[Dieser Artikel erschien ursprünglich in der „Zuerst!“, und zwar nach dem EM-Finale vor zwei Jahren, als Frankreich Portugal unterlag. Er ist aktueller denn je.]
Um ein Haar wäre die Fußball-Europameisterschaft von der Auswahl des französischen Fußballverbandes und damit erstmals von einer Mannschaft gewonnen worden, die eher wie ein Afrika- als wie ein Europameister aussah, so unübersehbar war das zahlenmäßige Übergewicht von Spielern mit nichteuropäischen Wurzeln. Haben die französischen Fußballfans, die dieser Mannschaft zujubelten, wirklich das in ihr verkörperte Menetekel übersehen?
Nicht mit statistischer Präzision, aber in der Tendenz doch überdeutlich ist diese Truppe das Spiegelbild einer Zukunft, in der die Nachkommen der Gallier, Franken und Römer, jenes Volk also, das wir meinen, wenn wir von „den Franzosen“ sprechen, im Land ihrer Väter nur noch eine geduldete Minderheit sein wird. Dabei wird niemand sich Illusionen darüber machen, daß Frankreich nur der Vorreiter einer Entwicklung ist, die ganz Europa droht, natürlich auch Deutschland.
Multikulti-Anhänger übertönen das selbst in ihnen bisweilen rumorende Unbehagen durch lautstarke Bekundungen einer von ihrer Ideologie postulierten Begeisterung über die Tatsache, daß es Menschen wie sie in hundert Jahren nicht mehr geben wird, falls die gegenwärtigen Trends anhalten:
Es wird dann nicht nur kaum mehr Weiße in Europa geben – es sei denn als bestaunte Kuriosa –, sondern mit ihnen werden auch die Multikulti-Anhänger, die verweibischten Männer, die Feministinnen, die Schwulenaktivisten, die Genderideologen, die veganen sitzpinkelnden ökumenischen Gutmenschen und erst recht die Antirassisten verschwunden sein. All diese Verwesungs- und Zerfallsprodukte der europäischen Kultur können nämlich nur so lange existieren, wie es noch etwas gibt, das verwesen und zerfallen kann, und die Emsigkeit, mit der sie daran arbeiten, mit dieser Kultur auch sich selbst zu beseitigen, ist anders als durch tiefen Selbsthaß nicht zu erklären.
Nicht nur islamistische Ideologen, sondern durchaus auch die Gutmenschen selbst – diese freilich nur insgeheim – sehen im Gutmenschentum eine Degenerationserscheinung, deren schiere Existenz genügt, die sie hervorbringende Kultur zu diskreditieren.
Daher auch die Inkonsistenz ihrer Propaganda: Jeder, der einwandern wolle, sei willkommen, aber die Marginalisierung der Einheimischen sei ein rechtsradikales Hirngespinst. Überfremdung gebe es nicht, aber es sei gut, daß es sie gebe. Nach einer Logik, der mit Argumenten beizukommen wäre, braucht man hier gar nicht erst zu suchen. Es handelt sich vielmehr um ein kompliziertes System von Rationalisierungen einer selbstzerstörerischen Neurose.
Daher braucht uns auch die nur scheinbare Begriffsstutzigkeit dieser Leute nicht zu wundern: Sie tun ja so, als wüßten sie nicht, daß es ein qualitativer Unterschied ist, ob in einer europäischen Nationalmannschaft auch der eine oder andere Spieler mit nichteuropäischen Wurzeln mitspielt – wie in Deutschland –, oder ob gerade solche Spieler das Bild der ganzen Mannschaft prägen – wie in Frankreich.
Könnte man im ersten Fall wenigstens theoretisch noch wohlwollend argumentieren, hier hätten Fremde sich in ein europäisches Volk „integriert“ (zumindest solange man die demonstrative Nichtidentifikation der meisten dieser Spieler mit diesem Volk ignoriert), so verkörpert der zweite Fall offenkundig eine Entwicklung, in der dieses Volk durch Fremde keineswegs ergänzt, sondern ersetzt werden soll.
Die meinungsformenden Eliten haben selbstredend ein Interesse daran, diesen Unterschied zu verwischen. Der Fußball ist ein Mikrokosmos, der seiner hohen symbolischen Bedeutung wegen naturgemäß das Interesse von Manipulateuren weckt:
Die unaufhörlichen „No-to-racism“-Kampagnen von Sportverbänden (die ihrerseits kaum als moralische Vorbilder taugen, allein schon, weil sie allen Grund hätten, ihre eigenen Augiasställe unter der Parole „No to corruption“ zu säubern, statt sich um anderer Leute angeblichen „Rassismus“ zu kümmern) haben keinerlei moralische Beweggründe, sie sind Manipulationskampagnen: Das Volk soll dazu gebracht werden, eine gegen die Fortexistenz europäischer (und nur dieser!) Völker gerichtete Entwicklung wenn schon nicht gutzuheißen – bis zu dieser Perversion dringen nur wenige vor, meist Akademiker, die diesen Eliten wenigstens ideologisch angehören möchten –, so doch zumindest stillschweigend hinzunehmen. Das Erziehungsziel ist erreicht, wenn die Nation sich mit einer Mannschaft identifiziert, die ihrerseits mit ihr, der Nation, nichts zu tun hat und nichts zu tun haben will. Daß diese Strategie zumindest in Frankreich bei gar nicht so wenigen Fans tatsächlich zu verfangen scheint: Auch darin liegt ein Menetekel.