Es ist schon einigermaßen erschütternd, mit welcher Naivität sich Teile der islamkritischen Szene immer noch von der CDU und ihren journalistischen Büchsenspannern hinters Licht führen lassen.
Da gibt es also eine Kristina Schröder, die früher einmal einen Ruf als „Islamkritikerin“ genoss. Das war für das Parteiestablishment unangenehm, weil bis vor kurzem noch die Linie galt, alle Probleme im Zusammenhang mit dem Islam schönszureden oder totzuschweigen. Angela Merkel löste das Problem in typischer CDU-Manier, indem sie die Islamkritikerin mit einem Ministerium ruhigstellte (und zwar mit einem, für das sie gänzlich unqualifiziert war). Danach verstummte deren Islamkritik – bis Sarrazin mit ungeheurem öffentlichen Echo sein Buch veröffentlichte. Probleme schönzureden und totzuschweigen genügte offenbar nicht mehr, man musste wenigstens so tun, als würde man sie angehen. Da entsann man sich plötzlich wieder der „Islamkritikerin“, und seitdem darf Frau Schröder ab und zu ein bisschen Kritik üben.
Das Muster wird von der CDU seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert: Jeder Wählergruppe, die man an die Urnen kriegen will (den Arbeitern, den Unternehmern, den Ossis, den Law-and-Order-Leuten, und nun eben den Islamkritikern), präsentiert die CDU ein oder zwei Persönlichkeiten an prominenter Stelle. Es geht nicht darum, dass deren Positionen tatsächlich Eingang in die praktische Politik finden: Sie haben lediglich die Emotionen der jeweiligen Wählergruppe anzusprechen und sie damit an die CDU zu binden.
Es geht in diesem Zusammenhang nicht darum, was Frau Schröder subjektiv will: Sie agiert in einem System und nach dessen Vorgaben als Bauer auf dem Schachbrett von Angela Merkel. Was mit solchen Mohren geschieht, wenn sie ihre Arbeit getan haben, erleben zur Zeit die Vertriebenen in Gestalt von Erika Steinbach. Es handelt sich um ein System des organisierten Wählerbetruges.
Was wir zur Zeit erleben, ist eine konzertierte Aktion, die darauf abzielt zu verhindern, dass Islamkritik zur politischen Kraft außerhalb und in Konkurrenz zur CDU wird:
Da erklärt Angela Merkel, Multikulti sei tot, selbstredend ohne aus dieser richtigen Einsicht andere politische Konsequenzen zu ziehen als die, dass in Zukunft eben von „Diversität“ und „Vielfalt“ geredet werden soll, nachdem „Multikulti“ in Misskredit geraten ist; und damit niemand etwas falsch versteht, betont ihr Präsidentendarsteller, der Islam gehöre selbstverständlich „zu Deutschland“, und jammern die Unternehmerverbände über einen – in Wahrheit nicht vorhandenen – „Fachkräftemangel“, der durch Einwanderung behoben werden müsse.
Da fordert Kristina Köhler ausgerechnet die Imame auf, gegen Deutschfeindlichkeit zu predigen – was bedeutet, dass der Islam als solcher kein Problem darstellt.
Da weist Angelas Busenfreundin Friede Springer ihren Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner an, doch ein bisschen kritisch über den Islamismus zu schreiben, und der warnt prompt vor allen erdenklichen Gefahren, die vom Islam ausgehen – vom Terrorismus bis zur iranischen Atombombe -, nur nicht vor der, die uns das Genick brechen wird, nämlich vor der islamischen Unterwanderung unserer Gesellschaft: Im Gegenteil wärmt er das Ammenmärchen wieder auf, der Islam habe nichts mit dem „Islamismus“ zu tun, und fordert explizit die Aufnahme der Türkei in die europäische Union. Und erntet damit rauschenden Beifall bei PI, wo man es weiß Gott besser wissen müsste.
Und schließlich besinnt sich der Innenminister darauf, dass CDU-Wähler eine Law-and-Order-Politik erwarten und nimmt den erstbesten Islamistenklatsch, der ihm zugetragen wird, zum Anlass, vor der „Terrorgefahr“ zu warnen, die Republik mit Uniformierten zu überziehen und ganz nebenbei zu suggerieren, die Hauptgefahr im Zusammenhang mit dem Islam gehe vom Terrorismus aus. (Ganz nebenbei werden damit diejenigen Dschihadstrategen, die gegen Terrorismus argumentieren, weil sie ihn für kontraproduktiv halten – und das sind die intelligenteren unter ihnen -, zu Dialogpartnern aufgewertet, deren Forderungen man entgegenkommen müsse.)
Diese Strategie läuft darauf hinaus, den Bürgern durch Scheinaktivitäten bloß vorzugaukeln, man werde sich der Probleme annehmen, und zugleich davon abzulenken, dass man nichts dergleichen tut: durch eine Kombination aus wohlfeiler Alibikritik (Kristina Schröder), Phraseologiekosmetik („Multikulti ist tot“), Symptombekämpfung und Problemverschiebung: Nicht die muslimische Masseneinwanderung ist das Problem, sondern der „Islamismus“ und „Extremismus“. Nicht die Islamisierung ist die Gefahr, sondern der Terrorismus.
Zu befürchten ist, dass diese Strategie ungeachtet ihrer Durchsichtigkeit funktionieren wird.
Für den Fall, dass Du mich und mein „Lob“ an Schröder mitgemeint hast, wiederhole ich nochmal: Die CDU wird dadurch nicht wählbar. Du hast ja völlig Recht. In einem System, das auf die Produktion von Scheiße spezialisiert ist, ist es schwer, was anderes zu machen. Deshalb sagte ich: Wenn alle in der CDU das täten (was nicht so ist), wäre die CDU wieder wählbar. Ich denke auch, dass man langfristig plant Frau Schröder zur Kanzlermarionette zu machen, sie dann die immer kräftiger hervorbrechenden „Stammtischgefühle“ bedienen zu lassen und damit eine weitere Wahlperiode zu überstehen.
Das perfide nicht nur am System CDU, sondern am System BRD ist, dass man uns vorgaukelt, wenn andere Personen und Parteien in Regierungsverantwortung sind verändere sich auch die Politik.
Ich denke aber trotzdem, dass Aktionen wie diejenigen von Schröder, auf die ich mich beziehe, ein Lob verdient haben. Ich stelle mir immer vor, Zensursula wäre noch Familienministerin. Klar hätte ich auch lieber Eva Herman da sitzen, aber was würde die anders machen als Schröder?
Wenn wir strategisch denken, dann haben wir den linken Flügel der CDU mit Wullf und Merkel, die kann man mit rotgrün getrost in einen Sack werfen. Wir haben aber auch die Schröder, Seehofer und den furchtbaren Freiherrn. Wenn die CDU mal ein potentieller Koalitionspartner ist (was voraussetzen würde, dass wir mal den Arsch hochkriegen und eine echte Rechtspartei aufstellen), dann wäre mit erstgenannten keine Koalition zu machen – zweitgenannte könnten aber problemlos einigen wichtigen Forderungen zustimmen und sagen, das wären nur Zugeständnisse an uns (vgl. Niederlande).
Daher halte ich es für nicht unwichtig in welche Richtung sich die CDU entwickelt. Und ja, alles sieht so aus, als wenn das C bald durch ein I ersetzt wird. Aber auch dann wäre es ja an uns Leuten, die von dem islamophilen und sozialistischen Kurs enttäuscht sind eine neue Heimat zu bieten.
Ich verstehe Deine Argumente durchaus, und ich habe höchstens in zweiter Linie Dich gemeint. Die Kritik bezog sich mehr auf das PI-Spektrum.
Der intervalladipöse Josef Fischer sagte schon am 11.4.1999 in der “Welt am Sonntag” :
„In der Verfassung ist vorgesehen, daß wir im Namen des ganzen Landes handeln – abhängig und kontrolliert von der Mehrheit im Bundestag. Wenn sich diese Mehrheiten verändern sollten, mag es eine andere Koalition geben. Aber es wird keine andere Politik der Bundesrepublik Deutschland geben. Dazu steht zuviel auf dem Spiel. Das wissen alle Beteiligten.“
Es ist absolut müssig, darauf zu warten, dass die CDU oder irgendeine andere Partei in Deutschland etwas ändern wird. Herr Trichet bringt es doch auf den Punkt.
Aus meiner beruflichen Gegenwart kann ich Euch berichten, dass gerade in der größten Rundfunkanstalt auf dem europäischen Kontinent von der seit einem Jahr einflussreichen CDU-Seite versucht wird, der Chefin – Vertreterin des Multikultikuschelkurses – durch „Zeigen der Werkzeuge“ (= Sparhammer) ihre Grenzen aufzuzeigen.
Irgendwie haben sich diese zwei Führungsfrauen verdient lol !
Was Mathias Döpfner in der Welt geschrieben hat, ist nur deshalb bemerkenswert, weil es Döpfner war und es in der Welt erschienen ist. Ansonsten ist es für Islamkritiker kalter Kaffee.
Natürlich liegt er mit der Türkei falsch und die demographische Katastrophe wurde ausgeklammert. Aber so werden Positionen, die noch vor kurzem ziemlich verrufen waren, langsam salonfähig.
Ich glaube übrigens nicht, dass die eher konservativ-bürgerliche Wählerschaft so schnell wieder emotional zur Merkel-CDU zurückfindet – zu tief sitzt die Enttäuschung und bei einigen die Wut über den Verrat von Merkel.
Wenn Stadtkewitz & Co. es richtig anstellen, habe sie gute Chancen in Berlin die Fünfprozenthürde zu überspringen.
Die Lage wird, was den Islam angeht, meiner Meinung in den nächsten 10, 15 Jahren sowohl weltweit als auch in Europa eskalieren. Das wird dann die letzte Chance für Europa sein.
Eine konservative Umkehr ist eine Sache die lange Zeit braucht. Man muss jetzt tun was man kann, damit noch eine Chance auf Erneuerung auf konservativer Grundlage bestehen bleibt. Wie es letztlich ausgeht, ist heute noch nicht abzusehen. Wer aber aufgibt, hat schon verloren!
Lieber Manfred,
um Ihre Recherche zur CDU-Döpfner-Verbindung und dem vermeintlichen Beifall von PI zu vervollständigen, hier ein Link http://www.pi-news.net/2010/11/mathias-doepfner-zur-freiheitsfalle-des-westens/
Der belegt, das PI sehr wohl Döpfner für sein Türkei-EU-Beitrittspostulat kritisiert hat!
Im Übrigens ist mir persönlich jede Islamkritik lieber als gar das jahrelange Totschweigen!!!
Ansonsten, als ehemaliges CDU-Mitglied, teile ich Ihre Analyse der CDU-Interna, so hat das auch schon zu Kohlzeiten funktioniert!
Nur ein Detailpunkt: Multikulti ist tot? Sehe ich nicht so. Wir müssen nur klarmachen, dass multikulti mit dem Islam nicht funktionieren kann. Ansonst mit fernöstlichen Kulturen, mit Christen, Atheisten, Hindus und Budhisten etc. sehe ich überhaupt keine Probleme. Selbst Parallelkulturen wie die Chinatowns in Großstädten der USA funktionieren problemlos. Nur der Moloch Islam macht Probleme. Der entwickelt auch keine Parallelkultur, sondern eine Gegenkultur, die alles andere fressen will.
Gehen wir mal davon aus, dass es so ist, wie Sie es beschreiben. Was aber hat die CDU von diesem „systematischen Wählerbetrug“? Warum soll um jeden Preis verhindert werden, dass die Positionen der Islamkritiker Einzug in die praktische Politik haben? qui bono?
Ernsthaft, nicht polemisch gefragt: Für welches Ministeramt WÄRE Frau Schröder denn qualifiziert gewesen? (Ich will wirklich nicht stänkern!)
Das ist eine gute Frage und sicher ein vielschichtiges Problem. Hier einige Erklärungsvorschläge in keiner irgendwie relevanten Reihenfolge und selbstverständlich stark simplifiziert:
Da sind erst einmal knallharte wirtschaftliche Interessen, die mit Öl und Geld zu tun haben.
Dann ist da der weiße Schuldkomplex in seiner besonders schlimmen Sonderform, dem deutschen Selbsthass.
Da ist, sehr unterbewusst aber nicht zu vergessen, die niemals endende Besessenheit der Deutschen mit den Juden und die Hoffnung, dass die Muslime die vor gut 65 Jahren abrupt unterbrochene große patriotisch-idealistische Tat zuende bringen werden, an deren Vollendung die Deutschen von den ohnehin völlig verjudeten Amerikanern seinerzeit hässlicherweise gehindert wurden.
Dann ist da die Tatsache, dass Deutsche nur wenig etwas mit Freiheit und Selbstverantwortung anfangen können. Eine Unterwerfung unter die totalitäre, schwitzende und bluttriefende Männlichkeit des Islams kommt ihnen entgegen, zumal sie dabei auch noch beweisen können, dass sie „tolerant“ und „nicht rassistisch“ sind. Unwiderstehlich!
Dann ist da schlicht und einfach das zynische Kalkül mit den Gefühlen derjenigen Wähler, die es WIRKLICH gut meinen und ehrlich davon überzeugt sind, dass alle Menschen friedlich zusammenleben können, wenn man sich nur Mühe gibt.
Das ist das, was mir so spontan einfällt.
Ääääh, ja, äh … hüstel.
Ministeramt?
Qualifiziert?
Frau Schröder?
Werte Editrix,
ich verstehe ja manchmal den Witz nicht; das da
Da ist, sehr unterbewusst aber nicht zu vergessen, die niemals endende Besessenheit der Deutschen mit den Juden und die Hoffnung, dass die Muslime die vor gut 65 Jahren abrupt unterbrochene große patriotisch-idealistische Tat zuende bringen werden, […]
Dann ist da die Tatsache, dass Deutsche nur wenig etwas mit Freiheit und Selbstverantwortung anfangen können. Eine Unterwerfung unter die totalitäre, schwitzende und bluttriefende Männlichkeit des Islams kommt ihnen entgegen, zumal sie dabei auch noch beweisen können, dass sie “tolerant” und “nicht rassistisch” sind.
ist jetzt aber nicht ernst gemeint, oder?
Weil die politischen Eliten praktisch aller westlichen Länder einer Utopie folgen, nämlich der Abschaffung des Nationalstaats und der Übertragung seiner Kompetenzen zunächst auf übernationale Einheiten wie die EU; am Ende wird es auf einen Weltstaat hinauslaufen. Mit dem Nationalstaat wird auch sein siamesischer Zwilling, die Demokratie, untergehen. Wer noch an Völkern und Nationen hängt – und das sind immer noch die meisten Menschen – ist aus dieser Sicht rückständig und vorgestrig und muss zu seinem eigenen Besten entmündigt werden. Eine solche Politik kann selbstredend nur gegen die Völker verwirklicht werden (die wollen das erwiesenermaßen nicht), daher muss der soziale Zusammenhalt, der ein Volk konstituiert, untergraben werden. Die multikulturelle Gesellschaft ist konzipiert als eine, in der es nationale Identitäten nicht mehr gibt (In NRW ist der Ausdruck „deutsches Volk“ bereits aus den Amtseiden gestrichen worden.), und die, da sie kein Volk mehr ist, sondern eine bloße „Bevölkerung“ der Entnationalisierung und damit Entdemokratisierung der Politik keinen Widerstand entgegensetzen wird. Daher die gezielte Förderung von Masseneinwanderung. Da die meisten Einwanderer Muslime sind, bedeutet Islamkritik (die ja zwangsläufig die kulturelle Unvereinbarkeit der europäischen mit der islamischen Kultur betont) zugleich Immigrationskritik und damit Kritik an der Leitideologie und – utopie der Eliten. Deshalb wird sie nach Möglichkeit abgebügelt, oder, wenn das nicht mehr möglich ist, abgebogen, wie ich oben beschrieben habe.
Einige Beiträge von mir zum Thema:
https://korrektheiten.com/2010/01/31/nwo-verschwoerungstheorie-globalisierung/
https://korrektheiten.com/2010/05/13/globalisierung-globale-eliten-ideologie-totalitarismus/
https://korrektheiten.com/2009/10/01/schaeuble-staatsraeson-immigration-integration-neurose/
Zuallererst kann ich Ihre Einschätzung nicht teilen, dass das Familienressort an eine unerfahrene Politikerin vergeben wurde. Erfahrung und politische Kompetenz sind für mich mit Sicherheit keine Frage des Alters. Übrigens ist Frau Dr. Köhler nunmehr seit drei Wahlperioden Mitglied des Deutschen Bundestages und hat in dieser Zeit innerhalb Ihrer Fraktion bereits wichtige Ämter und Positionen bekleidet. Auch die von Ihnen bemängelte fehlende Konstanz bei der Ressortbesetzung vermag ich nicht zu erkennen
Das war die Antwort von MdB Spatz zu meinen Bedenken hinsichtlich der Eignung von Frau Schröder auf abgeordnetenwatch.de.