Es bedarf keiner ausführlichen Analyse; ein paar Anmerkungen genügen:
Es spricht Bände, dass der einzige Newcomer eine Partei ist, die sich „Piratenpartei“ nennt, weil das einen romantisch-verwegenen Klang hat. Die zutreffendere Bezeichnung „Schmarotzerpartei“ hätte vielleicht doch manchen ins Grübeln gebracht. Soviel ich weiß, ist diese Partei auch nicht etwa gegen Internetzensur schlechthin, sondern nur gegen staatliche Internetzensur. Die informelle Zensur privater Oligopolisten, die schlimmer als die staatliche ist, weil sie praktisch ohne rechtliche Kontrolle ausgeübt werden kann, wird von diesen Leuten eher nicht bekämpft.
Die rechten Parteien sind allesamt gescheitert, und speziell bei der „Freiheit“ wird man sich fragen müssen, ob politisch korrekte Leisetreterei sich auszahlt.
Von den etablierten Parteien hat es ausgerechnet die FDP erwischt, die von allen die klarsten Positionen hatte und diese mit durchaus intelligenten Slogans propagiert hat, und die außerdem als einzige ein wenigstens halbwegs akzeptables Migrations- und Integrationskonzept hatte – das sie sich freilich nicht offensiv zu propagieren traute. Auch hier wird man sich fragen müssen, ob man sich nicht mehr am seligen Möllemann hätte orientieren sollen.
Dagegen hat sich ausgerechnet die CDU gehalten. Ich frage mich ernsthaft, was Leute, die so etwas noch wählen, im Kopf haben.
Eine Stadt, die so wählt, verdient, was sie bekommen wird.