Von Phänomenen und Strukturen

Erik Lehnert hat in der aktuellen Sezession Nr. 52 die seit Monaten sich dahinscharmützelnde „Islamdebatte“ zwischen einigen Autoren der Sezession zum Anlass genommen, einige grundsätzliche Überlegungen zur Struktur solcher Debatten anzustellen. Lehnert zufolge hängt ihr Wert für den Leser davon ab, daß man entschlüsseln kann, aus welcher Perspektive ein Debattenbeitrag verfaßt ist. Das setzt wiederum voraus, daß man weiß, daß es … keine unabhängig von uns existierende Wahrheit gibt, sondern daß diese Wahrheit im wesentlichen von der Perspektive desjenigen abhängt, der sich über einen Gegenstand verbreitet. Wenn Lehnert damit nur sagen wollte, daß man denselben Gegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten …

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Vor siebzig Jahren: Unternehmen „Barbarossa“

Rezension zu: Stefan Scheil, „Präventivkrieg Barbarossa. Fragen, Fakten, Antworten „, Edition Antaios Die gängige Sicht auf den Zweiten Weltkrieg wirft einige Fragen auf, die von der etablierten Geschichtswissenschaft bisher nicht wirklich überzeugend beantwortet werden. Insbesondere der Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, also vor ziemlich genau siebzig Jahren, der üblicherweise als mutwilliger und unprovozierter Überfall interpretiert wird, wird — ganz unabhängig von der moralischen Bewertung — nahezu einhellig als einer der schwersten strategischen Fehler Hitlers angesehen, der die Niederlage Deutschlands unausweichlich gemacht habe. Damit stellt sich die Frage, warum Hitler, der bis dahin in taktischen und strategischen Fragen ja nicht …

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