Der Mahdi und das Atomprogramm

Es mag für Manchen überraschend klingen, aber die Schia, also die im Iran, im südlichen Irak und Teilen des Libanons vorherrschende Glaubensrichtung des Islam, teilt einige wichtige Charakteristika mit dem Christentum.

Die Schia entstand bekanntlich nach der Schlacht bei Kerbela im Jahre 680, in der der Prophetenenkel Hussein mit seinen engsten Mitstreitern den Tod fand. Dieses Ereignis stellt den zentralen Bezugspunkt schiitischer Identität dar. Die Schia definiert sich also durch Bezugnahme auf Niederlage und Tod ihres Stifters – wie das Christentum.

Die Schia war deswegen lange Zeit vielerorts eine verfolgte Minderheit und ist es in Ländern wie Saudi-Arabien bis heute. Ihre prägende Phase erlebte sie also in einer ihr feindlichen Umgebung und in Opposition zu den Machthabern. Wie das Christentum.

Für den sunnitischen Islam typisch ist Anbetung der schieren Macht. Die Sunna neigt dazu, aus ihrer Fähigkeit, Anderen Gewalt zuzufügen, auf die Wahrheit und Richtigkeit des eigenen Glaubens zu schließen. Da diese Neigung im Koran verankert ist [siehe meine Themenanalyse des medinensischen Korans in Das Dschihadsystem, Kap. III.2. M., 21.01.2011], ist sie auch den Schiiten nicht fremd, sie ist aber durch historische Erfahrung gebrochen. Die Machtanbetung gehört zum Potenzial auch der Schia, zugleich aber verfügt sie, quasi als Widerlager, über eine machtkritische Perspektive, die der Sunna völlig fremd ist, die sie aber mit dem Christentum teilt.

(Weil das so ist, verfügt gerade der schiitische Iran als einziger von Islamisten regierte Staat über eine effektive Verfassung, d.h. über ein System von einander begrenzenden Institutionen. Da zudem nach schiitischer Vorstellung die einzig legitime weltliche Macht beim Zwölften Imam liegt, dieser aber in der sog. Großen Verborgenheit lebt und eines Tages wiederkehren wird, ist das Volk nach iranischer Staatstheologie befugt, sich in der Zwischenzeit selbst zu regieren – natürlich nur im Rahmen der Scharia, was in der Praxis von der theoretisch akzeptierten „Demokratie“ nichts übrig lässt; was aber andererseits nichts daran ändert, dass die schiitischen Theologen die einzigen sind, die einen Weg gefunden haben, die Demokratie – wenigstens als theoretische Idee – aus dem Islam abzuleiten.)

Diese machtkritische Perspektive hat aber im schiitischen Islam dieselbe dunkle Kehrseite, die sie auch im Christentum hat: Aus der Sicht einer verfolgten Minderheit, die ihren Glauben nicht, wie die Sunniten, durch Macht und Erfolg als „wahr“ ausweisen kann, stellt sich die Theodizeefrage („Wenn Gott allmächtig ist, warum gibt es so viel Übel auf der Welt?“) mit besonderer Dringlichkeit: „Wenn unser Glaube der wahre ist, warum hat Gott dann zugelassen, dass die Macht in der Hand unserer Feinde liegt?“

Und wie das Christentum kennt die Schia die apokalyptische Antwort auf diese Frage: Der Teufel ist der Fürst dieser Welt, aber das muss so sein, weil es zum Heilsplan Gottes gehört, dass das Böse die Welt beherrscht und die Guten, die wahren Gläubigen, eine Zeit der Drangsal durchmachen müssen, bis sie am Ende, wenn das Böse in einer gewaltigen Endschlacht zerschmettert wird, triumphieren! Dieselbe Idee – natürlich mit etwas anderer Terminologie – gibt es auch im schiitischen Islam

Man sieht daran, dass Machtkritik als Attribut einer Religion nicht immer etwas Positives sein muss: Sie kann konstruktive und demokratische Ideen begünstigen, sie muss es aber nicht. Die Sehnsucht nach der Zerstörung einer als verdorben und korrupt gedachten Welt schwingt bei religiös begründeter Machtkritik immer mit.

Diese Apokalyptik war als Unterströmung im Christentum immer vorhanden, und sie ist immer mal wieder an die Oberfläche getreten – man denke an die Wiedertäufer von Münster. Es ist wichtig zu sehen, dass es diese Tendenz auch in der Schia gibt, und wie sie sich dort auswirkt. Der seltsame Januskopf jedenfalls, mit dem der Iran uns entgegentritt – hier fortschrittlicher und moderner als die meisten anderen Länder der Region, dort mittelalterlich und fanatisch wie kaum ein zweites – entspricht genau der hellen und der dunklen Seite religiöser Machtkritik.

Für die nähere Zukunft ist dies ein äußerst beunruhigender Befund.

Die Erwartung des Mahdi (das „h“ ist kein Dehnungszeichen, sondern deutlich gehaucht zu sprechen), einer Art islamischem Messias, ist allgemeinislamisch, wird aber bei den Schiiten deutlich stärker betont und mit der Idee des Verborgenen Imams, seiner Wiederkehr und des Weltenendes verknüpft.

Es ist außerhalb Israels wenig beachtet worden, welche Rolle seit dem Amtsantritt Ahmadinedjads die Vorstellung von der unmittelbar bevorstehenden Wiederkehr des Zwölften Imam in der iranischen Propaganda spielt. Dass er irgendwann wiederkehren wird, daran glauben Schiiten so fest wie Christen an die Wiederkehr Christi (eine weitere Parallele).

Der Unterschied zwischen konventioneller schiitischer oder christlicher Rechtgläubigkeit und apokalyptischem Extremismus betrifft nun just den Zeithorizont. Wer in der Naherwartung der Apokalypse lebt, wird seinen Teil dazu beitragen, dass sie auch kommt!

Dies ist der Hintergrund, vor dem die Äußerungen des iranischen Präsidenten und das iranische Atomprogramm zu bewerten ist. Natürlich kann es sein, dass Ahmadinedjad bloß ein ungewöhnlich zynischer Demagoge ist, der seine apokalyptische Rhetorik wohlkalkuliert als politisches Mittel benutzt, ohne selbst daran zu glauben. Es könnte aber auch sein, dass er genau der religiöse Fanatiker ist, der er zu sein vorgibt.

Der folgende Text stammt aus:  Heinz Halm, Der schiitische Islam, und ist dankenswerterweise auch im Netz verfügbar:

“Schreckliche Vorzeichen kündigen das Erscheinen des Mahdi an:

Mitten im Monat Ramadân wird sich die Sonne verfinstern und entgegen der sonstigen Gewohnheit verfinstert sich der Mond am Ende desselben Monats.
In Ost und West wird das Land [vom Meer] verschlungen.
Die Sonne wird stillstehen vom Zeitpunkt ihres Untergangs bis zur Mitte der Zeit des Nachmittagsgebets; dann wird sie im Westen wieder aufgehen.
Schwarze Fahnen rücken von Ostiran heran, der Jemenit wird rebellieren, der Maghrebiner wird in Ägypten erscheinen und Syrien besetzen, der Türke wird das Zweistromland okkupierieren, die Byzantiner werden die Stadt Ramla [in Palästina] einnehmen.
Ein Stern erscheint im Osten, der so hell scheint wie der Mond; der Mond aber wird sich so krümmen, daß seine beiden Hörner sich fast berühren.
Eine Farbe überzieht den Himmel nach allen Horizonten, und ein Feuer wird sich im Osten zeigen und drei oder gar sieben Tage in der Luft schweben…
Der Euphrat schwillt an, so daß seine Wasser die Straßen von Kufa überfluten.
Sechzig Lügner treten auf und geben sich als Propheten aus, und zwölfe aus der Familie des Abû Tâlib werden behaupten, Imame zu sein…
Ein schwarzer Wind erhebt sich am Morgen, unddie Erde erbebt; Furcht erfüllt die Iraker und die Einwohner von Bagdad. Rascher Tod tritt hier und da ein; Eigentum, Leben und Ernte werden vernichtet, Heuschreckenschwärme erscheinen zu gewohnter wie zu ungewohnter Zeit, um über Ackerland und Ernte herzufallen, und von dem, was gesät wurde, wird kaum etwas geerntet.
Fremde werden sich streiten, und viel Blut wird in ihrem Streit vergossen; Sklaven erheben sich gegen ihre Herren, Häretiker werden in Affen und Schweine verwandelt. …
Ein Schrei ertönt vom Himmel, den ein jedes Volk in seiner eigenen Sprache vernehmen wird.
Im Zentrum der Sonne werden – jedermann sichtbar – ein Kopf und eine Brust erscheinen. Dann werden die Toten aus ihren Gräbern auferstehen und auf die Erde zurückkehren; sie werden sich erkennen und einander besuchen.
Dies alles wird enden in vierundzwanzig Wolkenbrüchen; durch die wird das Land, das tot war, belebt und gesegnet. Daraufhin werden alle Krankheiten und Leiden hinweggenommen von den Parteigängern (schî’a) des Mahdi – Friede auf ihm! -, die die Wahrheit glauben, und zu diesem Zeitpunkt werden sie wissen, daß er in Mekka erschienen ist, und sie werden hineilen, ihm beizustehen.

Das Jahr der Wiederkunft des Mahdi ist unbekannt, nur der Tag steht fest: der 10. Muharram, der Tag von al-Husains Martyrium bei Kerbelâ. Gegenüber der Ka’ba wird er auftreten.”

Eine sehr alte und sehr bekannte schiitische Prophezeiung. Wie muss ein solcher Text auf einen Menschen wirken, der daran glaubt, und der ihn mit den Ereignissen der letzten Jahre in Verbindung bringt?

In Ost und West wird das Land vom Meer verschlungen.

Tsunami 2004
Tsunami 2004

Die Sonne wird im Westen wieder aufgehen.

Atombombenversuch der USA, 1954

Schwarze Fahnen rücken von Ostiran heran.

Osama bin Laden und Mitstreiter von Al Qaida vor schwarzer Fahne

Der Jemenit wird rebellieren.

Die Familie Bin Laden stammt aus dem Jemen.
Die Familie Bin Laden stammt aus dem Jemen.

Der Türke wird das Zweistromland okkupieren.

Einmarsch der türkischen Armee im Nord-Irak, Februar 2008
Einmarsch der türkischen Armee im Nord-Irak, Februar 2008

Ein schwarzer Wind erhebt sich am Morgen.

Irak-Krieg: Schwarzer Qualm steigt vom getroffenen Post- und Kommunikationsgebäude auf.
Irak-Krieg, Bagdad 2003

Furcht erfüllt die Iraker und die Einwohner von Bagdad.

Irak-Krieg 2003: Luftangriff auf Bagdad, CNN-Bericht
Irak-Krieg 2003: Luftangriff auf Bagdad

Und so weiter. Wer an so etwas glaubt, der muss doch überzeugt sein, dass der Mahdi vor der Tür steht.  Ich behaupte nicht, dass die gesamte iranische Führung im Banne apokalyptischer Prophezeiungen steht. Etliche unterstützen das Atomprogramm vermutlich aus Gründen konventioneller Machtpolitik, ungefähr so, wie die konservativen deutschen Diplomaten und Generäle der Hitlerzeit. Laridjani dürfte so einer sein. Aber der ist gefeuert worden. Wieso?

Das Problem ist, dass die Entscheidungsträger im Westen ungefähr so denken wie die britischen Entscheidungsträger der dreißiger Jahre, die in Hitler nicht primär den Verfasser von „Mein Kampf“ sehen wollten. Wenn Ahmadinedjad ein apokalyptisch orientierter Fanatiker ist (und über Gesinnungsgenossen in der Führung verfügt), dann wird er sich an die Parole des von ihm glühend verehrten Ayatollah Khomeini erinnern, der Iran könne ruhig untergehen, solange nur der Islam siegt. Diese Bereitschaft, das eigene Land zu opfern, um einen angeblichen Weltfeind – und „rein zufällig“ sind es wieder die Juden – zu vernichten, erinnert ebenfalls an die jüngere deutsche Geschichte.

Wenn eine solche Politik in Deutschland betrieben werden konnte, wo es überhaupt keine entsprechende Tradition gab, um wieviel mehr muss man sie einem Land wie dem Iran zutrauen, wo das Selbstopfer für Allah als das Edelste gilt, was Menschen überhaupt tun können – und dies nicht etwa theoretisch und abstrakt, sondern, wie der Irak-Iran-Krieg in den Achtzigern bewies und die Unterstützung von Selbstmordattentätern der Hisbollah und Hamas bis heute beweist, höchst praktisch und konkret; einem Land, in dem Israel seit dreißig Jahren in deutlich apokalyptischer Sprache als Weltfeind verteufelt wird?

Dabei ist Israel aus iranischer Sicht nur „der kleine Satan“. Der große sind die USA, und zwar als Chiffre für den Westen insgesamt. Es wäre, von allen moralischen Bedenken abgesehen, eine Torheit ersten Ranges, wollte der Westen Israel so behandeln, wie er in den dreißiger Jahren die Tschechoslowakei behandelt hat. Und es würde sich in derselben Weise rächen.

Indem der Iran jüngst einen Satelliten ins All geschossen hat, hat er seine Fähigkeit dokumentiert, Interkontinentalraketen zu bauen.

17 Gedanken zu „Der Mahdi und das Atomprogramm“

  1. Dabei ist Israel aus iranischer Sicht nur “der kleine Satan”. Der große sind die USA, und zwar als Chiffre für den Westen insgesamt.

    Ein richtiger Punkt, der meines Erachtens auf ein entscheidendes Problem hinweist: Einerseits darf die Bedrohung Israels durch einen nuklear bewaffneten Iran keinesfalls kleingeredet werden. Andererseits ist Iran aber eben nicht nur eine Gefahr für Israel, sondern auch für den Westen und zahlreiche andere Länder im Nahen Osten. So gesehen stellt sich mir die Frage, ob der Verweis auf die Vernichtungsdrohungen gen Israel argumentativ nicht manchmal vielleicht „suboptimal“ ist. Denn bekanntlich ist die Unterstützung Israels für die Welt keine Herzensangelegenheit , so dass ein Verweis auf die eigene Bedrohung/den größeren Zusammenhang vielleicht auf weniger taube Ohren stoßen würde.

    Eine ähnliche Argumentation, sowie Verweise auf weitere Elemente der Prophezeiung findet sich übrigens in einem äußerst lesenswerten offenen Brief des ehemaligen iranischen CIA-Agenten „Reza Kahlili“ an Barack Obama, an dessen Übersetzung ich arbeite.

  2. Oh Gott! Ich hatte bis eben gehofft, irgendeiner würde mich vielleicht davon überzeugen, dass meine Überlegungen doch falsch sind und ich nur Gespenster sehe. Aber dieser Text ist ja noch viel konkreter und besser unterfüttert als meiner. Beeile Dich mit der Übersetzung! Diesen Text kann man gar nicht bekannt genug machen!

  3. Erschütternd luzide – jetzt ist mein Tag verdorben 😥

    Interessant ist nur, dass im Christentum derart apokalyptische Tendenzen seit geraumer Zeit keine Rolle mehr spielen – sicher ein Erfolg der Aufklärung und der Säkularisierung (auch wenn Du, Manfred, die aus Deiner Sicht negativen Folgen auch hoch bewertest, oder habe ich da was falsch verstanden?!).
    Ich fürchte aber, nach allem, was ich über den Islam weiss, ist eine Aufklärung dort intrinsisch NICHT möglich – es gibt tatsächlich nur schwarz und weiss, und keine Grauzone. Interessanterweise sind ja „gemäßigte“ Muslime genau die, die in wesentlichen Dingen entgegen dem Koran agieren – die anderen halten sich halt dran.

    Was schlägst Du als Maßnahme vor? Ich bin etwas ratos…

  4. Diese glaubhafte These über Ahmadinedschads gefährliche Weltuntergangsträume habe ich schon vor einigen Jahren von einem Politologen aus der Nähe von Stuttgart gehört (der übrigens Kontakte zum Verfassungsschutz hat und mit der baden-württembergischen Landeszentrale für politische Bildung zusammen arbeitet). In seinem Vortrag erläuterte er auch, wie Vertreter des „Euro-Islams“, wie z.B. Tariq Ramadan, ihren Islamismus verpacken.

    Wer diesen sehr kompetenten Herrn für einen Vortrag, ein Seminar oder eine Podiumsdiskussion gewinnen möchte (das Land Baden-Württemberg unterstützt das ggf. finanziell), kann von mir die E-Mail-Adresse bekommen. Einfach über das Kontaktformular auf meinem Blog melden!

  5. „Chaos, famine, and havoc will engulf the Earth. Major wars with dark clouds (atomic wars) will burn the Earth.“

    Benny Morris „westliche“ Antwort würde jedenfalls die letzte Prophezeihung erfüllen…

    „Die letzte Chance ist der Einsatz einer israelischen Atombombe, um das iranische Atom-Programm zu stoppen.“

    Kann man dem Wahn von Apokalyptikern zuvorkommen, indem man ihre Propheterie erfüllt?

    Interessanterweise gleichen sich die Eschatologien der monotheistischen Religionen ungemein, die jüdische erwartet ihren Moischiach ben Josef, der den Armilus besiegen soll, die Moslems erwarten Isa ben Mariam zum „Endkampf“ mit dem Dajjal, genauso wie radikale Evangelikale ihren Jesus 2.0 als zukünftigen Sieger über ihren Teufel erwarten.

    Die schenken sich da alle nichts…

  6. Auch wenn die iranische Führung die Bombe nur als Instrument rationaler Machtpolitik anstrebt, wären die Folgen desaströs. Der Iran hätte in Zukunft einen Freifahrschein für seine terroristischen Aktivitäten und könnte den Nahen Osten und den Rest der Welt ungestraft destabilisieren. Ferner würden nach dem Iran auch zahlreiche andere Staaten in der Region Atomprogramme beginnen – allein schon um sich abzusichern und ihren Status zu wahren. Ägypten, Saudi-Arabien und Syrien hatten bereits Atomprogramme am laufen und besitzen mindestens Kurzstreckenraketen. Auch die Türkei würde dann vermutlich nach der Bombe streben. Wir hätten dann zusammen mit Israel ein halbes Dutzend Atommächte, alle instabil, bankrott, untereinander und mit dem Westen verfeindet und direkt vor unserer Haustür.

    Mögliche iranische „Wahnsinnstaten“ werden außerdem nicht nur durch religiöse, sondern auch aus sehr weltlichen Gründen wahrscheinlich. Wie Manfres apokalyptischer Bruder bei der Asia Times, Sprengler, ausführt, leidet der Iran trotz Sharia unter ähnlichen Problemen wie wir. Eine niedrige Geburtenrate (1,5), starke Auswanderung und ausufernde Kriminalität/Suchtprobleme (Afghanistans Drogenfelder sind ja nicht weit). Die Erdölförderung lässt nach, ansonsten besitzt der Iran keine nennenswerte Industrie, da das Geld für Rüstung, Kriegsabenteuer und Verhätscheln der Elite draufgegangen ist. Der Iran wird also in 20-40 Jahren am Ende sein – es sei den, es gelingt Teheran, die schiitischen Gebiete im Südirak (viel Erdöl, hohes Bevölkerungswachstum) unter Kontrolle zu bringen. So um 2010 rum, wenn sich die USA von der Wirtschaftskrise geschwächt zurückziehen, der Irak noch instabil ist, noch genug wehrfähige Männer vorhanden und die Atomwaffen einsatzbereit sind, wäre eine einmalige Gelegenheit.

  7. Manfred, Du siehst mit Sicherheit keine Gespenster.
    Das Thema ist in politischen Kreisen mehr als nur bekannt. Genaugenommen dreht sich der ganze Konflikt genau darum.
    Eine lesenswerte Einschätzung des Washingtoner Instituts für Nahost-Politik dazu hier:
    http://www.thewashingtoninstitute.org/templateC04.php?CID=286

    Theologisch ist die Sache vor allem unter evangelikalen Christen ein großes Thema, da die Endzeit-Hadithe mit der biblischen Apokalyptik nahezu Identisch sind.
    Der Unterschied ist die Perspektive: Unser Messias ist ihr Ad’Dajjal und unser Antichrist ist ihr Mahdi.

    Mehr als nur gruselig, ein Krieg zwischen der Sonne und 12 Sternen einerseits und dem Sichelmond andererseits, in beiden Offenbarungen.

    Zum Beispiel ist das sprechende Tier auf seiten der Muslime:
    Qur’an: Sure 27: 82
    „Und wenn der Spruch über sie gefallen ist, werden Wir für sie ein
    sprechendes Tier aus der Erde hervorbringen, das zu den Menschen scharf
    sprechen wird,, da die Menschen unsere Zeichen Lehren nicht glaubten.“

    Die Quellen-Hadithe gibt’s hier:
    http://www.way-to-allah.com/dokument/DIE%20ZEICHEN%20DES%20JUNGSTEN%20TAGES!.pdf

  8. Vielen Dank, Quis ut Deus, die Quellenangaben hatten nämlich in dem von Mr. Moe verlinkten Text noch gefehlt.

    Was diese islamische „Zivilisation“ für ein Haufen Scheiße ist, lässt sich allein schon ablesen, dass man sich mit solchem Dreck auseinandersetzen muss, um die Politik eines Landes von der Größe Irans zu interpretieren. Das ist so, als müsste man Nostradamus kennen, um Frankreich zu verstehen!

  9. @Manfred:
    Die Übersetzung wird wohl leidern noch etwas dauern, da ich etwas hänge und andere Dinge Priorität haben.

    @Quis ut Deus:
    Irgendwie kriege ich das mit der zweiten PDF nicht hin. Wie ist der genaue Link?

  10. Ja, das Ausrufezeichen tut dem Link nicht gut. Danke Manfred für die Verlinkung in Deiner Liste.

    Zum Aberglauben der Akteure ist der verlinkte Text „Apokalyptik Politics“ interessant:
    Khamenei gehört zu der Schule von Masshad, früher ein Zentrum Arkaner Studien und okkulter Gruppen.
    Anti-Rationalist, Anti-Philosophist, glaubt nicht an den Nutzen von Vernunft gegenüber religiösen Texten.
    Und der gilt als weit weniger apokalyptisch und als rationalerer Politiker als Ahmadinejad!

    Ahmadinejad gehört zu einer Geheimgesellschaft, die die baldige Rückkehr des 12 Imams betreibt.

    Gholam Reza, Kopf der Iranischen Atombehörde hat zumindest Verbindungen zu dieser Gruppe.

    Muhammad Ali Ramin, Kopf der Holocaust Foundation und Berater des Präsidenten pflegt die Kontakte des Regimes zu deutschen Neonazis.

    Die Islamischen Revolutionären Garden und die Basij-Miliz sind vom Mahdismus durchdrungen.

    Der zentrale Satz aber lautet:
    „Es scheint, die Ideologie von Ahmadinejads Gruppe ist eine Mischung aus Sozialismus und Nazismus im islamischen Rahmen.“

    Naja, diesen Zusammenhang kennen wir ja zur Genüge.
    Und jetzt hat er genug Uran für die Bombe.

    Walid Shoebat sagte mal sinngemäß:
    „Der Islam ist nicht so gefährlich wie Nazi-Deutschland. Stellen sie sich für jedes islamische Land ein Nazi-Deutschland vor.“

  11. Danke für die Lesetipps; über die jüdische Apokalyptik weiss ich noch so gut wie nichts (abgesehen vom AT). Werd‘ mich mal einlesen.

    Es passt halt alles zusammen, und das finde ich einigermaßen gruselig.
    Selbst in der Bibel ist im apokalyptischen Zusammenhang ständig vom Sichelmond die Rede und jedes einzelne zerstörte Feindesland ist heute islamisch.

    Der Islam stellt sich dann paar Jahrhunderte nach der Bibel bewusst in den biblischen satanischen Kontext.
    Wer ausser Satan macht denn sowas,
    sich auf die Bibel beziehen und in allen Details die Rolle des Bösewichts übernehmen?

    Wie auch immer, das ist jetzt also Tagespolitik.
    Zumindest leben wir in spannenden Zeiten, man kann nicht klagen.

  12. Man darf bei all dem aber nicht vergessern, dass der Vorwurf des Apokalypsismus an die Gegenseite für jeden Kriegstreiber ein willkommener Hetzgrund ist — ob wahr oder nicht, denn entscheidend ist nur, dass sein Volk und seine Soldaten es ihm abnehmen, da er diesen dann die erforderliche Gehirnwäsche als die Retter der Welt verschaffen kann, was ja ebenso ein Apokalypsismus ist.

  13. der gekaufte frieden wird zu ende gehen, die islamische welt wird nun den pfad der religiösen irrationalität gehen,bis zum bitteren ende!!! wer dabei alles auf der strecke bleibt wird man sehen….ISRAEL WOHL MIT SICHERHEIT!!! vielleicht auch andere mittelmeeranrainer…..
    der islamismus der arabischen(türkischen) welt wird den weg jedes faschistischen systems gehen,,, untergang in der APOKALYPSE …..

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