives Accessoire des eigenen Lebens – ungefähr so bedeutsam wie der Blumenstrauß auf dem Tisch. Und kaum dauerhafter.

Man wird Lamya Kaddors Kinderkoran als das islamische Äquivalent zur „Bibel in gerechter Sprache“ ansehen dürfen, also als den Versuch, Spannungen zu Andersgläubigen dadurch abzubauen, dass man die theologische Integrität des eigenen Glaubens opfert. Wenn man bedenkt, dass im Falle des Islams zu dieser Integrität die Vorstellung gehört, Nichtmuslime seien Menschen minderer Würde und minderen Rechts, die man im Zuge des Djihad auch töten dürfe, dann neigt man unwillkürlich dazu, wenigstens den Versuch einer Aufweichung zu begrüßen.

Freilich darf man den logischen Fluchtpunkt einer solchen Religionskonvergenz nicht außer Acht lassen: Theologen, deren Positionen sich in der Weise aufeinander zubewegen wie die von Frau Käßmann und Frau Kaddor, weil sie vom selben weltlich politischen Kalkül ausgehen, messen der religiösen Wahrheit offenkundig keine Bedeutung bei. Wer so denkt, für den ist Gott ein lästiger Störenfried, den es buchstäblich unschädlich zu machen gilt. Die Reduzierung der je eigenen Theologie auf ein global anschlussfähiges Minimum, auf ein „Weltethos“, das einer Gottheit oder überhaupt eines übernatürlichen Bezuges nicht mehr bedarf, ist der vorletzte Schritt vor der Abschaffung von Religion überhaupt. Der Synkretismus (=Religionsvermischung) ist ein atheistisches Projekt.

Ob man ein solches Projekt für etwas Gutes hält, ist zweifellos eine Frage des religiösen bzw. weltanschaulichen Standortes. Militante Atheisten mögen es bejubeln, sie – und all die Deisten, Agnostiker, Freimaurer und liberalen Theologen, die ihre Meinung teilen – übersehen aber einige Punkte:

In meinem Artikel “Tote Hosen“ war ich unter anderem der Frage nachgegangen, wie es kommt, dass Menschen sich ethisch verhalten, obwohl dies normalerweise ein schlechtes Geschäft für sie als Einzelne ist. Ich war zu dem vorläufigen Ergebnis gelangt, dass die wahrnehmbare Existenz stabiler Solidargemeinschaften genügt, deren Mitglieder zu ihrerseits solidarischem Verhalten zu veranlassen, was wiederum das Vertrauen aller anderen in die Existenz der Solidargemeinschaft stärkt, weswegen sie sich solidarisch verhalten, was wiederum… und so weiter. Es handelt sich um so etwas wie einen positiven Teufelskreis, ein ständig rotierendes Rad.

Bedenkt man aber nun, dass es trotzdem für jeden Einzelnen rationaler ist, sich unsolidarisch zu verhalten, so muss man erwarten, dass Einzelne dies auch immer wieder tun – wie es ja auch tatsächlich der Fall ist – und dadurch das Vertrauen aller Anderen erschüttern. Um es als physikalische Metapher zu formulieren: Das rotierende Rad verliert ständig an kinetischer Energie, es bedarf einer zusätzlich antreibenden Kraft. Diese Kraft ist die verinnerlichte Ethik, deren Ursprung in der Religion liegt. Es ist nicht erforderlich, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft die religiösen Prämissen teilen, auf denen die jeweils gesellschaftlich akzeptierte Ethik basiert. Erforderlich ist, dass die Maßstäbe für gutes und böses Verhalten im System der kulturellen Selbstverständlichkeiten verankert sind und bleiben. Dass sie also nicht verdrängt werden von einer spezifischen und im Prinzip unwiderlegbaren Form rationaler Überlegung, die jeden Einzelnen veranlassen wird, die Ethik über Bord zu werfen, sobald es ihm vorteilhafter erscheint.

Die Auflösung menschlicher Gesellschaft als eines zivilisierten Gemeinwesens beruht nicht weniger als ihre Aufrechterhaltung auf sich selbst verstärkenden Prozessen. Ethisches Verhalten aus bloßer Gewohnheit und ohne Bezug zum Glauben – das mag als gesellschaftlich vorherrschende Disposition eine oder zwei Generationen gutgehen. Es geht, genauer gesagt, so lange gut, wie das Vertrauen in das regelkonforme Verhalten Anderer nicht ernsthaft erschüttert wird. Wird es aber erschüttert, dann gibt es nach Abschaffung Gottes keinen Grund mehr, das Gute deshalb zu tun, weil es das Gute ist. Es gibt keinen Grund, es überhaupt noch zu tun. Eine gottlose Gesellschaft ist eine, die den Eindruck von Zivilisiertheit nur so lange vermittelt, wie ihre Solidaritätsstrukturen nicht ernsthaft auf die Probe gestellt werden. Dass eine solche Gesellschaft eine ernsthafte Krise überstehen würde, muss als unwahrscheinlich gelten.

Die Befürworter der synkretistischen Religionskonvergenz berufen sich auf zwei Prämissen, die sie für selbstverständlich halten, die aber in Wahrheit hochgradig ideologisch aufgeladen sind:

Die eine lautet, alle Religionen wollten im Grunde dasselbe. Wenn damit nur gemeint wäre, dass alle Religionen versuchen, auf Grundfragen der menschlichen Existenz eine Antwort zu geben: D’accord. Wenn man aber diesen Satz, wie es meist geschieht, so gebraucht, als wären diese Antworten dieselben, so dürfte allein die Korananalyse [vgl. „Das Dschihadsystem“, Kap. III. M., 21.01.2011] gezeigt haben, dass diese Behauptung hanebüchener Unsinn ist, der aber gleichwohl schwerwiegende Konsequenzen hat.

Ist nämlich die ideologische Setzung erst einmal akzeptiert, dann sind alle Glaubensartikel, in denen Religionen einander widersprechen, aus der jeweiligen Religion zu eliminieren, weil eine Religion, die nicht dasselbe will wie andere Religionen, nach synkretistischem Dogma per definitionem keine Religion darstellt.

Die zweite ideologische Prämisse wird uns in letzter Zeit in kampagnenartiger Form nahegebracht – ich denke hierbei an Bestseller wie Richard Dawkins‘ „Der Gotteswahn“ oder die massive öffentliche Werbung für Atheismus. Sie besagt im Großen und Ganzen, dass Religionen prinzipiell intolerant und gewalttätig seien, und dass ihre Abschaffung zum Weltfrieden führen werde. Theoretisch passt diese zweite Prämisse natürlich nicht unter denselben Hut wie die erste (Wenn alle Religionen dasselbe wollen, woher sollte dann die Intoleranz kommen?), praktisch aber liefern sie einander ergänzende ideologische Rechtfertigungen für ein und dasselbe Projekt.

Dabei lässt sich gerade diese zweite Prämisse bereits unter Rückgriff auf elementare Geschichtskenntnisse widerlegen: Die totalitären Systeme des zwanzigsten Jahrhunderts – Kommunismus und Nationalsozialismus – haben mehr Menschen getötet als alle Religionen der Weltgeschichte zusammen. (Und dabei muss man Mao und Pol Pot noch nicht einmal mitrechnen.)

Diese totalitären Systeme aber tauchten genau in dem Moment auf, wo das Christentum durch die spektakulären Erfolge von Aufklärung und Wissenschaft in seiner gesellschaftlichen Verbindlichkeit und Deutungsmacht erstmals ernsthaft erschüttert war, und sie erhoben von Anfang an den Anspruch, das Christentum als ein das Leben des Einzelnen transzendierendes sinnstiftendes System, sprich: als Religion, abzulösen.

Der Versuch, Gott abzuschaffen, kann also gelingen, nicht aber der Versuch, die Frage abzuschaffen, auf die Gott die Antwort war, nämlich die Sinnfrage. Der Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts ist der denkbar stärkste empirische Beleg dafür, dass der Platz, den Gott verlässt, nach seinem Abgang nicht etwa leer bleibt, sondern sehr schnell wieder gefüllt wird, und sei es mit einem totalitären Wahnsystem.

Die empfindlichste Achillesferse des Atheismus ist die Tatsache, dass er als die linke Ideologie, die er ist, die Herrschaft Gottes ebenso abschaffen will wie jede andere Herrschaft; dass er nie begriffen hat, wie sehr Herrschaft – und ganz gewiss diese! – den Bedürfnissen der „Beherrschten“ entspringt; und dass er deshalb stets aufs Neue überrascht sein muss, wie schnell der Totalitarismus von gottverlassenen Gesellschaften Besitz ergreift.

Wenn man bedenkt, wie sehr offenbar gerade religionsfeindliche Ideologien dazu tendieren, selber zur Religion zu werden, dann scheint der Synkretismus ein erstklassiger Kandidat für einen künftigen Religionsersatz. Zumindest ein wesentliches Kriterium erfüllt er bereits, nämlich die Bezugnahme auf eine eigenständige Definition von Gut und Böse. „Böse“ ist demnach jede Religion, die ihre theologische Integrität behält und sich weigert, in einem „Weltethos“ aufzugehen. Betroffen von der rapide um sich greifenden Intoleranz gegenüber jeder einigermaßen ernstgenommenen Religion sind sogenannte christliche Fundamentalisten, einschließlich des Papstes. Betroffen ist aber auch der Staat Israel, weil und soweit er auf seiner jüdischen Identität beharrt.

Überhaupt haben die Juden wieder einmal beste Aussichten, in der sich abzeichnenden neuen Religion die Rolle des Teufels einzunehmen. Eine Religion wie die jüdische, deren Grundgedanke der Bund des Volkes mit Gott ist, und die eine Entgrenzung und Einschmelzung schon deshalb nicht praktizieren kann, weil diese auf einen Autogenozid hinausliefe, eine solche Religion muss für den Synkretismus ein ebenso existenzielles Ärgernis darstellen wie schon zuvor für das Christentum und den Islam. Die Juden werden also künftige Synkretistengurus in derselben Weise enttäuschen, wie sie schon den Propheten Mohammed und den Reformator Martin Luther enttäuscht haben. Da das Käßmann-Christentum (oder vielmehr Jesus-tum) bereits in Vorleistung gegangen ist und den Gottessohn-Status seines Stifters kassiert hat, wird man entsprechendes von den Juden erwarten – meine Güte, es kommt doch auf ein paar Worte nicht an, wo doch alle Religionen sowieso dasselbe wollen -, und da die nicht liefern werden, wird man sie als „Fundamentalisten“ verurteilen.

So bestürzend das alles klingen mag: Es wird nicht geschehen, jedenfalls nicht so, wie die Religionsverschmelzer sich das vorstellen. Die haben ihre Rechnung nämlich ohne Allah gemacht.

Tatsächlich ist der Kaddorsche Kinderislam ebenso eine Totgeburt wie der von Bassam Tibi für Erwachsene propagierte „Euro-Islam“, und Tibi hat auch nie ein theologisches Konzept für diesen „Euro-Islam“ vorgeschlagen.

(Tibi denkt als Sozialwissenschaftler und, wie ich vermute, als Atheist – und eben nicht als Theologe und Frommer. Dass er Atheist ist, schließe ich aus der Hartnäckigkeit, mit der er sich auf die „islamische Ethik“ statt auf Allah bezieht, wenn es um seinen eigenen Glauben geht. Abgesehen davon, dass diese Ethik, wenn sie wirkliche eine islamische sein soll, weder europäisch noch demokratisch sein könnte, ist „Ethik“ oft die letzte Zuflucht für Intellektuelle, die an Gott nicht mehr so recht glauben können, aber nicht ohne Religion leben wollen.)

Eine Totgeburt ist der Kinder- bzw. Euro-Islam deshalb, weil er die Entwertung des Korans, des Hadith, überhaupt der Prophetenüberlieferung und der islamischen Geschichte voraussetzt und außer ein paar Platitüden des Kalibers „Seid nett zueinander“ vom Islam nichts übrig lässt.

Das Christentum hat noch einige bedeutende Inhalte, die selbst in einem „Weltethos“ Platz fänden, etwa die Bergpredigt, überhaupt seine Tendenz zu Inklusion (damit aber auch zur Ent-grenzung), Selbstkritik und Toleranz (damit aber auch zur Infragestellung, letztlich Abschaffung der eigenen Glaubensgrundlagen). Es ist insofern kein Zufall, dass der Synkretismus eine in westlichen Gesellschaften von Christen ausgebrütete Idee ist. Von Christen, die gar nicht merken, wie wenig dieses „Weltethos“ der übrigen Welt zusagt. Der Synkretismus ist eine Art Christentum ohne Christus.

Während in dieser Weise im Synkretismus noch genügend Christentum verbliebe, dass dessen theologische Entkernung wenigstens nicht Jedem gleich auf den ersten Blick auffiele, ist der Islam bereits in seinem Originalzustand, wie ich in der Korananlyse gezeigt habe, von beklagenswerter theologischer Dürre. Subtrahiert man dann noch die strikte Unterscheidung von Gläubigen und Ungläubigen, speziell die sittliche Minderwertigkeit der letzteren, die ihnen zugedachte Strafe Allahs und den Djihad heraus, dann bleibt: Nichts. Man kann aber ein Nichts nicht zu einem Etwas erklären, ohne dass es jemandem auffiele.

Es kann dann auch wenig überraschen, dass die sogenannte Ankaraer Schule von islamischen Reformtheologen, die sich ebenfalls die Entschärfung und Historiesierung des Islam vorgenommen hat, bei ihren Bemühungen auf genau diese Probleme stößt:

Eine sehr interessante Tagung, die deutlich machte, wie weit muslimische Professoren inzwischen mit der Korankritik gehen. Immer wieder fragten im Zuschauerraum reichlich vertretene junge Frauen mit Kopftüchern, was denn vom Glauben noch bliebe, wenn zum Beispiel bestritten würde, dass der Koran, so wie wir ihn heute haben, Buchstabe für Buchstabe Gottes Wort sei. (…)“ (Frankfurter Rundschau, 09.06.08)

Der Reporter der „Frankfurter Rundschau“, weiß Gott kein islamfeindliches Blatt, fährt fort:

Aber wen repräsentiert die Ankaraer Schule? Es handelt sich um eine Handvoll bis ein Dutzend Professoren, von denen viele inzwischen die Türkei verlassen haben und sich in den USA, in Europa Regierungen als Mittler zu den Muslimen ihrer Länder anbieten. Ihr Gewicht in der aktuellen innermuslimischen Debatte um den Islam ist nicht sonderlich groß. Es bedarf schon einer großen Phantasie sich vorzustellen, dass alle Sunniten, also nicht nur die Hanafiten der Türkei, sondern auch Malikiten, Hanbaliten, Schafiiten und die saudischen Wahhabiten in dem, was in Ankara gelehrt wird, den wahren Islam und nicht dessen Verrat erkennen werden. Warum sollen nun gar Schiiten, Aleviten den Professoren aus Ankara folgen?

Sie werden dem nicht folgen. Besagte Professoren und auch progressive Lehrerinnen wie Lamya Kaddor können noch von Glück reden, nicht zu Apostaten erklärt zu werden. Wenn man bedenkt, wie schnell zum Beispiel in Ägypten die Waffe des Takfir gezückt wird, dann ist es eine Überlegung wert, warum es hier nicht geschieht. Bleiben wir bei Frau Kaddor:

Ihre Umdeutung der Lehre bedeutet eben nicht, dass sie den Islam kritisch hinterfragen würde. Sie lässt wesentliche Teile weg und schafft es dadurch, einen demokratiekompatiblen Islam zu fingieren, aber indem sie diese Teile weglässt, erspart sie sich eine Erklärung, warum die Lehre heute eine andere sein soll als früher und kommt um die Klippe der Häresie herum.

Vor allem vermittelt sie dadurch ihren Schülern, dass der Islam pauschal etwas Gutes ist. Nun, das ist ja auch der Sinn von Religionsunterricht, bedeutet aber im Falle des Islam, dass die Koranschule oder der Imam immer noch die Gelegenheit haben werden, ihren Islam bei den Schülern an den Mann zu bringen, ohne mit kompetent begründeter Ablehnung rechnen zu müssen.

Und schließlich sind Islamkundelehrerinnen wie sie die krasse Ausnahme. Sie sind gerade gut genug, das demokratische Feigenblatt für den Islamunterricht an öffentlichen Schulen abzugeben, dessen Hauptanteil von den großen Islamverbänden bestritten wird.

Man kann an diesem Beispiel übrigens ablesen, auf welche Weise das Djihadsystem „Islam“ es schafft, selbst solche Muslime für sich einzuspannen, die persönlich die westliche Moderne bejahen und ihr Islamverständnis deren Postulaten anzupassen versuchen. Sie werden ganz schnell (und, wie ich unterstelle, gegen ihren Willen) zum Aushängeschild und menschlichen Antlitz einer totalitären Bewegung.

Die deutsche Öffentlichkeit sieht Frau Kaddor. Die meisten Schüler bekommen Milli Görüs.