Die Rückkehr des Zwölften Imams

MEMRI berichtet Beunruhigendes:

Iranian Website: Khamenei Claims He Was Visited by Hidden Imam

In a speech to the Iranian leadership and foreign ambassadors, Iranian Supreme Leader Ali Khamenei said that the present world order, led by the West and the U.S., contravenes God’s decrees and is consequently collapsing before our eyes. He said that one of the reasons for the collapse is the awakening of the Muslim world under Iran’s leadership.

The Khandaniha website posted an audio address by a cleric from Ahvaz province, Mir Ahmad Reza Hajati, in which he claims that Khamenei told his associates that the Hidden Imam had appeared to him and promised to arrive during his term as Supreme Leader. [Hervorhebung von mir, M.]

Sources: Website of the Supreme Leader (Iran), July 10, 2010; www.khaandaniha.com, July 9, 2010

viaThe MEMRI Blog – Full Blog Entry.

Der Zwölfte Imam, der seit gut tausend Jahren verschwunden ist, ist nach schiitischen Glauben nicht tot, sondern lebt in der Verborgenheit, um eines Tages als Mahdi – vergleichbar einem Messias – wiederzukehren, um die Führung der Muslime zu übernehmen und den Islam zum Sieg zu führen. Vergleiche meine Artikel „Der Mahdi und das Atomprogramm“ und „Hussein Obama“.

Wenn der oberste religiöse Führer des Iran davon überzeugt ist, dass der Zwölfte Imam noch zu seinen Lebzeiten (Chamenei ist immerhin schon 71) wiederkehren wird, dann geht er davon aus, dass ein Krieg nicht nur bevorsteht, sondern dass der Iran ihn gewinnen wird.

13 Gedanken zu „Die Rückkehr des Zwölften Imams“

  1. Eine Frage dazu noch an die Gebildeteren: Bei PI stand vor Zeiten mal ein Artikel über Achmachmirdendjihad, in dem es hieß, er glaube, daß dieser 12. Imam tatsächlich in irgendso einem Erdloch stecke. Das Loch sei sogar bekannt und der Mahdi sei wohl nur ganz tief unten drin. Mir kam damals der Gedanke, welche Auswirkungen bzw. ob es Auswirkungen (im Sinne der Verhinderung/Verzögerung des Erscheinens des Mahdi) hätte, wenn man in dieses Loch so einen dieser ‚bunkerbuster‘ hineinsteuern würde. Das Loch wäre dann jedenfalls zu. Erstmal. Daher meine Frage: Wenn es stimmen sollte, daß A. tatsächlich sowas glaubt … brächte das was, diese Öffnung zu verschließen?

  2. Diese eschatologischen Vorstellungen sind nicht neu und sind genauso im messianischen Judentum wie in christlichen Sekten virulent. Auf christlicher Seite ragen besonders einige evangelikale Gruppen in den USA hervor.

  3. @ gelegentlicher Leser:

    Ich glaube nicht, dass das etwas bringen würde, außer ein paar brennenden westlichen Botschaften.

  4. Diese eschatologischen Vorstellungen sind nicht neu und sind genauso im messianischen Judentum wie in christlichen Sekten virulent. Auf christlicher Seite ragen besonders einige evangelikale Gruppen in den USA hervor.

    Die stehen aber nicht an der Spitze des Staates, und sie drohen anderen Ländern nicht mit Auslöschung.

  5. Für westliche „Postchristen“ oder Atheisten ist es offensichtlich zum einen schwer vorstellbar, dass jemand seine eigenen religiösen Vorstellungen ernst nimmt. Im Islam ist das aber die Regel und ein Teil der Verachtung des Islams gegenüber dem Westen ist gerade das Fehlen dieser Authentizität bei den sog. „Christen“.
    Zum anderen werden eschatologische Erwartungen des Christentums, die aber m.Wissens nie Aufforderungen zum politischen Handeln oder zur Umsetzung durch Christen sind, sondern immer rein informative Ankündigungen des Handelns Gottes in der Geschichte sind, gleichgesetzt mit der imperativen Eschatologie z.B. des Islams, deren Ziele sehr wohl durch die Gläubigen erst herbeigeführt werden müssen (Dschihad).
    Dass diese eschatologischen Vorstellungen schon die iranische Politik beeinflussen, wird auch hier deutlich. Es handelt sich um Auszüge eines Artikels von Amit Taheri aus 2008. Wenn iranische regierungsnahe Webseiten so ‚was veröffentlichen, sollte man es auch ernst nehmen.
    (ganzer Artikel hier:
    http://www.forbes.com/2008/10/26/obama-iran-ahmadinejad-oped-cx_at_1026taheri.html)
    ……………
    Obama und Ahmadinejad
    Amir Taheri 10.26.08, 1:33 PM ET
    Ist Barack Obama der „versprochene Krieger“ der kommt, um den “Verborgenen Imam” der schiitischen Muslime zu helfen, die Welt zu erobern?
    Diese Frage macht im Iran seit dem letzten Monat die Runde, als eine regierungsnahe Web-Seite eine Hadith (Überlieferung) aus einem schiitischen Text aus dem 17. Jahrhundert veröffentlichte. Die Überlieferung kommt von Bahar al-Anvar (d. bedeutet: Ozean des Lichtes) von Mullah Majlisi, einem gewaltigen Opus von 132 Bänden und die Basis des modernen schiitischen Islam.
    Entsprechend dieser Überlieferung sagte der Imam Ibn Abi-Talib (ein Cousin des Propheten und sein Schwiegersohn) das Ende der Zeiten vorher und kurz ehe der Mahdi zurückkehrt, der islamische Messias- wird „ein großer schwarzer Mann die Zügel der Regierung des Westens in die Hand nehmen“. Als Befehlshaber der „stärksten Armee der Erde“ wird der neue Herrscher ein „klares Zeichen“ des dritten Imams tragen, dessen Name Hussein Ibn Ali war. Die Überlieferung schließt: „Schiiten sollten keinen Zweifel haben, dass er mit uns ist“.
    Durch einen kuriosen Zufall bedeutet Obamas erster und zweiter Name – Barack Hussein- in Arabisch und Persisch „der Segen Husseins“. Sein Familienname Obama, geschrieben im persischen Alphabet, wird O Ba Ma gelesen, was bedeutet: „Er ist mit uns“, die magische Formel der Überlieferung des Majlisi.
    Aber auch ohne mystische Argumente sehen die Erben Khomenis den Aufstieg Obamas als ein Zeichen des Niedergangs für den Westen und des Triumphs des Islam an. Obamas Versprechen, ohne Vorbedingungen Verhandlungen mit dem iranischen Regime zu suchen wird als ein Zeichen dafür gesehen, dass die USA bereit ist, zu kapitulieren. Obamas Position könnte bedeuten, dass die durch den UN-Sicherheitsrat beschlossenen drei Resolutionen aufgegeben werden, die dem Iran Bedingungen stellten, falls er Sanktionen vermeiden will. Verhandlungen ohne Vorbedingungen mit den Khomeniisten bedeutet auch die Anerkennung einer moralischen Gleichwertigkeit zwischen den Vereinigten Staaten und der iranischen Republik. Es würde ein Ende der Einordnung des Regimes durch die Vereinigten Staaten als ein Regimes, das systematische Menschenrechte verletzt, bedeuten.
    ………..
    Auch aus anderen Quellen wird deutlich, dass für Schiiten die gegenwärtige Situation als unmittelbar Ankunftszeit des 12. Imams angesehen wird und Achmadinedschad hierbei eine große Rolle zukommt. Das gefährliche an solchem Sendungsbewußtsein ist, dass es für rationale Überlegungen kaum noch zugänglich ist. Und das kann oder will der Westen nicht verstehen.

  6. Die Orientalen neigen gerne zu blumiger Ausdrucksweise.

    Dass wir längst im Krieg sind liegt auf der Hand. Dass die Moslems sich schon auf der Siegerseite sehen, kann durchaus mit solchen Erlösergeschichten bebildert werden.

  7. @ Ruth:

    Es ist immer noch möglich, dass auf beiden Seiten bloß kräftig mit dem Säbel gerasselt wird. Da aber eine friedliche Lösung nicht in Sicht ist – sie ist durch jahrelanges Appeasement und lauwarme Maßnahmen unmöglich gemacht worden – würde ich es aus israelischer Sicht weitaus beunruhigender finden, wenn der Krieg ausbleibt, als wenn er stattfindet.

  8. Manfred, auch Ronen Bergman und Barry Rubin erwarten den Krieg innerhalb der naechsten drei Jahre, nur eben nicht diesen Sommer… Wir haben die Gasmasken zwar gestern bekommen, aber Krieg ist etwas, was selbst ich gern vor mir herschiebe…

  9. Wir hoffen, dass es keinen Krieg gibt, aber die Hoffnung widerspricht dem Augenschein.

    Ein Konflikt endet, wenn sich die Interessen der beiden Parteien angleichen oder eine der beiden Seiten aufgibt.
    Im Fall Israel ist es momentan noch ein Stellvertreterkonflikt zwischen dem Islam und dem Westen, den z.Z. Israel allein auszutragen hat, da der Westen Israel im Stich läßt.
    Mit dem Westen ist eigentlich der jüdisch/christliche Gott gemeint (ich gehe davon aus, dass es Einer ist).
    Eine Interessenangleichung ist hier nicht zu erwarten. Der Islam will die Auslöschung des Judenstaates und Israel will leben.
    Also bleibt nur die zweite Variante der Konfliktbeendigung.

    Dem Anspruch des Islams/Allahs, dass „Allah der größte“ ist und Mohammed das „Siegel der Propheten“, steht hoffnungslose wissenschaftliche, technische, soziale, kulturelle usw. islamische Rückständigkeit gegenüber.
    Einzig die militärischen Erfolge des Islam, die zu seiner Ausbreitung geführt haben, sprechen für den Anspruch Allahs.
    Und Israel hat in seiner kurzen Geschichte seit 1948 unter ähnlichen klimatischen, aber ansonsten ungleich komplizierteren Bedingungen einen prosperierenden Staat mit allen eben genannten, den Islam fehlenden, Fortschritten realisiert.
    Das läßt Zweifel am Anspruch Allahs aufkommen und kränkt die islamische Seele als Herrenmenschen über die Kuffar.
    Seit Europa schwach und krank ist – das wird sehr wohl als solches wahrgenommen – keimt Hoffnung für die Mohammedaner auf.
    Europa ist schon im Prinzip so gut wie gefallen. Aber auch Amerika wankt.
    9/11 und die Schwächung der USA in den letzen Jahren und nun Obama verstärken diese Hoffnung.
    Dazu kommen die eschatologischen Erwartungen/Anzeichen wie oben genannt.
    Israel wird in den letzten Kriegen als schwach dargestellt/wahrgenommen.
    Da sind die diskutierten Entwicklungen folgerichtig: wann – wenn nicht jetzt – sollte die islamische Globalisierung erfolgreich sein.
    Die erste zu nehmende Hürde ist Israel, danach folgt der Rest.
    Daran wird kein Appeasement was ändern, im Gegenteil – es wirkt anfeuernd, da es als Zeichen der Unterwerfung gesehen wird.
    Eine „Zweistaatenlösung“ wird auch nichts ändern, auch sie ist nur ein kleiner Zwischenschritt.
    Die Ambitionen des türkischen „Führers“ Richtung Wiederrichtung des osmanischen Großreichs werden aus den gleichen Quellen gespeist.

    Unter diesen Prämissen wird es zum Showdown kommen.
    Der Wille zum Frieden auf der islamischen Seite wird erst vorhanden sein, wenn sie begreifen, dass Allah nicht der „Größte“ ist, sondern sie belogen hat.
    Wenn sie begreifen, dass der Islam eine Sackgasse ist und in den Untergang führt.
    Es sei denn, er ist der „Größte“ und behält recht und JHWH behält Unrecht.
    Aber das werden sie ausprobieren wollen – früher oder später – leider.

    Ich weiß, dass das Kategorien sind, die nicht zum gängigen Weltbild passen.
    Aber für einen klaren Blick sind sie nun mal erforderlich.
    Europa hat seinen Gott aus den Verfassungstexten und dem Bewußtsein verdrängt.
    Es ist ein Schiff ohne Kompass und Steuerruder.

    Wie der Konflikt ausgeht (für Israel – Europa ist ein anderes Thema), ist schon klar . Zumindest denen, die dem Gott Israels vertrauen.

    Deswegen haben wir Hoffnung – trotz Augenschein.
    Begründete Hoffnung!

    Obwohl es sicher nicht billig und leicht wird und es ist auch nicht der finale Showdown ist.
    Aber vielleicht der nächste.

Kommentare sind geschlossen.