… der heute von seiner Ehefrau verlassen wurde, ohne dass dies noch irgendjemanden überrascht hätte:
Der aber, so Kissler, ähnelt „immer mehr dem späten Stan Laurel“. Mitleid könnte man mit dem armen Toren haben, wenn er als Angehöriger der politischen Klasse nicht von vornherein tat- und charakterverdächtig wäre. Als solcher hatte er nach 18 Jahren Ehe Frau und Tochter für – ja, wie soll man eine wie Bettina eigentlich nennen? – sitzengelassen. Und dabei spielt es gar keine Rolle, ob sie ihn im Ford Escort oder Opel Manta kennenlernte.
Christian Wulffs Absturz ist symptomatisch für seine Partei. Und sein Land. Einst galten hier die konservativen Grundtugenden: Prüfe, wer sich ewig bindet, Benehmen, Sparsamkeit, Ehrlichkeit, Treue, Verantwortungsbewusstsein den Kindern gegenüber. Wulff schlug sie alle in den Wind und schaffte es mit einem von Schein und Kredit finanzierten Lotterleben – umjubelt von der zeitgeistigen Journaille – bis an die Spitze von Partei und Staat. Am Ende aber rächt sich die Nichtachtung von Wirklichkeit und ewigen Werten. Für den einen früher, die anderen später.