Manfred Kleine-Hartlage: „Zerstörung und Selbstzerstörung Europas“

Vortrag und Diskussion bei der Konservativen Aktion Stuttgart, 10.Mai 2012:

[Das Video besteht aus acht Teilen; da ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, die Videos zu einem einzigen zusammenzuschneiden, stelle ich die acht Teile hier nacheinander ein.]

15 Gedanken zu „Manfred Kleine-Hartlage: „Zerstörung und Selbstzerstörung Europas““

  1. Hallo Manfred,

    Deine Ausführungen sind wie gewohnt hoch interessant, leider entspricht sowohl die Ton- als auch die Bildqualität (teilweise stark verwackelt) nicht der inhaltlichen Qualität. Das ist sehr schade, leider aber auch symptomatisch für die Vorgehensweise unserer Seite. Wie viel Mühe und Gedankenarbeit wenden konservative Autoren wie Du, Martin Lichtmesz, Thorsten Hinz und etliche andere auf, um den Hintergrund der politisch-gesellschaftlichen Bühne zu beleuchten und zu erklären und wie wenig Aufwand wird geleistet, um diese Gedankenarbeit ansprechend zu präsentieren.

    Schaut man sich dagegen die Gegenseite an, so verhält es sich gerade umgekehrt. Schlichteste Botschaften werden mit enormem Aufwand präsentiert. Die Gegenseite verwendet einen großen Teil ihrer Ressourcen für die Verpackung ihrer Botschaften, davon lebt ja auch die ganzen Werbebranche. Damit auch unsere Seite Wirksamkeit entfalten kann sollte Deiner Grundlagenarbeit auf der nächsten Ebene die Verpackungs- oder (ich weiß, ist negativ besetzt) Propagandaebene folgen, denn eine intellektuelle Auseinandersetzung mit der Thematik kann von der breiten Bevölkerung nicht erwartet werden. Was meinst Du dazu?

    • Das ist richtig, aber ich verfüge leider über keine Organisation, mit der ich solche Ereignisse selber auf die Beine stellen und sie dann entsprechend präsentieren könnte, und ich bin froh um die kleinen Gruppen und Organisationen, die mir helfen, meine Botschaft unter die Leute zu bringen, auch wenn die Präsentation dann nicht immer so professionell ist, wie sie sein sollte. Im übrigen werden die Menschen, die momentan überhaupt erreichbar sind, schon die richtige Entscheidung treffen, wenn sie vor die Wahl zwischen einem Stück Brot aus der ungewaschenen Hand und einem Klumpen Scheiße auf dem Silbertablett gestellt werden.

  2. Hallo Herr Hartlage,

    ich bin über Pi-News auf Ihre Seite geraten. Die Frage die in der Diskusion immer wieder aufgeworfen wurde ist, wer ist der große Strippenzieher hinter der Globalisierung / Masseneinwanderung / der Zerstörung Europas bzw. der christlich-abendländischen Kultur und gibt es denn überhaupt.

    Für mich gibt es denn. Er ist aber kein allmächtiger Mensch oder eine allmächtige Menschengruppe / die Freimaurer ect., die über ganze Generationen hinweg diese zerstörerischen Prozesse bewußt herbeigeführt oder verfolgt hätten sondern er ist der, welcher uns in den Evangelien Jesu als der wahre Herrscher dieser Welt gegenübertritt und vorgestellt wird. Satan zeigt Jesus bei der Verführung in einer Sekunde alle Reiche der Welt und sagt: „All das will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest“. Anbieten kann man einem aber nur was einem gehört.

    All die Prozesse die hier ablaufen sind nichts anderes als die exakte Erfüllung der biblischen Endzeitprophetie!

    Ich empfehle Ihnen dazu zwei Betrachtungen:

    a) von Theologen Gerhald Becker „Europa das kommende 8. Reich des Drachens“

    http://www.bibelbund.de/htm/2000-3-217.htm

    b) von Dr. Roger Liebi – Europa Hoffnung oder Illusion – Europa im Licht der biblischen Endzeitprophetie

    http://www.youtube.com/watch?v=gvXnlfuvXfI

    Die Audiovorträge von Dr. Roger Liebi im Internet rd. um erfüllte biblische Prophetie waren für mich absolute Augenöffner. Ich bin jetzt 41 Jahre alt und schon seit langem überzeugter Christ. Von (erfüllter) biblischer Prophetie wußte ich aber bis vor wenigen Jahren so gut wie nichts, da diese Dinge weder in der kath. noch der evang. Kirche Bedeutung haben (bzw. Kenntnis davon vorhanden ist) und vermittelt werden. Dr. Roger Liebi ist Dozent der STH Basel und ein absoluter Fachmann auf diesem Gebiet. Er hat mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht und weist z.B. alleine in Bezug auf die Person Jesu über 300 erfüllte Prophetien im AT nach.

    Zu finden sind seine Vorträge teilweise auf Youtube, vollständig auf sermon-online und die wesentlichen für den Einstieg unter http://www.cgmm.de/downloads/vortraege/referenten/roger_liebi

    Mfg

    Toni

    • Hallo Toni,

      auch ich habe mich mit biblischer Prophetie beschäftigt und achte sie.
      Dennoch ist zu bedenken, dass die Liste der Autoren und Prediger die meinten, diese Prophetien für ihre Zeit deuten zu können sehr lang ist. Die meisten haben geirrt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Prophetien sich nicht erfüllen werden. In der Tat ist die Zeit nah, und Wachsamkeit gefragt.

      Doch selbst wenn wir die aktuellen Ereignisse den Prophetien zuordnen, ist es doch so, das der Einzelne, ist er nun „gesteuert“ oder gehört er zu denen die „Steuern“ sich nicht von Verantwortung freisprechen kann. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.

      Da wir aber in einer Zeit leben, deren Umstände, wie im Vortrag hinreichend dargelegt, gesteuert sind (von wem auch immer) ist zu bedenken: Der einzelne, der z.B. aus seiner Heimat in Afrika o.a. flüchtet, zunächst mal vor allem sein Leben retten will. In der Regel trifft ihn ja keine Schuld an dem Dilemma in seinem Heimatland. (es gibt natürlich auch andere). Hier sind wir verplichtet zu helfen. (auch dafür gibt es ja genügend Hinweise in der Bibel). Das aber diese Flüchtlingsströme instrumentalisiert werden um Globalismus und Multikulti zu rechtfertigen, damit dann aber letzlich Europa destabilisiert wird ist das Fatale.

      • Hallo agrafe,

        weitgehend dakor, wobei hinsichtlich der muslimischen Flüchtlinge nicht nur naiv/gutmenschlich unterstellt werden darf, daß diese alle nur rein aus wirtschaftlichen Gründen flüchten sondern hier muß mittlerweile schon auch berücksichtigt werden, daß der „Auswanderungsdschihad“ seit langem Bestandteil der Ausbreitung des Islam / der Islamisierung der Welt ist.

        Als Verstandesmensch wird bei mir nichts einfach nur gutgläubig/naiv geglaubt sondern alles kommt zunächst mal auf den Prüfstand der eigenen Vernunft / des eigenen Verstandes / des eigenen Wissens. Denn es stimmt, im Internet findet sich zum Thema biblische Endzeitprophetie auch sehr viel unhaltbarer „Müll“ = krasse Fehlinterpretationen von christlicher Seite / von christlichen Sekten.

        Dr. Roger Liebi gehört für mich aber in eine ganz andere Kategorie. Sein Fach- u. Hintergrundwissen rd. um die Bibel und biblische Prophetie sucht in meinen Augen seinesgleichen und seine Interpretationen erscheinen mir großteils stimmig / nachvollziehbar.

        Ich empfehle Ihnen insbesondere auch folgende Betrachtungen / Audiovorträge von ihm:

        – „Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel“

        http://www.sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=20097&title=&biblevers=&searchstring=&author=0&language=0&category=0&play=0&tm=2

        – Ein Volk (die Juden) kehrt Heim

        – Israel und die besetzten Gebiete – wem gehört das Land, was sagt die Bibel?

        – Der verheißende Erlöser – Messianische Prophetie, ihre Erfüllung und historische Echtheit

        – Zeichen der Zeit, die Endzeitrede Jesu auf dem Ölberg

        Gruß Toni

  3. Wer für den deutschen Schuldkomplex verantwortlich ist?

    All die Deutschen, die nichts dabei empfinden, andere in ignoranter Selbstgerechtigkeit öffentlich anzuprangern.

    Da würde sehr wenig laufen, wenn sich nur der Zentralrat der Juden äußern würde.

    Hier in Estland lief eine Frau bei einer Militärparade mit Brillantenhakenkreuzohrring mit, wurde photographiert, ihr Vorgesetzer sagte was von einem alten estnischen Glückssymbol, aber das ist nicht der relevante Teil.

    Der relevante Teil ist, daß schließlich auch der estnische Präsident was sagen mußte.

    Und was hat er gesagt?

    „Also ich denke nicht, daß die Erklärung mit dem alten estnischen Glückssymbol perfekt ist.“

    Deutschen Politiker könnten sich auch so distanzieren, wenn sie es wollten.

    Sie sehen aber eher den Gewinn darin, lästige Konkurrenz auszuschalten.

    Das ist ja auch sonst so.

    Nehmen wir zum Beispiel mal Jörg Uckermann.

    Das hier ist gleichnishaft, prophetisch, wie gescriptet, ohne gescriptet zu sein, das Wirken Gottes:

    http://www.youtube.com/watch?v=Kbdp-aE_TLU
    http://www.youtube.com/watch?v=PKHQ7fPvU0Q

    Kurze Zusammenfassung.

    Uckermann will einen Antifa anzeigen. Die Polizei will nichts davon wissen. Kommt ein neuer Polizist, um sich über ihn lustig zu machen, und fragt, wie denn die Anzeige lautet.

    Sagt Uckermann jetzt, er hat den Hitlergruß gemacht. Die anderen beiden, welche das vorher mit der Antifa gehört haben, stehen daneben, sagen aber nichts. Stattdessen gehen alle drei hin, denn Hitlergrüße sind eine ernste Angelegenheit. Pro hält die Kamera drauf, er streckt den Arm aus, um sein Gesicht zu verbergen. Die Polizei ist sichtlich erschrocken: „Ist das jetzt echt ein Hitlergruß?“

    Während die Beamten sich mit dem Antifa Nazi beschäftigen, dreht Uckermann sich um, und sagt, jemand solle ihn in Ruhe lassen. Dann tritt er zu. Ein Beamter sagt: „Sie können die Frau doch nicht treten.“

    Mehr als ein Jahr vor NSU und Euro Rettungsschirmen.

    Wie gesagt, prophetisch, während die Polizei mit Nazis abgelenkt ist, tritt die Politik das hilflos am Boden liegende Volk.

    Naja, so viel dazu.

    Wer würde vor diesem Hintergrund sagen: „Ja, was Uckermann da gemacht hat ist falsch, aber er hat seine Strafe verbüßt und ist reifer geworden.“

    Niemand.

    Er hat ja sogar dabei noch was zum Thema Provokationen gelernt.

    Daß sie helfen können, das Image zu ruinieren.

    Jemand kommentierte: „Ein Fest für Stromberg Fans.“

    Tja. Allerdings.

    Würde jemand dieses Video im Fernsehen zeigen?

    Ich glaube nicht. 2/3 der Leute würden auf dem Boden rollen vor Lachen. Es stellt viel mehr bloß als nur Uckermann.

    Ich glaube auch, daß ihm das letztlich alles nicht schaden würde, wenn er bekannter würde. Sehe da Parallelen zu Berlusconi. Selbst die Antifa lacht darüber und kann nicht ernsthaft böse sein.

    „Der Nazi, den wir wollten.“

    Schwer für sie den Gedanken nicht zu haben, nein, unmöglich.

  4. Ein absolut brillianter Vortrag, Manfred, klasse! Und über Youtube können jetzt ganz viele erreicht werden. Gut wäre eine Verbesserung der Tonübertragung, wenn es Wortmeldungen aus der Zuhörerschaft gibt.

    Unterhaltsam der Auftritt des Schuldkultigen aus dem Publikum. Es gibt keine geschichtlichen Kausalitätsketten. Es erfolgt Ereignis A, dieses wird von der herrschenden Elite interpretiert und aus der Interpretation heraus erfolgt dann das Ereignis B. Der ubiquitäre Neunmalgescheite „denkt“, (aus den Neunmalgescheiten denkt es), daß ein jedes Problem „komplex“ sei. Eben nicht. Es geht einzig und allein um die Weiße Schuld („white guilt“) und die Fachkraft aus Österreich (Additainment).
    Aus dem Schuldkultigen spricht ES, nämlich der letzte Befehl damaligen Regierungschefs mit Hintergrund, daß unser Deutschland wegen seiner Niederlage vom Erdboden zu verschwinden hätte. ES kann sich beliebig – und keineswegs linear – verbreiten, man könnte aber auch beginnen, ES zu bekämpfen, ES zu entlarven, verspotten. ES kann auch verschwinden, wenn endlich mit der Aufarbeitung der Folgen der „Aufarbeitung“ begonnen wird. Höchste Zeit dazu.
    Der Schoß ist fruchtbar noch, der hasenschartigen Zivilreligion des „herrschaftsfreien Dialoges“, des zerstörerischen Satanskultes um den Leibhaftigen, den bildungs- und bürgertumsfeindlichen Vegetarier, Gesundheitsfanatiker und Sozialisten.

    Du hast Dich überaus wacker geschlagen mit Deinen klugen Ausführungen zur „Lechts-und-Rinks“-Verwirrung. Deine Herkunft macht es verständlich, welche Definition Du Dir von „links“ erarbeitet hast.
    Schon einmal was von dem ehemaligen Dutschke-Gefährten Frank Böckelmann gelesen? Böckelmann kann man auch heute nicht als einen Rechten beschreiben, nichtsdestotrotz finde ich, daß dieser Abkömmling der Frankfurter Schule DAS Buch überhaupt gegen die Arroganz der Fremden“liebe“ der Oikophoben geschrieben hat: „Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen“, Eichborn 1998. Die Nichtwahrnehmung des Fremden als höchst denkbare Form der Fremdenfeindlichkeit. Der Haß auf alle Bunte und Vielfältige, nur zur Beförderung internationaler „park-and-ride“ und „push-and-pull“-„Kommunikation. Das Konzentrat maximaler Intoleranz, die eigene kulturrevolutionäre Provinz bereits für die ganze Welt zu halten.
    Weiterhin „Die Welt als Ort“, Karolinger 2007 zum Thema Weltdorf („global village“) und auch „BERTELSMANN: Hinter der Fassade des Medienimperiums“.
    Mal abgesehen vom Inhalt ist Böckelmanns Stilistik überaus beeindruckend, sein scharfer analytischer Geist fasziniert vom ersten Satz an.

    Die „Lechts-und-Rinks“-Verwirrung kann man freilich nicht in einem kurzen Absatz abhandeln. Gerade PI dokumentiert m.E. ein Kuddelmuddel, das über Jahre eher noch zunimmt, statt das es aufgelöst wird. Dieses Chaos stabilisiert und befördert jedoch die Verbrechen der ESM- und EU-Betreiber.
    Grundsätzlich bin ich als Rechter der Meinung, daß eine Definition für den Partikularismus gegen den aggressiven und demokratiefeindlichen Internationalismus (oder Globalismus) die wertvoller Lösung wäre für unser freiheitliches Streben.
    Allerdings kann man die Zeichenkette „Partikularismus“ nicht „anfassen“ – es fehlt hier eine Reklame, die Millionen verstehen können, Schlagwörter für ein WIR!, die nicht so mißverstanden werden können, wie „links“ bzw. „rechts“. Oft haben die Linken doch recht, wenn Gysi das ESM-Verbrechen erklärt, wenn Elsässer auf die Hetze gegen den Iran nicht hereinfällt, wenn die Dittfurth sich damals bei den Grünen nicht von den VSA hat einkaufen lassen. Auch Baudrillard ist alles andere als links, aber mit der Zeit haben sich nur noch die „Rechten“ erbarmt, seine Bücher zu veröffentlichen und zu diskutieren.

  5. Hallo, Herr Kleine-Hartlage.
    ich habe jetzt diese Kommunikationsmöglichkeit entdeckt und schreibe hier noch einmal die schon an Sie gesendete E-Mail.
    Zur Diskussion am Donnerstag, 10. Mai 2012, in Stuttgart, die von ernster Sorge um die Zukunft des deutschen Volkes und um die Völker Europas geprägt war, möchte ich noch auf einen Punkt zu sprechen kommen, den ein hinter mir sitzender Fragesteller angesprochen hatte. Er fragte, wie es komme, dass sich die Völker Europas gegen die durch die massenhafte Einwanderung drohende Selbstauflösung nicht zur Wehr setzen. Zu dem, was Sie und andere an Richtigem dazu gesagt haben, möchte ich noch auf einen Grund hinweisen, der etwas tiefer liegt, aber mir sehr wesentlich erscheint:
    Die meisten Menschen in Europa haben kein über ein dumpfes Dazugehörigkeitsgefühl hinausgehendes Bewusstsein von der Eigenart und der Bedeutung der Kultur ihres jeweiligen Volkes. Damit fehlt ihnen subjektiv ein wesentlicher Identität stiftender Faktor. Das ist im Grunde auch nicht verwunderlich, denn die Kultur spielt im öffentlichen Bewusstsein nur eine untergeordnete Rolle. In meiner Schrift „EU oder Europa?“ schrieb ich dazu:
    „Die Verengung des öffentlichen Lebens auf das Politische, das wiederum fast völlig von wirtschaftlichen Fragen und Interessen beherrscht und instrumentalisiert wird, verdeckt, dass sich das Eigentliche des Menschseins im geistig-kulturellen Leben abspielt, durch das sich der Mensch erst über das Tier erhebt. Die Fragen nach der Erkenntnis der Welt, nach dem Woher und Wohin des eigenen Wesens, dem Sinn des Lebens, treiben das wissen-schaftliche, religiöse und künstlerische Streben des Menschen hervor, in dem sich sein über eine tierische Existenz hinausgehendes Menschentum entfaltet.
    Das Wirtschaftsleben dient ja lediglich der Sicherung und dem Komfort der leiblichen Exis¬tenz und ist vom entsprechenden Verhalten des Tieres nicht im Prinzip, sondern nur durch die größere gedankliche Raffinesse unterschieden, durch die der Mensch seine durch den Leib be¬dingten Bedürfnisse zu befriedigen sucht.
    Während sich das Leben des Tieres aber weitgehend in der Sicherung seiner irdischen Exis¬tenz erschöpft, bildet das Wirtschaftsleben des Menschen erst die Grundlage, um darauf sein eigentliches Menschsein, seine seelisch-geistige Entwicklung entfalten zu können.
    Die Wirtschaft hat eine dienende Funktion für die Kultur, letztlich bis zu deren selbstloser Finanzierung, hat sie dem Schul- und Hochschulwesen des Geisteslebens schließlich auch alle Fähigkeiten und Innovationen zu verdanken. Politik und Recht haben beiden zu dienen, indem sie den jeweils rechtlichen Rahmen bilden, in dem sich Wirtschafts- und Geistes-leben ihren inneren Bedingungen nach optimal entfalten können.“ (S. 4)
    Dadurch, dass das Wirtchaftsleben permanent in den Mittelpunkt des Lebens und des Be-wusstseins gestellt wird, fesselt man die Menschen an das Niveau eines höheren Tieres.
    Liegt das auch im Plan der „Neuen Weltordnung“? Jedenfalls haben diejenigen, die die Medien und die Regierungen an ihren Fäden ziehen, die Macht dazu. Und den Regierungen ist es deshalb möglich, weil der Staat das Kulturleben und vor allem seinen Quell: das Schul- und Hochschulwesen, in den Händen hat und weitgehend nach den Vorstellungen der herrschenden Kaste reglementieren und instrumentieren kann.
    Der omnipotente Staat lässt also schon das Kulturleben gar nicht zur freien Entfaltung kommen.
    „Im französischen Absolutismus ausgebildet und von Napoleon vervollkommnet, hat er sich über ganz Europa verbreitet und den Übergang zur parlamentarischen Demokratie unbeschadet überstanden. Auch in der heutigen Demokratie wird das kulturell-geistige Leben vom Staat reglementiert und auch alimentiert, nur dass an die Stelle des absoluten Fürsten die „Elite“ der Abgeordneten, faktisch eine Parteienoligarchie getreten ist.
    Der Ruf nach dem Selbst- und Mitbestimmungsrecht des einzelnen Menschen hat zur – we¬gen der territorialen Größe – repräsentativen Demokratie mit ihren Wahlen geführt, die auch für das staatlich-rechtliche Gebiet der reinen Rechtsbeziehungen von Mensch zu Mensch im Prinzip notwendig ist; auch wenn sie für wesentliche Fragen noch der Ergän-zung durch Volksabstimmungen bedarf. Aus tief sitzenden obrigkeitsstaatlichen Denkge-wohnheiten hat man aber die zentrale staatliche Regelung in allen Lebensbereiche beibehalten und dadurch das Selbstbestimmungsrecht ins Private verdrängt und als gesell-schaftliche Gestaltungsgröße weitgehend ausgeschaltet.
    So ist die Demokratie für den Einzelnen zur „Zuschauerdemokratie“ geworden, in der sich seine Mitwirkung an der politischen Willensbildung darauf beschränkt, alle 4 – 6 Jahre seine Stimme im doppelten Wortsinn abzugeben und anschließend ohnmächtig zu verfolgen, was die Parteien und Politiker daraus machen.“ (S. 26)
    Mir scheint, dass in der Fesselung des Geistes- und Kulturlebens durch den omnipotenten Einheitsstaat letztlich der Grund, liegt, dass jeweils spezifisch eigene Kulturen der europä-schen Völker heute nur noch in Traditionen und Resten, aber kaum in ursprünglicher Gegenwart vorhanden sind.
    „Hinzu kommt, dass im Gefolge der beiden Weltkriege, die zur weitgehenden Abhängigkeit der Staaten Europas von Amerika geführt haben, das angloamerikanische materialis-tische Denken in Wissenschaft und Kultur und the american way of life – staatlich unter-stützt – Eu¬ropa überflutet haben und die Keime einer je eigenständigen Kultur der Völker überdecken, wenn nicht gar ersticken.“ (S. 34)
    Die europäischen Volkskulturen sind in ihrem Grunde spirituell. Lediglich England hat durch seinen wissenschaftlichen Empirismus eine Neigung zum Materialismus. Dieser ist aber, natürlich vor allem auch durch die vom Staat eingerichteten Schulen und die Medien, zur beherrschenden Geisteshaltung geworden.
    „Der Einheitsstaat, diese Mischung aus absolutistischer staatlicher Beherrschung aller Lebensgebiete und verzerrter Demokratie, in der der Einzelne seine Beherrscher wählen kann, dann aber zum Zuschauen verurteilt ist, wird nun in der EU auf ein übernationales Gebilde übertragen: einen bürokratischer Moloch, in dem der einzelne Mensch noch weniger Einfluss auf das Handeln einer internationalen politischen Klasse nehmen kann. …Damit vervollständigt die EU die Unterdrückung des Geisteslebens der Völker Europas erst, indem sie die Völker ganz zum Verschwinden bringt. Die freie Individualität des Menschen, wie sie sich durch die Vielfalt seelischer Bega¬bungen in den verschiedenen europäischen Völkern zur Entfaltung bringen will, wird in einer riesigen, alles egalisie-renden Staatsmaschine erdrückt und zum funktionierenden Teilchen verformt, dem kein Ausweg mehr bleibt.“ (S. 36; 44)

    Dem kann man nur entkommen, wenn der Staat auf seine eigentlichen Kernaufgaben, die äußere und innere Sicherheit, reduziert wird und keine inhaltlichen Regelungen für das Wirtschaftsleben und das kulturelle Leben mehr treffen darf. In diesen können sich dann innerhalb des Rechtsrahmens, den der Staat setzt, die Menschen selbst bestimmen und horizontal organisieren, d.h. jeweils selbst verwalten. Es entstünde also eine dreigegliederte Gesellschaft mit drei relativ selbständigen Verwaltungen, die direkt mit den jeweiligen der anderen Völker zu kooperativen Verbindungen kommen können. Die EU würde im Orkus verschwinden.
    Dann wäre auch den Hintergrundkreisen die Möglichkeit genommen, über den nationalen oder einen europäischen Staatsapparat reglementierenden Einfluss auf Wirtschaft und Kultur der Völker zu nehmen und das Selbstbestimmungsrecht des Menschen auszuschalten.

    • Hallo, Herr Ludwig,

      überaus anregende Ausführungen von Ihnen! Wie Sie richtig anmerken, sind die Kulturen der verschiedenen Völker subjektiv, diese Heimaten gewähren Zugehörigkeit. Sie gelangen – mir ganz aus der Seele sprechend – zur Betonung des Eigentlichen. Wer das Eigentliche pflegt, entzieht sich als Häretiker dem Toleranzdiktat der Moderne, sich ganz beliebig mit allem gemein machen zu müssen. Das Besondere, Abgesonderte, Eigentliche ist im Gegensatz zum gemeinen Besitz etwas, das einer räumlichen Dimension bedarf und freilich nicht allen sieben Millarden Erdbewohnern in gleicher Weise zueigen ist.
      Ihre Begrifflichkeit bezüglich des Wirtschaftens scheint mir mit der meinigen nahezu deckungsgleich zu sein, wenn Sie die Notwendigkeit des Wirtschaftens zwar keineswegs negieren, aber als eine Überlebensnotwendigkeit beschreiben, als bloße Voraussetzung für das eigentliche Leben, denn der Mensch lebt nicht nur vom Brot alleine.

      Denke, daß man es in Anbetracht der zwingenden Überlebensanstrengungen mit dem Konstrukt der Realität zu tun hat, also mit dem Geld und mit allerlei sonstigen Zahlenmaßen wie Anzahl von Bewohnern einer Region, Gewichten, Entfernungen, Zeitangaben etc. Zusammengefaßt: Quantitäten.
      Die Subjektivitäten, die Sie hier sympathischerweise einfordern, sind hingegen Qualitäten, die nicht allerorten beliebig ausgetauscht („kommuniziert“) werden können, wie es bei Quantitäten wie z.B. Dollarkursen international freilich der Fall sein mag. Man muß sogar konzedieren, daß viele Qualitäten mutmaßlich weder ausgetauscht werden können, noch daß es irgendeinen Grund gibt, daß sie ausgetauscht werden müssen. Heimat ist eigentlich immer nur dort, wo man sich nicht erklären muß. Bin ein überzeugter Partikularist und sehe keine Notwendigkeit, einem Japaner oder Chinesen erklären zu müssen, was mich antreibt und was den Kern meiner Subjektivivität ausmacht. Radikale – und somit ganz tief verwurzelte – Heimat heißt noch mehr: Es gibt noch nicht einmal einen zwingenden Grund, daß sich jemand, der eine Heimat heute noch besitzen darf, sich überhaupt seiner eigenen Subjektivität und damit Wirklichkeit bewußt sein muß.
      Im Rahmen meiner Begrifflichkeiten diskriminiere ich diese Subjektivität, die einen begrenzten Raum erfordert, als Wirklichkeit von der tendenziell internationalistischen Realität. Ein ganz besonderer, gediegener Ort also, wo auf ganz bestimmte Angehörige einer Familie, eines Stammes oder eines Volkes etwas ganz Besonderes wirkt.
      (Im Grund ist der Partikularist immer der, der das „Bunte“, die „Vielfalt“ zu schätzen weiß und überaus „weltoffen“ und „tolerant“ ist, weil er außerhalb seiner subjektiven Wirklichkeit etwas Fremdes erwartet und dieses nicht zwanghaft seinem ja „nur“ Eigenen unterwerfen muß. Hier hat ein unglaublicher semantischer Betrug stattgefunden.)

      Nun möchte ich behaupten, daß sich hier der ganze alte Konflikt zwischen der Kultur und der Zivilisation – wenn man sich an Thomas Mann in seinen jungen Jahren erinnern möchte („Anmerkungen eines Unpolitischen“) – dem Mammon (wörtlich übersetzt „Kot der Hölle“) und dem Glauben, oder, weniger melodramatisch, zwischen der angelsächsischen „education“, also der Zurichtung der Edukanten nur für die Realität, bzw. der deutschen Bildung, der Auseinandersetzung mit der Realität sowohl als auch mit der Wirklichkeit, abzeichnet.
      Die internationalistische und überaus aggressive Realität hat nun zunehmend immer mehr Raum erobert. Jahr für Jahr verschwinden Subjekte aufgrund der Macht der Realität, z.B. und vor allem der Dollares wegen. Dieses Konstrukt – diese Abstraktion – zieht sehr viel Macht an sich, weil Wirklichkeit nun einmal naturgemäß nicht „kommuniziert“ werden kann wie Börsenkurse oder Wasserstandsmeldungen.
      Jeder Einzelne muß sich entscheiden, ob er sich von der aggressiven internationalistischen Realität nun vernutzen läßt und sich mehr oder minder defaitistisch an das weltweite Kommunikationsnetz anschließt, das seinen Datenaustausch auf Quantitäten begrenzt, oder ob er rückwärtsgewandt, an seiner organischen Herkunft orientiert, seine Wirklichkeit zu verteidigen bereit ist.
      Hier zunächst abbrechend: Um die lokale Wirklichkeit, um unsere deutsche Heimat, um die ganz besondere Kultur der Europäer bzw. der Weißen schlechthin, ist es miserabel bestellt. Leider ist die Aufklärung schon lange totalaufgeklärt, will heißen, anders als die Dorfschöne, die sich ihrer Anmut doch lieber im Spiegel versichert, ist die Totale Aufklärung und die fundamentalistisch-aggressive internationalistische Realität blind, sie reflektiert sich nicht mehr selber, kann sich nichts anderes mehr vorstellen als sich selber als unüberschreitbares Ganzes und sie wird es nicht selber wagen, ihr häßliches Gesicht dem Spiegel entgegenzuhalten.

      Mit freundlichen Grüßen
      Gottfried

Kommentare sind geschlossen.