Ich habe mich in diesem Blog bekanntlich schon des öfteren über die Illusionen lustig gemacht, die eine verblendete Journaille unter der Überschrift „Nahost-Friedensprozess“ unter die Leute bringt.
Wahrscheinlich wären die meisten arabischen Potentaten bereit, mit Israel Frieden zu schließen, nicht aber ihre Völker. Ein Jassir Arafat wäre zu einem Friedensschluss nicht einmal dann imstande gewesen, wenn er ihn gewollt hätte: Die notwendigen Kompromisse, ja allein schon das Zugeständnis, dass Israel ein legitimes Existenzrecht hat, hätte ihn vermutlich um seine Macht und die Islamisten ans Ruder gebracht. Bisher haben zwei arabische Staatschefs mit Israel Frieden geschlossen, und der eine – Sadat – wurde prompt ermordet. Welcher Machthaber möchte schon so enden? Bezeichnend ist auch, dass die Türkei, die praktisch als einziger muslimischer Staat mit Israel lange Zeit freundschaftlich zusammengearbeitet hat, in dem Maße auf Gegenkurs geht, wie die Re-Islamisierung voranschreitet. Das Problem ist der Islam, und da eine Ent-Islamisierung der arabischen Welt nicht zu erwarten ist – im Gegenteil -, wird der Nahostkonflikt nie enden und kann von Israel nur verwaltet und im Zaum gehalten werden.
Dies jedenfalls ist meine bisherige Analyse. Ich gebe zu, dass ich es als frustrierend empfinde, meine israelischen Freunden, die nichts sehnlicher wünschen, als endlich in Sicherheit und Frieden zu leben, mit dieser deprimierenden Auskunft abzufinden.
Ich habe deshalb über die Frage noch einmal nachgedacht: Vielleicht gibt es doch einen Weg, die Araber dazu zu bringen, die Existenz Israels als legitim anzuerkennen, und dies nicht nur auf dem geduldigen Papier staatlicher Verträge, sondern auch in den Köpfen der arabischen Massen. Der folgende Vorschlag mag aus meinem Munde exotisch, ja skurril klingen. Ich behaupte auch nicht, den Stein der Weisen gefunden zu haben; es handelt sich um ein Gedankenspiel – nicht mehr, nicht weniger:
Die Legitimität Israels beruht rechtlich auf zwei Säulen: zum Einen auf der UNO-Resolution 181, die von den Juden anerkannt wurde, von den Arabern aber nicht; zum Anderen auf der normativen Kraft des Faktischen: Das Völkerrecht anerkennt und legitimiert jeden de facto existierenden Staat, also jedes Gebilde, das innerhalb definierter Grenzen in der Lage ist, das Gewaltmonopol auszuüben und dabei über ein definiertes Staatsvolk verfügt. Anders gesagt: Israel ist durch westliche Rechtsauffassungen legitimiert, nicht aber durch islamische, nicht durch die Scharia.
Das Problem besteht nun darin, dass die Scharia aus der Sicht von Muslimen buchstäblich den Willen Gottes verkörpert. Die Grundkonzeption des Islam macht es unmöglich, Glaube, Recht und Politik voneinander zu trennen. Ein arabischer Staatschef kann aus der Sicht seiner Untertanen mit seiner Unterschrift gar kein Recht in dem Sinne setzen, dass eine moralische Verpflichtung zu seiner Einhaltung bestünde, jedenfalls nicht, sofern er damit gegen die Scharia verstößt. Das islamische Recht beruht auf Ideen von politischer Legitimität und Gerechtigkeit, die von Muslimen tief verinnerlicht worden sind und denen gegenüber staatliches positives Recht bedeutungslos ist.
Aus dieser Perspektive ist jedes Gebiet, das einmal zum Dar al-Islam gehörte, also unter muslimischer Herrschaft stand, für immer und ewig von Rechts wegen Teil des islamischen Machtbereichs, und ist jeder von Nichtmuslimen beherrschte Staat, der innerhalb dieses Gebietes errichtet wird, von vornherein ein Aggressor, gegen den die Muslime zum Dschihad verpflichtet sind. (An der Peripherie, etwa in Spanien oder Griechenland, mag man es gerade noch dulden, nicht aber im Zentrum. Bezeichnend ist auch, dass die Rückeroberung von „Al-Andalus“ – Spanien – in dem Moment wieder zum Thema wird, seit sie durch Massenmigration von Muslimen in den Bereich des Möglichen gerückt ist.)
Die westlichen Friedensillusionen beruhen auf dem tiefen Unverständnis westlich-liberal erzogener Menschen gegenüber dem religiösen Charakter islamischer Rechtsvorstellungen – oder auf der Hoffnung, Muslime zu westlichen Liberalen umerziehen zu können: ein Unterfangen, das ich als schlichtweg aussichtslos bezeichne, von der Frage seiner Legitimität ganz abgesehen.
Wer also will, dass Muslime von sich aus (d.h. ohne durch Drohungen dazu gezwungen zu sein) das Existenzrecht Israels anerkennen, muss einen Dreh finden, Israels territoriale, ethnische und religiöse Integrität und seine Unabhängigkeit mit der Scharia unter einen Hut zu bekommen. Hier gilt, was Walter Ulbricht über West-Berlin sagte: Wer auf einer Insel lebt, sollte das Meer nicht ignorieren.
Das islamische Recht fordert, dass es im Dar al-Islam nur solche Gebiete geben darf, deren Herrscher Muslime sind. Es ist nicht erforderlich, dass ihre Bevölkerung aus Muslimen besteht; auf die Herrschaft kommt es an.
Würde Israel einen Schutzvertrag mit einem islamischen Herrscher schließen, sagen wir: mit dem König von Jordanien, und dessen Oberhoheit anerkennen, dann wäre der Scharia möglicherweise Genüge getan.
Um Gottes Willen, wird jetzt Mancher sagen, das wäre ja ein Dhimmivertrag! Ja, rechtstechnisch wäre es genau dies, und ein solcher Vertrag führt dazu, dass es Muslimen untersagt ist, gegen ein Volk, das ihn abgeschlossen hat, Krieg zu führen; dieser wäre dann zumindest nicht als Dschihad zu legitimieren.
Die Scharia schreibt den Inhalt solcher Verträge nicht konkret vor. Es gibt zwar die klassischen historischen Präzedenzfälle, also Verträge, nach denen die Dhimmis ihre Waffen abzuliefern haben, keine Synagogen bauen und den Islam nicht kritisieren dürfen usw. Solche Bestimmungen wären für Israel selbstverständlich inakzeptabel. Aber wie gesagt: Das muss nicht drinstehen.
Für Israel wäre nur ein Vertrag akzeptabel, der seine faktische Unabhängigkeit unangetastet lässt, bei dem die muslimische Oberhoheit also rein symbolischer Natur wäre. Die Frage ist, ob ein solches Arrangement mit dem islamischen Recht vereinbar wäre.
Nun ja, ich bin nicht die Al-Azhar, aber in der islamischen Geschichte hat es durchaus Konstellationen gegeben, wo eine an sich geforderte faktische durch eine rein symbolische Herrschaft ersetzt wurde, ohne dass das islamische Recht dadurch verletzt worden wäre; überhaupt hätte die Scharia ihre legitimitätsstiftende Kraft wahrscheinlich längst eingebüßt, wenn sie nicht immer wieder an faktische Machtverhältnisse angepasst worden wäre. Dies war zum Beispiel in der Endphase des Abbasidenkalifats der Fall, als de facto unabhängige Machthaber bloß noch pro forma vom Kalifen bestätigt wurden; auch die osmanische Herrschaft zum Beispiel über Ägypten war zum Schluss rein fiktiver Natur. Es genügte, dass die Fiktion de jure anerkannt wurde.
Grundsätzlich sollte man nicht vergessen, welche Bedeutung die islamische Kultur mit ihren traditionellen Ehrbegriffen auch und gerade der symbolischen Ebene von Politik beimisst. Die Gründung Israels war aus islamischer Sicht eine Beleidigung Allahs, da sie Sein Recht verletzte; sie könnte durch einen symbolischen Akt, durch den Israel diesem Recht Genüge tut und sich als Teil des Dar al-Islam definiert, möglicherweise aus der Welt geschafft werden.
Des weiteren gehört zur Dhimmitude die innere Autonomie nichtmuslimischer Gemeinschaften. Zwar kenne ich kein Beispiel, wo diese Autonomie einem ganzen Staat gewährt worden wäre; es wäre zweifellos eine Innovation, aber immer noch eine, die sich auf dem Boden islamischer Rechtsvorstellungen bewegt.
Nimmt man beide Rechtsfiguren zusammen, also die Reduktion von faktischer zu symbolischer Herrschaft und die Autonomie nichtmuslimischer Gemeinschaften, dann könnte man Israel in das Dar al-Islam integrieren, ohne seine Unabhängigkeit zu gefährden. Ob eine solche Konstruktion tatsächlich funktioniert, würde letztlich von der Haltung der islamischen Rechtsgelehrten abhängen, speziell von denen, die der Muslimbruderschaft nahestehen. Falls die ihr Plazet geben, könnte es funktionieren; wenn nicht, sollte man es gar nicht erst versuchen.
Desgleichen wird deshalb nicht funktionieren, weil in der Tat so noch nicht vorgekommen. Es wäre obendrein eine Neuinterpretation bisheriger Thesen. Außerdem würde sich Israel de facto selbst erniedrigen. Es käme zu einer – formalen – Aufgabe seiner uneinhgeschränkten Souveränität und damit zur Verleugnung seiner Staatsgründungsidee.
Es gäbe aber eine sehr weltliche und auch pragmatische Lösung des Problems. Jerusalem ist das eigentliche Hindernis. Und zwar auf allen beteiligten religiösen Ebenen. Schließlich streiten sich quasi gleich dre um das geistige Erbe.
Jerusalem muß als eigenständige und neutrale Größe, als Stadtstaat unter ein UN-Mandat gestellt werden. In einer solchen Verwaltung dürfte es keine politische Mitwirkung irgendeiner der involvierten Religionen geben. Alle Regierungsgewalt muß demnach „neutral“ – am besten durch meinetewegen atheistische Chinesen – in unmittelbarer Aufsicht und Verantwortung der UN ausgeübt werden. Inklusive aller Ordnungskräfte und ohne Rücksicht auf die Befindlichkeit der umliegenden Staatsgebilde.
Am besten wäre es, wenn dann alle religösen Symbole so präpariert würden, daß sie quasi per Knopfdruck allesamt in die Luft flögen, wenn sich auch nur einer der umliegenden Staaten anmaßen würde, diese im Handstrich wiedererobern zu wollen.
Ich vermute spontan auch, daß die Israelis mit einer solchen Lösung mehr Zahnschmerzen hätten als die Araber und ein solcher Plan schon in der Knesset keine Chance hätte.
Trotzdem eine sehr interessante Idee, die schon allein durch die Bewerung der Situation besticht, selbst wenn die Umsetzbarkeit – wie immer bei diesem Konflikt – fraglich ist.
Hmm interessantes gedankenspiel.
Deutschland geht den umgekehrten Weg. De Fakto geben sie pau à peu ihr Souverenität an die EU ab, und erhalten dafür eine symbolische macht.
Scherz bei Seite. Wenn die Sharia-Freunde so schlau wären selbst auf so einen Gedanken zu kommen, um ihn dann ihren Völkern zu verkaufen, dann würde ich aufmerken. Aber nach ja, Manfred ist zu unserem Glück kein Muslim. Es ist ein westlicher Gedanke, der einem westlichen Denken entsprinkt. Einem sehr intelligenten sogar.
In Israel, wären wahrscheinlich sogar manche orthodoxen Juden bereit, so einen Weg einzuschlagen. Schließlich wollen sie ja erst mit dem Gemetzel loslegen, wenn der Messias kommt.
Allerdings stimme ich quer zu, dass sich Israel als Staat zu einer solchen Demütigung wohl kaum ohne Waffengewalt hergeben würde. Eine Volksbefragung könnte vielleicht die nötige Legitimation für eine Unterordnung schaffen.
Aber Israel unter UN-Mandat? Unter Führung der „atheistischen“ Chinesen. Ohne Religionssymbole? Wahrscheinlich ist das ironisch gemeint, nicht wahr?
Übrigens streiten sie sich nicht um das gleiche religiöse Erbe. Die Christen wollen nur präsent sein und keine politische Macht ausüben. Schließlich hat die christliche Gemeinde (nicht die katholische oder orthodoxe Kirche) seinen Ursprung dort genommen. Die Juden waren immer da (mal mehr mal weniger). Und die Moslems? Die haben Jerusalem früh als religiöses Zentrum aufgegeben. Wenn man das Buch von Norber Pressburg (Good Bye Mohammed) ernst nimmt, dann ist der Felsendom auch nie als Moschee konzipiert sondern als eine christliche(monophysitische) Kirche erbaut worden. Erst im letzten Jahrhundert in der Auseinandersetzung mit dem Westen, haben sich die Araber wieder ihrer „Dar-al-islam“ – Ideologie besinnt.
Betrachten wir doch nochmal einige wenige biblisch-moralische Legitimationen der Juden am geheiligten Land, die sich aus den Prophetien zur Endzeit ergeben:
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„So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will die Israeliten herausholen aus den Heiden, wohin sie gezogen sind, und will sie von überall her sammeln und wieder in ihr Land bringen und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen Israels, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen nicht mehr zwei Völker sein und nicht mehr geteilt in zwei Königreiche“ (Hesekiel 37,19-22).
„Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es einnehmen“ (5. Mose 30,4-5).
„Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird’s gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln“ (Sacharja 12,2-3).
Ein Volk, dass diese Aussagen kennt, versteht die Hatz und Hetze auf Jerusalem als Zeichen der Endzeit. Also einer nah bevorstehnden Konfrontation. Allein aus diesem Grund, ist dei Bereitschaft zur Konfrontation auch da. Schließlich wähnt man sich auf Gottes Seite, und schöpft aus diesen biblischen Zusagen Kraft und Zuversicht.
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Zur Lösung des Streits um Jerusalem wurde mehrmals der Vorschlag gemacht, die Stadt einer internationalen Kontrollorganisation zu unterstellen – beispielsweise der UNO. Für die meisten Israelis ist dieser Vorschlag jedoch indiskutabel.
Als Netanyahu schon das erste Mal MP Israels war, lehnte er schon eine Verhandlung über Jerusalems Status ab, als die Amis das erste Mal eine Teilung forderten. Schließlich würden die Amerikaner auch nicht über Wahington D.C. verhandeln
Aber auch er kennt die Realitäten in der Welt. Ich glaube es gibt heute kein Außenministerium der Welt, wo Jerusalem als geeinte Stadt unter israelischer Hoheit dargestellt wird.
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Vielleicht fällt ja dem Vatikan eine besondere Rolle zu. Eine Vermttlerrolle strebt er ja schon lang an, obwohl er in den Zeit zwischen 48 und 67 Jerusalem kaum Aufmerksamkeit auf jerusalem verschwendete. Dies änderte sich erst nachdem Israel die Hoheit über Ost-Jerusalem gewann.
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Der Vatikan weiß, dass eine Friede unter den gegenwärtigen Umsandent im heiligen Land nicht möglich ist. Eine internationale Friedensmission unter der Vermittlertätigkeit des Vatikans wäre eine Lösung. Es passt auch mit den Forderung der EU, Russlands und der Palis zusammen, die ähnliches in der Vergangenheit verlautbaren ließen.
Und wieder scheint die alten prophetischen Aussagen der Bibel dies anzudeuten.
Sie sagen voraus, daß in der Zeit kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi Nichtjuden über Jerusalem herrschen werden (Lukas 21,24-28; Offenbarung 11,2).
Das war ja aber in den letzten 2000 Jahren öfters der Fall….
Somit kann ich mir vorstellen, dass Jerusalem erst nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung unter eine internationale oberhoheit gestellt wird. Auf keinen Fall vorher. Durchaus unter Beteiligung eines ökumenischen Rates unter Führung des Vatikans. Denn Jerusalem ist religiös. Durch und Durch. Da können auch die paar atheistischen Weltbildvorstellungen nichts ändern. Und unter den Religiösen wird dem Vatikan die meiste Erfahrung und Kompetenz zugetraut, um solch ein Projekt zu leiten.
Es wird kommen wie es kommen muss.
Es gibt auch säkulare Staate im Nahen Osten, die ihr weltliches Recht bereits heute gegen die Scharia durchsetzen. Syrien fiele mir da ein, wo eine etwas krude Mischung aus Sozialisten und Royalisten besteht. Mir fiele der Libanon ein, wo die recht starke christliche Minderheit sicherlich keine staatlich sanktionierte Scharia dulden würde. Es mag weitere Beispiele geben.
Ich bin leider auch skeptisch, was eine solche Umsetzung angeht. Israel würde, gesetzt den Fall es wäre tatsächlich nur eine symbolische Geste, genau dann zustimmen, wenn der demographische Druck unerträglich wird. Die Araber aber werden sich nicht mit einem solchen Vertrag zufrieden geben.
Einen Dhimmivertrag bei dem die Dhimmis ihre Souveränität behalten sieht die Schaira doch gar nicht vor. Der Dhimmistatus ist doch nur dazu da, dass man Christen und Juden effizienter islamisieren kann.
Der Hauptgrund aber ist der tiefsitzende Antisemitismus. Auch in Deutschland lebende Moslems kennen keine schlimmere Beleidigung als „Jude“, sie hassen die Juden so sehr, dass sie das ganze palästinensische Volk opfern würden, wenn es nur keine Juden mehr in Palästina gebe.
Dieser Ideologie ist mit einem Fake- Dhimmivertrag nicht beizukommen. Selbst wenn sie nach islamischem Recht die Existenz Israels anerkennen müssten, sie würden die Juden trotzdem wie die Pest hassen.
wer israel ein staatliches existenzrecht einräumt, muß dies auch den türken in deutschland gewähren.
Rudolf Steiner hat ja sicher viel Seltsames von sich gegeben. Aber an einem Satz kann man sich meiner Ansicht nach gut orientieren: Jede Ordnung hat ihre Lösung in sich selbst – und ist empfindlich gegen fremde Eingriffe.
Der Staat Israel hat natürlich die Funktion eines Stachels (jenseits der Absichten der Israelis), um den ewigen Stillstand des arabischen Muselzentrums in Bewegung zu bringen. Und ich denke, es bewegt sich durchaus etwas – wie das folgende Video vielleicht zeigt…
http://www.youtube.com/watch?v=pnKGeih02jU&feature=related
Der Mann scheint ja in der Hierarchie nicht ganz unten zu stehen, und auch wenn er noch eine absolute Minderheitsmeinung vertreten mag … daß solche Gedanken öffentlich gemacht werden finde ich einigermaßen … erstaunlich.
Wenn man dazu die Aussage des Buches von diesem Hamed-Dingsbums (fällt mir grad nicht ein – weder das Buch noch der Nachname, ist aber gerade aktuell) in Beziehung setzt, wonach der Islam praktisch kurz vor der Implosion steht und die ganzen Gewalttätigkeiten mehr so eine Art ‚Supernova-Effekt‘ darstellen (eine scheinbare Kraft also, der in Wirklichkeit keine Substanz mehr entspricht), dann denke ich, daß man, anstatt ‚verzweifelt nach ganz schnellen Lösungen‘ sucht, einfach lernen muß die Spannung zu ertragen, auszuhalten.
Denn diese Spannung ist ja auf beiden Seiten vorhanden. Und bringt letztlich(!) Bewußtseinsentwicklung – aber eben in generativen Zeitmaßen. Und das ist für westlich Verdummte natürlich nicht einfach, weil sie ‚gelernt‘ haben, daß man eigentlich nur die SPD wählen und nachgeben muß … und dann ist die Spannung weg – und alles ist gut. Da aber nicht mal SPD und Grüne zusammen diesen Konflikt – der nicht unserer ist – ‚mal eben‘ lösen konnten, werden auch ‚wir‘ besser lernen, die eigentlichen Konfliktbeteiligten die Lösung finden zu lassen.
Wenn man sich etwa die Spaltung der Palis in Fatah (Westjordanland) und Hamas (Gaza) anschaut, dann drängt sich doch fast die Analogie zu einem Rechenproblem auf, das von einem Prozessor alleine nicht abgearbeitet werden kann – also wird es geteilt auf zwei Prozessoren. Und jeder der beiden geht seinen Lösungsweg … soweit, bis er am Ziel ist und die Lösung tatsächlich … da ist.
Aber das sind, wie gesagt, generative Prozesse bei denen die Lösung vielleicht von den Kindern oder Enkeln von Ismael Hanije gefunden wird. Und das obige Video zeigt doch, daß unter der Oberfläche eines monolithischen Blocks „Der Islam sagt, das ist soundso – und basta!“ Bewegung da ist … aber die braucht Zeit, um sich entwickeln und irgendwann an die Oberfläche kommen zu können. Wenn der gesamte Islam – wie ich denke – ein Irrtum ist, dann müssen die Musel das sich-lösen-vom-Irrtum selber bewältigen. Und das ist nun mal ein psychischer Entwicklungsweg, der einem Fußmarsch x-mal um die Erde entspricht. Und dazu braucht es vor allen Dingen … Zeit. Und wenn man meint, daß man sie nicht hat … wird man lernen müssen sie sich zu geben.
rem: das ist jawohl der allergrößte Blödsinn! Die Türken haben ihr eigenes Land, die brauchen keinen Satelitenstaat in Deutschland, auch wenn sie den gerne hätten.
Faktisch wird die Massenimmigration, wenn wir sie nicht endlich stoppen, allerdings zu solchen Lösungen führen (vgl. Kosovo= und wenn NRW erstmal ein Kalifat ist wird es schwer zu rechtfertigen sein, dass es wieder deutsch wird.
Aber die Juden haben kein anderes Land und Palästina ist ihr historisches und religiöses Erbe.
Zudem gefällt mir der Gedanke eines Stachels im Fleisch des Dar-al-Islam. Die Israelis werden nicht klein beigeben, die sind nicht so gutmenschlich und pazifistisch wie wir.
Kairos:
Das ist doch alles beliebig. Die Juden haben ihren Staat im Nahen Osten nicht deswegen, weil es moralisch vertretbar, gerecht oder sonstwas wäre, sondern weil sie ihn sich genommen haben – mit Gewalt. Sie werden ihn auch in Zukunft, wenn sie ihn behalten, nur deshalb behalten, weil sie ihn mit Zähnen und Klauen verteidigen. Die Fragen nach der Legitimation? Eine schöne Beschäftigung für die Akademie, aber mehr auch nicht.
Gleiches gilt für die Türken in Deutschland. Wer soll es ihnen schon verübeln, wenn sich ihnen niemand entgegenstellt? Dabei geht es wieder nicht um Moral, Recht, irgendwelche beliebigen Begründungen oder ähnliches Tamtam, sondern darum wer sich letztlich nicht in theoretischen Diskussionen, sondern ganz Real im Hier und Jetzt durchsetzt. Einer Republik, die von Sozialpädagogen in Form von Lehrern, Journalisten und Juristen regiert wird, ist sowas natürlich schwer vermittelbar…
Manfred, eine prima Idee auch für uns Christen in Europa! Wir setzen einfach einen Kalifen in den Vatikan und niemals wieder wird ein Linker es wagen, ein Schwein zu kreuzigen oder Zeitungsartikel über Mißbrauchsfälle in katholischen Internaten zu veröffentlichen!
Dagegen ist der Dhimmistatus vielleicht wirklich das kleinere Übel…
@Mega Dux
„Und unter den Religiösen wird dem Vatikan die meiste Erfahrung und Kompetenz zugetraut, um solch ein Projekt zu leiten.
Es wird kommen wie es kommen muss.“
Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Ich war in Jerusalem und haber dort u.a. unter der sehr kundigen Leitung eines israelischen Religionswissenschaftlers auch Christi Grabeskirche besucht. In der Kirche kann man die Ergebnisse eines Jahrhunderte alten erbitterten Streits der verschiedenen christlichen Kirchen besichtigen. Die Grabeskirche besteht praktisch aus vielen einzelnen Kirchen unter einem Dach und alle sind herunter gekommen, baufällig und es stinkt an allen Ecken und Enden. Noch niemals ist es den Kirchen gelungen, Einigkeit über Restaurierungen zu erzielen. Das einzige, wozu man sich durchgerungen hat, ist, einer Jerusalemer Familie das tägliche Öffnen und Schließen der Kirche zu übertragen. Dieses Recht wird von dieser Familie von Generation zu Generation vererbt. Und nun das Wichtigste: Diese Familie ist muslimisch!!! Jeder Versuch, einer christlichen Familie diese Aufgabe zu übertragen, scheiterte an den Eifersüchteleien der einzelnen christlichen Konfessionen. Jegliche Bautätigkeit in dieser Kirche ruht. Als dieser Baustop beschlossen wurde, war irgend eine Konfession gerade dabei, an der Fassade mit Hilfe einer Leiter etwas auszubessern. Der Baustop wird so drastisch eingehalten, dass man noch nicht einmal mehr die Leiter entfernte. Sie hängt da immer noch, jeder kann sie sehen (auch im Fernsehen) und jeder der sie sieht, weiß Bescheid über die „Einheit“ der christlichen Kirche.
@Joachim
Super Idee. So könnte man das Drohpotential der Moslems immerhin noch taktisch nutzen. Besonders die depperten Briten wären gelackmeiert. 😆
Wahnfried: Ich habe ja auch nichts von Moral geschrieben. Natürlich haben die Juden sich den Staat genommen, auf dem vor 2500 Jahren schon ihre Vorväter wohnten, natürlich haben sie das mit Gewalt gemacht so wie die Römer sie einst mit Gewalt vertrieben haben. Ich habe in meinem Kommentar ja genau darauf hingewiesen, dass ein einmal geschaffenes Kalifat NRW (oder was auch immer) durch seine faktische Existenz schon gerechtfertigt wäre und es an uns liegt es nicht so weit kommen zu lassen.
Der Unterschied bleibt aber: Die Türken haben ihr Territorium, die Türkei, die Juden hatten vor 45 gar nichts. Jedem Volk steht ein eigenes Territorium zu. Natürlich muss es dieses Territorium auch verteidigen können, aber Macht ist nicht gleich Recht.
Wer die Situation der israelischen Juden mit der Situation der Türken in Deutschland gleichsetzt der leistet Erdogans Wahnvorstellungen von einem getürkten Europa Vorschub. Aber es soll ja Leute geben, welche die Juden so sehr hassen, dass sie soweit gehen würden.
Und wenn man die Sache moralisch angeht und nicht nur schaut wer der Stärkere war und sich durchgesetzt hat, dann haben die Juden jedes Recht auf Palästina, die Türken aber keines auf Deutschland.
Ich bin mir ziemlich sicher. dass wir sie mit Gewalt davon werden überzeugen müssen, dass das so ist.
Man sollte die Lösung dieses Problems einfach geflissentlich Gott überlassen. Schön, daß wenigstens einer hier die Kompetenz bewiesen hat, die Bibel zu zitieren.
Kairos: Sehe ich anders, aber das ist eine Diskussion, die mit einer ungeheuren Sicherheit zu gar nichts führen wird. Lassen wir es also gut sein.
@Anna Raddack
Liebe Anna,
ich fühle mich von Dir nicht ganz verstanden. Vielleicht habe ich mich ja auch mißverständlich ausgedrückt. Du beschreibst eine Praxis christlicher meist orthodoxer Lokal-Kirchen. Und läßt außer acht, dass auch die Muslime dort ein Interesse am Streit haben. Dann können sie nämlich als neutrale Schlichter auftreten.
Einige interessante Artikel habe ich auch dazu gefunden. Vielleicht beziehst Du dich auf den einen oder anderen.
http://www.welt.de/wams_print/article2627793/Ganz-unchristlich-streiten-sich-Christen-um-die-Grabeskirche.html
http://www.welt.de/die-welt/kultur/article6946932/Im-Mittelpunkt-der-Erde.html
http://storico.radiovaticana.org/ted/storico/2007-04/127453_dissonanzen_in_der_grabeskirche.html
Aber… was hat das mit meiner Aussage mit der Kompetenz des Vatikans zu tun? Ich bin absolut kein Freund des Vatikans, doch ich versuche mit ein wenig Realismus auf die Sache zu schauen. Und der Vatikan hat im Gegensatz zu den orthodoxen Kirchen, die Ressourcen (diplomatisch, finanziell, und zu einem kleineren Teil geistig-moralisch), um eine Vermittler- und Führungsrolle nach einer kommenden Auseinandersetzung zu übernehmen. Mehr habe ich nicht gesagt. Dies Kindergarten-Streitigkeiten sind Stellvertreter-Grabenkämpfe der institutionnalisierten Alt-Konfessionen, die sich im Null-Komma nichts auflösen würden, wenn man sich über die Vermittler-Rolle des Vatikans einig werden würde. Es reicht dann einfach, das „personal“ in dieser Kirche auszutauschen.
„Die Grundkonzeption des Islam macht es unmöglich, Glaube, Recht und Politik voneinander zu trennen.“
die grundkonzeption des islam ist so, wie ihn die menschen haben wollen. wenn sie was trennen wollen, dann tun sie es auch. genauso wie es die christen getan haben. die ersten jahrhunderte des europäischen mittelalters war eine welt christlicher talibans. das reich karls des großen war ein gottestaat. davon ist nichts übriggeblieben.
„Natürlich haben die Juden sich den Staat genommen, auf dem vor 2500 Jahren schon ihre Vorväter wohnten, natürlich haben sie das mit Gewalt gemacht so wie die Römer sie einst mit Gewalt vertrieben haben.“
den römern war die religion der von ihnen unterworfenen gebiete gleichgültig. sie erwarteten lediglich die formale (!) ehrung römischer götter als anerkennung der römischen herrschaft. daß es in palästina zu problemen kam, ist allein dem religiösen jüdischen fanatismus zu verdanken.
die front verläuft zwischen dem vernunftsmenschen einerseits und religiösen fanatikern wie juden, christen und moslems auf der anderen seite.
daß die juden nach dem zweiten weltkrieg nicht in die usa, das sie inzwischen politisch kontrollieren, sondern nach palästina gegangen sind, ist ja auch wieder religiös begründet.
Nein, Manfred, diesmal Widerspruch auf der ganzen Linie. Allerdings treibt Sie die Sorge um, was Sie Ihren israelischen Freunden sagen sollen. Nun:
1. Sie sollen auf Gott vertrauen; Gott ist treu (gegenüber seinem Bund), Zitat Papst Benedikt;
2. Israelis werden mit Arabern friedlich zusammenleben können, nur nicht mit Muslimen;
3.Sie sollen versuchen, die Herzen der Muslime – zuerst die der israelischen Muslime- zu gewinnen. Wie?
Ich stimme LESER zu, der gesamte Islam ist ein Irrtum.
Es wurde bereits auf Norbert Pressburg und sein Buch „Good Bye Mohammed“ hingewiesen. Trotz seines blöden Titels ist es ein ungemein wichtiges Buch, das auf ca 160 Seiten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammenfaßt. Diese Erkenntnisse lassen den einzigen Schluß zu, daß der Islam keine theologische Substanz hat. Kurzum die Israelis sollen ihre Universitäten für diese Themen öffnen und forschen, forschen, das können sie doch ! Zum Schluß, die Juden sind das einzige Volk, das das aushält.
Nur eine Frage an diejenigen die meinen die juden haben sich das land mit Gewalt genommen. Ab wann fing diese landnahme mit Gewalt an?
Meines Wissens lebten um die Jahrhundertwende etwas 250.00 Juden und 750.000 Araber in Palästina.
Und vieles Land wurde, das es heruntergewirtschaftet war, von arabischen Großgrundbesitzern an die Juden verkauft.
rem:
das sehe ich nicht so. Die Front verläuft zwischen den guten und den bösen Menschen. Die historische Anmerkung ist zwar richtig (der römische Polytheismus hatte für jeden im Pantheon Platz, auch für Jahwe), in diesem Zusammenhang aber auch überflüssig. Nachdem Pompeius im jahre 63 v Chr. die Provinz judäa erobert hatte kam es immer wieder zu Aufständen der Juden. Ob sie aus politischen oder religiösen Motiven (ich glaube kaum, dass man das in diesem Fall trennen kann) unabhängig sein wollten, spielt keine Rolle: Sie wollten nicht von Rom beherrscht werden. Die Römer waren keine Chorknaben und zerstörten Jerusalem und sprachen ein Verbot für Juden aus in Judäa zu leben. So begann die Diaspora.
Das sind historische Tatsachen, die ich überhaupt nicht moralisch bewerten will/kann.
Aber ich kann verstehen, dass ein Volk, das Jahrtausende lang unter Verfolgung leiden musste, weil es nirgendwo zu Hause war, sagt: Wir wollen wieder in die alte Heimat, wo David und Salomon vor 2500 Jahren herrschten.
Wenn sie auf diesem Gebiet eine der fortschrittlichsten Nationen der Erde aus dem Wüstensand stampfen und gegen die umliegenden Araber, die außer Hass und Neid nichts zustande kriegen, verteidigen, dann verdient das auch den Respekt von Menschen, die sozialdarwinistisch argumentieren,
Aber hier geht es doch nicht darum, ob Moral oder Gewalt einen Staat legitimiert, sondern darum, dass manche den Juden gar kein Existenzrecht zusprechen. Selbst wenn sie in Schleswig- Holstein oder Texas leben würden wären sie noch der Stachel im Fleisch aller Antisemiten, ob mohammedanisch oder europäisch.
# kairos
“Natürlich haben die Juden sich den Staat genommen, auf dem vor 2500 Jahren schon ihre Vorväter wohnten,…
Also sie haben sich mit Sicherheit keinen ‚Staat‘ genommen – denn da war kein Staat! Sie haben sich Land genommen und darauf einen – ihren – Staat gegründet.
Das zentrale Problem für die Palästinenser ist – denke ich – die Erfahrung der scheinbar grundlosen Entrechtung. Denn soweit ich weiß haben die sich doch auf ‚freiem Land‘ einfach peu a peu niedergelassen; ‚frei‘ deshalb, weil die Juden da schon zerstreut waren.
Und da haben sie doch wohl anderthalb Jahrtausende (das ist um Jahrhunderte länger als es die europäischen Staaten gibt!) gelebt und ’nichts getan was andere (Araber) nicht auch getan hätten‘ … und dann werden sie in einem historischen Wimpernschlag mal eben weggewischt. So jedenfalls ihre Erfahrung. Und sie können diese schmerzhaft Entwertungserfahrung nicht mit irgendeiner Handlung ihrerseits in Übereinstimmung bringen, die diese Erfahrung rechtfertigen würde.
Und der Grund dafür – für das nicht-in-Übereinstimmung-bringen-können ihrer Entrechtungserfahrung mit irgendeinem eigenen Handeln – ist ihr Denksystem, das in diesem Punkt auch nicht anders ist als das unsrige und das eine sinnvolle Erklärung ihrer Erfahrung strukturell nicht hergibt. Im Grunde bräuchten sie … bräuchten eigentlich alle an diesem Konflikt Beteiligten ein Denksystem, ein Weltverständnissystem, das eben dies leisten könnte – aber das muß man eben selber finden, wenn man in einer solchen Situation gelandet ist.
Islamischer Fanatismus wie bei Hamas ist dabei auch nur eine weitere Station auf der Suche nach einem Denksystem, das ihnen ihre Erfahrung sinnvoll erklärt – wie vorher schon ‚arabischer Nationalismus‘ oder ‚Sozialismus‘. Und es wird ihnen absehbar genauso wie die schon ausprobierten Systeme die gesuchte Erklärung nicht liefern können. Also müssen sie weitersuchen bis sie was gefunden haben – was immer das sein mag. Alles andere bis dahin sind letztlich nur formale Versuche eine Situation zu managen, die ihre Lösung mit diesem Management natürlich nicht gefunden hat.
Leser: Ich halte Ihren Erklärungsversuch für falsch und für geeignet palästinensischen Terrorismus zu rechtfertigen.
Natürlich meinte ich „Land“, man kann nur Land okkupieren und dann einen Staat errichten, es sei denn man übernimmt ein bestehendes Staatsgebilde, was in diesem Fall nicht zutrifft.
Aber wenn Sie sich diese 1500 Jahre ansehen, da haben Sie auf palästinensischem Gebiet nicht die ganze Zeit ausschließlich moslemische Araber wohnen (das hätten die nur gerne so), sondern auch christliche, jüdische und heidnische Stämme. Unter Byzanz war die ganze Region einschließlich Ägypten christlich.
In „Kingdom of Heavens“ fragt Bloom ja so schön: Wem gehören die heiligen Stätten? Und antwortet: Niemandem, allen!
Das Christentum hätte ein genauso gutes Recht auf Judäa, weil hier seine Heilsgeschichte spielt.
Erst die islamische Expansion, die ja nun wahrlich nicht von Betschwestern vorangetrieben wurde, machte Palästina zu einem arabisch/muslimischen Gebiet.
Die traumatische Erfahrung der Palästinenser, die Sie erwähnen, reiht sich ja ein in die traumatischen Erlebnisse, die Moslems anscheinend zehnmal am Tag durchleben müssen. Sie sind militärisch nicht so weit wie wir, technisch nicht, kulturell nicht. Und statt sich mal auf den Arsch zu setzen und was aus ihren Ländern zu machen, sind sie lieber „traumatisiert.“
Sie sind es deshalb, weil sie darauf vertrauen, dass wir (und die Juden!) sie wie immer an die Hand nehmen, von unserem Wohlstand und unserem Wissen abgeben, sie mit durchfüttern.
Daher ist auch Ihre Relativierung „bräuchten Sie… bräuchten alle an diesem Konflikt beteiligten“ fehl am Platz. Nur die Moslems haben ein Problem mit der historischen „Schande.“
Sie werden Israel nie in Ruhe lassen und das sollten wir als Warnung verstehen (vgl. Manfreds Aufsatz „sind wir alle Juden?). Wenn Israel fällt, dann läutet das den Untergang des Westens ein.
Also nochmal: Ihre These ist falsch, weil die Moslems gar nicht nach sinnvollen Erklärungen suchen. Sie rechtfertigt Terror, weil sie den arabischen Hass als Versuch zu verstehen interpretiert und so verharmlost.
die juden sahen sich im 20. jahrhundert dem gleichen problem ausgesetzt wie die christen: der vollen wucht der säkularisierung.
diese ganzen zwischen kameldung entstandenen geschichten halbnomadischer und ganz offensichtlich etwas einfältiger asiaten kann man ja einem modernen menschen kaum mehr erklären. ganz abgesehen von riten wie dem herumschnipseln alter männer an geschlechtsteilen von neugeborenen jungen oder dem ausblutenlassen von tieren bei lebendigem leib.
die juden haben dieses problem gelöst, indem sie den jüdischen glauben durch die holocaust-religion ersetzt haben. steven spielberg hat das einmal beispielhaft geschildert. in seinen jungen jahren fühlte er sich nicht als jude und wollte nur filme drehen. war völlig säkularisiert. aber nur geld scheffeln ist auf die dauer unbefriedigend. man will auch anerkennung. also rückkoppelung. schindlers liste und finanzierung der shoa foundation.
diese opferreligion ist nicht nur identitätsstiftend, sie bringt auch geld und macht. die steinzeitriten treten in den hintergrund. mit der auschwitz-keule kriegst du jeden klein und hast nie einen leeren geldbeutel.
das erklärt auch, warum alle welt, ob anti- oder philosemit, nur tote juden mag. wer das nicht glaubt, sollte mal die jüdischen opferzahlen aufgrund wissenschaftlicher erkenntnisse nach unten berichtigen. da geht ein geschrei los. nichts von freude und erleichterung über nicht-ermordete juden.
könnte einem deutschen alles gleichgültig sein, wenn ihm nicht gerade die rolle des täters, finanziellen entschädigers und allseitigen fußabtreters zugedacht wäre. dieses neuerdachte judentum ist pure deutschfeindlichkeit. die derzeit herrschende linke/linksradikale politische klasse hat sich diese deutschfeindlichkeit zu eigen gemacht. in diesem sinn ist sie jüdisch. in diesem sinn ist es für einen deutschen eine frage der vernunft und des stolzes, antisemitisch oder zumindest nicht philosemitisch zu sein.
wer die deutschen als volk erhalten will und deswegen die moslems bekämpft, doktert an symptomen einer krankheit herum, ohne die krankheit zu kennen. viel glück.
aber wenn der geistige zustand der sogenannten patrioten oder rechten nicht so wäre, hätten wir auch keine solche politische klasse. diese konnte nur so stark werden, weil ihr gegner so jämmerlich schwach war und ist. so paßt eben alles zusammen.
Nur die Moslems haben ein Problem mit der historischen “Schande.”
Na ja, wenn ‚wir‘ kein Problem damit haben … warum kümmern ‚wir‘ uns dann überhaupt um den Nahen Osten? Warum immer wieder ‚diplomatische Offensiven‘ oder wie diese Aktionen sonst benannt werden mögen? Warum Waffengeschenke an Israel … wenn ‚wir‘ kein Problem mit der Thematik haben?
Davon abgesehen, Kairos … sie sind doch aus NRW, oder? In NRW sind fast ein Drittel der Grundschulkinder dieses Jahrgangs nichtdeutscher Herkunft … – und ich nehme mal an, daß es sich in der Mehrheit dabei nicht um ethnische Holländer, Franzosen oder Norweger handelt.
In 12 Jahren sind das Erstwähler! Und was glauben Sie, wird deren Einstellung gegenüber Israel sein? Und glauben Sie wirklich, daß das dann ‚kein Problem‘ sein wird – für ‚uns‘, die noch-nicht-Moslems??
Also um mal wieder auf den Vorschlag von Manfred zurückzukommen: Ich halte dies für eine schlechte Idee. Und zwar aus den einfachen Gründen daß dies ein weiteres Geschenk für lau an die Muslime ist, die inzwischen den Dreh raus bekommen haben, daß sie nur beleidigt sein müssen um vom Westen im weitesten Sinne Unterwürfigkeitsgesten zu erhalten. Es würde dem Selbstverständnis Israels völlig wiedersprechen, denn es hat sehr wohl viele judenfreundliche christliche wie muslimische Herrscher gegeben doch geht es Zionisten darum auf eigenen Beinen zu stehen ohne irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis. Für religiöse Zionisten würde es außerdem eine Zurückweisung nicht nur eines Teils sondern ihres gesamten göttlichen Auftrags bedeuten. Und letztens wäre entgegen der Vermutung nichts gewonnen für den Frieden, für Israel oder sonstwen. Mal vorausgesetzt Israel würde sich auf diesen Deal einlassen und irgendeinen Muslim aus dem In- oder Ausland zum symbolischen Staatsoberhaupt erheben. Was würde diesen Mann nun von Arafat unterscheiden? Der Antiisraelische Mob bleibt bestehen oder ist mir entgangen, daß in den Straßen von Gaza und Ramallah ständig über die theologischen Feinheiten des Islam diskutiert wird? Selbst wenn man außen vor lässt, daß muslimische Staaten ständig untereinander Krieg führen und sie dabei auch nach Belieben ihre muslimischen Gegner bei bedarf als Ungläubige abstempeln, und es keinen Grund gibt warum dies nicht auf Israel zutreffen sollte zumal sich der eine oder andere Potentat erhofft mit antizionistischer Rethorik seine Machtposition zu stabilisieren.
Am schwersten jedoch wiegt dass sich ein offizieller Islamischer Herrscher um die Belange der Glaubensbrüder in seinem Machtbereich kümmern muss und als Anwalt ihrer Interessen auftreten muss. Wenn man also Krieg will ist dies der Weg ihn mit Sicherheit zu Bekommen in dem man die einem selbst feindliche innere Fraktion durch ein selbst eingefädeltes Bündnis mit einem äusseren König (um beim Beispiel Jordanien zu bleiben) stärkt und diesem wiederum allen diplomatischen Spielraum nimmt dass er sich gegen Israel wenden muss. Es heisst doch nicht ohne Grund DIVIDE et impera.
So muss mich bei allen Beteiligten an dieser Stelle für die gesammelten Bandwurmsätze entschuldigen.
PS: @rem: „in diesem sinn ist sie jüdisch“?!? Was soll bitte der Scheiß? Wenn Sie meinen Sie haben eine tolle Machtdialektik entdeckt und müssen nun alle Begriffe die irgendeine definierbare Bedeutung haben über den Haufen werfen, damit diese Theorie zur vollen Geltung kommen kann, möchte ich an dieser Stelle LINKE Blogs ganz herzlich empfehlen.
Besser formuliert: Es geht in diesem Konflikt darum daß Moslems solange Stunk machen, solange sie nicht die Realität akzeptieren können, daß sie nicht die Herrenreligion sind auf die wir alle sehnlichst gewartet haben.
Der strategische Gewinn für Deutschland ist, daß Israel die Moslems mit dieser Realität konfrontiert und wir unverdient davon profitieren indem man uns dafür ein bischen mehr in Ruhe lässt. Da es zuviel verlangt wäre zu Erwarten daß ein deutscher Volksvertreter diese Zusammenhänge auch nur im Ansatz begreifen könnte* und es also nicht dazu kommen wird, daß Deutschland im eigenen Interesse den Prozess, die Moslems mit der Realität zu konfrontieren, unterstützen wird und sei der Preis dafür die Brachlegung der deutschen Innenstädte, so muss man sagen wir leben in der besten aller möglichen Welten und sich mit ein paar aufmüpfigen Zionisten als letzte Hüter der westlichen Freiheit zufrieden geben.
* Siehe selbstilisierten Israelversteher Niebel und sein beeindruckendendes Debut in der Region. Und das, liebe Leute ist das Beste was wir aufzubieten haben der Rest ist noch viel trauriger. Oder man schaue sich an wie Thilo Sarrazin behandelt wird.
Leser:
Ich kann Ihnen von der „Front“ versichern, dass wir uns tausende und Millionen Antisemiten heranzüchten. Das Schulsystem tritt nur deutschen Antisemiten entgegen, arabischer Antisemitismus läuft unter „Mutlikulti.“ Wenn Sie meinen vorherigen Kommentar aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, dass ich schon dort auf dieses Problem hinweise, vielleicht beginnen Sie damit den empfohlenen Artikel „sind wir alle Juden?“ zu lesen.
Ja, wir sind alle Juden in den Augen unserer Bereicherer, bzw. die meisten von ihnen haben nicht das Differenzierungsvermögen bei ihren Feinden verschiedene Gruppierungen zu unterscheiden.
Was Sie mit Ihrem Kommentar tun ist ein rhetorischer Trick, den ich im Übrigen für nicht besonders gelungen halte. Auf meine Argumentation gehen Sie ja gar nicht ein. Stattdessen nehmen Sie den demographischen Faktor zum Anlass mir damit zu drohen, dass die Moslems ihre Befindlichkeiten bald zu unserem Problem machen werden. Ich kann Sie beruhigen: Das tun sie längst, jedenfalls dort wo sie können.
Ich kämpfe täglich dagegen an, im Internet und auf der Arbeit. Da hören sich Kommentare wie Ihrer wie eine Belehrung an auf die ich verzichten kann.
Worauf wollen Sie denn eigentlich hinaus? Die diplomatischen Offensiven gibt es zum einen, weil Europa friedensverliebt ist, zum anderen, weil die Diplomaten und Politiker eine „Lösung“ des Nahost“problems“ anstreben, um sich ein Verdienstkreuz anheften zu können.
Die deutschen Interventionen in Israel sind doch alle mehr oder weniger lächerlich. Ein Bundeswehrkontingent an der Grenze zu Gaza, das wäre ein Zeichen (oder würde das dann wieder zu weit gehen?)
rem: Sie beweisen mit Ihren Kommentaren schlichte Unfähigkeit zum Begreifen mythischer Traditionen. Ich bin selbst Atheist, aber diese Art von gehässigem Überlegenheitsgetue habe ich mir abgewöhnt.
Ich gehöre nicht zu der Sorte von Europäern, die für sich in Anspruch nehmen, die Lösung des Nahostkonflikts zu kennen (und sich dabei in der beruhigenden Gewissheit zurücklehnen können, dass sie selbst das etwaige Scheitern ihrer großartigen Ideen nicht würden ausbaden müssen). Alle Argumente, die gegen meine Idee sprechen, waren mir schon geläufig, bevor ich diesen Artikel schrieb. Es ist nur so, dass man von hier aus nicht nur vom linksgrüngutmenschlichen, sondern auch vom bellizistischen Standpunkt aus leicht schwadronieren kann. Mit ging es darum, eine Idee zu entwickeln, die nicht von vornherein den ewigen Krieg einplant, zugleich aber auch nicht auf die Selbstaufgabe Israels hinausläuft.
respekt:
grossartiges gedankenspiel von manfred in betrachtung des durchaus existenten pragmatismus der im fiqh existiert (im gegensatz zur sharia).
erster einwand pragmatismus in islamischer realpolitik fand grundsaetzlich immer nur in perioden der dekadenz statt – gerade auch bei den genannten abbasichweisnichwas…
insbesonders aber wenn ich mich nicht taeusche ist fiqh je nach shia, sunna und was noch fuern scheiss unterschiedlich entwickelt/kodifiziert. sich daraus entsprechende vertraege/rechtsauslegungen koennen also von den diversen glaubenskongregationen daher – wenn auch nicht als haeretisch – so doch durchaus als nicht verbindlich betrachtet werden. es gaebe also keinen gesicherten rechtsstatus fuer israel der fuer die GESAMTE umma verbindlich waere, oder?
gruss
@ Alex:
Wir haben gleichzeitig geschrieben. Es stimmt schon, dass es im Islam keinen Papst gibt, der verbindlich entscheiden könnte, was islamisch korrekt ist und was nicht, und auch das islamische Äquivalent zu einem Papst, nämlich einen Kalifen, gibt es nicht. Was es gibt, sind angesehene und weniger angesehene Rechtsgelehrte. Wenn nicht nur die Al-Azhar, sondern gerade auch jemand wie Yusuf al-Qaradawi eine solche Regelung per Fatwa absegnen würde, käme nicht einmal die Hamas daran vorbei.
Wenn.
Nun, da ich jetzt eh in die Ecke der bellizistischen Schwadronierer gerutscht bin, kann ich auch das Beste draus machen.
Wir haben doch schon längst Frieden im Nahostkonflikt. Wenn die häufigste „unnatürliche“ Todesursache der Autounfall ist kann doch schwerlich von Krieg reden. Allenfalls besteht eine verschärfte Sicherheitslage. Das Einführen einer radikal neuen Variabel wie einem muslimischen Staatsoberhaupt kann zu diesem Zeitpunkt nur den empfindlichen Verhandlungsprozeß stören. Und dies wiederum würde den Frieden gefärden.
ich habe die ganzen kommentare nicht alle gelesen. aber ich finde die grundidee innovativ und über den suppentellerand hinaussehend. nachdenkenswert allemal.
allerdings wird es den unaufhebbaren weltweiten bipolaren islam-Westen-konflikt nicht lösen.
meiner meinung nach darf man dem islam keinen mm weit nachgeben. und in die richtung geht das modell doch irgendwie, wenn auch nur symbolisch gedacht.