Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei

(Rezension)

Egon Flaig, Weltgeschichte der Sklaverei, BuchcoverDies vorweg: Diese Rezension (die im Grunde auch aus einem einzigen Wort bestehen könnte: Lesen!) erspart nicht die Lektüre von Flaigs Buch „
Weltgeschichte der Sklaverei„; es ist eines, das man gelesen haben muss. Dafür, dass es eine Weltgeschichte ist, ist es mit 219 Seiten von angenehmer Knappheit und Prägnanz – eines jener Bücher, in denen kein Wort zu viel steht, weil ihre Verfasser das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und ein schier uferloses Thema straff zu gliedern wissen.

Ich kann und will hier nur einige Aspekte herausgreifen, die mir selber wichtig sind:

Flaig macht, nachdem er die Begriffe geklärt hat (er spricht von klassischer Sklaverei im Unterschied zu Leibeigenschaft und anderen milderen Formen der Unfreiheit), auf zweierlei aufmerksam:

Erstens, dass die Sklaverei im allgemeinen zu sehr als Produktionsweise und als gesellschaftliche Institution betrachtet wird, das heißt unter statischen Gesichtspunkten, während der Prozess der Versklavung normalerweise auch beim historisch gebildeten Zeitgenossen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Dabei sind es nicht zuletzt die Umstände der Versklavung, die der Sklaverei ihr Gepräge geben: Die Betroffenen werden in der Regel plötzlich und gewaltsam entmenscht: Sie verlieren ihre persönliche Autonomie, ihre Freiheit, ihre Würde, ihr soziales Netz, ihre Heimat und ihre Verwandtschaft. Sie werden sozial atomisiert und damit nicht nur rechtlich, sondern soweit möglich auch faktisch zu bloßen Objekten fremder Verfügung degradiert. Da die Sklaverei als Institution solche Versklavungsprozesse hervorbringt und verstetigt, gehören diese Prozesse zwangsläufig zum sklavistischen Gesamtsystem.

Zweitens, und aus demselben Grund, erzeugt dieses System getrennte geographische Zonen. Das sklavenverbrauchende Zentrum schafft sich eine Peripherie von „Lieferzonen“. Da die Stabilität imperialer Zentren von Zivilisationen mit der gewaltsamen Versklavung von Menschen im Inneren prinzipiell unvereinbar ist, werden die damit verbundene Gewalt und Anarchie exportiert, und zwar in dem Maße, wie das System auf die anhaltende Zufuhr von Sklaven angewiesen ist.

Dieses Maß freilich schwankte. Es kann zum Beispiel keine Rede davon sein, dass etwa das Römische Reich zu seiner Selbsterhaltung eine Politik von Versklavungskriegen verfolgt hätte. Es gab Kriege, und die dabei gemachten Gefangenen wurden, antiken Bräuchen gemäß, versklavt. Das aber war lediglich ein Nebenprodukt, und gegen Ende der römischen Epoche wurde die Sklaverei nach und nach zurückgedrängt; nicht zuletzt übrigens unter dem Einfluss des Christentums, innerhalb dessen es von Anfang an eine starke antisklavistische Tendenz gab. Diese war zwar lange Zeit in der Minderheit, aber sie verschwand niemals (konnte unter den theologischen Prämissen des Christentums auch nicht verschwinden) und sorgte dafür, dass Sklaverei selbst in denjenigen christianisierten Ländern, wo sie praktiziert wurde, nie den Ruch des Unmoralischen und Vewerflichen verlor.

Entgegen einem weitverbreiteten Klischee war das größe sklavistische System der Weltgeschichte nicht das römische und auch nicht die (nord- und süd-) amerikanische Plantagenwirtschaft, sondern der Islam. Allein 17 Millionen Afrikaner wurden, zuverlässigen Berechnungen zufolge, von Muslimen versklavt. Die Zahl der versklavten Europäer, die zu den ersten Opfern des Versklavungsdjihad wurden, lässt sich ebensowenig beziffern wie die der versklavten Inder, aber die folgenden Zeilen mögen einen Eindruck geben:

Als die Muslime Spanien von 711 bis 720 unterwarfen, versklavten sie 150.000 Menschen. Ihre Dauerangriffe auf das hoffnungslos unterlegene katholische Europa und auf das byzantinische Gebiet unterwarfen oder entvölkerten die Inseln des Mittelmeeres zwischen 649 (Zypern) und 827 (Sizilien); 840 errichteten sie das süditalienische emirat Bari, 889 das südfranzösische Emirat, 933 eroberten sie Genua, 940 sperrten sie kurzfristig die westlichen Alpenpässe. Die wiederholten Angriffe auf Konstantinopel wurden 717 endgültig abgeschlagen, aber Anatolien und Armenien wurden noch 200 Jahre lang fast jährlich verheert. Aus dem 712 eroberten indischen Sind verschleppten die Sieger 60.000 Versklavte. Die zweite Expansionswelle traf Nordafrika und besonders Indien; dort setzten sich im 11. Jahrhundert afghanische Reiterheere fest, deren Dauerangriffe Hunderttausende von Indern in die Sklaverei brachten; sie wurden deportiert über ein Gebirge, das bis heute den Namen „Hindu-Tod“ (Hindukusch) trägt … . 1192 eroberten afghanisch-türkische Muslime Nordindien dauerhaft. Das Sultanat Delhi unterhielt bis Mitte des 14.Jh. 120.000 bis 180.000 Militärsklaven; die meisten davon waren versklavte Ostafrikaner, die der arabische Sklavenhandel über den indischen Ozean verschleppte. Die Sultane führten jährlich Djihads in Mittelindien, um große Mengen von Sklaven zu erbeuten und unterwarfen bis 1340 praktisch den gesamten Subkontinent.

Eine bleibende Eigenart der islamischen … Sklaverei war die doppelte Weise, sich Sklaven zu beschaffen. Zum einen war ein riesiger Militärapparat damit beschäftigt, ständig Kriege zu führen: „Der Islam verfolgte während des Mittelalters seine Politik periodischer Kriege, und sicherte sich so einen fast ununterbrochenen Zustrom an … Sklaven“. Man hinterließ dort, wo die islamischen Heere auf starken Widerstand stießen, ausgedehnte verwüstete und menschenleere Areale, die anschließend in Besitz genommen und oft neu besiedelt wurden. So führte der Wesir des vorletzten Kalifen von Córdoba, Al-Mansur, am Ende des 10. Jhs. In 27 Jahren 25 Invasionen in die christlichen Gebiete Spaniens, zerstörend, massakrierend, versklavend und verwüstend. Eine Politik, die den antiken Staaten völlig fremd war. Zum anderen verfügte die islamische Herrenschicht in den reichen eroberten Provinzen des römischen Reiches und in Persien über gewaltige Reichtümer, welche es erlaubten, an den Grenzgebieten ständig große Sklavenmassen zu kaufen. Diese Importe übertrafen jene des römischen Reiches bei weitem, was bedeutet, dass die islamische Kultur als sklavenimportierende ‚Metropole‘ in der Peripherie die Versklavungsprozesse so anheizte, wie es bis dahin in der Weltgeschichte noch nie geschehen war. Die Sogwirkung dieser Importe reichte in Europa bis zu den Wikingern und zu den Ungarn, in Russland bis zur mittleren Wolga und tief nach Kasachstan bis über Turkmenistan hinaus. Die Transportrouten führten alle letztlich in das Land des Islam. (S.84 f.)

Bis zur Niederwerfung der Ungarn und der Ansiedlung der Wikinger in Nordfrankreich im 10. Jahrhundert war fraglich, ob Europa womöglich dauerhaft zur Sklavenlieferzone werden würde, wie Afrika es tatsächlich wurde.

Dort bildeten sich am Südrand des islamischen Machtbereiches Staaten, meist von islamischen Eliten regiert, die praktisch ausschließlich von der Menschenjagd lebten, und zwar bis ins 19. Jahrhundert hinein. Diese Lieferzone dehnte sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter nach Süden aus. Politik und Ökonomie in diesem Raum drehten sich praktisch ausschließlich um die Bereitstellung von Sklaven für den islamischen Markt, und zwar lange bevor die Europäer Amerika entdeckten und dort Plantagen aufbauten, für die sie Sklaven aus Afrika importierten. Die Versklavung Afrikas, seine Verwandlung in ein Menschenjagdgebiet, war das Werk des Islam.

Und dies, das füge ich jetzt hinzu, ist nicht etwa ein historischer Zufall, sondern das folgerichtige Ergebnis islamischer Theologie und islamischen Rechts. Nach islamischem Recht begeht jeder Mensch, der kein Muslim ist, eben dadurch, dass er das nicht ist, ein Verbrechen gegen Gott, und ist deswegen natürliches Eigentum der islamischen Umma. Der Djihad zur Versklavung Andersgläubiger war seit den Tagen des Propheten ein gottgefälliges Werk, zumal die Sklaven ein Potenzial von Konvertiten darstellten:

Abgesehen davon, dass bereits die drohende Versklavung für „Ungläubige“ an der Peripherie des islamischen Systems Grund genug sein konnte, sich schleunigst zu bekehren (Muslime durften nämlich nicht versklavt werden), verstand es sich sozusagen von selbst, dass ein Sklave nur dann Aussicht auf Freilassung hatte, wenn er zum Islam konvertierte – als notwendige, nicht etwa hinreichende Voraussetzung. Die vorangegangene Entmenschung des Sklaven hatte dieselbe Wirkung wie die Gehirnwäsche in irgendeinem kommunistischen Umerziehungslager: Mensch, das lernte der Sklave, konnte man nur als Muslim sein, und da er aus seiner heimatlichen Umgebung herausgerissen war, konnten die Skrupel auch gar nicht erst aufkommen, die bei formell nicht versklavten Dhimmi-Christen und -Juden daraus resultierten, dass sie mit der Konversion ihre Glaubensgemeinschaft bzw. Ethnie verrieten. Einen solchen konvertierten Sklaven freizulassen galt für Muslime als durchaus verdienstvoll – es gab ja genug Nachschub. Das islamische Recht etablierte ein Sklavensystem, das Menschen aufsaugte, zerbrach, umformte und als Muslime wieder ausspuckte.

Flaig weist zu Recht darauf hin, dass es unter diesen Umständen einen islamischen Abolitionismus nicht geben konnte, und auch heute noch ist Sklaverei nach einhelliger Auffassung islamischer Rechtsgelehrter nicht verboten, sondern lediglich praktisch nicht anwendbar. Und selbst diese Auffassung ist noch optimistisch. Tatsächlich wird Sklaverei in islamischen Ländern wie etwa dem Sudan (und anderen) praktiziert.

Die Abschaffung der Sklaverei ist historisch eine Errungenschaft des Westens, und zwar eine nie dagewesene Errungenschaft, die es ohne den christlich-jüdischen Gedanken der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (und seiner säkularen Zwillingsidee der Gleichheit an Rechten und an Würde) niemals gegeben hätte. Sie ist das historisch unwahrscheinliche Produkt einer Zivilisation, der es gelungen ist, die innergesellschaftliche Gewalt auf ein Minimum zu reduzieren. Sie ist das das Produkt einer Ordnung, die Freiheit ermöglicht, und sie steht und fällt mit dieser Ordnung. Rechtsfreie Räume sind die, in denen die Sklaverei auch heute noch und wieder blüht.

Wer sich weigert, die eigene Geschichte aufzuarbeiten, ist gezwungen, sie zu wiederholen. Nicht zufällig droht gerade in Afrika die Sklaverei in Reinform mit ihrer Wiederkehr: Die heutigen Warlords mit ihren Kindersoldaten setzen genau dort an, wo die … des 19. Jhs. … aufhörten, als der britische und französische Kolonialismus ihnen das Handwerk legte. Jene afrikanischen Intellektuellen, welche sich heute als Nachfahren von Opfern stilisieren, lehnen allzumeist die Menschenrechte rundheraus ab. (…) An der Sklaverei entscheidet sich das Schicksal der Menschenrechte. Es gilt als schick, diese als westliche Erfindung abzutun und ihren Anspruch auf universale Geltung zu verhöhnen. Schon einmal geschah dies, im 20. Jh.; und es geschah nicht ungestraft. Denn nur wenn die Menschenrechte und ihr Artikel 4 universal gelten – für alle Kulturen ohne Ausnahme -, nur dann ist Sklaverei ein Verbrechen. Und nur wenn die Sklaverei ein Verbrechen ist, lassen sich die vielen alten und neuen Formen der Unfreiheit bekämpfen, welche in der globalisierten Welt sich endemisch verbreiten. Nur wenn sie ebenso bezwungen werden, wie es mit der Sklaverei gelang, wird die globalisierte Menschheit ihr politisches zusammenleben auf die Freiheit gründen können. Andernfalls war der größte Sieg in der Geschichte der Menschheit eine verebbende Welle, und unsere westliche Kultur bleibt eine Zeitinsel inmitten eines endlosen Ozeans von Unfreiheit. (S.216 f.)

14 Gedanken zu „Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei“

  1. Hallo Manfred,

    sehr bedeutsam für das Verständnis insbesondere der afrikanischen Tragödie ist mE. auch, dass für die Gewinnung jedes Sklaven, so meint Horowitz, fünf weitere Menschen sterben müssen (Jagd, schutzlose Familie etc.).

    Gruß, Time

  2. Bemerkenswert ist, daß die Europäer sogar zweimal, nämlich nach der Antike und im 19. Jahrhundert, von sich aus der Sklaverei entsagten und darüber hinaus ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunders diese Praxis sogar andernorts bekämpften.
    Welche andere Zivilisation kann sich dessen rühmen?

    Aber wird das von den „Andersfärbigen“ oder unseren linken Nestbeschmutzern gewürdigt? Nein! 👿

    Und die Propagierung oder Hofierung dieses fortgesetzten Menschheitsverbrechens namens Islam, das in der oben beschriebenen historischen Form auch uns in der Zukunft überrollen könnte, ist nicht nur gesellschaftlich völlig akzeptiert, sondern man steht im Gegenteil sogar als menschenfeindlicher Finsterling da, wenn man sich dagegen ausspricht.

    Es bereitet mir Übelkeit zu sehen, wie selbst ehemals konservative Qualitätszeitungen (im Wortsinn) wie Die Scheisse (ehemals Die Presse, die ich früher gern gelesen habe, solchen Ergüssen wie der neulich auch auf „Gates of Vienna“ behandelten Obama-Huldigung eines gewissen Omar al Rawi eine Plattform bietet.

    Aber noch gibt es wenigstens Bücher wie das gegenständliche von Egon Flaig. Wenn mir das wo unterkommt, kaufe ich es mir.

  3. Ich habe schon öfter mal Leute frappiert, indem ich darauf hinwies, dass die übliche Bezeichnung für „Schwarzer/Afrikaner/Neger“ im Arabischen das Wort abd (m.) bzw. abde (f.) ist, was Sklave oder bestenfalls Diener („abdallah“ = Diener Gottes) bedeutet. (Es gibt zwar auch Bezeichnungen, die übersetzt wörtlich „Afrikaner“ oder „Schwarzer“ bedeuten, diese sind aber in der Umgangssprache absolut nicht gebräuchlich. Ein Schwarzafrikaner ist für einen Araber per se ein Sklave.
    Der Rassismus von Arabern gegenüber Schwarzafrikanern ist wirklich bemerkenswert (nett ausgedrückt. Richtig müsste es heißen: zieht einem die Schuhe aus!). Übrigens selbst gegenüber moslemischen Schwarzafrikanern, s. ja auch Darfour.
    Es ist auch viel zu wenig bekannt, dass  – jedenfalls soweit ich weiß – der größte Vernichtungsfeldzug der Weltgeschichte die islamische Eroberung Indiens war.  Dagegen waren die Conquistadores (die weiß Gott kein Ruhmesblatt der europäischen und christlichen Geschichte sind) nur Waisenknaben.
    Manchmal bewirken solche Hinweise doch, dass der Gesprächspartner stutzig wird. Mit dem Verweis auf europäische Opfer islamischer Versklavung wird man allerdings wohl eher nicht „punkten“ können – zu fest sind noch die eingefahrenen Denkschemata, als dass man eine (realitätsgerechte) Vertauschung der Täterrolle vornehmen konnte.
    Wenn von „al-andalus“ vorgeschwärmt wird,  kann man ja vorgehen, wie weiland in der „Feuerzangenbowle“ („Da stellen wir uns mal ganz dumm…“) und fragen, wieso die katholischen Spanier sich nach 800 (!) Jahren angeblicher paradiesischer Zustände immer noch nicht mit der Herrschaft des Islam abfinden wollten.
    Allerdings frage ich mich auch, woher auch nur halbwegs vernünftige Geschichtskenntnisse heutezutage überhaupt kommen sollen? Bei Leuten, die selbst die schwarz-rot-goldene Fahne für ein Nazisymbol halten? Und das Schlimme ist, dass einem trotz sachlicher Richtigstellung und Hinweises auf die Fakten nicht geglaubt wird, weil das Bild des allein bösen Europäers sich schon unauslöschlich in die Gehirnwindungen eingebrannt hat.

  4. Allerdings frage ich mich auch, woher auch nur halbwegs vernünftige Geschichtskenntnisse heutezutage überhaupt kommen sollen? Bei Leuten, die selbst die schwarz-rot-goldene Fahne für ein Nazisymbol halten? Und das Schlimme ist, dass einem trotz sachlicher Richtigstellung und Hinweises auf die Fakten nicht geglaubt wird, weil das Bild des allein bösen Europäers sich schon unauslöschlich in die Gehirnwindungen eingebrannt hat.

    Absolut richtig. Zum einen herrscht ein erschreckendes Desinteresse bei weiten Teilen der Bevölkerung vor, zum anderen sind viele der häppchengerecht präsentierten Informationen, die der Otto-Normalverbraucher ohne Mühe erhalten kann (hier insbesondere die geschichtliche Bildung an den Gymnasien) meist extrem einseitig und lückenhaft.
    Ich erinnere mich heute mit einem gewissen Schmunzeln an meinen Geschichte-LK. Der Lieblingssatz des Lehrers war „Geschichte ist immer multi-perspektivisch und multi-kausal!“  Nur wurde er selbst diesem Anspruch nie gerecht.
    Fragt doch (junge) Leute heutzutage Mal über wichtige Eckdaten des 2. Weltkriegs. Über die – tatsächlichen – Vorgänge, die zu den Auslösern des 1. Weltkriegs wurden. Über die Kreuzzüge, oder über 1.000 Jahre „Abwehrkampf“ (mit der Foprmulierungt seid ihr dann ohnehin direkt Autobahn“ gegen den Ansturm des Islam. Da bekommt ihr selbst bei solchen, die eigentlich eine gute, formale Bildung genossen haben (sollten) nur gutmenschliches Gestammel und leere Platitüden.

  5. So, das Buch ist bestellt! (Manfred, Deins kaufe ich auch, wenn es erscheint – gibt Bescheid!).

    Dieser Satz verdient besondere Beachtung: “Das islamische Recht etablierte ein Sklavensystem, das Menschen aufsaugte, zerbrach, umformte und als Muslime wieder ausspuckte.“
    Das heißt nämlich, daß die heutigen Moslempopulationen zu einem nicht unwesentlichen Anteil aus Nachfahren derer besteht, die durch diese Menschenmühle gegangen sind (der Rest stammt eben von jenen Minderleistern und Schurken ab, für die der Islam immer eine willkommene Rechtfertigung geliefert hat, die zu drangsalieren und zu berauben, die besser, produktiver und anständiger waren als sie).

    Eingedenk des 1:5-Verhältnisses zwischen lebenden Sklaven und toten Opfern der Menschenjagd, auf das Time hingewiesen hat, vervielfacht sich noch die Verbrechensbilanz des Islams – (17 Mill. + etwa 3 Mill.) x 6 = ca. 120 Millionen allein für Afrika und Europa, dazu kommen noch die Inder, plus die im Kampf getöteten Soldaten und die im Plünderungsrausch erschlagenen Bewohner der mit Dschihad überzogenen Kuffar-Länder… das heißt, durch den Islam haben wohl weit mehr Menschen ihr Leben tatsächlich oder so gut wie verloren, als durch Ersten und Zweiten Weltkrieg plus weltweite kommunistische Terrorherrschaft zusammengenommen.

    @ Lepanto1: diese frustrierenden Erfahrungen kenne ich nur zu gut! Eine linksgestrickte Ex-Kollegin, die das mit dem Rassismus der Türken und Araber und der Doppelbedeutung von „abd“ nicht wahrhaben wollte, hat in einer Diskussion auch die Meinung vertreten, die Weißen seien „in der Geschichte immer die Arschlöcher gewesen.“ (Kreuzzüge, Konquistadoren etc. blah).
    Auf meinen Einwand, daß es z. B. um die Azteken-„Kultur“ samt ihrer Menschenopfer eh nicht schade sei, meinte sie, „das ist doch schön, wenn sich einer für seinen König oder Gott opfert“ (!)

    Dieser PC-Doppelmaßstab in der Bewertung europäischer bzw. nichteuropäischer Kultur ist mir erst neulich wieder im Editorial des Magazins „G-Geschichte“ untergekommen. Darin heißt es über die Azteken nach kurzem Anriß der blutrünstigen Aspekte: “Doch die Welt der Azteken hatte eine andere Seite: Größten Wert wurde auf die Erziehung der Jugend gelegt; Wahrheitsliebe und gute Umgangsformen zählten zu den wichtigsten Prinzipien“ (aha! Heißt es nicht aus der gleichen Linksdeppenecke, das wären „spießige Sekundärtugenden“?) “und ihre Handwerker schufen nicht nur kolossale Pyramiden, sondern auch bezaubernd fragile Kunstwerke aus Vogenfedern.“ Und so weiter…

    Nichteuropäischen Kulturen wird also Menschenopfer, Kannibalismus, Krieg zur Gewinnung von Sklaven oder Gefangenen für Opferrituale großtügig nachgesehen, wenn sie nur „bezaubernde Kunstwerke“ schaffen, während man alle Errungenschaften der Weißen kleinredet oder anderen zuschreibt, um dafür umsomehr auf deren „Verbrechen“ herumzureiten.

    In diesem Zusammenhang möchte ich noch einen meiner Kommentare aus „Acht der Schwerter“ hier reaktivieren:

    Baron Bodissey von GoV hat sich in seinem Essay ‚Say hello to Huitzilopochtli’ mit der Frage befaßt, was gewesen wäre, wenn die Spanier zur Zeit von Cortez schon solche multikultibesoffenen Toleranzapostel gewesen wären, wie das von heutigen Europäern erwartet wird, und ist zu dem Schluß gekommen, daß die Nachbarschaftsprobleme der USA mit Mexiko in dem Fall heute weit gravierender wären, weil dann die Azteken heute noch Menschenopfer praktizieren würden.

    Ich sehe das auch so, aber ich möchte noch einen Schritt weiter gehen:
    Was, wenn die damaligen Europäer schon solche Mea-Culpa-Gutmenschen wie heute gewesen wären und deshalb darauf verzichtet hätten, Amerika zu kolonisieren, nachdem sie es nun schon mal entdeckt hatten und seine Existenz in der Alten Welt bekannt war?
    Früher oder später wären die Moslems rübergefahren und hätten sich den ganzen Doppelkontinent unter den Nagel gerissen. Ihre Herrschaft über die Indianer wäre bestimmt nicht humaner gewesen als die der Europäer, eher im Gegenteil. Versklavung, Islamisierung oder Tod, was anderes hätte es für sie nicht gegeben.

    All das Gold und Silber, das die Spanier mit ihren Schatzflotten nach Europa geschafft haben, wäre in dem Fall stattdessen in den islamischen Raum gegangen und hätte dort dem Jihad gegen Europa einen Finanzschub erteilt.

    Die Expansion der europäischen Populationen in diesen Raum hätte nie stattgefunden, was die demographische Basis für Hochbegabte und Genies deutlich verkleinert hätte.
    Die USA mit ihrer Wiederbelebung des demokratischen Staatsmodells in der Neuzeit und all ihren anderen Beiträgen zum Aufschwung der westlichen Zivilisation hätte es nie gegeben, ebensowenig wie Kanada und in weiterer Folge auch Australien und Neuseeland.
    Stattdessen wäre das fruchtbare Land Nord- und Südamerikas sowie die pazifische Inselwelt ein riesiger Ausbreitungsraum für Araber und/oder Türken geworden, bewirtschaftet von afrikanischen oder einheimischen Sklaven.
    Und deren moslemischen Herren wäre es nie eingefallen, daß Sklaverei verwerflich ist und abgeschafft werden muß.

    Die islamische Weltherrschaft wäre inzwischen schon Wirklichkeit geworden, womöglich schon vor dem 20. Jahrhundert. Unsere ganze wissenschaftlich-technische Hochzivilisation hätte sich nie entwickeln können, und heute würde sich die von Machtkämpfen der Moslemvölker zerrissene Welt schon lange in Richtung des mohammedanischen Elendshaufens entwickeln, den wir erst für die Zukunft befürchten.

    Wahrscheinlich bestand einer der größten Beiträge der europäischen Zivilisation für eine positive Entwicklung der Welt darin, Amerika und all die anderen neuentdeckten Länder kolonisiert zu haben, bevor die Moslems das tun konnten.
    Aber werden uns die Afrikaner, Indios und Ostasiaten jemals dankbar dafür sein?
    Niemals!
    Das ist nur ein weiterer Teil von des weißen Mannes schwerer Bürde…

    Seufz und augenroll,
    Deep Roots“

    Zum Schluß noch ein Lesetip – Takuan Seiyo schreibt wieder mal zum Niederknien gut: „From Meccania to Atlantis, Part 12: Swallowed by Leviathan“ http://www.brusselsjournal.com/node/3951

    Das würde ich auch gern mal übersetzen!

  6. Bin gerade mit dem Buch fertig geworden und kann Manfred nur beipflichten: Lesen!

    Ein paar Punkte daraus möchte ich speziell hervorheben:
    1) Zu den Gründen dafür, daß im Römischen Reich wiederholt Sklavenaufstände möglich waren, schreibt Flaig: „…drittens versäumten es viele Sklavenhalter, ihre Sklavenkontingente ethnisch gründlich zu mischen.“
    Vergleichbar damit hatten die Heloten, welche von den einwandernden Spartanern unterworfen und zu deren Staatssklaven gemacht worden waren, sich ihre ethnische und kulturelle Identität erhalten und sich so einen Zusammenhalt bewahrt, der sie für die Spartaner zu einer ständigen Gefahr im Inneren machte, wodurch diese außenpolitisch öfters nicht handlungsfähig waren.
    Auf S. 120 schreibt Flaig auch zu den großen Sklavenaufständen im Mesopotamien des 9. Jahrhunderts abschließend: „Hinfort achteten die muslimischen Sklavenhalter darauf, in Betrieben mit hoher Sklavenkonzentration die Arbeitseinheiten klein zu halten und ethnisch zu mischen.“

    Das spricht doch sehr dafür, sich den Bestrebungen unserer „Eliten“ in Richtung Ausdünnung, Heterogenisierung, „Diversity“ etc. zu widersetzen!

    2)Flaig (S. 71): „Die römische Sklaverei transformierte sich im 3. Jh. von einer intrusiven zu einer extrusiven: Der Sklave war nicht mehr der Fremde, den man aus der Ferne kaufte oder gefangen herbeischleppte, sondern der Bekannte, dessen Vorfahren schon Sklaven gewesen waren, oder der Nachbar, der über den sozialen Rand gekippt war. […] Seit Kaiser Hadrian unterschieden die Rechtstexte ganz unverblümt die „Vornehmen“ (honestiores) von den „Niedrigen“ (humiliores): Letztere unterlagen nun Körperstrafen sowie befristeter oder lebenslänglicher Zwangsarbeit […] Diese Dichotomisierung des Strafsystems hatte auf die Dauer fatale Rückwirkungen: Das Bürgerrecht entwertete sich an einer empfindlichen Stelle; die römischen Bürger hörten auf, eine Rechtsgemeinschaft zu sein, sie entsolidarisierten sich allmählich. Damit war der antike Staat freier Bürger faktisch am Ende.“
    Dazu fallen mir nicht nur die Bestrebungen ein, mittels zunehmender praktischer Anwendung der Scharia (vorerst nur auf „freiwilliger Basis“ seitens der Betroffenen) zweierlei Recht innerhalb eines Staates zu schaffen, sondern das spricht auch gegen alle Tendenzen, das Wahlrecht nach wirtschaftlicher Stellung zu vergeben (z. B. nur an Firmeninhaber und Selbständige, wie von manchen auf „unserer“ Seite des Islamkritik-Zaunes vertreten). Wehret allen Anfängen in Richtung einer neuen Aristokratie!

    3) Flaig über die Sklavereipraxis in islamischen Reichen (ab S. 92): „Doch die Herrscher fürchteten nicht bloß mögliche Rivalen, welche ihnen den Thron streitig machten; sie wollten auch nicht zum Spielball der arabischen Aristokratie oder des eigenen Clans werden. Dafür benötigten sie Führungskräfte, welche zuverlässig den herrscherlichen Willen umsetzten. Eine Möglichkeit war, wichtige Positionen mit Christen oder Juden zu besetzen; denn diese weitgehend entrechteten und verachteten Menschen kamen nicht umhin, sich an den Herrscher zu klammern und ihm treu zu dienen. Sie waren ideale Sündenböcke, sobald jemand für Mißgeschicke herhalten mußte. […] Die Unsicherheit ihrer Position machte sie zu gut handhabbaren Werkzeugen in den Händen ihrer Herrscher. Diese unbegrenzte Verfügung über Menschen, welche sogar leitende Funktionen ausübten, machte das islamische Gemeinwesen zu einer extremen Besonderheit in der Weltgeschichte. Die Militärsklaven verkörperten die politische Konsequenz einer theokratischen Auffassung der menschlichen Gemeinschaft: Das absolute Despotentum brauchte zu seiner Selbsterhaltung eine Truppe, die sich ununterbrochen speiste durch brutalste Entwurzelung und vollständigste Verfügung über den Menschen, d. h. durch Sklaverei. Verwandtschaftlich entfremdet und sozial getötet, bildeten sie ein Korps von Menschen mit gebrochener Identität, dem Herrscher völlig ergeben, gegen jedweden äußeren wie inneren Feind einsetzbar und von den Einheimischen darum gehasst wie gefürchtet, obwohl direkt in den großen Städten kaserniert. Diese völlige Fremdheit trotz örtlicher Nähe erklärt, wieso in den islamischen Reichen städtische Rebellionen besonders grausam niedergeschlagen wurden.“

    Warum fallen mir da schon wieder unsere „Eliten“ ein?

    5) Flaig schreibt auf S. 121/122 über die Versklavungspraxis in Afrika: „Manche Sultane der nördlichen Savanne legten die Scharia eigenartig aus. Ihre Vorgänger hatten Gebiete erobert und während der Kriegshandlungen Gefangene versklavt, die kapitulierenden Einwohner hingegen hatten sie als Untertanen in Freiheit belassen. Doch obwohl ein Großteil dieser unterworfenen, aber freien Stämme inzwischen zum Islam übergetreten war, erachtete man diese Gebiete als Sklavenreservoir. Man berief sich auf die Regel, eine nachträgliche Konversion verschaffe einem Sklaven nicht die Freiheit. Die Sultane versetzten damit weite Gebiete des Sudan in einen rechtlichen Sonderzustand: die dortigen Einwohner seien mit dem Augenblick der Eroberung in Sklaverei geraten – und zwar ausnahmslos alle – obwohl man sie nicht sofort an einen individuellen Herrn verkauft hatte. Somit behielten sich die Sultane vor, die ‚rechtlich‘ längst Versklavten in den faktischen Zustand der Sklaverei zu setzen, wann immer sie wollten, ohne religiöse Bedenken. […] Der Gelehrte Ahmad Baba (1556 – 1627) erlebte, wie die Marokkaner 1591/92 das muslimische Sultanat Songhay eroberten, Timbuktu zerstörten und massenhaft Unterworfene versklavten und deportierten, darunter auch ihn selbst. Schnell freigelassen, lehrte er in Fes und Marrakesch. Um seine Meinung gefragt, wer versklavt werden dürfe, erteilte er 1614 ein umfassendes Rechtsgutachten (Fatwa), das später häufig zitiert wurde. Darin schreibt er:
    Der Grund der Sklaverei ist der Unglaube; und die Ungläubigen des Sudan sind wie andere ‚kafir‘, ob sie Christen, Juden, Perser, Berber oder andere sind, die am Unglauben festhalten und den Islam nicht annehmen … Folglich besteht kein Unterschied zwischen all den ‚kafir‘ in dieser Hinsicht. Wer auch immer als Ungläubiger gefangen genommen wird, darf nach dem Recht in Besitz genommen werden, wer es auch sein mag, aber keinesfalls derjenige, der aus freiem Willen zum Islam übertrat, von Anfang an, gleichgültig, welchem Volk er angehört […].“

    All dies kann und wird in Zukunft auch gegen uns angewandt werden, wenn wir den Abwehrkampf verlieren!

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