Ich habe einmal für eine Firma gearbeitet, zu deren Führungsprinzipien das Management by Torero gehörte: Wenn die Verantwortung auf sie zustürmte, trat die Geschäftsleitung elegant beiseite und ließ sie auf den Mitarbeiter los.
So ungefähr verhalten sich jetzt die zuständigen Behörden bei der Lockerung des Flugverbots: Sichtflug wird genehmigt, obwohl man angeblich nicht so genau weiß, ob solche Flüge angesichts der ominösen Aschewolke sicher sind oder nicht. Die Verantwortung für den Flug liegt beim Piloten.
Wie praktisch: Wenn es schiefgeht, ist der Verantwortliche tot.
(Nebenbei: Den schönsten Kommentar zum Thema hat heute Jürgen Liminski unter Anspielung auf den isländischen Bankenskandal im Deutschlandfunk zitiert:
„Wir verbrennen unsere Kohle auf Island und bekommen die Asche zurück.“)
„Wenn es schiefgeht, ist der Verantwortliche tot.“
Mit weit höherer Wahrscheinlichkeit würde es lediglich Sachschaden geben. Man könnte jetzt natürlich den Flugverkehr für die nächsten zwei Jahre einstellen, um kein Risiko einzugehen. Ansonsten trägt selbstverständlich der Pilot die Verantwortung. Ich versuche mir gerade einen Flug vorzustellen, für den die Politiker die Verantwortung übernehmen: „Wilkommen an Bord. Ich bin hier der Pilot, aber ich drücke nur die Knöpfe. Für die Sicherheit dieses Fluges haben die Politiker im Berliner Reichstag die volle Verantwortung übernommen.“ Allerdings haben die Politiker auch bereits für das Klima die Verantwortung übernommen.
Ist es nicht so, dass das Flugverbot von der Eurocontrol in
Brüssel angeordnet wurde (aus welchen unbekannten Gründen auch immer)? Und in diesem Fall hat Herr Ramsauer dem überhaupt nichts entgegenzusetzen, nachdem unsere Politiker den Lisabon-Vertrag unterschrieben haben.
Ramsauer steht jetzt vor dem Problem:“Wie sag ich nun meinem Volk, dass ich nackt und eierlos bin, ohne dass die es merken?“