Mein Abschied vom „Counterjihad“

Diejenigen, die schon länger hier mitlesen, erinnern sich wahrscheinlich noch, dass ich Ende 2008 den Blog „Counterjihad“ gegründet habe, in dem ich zunächst deutsche Übersetzungen der Artikel des norwegischen Essayisten Fjordman einstellte. Ich hoffte damals, Zeit genug zu finden, um weitere wichtige Artikel aus der englischsprchigen Blogosphäre zu übersetzen und dort zu veröffentlichen.

Nun, daraus wurde leider nichts; diese Zeit hatte ich einfach nicht, und so wäre der „Counterjihad“ wahrscheinlich sanft entschlummert, wenn nicht Andere sich seiner angenommen hätten, Thatcher, Kairos und Before Dawn zum Beispiel. Vor allem aber Deep Roots hat das Projekt mit großem Engagement und dem sprichwörtlichem Bienenfleiß zu dem gemacht, was es heute ist, nämlich zu einer in ihrer Art einzigartigen Informationsplattform für Jeden, der sich für die Themen der rechten englischsprachigen Blogosphäre interessiert, aber nicht die Zeit hat, Dutzende britischer und amerikanischer Blogs zu sichten, und lieber Deutsch als Englisch liest.

Da ich selbst dazu nicht allzuviel beigetragen hatte, hatte ich das schlechte Gewissen einer Rabenmutter, die ihr Kind von den Kindermädchen großziehen lässt.

Dies war der eine Grund, warum ich mich schon vor einiger Zeit, und zwar  in aller Freundschaft, vom „Counterjihad“ verabschiedet und den Blog Deep Roots übergeben habe. Der andere Grund war, dass der „Counterjihad“ naturgemäß stark die Handschrift von Deep Roots trägt, und dass diesem nun einmal andere Themen am Herzen liegen als mir: Deep Roots hat das ursprüngliche Kernthema „Islamkritik“ stark um andere Themen erweitert, z.B. um Rassenfragen. Nun finde ich es völlig legitim, sich auch mit solchen Themen zu beschäftigen, zumal wenn es auf dem hohen Niveau tut wie meist der Counterjihad; ich halte nichts von der tantenhaften Ängstlichkeit, mit der solche Fragen gerade in Deutschland behandelt – und vor allem: nicht behandelt – werden, und was immer man von Amerika und den Amerikanern halten mag: Was Freedom of Speech bedeuten kann, kann man in der dortigen Blogosphäre allemal eher lernen als in der hiesigen, die in einem engen Laufställchen herumtappst, dessen Wände aus Tabus bestehen.

Dennoch sind diese Themen eben nicht meine Themen. Speziell die Häufigkeit und Schärfe, mit der der Counterjihad das Judentum kritisiert, ist aus meiner Sicht unangemessen. Ich finde zwar, dass es möglich sein muss, diese Kritik zu üben, und ich bin weit davon entfernt, sie moralisch als etwas „Böses“ zu verurteilen. Aber ich teile sie eben nicht, ich kann mich damit nicht identifizieren, und ich möchte vor allem nicht damit identifiziert werden.

Der „Counterjihad“ hat sich jetzt in „As der Schwerter“ umbenannt, um die Akzentverschiebung zum Ausdruck zu bringen. Für mich ist dies der Anlass, öffentlich klarzustellen, dass ich für die Inhalte des Blogs schon seit einiger Zeit nicht mehr verantwortlich bin.

Dies ist keine Distanzierung, nur die Klarstellung, dass das Küken „Counterjihad“, jetzt „As der Schwerter“, längst flügge geworden ist und fliegt, wohin es will. Ich wünsche viel Glück und Erfolg, und verflieg Dich nicht!