Friedensbewegung: Dr. Sabine Schiffer und das “Institut für Medienverantwortung”

[Übernahme (mit freundlicher Genehmigung des Autors) vom Weblog Sicherheitspolitik. Erstveröffentlichung dort am 18.07.2009.]

Vergangenes Jahr erlebten wir auf einer Demonstration gegen den Afghanistan-Einsatz in Berlin einen Vortrag von Dr. Sabine Schiffer, die das “Institut für Medienverantwortung” betreibt. Sie trat zuletzt verstärkt im Umfeld der Friedensbewegung auf, wo sie aufgrund des wissenschaftlichen Anstrichs ihrer Arbeit als Expertin betrachtet wird. Frau Schiffer wird auch außerhalb der Friedensbewegung wahrgenommen und ist u.a. Mitglied der Islamkonferenz der Bundesregierung.

Sie lehnt ihre Arbeit an die des Literaturwissenschaftlers Edward Said an, der allen Diskussionen westlicher Gesellschaften über den Nahen Osten und den Islam pauschal Rassismus und niedere Motive unterstellte. Er vermutete eine Verschwörung, die gezielt Feindbilder konstruiere, um damit Interventionen oder andere Einflussnahme zu begründen. Wissenschaftlich sind die Thesen Saids fragwürdig, und er selbst verfolgte eher politische als wissenschaftliche Motive bei der Aufstellung seiner Thesen (Kritik siehe z.B. hier und hier). Innerhalb der Friedensforschung und der Friedenbewegung sind Saids Gedanken dennoch bis heute einflussreich.

Streng der Tradition Saids folgend sieht Frau Schiffer jede Darstellung des Islams oder islambezogener Themen, die von positiven Selbstbildern der beschriebenen Akteure abweicht, als Fälle von “Islamophobie” oder “Kriegspropaganda” an. Ein Beispiel ist ihre Besprechung von Khaled Hosseinis “Drachenläufer”[Text war ursprünglich verlinkt. Link ist nicht mehr gültig, M.K.-H., 29.01.2011] . Weil Hosseini sich kritisch mit den Taliban auseinandersetzt, wirft sie ihm “Kriegspropaganda” vor, die Teil einer Verschwörung sei, “um uns auf den Krieg einzuschwören”. Damit ihre Argumentation überhaupt in Ansätzen funktioniert, behauptet sie entgegen der Fakten , dass die humanitäre Situation in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban besser gewesen sei.[Text war ursprünglich verlinkt. Link ist nicht mehr gültig, M.K.-H., 29.01.2011]

Einem antiwissenschaftlichen, postmodernen Wahrheitsbegriff folgend ist es für Frau Schiffer ansonsten unerheblich, welche Situation in Afghanistan tatsächlich vorliegt und ob ein von ihr kritisiertes Medienprodukt diese Situation akkurat beschreibt oder nicht. Entscheidend für sie ist, ob das Produkt ihrer politischen Sichtweise folgt. Ist dies nicht der Fall, wird es als “islamophob” eingestuft oder bezeichtigt, “Feindbilder” zu propagieren. Wissenschaftlich ist die Arbeit nicht haltbar, denn sie macht subjektive Wahrnehmungen zum einzigen Kriterium der Untersuchungen. Es werden keine falsifizierbaren Thesen auf der Grundlage empirischer Beobachtungen aufgestellt, sondern nur Behauptungen geäussert, deren Grundlage Gefühle sind. Es handelt sich um Aktivismus mit schwacher argumentativer Grundlage und mit fragwürdiger politischer Zielrichtung.

Frau Schiffers Arbeit ist im antiimperialistischen Spektrum einzuordnen, welches die Friedensbewegung allgemein stark prägt. Dieses Spektrum unterscheidet sich von der klassischen Linken dadurch, dass es für Inhalte wie Frauenrechte, Säkularismus, Religionsfreiheit und Minderheitenschutz nur dann eintritt, wenn sie als Anklage gegen den Westen verwendet werden können. Als zentrales Problem der Gegenwart wird von Antiimperialisten die starke politische Rolle des Westens angesehen, der als Träger negativer Eigenschaften betrachtet wird. Man unterstützt daher Bewegungen, welche als Herausforderer des Westens wahrgenommen werden. Den meisten Antiimperialisten ist zumindest indirekt bewusst, dass diese Bewegungen nur in Ausnahmefällen tatsächlich Träger sozialen Fortschritts sind. Die Aktivisten versuchen diesem Widerspruch zu begegnen, indem sie unschöne Fakten als “Feindbilder” abtun.

Wie weit Frau Schiffer in ihrer Unterstützung antiwestlicher Akteure zu gehen bereit ist, unterstreicht ein Interview, dass sie aktuell dem staatlichen iranischen Propagandasender IRIB [Text war ursprünglich verlinkt. Der Link ist nicht mehr gültig, M.K.-H., 29.01.2011] gegeben hat. Dort liefert sie der laufenden islamistischen Kampagne gegen Deutschland bzgl. des Tods von Marwa al-Sherbini rhetorische Munition und kritisiert mit nicht einem Wort die Rolle der iranischen Regierung in dieser Kampagne.

Die iranische Führung verfolgt mit der Kampagne gegen Deutschland die Absicht, sich international als islamische Führungsmacht darzustellen und Muslime gegen den Westen zu radikalisieren. Von einer Aufhetzung gegen den Westen verspricht man sich auch positive innenpolitische Effekte. Frau Schiffer dient sich dieser Kampagne als willige Helferin an.

SPD: Der Kampf gegen die Realität

Mancher wird es nicht für möglich halten, aber ich war von 1981 bis 1996 Mitglied der SPD, und jetzt bei der Berichterstattung vom Dresdener Parteitag habe ich eine Reihe von Déjà-vus erlitten. Meine Güte, was bin ich froh, dass ich da nicht mehr drin bin! Und zwar ganz unabhängig von politischen Inhalten: Allein die weltfremde Politikauffassung meiner Genossen hat mich damals schon an den Rand des Wahnsinns und schließlich zum Austritt getrieben.

Heute könnte es mir egal sein, was aus der SPD wird, aber sozusagen aus alter Gewohnheit zerbreche ich mir noch einmal ihren Kopf. Ich kann das getrost tun, weil ich ja aus Erfahrung weiß, dass meine Ratschläge dort ignoriert werden.

SPD-interner Diskussionsstand scheint zu sein, dass sie die Wahl wegen der Agenda 2010 und der Rente mit 67 verloren habe. Das ist keine Analyse, das ist das Wunschdenken von Leuten, die Schröder nicht leiden können („Schröder-SPD“ ist dort heute eine Chiffre für eine ganz finstere Vergangenheit, fast schon wie „Hitler-Deutschland“) und ihren eigenen Schmerz über dessen pragmatische Auffassung von Politik in den Wähler hineinprojizieren.

Was der SPD bei den Wahlen das Genick gebrochen hat, war aber nicht die Politik Schröders – wenn das so gewesen wäre, warum hat Schröder selber denn 2005 so viel besser abgeschnitten als Steinmeier 2009? -, sondern dass sie ihre (im Großen und Ganzen) richtige und erfolgreiche Agenda-Politik im nachhinein als Sündenfall dargestellt hat. Anderthalb Millionen Arbeitslose von der Straße bringen und sich hinterher dafür entschuldigen – das bringt nur die SPD fertig! Wer soll eine solche Partei denn wählen?

Der Normalbürger, der keine ausgeprägte ideologische Fixierung, dafür aber gesunden Menschenverstand hat, und der realistischerweise davon ausgeht, dass eine Partei vor allem anderen erst einmal regieren können muss – dieser Normalbürger, der die vielzitierte „Mitte“ darstellt, in der „Wahlen gewonnen werden“, wird sich nicht einer Partei anvertrauen, der dieser einfache Sachverhalt offenkundig unbekannt ist. Die „Mitte“ ist weniger ein politisch-ideologischer Standort als eine bestimmte Auffassung von Politik. Die Mitte kann man für eine linke oder auch eine rechte Politik gewinnen – man muss aber deutlich machen, dass es sich um eine realistische und praktikable Politik handelt.

Ich will nicht ausschließen, dass auch eine linke Politik realistisch und praktikabel sein kann – ich habe aber weder in den fünfzehn Jahren meiner Mitgliedschaft noch in den dreizehn Jahren seither erlebt, dass man sich in der SPD darum bemüht hätte, ein solches Konzept zu entwickeln – bei dem notwendig auch die eine oder andere heilige Kuh des Sozialismus hätte geschlachtet werden müssen. Geschlachtet wurde höchstens der, der solches vorschlug, und Programmarbeit war und ist bei den Sozialdemokraten eine Art „Wünsch dir was“, mit dem man, wenn man es dann in die Regierung geschafft hat, an den fiskalischen und ökonomischen Realitäten zerschellt.

Über die Rente mit 67 zum Beispiel haben bestimmt viele Wähler gemeckert; das heißt aber nicht, dass sie automatisch den wählen, der ihnen dabei nach dem Munde redet: Es ist doch klar, dass ein umlagefinanziertes Rentensystem unter Druck geraten muss, wenn es immer mehr Alte, also Leistungsempfänger, und immer weniger Junge gibt, die die Leistung erbringen. Wer das System erhalten und nicht durch ein ganz anderes ersetzen will (das dann wieder seine eigenen Probleme aufwürfe), hat drei Möglichkeiten: Entweder Beiträge rauf, oder Renten runter, oder eben das Rentenalter rauf. Wer letzteres nicht will, muss sagen, welche der beiden Alternativen er bevorzugt, und wer das nicht kann, kann nicht regieren. So einfach ist das.

Es ist noch nicht einmal Opportunismus oder taktisches Kalkül, dass die SPD sich programmatisch der Linkspartei annähert, sondern das beiden Parteien gemeinsame Politikverständnis, wonach es vor allem darum gehe, „eine bessere Welt“ zu schaffen, statt einfach vernünftig zu regieren. Es ist diese quasi religiöse Politikauffassung, die dazu führt, dass die SPD sich in der wirklichen Welt nicht zurechtfindet und sich in Flausen und Illusionen flüchtet.

Wäre sie sich über die Funktionsweise eines demokratischen Systems und ihre eigene Rolle in diesem System im Klaren, würde sie ganz bewusst mit den Grünen und den Linken ein Spiel mit verteilten Rollen spielen, bei dem sie selbst die Rolle des rationalen Managers der Nation übernähme; für die Verschlimmbesserung der Welt wären die Koalitionspartner zuständig, die auf diese Weise das linke Wählerpotenzial ausschöpfen würden, während die SPD sich um die Mitte kümmern würde – das Modell Schröder. Aber der ist heute für seine Genossen der Gottseibeiuns.

Die SPD ist nach dem Dresdener Parteitag dort, wo sie 1983 war, und man muss kein Prophet sein um vorherzusehen, dass die Phase ihres infantilen Kampfes gegen die Wirklichkeit genauso lange dauern wird wie damals. Sollte wieder ein pragmatischer Machertyp mit Ausstrahlung in die politische Mitte auftauchen, wird sie ihn bekämpfen, wie sie Schröder bekämpft hat, und ihn erst ans Steuer lassen, wenn der Oppositions-Leidensdruck unerträglich geworden ist – nur um dann wieder unter der Macht zu leiden, wie sie unter Schmidt und Schröder gelitten hat.

Wenn sie denn überhaupt noch einmal den Kanzler stellt. Meine persönliche Vermutung ist, dass die Zeit für eine Partei vom Zuschnitt der SPD abgelaufen ist. Wer ewig gegen die Realität kämpft, verliert irgendwann.

Zum Fall Bierdel

Nachdem der ehemalige Cap-Anamur-Vorsitzende Elias Bierdel vom Vorwurf freigesprochen worden ist, Beihilfe zur illegalen Einwanderung nach Italien geleistet zu haben – Bierdel hatte im Jahr 2004 afrikanische Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot retten lassen und ihre Landung in Italien erzwungen – kennt die Begeisterung der Medien für Bierdel keine Grenzen.

Ich will das Urteil nicht kommentieren, ich kenne weder die Details der damaligen Ereignisse, noch fühle ich mich juristisch hinreichend kompetent. Aber die Reaktion der Medien, und ich beschränke mich auf den Deutschlandfunk, die bedarf einiger Anmerkungen:

Es kann niemanden wundern, dass der DLF (Gerd Breker in „Das war der Tag“) die Gelegenheit nutzte, im Gespräch mit einem Europaabgeordneten der SPD den Umgang mit afrikanischen Flüchtlingen zu thematisieren; leider ist kein Mitschnitt und keine Mitschrift im Netz verfügbar. Wenig überraschend,

  • dass die beiden Herren das Thema vor allem unter humanitären Gesichtspunkten behandelten und derselben Meinung waren:
  • dass Europa die „Pflicht“ habe, den Flüchtlingen zu helfen – so, als ob Europa sie in löchrigen Nussschalen aufs Meer gezwungen hätte.
  • dass man den Flüchtlingen den gefährlichen Weg über See ersparen müsse, indem man ihnen eine sichere Passage zur Verfügung stellt;
  • dass die EU daher eine bewusste Einwanderungspolitik machen müsse;
  • dass dies schon aus demographischen Gründen notwendig sei (welche Gründe merkwürdigerweise immer nur dann eine Rolle spielen, wenn es um Immigration, nicht aber, wenn es um Abtreibung, Familienpolitik oder Sozialpolitik geht).

Wenig überraschend auch, dass beide Herren sich moralisch aufs hohe Ross schwangen und die EU-Innenminister dafür geißelten, dass sie sich für diese tolle Idee nicht erwärmen können. Es gibt aber einige Realitäten, die besagte Innenminister nicht aussprechen können, ohne von einer infantilisierten Öffentlichkeit zerrissen zu werden, und die sie deshalb gleichsam als schmutzige Geheimnisse behandeln müssen. Damit freilich überlassen sie das Feld den Gutmenschen und ihrer verantwortungslosen Propaganda:

Es ist ja auch so schön leicht, sich als guter Mensch zu fühlen: Man muss nur die passenden Forderungen stellen – Macht hoch die Tür, die Tor‘ macht weit! -, und schon hat man sich selbst als edel, hilfreich und gut ausgewiesen. Man muss freilich auch ein paar Details vergessen:

Man muss vergessen, dass die Staaten Europas über hochentwickelte, informationsbasierte Volkswirtschaften verfügen, die dummen, ungebildeten oder unqualifizierten Menschen schon jetzt zu wenig Arbeitsplätze anbieten. Man muss vergessen, dass diese Knappheit sich mit weiterem technischen Fortschritt verschärfen und nicht etwa entspannen wird. Man muss vergessen, dass aus diesem Grund Immigranten aus Drittweltländern überdurchschnittlich häufig auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, und dass dies noch der günstigere Fall ist; der ungünstigere ist, dass sie ihren Lebensunterhalt durch Kriminalität bestreiten. Man muss vergessen, dass von Integration der bereits vorhandenen Immigranten nicht die Rede sein kann, und zwar wegen deren mangelnder Anpassungsbereitschaft und -fähigkeit, und dass dieser Befund sich keinesfalls auf Moslems beschränkt. Man muss vergessen, dass wir nicht nur ein Immigrations-, sondern auch ein Emigrationsproblem haben: Der Trend, dass gerade die Hochqualifizierten Europa zugunsten Amerikas den Rücken kehren, weil sie kein Interesse daran haben, Menschenmassen durchzufüttern, deren Lebensinhalt darin besteht, zu nehmen, ohne zu geben, hat eingesetzt, und er wird sich verschärfen.

Und nun schlagen Menschen ernsthaft vor, Immigranten aus der Dritten Welt nach Europa zu verschiffen, und die Probleme noch zu verschärfen, die letztlich daraus resultieren, dass immer mehr Menschen die Leistungen des Sozialstaats in Anspruch nehmen und immer weniger sie erbringen; dass Menschen aus Gewaltkulturen in ein befriedetes Europa einwandern, ohne sich freilich selbst zu befrieden; dass die Völker Europas von Mitbewohnern heimgesucht werden, die sie sich nicht ausgesucht haben, und die sie sich, hätte man sie gefragt, auch nicht ausgesucht hätten, die den Einheimischen weder Sympathie noch Achtung entgegenbringen und sich ihren Staaten nicht verpflichtet fühlen, dafür aber in zunehmendem Maße politische Rechte einfordern.

Dies ist doch klar: Eine sichere Passage nach Europa würde die Flüchtlingszahlen explodieren lassen (aber nicht verhindern, dass diejenigen, die man im Zuge der „gesteuerten Einwanderung“ abgewiesen hat, sich wie eh und je mit seeuntüchtigen Seelenverkäufern auf den Weg machen würden).

Eine solche Politik liefe auf nichts anderes hinaus als auf den Selbstmord der europäischen Völker und der europäischen Kultur. Trotzdem wird sie gefordert. Wir sollen uns einreden lassen, es sei unmoralisch, Afrikaner in Afrika zu lassen, aber nicht unmoralisch, eine Politik der Vernichtung des eigenen Volkes zu betreiben bzw. zuzulassen.

Ich will den Politikern und Journalisten, die eine solche Politik allen Ernstes anstreben, sogar zugestehen, dass ihnen diese Konsequenzen nicht bewusst sind – obschon es schwer ist, ein solches Maß an Verblendung für glaubwürdig zu halten. Vermutlich verhalten sie sich einfach wie Kinder, die die Bettdecke über den Kopf ziehen, wenn sie etwas nicht sehen wollen.

Ich erinnere an ein paar einfache Grundsätze, die bis vor kurzem von niemandem in Frage gestellt worden sind: Alle souveränen Staaten der Welt haben das Recht zu bestimmen, welche Nicht-Staatsbürger sie auf ihrem Territorium dulden wollen und welche nicht. Sie haben demgemäß das Recht, Flüchtlinge abzuweisen. Sie haben sogar die Pflicht dazu, wenn eine Politik des offenen Tores zur Zerstörung des eigenen Landes führen würde.

Nicht Europa ist dafür verantwortlich, wenn Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, sondern diese selbst! Ja, ich weiß, das klingt hartherzig, aber die Alternative zu dieser gedankenklaren Hartherzigkeit, mit der ich Realitäten beim Namen nenne, ist zuerst verwirrte Sentimentalität, dann die Flucht in den Selbstbetrug, schließlich der kollektive Selbstmord.

Dass die Staaten Europas ihre Seestreitkräfte nicht beauftragen, Flüchtlingsschiffe zu versenken (wie ein italienischer Politiker einmal vorgeschlagen hat), mag einer humanen Geisteshaltung entsprechen. Es handelt sich aber um die Sorte Humanität, die wir uns nur leisten können, weil und solange ein Anderer an unserer Stelle die Flüchtlinge tötet und dadurch potenzielle Nachahmer abschreckt.

Dieser Andere ist das Mittelmeer.

Stop the Mob!

Zur Anti-Islamisierungsdemonstration von „Pax Europa“ gestern in Berlin erklärte die Organisation „Stop the Bomb“, die gegen das iranische Atomprogramm agitiert, folgendes:

„Stellungnahme zur „Pax Europa“-Kundgebung am 3.10. in Berlin
STOP THE BOMB, 3.10.2009

Bei einer Kundgebung von „Pax Europa“ am 3. Oktober 2009 in Berlin wurde Berichten zufolge auch ein Transparent mit der Internetadresse von STOP THE BOMB gezeigt. STOP THE BOMB distanziert sich nachdrücklich von dieser Aktion. STOP THE BOMB arbeitet nicht mit „Pax Europa“ oder anderen rechten und rassistischen Organisationen und Webseiten aus deren Umfeld zusammen.“

Solche Erklärungen sind höchst lehrreich. Ich habe folgendes gelernt:

1. Es ist Zeitverschwendung, darauf hinzuweisen, dass die Gegnerschaft zu einer totalitären Gewaltideologie wie dem Islam gerade nichts mit Rassismus zu tun hat. Robert Spencer hat gestern auf der Demo gesprochen und genau diesen Sachverhalt bis zum Erbrechen durchgekaut. Genützt hat es nichts, wie wir obiger Erklärung entnehmen können: Gewisse Leute sind unfähig, Argumente zur Kenntnis zu nehmen.

2. Sie überzeugen zu wollen und sich ausdrücklich gegen ihre verleumderischen Unterstellungen zu verwahren heißt nicht nur, Perlen vor die Säue zu schütten. Skrupellose Demagogen, die nach dem Prinzip verfahren „Aliquid semper haeret“ (Irgendetwas bleibt immer hängen), legen es nämlich darauf an, genau solche Selbstrechtfertigungen zu provozieren. Diese Masche zielt auf das Unterbewusstsein, das das Wort „nicht“ nicht kennt: Wenn ich sage „Denke nicht an einen rosa Elefanten“, dann wirst du an nichts anderes als an rosa Elefanten denken. Dito wenn ich sage „Denke nicht, Pax Europa  sei rassistisch!“

3. Wenn von „rechten“ Organisationen die Rede ist, ist die konservative Rechte ausdrücklich mitgemeint. Die Formulierung zielt darauf ab, den Unterschied zwischen Demokraten und Verfassungsfeinden zu verwischen. Die Loyalität oder Illoyalität gegenüber dem demokratischen Gemeinwesen gehört offenbar nicht zu den Kriterien, nach denen „Stop the Bomb“ sich seine Bündnispartner bzw. Gegner aussucht.

4. Die rhetorische moralische Gleichsetzung von Konservatismus und Rassismus („rechte und rassistische Organisationen“) zielt erkennbar auf die De-Legitimierung konservativer Positionen ab. Es handelt sich mitnichten um eine inhaltliche Klarstellung der eigenen Position, sondern um einen Aufruf zur Intoleranz gegenüber Andersdenkenden.

5. Eine überparteiliche Menschenrechtsorganisation wie Pax Europa in die Rubrik „Rechte und rassistische Organisationen“ einzuordnen würde ich als Zeichen vollendeter Ahnungslosigkeit werten (dass es dort auch liberale und linke Mitglieder gibt, mag man bei „Stop the Bomb“ wohl nicht zur Kenntnis nehmen), wenn ich es nicht als Teil einer Diffamierungskampagne gegen konservative Positionen überhaupt werten müsste. Näheres zu der Art, wie solche Kampagnen zustandekommen, findet der geneigte Leser in meinem Artikel „Wie Stalinismus funktioniert“.

„Manfreds politische Korrektheiten“ distanziert sich nachdrücklich von dieser Aktion, verurteilt die demagogische Methode und lehnt das dahinerstehende linkstotalitäre Weltbild ab. „Manfreds politische Korrektheiten“ arbeitet nicht mit „Stop the Bomb“ oder anderen linken, freiheitsfeindlichen und demagogischen Organisationen und Webseiten aus deren Umfeld zusammen.

Deutschenhass

Der Bundesgerichtshof hebt ein Urteil des Landgerichts München auf. Das Landgericht sei den besonderen Umständen der Tat nicht gerecht geworden.

Judith schreibt dazu:

Die “besonderen Umstände” waren die, dass Sven G., ein nicht vorbestrafter deutscher Informatik-Student, sich gegen eine fünfköpfige, aggressive Ausländerbande zur Wehr setzte und dabei den Anführer, Mergim S., mit einem Messer verletzte. Wegen “überzogener Notwehr” verurteilte das Münchener Schwurgericht den unbescholtenen Sven zu drei Jahren und neun Monaten – ohne Bewährung.

Wir hatten schon vor kurzem Gelegenheit, uns über das merkwürdige Rechtsverständnis der Münchner Justiz und über ihre Gnadenlosigkeit zu wundern, als sie einen Neunzigjährigen, den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Josef Scheungraber bei dünnster Beweislage zu lebenslanger Haft verurteilte.

Man wundert sich weniger, wenn man weiß, dass beide Urteile von ein und demselben Richter gesprochen wurden, einem gewissen Manfred Götzl.

„Gegen Nazis“

Wenn sogenannte oder auch Neonazis demonstrieren, dann braucht man keine Zeitung mehr aufzuschlagen, weil man schon vorher weiß, was man dort lesen wird. Man wird lesen,
  • dass es einen „Aufmarsch“ von Rechtsextremisten gegeben habe (Rechte könnten in Filzpantoffeln daherschlurfen – die Medien sprächen trotzdem stets von einem „Aufmarsch“).
  • dass es bei diesem „Aufmarsch“ zu Gewalttaten gekommen sei (typische Schlagzeile: “Zwölf Polizisten bei NPD-Aufmarsch verletzt“), wobei der Tenor der Berichterstattung darauf abzielt, Rechtsextremisten die Schuld an den Ausschreitungen linker Autonomer in die Schuhe zu schieben (irgendwo ganz unten im Artikel korrigieren die Autoren Schlagzeile und Einleitung gerade so weit, wie es nötig ist, um nicht direkt der Lüge bezichtigt zu werden);
  • dass man es normalerweise nicht für nötig hält zu erwähnen, welche Organisationen als neonazistisch eingestuft werden und der Leser damit keine Möglichkeit hat zu überprüfen, ob die, die „Neonazis“ genannt werden, auch tatsächlich welche sind;
  • dass das angesichts des „antifaschistischen“ Alarmismus doch krasse zahlenmäßige Missverhältnis zwischen den wenigen rechten und den vielen linken Demonstranten nicht thematisiert wird, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass gefragt würde, ob zweitausend linksradikale Straßenkämpfer für die Demokratie nicht womöglich doch gefährlicher sind als ein paar hundert Rechtsextremisten, die sich an geltendes Recht halten; erst recht nicht in dem Sinne, dass man ob der nicht mehr zu übersehenden Existenz einer linksradikalen Bürgerkriegsarmee irgendwelche Besorgnis äußern würde;
  • dass die von staatlicher Seite regelmäßig unternommenen Versuche, die Veranstaltungen der extremen Rechten verbieten zu lassen, fast immer vor Gericht scheitern; keiner der angeblich kritischen Journalisten hält es aber für nötig zu fragen, wie vertrauenswürdig und verfassungstreu Regierungen eigentlich sind, die offenbar wissentlich und aus purer Schikane rechtswidrige Verbote erlassen, deren regelmäßige gerichtliche Aufhebung obendrein zu Lasten des Steuerzahlers geht.
  • Eines aber wird man ganz bestimmt nicht lesen: die Frage nach dem Sinn und vor allem dem Zweck von Demonstrationen „gegen Nazis“.

Wofür oder wogegen demonstriert eigentlich jemand, der „gegen Nazis“ demonstriert – das ist doch ein ganz ungewöhnlicher Slogan?

Üblicherweise demonstriert man für oder gegen ein bestimmtes Anliegen, nicht aber gegen Anhänger einer bestimmten politischen Richtung. Ich kann mich jedenfalls nicht an CDU-Demonstrationen „gegen Autonome“ oder an FDP-Demos „gegen Kommunisten“ erinnern. Dass man Demonstrationen von politischen Gegnern, auch solche von Extremisten, zum Anlass nimmt, gegen deren Ziele auf die Straße zu gehen, wäre naheliegend und einleuchtend.

Auffallend bei den Demonstrationen „gegen Nazis“ jedoch ist, dass jede Bezugnahme auf deren Ziele (einschließlich ihrer leidenschaftlichen Ablehnung) wie auch auf die eigenen Ziele und Werte unterbleibt: „Gegen Nazis“ demonstriert man sogar dann, wenn deren Veranstaltungen sich gegen Kinderschänder richten.

Auffallend ist ferner, dass solche Gegendemonstrationen, die regelmäßig von vorgeblich demokratischen Organisationen angemeldet werden, ebenso regelmäßig von linksradikalen Gewaltverbrechern zur Randale benutzt werden.

Beide Auffälligkeiten hängen miteinander zusammen.

Es ist ja nicht etwa so, dass man sich des Beifalls und der Unterstützung von der falschen Seite nicht erwehren könnte, und dass jeder, der eine Anti-Nazi-Demonstration anmeldet, sich automatisch und gezwungenermaßen, gleichsam zähneknirschend die zweifelhafte Unterstützung von Autonomen (und deren Randale) gefallen lassen müsste. Ich komme schließlich selber von der politischen Linken, und ich kann mich deutlich erinnern, dass es Anfang der achtziger Jahre bei den Demonstrationen gegen die Nachrüstung sehr wohl möglich war, Randalierer in Schach zu halten; natürlich musste man das vorher absprechen und üben. Wenn SPD, Grüne, Linke und sonstige angeblich demokratische Organisationen dies heute nicht mehr tun, obwohl ihnen klar sein muss, dass ihre Demos dadurch praktisch Einladungen zum Krawall darstellen, dann heißt das, dass sie es nicht wollen!

Womit auch klar wäre, warum diese Organisationen sogenannte Neonazi-Aufmärsche nicht dadurch kontern, dass sie für die Dinge demonstrieren, gegen die Neonazis normalerweise sind, also zum Beispiel für das Grundgesetz, für die Freundschaft mit Amerika, für Israel, gegen Gewalt schlechthin (nicht nur gegen „rechte Gewalt“) in der politischen Auseinandersetzung:

Wenn sie das täten, blieben ja die Autonomen weg, und damit wäre der eigentliche Sinn einer Demonstration „gegen Nazis“ oder auch „gegen Rechts“ verfehlt. Dieser Sinn besteht nicht darin, für demokratische Werte einzustehen – schon gar nicht für einen freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat. Er besteht darin, das Demonstrationsrecht und die Meinungsfreiheit bestimmter Gruppen schlechthin zu verneinen, und zwar unter bewusster und demonstrativer Missachtung von Recht, Gesetz und Gerichtsurteilen. (Welche Gruppen das sind, bestimmen selbstverständlich nicht Gerichte, sondern der jeweilige linke Konsens, für dessen Zustandekommen niemand irgendjemandem rechenschaftspflichtig ist.) Für das Grundgesetz zu demonstrieren würde diese Aussage geradezu auf den Kopf stellen und außerdem die Autonomen fernhalten.

Letztere sind aber notwendig, weil ihre Beteiligung das Signal sendet, dass die Linke – und zwar gerade die offizielle Linke, also Sozialdemokraten, Grüne, Gewerkschaften usw. – auf demokratische Spielregeln pfeift und ihren Willen unter Missachtung der Verfassung, unter Missbrauch staatlicher Machtpositionen und mit nackter Gewalt durchzusetzen entschlossen ist.

Subtile Umerziehung

EU will neues Fortschrittsbarometer schaffen – Yahoo! Nachrichten Deutschland. [Der ursprünglich hier stehende Link ist nicht mehr gültig. M.K.-H., 29.01.2011]

(AFP) In Europa soll es bald ein neuartiges Fortschrittsbarometer geben. Die Europäische Kommission will nach einem in Brüssel veröffentlichten Strategiepapier das Monopol des Bruttoinlandsproduktes (BIP) brechen, das die Wirtschaftsleistung der Volkswirtschaften misst. Zur Wohlstandsberechnung sollen ab dem kommenden Jahr auch die Umwelt- und Lebensqualität herangezogen werden.

In der Kommissionsmitteilung heißt es, das aus den 1930er Jahren stammende BIP habe im 21. Jahrhundert seine Grenzen erreicht. „Um die Welt zu verändern, müssen wir die Art und Weise ändern, wie wir die Welt verstehen“, erklärte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas in Brüssel: „Dafür müssen wir über das BIP hinausgehen.“

Auch wenn es nicht zum Thema gehört, erlaube ich mir den Hinweis, dass man offenbar weder sachlich kompetent sein noch Deutsch können muss, um für AFP zu schreiben: Die Metapher vom „Barometer“ passt denkbar schlecht zu der vom „Fortschritt“, weil man mithilfe eines Luftdruckmessgerätes nun einmal nicht das Voranschreiten von irgendetwas messen kann. Des weiteren hat die EU-Kommission nicht vor, die „Wirtschaftsleistung der Volkswirtschaften“ anders als mit dem BIP zu messen, sondern den „Wohlstand“ – das ist aber nicht dasselbe. Außerdem stammt nicht das Bruttoinlandsprodukt aus den dreißiger Jahren, sondern der Begriff „Bruttoinlandsprodukt“ und seine Definition. Dass das BIP „seine Grenzen erreicht“ hätte, würde bedeuten, dass es nicht mehr wachsen könnte; gemeint ist aber, dass der Begriff die Grenzen seiner Erklärungskraft und Relevanz erreicht habe, also etwas ganz anderes.

Dass man von einem solchen Universalkretin keine kritischen Anmerkungen zu dem von ihm beschriebenen Vorhaben der EU-Kommission erwarten kann, versteht sich von selbst:

Es ist ja zutreffend, dass ins BIP nur einfließt, was am Markt gehandelt wird. Es enthält weder positiv die unbezahlte Arbeit der Hausfrau noch negativ die Folgen von Umweltverschmutzung, Islamisierung und sonstigen unerwünschten Entwicklungen. Auch die Leistungen miteinander konkurrierender Werbestrategen oder Anwaltskanzleien werden nicht etwa miteinander verrechnet (obwohl jede die Anstrengungen des Gegners zunichte macht), sondern addiert. Ein Wohlstandsmaß ist dass BIP also nicht, kann es auch nicht sein, weil es objektive Größen misst, während es „Wohlstand“ nur als gefühlten gibt.

Wer das Bruttoinlandsprodukt misst, erhält als Ergebnis ebensowenig das Maß des Wohlstandes wie der, der den Kohlendioxidgehalt der Luft, den Moslemanteil an der Bevölkerung oder die Anzahl der Haare auf dem eigenen Kopf misst! Dem Wohlstand kommt man nicht dadurch auf die Spur, dass man das Indexsystem perfektioniert.  Wer den Wohlstand einer Gesellschaft messen will, braucht im Grunde nur einen Meinungsforscher mit der Frage „Wie geht es Ihnen?“ loszuschicken. Zwar wäre auch dieses Vorgehen methodisch problematisch, aber die Ergebnisse würden allemal mehr über den Wohlstand aussagen als irgendein noch so ausgefeilter, objektive Größen messender Index.

Jeder derartige Index setzt unweigerlich eine Vorentscheidung darüber voraus, was als „Wohlstand“ betrachtet werden soll und was nicht – und eine Entscheidung darüber, wer diese Vorentscheidung trifft. Wenn wir uns dies bewusst machen, wundern wir uns nicht darüber, dass die EU-Kommission nicht etwa besagten Meinungsforscher losgeschickt hat: Die Bürger könnten ja ein falsches Bewusstsein haben – sprich: anderer Meinung sein als die EU-Kommission. Da geht man doch lieber auf Nummer sicher:

Neben dem Wachstumsbarometer will die Kommission ab 2010 einen Umweltindex schaffen, der Aufschluss über die Luft- oder Wasserreinheit geben soll. Zudem sollen Faktoren wie die soziale Gleichstellung und die Lebensqualität in Städten einbezogen werden.

Die „soziale Gleichstellung“ als Wohlstandsmaß: Wer arm ist, dies die dahinterstehende Ideologie, soll es als zusätzliche Schmälerung seiner Lebensqualität empfinden, dass Andere reich sind. Wer dagegen reich ist, soll es als Minderung seiner Lebensqualität ansehen, dass Andere es nicht sind. Da ein derart verqueres Gefühlsleben bei den wenigsten Menschen empirisch anzutreffen sein dürfte (außer bei verwöhnten Gutmenschen oben und asozialen Neidhammeln unten), kann die EU-Kommission die Bürger nicht nach ihrer Meinung fragen, sondern muss von Amts wegen verordnen, was unter „Wohlstand“ zu verstehen und dass er dann am größten ist, wenn Alle unter Brücken schlafen.

Man fragt sich, warum die Beamten, die sich das ausgedacht haben, nicht einfach nach Nordkorea auswandern, wo ihr Wohlstandsbegriff zweifellos den Beifall von Partei und Staat finden wird. Wahrscheinlich, weil sie von dem Alptraum gequält werden, wir Europäer könnten dann womöglich nicht in den Genuss solch bahnbrechender sozialistischer Errungenschaften wie zum Beispiel des „Fortschrittsbarometers“ kommen.

Da lehrt man unsereinen lieber das „richtige“ Bewusstsein, und zwar in der bewährten Manier, „Neusprech“ zu verbreiten:

Wenn es  nun einmal nicht möglich ist, sinnvoll zu begründen, was Verteilungsgleichheit mit Wohlstand zu tun hat, dann liegt es nahe, sich des lästigen Zwangs zum Argument dadurch zu entledigen, dass man den Sozialismus von vonherein in den Begriff „Wohlstand“ hineindefiniert.  Ist erst einmal ein „Fortschrittsbarometer“ amtlich definiert und arbeitet man damit (oder mit einem Lebensqualitätsindex oder wie immer man das sozio-ökonometrische Monstrum nennen will, das Brüssel sich gerade ausdenkt), dann wird nach einer gewissen Eingewöhnungsphase niemand mehr daran denken oder danach fragen, dass in dieses Maß sozialistische Ideologie eingangen ist. Man wird nicht einmal mehr verstehen, was an einer solchen Selbstverständlichkeit wie der, dass Gleichheit etwas Erstrebenswertes sei, eigentlich sozialistisch sein soll.

An alle, die erwägen, die „Piraten“ zu wählen:

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Lest mal diese Erklärung der Piraten Bonn, und fragt Euch, ob Ihr die Meinungsfreiheit – denn darum geht es letztlich bei der Zensurfreiheit im Internet – wirklich einer solchen Partei anvertrauen wollt!

Fremdenfeindlichkeit und das Grundgesetz sind unvereinbar


Seit Mittwoch 22.00 Uhr ist es amtlich, auch die Piratenpartei – Bonn unterstützt das “Bündnis gegen Rechts”, am 22.08.2009 auf dem Friedensplatz in Bonn. Beide aktiven Crews haben sich mehrheitlich für eine „friedliche und Gewalt freie Teilname an der Gegendemonstration zu Pro-NRW“ entschieden.

Am gleichen Tag ruft die rechtsgerichtete Bewegung Pro-NRW auf dem Friedensplatz zu einer Wahlkampf-Kundgebung auf. Pro-NRW ist nominal eine „Bürgerbewegung“ und ideologisch mit Pro-Köln gleichzusetzen. Was deren Ansichten und Thesen angeht, so soll sich jeder sein eigenes Bild machen. Was die Kölner von deren Wahlkampfveranstaltungen halten, haben sie am vergangenen Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sogar eine 100-Mann starke Wahlkampf-Helfer-Truppe, unter Leitung des Kölner CDU-Oberbürgermeister-Kandidaten Peter Kurth, war unter den Teilnehmern der Gegenkundgebung. Lichtenhagen, das will einfach kein Kölsch-Wirt vor der Tür haben.

Ein breites Bündnis aus DGB, Verdi, Die Grünen, Die Linke und Piratenpartei NRW ist seit Montag als Unterstützer eines Flugblattes zu der Kundgebung in Bonn registriert. Unterschrieben wurde es, „im Auftrag des Vorsitzenden des Landesverbandes Piratenpartei NRW, Bernhard Smolarz“. Dieser wurde zuvor Telefonisch kontaktiert und signalisierte den fünf vor Ort vertretenen Piraten sofortige Unterstützung. Nachdem die Jambalaya-Crew schon Sonntag per Votum ihre Zusage erteilt hatte, folgte die Mellee-Crew am Mitwoch diesem Beispiel.

Wir rufen nun in Bonn alle aktiven Piraten auf, ein entspanntes Zeichen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Die richtige Musik bringt jeder selber mit.“

Im Grunde hätte ich es dabei bewenden lassen können, die Überschrift zu zitieren: „Fremdenfeindlichkeit und das Grundgesetz sind unvereinbar“. Ein Satz, der die Vereinbarkeit eines Gefühls mit einer Verfassung thematisiert, impliziert (sofern er nicht einfach dadaistisch und absurd ist), dass eine Verfassung nicht Rechte und Pflichten zu definieren, sondern Gedanken und Gefühle allgemeinverbindlich vorzuschreiben hat, offenbart mithin ein totalitäres Staatsverständnis.

Erfahrungsgemäß verrät jede Partei irgendwann im Laufe ihrer Geschichte ihre Grundsätze. Was aber die Piraten selbst vor solch notorischen Umfallern wie den Freien Demokraten auszeichnet, ist guinnessbuchverdächtige Geschwindigkeit, mit der das geschieht. Eine Partei, die mit libertärem Anspruch auftritt, kann sich kaum gründlicher kompromittieren als dadurch, dass sie Andersdenkende zu Verfassungsfeinden stempelt. Die FDP tut zwar nichts anderes, aber sie tut es sechs Jahrzehnte nach ihrer Gründung, nicht sechs Wochen! Verglichen mit den Piraten ist sie geradezu eine deutsche Eiche.

„Überfall auf Polen“

Heute ist der siebzigste Jahrestag des Angriffs auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg begann. Seit heute früh kommt keine Nachrichtensendung mehr ohne die Worthülse „Überfall auf Polen“ aus, und ich habe es mit erspart nachzugugeln, ob die Zeitungen sie ebenfalls benutzen; ich wette: ja.

Eine Worthülse ist das deshalb, weil man unter einem Überfall einen überraschenden Angriff aus heiterem Himmel versteht, mit dem nicht gerechnet werden kann. Das Wort „Überfall“ passt gut auf den Angriff von 1941 auf die Sowjetunion; dem Angriff auf Polen vor genau siebzig Jahren aber gingen eine monatelange diplomatische Krise, Propagandaoffensiven beider Seiten, Dutzende von Grenzzwischenfällen und ethnischen Scharmützeln, nicht zuletzt der deutsch-sowjetische Nichtangriffs-(und Teilungs-)pakt voraus. Was am 1. September 1939 begann, war wohl ein Angriff, aber eben kein Überfall.

Es geht hier nicht um kleinkarierte Wortkauberei, wie jetzt vielleicht mach einer denkt:

Wenn ein so auffallend unpassendes Wort wie das vom „Überfall auf Polen“ nicht nur irgendwann und von irgendwem versehentlich eingeflochten wird, sondern offenkundig Teil einer Sprachregelung ist, die ungeachtet ihrer Dummheit von niemandem in Frage gestellt wird, dann ist dies bezeichnend für den Geisteszustand, in dem die meinungsbildenden Eliten ihre für uns Alle bestimmten Texte verfassen: Die Angst vor der abweichenden Meinung, ja die Angst sogar vor einer – womöglich bloß versehentlich – abweichenden Formulierung, verdrängt jede andere journalistische Erwägung, sogar die Angst vor dem Verdacht der Inkompetenz und der daraus resultierenden Blamage.

In einer solch gestanzten Floskelsprache teilt man nicht die Ergebnisse von Überlegungen, sondern eingepaukte Glaubensartikel mit. An ihr ist abzulesen, dass der Diskurs der deutschen Öffentlichkeit über alles, was mit Hitler zusammenhängt, überhaupt nichts mit dem Selbstbild der Nation zu tun hat, die von sich so gerne behauptet, „aus der Geschichte gelernt“ zu haben. Ein Volk, das in stalinistischer Manier Fragen von Wahr und Unwahr mit denen von Gut und Böse vermengt und sich an ein bis in die Formulierungen hinein vorgegebes Geschichtsbild klammert, zeigt, dass es selbst nach zwei totalitären Diktaturen mit dem Begriff des Totalitären noch nichts anzufangen weiß.

Es muss als wahrscheinlich gelten, dass ein solches Volk auch noch einem dritten Totalitarismus anheimfällt.

Ein Alptraum

Bei der Debatte über die drohende Islamisierung Europas wird ein Aspekt häufig übersehen:

Dieser Prozess findet in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich schnell statt, und zu den Ländern, wo er am rasantesten voranschreitet, gehören ausgerechnet Großbritannien (das man praktisch schon abschreiben kann) und Frankreich: also die beiden europäischen Atommäche, beide mit einem Sitz im Weltsicherheitsrat.

Bereits vor dem Erreichen einer numerischen muslimischen Mehrheit in diesen Ländern, allein schon aufgrund der Kollaboration der Linken, werden sie unter islamische Herrschaft fallen. Die islamische Atombombe, von der wir heute im Zusammenhang mit Pakistan, schlimmstenfalls dem Iran sprechen, wird es dann mitten in Europa geben, und zwar gleich doppelt.

Sie wären dann in der Lage, jedes andere europäische Land bei Bedarf notfalls nuklear zu erpressen, das sich – durch restriktive Immigrationspolitik, durch Widerstand gegen die EU-Mitgliedschaft weiterer islamischer Länder, durch Austritt aus der EU – der weiteren Islamisierung widersetzte. (Insbesondere Deutschland und Italien hätten dann schlechte Karten, weil sie unter die Feindstaatenklauseln der UN-Charta fallen, mithin selbst den zweifelhaften Schutz dieser Charta nur höchst eingeschänkt genießen.)

Darüberhinaus wären Frankreich und Großbritannien imstande, auch jede außereuropäische Macht von einem Eingreifen zugunsten dieser anderen europäischen Staaten abzuschrecken.

Und schließlich würden zumindest die USA, wie ihr Verhalten gegenüber dem Iran beweist, in einem solchen Fall den Weg des geringsten Widerstandes gehen und es vorziehen, die Hegemonie der (vermutlich immer noch mit Amerika verbündeten) islamischen Atommächte England und Frankreich über Europa anzuerkennen und zu dulden und in ihr eigenes strategisches Konzept einzubauen.

Schwedischer Judenhass und schwedische Antifa

von Fjordman

Übersetzung von Liz (die-gruene-pest.com), übernommen von EuropeNews

Originaltitel: Fjordman At Atlas: Swedish Hypocrisy Regarding Israel and Muslims

Israels Botschafter in Schweden wurde vom schwedischen Auswärtigen Amt vorgeladen [1], um diplomatische Unstimmigkeiten zu besprechen, die nach einem Artikel in einer Zeitung entstanden sind in der behauptet wurde, dass israelische Soldaten toten Palästinensern die inneren Organe systematisch entfernen würden. Dieser diplomatische Knatsch gründet sich auf die Entscheidung der Zeitung Aftonbladet zur Veröffentlichung eines Artikels, der detaillierte Beschuldigungen über die systematische Nutzung der Organe palästinensischer Männer erhebt. Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman verglich diese Behauptungen mit alten antisemitischen Lügen. „Es ist bedauerlich, dass das schwedische Außenministerium nicht eingreift, wenn eine blutige Verleumdung gegen die Juden geäußert wird, was einen an das schwedische Verhalten während des Zweiten Weltkriegs erinnert, als man auch nicht eingriff“, zitierte eine israelische Regierungserklärung die Worte Liebermans.

Der schwedische Außenminister Carl Bildt[2] hat sich geweigert, auf Forderungen der israelischen Regierung einzugehen, sich von dem Zeitungsartikel zu distanzieren. Auf seinem Blog[3] macht Bildt geltend, dass Schwedens freie Presse und die Tradition der freien Rede die beste Verteidigung gegen „Rechtsverletzungen, schlechten Geschmack und Überschreitungen von sozialen Grundwerten ist.“ „Es gibt Forderungen von einigen Kreisen in Israel, dass wir in der einen oder anderen Weise sollte eine offizielle Stellungnahme abgeben sollten, um uns von diesem Artikel zu distanzieren, oder sogar zu intervenieren um zu verhindern, dass solche Artikel veröffentlicht werden,“ erklärt Bildt. „Aber unser Land funktioniert so nicht – und sollte es auch nicht.“ Die Außenminister zieht daraus den Schluss, dass er die Bedeutung des Schutzes der freien Meinungsäußerung verteidige.

Die Tatsache, dass die anti-israelische und anti-amerikanische Schriftstellerin Helle Klein, die seit vielen Jahren politische Redakteurin der Aftonbladet ist und auf ihrem Blog[4] auch herzlich über die „freie Meinungsäußerung“ spricht, ist so ein extremer Fall von Heuchelei, dass er einfach nicht unbeantwortet bleiben kann. Es gibt keine freie Meinungsäußerung in Schweden. Obwohl einige Länder wie Großbritannien und Belgien versuchen hart daran zu arbeiten diesen Titel für sich zu beanspruchen, würde ich persönlich Schweden als das wahrscheinlich totalitärste und politisch repressivste Land in der gesamten westlichen Welt von 2009 an einstufen und Aftonbladet hat wesentliche Beiträge zu diesem repressiven Klima beigesteuert. Schweden hat große Probleme, die durch Masseneinwanderung und insbesondere muslimische Einwanderung hervorgerufen werden, aber ehrlich über dieses Thema zu sprechen ist absolut tabu bei den Mainstream-Medien. Genau wie die Journalistin Karen Jespersen[5] hat auch Helle Klein erklärt, „Wenn es eine Debatte [über] die Probleme gibt, die durch Flüchtlinge und Einwanderer hervorgerufen werden, dann wollen wir dies nicht.“ Meinungsumfragen haben ergeben, dass zwei von drei Schweden bezweifeln, dass der Islam mit der schwedischen Gesellschaft vereinbart werden kann, aber nicht eine Partei, die im Parlament vertreten ist, hat sich jemals wirklich kritisch mit der Einwanderungspolitik auseinandergesetzt, und es gibt praktisch keine echte Debatte über Multikulturalismus und Islam.

Wie ich in meinem Essay „Why Europeans Should Support Israel“[6] bereits feststellte, sollte die Dämonisierung Israels zurückgewiesen werden, und zwar nicht nur wegen Israel, sondern auch wegen Europa.. Die selben Leute, die die Israelis dämonisieren tun dies auch mit den einheimischen Europäern, die gegen die Islamisierung Widerstand leisten und gegen die staatlich geförderte Kolonisierung ihrer Länder durch fremde Völker. Die Wahrheit ist, dass die Israelis sich selbst verteidigen, so dass ihre Töchter nicht unter den Vergewaltigungen durch die muslimischen Dschihadisten zu leiden haben, so wie es die Behörden in den westlichen europäischen Ländern und insbesondere in Schweden jeden Tag zulassen. Hier sind ein paar Zitate aus dem einschlägigen Kapitel „The Case of Sweden“[7], aus meinem Buch “Defeating Eurabia“[8]. Ich schlage vor, dass die Israelis einige dieser Zitate an Aftonbladet, an Helle Klein und Carl Bildt schicken und sie mit den Informationen, die diese Zitate enthalten, konfrontieren:

Die schwedische Organisation Expo hat die Bereitschaft gezeigt „Informationen zu teilen“ mit radikalen Gruppen wie den „Anti-Faschisten“ der Antifascistisk Aktion (AFA). Die Schläger der AFA haben im Frühjahr 2008 das Auto einer älteren Frau zerstört[9] und schrieben: „nasse“ (Nazi) oben drauf. Es stellte sich aber heraus, dass sie das falsche Auto genommen hatten. Auch nach Jahren solcher Angriffe auf private Bürger haben die Behörden immer noch nicht gefordert, dass sie ihre Aktionen einstellen sollen.

Die führende Tageszeitung Aftonbladet hat enge ideologische Verbindungen zu den Sozialdemokraten, die die beherrschende Partei des Landes über die längste Zeit des vergangenen Jahrhunderts war. Helle Klein war die politische Chefredakteurin von 2001 bis 2007 und stand während einer Demonstration, die von islamischen und anti-rassistischen Organisationen im Dezember 2006 organisiert worden war, vor einem Banner auf dem stand „Ein Schweden für alle – Stopp der Nazi-Gewalt“ und sie hielt eine Rede in der sie vor Islamophobie in den Medien warnte. Klein äußerte in ihren Leitartikeln Sympathie für die terroristische Organisation Hamas[10] und warnte vor der Bedrohung des Weltfriedens durch die israelische Aggression und der christlichen Rechten in den USA[11]. Hamas ist eine faschistische Organisation, die offen den Massenmord an den Juden fordert. Gewaltsame Angriffe auf Juden in Europa im Jahr 2008 sind zu einem überwältigenden Maße durch die muslimische Einwanderung verursacht, die durch die EU und die nationalen politischen Eliten vorangetrieben wird. Die Ironie einer Warnung vor „Nazi-Gewalt“ und gleichzeitig eine Sympathie für eine Organisation, die zu Ende führen will, was die Nazis begannen, stört Frau Klein offenbar nicht.

Einer der Kollegen von Frau Klein, ebenfalls Kolumnist bei Aftonbladet, war der Langzeit -Kommunist Robert Aschberg, der jetzt Herausgeber des Expo-Magazins ist. Das führende Expo Mitglied Charles Westin hatte im Oktober 2007 das Buch Brunt! ( „Braun“, wie in „Faschist“) veröffentlicht, in dem er einzelnen Mitgliedern der AFA erlaubte einen Teil ihres Geheimdienstwissens über „Rechtsextremisten“ beizutragen, unter ihnen Menschen, die in der legalen Partei der Schweden Demokraten sind. Neben Herrn Westin, hat das Buch als Co-Autor einen gewissen Mats Deland, der ein Journalist von Aftonbladet ist. Warum wird es als rechtens angesehen, wenn ein Vertreter einer der größten skandinavischen Zeitungen, mit Verbindungen zur größten politischen Partei des Landes, sich so offen zu einer Organisation bekennt, die bekannt ist für körperliche Angriffe auf Mitglieder einer legalen Oppositionspartei, sogar in ihren privaten Wohnungen?

Vor den Wahlen im Jahr 2006, kooperierten die etablierten Parteien in Schweden und boykottierten die Schweden Demokraten und andere „fremdenfeindliche“ Parteien. In einem von vielen ähnlichen Vorfällen, prahlten die extremen Linken über das Internet, dass rund 30 Mitglieder der SD im Verlauf einer ruhigen, privaten Partie außerhalb der Stadt Växjö angegriffen wurden. Die tapferen „Antifaschisten“ warfen Tränengas in das Gebäude, so dass die Menschen herauskommen mussten, wo sie mit Eisenstangen und Äxten geschlagen wurden. Offene, aggressive und manchmal gewalttätige Verfolgung von Kritikern der Einwanderungspolitik des Landes gibt es schon jahrlang, während die Behörden im Hinblick auf das Problem weitgehend ein Auge zudrücken. Scheinbar bestärkt durch das Schweigen der Behörden gegenüber politischer Gewalt, haben die extremen Linken ihre Angriffe auf Mainstream-Parteien ausgeweitet. Schweden ist Zeuge der größten Gewaltexplosion von Straßengewalt in seiner Geschichte, und alle zwei Stunden wird eine Frau vergewaltigt. Expo, das von den Medien und den großen Parteien gedeckt wird, führt seit Jahren Aktionen gegen die Schweden Demokraten (SD) durch. Daniel Poohl aus der nicht gewählten Organisation Expo stellt fest[12], dass es „nicht undemokratisch“ sei, der SD den Zugang zu politischem Einfluss zu verweigern.

Nach der Meinung von Jonathan Friedman, einem amerikanischen Juden, der jahrelang in Schweden arbeitete ist „keine Diskussion über die Einwanderungspolitik möglich, das Thema wird einfach vermieden. Schweden hat eine solch enge Verbindung zwischen den verschiedenen mächtigen Gruppen, wie Politikern, Journalisten, etc. Die politische Klasse ist abgeschlossen, isoliert.“ Die Eliten sind besorgt, dass ihre Macht wegrutscht und wollen daher Kritiker zum Schweigen bringen, wie zum Beispiel die Schweden Demokraten, eine kleine Partei, die sich gegen die Einwanderung wendet: „Es ist eine vollkommen legale Partei, aber wird ist ihnen nicht erlaubt zu sprechen. … In Wirklichkeit wurde die Grundlage der Demokratie komplett auf den Kopf gestellt. Es wird gesagt: ‚Die Demokratie ist eine bestimmte Art des Denkens, eine bestimmte Anzahl von Meinungen, und wenn Sie sie nicht teilen, dann sind Sie nicht demokratisch, und dann werden wir Sie verurteilen und Sie sollten ausgesondert werden. Die Menschen? Das ist nicht demokratisch. Wir, die Elite, wir sind die Demokratie’. Es ist grotesk und es hat sicherlich nichts mit Demokratie zu tun, es ist eher eine Art moralischer Diktatur.“

Bruce Bawer schreibt in dem Artikel While Sweden Slept[13]: „Schwedens Demokraten wurden zu Zielscheiben, die an die Ereignisse der chinesischen Kulturrevolution erinnern. Inszenierte „Menschenproteste“ von den Mitgliedern der „Jugend-Abteilungen“ der anderen Parteien haben dazu geführt, dass Mitglieder der Schweden Demokraten von ihren Arbeitsplätzen gefeuert werden. Vor ein paar Wochen wurde ein Nachwuchsdiplomat entlassen, als bekannt wurde, dass er ein Mitglied der Partei sei und die Einwanderungspolitik seines Landes kritisiert hatte. Bei mehreren Gelegenheiten haben Schläger, die loyal zu den herrschenden Parteien sind, SD Sitzungen überfallen und Parteiführer geschlagen. “

[1] http://www.thelocal.se/21606/
[2] http://www.thelocal.se/21600/
[3] http://carlbildt.wordpress.com/2009/08/20/principer-och-praktik/
[4] Der hier ursprünglich verlinkte Artikel von Aftonbladet steht nicht mehr im Netz.
[5] http://snaphanen.dk/2005/02/19/karen-jespersen-har-sverige-ytringsfrihed…
[6] http://www.brusselsjournal.com/node/1965
[7] http://gatesofvienna.blogspot.com/2008/10/defeating-eurabia-part-4.html
[8] http://www.amazon.com/Defeating-Eurabia-Fjordman/dp/1409247155
[9] http://www.globalpolitician.com/24545-sweden
[10] http://gatesofvienna.blogspot.com/2007/06/hamas-has-friend-in-sweden.htm…
[11] .
[12] http://expo.se/2008/48_2165.html
[13] http://www.nysun.com/opinion/while-sweden-slept/44831/

„Diskriminierende Plebiszite“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann ist Mitglied des sogenannten Kompetenzteams von Frank-Walter Steinmeier und soll dort den Bereich „Innenpolitik“ abdecken. Genau der Mann also, den man sich ansehen sollte, wenn man wissen will, welche Art von Kompetenz bei der SPD gefragt ist.

Nach Abschluss der Koalitionsberatungen über das Begleitgesetz zum Vertrag von Lissabon rühmte sich Oppermann mit selbst im Radio hörbarer Genugtuung, die CSU von zwei Forderungen abgebracht zu haben: einmal der, dass der Bundestag den Verhandlungsspielraum der Bundesregierung bei EU-Verhandlungen von vornherein festlegen soll.

Die andere Forderung der CSU lautete, vor dem EU-Beitritt neuer Länder müsse ein Plebiszit abgehalten werden. In Oppermanns Worten:

„diskriminierende Plebiszite über Beitrittskandidaten“

(Ich habe es, wie gesagt, im Radio – vorhin im DLF – gehört, aber nicht im Netz gefunden und kann deshalb hier keinen Verweis setzen.)

Wieder so eine Formulierung, auf die nur ein Linker kommen kann: eine ganze Ideologie in vier Worten!

Von einer Diskriminierung kann man nämlich nur dort sprechen, wo es einen Anspruch auf Gleichbehandlung gibt. Im Klartext enthält Oppermanns Textbaustein die Vorstellung, alle Länder dieser Erde hätten prinzipiell das gleiche Recht auf Mitgliedschaft in der EU, zumindest müsse jeder Beitrittswunsch nach denselben Kriterien geprüft und entschieden werden.

Heißt: Es liegt einzig und allein in der Verantwortung des Beitrittskandidaten, ob er die Beitrittskriterien erfüllt. Tut er dies, ist es den Völkern Europas, und ganz bestimmt dem deutschen, nicht erlaubt, einen Beitrittskandidaten abzulehnen. Nicht das Volk ist souverän, sondern die Kopenhagener Kriterien:

  • Weder die Sorge um die überkommene Kultur und Sprache,
  • noch die um die innere und äußere Sicherheit,
  • noch die um den Fortbestand der freiheitlichen Demokratie,
  • noch die um den sozialen Zusammenhalt,
  • auch nicht – und schon gar nicht! – das Recht der Bürger, sich im eigenen Land zu Hause zu fühlen,

dürfen dazu führen, dass ein Beitrittskandidat abgelehnt wird, weil das sonst „diskriminierend“ wäre.

Oppermanns Formulierung besagt nicht mehr und nicht weniger, als dass nach der Vorstellung der SPD die Volkssouveränität nach innen und nach außen ein alter Zopf ist. Reif für ihr „Kompetenzteam“ ist, wer weiß, wie man den abschneidet.

Antifa: Der Kalte Krieg gegen die Meinungsfreiheit

Unter dem Logo der Organisation „jugendschutz.net“ veröffentlicht eine Website namens „Laut gegen Nazis“ ein Pamphlet, aus dem sich mehr über seine Verfasser als über seinen Gegenstand lernen lässt.

Bereits vor zwei Jahren wiesen wir auf die erhöhte [Internet-]Präsenz von Rechtsextremen mit Nazivideos und Naziportalen hin.

Sie hätten auch auf die erhöhte Präsenz von bloggenden Omas, Bordellen oder Kaninchenzüchtervereinen hinweisen können. Das Netz ist ein expandierendes Medium, das die klassischen zentralisierten und daher leicht zu zensierenden Medien in wenigen Jahren abgelöst haben wird. Grund genug einzuschreiten. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder das Recht hätte,  seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten? Wenn eine Zensur nicht stattfände? Wenn diese Rechte finden ihre Schranken ausschließlich in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre fänden?

Damals entdeckten wir diverse Nazivideos in Form von Popkultur auf Youtube. Das zu Google gehörende Unternehmen arbeitet seitdem intensiv an einer Eingrenzungsmöglichkeit, um solcherlei Videos zu unterbinden.

Ein privater Verein fordert ein privates Unternehmen auf, „Nazivideos“ zu „unterbinden“. Man fragt sich, wer eigentlich bestimmt, was ein „Nazivideo“ ist? Welche Kriterien dabei angelegt werden? Wer bei Google qualifiziert sein soll, derartige Entscheidungen zu treffen?

Wichtig ist hierfür allerdings auch die Mitwirkung der User selbst. (…) Trotz etwaiger Sperrungen von gewissen Keywords ist es schwierig rechtsextreme Inhalte zu filtern. (…) Vor der Forderung an die Politik steht das Bewusstsein der Internet User. (…) Gemeinsam mit unserem Partner Youtube und vielen prominenten Persönlichkeiten wie Smudo, Wir sind Helden, Detlef Buck und weiteren rufen wir unlängst User dazu auf, zumindest auf den großen Portalen mit darauf zu achten, Nazis nicht zuzulassen. (…) Die Betreiber sind indes eigentlich sensibiliert, konnten wir feststellen. Innerhalb der letzten Monaten wurden aufgrund unserer Meldungen, Naziseiten und Profile die uns von Usern gemeldet wurden erfolgreich bei Yotube und MySpace vom Netz genommen. Solange die politische Grundlage nicht gegeben ist, gesetzlich gegen rechtsextreme Inhalte vorzugehen, ist auch wie auf der Straße, jeder Einzelne dazu aufgerufen bei der Endeckung solcher Seiten mitzuhelfen. Auch das ist Zivilcourage. Darauf zu warten, dass andere handeln, finden wir nicht so klug. Die Aufklärungsarbeit von Jugendschutz.net empfinden wir deshalb als umso wichtiger.

So, so. Man stellt zutreffend fest, dass es keine gesetzliche Grundlage dafür gibt, Andersdenkende an der Ausübung iher Grundrechte zu hindern, und zieht daraus nicht etwa den Schluss, dass es eine solche Grundlage deshalb nicht, gibt, weil es sie in einem freiheitlichen Rechtsstaat, falls er das auch bleiben soll, nicht geben kann, sondern ruft dazu auf, „Nazis“ dadurch mundtot zu machen, dass man Dinge tut, die dem Staat verboten sind.

Nazi ist, wer bekämpft werden soll! Nicht umgekehrt!

„Nazi“ ist, wer zum Nazi erklärt wird, und zwar von solchen Vereinen, die von niemandem berufen worden sind; dies aufgrund von Kriterien, die sie für sich behalten, die nie Gegenstand einer qualifizierten Debatte waren, und die sie jederzeit ändern können.

Es geht um nichts anderes als darum, mit dem Mittel massenhafter anonymer Denunziation politische Minderheiten mundtot zu machen. In einem solchen Zusammenhang das Wort „Zivilcourage“ zu verwenden ist mindestens eine grobe Geschmacklosigkeit.

Das Problem dabei ist nicht, dass der eine oder andere Anbieter von Netzdienstleistungen einen Vertrag kündigt, oder dass der eine oder andere User sich über den einen oder anderen Beitrag beschwert. Problematisch ist vielmehr die koordinierte Kampagne, die die User zu einem Verhalten anstiften soll, das im Einzelfall nicht verboten ist, aber trotzdem in der millionenfachen Summierung einen Zustand herbeiführt, in dem die verfassungsmäßigen Freiheitsgarantien entwertet sind.

Indem man den Staat außen vorlässt und stattdessen den Mob aufstachelt, entzieht man sich der rechtlichen Kontrolle, der in unserem Land jeder staatliche Grundrechtseingriff unterliegt. Dies ist nicht mehr und nicht weniger als der Versuch, durch Errichtung eines IM- und Blockwartsystems das Grundgesetz zu umgehen und auszuhöhlen, und dieser Versuch stößt nicht etwa auf die entschiedene Opposition eines Staates, der entschlossen wäre, für die von ihm selbst ausgesprochenen verfassungsrechtlichen Garantien auch einzustehen. Vielmehr gilt für das Verhalten der Politik, was ich in „Der kalte Staatsstreich“ geschrieben habe:

„Zu deutlich ist die kollusive Verstrickung von Politik, Journaille und linkem Mob, als dass ich bereit wäre, von einem bloß punktuellen Versagen … auszugehen.

Vielmehr handelt es sich um einen Prozess der systematischen schleichenden Entkoppelung von Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit, und das heißt: um einen kalten Staatsstreich.

Diese Entkoppelung hat schon immer zu den Wesensmerkmalen linker Politik gehört; die Verfassung ist dabei zuständig für die hehren Ziele, die wirkliche Politik für die schmutzigen Mittel zu deren Verwirklichung: Man denke an die französische Verfassung von 1793 oder die Stalinverfassung von 1936. Es gibt keinen Grund, warum das Grundgesetz nicht ebenso entkernt und zur Potjomkinschen Verfassungsfassade degradiert werden könnte.“

Feminismus und die Entmännlichung Europas

(Gastbeitrag von Thatcher; zuerst erschienen in Fakten-Fiktionen)

Jeder, der das Wort „Gender Mainstreaming“ und die damit verbundenen Vorstellungen von der Selbstbestimmtheit geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen verwendet, sollte das grausame Experiment aus Kanada kennen, in dem Bruce Reimer, 22 Monate alt, zu Brenda Reimer umoperiert wurde. Fortan sollte das Kind nur noch Mädchenkleider tragen und als Mädchen aufwachsen, Die Erzieher wunderten sich bloß immer, weshalb dieses “Mädchen” so aggressiv war und seine Kleidung immer wieder zerriß. “Sie” wurde traurig und depressiv. Als “Brenda” so alt war, dass “sie” ein junger Mann hätte sein können, erzählten die Eltern die ganze Geschichte. Sofort legte der verhinderte Junge die “Brenda”-Identität ab und lebte als David Reimer ein typisches Männerleben, heiratete und adoptierte Kinder (zeugen konnte er ja keine mehr). Mit 38 Jahren nahm sich das menschliche Versuchskaninchen das Leben. Der Leiter des Menschenversuchs, John Money, verschwieg fortan diesen Fall, der ihm zuvor als Erfolgsgeschichte gegolten hatte.

Warum war es nicht möglich gewesen, aus Bruce eine richtige Frau zu machen, wenn nicht aufgrund tiefliegender mentaler, letzten Endes genetisch bedingter Unterschiede, die weder durch Operieren noch durch Hormongabe noch durch soziale Faktoren wie Erziehung vollständig beseitigt werden konnten? Wieviele solcher menschengemachten Tragödien ist man bereit zu akzeptieren, bevor man aufhört, sie als Einzelfälle abzuqualifizieren?

Ich persönlich habe nichts gegen Schubladen. Sie helfen Ordnung zu halten, machen die Welt verstehbar, verhindern, dass man bis zum Tod jeglicher gedanklicher Klarheit ausdifferenziert, und haben innendrin noch jede Menge Platz für individuelle Ausprägungen der darin abgelegten Einzelfälle.

Die Menschheit existierte Millionen Jahre mit den beiden Schubladen „Männlich“ und „Weiblich“, und niemand, von dem wir heute noch wüssten, meinte, hier müsse “mehr differenziert werden”. Ein Kulturkreis, der von oben her dazu erzogen wird, diese “biologistische Zweisphärentheorie” abzulehnen, existiert gerade einmal 40 Jahre. Ergebnis offen; wahrscheinlich werden sich aber die in Schubladen denkenden Kulturen dank der besseren Demographie am Ende durchgesetzt haben. Und dann wird es wieder so sein wie eh und je. Nur dass ein bestimmter Kulturkreis sich selbst ausgelöscht hätte, aus rein ideologischen Gründen.

Der Feminismus, aus dessen Prinzipien sich die Theorie des kulturell bestimmten Geschlechts ergibt, ist eine schiere Ideologie. Der Kommunismus und der Nationalsozialismus waren zwar schon schlimm, aber sie sahen sich “nur” als das Ende von maximal 5000 Jahren Geschichte. Der Feminismus kommt dagegen mit dem bombastischen Anspruch, die Menschheitsgeschichte von 1 Million Jahren auf den Kopf zu stellen, und “begründet” das mit nichts weiter als gefälschter und verantwortungsloser Wissenschaft. Ich würde lieber an den westlichen Kulturkreis appellieren, zur Vernunft zurückzukehren, bevor es zu spät ist. Vernunft ist nicht das gleiche wie Logik oder Verstand oder „wissenschaftliche Objektivität“; sie berücksichtigt immer auch die Erhaltung des Lebens im je Eigenen. Insofern ist der Feminismus oder Gender Mainstreaming unvernünftig bis hin zur Selbst-Extermination.

Frauen, die die neomarxistische Umerziehung namens Feminismus verinnerlicht haben, haben zuerst ihre eigenen Männer zu “Softies” (sprich: Weicheiern) umerzogen, denn die waren ihnen samt und sonders zu “macho”haft und sowieso alle potentielle Vergewaltiger und kriegsgeil. Auf diese Sorte Mann hatte frau dann keinen Bock mehr, und so rief sie mit Ina Deter nach “neuen Männern”, die das Land brauche. Sie kamen – aus dem Orient, aus der Türkei, aus Schwarzafrika. Hier spielte deren Machogehabe dann keine Rolle mehr; im Gegenteil, es machte sie erst richtig interessant. Das Ergebnis ist also mitnichten eine kleinere Zahl machohafte Männer im Land, sondern ein Haufen fremder und aggressiver Männer, die von den feministisch umerzogenen eigenen nicht mehr beherrscht werden können. Dass auf diese Weise die Zahl der Vergewaltigungen ansteigt, kann ich gelinde gesagt nachvollziehen. War es das, was die Frauen erreichen wollten? Herzlichen Glückwunsch! Die Globalisierer haben die feministischen, sich “links” dünkenden Frauen – wie auch Männer – wie eine Violine gespielt.

Die Frauenbewegung hatte zwei Phasen: eine um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, und die andere begann um 1968/69 in den USA und brachte insbesondere die “Emanze” in lila Latzhose hervor. Wenn sich die letzteren in die Tradition der ersteren stellen und deren Erfolge (z.B. Wahlrecht für Frauen, das Recht, bestimmte Berufe wie Lehrerin zu erlernen, etc.) für sich reklamieren, dann ist das durchaus fragwürdig. Diese zweite Phase wurde ideologisch durch Simone de Beauvoir vorbereitet, die als Vertreterin des Neomarxismus heute noch viel zu positiv gesehen wird. Die ideelle Unterstützung totalen Widerstands der angeblich “kapitalistisch Unterdrückten”, das Umlügen jeglicher Staatsgewalt zur “illegitimen Repression” und jeglicher illegaler Gewalt zum “legitimen Widerstand” und das krampfhafte Augenzudrücken gegenüber den kolossalen Verbrechen linker Revolutionäre und Regimes (Castro/Guevara, Mao, Pol Pot, Ho-Chi-Minh, PFLP/PLO, RAF etc.pp.), das ihr Ehemann, Jean-Paul Sartre, praktizierte, übertrug sie in den familiären Kleinbereich, indem sie jede Frau als von Vätern, Ehemännern und Söhnen unterdrückt erklärte, und machte damit jedes harmonische Zusammenleben unmöglich, wo ihre “Theorie” wirksam wurde. Mit dieser Vorgehensweise entsprach sie durchaus dem Programm der Neomarxisten um Antonio Gramsci, deren Fernziel dabei war, die westliche, “kapitalistische” Gesellschaft tiefgreifend umzuerziehen und den kulturellen Boden für eine marxistische Revolution zu bereiten. Insgesamt betrachtet, hatten die Epigoninnen Beauvoirs, vor allem Alice Schwarzer, damit Erfolg, wenngleich die marxistischen Regime inzwischen zusammengebrochen sind. Doch ein ersatzweiser Eroberer steht in Form des organisierten Islam schon bereit.

Der schwerste Sündenfall der zweiten, neomarxistischen Welle der Frauenbewegung war denn auch, nach der Umerziehung der eigenen nach “neuen Männern” gerufen zu haben (dass diese dann tatsächlich kommen konnten, bewirkten zwar unsere Politiker, aber die konnten sich dafür immerhin auf einen maßgeblichen Teil der weiblichen Wählerschaft berufen), und nicht, dass sie das Bewusstsein dafür weckten, dass Vergewaltigung von Übel ist. Dieses sollte sich für gut erzogene Männer eigentlich von selbst verstehen, und Vergewaltigung als “typisch männliches Verhalten” zu charakterisieren, wie es Feministinnen taten und tun, muss ich daher vehement zurückweisen. Es ist eine Verhaltensweise roher, schlecht erzogener und undisziplinierter Männer.

Wir sehen ja am heutigen Zustand Europas, dass eine Erziehung der Jungen nach männlichen Prinzipien wie Überwindung der Angst, Geringschätzung von Schmerz und Anstrengung und Selbstbewusstsein gegenüber Frauen (das allzuoft von diesen als “Machogehabe” diffamiert wird) mindestens so lange unabdingbar ist, wie es reale Konflikte und materielle Feindschaften gibt und die Feinde des Westens ihre Männer nach solchen Prinzipien heranziehen. Gewalt, insbesondere staatliche/polizeiliche und kriegerische, haben wir infolge der Feminisierung des Schulwesens seit den 80er/90er Jahren als etwas grundlegend Verwerfliches beigebracht bekommen, und als scheinbare Alternative wurden uns allerlei soziologische und überaus steuergeldschwere Programme präsentiert, die aber auch alle bezahlt sein wollen. Wir glauben, dass wir der Gewalt nicht mit Gewalt, sondern mit immer mehr Geld gegenüberzutreten moralisch verpflichtet wären – eine Auffassung, die uns in die Pleite und in den Untergang treiben wird.

Nach Carl Schmitt fängt das Politische dort an, wo Feindschaften sind. Politische Einheiten werden dadurch festgelegt, dass sie die gleichen Feinde haben. Nicht sekundäre oder tertiäre Dinge wie Sozial- oder Umwelt- oder Abrüstungspolitik sind also die entscheidenden Faktoren bei der Bildung des politischen Bewusstseins, sondern die materiellen Konfliktlagen, die zur Sicherung des eigenen kulturellen und sozialen Kontextes motivieren können. Wenn sich die Bevölkerung eines Gebietes, die Anhängerschaft eines Propheten oder eines Ideologen oder auch eine anders definierte Gruppierung von Menschen dieses gemeinsamen Kontextes bewusst wird und die Fähigkeit erlangt, sich gegen äußere Eindringlinge, Ketzer oder Konterrevolutionäre zu behaupten, so etabliert sich die politische Einheit, die man im Falle eines sich seiner selbst bewussten Volkes Nation nennt. Man mag es, dem weichgespülten Modernismus folgend, für eine änderungswürdige menschliche Schwäche halten, seine Identität anhand von Feindschaften herauszubilden, aber man hat das Faktum zu akzeptieren, dass dies von den meisten Menschen der überwiegenden Zahl der Kulturkreise dieser Erde so gehandhabt wird.

Somit wird der Islam zu einer politischen Einheit, denn er definiert alle Nichtmoslems zu Feinden. Der Feminismus dagegen versucht, die Frauen zu einer politischen Einheit zu machen, indem er sie gegen alle Männer, egal welcher Nation, zu politisieren beabsichtigt. Für Feministinnen, die die Grundlagen des feministischen Weltbildes wirklich verinnerlicht haben, sind der eigene Mann, der Vater, der Sohn ein ebenso großes Feindbild, wie es Herr Nasrallah oder Herr Ahmadinedschad für das israelische Volk darstellt. Zwar gibt es durchaus VertreterInnen dieser Spielart, die das nicht so krass sehen, doch verhalten sich die exakt so zu ihren radikaleren Vertretern wie Abdullah Normalmoslem zu Bin Laden und Co.

Dass bei dieser Art, politische, also kampfbereite Einheiten quer durch Familien und Nationen zu legen, nichts beim alten bleibt und auswärtige Eroberer, die sich nicht durch solche Manöver zerspalten lassen, begünstigt werden, liegt. m.E. auf der Hand. Ziel dieser Zerspaltung der eigenen Familie, der eigenen Nation war die Schaffung einer “gerechten”, “gleichen” Welt – was damit gemeint war, blieb jedem einzelnen zur eigenen Interpretation. Das Problem bei Versuchen, eine einheitliche Welt zu schaffen, sind aber die bestehenden Feindschaften, die dabei beharrlich ignoriert werden müssen. Wenn ein solcher Versuch vom westlichen Kulturkreis ausgeht, dann wirkt er dort auch zuerst und zunächst am nachhaltigsten. Dadurch entsteht naturgemäß ein Ungleichgewicht zu Ungunsten des westlichen Kulturkreises und zu Gunsten jener politischen Einheit, deren Feindbild der Westen ist. Seine Normen können nicht mehr aufrechterhalten werden, statt dessen werden die Normen dieser Fremdeinheit mit Gewalt umgesetzt. Im Falle der Moslems bedeutet das eben, dass Frauen, zumal diejenigen der Feinde, sexuelles Freiwild sind. Man erkennt die tugendhafte Frau jetzt am Kopftuch, nicht mehr an der Kinderstube oder Ähnlichem.

Ich kritisiere den Feminismus aufgrund seiner eigenen zentralen Aussagen, aus seiner inhärenten Widersprüchlichkeit und Radikalität, aus seiner Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit und aus den sich abzeichnenden Konsequenzen, die das Überleben der europäischen Kultur als Ganzem gefährden.

Die Kritik an einer Ideologie sollte jedoch nicht in Eins gesetzt werden mit Kritik an den Subjekten, die sie verkörpern. Schließlich gilt für Feministinnen, was auch fairerweise von ’68ern und Moslems gesagt werden muss: Würden sie die politischen, philosophischen und weltanschaulichen Grundlagen ihres jeweiligen Systems gänzlich durchschauen, so würden sie sich in großen Scharen abwenden. Diese Ideologien leben davon, dass ihnen Menschenmassen aufgrund irrtümlicher Annahmen oder von außen geweckter Erwartungen als Mitläufer folgen, die sich mit den Grundlagen aus Zeitmangel oder Desinteresse nicht ausreichend beschäftigt haben. Doch diejenigen, die willentlich und trotz der Einwände an einer Ideologie festhalten, müssen schon damit leben, dass ich sie für zumindest ideologisch halte, was von Borniertheit nicht mehr allzu weit entfernt ist.

Dass der Feminismus eine Ideologie ist, liegt daran, dass er sich von objektiven, empirischen Tatsachen wie dem Reimer-Fall und ähnlich gelagerten Fällen nicht im Geringsten beeindrucken läßt. Im Falle des Widerspruchs zwischen Theorie und Empirie obsiegt in seinem Denken die Theorie; das ist immer ein Kennzeichen für eine Ideologie. Der Kommunismus – und mit ihm die Kommunisten; das müssen sie schon auf sich sitzen lassen – glaubt auch, dass ihn die samt und sonders gescheiterten roten Systeme nicht tangieren, da es ja noch kein „wahrhaft“ kommunistisches System gegeben habe. Die Ideologie wäscht sich selbst rein vom empirischen Schmutz; mit der Wirklichkeit verbittet sie sich, verglichen zu werden.

Ich übersetze zur Zeit viele Fjordman-Texte, und aus denen erkenne ich, dass im westlichen Kulturraum zweierlei Vorgänge parallel ablaufen. Zum einen ist das der Aufstieg der Frauen zur Herrschaft im Staat und die Etablierung weiblicher Sichtweisen auf das Staatswesen, zum anderen die Zunahme der Gewalt durch die eingewanderten moslemischen Neubürger, der nicht mehr mit adäquaten Mitteln gegenübergetreten wird. Die Parallelität beider Vorgänge ist dabei nicht zufällig, sondern das zweite leitet sich aus dem ersten ab.

Die Machtausübung durch Frauen geschieht nicht allein durch Frauen in gewählten Regierungsämtern, sondern auch durch die Besetzung von Positionen in allerlei Ämtern, Kommissionen und Gerichtsstuben. Der Staatsapparat hat sich in Skandinavien wie auch in Deutschland mächtig aufgebläht, um die vielen Interessierten mit Pöstchen versorgen zu können, wofür diejenigen Steuern zahlen sollen, die wertschöpfend arbeiten. Zwar muss der Staatsapparat, um sich und seine notwendigen Institutionen am Leben zu erhalten, notwendigerweise am Wirtschaftsleben parasitieren, doch sollte er dabei nicht zum Parasitoiden werden, der seinem Wirt mittels zu hoher Abgaben die Lebensgrundlage entzieht. Die Auswirkungen dieser staatlichen Expansion sind: Frauen können sich im Umgang mit ihren Männern alle Formen der Niedertracht erlauben, da die Behörden und Gerichte unfähig sind, in Frauen etwas anderes als Opfer des Patriarchats und gewalttätiger Männer zu sehen. Frauen haben, zumal mit richtigem Parteibuch, dank Genderparität bessere Karten, trotz in der Regel schlechterer Qualifikation bessere Chancen auf Stellen im Apparat. Unsere Kinder werden zu über 90% von Frauen unterrichtet, die oftmals in krasser Weise die Mädchen vor den Jungen bevorzugen, ihnen bessere Noten geben und dazu in frecher Weise sagen: Da sieht man es wieder mal, Frauen können eben doch mehr.

Das gleiche Prinzip wird vermutlich auch im Zusammenhang mit der Förderung von bildungsunwilligen Migranten zum Tragen kommen: Weil sie konstant weniger können als die Einheimischen, müssen sie – zwar wirkungslos, aber auf Kosten der Einheimischen – mehr gefördert werden, und wenn dann beide Gruppen auf dem niedrigstmöglichen Niveau gleiche Nichtleistung bringen, gibt man den Migranten – weiI sie ja allüberall so sehr benachteiligt werden – die besseren Noten; und siehe da, quod erat demonstrandum: Sie sind besser als die Einheimischen! Es ist wie in dem Witz von dem alten Araber, der die Kinder anlügt, es gebe in der Stadt Süßigkeiten, und dann an seine eigene Lüge glaubt. Den Schaden haben allein die Einheimischen Europas, die offensichtlich nicht nur von einem hohen kulturellen Niveau auf das niedrigere Niveau der Zuwanderer herabsinken, sondern das Ganze auch noch aus der Position von Bürgern zweiter Klasse erdulden müssen, auf deren Wohlergehen einfach nicht weiter geachtet wird.

Im gleichen Maße, wie Frauen in die Polizei und in die Bundeswehr eindringen, schwindet auch dort die Akzeptanz für von Gewalt begleitete Maßnahmen zur Lösung gewalthaltiger Problemlagen. Die nationalen Grenzen werden nicht mehr geschützt; wenn auch nicht de jure, so herrscht de facto völlige Freizügigkeit über die europäischen Außengrenzen. Ausweisungen von straffälligen Ausländern werden nicht mehr vorgenommen, denn das gilt als ausländerfeindlich und faschistisch, obwohl es ein essenzieller Daseinszweck des Staates wäre, Ausländer von Staatsbürgern zu unterscheiden, von ersteren besondere Rechtstreue zu verlangen und sie ansonsten loszuwerden. Auch hier zeigt sich eine weibliche, Gewalt vermeiden wollende, vermitteln wollende, aber eben nur wollende Sichtweise. Jugendgewalt wird pathologisiert; die Verantwortung „der Gesellschaft“, also nicht dem Täter, zugeschustert. Die Opfer von Gewalt werden mit dem Problem alleine gelassen, und wenn sie erleben müssen, dass ein 21jähriger Intensivtäter für schwerste Körperverletzungsdelikte zum zwanzigsten Mal von feminisierten ’68er-Richtern Bewährung bekommt, damit er nicht wegen einer Haftstrafe abgeschoben werden muss, dann muss sich das doch wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen. Fälle dieser Art kann man täglich auf PI lesen, und sie sind leider fast alle wahr. Und im Bundestag wird ernsthaft über die mehr als absurde Frage debattiert, ob man auf Schiffen der Bundesmarine am Horn von Afrika Polizisten dabei haben muss, weil Soldaten keine Piraten verhaften dürften. Mein gesunder Menschenverstand sagt: Piraten sind seit 3000 Jahren Feinde der Menschheit und verdienen keinerlei Schonung. Sie gehören mitsamt ihren Schaluppen versenkt, und fürs Versenken braucht man keine Schupos!

Was ich sagen will: Der Staat mit seiner Polizei, seinen Streitkräften und seinen Gerichten ist von seinem Zweck her ein institutionalisiertes Gewaltsystem, das von seinem Gewaltmonopol auch Gebrauch machen muss, wenn es mit Gewalt konfrontiert wird. In dem Maße aber, in dem sich die „weibliche“ Sichtweise auf den Staat ausbreitet, die die Gewaltlosigkeit und die Deeskalationsstrategien bis in Seekriegssituationen treiben will, handelt der Staat irrational und schadet seinem höchsten Subjekt und Grund seiner Existenz: seinem Volk. Er handelt wie eine schutzlose Frau, von der der fremde und feindliche Macho-Mann weiß: Sie wird sich nicht resolut zur Wehr setzen; ich kann sie also ohne Folgen vergewaltigen. Und so kommt es auch: Das aggressive, männliche System Islam übernimmt kampflos das mutwillig degenerierte, verweiblichte System Europa. Die Leidtragenden sind wiederum die Einheimischen Europas, die mit der Gewalt und den versagenden Staatssystemen alleine gelassen und der gleichen Unterdrückungssituation ausgeliefert werden, die etwa die Christen in Palästina oder Ägypten heute schon haben.

Ist angesichts dieses Panoramas klarer geworden, warum ich den Feminismus insgesamt ablehne und es nicht nachvollziehen kann, dass jemand, den ich für ausreichend intelligent und interessiert halte, an dieser selbstzerstörerischen Sicht unbedingt festhalten will?

Das 19. Jahrhundert, insbesondere dessen letztes Viertel, möchte ich dagegen als einen Kontrapunkt setzen. Auch die Frauen waren großenteils zufrieden, es herrschte im Allgemeinen keine Not, niemand setzte ihnen Flöhe wegen „Frauenbefreiung“ und „sexueller Revolution“ u.Ä. ins Ohr, und es herrschte ein nie wieder erlebter Aufschwung in Kunst, Industrie, Handel und Wissenschaft. Es war für Deutschland und Europa (und als Deutscher und kultureller Europäer schreibe ich aus deren Perspektive; der Rest der Welt kümmert mich ganz einfach nicht so sehr – was meinerseits keiner Begründung bedarf) eine Zeit relativer Stabilität und souveräner Nationalstaaten, in der es noch keine totalitären Bestrebungen gab und jeder freie Mann sein Vaterland liebte. Ich behaupte, dass Deutschland und Europa, wenn es den guten männlichen Prinzipien jener Zeit treu geblieben wäre, mit dem Islam spielend fertig werden würde – ja dass es nicht einmal einen Versuch des Islam gegeben hätte, Europa zu überrollen, da dessen überlegene Stärke offensichtlich gewesen wäre.

„Weibliche“ Stärken wie Einfühlungsvermögen, Sanftheit und Gewaltfreiheit haben im gesellschaftlichen Kleinbereich ihren Sinn, insofern sie ein Klima der Liebe und des Angenommenseins schaffen können. Das muss man nicht als machohafte Beschneidung weiblichen Machtwillens sehen – der ja ohnehin problematisch ist wegen seiner Konsequenzen -, wenn man das nicht zwanghaft zu müssen glaubt. Im Staatswesen, das aufgrund seines schieren Daseinszwecks mit Gewalt umgehen muss, haben sie aber nichts zu suchen, wenn es dauerhaft funktionieren und allen gleichermaßen Schutz bieten soll.

Die Konsequenz dieser Trennung wäre wohl oder übel, dass man Frauen – bis auf wohlbegründete Ausnahmen – keine essentiellen staatlichen Ämter und Positionen (in Regierung, höherem Beamtenapparat, Polizei, Militär und Justiz) mehr zugesteht; dass man ihre Karriereambitionen also aus Staatsraison beschränkt, weil dies für alle das Bessere ist. In Positionen, wo es die kollektive Sicherheit nicht tangiert und wo das richtige Maß gehalten wird, wie etwa dem Schulwesen, der Medizin oder der privaten Wirtschaft, sehe ich dagegen keinerlei Notwendigkeit, das Wirken von Frauen irgendwie einzuschränken, und muss ich mir vehement verbitten, dass mir das dauernd frech unterstellt wird.

Dies ist weiterhin auch nicht einfach eine Sichtweise, die neben anders lautenden Sichtweisen wie etwa der feministischen gleichberechtigt wäre (das wäre Relativismus); nein, sie muss für sich Objektivität reklamieren, weil die Einrichtung des Staates eben objektiv für alle funktionieren muss und daher nicht den Moden der Zeit unterworfen werden darf. Aber mit solchen Positionen vermag heutigentags nicht einmal mehr ein Papst zu den Menschen durchzudringen; wie könnte ich das da erwarten?

Sowieso glaube ich nicht, dass Frauen wirklich Herr der Lage sind, sondern dass der Feminismus, ebenso wie andere populäre politische Bewegungen wie der Ökologismus, nur deshalb heute erfolgreich sein können, weil ihnen nicht, wie etwa der konservativen Bewegung, der ich mich selbst zurechne, von oben Steine in den Weg gelegt werden. Man erzählt den Menschen etwas von Demokratie und „Mit Engagement kann man was erreichen“, doch ist eine Mitsprache des einfachen Volkes nur dort möglich, wo es von oben her gestattet wird. Insofern gibt es für die Europäer heute hinsichtlich der politischen Betätigungsfelder keine Wahlfreiheit: Wer ökologisch bis ökologistisch, im Sinne der Weltklimareligion denkt, der kann in Machtpositionen kommen, während solche, die die kulturelle Substanz ihres Volkes erhalten wollen, damit rechnen müssen, dass man eines Tages ihre zerfetzte Leiche in einem manipulierten Autowrack auffindet.

Ich fürchte, dass die Globalisierung der Völker, in der totale Freizügigkeit für jeden herrscht, wirklich das Ende der großen Genies und Entdecker und Erfinder sein könnte, denn die vereinheitlichte Menschheit würde aus genetischen Gründen keine herausragenden Individuen mehr hervorbringen können. Die über viele Generationen weitergereichten Werte und kollektiven Erfahrungen eines Volkes ermöglichen erst so etwas wie hohes Niveau in der Bildung und damit Erfindungsgeist und Kreativität – sei es in technischen oder künstlerischen Bereichen. Werden in diese kulturelle Textur zwangsweise Menschen gesetzt, die ganz andere kollektive Erfahrungen und Traditionen mitbringen, so können sie sich buchstäblich nicht mehr untereinander verständigen – selbst wenn die Sprache keine Barriere ist, so gibt es noch weitere Barrieren wie etwa die Beherrschung der Grundrechenarten, Kenntnisse in Geographie und Naturwissenschaften, die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Geschichte sowie einen Überblick über den Reichtum des künstlerischen und literarischen Erbes, den die Zugewanderten, wenn sie ihn auch erwerben, so doch viel weniger als etwas betrachten können, woran sie Teilhabe hätten. Die zunehmende Gleichmacherei im Bildungssystem – auch sie ein Ausfluss feministisch-sozialistischer Zwangsvorstellungen, denn das Verhalten von Frauen, unter mehreren Geschwistern Gerechtigkeit vor allem als Gleichbehandlung zu praktizieren, läßt sich nicht einfach auf eine Schulklasse mit völlig unterschiedlich begabten und interessierten Kindern übertragen – nimmt Individuen, die das Potential haben, Genies zu werden, ihre Möglichkeiten, während sie das, weswegen sie offiziell praktiziert zu werden vorgibt, nicht erreicht, nämlich die Etablierung eines gleichmäßig nicht zu niedrigen Niveaus für alle. Doch eine Gemeinschaft, die sich auch als solche begreifen können soll, bedarf der genialen Geister in viel stärkerem Maße als der vereinheitlichten Masse, die bestenfalls zur Industriearbeit oder zum Empfang staatlicher Unterstützung, damit also zur Abhängigkeit, konditioniert werden kann. Und selbst wenn es ein Genie gäbe, so fehlten die Riesen, auf deren Schultern es stehen müsste, denn die großen Leistungen unserer Vorgänger werden umso mehr in Vergessenheit geraten, je miserabler das Bildungsniveau im mutwillig verfremdeten Europa wird. Wir würden dann das Ende der großen Erfindungen erleben und ein Zeitalter aufkommen sehen, das genausowenig innovationsfähig wäre wie die islamische Kultur – und das selbst dann, wenn es dem erobernden Islam nicht gelingen sollte, in Europa die Oberhand zu gewinnen. Angesichts der stark zum Nachteil der Europäer ausfallenden Demographie ist es jedoch wahrscheinlicher, dass Europa in absehbarer Zeit islamisch dominiert sein wird.

Ein weiterer Aspekt, den man bedenken sollte: Die langlebigen Überlieferungen einer ganzen Reihe von Kulturkreisen warnen in der Tat die Männer davor, Frauen zu mächtig werden zu lassen. Da wäre das Alte Testament, das Eva anweist, sich Adam unterzuordnen. Da wäre das Tao Te King, das Frauen das Yin, die “dunkle, zerstörerische Macht” zuschreibt, im Gegensatz zum Yang, das mit männlichen und aufbauenden Eigenschaften assoziiert wird. Da wäre der indische Kult um Kali, das Urbild der lebenszerstörenden weiblichen Furie. Solche verschlingenden Gottheiten existieren auch in den alten amerikanischen Kulturen, und alle haben sie weibliche Attribute. Da ist natürlich das Neue Testament mit den Paulusbriefen, die die Frauen anweisen, in der Gemeinde zu schweigen. Heraklit vertrat die Ansicht, dass Frauen viel schneller zu bösen Gedanken neigen als Männer. Die Liste ließe sich sicherlich noch fortsetzen.

Es gibt auch noch eine andere Sichtweise, als dass dies alles Manifestationen des Frauen unterdrückenden Patriarchats seien. Es könnte das akkumulierte kulturelle Gedächtnis der Menschheit sein – jedenfalls derjenigen Kulturen, die langlebig genug waren, solche kulturellen Gedächtnisse aus 5000 Jahren anzusammeln. Dagegen eine maximal 120jährige Geschichte der “Frauenbefreiung” als gleichwertig oder sogar überlegen zu setzen (die – wie geschildert – auch noch in zwei höchst unterschiedliche Phasen zerfällt), verdeutlicht ein gewaltiges Missverhältnis der Dimensionen, da man dazu neigt, die jüngeren Entwicklungen gegenüber den älteren maßlos zu überschätzen.

Mutter Staat

Wenn man soziale Vorgänge erklären will, die sich auf der Ebene ganzer Nationen und Kulturkreise, womöglich auch global abspielen und sich über Jahrzehnte oder Jahrhunderte erstrecken, dann wird man normalerweise mit einer einzigen Theorie nicht auskommen; man wird mehrere miteinander verknüpfen müssen.

Auf die Frage, warum konservative Positionen aus dem öffentlichen Diskurs westlicher Länder so gut wie verbannt sind, gibt es viele zutreffende (und miteinander kompatible) Antworten. Hier geht es mir um die psychologischen Voraussetzungen, unter denen eine linke Mentalität entstehen und gesellschaftlich dominant werden kann. Politische Überzeugungen können philosophisch von jedem Einzelnen mehr oder minder rational begründet werden, aber sie werden nicht massenhaft auftreten, wenn sie nicht auf einem Unterfutter vorbewusster Einstellungen, also auf einer Mentalität aufbauen.

Ich schlage vor, den Mentalitätswandel, der in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts praktisch überall im Westen um sich gegriffen und zu einer entsprechenden Veränderung der politischen Grundüberzeugungen geführt hat, auf den Begriff „Feminisierung“ zu bringen.

Ich halte es für plausibel, dass in dem Bild, das eine Gesellschaft sich von Gott macht – dem Inbegriff des Guten -, deren eigene Mentalität sich zu einem Leitbild verdichtet. Daher ist es mehr als nur ein Kuriosum am Rande, dass linke Theologen sich allen Ernstes Gott als Frau vorstellen, und wenn nicht dies, so jedenfalls nicht als einen strafenden und fordernden – väterlichen – Gott.

Es zeigt sich eine auffallende Parallele zwischen diesem Gottesbild und den Erwartungen an den Staat, dessen Charakter als Rechts- und Ordnungsstaat, auch als (Grenzen ziehender und sie verteidigender) Nationalstaat mehr und mehr in den Hintergrund rückt zugunsten eines helfenden und fördernden, Wohltaten verteilenden, bei Streitigkeiten vermittelnden und jeden in seinen Schoß aufnehmenden – mit einem Wort: mütterlichen Staates. Der Staat, den die Linke sich vorstellt, gleicht einer gigantischen Mutterbrust. Die entstrukturierte und entdifferenzierte Gesellschaft, die den Kern des linken Projekts ausmacht, gleicht dem nicht strukturierten und nicht differenzierten Säuglingshirn und ist gewissermaßen dessen soziale Objektivierung.

Dass diese Dominanz mütterlicher Leitbilder sich ausgerechnet bei den Kindern der Kriegsgeneration zuerst durchsetzte, liefert einen Hinweis auf die Ursache: Ich vermute sie in den enormen Verlusten an Männern in den beiden Weltkriegen (weswegen Europa wahrscheinlich stärker betroffen ist als Amerika), durch die sehr viele Frauen in die Rolle des Familienoberhaupts gedrängt wurden, weil der Mann gefallen, invalide oder ein psychisches Wrack, zumindest aber lange Zeit abwesend war. Diese Aufwertung der Mutterrolle könnte für die deutliche Feminisierung der Gesellschaft – und für ihren Hang zu typisch linken Problem“lösungen“ mitverantwortlich sein.

Diese Glorifizierung femininer Leitbilder wurde von der Linken bis in die politische Ideologie übertragen. Wer den Niedergang und schließlich die Auflösung unserer Gesellschaft, also den Prozess ihrer Entstrukturierung und Entdifferenzierung aufhalten will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er sich nicht nur mit linken Eliten und deren Ideologie auseinanderzusetzen hat, sondern auch mit einer Kollektivmentalität, die von genau dieser Ideologie durchdrungen ist.