… lautet die These von Bruce Charlton. Aus dem Englischen übersetzt und im Counterjihad eingestellt von Deep Roots:
„Ich vermute, daß die menschliche Leistungsfähigkeit ihren Gipfel oder ihr Plateau um 1965-75 erreichte – zur Zeit der Apollo-Mondlandungen – und seitdem ständig zurückgegangen ist.
Dies mag bizarr oder schlicht falsch klingen, aber das Argument ist simpel. Menschen auf dem Mond zu landen und lebend zurückzubringen, war die höchste Errungenschaft menschlicher Leistungsfähigkeit, das schwierigste Problem, das jemals von Menschen gelöst wurde. Vor 40 Jahren konnten wir es tun – mehrmals – aber seit damals sind wir nicht auf dem Mond gewesen, und ich vermute, der wahre Grund, warum wir seit 1972 nicht mehr auf dem Mond gewesen sind, ist der, daß wir es nicht mehr können. Die Menschen haben die Fähigkeit dazu verloren.
Die Standardlinie ist natürlich die, daß die Menschen aufgehört hätten, zum Mond zu fliegen, weil wir nicht mehr zum Mond fliegen „wollten“, oder es uns nicht mehr leisten konnten, oder so etwas…– aber ich meine, daß das alles Bockmist ist, bloße Ausreden dafür, daß wir etwas nicht mehr tun, das wir nicht mehr tun können.
Es ist, als würde ein achtzigjähriger ehemaliger Profi-Radrennfahrer behaupten, daß er nicht mehr bei der Tour de France mitfahre, weil er bessere Wege gefunden hätte, seine Zeit und sein Geld zu verwenden. Es mag stimmen; aber es verhüllt nicht die Tatsache, daß ein Achtzigjähriger nicht mehr bei internationalen Radrennen mithalten könnte, selbst wenn er es wollte.“
Natürlich haben wir die Fähigkeit dazu verloren, ebenso wie wir die Fähigkeit dazu verloren haben, Feuer nur mit zwei Hölzern zu entfachen…beides sind jedoch Fähigkeiten, die wir uns bei entsprechendem Willen wieder aneignen können, auch wenn es im Falle einer Mondlandung etwas schwieriger sein wird.
Daraus zu schließen, dass wir nicht mehr so leistungsfähig sind, halte ich für unhaltbar. Es mag zwar durchaus zutreffen, aber nicht aufgrund unseres Unvermögens, auf dem Mond zu landen…
Die These, die menschliche Leistungsfähigkeit habe mit der Mondlandung (1969) ihren Höhepunkt erreicht und sei seitdem zurückgegangen, ist sehr interessant, aber meiner Meinung nach nicht ganz korrekt.
Die scheinbar abnehmende Leistungsfähigkeit ist nämlich meiner Meinung nach auf die in den abendländischen (westlichen) Staaten abnehmende Leistungsfähigkeit in der Politik zurückzuführen, weil sie, indem sie sich von der Wirtschaft, insbesondere der Finanzwirtschaft abhängig gemacht hat, die desolaten und dekadenten Strukturen der Gesellschaft herbeigeführt hat. Daß darunter auch Technik und Wissenschaft zu leiden haben, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.
Für diesen „Abwärtsspirale“ ist die Moderne der abendländischen Kultur, ja die abendländische Kultur selbst verantwortlich. Bedeutet für viele Abendländer auch heute noch die Moderne eigentlich eher eine „Aufwärtsspirale“, so auch deswegen, weil für lange Zeit die negativen Nebenwirkungen nicht erkennbar waren. Doch schon seit Ende des 18. Jahrhunderts ist der Abwärtstrend sichtbar, der eigentlich nämlich sogar schon Ende des 15. Jahrhunderts begonnen hatte, aber noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unsichtbar blieb. Seit den Bürgerlichen Revolutionen (in den USA 1776, in Frankreich 1789 u.s.w.) schrumpft der Anteil und vor allem die Macht der Adeligen, die bis dahin die meisten Leistungsträger hervorgebracht hatten; seit Beginn des 20. Jahrhunderts schrumpft zusätzlich der Anteil und teilweise auch die Macht der Großbürger, die bis dahin größtenteils den Adel abgelöst und sehr viele Leistungsträger hervorgebracht hatten; und seit etwa 1970 nimmt dazu auch noch der Anteil und teilweise, obwohl im sehr geringen Ausmaß, auch die Macht der Kleinbürger, die mittels Aufstieg durch Bildung die Verluste der Großbürger und Adeligen ausgegelichen und ebenfalls sehr viele Leistungsträger hervorgebracht hatten.
Eine Schrumpfung ist besonders dann gefährlich, wenn neben der Quantität auch die Qualität sinkt. Durch Kompensationen (siehe oben) läßt sich der negative Effekt aufschieben, vermeiden, ja vielleicht sogar umkehren, allerdings immer nur für eine bestimmte Zeit. Es sind demographische, wirtschaftliche, politische, soziologische u.ä. Aspekte, die die gesamte Kultur einschließlich Technik und Wissenschaft dann vernichten können, wenn die entsprechenden Menschen an der Macht dazu nihilistisch genug sind.
Wenn Sie sich heute anschauen, wer oder was bei uns das Sagen hat – (1.) Finanz-Haie bzw. -Heuschrecken bzw. Organisationssysteme als der „Weltadel“; (2.) Politiker der UNO, EU, OIC, u.s.w. als „Staatsadel“, der die nationalen Staaten bis zu ihrer völligen Auflösung überwacht; (3.) „Dressuradel“, zu denen die nationalen Politiker gehören, solange noch Nationen existieren werden -, dann wird klar, warum „die als Liberalisten“, „Egalitaristen“, „Fraternitaristen“ maskierten Nihilisten wollen, daß so leistungsfähige Menschen wie die faustischen Abendländer (vor allem die Deutschen !) verschwinden und/oder durch die Zuwanderer so stark beeinflußt werden sollen, daß sie in Zukunft zu keiner Leistung und also auch zu keinem Widerstand mehr fähig sein werden.
Zukünftige Historiker werden, sofern es in der Zukunft überhaupt noch welche geben wird, über die Moderne ganz anders urteilen, als wir das heute noch tun. Ich meine nicht jene „Moderne-Kritik“, die schon so alt ist wie die Moderne selbst und zumeist auch eine „Technik-Kritik“ war. Was ich meine, ist eine objektivere Sicht auf die Moderne, die dann mit der Erkenntnis gekoppelt sein wird, daß die Technik etwas zutiefst Menschliches ist, für das zu kämpfen sich immer lohnt.
Hubert Brune