Fahnen und Fahnenflüchtige

„Wenn Fußball soetwas wie das letzte Refugium des Agonalen, der simulakrische Ersatz für das offenbar unausrottbare Kriegsbedürfnis des Menschen ist, und die Nationalmannschaften soetwas wie symbolische Armeen, die ihre Nation vertreten, dann ähnelt Europa heute der Spätzeit des antiken Römischen Reiches, als die imperialen Heere fast nur mehr aus Söldnern aller Herren Länder, nur nicht aus Römern, bestanden.“

Martin Lichtmesz

Noch mehr Extremismus

Martin Lichtmesz zeigt, wie die etablierte Politikwissenschaft als Ideologiefabrik und Pressure Group zur Diskreditierung und Marginalisierung missliebiger Meinungen funktioniert. Er zeigt es anhand eines Elaborats eines gewissen Christoph Weckenbrock. Den muss man nicht kennen, man muss nur die pseudowissenschaftliche Methode durchschauen.

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Südafrika in Skandinavien

Martin Lichtmesz: „Denn Südafrika ist die Zukunft, unsere europäische Zukunft. Dabei sollten wir uns bewußt werden, daß dieser Prozeß an allen Ecken und Enden des europäischen Kontinents eingesetzt hat: es wird bald nirgends mehr, in keinem einzigen Land Europas, eine Zuflucht oder freie Zonen geben, in der sich nicht diesselben Probleme, Szenarien und Städtebilder zeigen. Mit der Globalisierung des Multikulturalismus wird auch der Rassismus globalisiert, zum ubiquitären Problem gemacht. Daß ich hier nicht übertreibe, mag ein Artikel zeigen, der ursprünglich in der linken norwegischen Zeitung Klassekampen erschienen ist, und auf den ich hier in einer englischen Übersetzung gestossen bin.“
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Martin Lichtmesz trifft den Nagel auf den Kopf – wie immer

In seinem Essay „Der Hauptfeind des Liberalen“ schreibt er unter anderem

„daß nicht der uns bedrängende Islam oder die Massenzuwanderung unser „Hauptfeind“ ist, sondern vorzüglich die eigenen Eliten, die sie zulassen, schönreden, aktiv fördern und dabei das eigene Staatsvolk entmachten und schädigen.  Radikaler gesagt, ist es das liberale Denken an sich, das sich zum Immunschwächevirus ausgebildet hat. Hier gibt es natürlich kaum mehr Unterschiede zwischen Linken und Liberalen – was die wesentlichen Sprüchlein und Standardphrasen betrifft, herrscht eine breite rosa-rote Allianz, die von der Linken bis zur FDP mit gleichlautenden Erklärungen von guten, also toleranzintegrationsdemokratischen Absichten aufwartet.

So gesehen gibt es natürlich auch kaum noch authentische Konservative ohne liberalen Rückenmarkschwund mehr, und das ist auch in den innerlich zermürbten USA der Fall…“

So viel nur als Appetithäppchen. Lest das Ganze: Der Hauptfeind des Liberalen | Sezession im Netz.

Lichtertanz gegen Rosenkranz

„Wie in den guten alten Zeiten wird ein Massenaufgebot an enthusiasmierten, bekenntnisbrünstigen Statisten erwartet, die „tausende Fackeln und Kerzen“ enzünden sollen, während in Wien weltberühmte Showstars aus Politik, Bühne und Fernsehen Kundgebungen „gegen Barbara Rosenkranz als Bundespräsidentin“ zum Besten geben. (…)

Damit das sentimentale gutmenschelnde Gemüt mit seinem weichem Herzen und weichem Hirn nicht zu kurz kommt, während es zur rituellen Hexenverbrennung seine als Kerzchen getarnten Brandfackeln anmacht, und um die ausg’schamte Idiotie dieser Nummer zu vervollkommnen, nennt sich der Zirkus allen Ernstes, jeden Genierer über Bord werfend, „Lichtertanz gegen Rosenkranz“ (daß es irgendwas mit „Lichter“ drinnen sein wird, war ja klar, aber „Lichtertanz„ ist so ungefähr der Gipfel der politischen Schwulität.) Also der übliche Kitsch, garniert mit Brot und Spielen und dem wohligen Rausch, auf der Seite der Guten zu stehen, bewährte Ingredienzien, mit denen man effektiv jeglicher rationalen Diskussion entgegenwirkt.“

Martin Lichtmesz

Tu, felix Austria?

Martin Lichtmesz gießt etwas Wasser in den Wein jener Bundesdeutschen, die die Österreicher um die bei ihnen (noch?) zulässige politische Unkorrektheit beneiden. Nicht nur, weil die Linkstotalitären sich z.B. in puncto Geschlechtergleichmacherei dort Volkserziehungsmaßnahmen herausnehmen, die in der Bundesrepublik (noch?) nicht möglich sind, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß,

Schilder und Piktogramme im Rathaus und bei den Wiener Linien wechseln als optischer Ausdruck einer Gender-Mainstreaming-Kampagne der Stadt zur Hälfte die Geschlechter.
Im Wiener Magistrat gibt es seit 2005 eine eigene Projektstelle, die sich um Fragen des Gender-Mainstreaming kümmert. Dabei geht es darum, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Männern und Frauen bewusst zu machen und für Chancengleichheit zu sorgen. Leiterin Ursula Bauer betonte, dass seither die Akzeptanz der Thematik steige: "Ich denke, wir werden noch ein paar Jahre brauchen, aber wir werden das sicher hinkriegen."
Für die Opposition sind die neuen Schilder nicht genug: Grüne und ÖVP warfen der regierenden SPÖ dennoch vor, beim "Gender Mainstreaming" säumig zu sein. ... Die Grüne nicht amtsführende Stadträtin Monika Vana begrüßte den Schritt der Rathaus-SPÖ grundsätzlich. Allerdings müssten nun Taten folgen. Schließlich stagniere der Frauenanteil bei Spitzenfunktionen im Magistrat seit Jahren.

sondern auch, weil die Medienmeute dort noch etwas blöder

Wir sprechen von einem Land, in dem man ein seichtes Linksliberalen-Blättchen wie den Standard für „intellektuell“ hält, weil einem das die näselnde Stimme von Oscar Bronner zwölftausendmal in der Radiowerbung erzählt hat.

und noch etwas mieser ist als in der Bundesrepublik:

Ich habe eben ein TV-Interview mit der FPÖ-Politikerin und Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz gesehen, die so etwas wie die Sarah Palin Österreichs ist, nur klüger. Schön, den Fragestil kennt man auch aus dem deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen, aber aus dem Munde der Zeit-im-Bild-Moderatorin klingt das alles noch eine Spur einfältiger, hinterfotziger, wichtigtuerischer. Da hagelt es Fang- und Suggestivfragen, Sippenhaftvorwürfe und Springreifen, offensichtlich nur um Rosenkranz dabei zu erwischen, wie sie à la Monty Python’s „Jehovah“ sagt, während der Stein schon wurfbereit in der Hand liegt.

Habe denn Rosenkranz gar kein Problem mit ihrem „rechtsextremen Umgang“ und ihrem „eindeutig dem Rechtsextremismus zugeordneten Mann“? Nein, sie sehe sich „in der Mitte“ sagt sie artig. Und dann natürlich die Jehovah-Frage aller Jehovah-Fragen, mit der klaren Absicht gestellt, sie aufs Kreuz zu legen: „Sie möchten gerne das Verbotsgesetz abschaffen, weil sie es für verfassungswidrig halten. Wäre es für Sie in Ordnung, wenn in Österreich jeder Mensch ungestraft Naziparolen rufen kann?“

Rosenkranz antwortet darauf, einem aufgeklärten Menschen, durchaus nachvollziehbar, daß auch bestimmte Meinungen, die etwa in Deutschland dem §130 unterliegen, straffrei ausgehen sollten. Das müsse man von faktischer Volksverhetzung unterscheiden. Den Rosenkranzhassern, insbesonders den Grünen, rinnt nun das Wasser im Mund zusammen, die Messer werden enthusiastisch gewetzt, und flugs macht die Presse aus der Antwort die verfälschende, nachzublökende Schlagzeile: „Rosenkranz für Aufhebung von NS-Verbotsgesetz.“ Flugs hat Rosenkranz „65.000 ermordete österreichische Juden verhöhnt“, und natürlich sind sofort die Denunzianten eilig zur Stelle und rufen nach dem Büttel.

Tja, deutsche Michels! Verklärt die Ösimark mal nicht zu sehr.

Und lest den ganzen Artikel!

Martin Lichtmesz: Biedermänner und Brandstifter (Rückblick auf Dresden)

Die Berichterstattung der Mainstream-Medien über die Demoblockade von Dresden geriet wie erwartet zum diffusen Feelgood-Geschunkel, gepflastert mit dem üblichen abgedroschenen Vokabular, das auf Reflexe und Emotionen, nicht aber auf Erhellung der Situation abzielt.

(…) Während die Medien ständig von „Dresden“ sprachen, das vereint den JLO-Marsch verhindert hätte, sah die konkrete Arbeitsteilung anders aus: Während sich in der Altstadt die Bürgerlichen, die sauber bleiben wollenden Politiker und die eher weich-gutmenschlich Motivierten risikolos an den Händchen hielten und im „Lichterkette“-Rausch schwelgten, erledigte die radikale bis militante Linke in der verbarrikadierten Neustadt die Drecksarbeit. Sie, und nicht etwa die Händchenhalter mit den weißen Blümchen und den demonstrativ weißen Westen („gewaltlos und bunt“), schafften es, den Staat durch eine latente Eskalationsandrohung in ihrem Sinne zu erpressen.

Martin Lichtmesz

Und es lohnt sich, den ganzen brillanten Artikel zu lesen.