Gerold Becker, der frühere Leiter der Odenwaldschule, an der acht Lehrer (acht Lehrer an einer einzigen Schule!) Schüler sexuell missbraucht haben sollen, und der selbst des sexuellen Missbrauchs bezichtigt wird, ist der Lebensgefährte des berühmten Reformpädagogen Hartmut von Hentig, über den die Frankfurter Rundschau schreibt:
Er ist kein Bequemer und das bleibt sein Verdienst. So gehört von Hentig zu den massivsten Kritikern von Leistungsvergleichen wie Pisa. Messen und Zollstock ansetzen – das läuft seinem Verständnis von guter Schule entgegen. Bei seinen Schülern legte der Diplomatensohn von Hentig wenig Wert auf Zensuren, viel hingegen auf Selbstverantwortung und politische Urteilsfähigkeit.
Nun, wir alle können uns lebhaft vorstellen, was v. Hentig unter „politischer Urteilsfähigkeit“ versteht. Das aber nur nebenbei, denn es geht mir hier nicht um v. Hentig, sondern um seinen Lebensgefährten (von dem Hentig glaubt, er sei von seinen Schülern verführt worden).
Der Frankfurter Psychologe Walter Schwertl schreibt in einem Gutachten, das die heutige Leiterin des Internats in Auftrag gab, der sexuelle Missbrauch an der Odenwaldschule sei geradezu Ausdruck eines «Kulturprogramms» gewesen. Es habe auch Veranstaltungen zur Würdigung des antiken Griechenland und der Knabenliebe gegeben.
Würde Becker im Zölibat leben, dann hätte die Presse längst einen Zusammenhang hergestellt zwischen dieser Lebensform bzw. der katholischen Theologie und dem ihm vorgeworfenen Missbrauch Schutzbefohlener. Er ist aber kein Priester, er ist homosexuell. Und ein Zusmamenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie – na, das ist doch völlig abwegig!