Eurobonds längst beschlossene Sache?

Friederike Beck („Das Guttenberg-Dossier“) schreibt in ihrem Blog:

Am Wochenende meldete sich Bert Rürup, jahrelang Chef der fünf Wirtschaftsweisen in Sachen Eurobonds und Transferunion zu Wort: „Jetzt die Wahrheit sagen. Umstrittene Eurobonds sind dem früheren Wirtschaftsweisen zufolge längst beschlossene Sache.“ (GA Bonn vom 27./28.8.2011).

Damit folgt Rürup einem bereits bekannten Muster: Zunächst wird der Wähler, die Öffentlichkeit, das Volk getäuscht, es wird beschwichtigt, abgewiegelt, abgestritten. Dann, nach einer Zeit, wird dazu aufgerufen, dem Volk reinen Wein einzuschenken, die Wahrheit zu sagen.

Derjenige, der „mutig“ die Wahrheit überbringt, umgibt sich wie selbstverständlich mit dem Nimbus des Anständigen, ja Heldenhaften. Die Medien erliegen regelmäßig seinem Charme.

Jedoch, es handelt sich hier in mehrfacher Hinsicht um eine Travestie und eine ungeheure Dreistigkeit:

Da wird jahrelang gelogen und beschwichtigt. Die Blaupause scheint für Deutschland das Ongaschemong in Afghanistan zu sein: Brunnenbohren, edle Verteidigung der Menschen- und Frauenrechte, eine militärisch gesteigerte Form der Entwicklungshilfe, alles – nur nicht Krieg findet dort statt, schon gar nicht ein Angriffskrieg. Die Soldaten dort versterben nur durch Unfälle oder böswillige Einheimische, sie fallen nicht. „In Ausübung ihrer Dienstpflicht“, wie am Bendlerblock in Berlin zu lesen ist. Nicht in Verteidigung ihres Vaterlandes, wie im Grundgesetz gefordert wird. Als nach Jahren der Öffentlichkeitstäuschung und des verbalen Lavierens ein nunmehr zurückgetretener Verteidigungsminister von „kriegsähnlichen Zuständen“ spricht, bricht ohrenbetäubender Beifall los: Ein Held ist erschienen, ein Wahrheitsheld, ein mannhafter Minister der wahren Worte. Mutig, mutig, einfach tollkühn.

Ob dieses plötzlichen Hereinbrechens der Wahrheit wie betäubt und geblendet von ihrem stahlenden Licht, lauschen wir dankbar den Worten der nunmehr zur Wahrheit Bereiten unter dem Beifall der Medien und vergessen darüber Jahre der Unwahrheit und Lüge, der Vertuschung und Vernebelung, der Wählertäuschung und Volksverarsche gerne.

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19 Gedanken zu „Eurobonds längst beschlossene Sache?“

  1. Ansichten

    „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
    Jean Claude Juncker,
    SPIEGEL 52/1999

    „Die Geschichte sagt uns, Länder, die eine gemeinsame Währung haben,
    die führen nie Krieg gegeneinander.“
    BK Angela Merkel
    am 7.9. 2011 im „Deutschen Bundestag“ als Erklärung, warum der Bestand des „Euro“ eine Frage von Krieg oder Frieden sei.

    Ist Weltfriede möglich?
    Telegraphische Antwort auf eine amerikanische Rundfrage:
    (1936)

    Die Frage, ob der Weltfriede je möglich sein wird, kann nur ein Kenner der Weltgeschichte beantworten. Kenner der Weltgeschichte sein heißt aber, die Menschen kennen, wie sie waren und immer sein werden. Es ist ein gewaltiger Unterschied, den die meisten Menschen nie begreifen werden, ob man die Geschichte der Zukunft betrachtet, wie sie sein wird oder wie man sie gern haben möchte. Der Friede ist ein Wunsch, der Krieg eine Tatsache und die Menschengeschichte hat sich nie um menschliche Wünsche und Ideale gekümmert. Das Leben ist Kampf unter Pflanzen, Tieren und Menschen, ein Kampf zwischen einzelnen, Klassen der Gesellschaft, Völkern und Staaten, ob er sich nun in wirtschaftlichen, sozialen, politischen oder militärischen Formen abspielt. Es ist ein Kampf um die Macht, seinen Willen, Vorteil oder seine Meinung vom Nützlichen oder Gerechten durchzusetzen, und wenn andre Mittel versagen, wird man immer wieder zum letzten greifen, der Gewalt. Man kann den einzelnen, der Gewalt anwendet, einen Verbrecher nennen, eine Klasse revolutionär oder Landesverräter, ein Volk blutdürstig, aber das ändert nichts an der Tatsache. Der heutige Weltkommunismus bezeichnet seine Kriege als Aufstände, Kolonialreiche als Befriedung fremder Völker, und wenn die Welt ein Einheitsstaat wäre, würde man die Kriege Aufstände nennen. Das sind alles nur Unterschiede in Worten. Es ist eine gefährliche Tatsache, daß heute nur die weißen Völker vom Weltfrieden reden, nicht die viel zahlreicheren farbigen. Solange einzelne Denker und Idealisten das tun – sie haben es zu allen Zeiten getan –, ist es wirkungslos. Wenn aber ganze Völker pazifistisch werden, ist es ein Symptom von Altersschwäche. Starke und unverbrauchte Rassen sind es nicht. Es ist ein Verzicht auf die Zukunft, denn das pazifistische Ideal bedeutet einen Endzustand, welcher der Tatsache des Lebens widerspricht. So lange es menschliche Entwicklung gibt, wird es Kriege geben. Wenn aber die weißen Völker des Krieges so müde werden sollten, daß die Regierungen sie unter keinen Umständen mehr dazu bringen könnten, dann würde die Welt das Opfer der Farbigen sein, wie das römische Reich den Germanen zufiel. Pazifismus heißt, den geborenen Nichtpazifisten die Herrschaft überlassen, unter denen immer auch Weiße sein werden, Abenteurer, Eroberer, Herrenmenschen, die Zulauf finden, sobald sie Erfolg haben. Wenn heute in Asien eine große Erhebung gegen die Weißen stattfände, würden sich unzählige Weiße ihr anschließen, weil sie des friedlichen Lebens müde sind. Der Pazifismus wird ein Ideal bleiben, der Krieg eine Tatsache, und wenn die weißen Völker entschlossen sind, keinen mehr zu führen, werden die farbigen es tun und die Herrscher der Welt sein.

    Oswald Spengler
    Reden und Aufsätze.
    München 1937, S. 291-293

  2. Es gibt doch längst verkappte Eurobonds, das scheint der werten Frau Beck entgangen zu sein: Die Anleihenaufkäufe der EZB sind ein lupenreiner Eurobond, derzeit ca. 180 Milliarden Euro „Schrottpapiere“ wurden in neue Euros getauscht.

    Wer haftet?
    Na die Mitgliedsstaaten der EZB alle gesamtschuldnerisch.

    Wer behauptet das?
    Die gestern unterlegenen Kläger.

    Ist das nun ein Eurobond oder nicht?
    Klar, ist es, und es zeigt auch die Marschrichtung an, wenn Nationalstaaten zicken: Dann kauft die EZB eben weitere Schrottpapiere auf und fordert dann irgendwann „Nachschlag“ bei den Eurostaaten.

    Die EZB ist doch unabhängig, die darf das… ohne jede Parlamentsbeteiligung, ohne Haushaltsausschuss, und ohne Regierungschefs.

    Sie tat es, sie tut es, sie wird es weiter tun.
    Q E D

  3. Leider scheint die Desinformationsoffensive der Medien zur Wirtschaftskrise bei der Mehrheit zu funktionieren. Von Widerstand keine Spur, das wird sich in den kommenden Jahren bitter rächen, wenn viele Menschen ihr Vermögen einbüssen werden.

  4. Jürgen Stark, Chefvolkswirt der EZB ist zurückgetreten. Er gehörte, neben Axel Weber, zu denjenigen, die gegen die Verteilung des deutschen Volksvermögens an andere europäische Staaten angekämpft und diesen Kampf augenscheinlich verloren haben. Ein kompetenter, anständiger und verantwortungsbewußter Vertreter seiner Zunft ist abgetreten.
    Jürgen Stark versuchte zu retten, was leider nicht mehr zu retten war.

    Unsere politischen Entscheidungträger sind augenscheinlich fest entschlossen, dieses Land mit Vollgas an die Wand zu fahren.

  5. Einige Facetten der (Gesamt)Problematik hat einer meiner früheren Professoren, Gunnar Heinsohn, in einem Dreiteiler auf achgut.com beleuchtet (Auszug):

    “ …
    Deutschlands AAA-Rating wird noch nicht attackiert. Seine Titel gelten als sicherste der Menschheit. Doch 1970 steht das Land erst bei 800 Euro Staatsschulden pro Kopf gegen 25.000 heute. Damals liegt das Durchschnittsalter bei 34, heute bei 44 Jahren. Zwar nicht 40 Prozent wie in den USA, aber 20 bis 25 Prozent des Nachwuchses gelten ebenfalls als nicht ausbildungsreif. Bis 2050 soll das Durchschnittsalter 50 Jahre erreichen und die Bevölkerung von 83 auf 73 Millionen schrumpfen. Dass man hier nicht nur inkompetenter und sogar noch älter wird als in den USA, sondern obendrein auch weniger, lässt sich vor den Ratingagenturen nicht beliebig lange verheimlichen.

    Die Bundesrepublik garantiert die Schulden der übrigen Europäer, hat bekanntlich aber niemanden, der für sie einmal einspringen könnte. Besonders die blitzvergreisenden Staaten und Aspiranten der EU im Osten werden die Unfähigkeit zu weiteren Garantien alsbald offenbaren. Zwischen Lettland und Bulgarien wachsen – wie in Deutschland und Österreich auch – pro Frau nur knapp 1,3 Kinder auf. Man sieht seine Jungelite ziehen und steht ohne jede Attraktivität für kompetente Zuwanderer da. Selbst unter der irrealen Annahme, dass dort ab morgen niemand mehr weggeht, sackt die Bevölkerung zwischen Ostsee und Schwarzem Meer von knapp 160 Millionen 1990 auf nur noch 115 Millionen im Jahre 2050, während gleichzeitig das Durchschnittsalter auf 50 Jahre springt. Die Herrschenden von Riga bis Kiew, Bukarest und Sofia können schon heute ihren Rentnern und Unqualifizierten nur noch über Staatsanleihen ausreichende Monatsbeträge anweisen. Diese Papiere aber sind unverkäuflich, wenn nicht Deutschland für sie bürgt. Irgendwann brauchen 50 bis 60 Millionen ohne Versorgung Hilfe aus Berlin. Eine surreale Aussicht angesichts der bis 2060 auf 65 Millionen sinkenden Einwohnerzahl der Bundesrepublik bei gleichzeitigem Anstieg ihres Durchschnittsalters auf dann 54 Jahre und ungebrochen hohen Millionenzahlen bei den Sozialhilfeempfängern.

    Für eine Belastung à la Italien gibt es keine politischen Heftpflaster mehr und die Geheimnistuerei der EZB bei der Marktpreisverhinderung durch Ankauf italienischer Papiere hat etwas Anrührendes. Auch nur die Ankündigung einer Italienrettung triebe die Staatschulden der es garantierenden Länder wie Deutschland und Niederlande ebenfalls in Negativterrain. Einen Kaufkraftverstärker in Höhe von 8,9 Billionen Dollar, den Regierungen der Industriestaaten seit 2009 über Haushaltsdefizite in die Märkte drücken, kann es mithin nicht noch einmal geben. „Herr Ober, bringen Sie bitte Geld, ich möchte zahlen“, heißt das Prinzip dieses Aufschwungsbeschleunigers, der vielerorts trotzdem kein Wachstum bringt.

    Üppiger als je zuvor in der Menschheitsgeschichte greift hier der Privatbürger auf einen Steuersegen vor, den er als Staatsbürger per definitionem niemals verdienen kann und den er als Privatbürger, der jetzt schon knappst oder gar arbeitslos ist, auch nicht erarbeiten wird. Schließlich ist er kein Heinzelmännchen aus dem Märchen, das in der Nacht Wunder der Arbeit vollbringt. Nun aber ist auch das Tagwerk gefährdet, weil vielen Unternehmen der Bankensektor wegbricht, ihre eigene Verpfändungsfähigkeit schwindet, ihre Leute mit der Arbeit auch ihre Kaufkraft einbüßen und so selbst die Unternehmen herunterziehen, denen die Finanzierung für Innovationen noch einmal gelungen ist.

    Ein Neuanfang ginge dann nur noch über die Zwangsübertragung bisher nicht belasteten Bürgereigentums an den Staat, der damit eine neue Zentralbank ausstatten könnte, die mit diesem Kapital wieder eine besicherte Währung emittieren könnte.“ (Zitat Heinsohn)
    Quelle: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_zukunft_der_finanzkrise_teil_3/

  6. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der vergangenen Woche die Intervention auf dem Markt für Staatsanleihen verdoppelt. Sie gab an den 5 Handelstagen von Donnerstag bis vorletzten Mittwoch 13,3 Milliarden € für Titel “finanzschwacher” Euroländer aus. An den vorangegangenen 5 Handelstagen betrug die Summe 6,65 Milliarden €. Seit der Wiederaufnahme der vertragswidrigen Anleihekäufe am 4.8. 2011 hat die EZB ca. 55 Milliarden € für die Intervention ausgegeben, seit Beginn der Aktion im Mai 2010 mehr als 130 Milliarden €. (Quelle: FAZ).
    Durch die Anleihekäufe hat die Europäische Zentralbank erheblich an Reputation verloren. Der Nachfolger des französischen Patrioten Trichet als EZB-Chef, der patriotische Italiener Draghi, warnte vorsorglich seine Landsleute davor, sich zu sehr auf die Ankäufe der EZB zu verlassen, da “das Programm vorübergehend” sei.
    Die BRD hat bislang überdies etwa 70 Prozent eines Bundeshaushalts “rettungsschirmbedingt” verpfändet.
    “Wer bürgt ohne Pfand, dem sitzt ein Wurm im Verstand”, so lernen es die Jura-Studenten; aus Bürgschaften werden oft sehr schnell existenzzerstörende Schulden. Die „notleidenden“ Banken werden es den hilfreichen Politikern zu danken wissen. Angesichts der laufenden Verschwörung gegen Deutschland, Unterstützung vom BVG – Richter-Kreaturen dieses abgewirtschafteten Parteienstaates – zu erhoffen, war unwirklich gutgläubig. Es wird so kommen, wie Friedrich Dürrenmatt es für seine Literatur beschrieben hat: Eine Geschichte ist erst dann zu Ende, wenn sie ihre denkbar schlechteste Wendung genommen hat. Wir werden es erleben.

  7. Es wird so kommen, wie Friedrich Dürrenmatt es für seine Literatur beschrieben hat: Eine Geschichte ist erst dann zu Ende, wenn sie ihre denkbar schlechteste Wendung genommen hat. Wir werden es erleben.

    Früher hieß es dazu: Leute, kauft Kämme – es kommen lausige Zeiten. 😥

  8. Der bereits physiognomisch glatt und wenig sympathisch wirkende Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen, SPD-Mitglied, wechselt, wenn er als Nachfolger des zurückgetretenen Stark in das EZB-Direktorium kommt, direkt von der BRD-Regierung in die „unabhängige“ Europa-Notenbank, die ja -französisch frivol- ihre Unschuld schon lange verloren hat. Asmussen ist tief verstrickt in den rechtswidrigen Bail-out-Skandal, ein knechtischer Banken-Opportunist (s. Hypo Real Estate!) und steht symbolhaft für Deutschlands Auflösung in der wäßrigen Europasuppe. Die neue EZB hat einen italienischen Präsidenten, einen portugiesischen Vizepräsidenten und ein deutsches Direktoriumsmitglied, das sicher nicht für eine von der Nomenklatura unabhängige Notenbank steht. Deutschland ist unter die Räuber gefallen.
    Was kommt als nächstes? Big bang? Krieg oder Frieden…

  9. Der Gesetzestitel zeigt, daß die „Volksvertreter“ eher nicht wissen sollen, worüber sie da abstimmen: „Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Übernahme von Gewährleistungen im Rahmen eines europäischen Stabilisierungsmechanismus“. Wissen die hehr nur ihrem Gewissen verpflichteten „MdB“, worüber sie da mit welch` weitreichenden Folgen abstimmen? Wie steht es mit dem Gewissen der Willfährigen aller Parteien, dem der vereidigten Amtsträger und dem der „Einpeitscher“ des „Hohen Hauses“? Weiß Merkel, daß ihr Name künftig stets ursächlich mit dem Ruin Deutschlands und dem Untergang der eigenen Nation verbunden sein wird? Wieviele Abgeordnete sind intellektuell und moralisch schlicht überfordert, lassen sich aber in die Fraktionsdisziplin nehmen? Machen sich die Abnicker und die wenigen Wissenden des Hochverrats schuldig? Wenn ja, haben sie -trotz Immunität- Folgen zu gewärtigen? Aber vielleicht stellen sich diese Fragen nur altmodische, anständige Menschen. Wahlbürger, Steuerzahler, Deutsche…
    Selbst die System-Zeitung „Die Welt“ schrieb am 1.9. 2011:
    „Das Hauptproblem ist, daß viele Abgeordnete, die über diese Regelungen entscheiden werden, wichtige Details samt den Folgen mit Sicherheit nicht verstehen werden… Das Problem ist: Wichtige Regelungen sind entweder bewusst schwammig oder offensichtlich beabsichtigt kompliziert formuliert worden. Man könnte auf die Idee kommen, die Bundesregierung wollte die Parteien im Bundestag bewusst von allzu kritischen Detailfragen abhalten. Dabei sind die juristischen Feinheiten bei diesem Gesetzesentwurf essenziell. Denn einerseits ist der EFSF der Vorläufer zum Rettungsschirm ESM, der ab 2013 gelten soll – und zwar für immer. Und andererseits verspricht die Bundesregierung mit diesem Gesetz den Ländern der Euro-Zone so viel Geld zu deren Stabilisierung, dass jeder wissen sollte, wofür er seine Hand hebt. Die Folgen für die Finanzlage Deutschlands und damit die Bürger dieses Landes können verheerend sein, wenn die Volksvertreter die Bedeutung ihrer Abstimmung nicht verstehen. Davon aber kann man bei der Kompliziertheit dieses Gesetzestextes getrost ausgehen… Für eine Reihe von ihnen dürften Fachbegriffe wie ‚Zweckgesellschaft‘, ‚Rekapitalisierung‘, ‚Primärmarkt‘ oder ‚Sekundärmarkt‘ Fremdworte sein, deren Bedeutung sie sich mühsam in einem Lexikon der Finanzwissenschaft erschließen müssen. Und viele werden selbst nach dieser Lektüre nicht verstehen können, welche Kreisläufe sich in Bewegung setzen, wenn dieses Gesetz angewendet wird.“

  10. @G. Mogel: oh ja… wie mich diese scheinheiligen Zeitungsartikel ankotzen. Der Euro ist ja so heilig, ohne ihn bräche alles zusammen und wir müssen bis zum bitteren Ende den Euro Euro über alles verteidigen.

    Es ist wirklich eine Unverschämtheit gegenüber den Zeitungslesern, die Ursache des ganzen Problems zum Fetisch zu erklären, der unbedingt vor den aus ihm selbst resultierenden Problemen gerettet werden muss.

    Demnächst löscht die Feuerwehr nur noch mit Benzin – am besten Buchhandlungen, denken müssen wir ja nicht mehr.

  11. Ex-Finanzminister Steinbrück: „Gut investiertes deutsches Geld“

    „Natürlich müssen die Deutschen zahlen“: Ex-Finanzminister Peer Steinbrück hält die Umschichtung von Schulden kriselnder EU-Staaten für selbstverständlich. Die Währungsunion werde sich ändern müssen, fordert der mögliche Kanzlerkandidat der SPD im SPIEGEL.
    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,785573,00.html

    Das ist eine Kriegserklärung an das deutsche Volk.
    Angesichts dieser unverfrorenen Dreistigkeit eines Kretins, der möglicherweise demnächst unser Bundeskanzler wird, muss ich erst einmal die Luft anhalten.

    • @ Konservativer 11.9. 2011/ 21.05 h:

      „Man müsse den Menschen erklären, dass Deutschland politisch, ökonomisch und gesellschaftlich von der weiteren Integration Europas profitiere. „Das bedeutet: Natürlich müssen die Deutschen zahlen“, sagte Steinbrück, der ein möglicher Kanzlerkandidat der SPD ist. Aber das Geld sei gut investiert „in unsere und die Zukunft Europas, in Frieden und Wohlstand.“

      Ex-Finanzminister Peer Steinbrück im SPIEGEL

      Man fragt sich bei solch dumm-dreisten öffentlichen Äußerungen, wie es um die geistige Gesundheit dieses möglichen SPD-Kanzlerkanditaten bestellt sein kann. Sollte er -wovon auszugehen ist- psychopathologisch, abgesehen von politikeradäquaten Größenideen, unauffällig sein, dann müßte sich dieser multipel vereidigte Politiker, der die Ausplünderung Deutschlands an entscheidender Position mitzuverantworten hat, in jedem zivilisiert verfassten Staatswesen wegen Hochverrats verantworten.
      Wann rückt die Kavallerie aus und bringt den hybriden Steinbrück und alle weiteren Eidbrüchigen umgehend dahin, wo sie alle schon lange hingehören?

      Selbst wenn uns die Demut nicht vor der Hölle rettet,
      rettet sie auf jeden Fall vor der Lächerlichkeit.

      Nicolas Gomez Davila

  12. # Georg Mogel – Asmussen ist wahrlich ein „Expert“

    Im Mai 2005 stellten sich Angela Merkel, Michael Glos, Michael Meister und andere Mitglieder der CDU/CSU- Bundestagsfraktion an die Spitze einer politischen Bewegung, die in Deutschland für genau jene Verhältnisse sorgte, die sie jetzt beklagen.

    Den Abgeordneten um Merkel und Glos ging es in ihrer Anfrage (Bundesdrucksache 15/5496) primär um die Beseitigung von bestehenden “Hemmnissen” für True-Sale-Verbriefungen, sowie um deren gewerbesteuerliche Freistellung. Im selben Jahr, in dem Merkel gemeinsam mit der SPD die Mehrwertsteuer um 3%-Punkte erhöhte, setzte sie sich also dafür ein, daß die Banken ihre verhängnisvolle Schacherei mit Kreditpapieren auch noch gewerbesteuerfrei besorgen konnten.

    Die damalige Regierung Schröder/Fischer, allen voran das Bundesfinanzministerium, versicherten in ihrer Antwort vom 30.05.2005 u.a. „Um es Kreditinstituten zu erleichtern, Kreditforderungen zu verbriefen, wurden Zweckgesellschaften, die von Kreditinstituten Kreditforderungen übernehmen und verbriefen, gewerbesteuerrechtlich den Banken gleichgestellt.“

    2004 wurde die Lobbyorganisation True Sale International GmbH (TSI) gegründet. Sowohl in der “kleinen Anfrage” als auch die in der Antwort genannte „TSI GmbH“, für die sich insbesondere Angela Merkel zum Sprachrohr machte, ist nichts weiter als eine reinrassige Lobby-Vereinigung der deutschen Banken. So ziemlich alle ihre Zielsetzungen der TSI GmbH wurden in den letzten Jahren in Deutschland zu Recht und Gesetz – schließlich hat sich die TSI-GmbH kurzerhand in die Arbeit des Bundesfinanzministeriums integriert.

    Die Gesellschafter und Partner der TSI sind u.a. die Bayern LB, die West LB und die KFW. Mitglied im Gesellschafterbeirat der TSI ist Jörg Asmussen. Außerdem hat Asmussen noch folgende Posten: Mitglied im Mittelstandsrat der KfW, Verwaltungsratmitglied der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Aufsichtratmitglied Postbank, Aufsichtratmitglied IKB, Aufsichtratmitglied Euler Hermes Kreditversicherung (organisiert für den Bund die Hermes-Bürgschaften, gehört der Allianz), zunächst Ministerialdirektor im Bundesfinanzministerium, unter Peer Steinbrück Finanzstaatssekretär.

    Kungelei und Heuchelei auf der ganzen Linie.

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