Eine Lanze für Michael Stürzenberger

Die „Weißmann-Stürzenberger-Kontroverse“, aus der seit Martin Lichtmesz‘ Artikel „Weißmann, Stürzenberger und das Elend der Islamkritik“ zusehends eine Lichtmesz-Stürzenberger-Kontroverse geworden ist, ist gestern von Martin Lichtmesz in diesem Blog um ein weiteres Kapitel bereichert worden. Die Antwort auf Stürzenbergers giftige Unterstellungen war notwendig, und Lichtmesz hat diese Unterstellungen – die ja letztlich nicht nur ihm galten, sondern der gesamten Neuen Rechten und ihrer politischen Theorie – Punkt für Punkt zerpflückt. So weit, so gut.

Weniger gut und Anlaß für meinen Artikel sind die letzten drei Absätze, die ich deshalb hier noch einmal zitiere:

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Manfred Kleine-Hartlage auf Sezession im Netz
Kategorie(n): Ereignis, Heute
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1,940 Wörter | Ein Kommentar

Zum Originalartikel: Eine Lanze für Michael Stürzenberger

8 Gedanken zu „Eine Lanze für Michael Stürzenberger“

  1. Ich war gespannt auf Deinen Artikel und wurde nicht enttäuscht. Ich kann Dir eigentlich zu 100% zustimmen. Gerade daß Du Dich mit den letzten Absätzen des Artikels von Martin Lichtmesz heranbegeben hast! Der Artikel war sehr gut. erst bei genau den Absätzen gab’s bei mir Widerspruch.

    Im Übrigen sehe ich gar keine Widersprüche.

    1. Was PI macht ist letztendlich notwendi – ganz praktisch. Daß die Einwanderung lebensbedrohlich geworden ist, die Muslime die Hauptgefahr sind, weil sie mit dem Islam über eine funktionierende Kriegerreligion verfügen, ist ja ganz unbestritten.

    2. Wenn PI, ihren Grundgesetzabsolutismus, „Befreiungs“-Gequatsche ernst nehmen, sehe ich sie nicht als Partner auf einem Teilabschnitt eines Weges, sondern schlicht eine dritte Partei. Ist das alles nur vorgeschobenes Gequatsche, so müssen sie sich die gleiche Verlogenheit vorhalten lassen – und zwar erkennbar von jedem – die sie zurecht den Massenmedien unterstellen. Das ist zumindest der falsche Weg.

    3. Viele Leser und Komentatoren von PI sind natürlich auf dem richtigen Wege. Dort liegt EIN relevantes Potential. Machen wir es einfach. Die Hälfte der PI-Leser sind einfach Jammerlappen, die andere nicht. Eine andere Einteilung dürfte ebenfalls 50% PI’ler mit ausreichend geistigem Potential sein, sich von dort weiterzuentwickeln. Das ergibt ca. 25% der Leser und Kommentatoren, bestenfalls, die eine Chance haben, sich aus der Bildzeitungsecke zu verabschieden und hier anzuklopfen. Den anderen 75% weist man die Türe, die sind nicht stubenrein.

    4. Die Wahrscheinlichkeit, „sich die Finger schmutzig zu machen“, ich weiß allerdings noch nicht, wie Lehnert dies ausfüllen wird, bewerte ich als hoch. Ich meine dies allerdings wörtlich. Sollte es soweit kommen, oder besser: damit es gar nicht erst soweit kommt (Sun Tsu), braucht man jede Menge Praktiker. Und Führungsanspruch haben dann nicht irgendwelche Rumfaselierer, sondern Entscheider, Vorbilder, Praktiker, Führungspersönlichkeiten.

    5. Ad „Praktiker“: Ist Stürzenberger ein Praktiker? Ja und nein. Ja, er „kann Medien“. Ende. Nein, er kann sonst nichts. Die Monstranz in Form des Grundgesetzes ist in meinen Augen lächerlich. So lächerlich, daß ich mich nicht überwinden kann, solche Leute ernst zu nehmen. Eine schlichte Begründung des BVerfG oder des BVerwG, die ich hier anführen könnte, ist schon zuviel der Worte. Selbst diese Andeutung schon! – Naja, einen kleinen Lacher kann man ja mal anschieben: Die 1. Eisenbahnkreuzungsverordnung nach § 16 Eisenbahnkreuzungsgesetz geht der bayerischen Landesverfassung vor. Selbstverständlich, Klippschule. Verfassungsgefasel!
    Und wie erklärt sich der geneigte Grundgesetz-Heilige-der-Letzten-Tage eigentlich Art. 146 GG? Und die Rechtsprechung dazu?
    Die Leute, die dies postulieren sind so kindisch naiv oder so verkommen, daß es eine klare Frage der – ja, wie nennt man dies bloß – Klassenhygiene (?) ist, sich mit solchen Vögeln nicht abzugeben. Der juristisch, wie politisch, wie psychologisch verzapfte „Grundgesetz-“ Unsinn, hat auch nichts mit wohltuender Schlichtheit oder Anpackermentalität zu tun. Das ist einfach Idiotenmentalität. Das wird keinen Erfolg haben, es ist unzweckmäßig.
    Ein Praktiker im Gas- und Heizungstechnikbereich wird einem etwas husten, wenn man Blödsinnigkeit als Praktikermentalität abtut. Der Praktiker weiß, was er tut. Und wer über das Grundgesetz faselt, muß nunmal juristische Kenntnisse im Staatsrecht haben, was wiederum allgemeine rechtskenntnisse voraussetzt. Beim Gasanschluß läßt man ja auch keinen Diplommathematiker oder Pressesprecher ran.

    6. Aber das alles wäre – wohl vielleicht unter Umständen gegebenenfalls noch irgendwie – überwindbar. Aber, eine Hürde zu überspringen ist Mindestanforderung: N.I.E.M.A.L.S., auch nicht einen Millimeter! Der Untergang des Ganzen, wenn es sein muß, ist in Kauf zu nehmen. Aber wer meint Deutschland sei „befreit“ worden, soll zur Hölle fahren! – Kein „Wir“, nicht Freund, nicht Verbündeter, nicht Partner. Feind. Nein: Lurch. Wer kein Rückgrat besitzt, ist schon der Art und Gattung nach kein homo sapiens. Von sapiens ganz zu schweigen.
    Es ist nicht nur etwa so, daß „die“ von mir eine solche Unterwerfungsgeste niemals bekommen können, sondern, daß ich von jedem verlange, der mit mir auf meiner Seite stehen will, sich von der „Befreiung“ befreit zu haben. Ich stehe nicht mit verängstigten Klemmschwuchteln in einer Linie. Sich von diesen kleinlichen Ängsten zu befreien und sich die regeln nicht diktieren zu lassen, ist das charakterliche Minimum. Nicht mit dem Feind zu paktieren, die mindeste Selbstverständlichkeit. Das ist Selbstselektion. Diesem Schwachsinn ist in meiner ganzen Familie niemand erlegen, denn in meiner Familie gibt es keine Lurche. Somit ist mir diese Prüfung erspart geblieben. Ich habe da wohl Glück gehabt, aber ich weiß auch, daß fehlendes Rückgrat, fehlende Klarheit eine Folge fehlender Erziehung ist.

    Das Befreiungsgefasel ist eine Kriegserklärung. Diese Hürden haben „die“ wissentlich und willentlich errichtet. Sollen die daran ersticken oder die Brocken ausspucken.

  2. Ich fand die Zusammenschau der „Debatte“ ganz erhellend. Auch wenn PI „dank“ Kewil eine sehr unappetitliche Angelegenheit ist, sammelt sich dort doch auch kritisches Potential. Wenn man was erreichen will, ist Bashing nicht zielführend. Was ich wirklich erstaunlich finde: Wie hälst Du das aus? Ich bin auch alter Linker, kann mich heute auch an konservativen Werten erfreuen, bin gegen Islamisierung und MultiKulti, aber marktradikale Nationalisten empfinde ich als zu unangenehm. Deine Bücher lese ich gerne, guter Schreibstil. Muss an der Uni liegen ;-). Vielleicht saßen wir sogar bei Hedda Herwig im selben Analysekurs. Mach weiter so. Du bist für mich ein Lichtblick in der Szene.

  3. Oh, danke. Ich habe mir abgewöhnt, Menschen nach ihren politischen Positionen zu beurteilen, und fühle mich auf der Rechten wohl, weil das dort – anders als bei den Linken – nicht üblich ist. Im Übrigen kenne ich keine „marktradikalen Nationalisten“; im Allgemeinen ist man entweder das eine oder das andere.

  4. Ja, vor langer Zeit war ich mal kurz mit Leuten von der Antifa organisatorisch vernetzt. Unglaublich bornierte, eindimensionale Menschen. Wenn ich ab und an in die JungeFreiheit schaue, da riecht es schon sehr neoliberal. Da sitze ich zwischen den Stühlen. Für die Linken bin ich zu rechts, für die Rechten zu links :-). Hast Du ein neues Buch in der Planung?

  5. Ich bitte um Vergebung, der folgende Buchtipp ist zwar OT, aber hier und da auf gute (und dazu preiswerte) Bücher hinzuweisen kann nicht falsch sein.

    Zur Zeit wird auf Amazon der umfangreiche Wälzer (ca 800 Seiten) „Skrupellos“ von Helmut Roewer verramscht (4,99 EURO). Eine wirkliche Fleißarbeit, in der Roewer detailliert und mit viel Sachverstand die Arbeit sowohl des deutschen, als auch des russischen Geheimdienstes in der Zeit zwischen ca. 1900 und 1945 detailliert darstellt und genau beleuchtet.
    http://www.amazon.de/Skrupellos-Machenschaften-Geheimdienste-Russland-Deutschland/dp/3936618461/ref=sr_1_sc_2?ie=UTF8&qid=1350668095&sr=8-2-spell

    Wer dieses Buch gelesen hat, der wird zugeben müssen, daß Helmut Roewer ein kluger und befähigter Mann ist, denn von Frühjahr 1994 bis Herbst 2000 war Helmut Roewer Präsident des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz. In seine Amtszeit fiel das Verschwinden der „Bombenbastler von Jena“, die als mehrfache Mörder in die deutsche Kriminalitätsgeschichte eingingen.

    Zu diesem Thema hat Roewer ebenfalls ein Buch geschrieben („Nur für den Dienstgebrauch: Als Verfassungsschutzchef im Osten Deutschlands“), daß just in diesem Monat im Ares Verlag erschienen ist, sicherlich ebenfalls lesenswert (steht auf meiner Wunschliste).
    http://www.amazon.de/Nur-f%C3%BCr-den-Dienstgebrauch-Verfassungsschutzchef/dp/3902732091/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1350668095&sr=8-1-spell

  6. Danke für die hervorragende Analyse, vor allem auch, was den „Kampf“ der herrschenden Klasse „gegen rechts“ betrifft: Es geht um „Ent-Eignung“ – und zwar nicht nur ökonomisch („Abschaffung Deutschlands“ durch die Euro-Politik), sondern auch geistig-kulturell: der „neue Mensch“ soll nichts Eigenes mehr sein eigen nennen können, womit er dem „entfesselten Kapitalismus“ und seinen ökonomischen Ausbeutern um so hilfloser und ungeschützter ausgeliefert ist. Als „lachender Dritter“ wird sich der Islam erweisen, wenn wir Merkel und ihre Verräter-Bande noch weiter gewähren lassen. Dass da PI was bewirken kann, erscheint mir doch fraglich. Es gehört für mich zum selben Lager, wie Merkel auch und steht wie sie im Dienst der mächtigen Israel-Lobby – nur eben als „controlled opposition“. M. a. W.: Den „Islamkritikern“ im Dienst dieser Lobby kommt es vorrangig darauf an, dass die DEUTUNGSHOHEIT in Sachen Islam und Islamisierung auf Seiten der Lobby und ihrer Vasallen bleibt. Nur ein „Freund Israels“ und des „Grundgesetzes“ soll definieren dürfen, was richtig ist: Die Abschaffung der Völker Europas durch Masseneinwanderung soll weitergehen bis zum bitteren Ende, nur der allzu auffällige Islam „stört“ dabei etwas – und deshalb lässt man PI ein wenig Dampf ablassen. Ausgerechnet den positiven Bezug auf die „Islamkritiker-Kritik“ Bahners zum Beleg für die „nationalsozialistische Gesinnung“ bei der „Sezession“ heranziehen zu wollen, zeigt die ganze geistige Verwirrung des Herrn Stürzenberger, der sich damit für mich endgültig disqualifiziert hat.

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