Leise rieselt der Schnee

„Wenn man sich anstrengen und frühmorgens aufstehen wollte, hätte man ja nicht irgendwas mit Medien gemacht. Da hätte es auch eine Lehrstelle beim Straßenbau gegeben. Also tun sie das, was alle Sozialspanner tun: Sie leihen sich die Empfindungen anderer Menschen, jedenfalls das, was sie dafür halten. Sie simulieren Empörung, weil sie endlich mal empört sein wollen. Sie solidarisieren sich mit den Aufständischen der Welt, weil sie selbst nichts mehr haben, wofür sie zu kämpfen bereit wären, weil sie aber so gerne wieder spüren möchten, wie es war, wenn man als kleiner Junge davon träumte, einen übermächtigen Feind zu bekämpfen. Sie ziehen auf der Suche nach dem islamischen Winnetou durch die Wüsten. Sie haben selbst nicht mehr gelernt, was Ehre, Mut und Stolz sind und wollen sich das jetzt vom Edlen Wilden borgen. Möge etwas vom exotischen Heldenglanz doch bitte auf diese arme Krötenretterseele fallen! Und dabei wissen sie nicht einmal mehr, was Heldentum ist. Diese Unerfahrenheit mit Wut und Mut, Stolz, Ehre und Adrenalin zeigt sich denn auch in den gewählten Aventüren: Die Feuerwehr bekommt keinen Nachwuchs mehr. Der deutsche Soldat hat gefälligst nicht zu schießen. Rauchen, Schießen, Autofahren – die schlimmsten Bedrohungen unseres bürgerlichen Lebens? Und natürlich: Den Planeten retten! Das Klima lenken! Das ist das Ersatzheldentum für Leute, die sogar vor Luftgewehren in verschlossenen Kellern zittern. Langeweile erzeugt Sensationslust. Feigheit sucht Ersatzheldentum. Faulheit stellt Ansprüche. Müheloser Reichtum verblödet.“

Califax

„Wir können nicht einfach weitermachen wie bisher“

Allmählich zeigen sich Risse im Meinungskartell aus Wissenschaft, Medien und Politik, und die Blogosphäre darf sich zugutehalten, entscheidend dazu beigetragen zu haben.

Skandal um gehackte Mails: Deutsche Klimaforscher verlangen Reformen

titelt „Spiegel online“ und fährt fort:

„Wir können nicht einfach weitermachen wie bisher“: Deutsche Klimaforscher protestieren nach der Affäre um geklaute Mails an einer britischen Universität.
(…)
„Wir können nicht einfach weitermachen wie bisher“, glaubt der Hamburger Klimatologe Hans von Storch und sagt zum SPIEGEL: „Wir brauchen grundlegende Reformen sowohl beim Weltklimarat, aber auch in der Frage, wie wir mit den Rohdaten für unsere Klimastatistiken umgehen.“
(…)
„In Zukunft sollten Leitautoren des Weltklimarats nicht mehr zu den dominanten Forschern eines Gebietes gehören, die dann den eigenen Veröffentlichungen und jenen ihrer Kumpels eine besonders starke Deutungskraft zuerkennen.“
(…)
„Was wir brauchen, ist maximale Transparenz. Sonst werden uns die Vorwürfe der Klimaskeptiker ewig begleiten“

Besonders dieser letzte Satz zeigt, wie sehr die Deutungshoheit der Mainstreammedien ins Wanken gekommen ist. Klimaskeptiker gibt es, seit es die Warnungen vor der Erderwärmung gibt; aber erst das Netz macht sie unbequem genug, die Klimatologen zu etwas zu nötigen, was eine wissenschaftliche Selbstverständlichkeit sein sollte: zur Transparenz.