Das Grundgesetz – eine Verfassung fürs Volk, nicht die „Bevölkerung“!

[Judith schrieb diesen Artikel unter dem Titel „Verfassung für die Bevölkerung“ schon vor über drei Jahren für „Deutschland kontrovers/Vaterland“, aber da die politische Klasse am Grundgesetz sägt, ist er  aktueller denn je, deshalb stelle ich ihn noch einmal ein:]

Müntefering hat sich in der BamS dafür ausgesprochen, das Grundgesetz durch eine einheitliche Verfassung zu ersetzen. Seiner Meinung nach fühlen sich die Menschen im Osten übergangen. Das Grundgesetz sei ja nur als vorläufiges Modell gedacht gewesen – bis zur Wiedervereinigung.

Da staunt man nicht schlecht. Die  gleiche Partei, die zusammen mit  Linken und Grünen die Forderung hysterisch bekämpfte,  Deutsch verbindlich im GG zu verankern, strebt jetzt eine einheitliche Verfassung an.

Alles schön und gut,  nur hat sich das  politisch-gesellschaftliche Koordinatensystem seit 1948 soweit nach links verschoben, dass eine neu geschaffene Verfassung  nationale, souveräne Interessen noch weniger beinhalten dürfte, als das GG das tut. Denn das GG wurde zu einer Zeit geschaffen, als Begriffe wie „Volk“, „Vaterland“, „Heimat“, „Gott“ etc noch selbstverständlich waren. Zu einer Zeit, als es noch keinen Minderheitenfetischismus gab, keinen EU-Moloch, keinen KgR, keinen Multikultifaschismus, keinen Genderwelsch, kurz: zu einer Zeit, als  die Linken noch rechter waren, als wir Rechten es heute sind.

Ein Beispiel: Das Grundgesetz geht nicht aus vom Begriff „Nation“ als der Summe aller Völker innerhalb eines Staates. Es geht vielmehr aus vom Begriff „Volk“, und zwar vom deutschen Volk. Prof. Dr. iur. Menno Aden schrieb zu der immer wieder geäußerten Forderung nach einer Verfassung u.a.:

Wenn wir uns nach 1990 eine neue Verfassung gegeben hätten, dann wäre das deutsche Volk nicht mehr darin enthalten. Wenn wir Glück hätten, hieße es dann noch: die deutsche Bevölkerung. Das sollte man immer bedenken. Wir können dankbar sein, dass wir dieses Grundgesetz haben, das von wirklichen Patrioten gemacht worden ist, zwar unter einem Besatzungsregime, aber von deutschen Patrioten. Es ließe sich daran wohl manches verbessern, aber mit Sicherheit wäre 1992 oder ´94 nur eine schlechtere Verfassung herausgekommen

Wie richtig die Einschätzung  Adens ist, zeigte das 1999 intiierte Projekt im nördlichen Lichthof des Reichtagsgebäude,  als unter dem Label „Kunst“ Hans Haacke aus „Dem Deutschen Volke“ kurzerhand „Der Bevölkerung“ machte. [Webseite: Der Bevölkerung]

Seit seiner Geburt wurde das Grundgesetz von der politischen Klasse über 50 mal geändert und nie, aber auch wirklich nie,  geschah das zum Vorteil des deutschen Volkes. Im Gegenteil – jede Änderung nahm uns mehr von unserer Souveränität als Deutsche in unserem Vaterland Deutschland.

Man kann natürlich trefflich über Für und Wider einer neuen einheitlichen Verfassung streiten aber diese Diskussion geht m.E. an der wirklichen Kernfrage vorbei, die da lautet: Vertraue ich dem etablierten Parteienkartell genug, um einer neuen – von ihm  initiierten und ausgearbeiteten – Verfassung zuzustimmen?

Meine Antwort ist eindeutig. Nein.

Der Blog „Vaterland“ ist wieder im Netz!

Mehr als einer wird ihn schon vermisst haben: Judith hat vor einiger Zeit beschlossen, ihren Blog „Vaterland“ (deutschland-kontrovers.net) einzustellen. Sie betreibt seitdem einen Blog, allerdings ohne Kommentarfunktion, bei  wordpress.com:

http://vaterland.wordpress.com/

In diesen Blog hat sie einige wichtige Texte aus deutschland-kontrovers.net übernommen, aber bei weitem nicht alle.

Durch das Ende von deutschland-kontrovers.net stehen nun allein in den „Korrektheiten“ rund vierzig abgebrochene Links, und etliche Artikel, die auf „Vaterland“ verweisen, sind unverständlich bzw. unüberprüfbar.

Deshalb, und weil ich der Meinung bin, dass der Inhalt dieses Blogs zu wichtig ist, als dass er einfach in der Versenkung verschwinden sollte, habe ich Judith gebeten, mir den Inhalt zur Verfügung zu stellen, damit ich den Blog weiterführen kann. Das hat sie dann freundlicherweise auch getan.

Leider ist die Domain nicht mehr zu retten, aus ähnlichen Gründen wie bei Kewil, wohl aber der Inhalt, einschließlich der 14.631 Kommentare.

Und so freue ich mich, der Netzöffentlichkeit mitzuteilen, dass „Vaterland“ ab sofort wieder im Netz ist, allerdings unter einer neuen Domain:

http://deutschland-politik-21.de

Damit es nicht zu Verwechselungen mit Judiths neuem wordpress.com-Blog „Vaterland“ kommt, habe ich dem Blog wieder den alten Namen „Deutschland kontrovers“ gegeben.

Ich bitte alle Blogger, die „Vaterland“ auf ihrer Blogroll hatten, nunmehr zwei neue Verweise dort einzustellen:

Wer auf einzelne Artikel verlinkt hat, tut gut daran, in der Linkadresse „deutschland-kontrovers.net“ durch „deutschland-politik-21.de“ zu ersetzen. Da ich eine Eins-zu-eins-Kopie eingestellt habe, genügt es, den Domainnamen auszutauschen; der Link verweist dann automatisch auf den richtigen Artikel. Das ist ein bisschen mühsam. Wenn man aber abgebrochene Links durch funktionierende ersetzt, freut das nicht nur die Leser, sondern auch die Suchmaschinen …

(Wer einen selbstgehosteten WordPress-Blog betreibt, kann sich die Suche nach abgebrochenen Links erheblich mit dem Plugin Broken Link Checker erleichtern. Damit kann man auch jederzeit seinen Blog auf dem neuesten Stand halten. Ich selbst – räusper – muss auch wieder einmal aufräumen.)

Nun ist es allerdings ein wenig unbefriedigend, einen Blog nur als dessen eigenes Museum zu betreiben. Ich möchte ihn lieber fortführen, und dies mit einem sinnvollen redaktionellen Konzept. Ich werde garantiert nicht die Zeit haben, selber viel zu schreiben. Was tun?

Abgesehen davon, dass virOblationis sich schon bereit erklärt hat, dort wieder zu schreiben, bedarf es weiterer Autoren. Mein Gedanke ist folgender:

Die meisten Kommentatoren möchten zwar nicht selber bloggen, schreiben aber gerne ihre Meinung in ausführlichen und oft hochinteressanten Kommentaren nieder. Und viele von ihnen stoßen auf interessante Artikel im Netz und weisen in den Kommentarsträngen, oft OT, darauf hin.

Der Vorschlag lautet: Bloggt das doch! Es ist eine Sache von zwei Minuten, aus einem interessanten Artikel eine aussagekräftige Passage zu kopieren und sie via „PressThis“ (d.h. über den Browser; man muss sich nicht einmal in den Adminbereich einloggen), eventuell versehen mit einem kurzen Statement als Artikel in einen Blog einzulesen (wo dann hoffentlich genügend Kommentatoren darauf lauern, das Thema ihrerseits zu kommentieren). Auf diese Weise ist man nicht so eingespannt wie als Blogger und leistet trotzdem einen wichtigen Informationsbeitrag. Wobei der Eine oder Andere vielleicht auch Geschmack daran findet, längere eigene Texte als Artikel zu veröffentlichen.

Die Idee ist also, „Deutschland kontrovers“ zu einer Art Kommentatorenblog zu machen. Wer mitmachen möchte, muss es mir nur sagen und bekommt ein Autorenkonto freigeschaltet.

 

Weinsaufende Wasserprediger

„Vaterland“ weist darauf hin, dass etliche namentlich genannte Politiker von SPD und Grünen, also derjenigen Parteien, die uns die Einheitsschule oktroyieren wollen, ihre eigenen Kinder auf Gymnasien und Privatschulen untergebracht haben. Wie können sie ihren Kindern das nur antun?

hier klicken: Vaterland » Die Bigotten – weinsaufende Wasserprediger.

Aus: Anschwellender Bocksgesang

„Zuweilen sollte man prüfen, was an der eigenen Toleranz echt und selbständig ist und was sich davon dem verklemmten deutschen Selbsthaß verdankt, der die Fremden willkommen heißt, damit hier, in seinem verhaßten Vaterland, sich die Verhältnisse endlich zu jener berühmten („faschistoiden“) Kenntlichkeit entpuppen, wie es einst (und heimlich wohl bleibend) in der Verbrecher-Dialektik des linken Terrors hieß.

Intellektuelle sind freundlich zum Fremden, nicht um des Fremden willen, sondern weil sie grimmig sind gegen das Unsere und alles begrüßen, was es zerstört – wo solche Gemütsverkehrung ruchbar wird, und in Latenz geschieht dies vielerorts, scheint sie geradezu bereit und begierig, einzurasten mit einer rechten Perversion, der brutalen Affirmation.“

Botho Strauss