Michael Mannheimer ruft zum Widerstand nach Artikel 20 Absatz 4 Grundgesetz auf!

In einem Kommentar bei PI [hier klicken; Kommentar Nr. 68] hat der bekannte islamkritische Blogger und Essayist Michael Mannheimer gegen die drohende Islamisierung unseres Landes zum Widerstand im Sinne von Art. 20 Abs. 4 GG aufgerufen. Die Authentizität des Aufrufs hat er inzwischen bestätigt.

Während ich vor einigen Tagen noch Zweifel geäußert habe, ob die Voraussetzungen von Art. 20 Abs.4 GG tatsächlich bereits erfüllt seien, sieht Mannheimer diesen Fall als gegeben an. Ich dokumentiere hier den Aufruf:

Ein öffentlicher Appell an alle freiheitsliebenden Bürger Deutschlands und an alle Menschen in unserem Land, die wollen, dass unsere Kinder und Kindeskinder auch zukünftig ein Leben in Freiheit und Menschenwürde leben können:

Nachdem nun auch die Kirche den schlimmstmöglichen Feind umarmt, der für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkleit aller Menschen vorstellbar ist: den Islam, ist jetzt die letzte Bastion im Widerstand gegen den menschenfeindlichen Faschismus Islam gefallen.

Entgegen des Willens des deutschen Volkes wurden Millionen Menschen hier hereingeschafft, die unsere kulturellen und zivilisatorischen Errungenschaften verachten und unsere europäische Kultur (die keinesfalls islamisch, sondern griechisch-römisch und jüdisch-christlich geprägt ist!) abschaffen wollen zugunsten des barbarischen Systems Islam. In Deutschland und dem übrigen Europas arbeiten Muslime seit Jahrzehnten beharrlich und mit immer größerem Erfolg an der Übernahme unseres Kontinents.

Entgegen der Behauptung des politischen Establishments hat der Islam keinesfalls die Absicht, sich wie andere Religionen friedlich in westliche Gesellschaften zu integrieren. Das ist eine reine Lüge, die von unseren Politikern, von ahnungslosen Journalisten, von zum Islam konvertierten Islamwissenschaftlern und von linken Sozialwissenschaftlern mit Hilfe von Staatsfernsehen und Staatsrundfunk und einer überwiegend links eingestellten Presse seit Jahrzehnten eingeflößt wird. Diese Lügen wurden dank des Internets mittlerweile längst entlarvt und die Wahrheit über den Islam einem Millionenpublikum zugänglich gemacht.

Denn das zentrale Ziel des Islam ist die Weltherrschaft. Diesem Ziel ist das GESAMTE „religiöse“ Leben des Islam untergeordnet. Koran und Sunna geben die Inhalte zu diesem Ziel detailliert vor. Der Dschihad schließlich ist das vorgeschriebene Mittel zur Erreichung dieses Ziels. Dieser islamische Dschihad ist der längste, blutigste und opferreichste imperiale Feldzug der Menschheitsgeschichte und hat mehr Tote gefordet als christliche Glaubenskriege, Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus zusammengenommen. Der Dschihad ist nichts anderes als der ewige Krieg des Islam gegen ALLE “Ungläubigen” bis zu deren völligen Vernichtung und ist damit das älteste und verheerendste Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf unserem Planeten.

In Anbetracht der Tatsache, dass das gesamte deutsche Establishmet: Politik, Wissenschaft, Medien, Justiz und jetzt auch die Kirche mit dem Islam sympathisiert und kollaboriert und dazu übergegangen ist, im Sinne des Islam massiv an der sukzessiven Abschaffung des deutschen Grundgesetzes zu arbeiten, in Anbetracht ebenfalls der verfassungswidrigen Ent-Ethnisierung der deutschen Bevölkerung entgegen vorher ergangener höchstrichterlicher Beschlüsse, entgegen dem ausdrücklichen Willen unserer Verfassung und gegen den Willen des absoluten Großteils der Bevölkerung, halte ich daher die Zeit für gekommen, die Inkraftsetzung und schonungslose Anwendung des Widerstandsrechts (und der Widerstandspflicht) aller Deutschen gemäß Artikel 20 Abs.4 des GG auszurufen!

Gemäß den Statuten dieses Widerstandsrechts darf und muss sich das deutsche Volk gegen ALLE Kräfte erheben, die im Begriff sind, die deutsche Verfassung abzuschaffen – was politische Parteien, Kommunal-, Landesregierungen und Bundesregierung – aber auch Medien und sonstige wichtigen Multiplikatoren veröffentlichter Meinung miteinbezieht, die dies unterstützen. Das Widerstandsrecht erlaubt diesen Kampf ausdrücklich mit allen Mitteln, auch bewaffnet und und unter Bedingungen eines Bürgerkriegs, wenn sonstige Maßnahmen nicht gefruchtet haben.

Bürger Deutschlands! Polizeien Deutschlands! Soldaten und Offiziere Deutschlands! Erhebt euch! Verteidigt eure, verteidigt unser aller Freiheit! Verteidigt den Fortbestand unseres freiheitlichen Grundgesetzes gegen seine Feinde, die aus den Reihen ALLER politischen Parteien und den Redaktionen der meisten deutschen Medien kommen! Und verteidigt sie ebenso gegen die Feinde aus den Reihen jener islamischen Einwanderer, die unser Land zu einem islamischen Land machen und hier die barbarisch-vorsteinzeitliche Scharia einführen wollen.

Vertreibt das herrschende Establishment aus ihren Ämtern und Schreibstuben und stellt sie vor ein Gericht! Wie 1933 hat dieses Establishmet schon wieder versagt! Organsisiert Euch! Erhebt euch von euren Sofas! Geht auf die Straßen! Greift zu den Waffen, wenn es keine anderen Mittel gibt! Für uns, für unsere Kinder, für unsere Geschichte! Es lebe die Freiheit!

Michael Mannheimer

Deutschland, 8. April 2011

 

Der Karnickel-Skandal

Frank Furter schreibt bei PI:

Zugegeben, das ist nichts für schwache Nerven: in einer Schule im Schleswig-Holsteinischen Ratekau wurde im Rahmen einer Projektwoche unter dem Motto „Ernährung in der Steinzeit“ einKaninchen vor den Augen der Schüler getötet. Danach wurde das Tier auf dem Schulhof gegrillt und verköstigt. Gegessen ist die Sache damit aber nicht; ganz im Gegenteil.

Vor elfjährigen Kindern ein Kaninchen zu töten, dürfte selbst bei PI dem ein oder anderen martialisch erscheinen. Aber andererseits: was erwartet jemand, selbst wenn er nur elf Jahre alt ist, der in der Schule an einem Projekt unter dem Titel „Ernährung in der Steinzeit“ teilnehmen will, wie Menschen sich zu jener Zeit ernährten? Mit Milchprodukten aus steingemeißelten Tetra-Paks? Fertigfutter aus hölzernen Schalen, den grünen Punkt mit Säbelzahntieger-Klauen eingeritzt? Aufgewärmt in Makrowellen, sogar ohne USB-Anschluss?

Einwände dieser Art konnten selbstverständlich eine riesige Protestwelle nicht verhindern. Wollen wir wetten, dass viele der Protestierenden zur Gutmenschenfraktion gehören, die uns zugleich versichert, der Islam gehöre „zu Deutschland“?

Was glauben diese Leute eigentlich, welche Szenen ihnen und ihren Kindern bevorstehen, wenn der Islam eines Tages wirklich zu Deutschland gehört, das heißt: es beherrscht? Man muss nur einen Blick in die islamischen Länder und auf das dortige Opferfest werfen:

Die Hälfte der Türken will in die Heimat

Unter diesem Titel schreibt die Junge Freiheit in ihrer Netzausgabe:

BERLIN. Die Hälfte aller Türken in Deutschland will offenbar zurück in ihr Heimatland. Rund ein Drittel würde sogar sofort zurückkehren, wenn sie hier bei Arbeitslosigkeit keine Sozialleistungen erhalten würden.

Interessant, nicht wahr?

Dies geht laut dem Nachrichtenportal Der Westen aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Info hervor.

Weniger als die Hälfte der Befragten schätzt demnach die eigenen Deutschkenntnisse als gut ein. Ebenso viele haben höchstens einmal die Woche Kontakt zu Deutschen. 40 Prozent der Türken wollen nur unter sich bleiben. 85 Prozent haben bereits an einem Integrationskurs teilgenommen, davon haben ihn zwei Drittel erfolgreich abgeschlossen.

Ein Anteil von 70 Prozent der Befragten möchte sich gerne in die deutsche Gesellschaft integrieren.

Quelle: JUNGE FREIHEIT – Wochenzeitung aus Berlin: Die Hälfte der Türken will in die Heimat.

Ich frage mich nun eines: Wie passt das zusammen, dass die Hälfte am liebsten auswandern würde, ein Drittel im Integrationskurs scheitert und 40 Prozent unter sich bleiben – aber 70 Prozent sich in die deutsche Gesellschaft integrieren wollen? Anders gesagt: Was verstehen sie unter „Integration“?

Laschet auf der Schleimspur

Der berüchtigte ehemalige „Integrationsminister“ von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, schreibt neuerdings für die Europa-Ausgabe der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ regelmäßige Kolumnen. Er verspricht sich davon, künftige CDU-Wähler zu gewinnen, und selbstredend kommt er nicht auf den Gedanken, dass allein schon die Tatsache, dass er dies auf Türkisch tun muss, sein völliges Scheitern als Integrationsminister dokumentiert.

Nun könnte man ja sagen, dass man türkischen Migranten die Probleme und Sichtweisen der deutschen Gesellschaft vielleicht eher nahebringen kann, wenn man sie auf Türkisch anspricht. Dass manche unangenehme Wahrheit und manche unbequeme Ermahnung sie in ihrer Muttersprache vielleicht eher erreicht.

Aber selbstverständlich nicht bei Armin Laschet: Soviel hat er begriffen, auch wenn er es nicht zugibt: An Selbstgerechtigkeit lässt sich „die beste Gemeinschaft, die je unter Menschen erstand“, von niemandem übertreffen, und wer es auf ihre Stimmen abgesehen hat, tut gut daran, sie darin noch zu bestärken:

In seinem ersten Beitrag vergleicht der Christdemokrat die Frauenquoten in der Türkei mit denen in Deutschland und kommt zu überraschenden Ergebnissen. In der Tat hatte die Türkei bereits in den 90ern mit Tansu Çiller eine Frau als Regierungschefin. 14 Prozent der Konzernchefs in der Türkei seien weiblich. In der EU sind es laut Laschet immerhin noch drei Prozent – und in Deutschland null. Laschets Fazit: Deutschland soll sich ein Vorbild an der Türkei nehmen und seine „kulturelle Arroganz“ ablegen.

(Quelle: morgenweb.de)

Da werden sich seine Leser aber gefreut haben.

Vor so viel Fortschrittlichkeit können wir Deutschen auch nur mit Armin Laschet vor dem Licht des Islam beschämt in den Staub fallen und uns die Türkei als Emanzipations-„Vorbild nehmen“.

Damit auch bei uns der Fortschritt Richtung Allah unter anderem zu Befunden wie diesem führt:

Im Jahr 2008 stellte die UNDP Studie Human Development Report – Youth in Turkey erneut fest, dass vor allem in den ländlichen Gebieten der Türkei jedes Jahr hunderte von Frauen sterben um die angeblich verletzte Ehre ihrer Familien zu rekonstituieren. Die Furcht das die Ehre eines Mädchens in irgendeinerweise „berührt“ wurde ist hierbei nicht nur die Grundlage für Kinderheirat, sondern gerade auch für Ehrenmorde.
Laut der Studie kamen, nach Angaben der türkischen Polizei, zwischen 2005 und 2008 1.091 Menschen durch Ehrenmorde ums Leben, wobei viele Fälle nicht den Behörden gemeldet werden und/oder sondern als Selbstmorde, Unfälle oder Ähnliches verschleiert werden.

(Quelle: Wikipedia)

Zumindest wird uns zum wiederholten Male bestätigt, dass gewisse Leute vor nichts, vor keinem Kotau und keiner Selbsterniedrigung, aber auch vor keiner Lüge, keinem Verrat, und sicherlich auch keinem schmutzigen Geschäft zurückschrecken, wenn es gilt, sich für die Stimmen der türkischen Community zu prostituieren.

Das islamische Menschenbild

[Den folgenden Text habe ich auf Anfrage der Arbeitsgemeinschaft Lebendige Gemeinde München e.V. geschrieben. Er ist in ihrem Informationsbrief 1/2011 erschienen.]

Dass „Multikulti tot“ sei, ist eine Erkenntnis, die uns aus dem Munde unserer Kanzlerin umso mehr überrascht hat, als die Regierung keineswegs daran denkt, die Politik der Massenmigration zu überdenken, deren Ergebnis, ob man es nun so nennt oder nicht, in absehbarer Zeit eine multikulturelle Gesellschaft sein wird – ein Begriff der ganz sinnlos wäre, wenn alle Kulturen gleich wären; der daher impliziert, dass es zwischen den Kulturen, die in Deutschland koexistieren sollen, benennbare Unterschiede gibt, und die Frage herausfordert, ob diese Kulturen überhaupt koexistieren können.

Da die meisten Probleme dort auftreten, wo die Einwanderer Muslime sind, stellt sich die Frage nach der Vereinbarkeit von islamischer und abendländischer Kultur. Da dieses Problem scheinbar „nur“ religiöser Natur ist, hofft man, den Islam mit denselben Mitteln neutralisieren zu können, mit denen man schon den Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten entschärft hat – also durch seine Einbindung in eine säkulare, religiös neutrale Ordnung.

Dabei wird übersehen, dass diese säkulare Ordnung ihrerseits auf dem Boden einer ganz bestimmten, nämlich christlichen Kultur gewachsen ist, und dass sich dies nicht zufällig so verhält. Die Werte und Tugenden, die sie erst ermöglicht haben – Toleranz, Gleichwertigkeit aller Menschen, Loyalität gegenüber der politischen Ordnung, Gewaltverzicht – basieren auf dem christlichen Gottes- und Menschenbild, auch wenn sie nachträglich in einen nichtreligiösen Begründungszusammenhang eingebettet wurden. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie als gegeben und gültig akzeptiert werden, hat den Blick auf ihren religiösen Ursprung verschleiert, und nährt die Illusion, sie müssten allen Menschen, allen Kulturen und allen Religionen gleichermaßen selbstverständlich sein. Dass dies keineswegs der Fall ist und in welchem Maße die Werte des liberalen Westens eine Metamorphose der Werte des christlichen Abendlandes darstellen, lässt sich gerade anhand eines Vergleichs christlicher und islamischer Theologie aufzeigen:

Das christliche Menschenbild beruht bekanntlich auf den miteinander zusammenhängenden Gedanken der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, was unter anderem seine Autonomie bedeutet, und der Erbsünde, also der im Diesseits unaufhebbaren Verstrickung des Menschen in das Böse aufgrund seiner selbstverschuldeten Trennung von Gott. Dabei impliziert die Trennung von Gott, als dem Liebenden, die Trennung vom Nächsten als dem zu Liebenden. Sie führt zu Hass, Neid, Gewalt, Krieg usw. Die Erlösung ist im Diesseits nicht möglich; das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt und kann es nicht sein; es kann nicht in Gestalt einer weltlichen Ordnung errichtet werden.

Der Islam hingegen kennt den Gedanken der Gottesebenbildlichkeit des Menschen nicht. Der Mensch ist nach islamischer Auffassung von Natur aus „Muslim“ im Wortsinne, d.h. ein sich Allah Unterwerfender. Die adäquate Haltung des Muslims gegenüber Allah ist nicht die Liebe, sondern der Gehorsam, und auch Allah liebt den Menschen nicht schlechthin, sondern lediglich, soweit er sich ihm unterwirft, das heißt ein guter Muslim ist.

Dieser Gegensatz hat weitreichende Implikationen:

Wenn Gott die Liebe ist und den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, dann sind alle Menschen gleichwertig; fordert er dagegen den bloßen Gehorsam und ist der Mensch ein unterworfenes und sich unterwerfendes bloßes Geschöpf, dann bemisst sich der Wert eines Menschen nach seinem Gehorsam gegenüber Allah. Was insbesondere bedeutet, dass Nichtmuslime a priori minderwertige Menschen sind. Sie haben weder die gleichen Rechte wie Muslime und keinen Anspruch auf Gegenseitigkeit von Rechten und Pflichten, noch dürfen Muslime, gemäß dem unzweideutigen Gebot des Korans, Gemeinschaft mit ihnen pflegen. Gegenstand von Solidaritätsnormen ist stets die islamische Gemeinschaft, die Umma; Nationen sind es nur, soweit es muslimische Nationen sind, also Gemeinwesen, die von Muslimen politisch dominiert werden.

Wenn der Mensch von Natur aus unvollkommen und sündhaft ist, dann ist Demut die gebotene Haltung und das Verbot der Selbstgerechtigkeit („Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“) die notwendige Konsequenz. Ist er aber im Prinzip so, wie Allah ihn gewollt hat, nämlich Muslim, dann ist die Sünde – nämlich kein (oder ein schlechter) Muslim zu sein, zwar möglich, aber vermeidbar, und ihre Vermeidung ist eine schiere Willensfrage: Wer die Gebote Allahs erfüllt, hat keinen Anlass zur Selbstkritik, und die Gemeinschaft derer, die sie erfüllt, also die islamische Umma, ist in den Worten des Korans „die beste Gemeinschaft, die je unter Menschen erstand“. Selbstkritik ist dann lediglich etwas für die „Ungläubigen“, und sie ist, wenn sie von ihnen geübt wird, ein Zeichen von Schwäche, ja ein Eingeständnis ihrer Verworfenheit. Dies muss man wissen, wenn man im „interreligiösen Dialog“ Selbstkritik übt und erwartet, die andere Seite werde diesem guten Beispiel folgen.

Wenn man vor Allah durch Werke des Gehorsams gerechtfertigt, also schlechthin gut ist, dann ist es unproblematisch, bis ins kleinste Detail vorzuschreiben, was Allah fordert. Es ist dann auch unproblematisch, das „Reich Allahs“ (um diese christliche Formulierung zweckzuentfremden) auf Erden im Diesseits zu errichten; es ist sogar geboten. Die jenseitige Dimension der Existenz ist im Christentum als qualitativ gewandeltes Dasein in Gott gedacht; der Islam denkt das Paradies als eine verbesserte Version des Diesseits. Betont das Christentum die Liebe, also eine innere Haltung, als Grundlage einer Öffnung für Gott, wobei dem Menschen immer nur eine unvollkommene Annäherung an das Gute möglich ist und es so etwas wie per se gute Werke strenggenommen nicht gibt, so betont der Islam die Werkgerechtigkeit. Von den daraus resultierenden Forderungen sind alle Lebensbereiche durchdrungen, auch das Recht und die Politik. Und da es Allah ist, der diese Forderungen stellt, können sie auch nicht geändert werden – ein gewählter Gesetzgeber hat hier wenig zu bestellen. Nach christlicher Auffassung dagegen können Recht und Politik bestenfalls, wenn überhaupt, stückweise Annäherungen an das Gute und Gerechte sein; sie bedürfen der ständigen Überprüfung und Verbesserung. Sie sind das Feld menschlichen Wirkens, unvollkommen zwar und stets gefährdet, aber gerade dieser notwendigen Unvollkommenheit wegen notwendig gestaltbar.

Aus der Liebe Gottes und dem ihr entsprechenden Gebot der Nächstenliebe folgt für den Christen die von Christus deutlich ausgesprochene Ächtung der Gewalt. Die für das Christentum charakteristische Loyalität gegenüber der Obrigkeit ergibt sich aus seiner innerlichen und jenseitigen Orientierung. Die weltliche Ordnung kann bestenfalls einen Schutzraum bieten, innerhalb dessen der Mensch versuchen kann, sich dem Guten anzunähern; das Gewaltmonopol des Staates ist die Kehrseite des christlichen Gewaltverbotes. Dem Islam ist diese Perspektive fremd, weil er keine grundsätzliche Ächtung der Gewalt kennt:

Der Islam ächtet nicht die Gewalt, er regelt sie: Gewalt als solche ist nach islamischer Vorstellung moralisch neutral; sie kann im Einzelfall vom islamischen Recht, d.h. von Allah verboten sein und ist dann, aber eben nur dann, selbstredend auch böse. Sie kann aber ebenso erlaubt sein: Erlaubt ist sie insbesondere dann, wenn sie von Vätern gegen Kinder, Männern gegen Frauen, guten Muslimen gegen Apostaten und Muslimen gegen Nichtmuslime ausgeübt wird – natürlich nur unter jeweils spezifischen Voraussetzungen, dann aber ohne weiteres und ohne dass es sündhaft wäre. Sie ist, kurz gesagt, nicht verwerflich, sofern sie der Konsolidierung der islamischen Gemeinschaft oder der Ausbreitung des Islam dient. Unter diesen Umständen ist es wenig überraschend, dass empirisch erwiesen werden konnte, dass unter muslimischen Jugendlichen ein positiver Zusammenhang zwischen Religiosität und Neigung zur Gewalttätigkeit besteht – während der Zusammenhang bei Angehörigen aller anderen Religionsgemeinschaften gegenläufig ist.

Wer sich dies alles vor Augen hält – die Gehorsamsforderung Allahs, die hierarchische Gliederung der Menschheit in hochwertige muslimische und minderwertige nichtmuslimische Menschen, die daraus resultierende Asymmetrie von Rechten und Pflichten, das Solidaritätsmonopol des islamischen Umma und die militante Abgrenzung gegen „Ungläubige“, die religiös sanktionierte Selbstgerechtigkeit, die allumfassende Verbindlichkeit islamischer Normen, die Sakralisierung auch von Politik und Recht – und das alles verankert in der tiefsten sittlichen Grundlage der Gesellschaft, im religiösen Gottes- und Menschenbild, wer also sich dies alles vor Augen hält, der vermag zu ermessen, dass das Problem der „Integration“ von Muslimen in die europäischen Völker weitaus ernsthafteren Hindernissen begegnet, als diejenigen annehmen, denen es genügt, wenn Muslime sich von „Extremisten“ distanzieren oder das Grundgesetz anerkennen. Voraussetzung für eine Lösung, falls es denn eine gibt, ist, dass zumindest das Problem aufrichtig benannt wird.

 

[Zum Selbstverständnis der Lebendigen Gemeinde München e.V.:

„Wofür wir arbeiten:

Die „Lebendige Gemeinde“ wendet sich an evangelische Christen, die sich nach wie vor an das biblische Zeugnis im reformatorischen Verständnis gebunden wissen. Sie versucht, die Meinungsbildung zu fördern, den Mut zur Verantwortung zu stärken und der Resignation entgegen zu wirken. Die „Lebendige Gemeinde München“ will dazu beitragen, dass Jesus Christus die alleinige Mitte der Kirche bleibt.

Sie tritt ein

  • für eine Rückbesinnung auf die biblische Heilsbotschaft von Kreuz und Auferstehung

Sie wehrt daher

  • der Reduzierung und Umdeutung der biblischen Botschaft
  • einem uferlosen Pluralismus im kirchlichen Bereich
  • der Vermischung von Bekenntnisaussagen mit wechselnden Ansichten moderner Zeitströmungen“

Kontakt: Lebendige Gemeinde München e.V.,Pfarrer Dieter Kuller, Grünwalder Str. 103 c, 81547 München, Tel. 089 / 59 10 29]

 

Die US-Strategie: Umerziehung Europas

Es soll ja immer noch Menschen geben, die Wikileaks für ein überschätztes Unternehmen halten, von dessen Veröffentlichungen viel zu viel Aufhebens gemacht werde. Solche Menschen haben sich bisher schon schwergetan zu erklären, warum die amerikanische Regierung Wikileaks und seinen Gründer mit so viel inbrünstigem Hass verfolgt. Spätestens jetzt aber sollte Jeder endgültig eines Besseren belehrt sein: Die Veröffentlichung des Strategiepapiers der Pariser US-Botschaft, das ich vor einigen Tagen übersetzt und hier eingestellt habe, und in dem es um nicht mehr und nicht weniger geht als um ein amerikanisches Programm zur ideologischen und kulturellen Umpolung und Gleichschaltung Frankreichs, wirft ein Schlaglicht auf die Methoden, mit denen die USA ganze Länder gegen den Willen ihrer Völker und hinter dem Rücken der Öffentlichkeit vor den Karren ihrer ideologischen und machtpolitischen Interessen spannen.

Bisher wurde es nur in den Nischen der NWO-Theoretiker geflüstert und von der veröffentlichten Meinung, sofern sie es überhaupt zur Kenntnis genommen hat, als “Verschwörungstheorie” abgetan. Nun, da wir aus erster Hand einen Einblick in die Propagandaküche der Amerikaner bekommen, sollten wir die Gelegenheit nutzen, die dabei gewonnenen Erkenntnisse systematisch auszuwerten:

Das Papier ist umso aufschlussreicher, als es von einer subalternen Stelle, nämlich einer Botschaft, stammt, die politische Konzepte normalerweise nicht formuliert, sondern umsetzt; und gerade weil der Verfasser es offenkundig nicht für erforderlich hält, die Legitimität der darin umrissenen Ziele und Methoden seinen Vorgesetzten gegenüber zu erläutern, ist offenkundig, dass er deren Konsens bereits voraussetzt. Wir können also davon ausgehen, dass die darin entwickelte Strategie repräsentativ für die US-Außenpolitik ist und dass die USA vergleichbare Strategien auch in anderen Ländern verfolgen.

(In diesem Zusammenhang ist es zum Beispiel interessant, wenn das Papier beklagt:

Die französischen Medien bleiben mit überwältigender Mehrheit weiß, mit nur geringen Steigerungen bei der Repräsentation von Minderheiten vor der Kamera bei den größeren Sendern.

In Deutschland war just dieser Missstand bzw. dessen Behebung Gegenstand des “Integrationspaktes”. Welch ein Zufall.

Interessant ist aber auch, mit welcher Selbstverständlichkeit die einheimischen Franzosen dadurch charakterisiert werden, dass sie “weiß” sind. Für die Amerikaner ist es offenbar ganz selbstverständlich, dass es um ein Rassenthema geht – was den Gegnern dieser Politik, sobald sie dies behaupteten, prompt den Vorwurf des “Rassismus” eintrüge.)

Zunächst geht aus dem Papier hervor, dass die amerikanische Außenpolitik darauf abzielt, Einfluss nicht nur auf die aktuelle Politik ihrer Verbündeten zu nehmen, sondern auch auf die Zusammensetzung ihrer Eliten, mit besonderer Betonung auf künftige Eliten.  Diese künftigen französischen Eliten sollen so rekrutiert und indoktriniert werden, dass ihre Ideologie mit der der amerikanischen Eliten kompatibel ist. Ob sie mit der des französischen Volkes kompatibel ist, ist dabei zweitrangig; wir kommen noch darauf. Mit den normalen Methoden diplomatischer Einflussnahme hat dies wenig zu tun. Eher ist es vergleichbar dem Versuch, einen Menschen nicht dadurch zu beeinflussen, dass man mit ihm spricht, sondern dass man sein Gehirn manipuliert.

Bereits dass dies versucht werden kann, und zwar ohne einen Hauch von schlechtem Gewissen oder auch nur Problembewusstsein, zeigt, dass die Idee nationalstaatlicher Souveränität im Denken der politischen Eliten Amerikas keine Rolle mehr spielt. Was schon immer für den vielzitierten “Hinterhof” Amerikas, also für Lateinamerika galt, gilt jetzt auch für die Staaten Europas.

Wenn wir nun diesen Text im Hinblick auf Ziele, Ideologie und Methoden der amerikanischen Einflussnahme untersuchen, gewinnen wir zumindest eine Teilantwort auf die Frage, warum die Völker Europas offenkundig im Banne einer selbstzerstörerischen Ideologie stehen, und warum diese Ideologie umso entschiedener bejaht wird, je näher wir den Zentren gesellschaftlicher Macht kommen. Es ist nicht Zufall, sondern Ergebnis strategischer Beeinflussung, dass gerade die Eliten, deren Aufgabe traditionell die Erhaltung und Fortentwicklung eines Gemeinwesens ist, das genaue Gegenteil tun.

1. Die Ziele der US-Strategie für Frankreich

Ziel dieser Strategie ist, allgemein gesprochen, die Durchsetzung“amerikanischer Ziele und Werte”. Was sich so banal anhört, dass man es überlesen möchte, enthält tatsächlich brisante politische Implikationen. Wie wenig selbstverständlich eine solche Formulierung ist, kann man daran ermessen, dass die Wortverbindung “Ziele und Werte” ein amerikanisches Spezifikum ist. In den außenpolitischen Denkfabriken anderer Länder mag auch von Werten die Rede sein, wie auch von Zielen bzw. Interessen. Aber beides in eine Formel zu packen, ist nicht nur für dieses Papier, sondern generell für die politische Sprache Amerikas, und nur Amerikas, charakteristisch. Kontinentaleuropäer tendieren dazu, in der (amerikanischen) Rede von den Werten ein bloß rhetorisches Ornament zu sehen, mit dem macht- und wirtschaftspolitische Interessen dekorativ bemäntelt werden. Das mag damit zusammenhängen, dass wir Europäer meist aus einer katholischen oder lutherischen Tradition kommen und uns daher die puritanische Verbindung von Glaube und Geschäft – oder eben von “Zielen und Werten”, von Werten und Interessen – fremd ist. Die Selbstverständlichkeit aber, mit der Amerikaner diese Formel benutzen, ist nicht die, mit der man eine abgedroschene Phrase, sondern die, mit der man eine tief verinnerlichte Ideologie zum Ausdruck bringt.

Wenn in der politischen Sprache anderer Länder von Werten die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit einer inhaltlichen Konkretisierung – demokratische Werte, liberale Werte usw. Dagegen wäre es höchst befremdlich, wenn das etwa das deutsche Auswärtige Amt von “deutschen Werten” spräche und deren Verbreitung zum Ziel der eigenen Politik erklärte. Es handelt sich wiederum um eine amerikanische Besonderheit. Was immer die Werte sein mögen, von denen hier die Rede ist – und wir werden noch darauf kommen, welche das sind: Eines, das steckt bereits in der Formulierung, sind sie nicht: französische Werte.

Andere Völker sich selbst, ihren Werten und Traditionen zu entfremden, gilt also durchaus als legitimes Ziel amerikanischer Außenpolitik. Zwar wird in dem Papier so getan, als gehe es darum, die Franzosen zu ihren eigenen Werten zurückzuführen, oder vielmehr zu dem, was die Amerikaner dafür halten. Tatsächlich zeigt aber bereits die Tatsache, dass man solche Anstrengungen von außen überhaupt für erforderlich hält, dass es hier um Umerziehung geht.

Da man die postulierte universelle Geltung “amerikanischer Werte” in der Wirklichkeit nicht vorfindet, ändert man die Wirklichkeit. Ob die Verbreitung “amerikanischer Werte” dazu dient, amerikanische Interessen zu fördern, oder ob umgekehrt die amerikanische Machtpolitik der Verbreitung dieser Werte dient, ist letztlich ein fruchtloses Henne-Ei-Problem – ähnlich wie es auch bei der Sowjetunion unmöglich war, das Verhältnis von Ideologie und Machtpolitik dadurch zu bestimmen, dass man die eine als Funktion der anderen behandelte. Es handelt sich um einander unterstützende Komponenten derselben Politikauffassung. Genau dies, verinnerlicht als Selbstverständlichkeit, steckt in der Formulierung “amerikanische Werte und Interessen”.

2. Die Ideologie hinter der US-Strategie

Die traditionelle amerikanische Auffassung von Demokratie lautet, dass es Regierungen geben sollte, deriving their just powers from the consent of the governed”. Demokratie ist, wenn das Volk bestimmt, von wem es regiert wird. Der Strategie der USA, wie sie in Rivkins Papier offenbar wird, liegt aber eine ganz andere Ideologie zugrunde: Demokratie ist, wenn alle ethnischen und religiösen Minderheiten in den herrschenden Eliten repräsentiert sind.

Nicht die Tatsache, dass die französischen Eliten sich in ungewöhnlich hohem Maße aus den eigenen Reihen rekrutieren, ist aus amerikanischer Sicht das Problem, jedenfalls nicht per se. Wofür es ja auch diskutable Gründe gibt: Ob man es kritisiert oder rechtfertigt, Tatsache ist, dass in allen westlichen Ländern “Demokratie” im Wesentlichen darin besteht, dass das Volk entscheiden kann, welche von zwei Elitenfraktionen regiert. Umso bemerkenswerter ist, was die US-Botschaft für kritisierenswert hält:

Dass der großen Mehrheit der Franzosen traditionell der Zugang zur aktiven Politik verweigert wird, ist unproblematisch. Problematisch ist, dass er auch Minderheiten verweigert wird. Damit wird die Idee des Volkes, bestehend aus freien Einzelnen mit gleichen Rechten, aufgegeben zugunsten der Idee der “Nation” als eines Arrangements von ethnischenGruppen; wenn es nicht ein Volk gibt, sondern im selben Staat deren mehrere, dann müssen sie alle repräsentiert sein; damit ist aber auch die Idee der Demokratie im klassischen Sinne preisgegeben. Hier entpuppt sich die Verlogenheit der Phrase, es gehe um “die Verwirklichung von Frankreichs eigenen egalitären Idealen” oder darum, “seine geschätzten demokratischen Werte vollständiger zu verwirklichen”. Es geht vielmehr um die Umdeutung von Begriffen wie “egalitär” und “demokratisch” zu etwas, was nicht einmal in den USA selbst konsensfähig wäre, schon gar nicht in Frankreich; ohne dass diese Umdeutung mit einer Silbe erwähnt würde. Umerziehung eben.

Man geht also davon aus, dass Frankreich nicht etwa ein melting-pot wird, wie es die USA selbst – teils zu Unrecht – zu sein beanspruchen, sondern dass speziell Muslime, aber auch Schwarze, auch in Zukunft ihre Loyalität für die jeweils eigene ethnische bzw. religiöse Gruppe reservieren werden. Der Zugang zur Elite soll gerade nicht davon abhängen, dass man diese Einstellung überwindet und sich mit dem französischen Volk identifiziert, sondern wird als ein Recht propagiert, dass sich aus der “Demokratie” herleite.

Hier wird eine in Partikularitäten zersplitterte Gesellschaft zum utopischen Ideal erhoben, und dies ausgerechnet mit dem Anspruch zu verhindern, dass Frankreich “ein … gespalteneres Land sein wird”. Neusprech.

Hier zeigt sich wie im Lehrbuch die Verquickung der ideologischen mit der machtpolitischen Komponente dieser Strategie:

beeinträchtigen unbestreitbare Ungleichheiten Frankreichs Bild in der Welt und schmälern seinen Einfluss im Ausland. (…)

Die geopolitischen Konsequenzen von Frankreichs Schwäche und Zerrissenheit werden US-Interessen beeinträchtigen, da wir starke Partner im Herzen Europas brauchen, um demokratische Werte zu fördern.

Darüberhinaus hat soziale Ausgrenzung innere Konsequenzen für Frankreich selbst, einschließlich der Entfremdung von Teilen der Bevölkerung, die ihrerseits den weltweiten Kampf gegen gewalttätige Extremistennetzwerke beeinträchtigen könnten. Eine starke, integrationsorientierte französische Politik wird uns dagegen helfen, die Demokratie und Stabilität weltweit zu verbreiten.

Das französische Volk muss aufhören, seine eigenen Interessen zu vertreten, weil die Völker der Dritten Welt als Gegenleistung für die Akzeptanz “amerikanischer Werte” (und Stützpunkte) das Recht erwarten, sich ohne Weiteres jedem europäischen Staatsvolk anzuschließen, ohne sich auch nur kulturell assimilieren zu müssen. Was ist schon die Existenz des französischen Volkes, was sind schon seine Rechte, was seine Interessen, verglichen mit der erhebenden Aussicht, “die Demokratie und Stabilität weltweit zu verbreiten”?

Man sieht hier, wie eindimensional es wäre, diese Politik bloß als im engeren Sinne “imperialistisch” aufzufassen: Es geht nicht etwa darum, dass “der Westen”, oder auch nur die USA, den Rest der Welt beherrschenwollen; es geht ebensosehr darum, die europäischen Völker (und das weiße Amerika) mit dieser Welt zu verschmelzen und eine Ordnung zu errichten, die diese Verschmelzung ermöglicht. Es geht, nun ja, um eine Neue Weltordnung (NWO).

Was im Kontext dieser Ordnung unter Demokratie zu verstehen ist, dazu ist oben schon das Nötige gesagt worden. Die Stabilität besteht darin, dass es kein Volk mehr geben soll, das sich als handlungsfähige Einheit dieser Ordnung entziehen oder sie gar in Frage stellen könnte. Da man das menschliche Bedürfnis, sich zu Gruppen zusammenzuschließen, aber nicht ausrotten kann, verlagert man die Gruppenbildung auf die substaatliche Ebene, macht aus der Bürgergesellschaft eine Stämmegesellschaft und stellt diese Stämme ihrerseits dadurch ruhig, dass man ihre Häuptlinge (leaders, was ich meist mit “Führungspersönlichkeiten” übersetzt habe) an die Fleischtöpfe des Systems lässt. Womit wir bei den Methoden wären:

3. Die Methoden der Umvolkung Frankreichs oder: How to Make A Nation Commit Suicide

TAKTIK 1: IN EINEN POSITIVEN DISKURS EINTRETEN

Zunächst werden wir unseren Diskurs auf das Thema der Chancengleichheit konzentrieren.

Dieselbe Masche, mit der linke Ideologien immer durchgesetzt werden. So wie die Geschlechtergleichmacherei (Gender Mainstreaming) also die systematische Verzwitterung der Gesellschaft am Thema der “Gleichberechtigung” aufgehängt wird, mit der sie in Wirklichkeit gar nichts zu tun hat, so knüpft hier eine Strategie der Umerziehung, Unterwanderung und Volksauflösung zur Verwirklichung einer Gesellschaftsutopie am Thema der “Chancengleichheit” an.

Wenn wir uns öffentlich zu den Gemeinsamkeiten der Demokratien äußern, werden wir betonen, dass zu den Qualitäten von Demokratien das Recht auf Verschiedenheit, der Schutz von Minderheiten, der Wert von Chancengleichheit und die Wichtigkeit authentischer politischer Repräsentation gehören.

Propaganda zur Umdeutung von Begriffen, siehe oben.

Bei nichtöffentlichen Begegnungen werden wir hochrangige französische Führungspersönlichkeiten (die nicht einer Minderheit angehören) gezielt nach Chancengleichheit in Frankreich fragen.

Massiver Druck hinter verschlossenen Türen, damit niemand auf die Idee kommt zu nachzufragen, woher bestimmte Veränderungen kommen, die dann so aussehen, als seien sie von selbst eingetreten.

Außerdem werden wir unsere Zusammenarbeit mit französischen Museen, mit Lehrern und Professoren [educators]fortsetzen und intensivieren, um eine Reform des Lehrplans für den französischen Geschichtsunterricht zu erreichen, sodass er auf die Rolle und die Perspektiven von Minderheiten in der französischen Geschichte eingeht.

Es geht um die Manipulation von Geschichtsbildern. Wie ich vor einem Jahr schrieb, gehört dies zum Kern der NWO-Agenda, “weil der Globalismus die Ideologie der Herrschenden ist, und das bedeutet unter anderem, dass es keine divergierenden Geschichtsbilder geben darf! Nicht nur die historischen Fakten müssen unstrittig sein, nein, auch die Deutung dieser Fakten und die Perspektive, aus der man sie betrachtet, müssen übereinstimmen. Gerade das aber können sie nicht, solange die Deutungshoheit über die eigene Geschichte bei den Völkern selbst liegt, für die das jeweils eigene Geschichtsbild identitätsstiftend ist. Geschichte ist für Völker ja ungefähr das, was das Gedächtnis für die Einzelperson ist: also die Voraussetzung dafür, dass diese Person sich als Individuum, als im Zeitverlauf mit sich selbst identisch, begreifen kann.

Ein Volk, das sie Deutungshoheit über die eigene Geschichte preisgibt, hört über kurz oder lang auf zu existieren. Und wie ich an anderer Stelledargelegt habe, sollen die Völker aufhören zu existieren.”

Am Ende dieses Prozesses werden voraussichtlich Geschichtsbücher stehen, wie es sie in Amerika heute schon gibt. Solche nämlich:


TAKTIK 3: AGGRESSIV DIE JUGEND BEARBEITEN

Drittens werden wir unsere Anstrengungen fortsetzen und intensivieren, die Jugend in dem Sinne zu beeinflussen, dass wir mit jungen Franzosen aller soziokulturellen Hintergründe dieselben Werte teilen. Die federführende inter-agency Youth Outreach Initiative der Botschaft zielt darauf ab, unter jungen Franzosen eine positive Dynamik zu erzeugen, die zu einer größeren Unterstützung für amerikanische Ziele und Werte führt.

Eure Werte, dies ist die Botschaft, sind nicht die eurer Vorfahren, sondern die Amerikas. Hoffentlich denken die jungen Franzosen daran, dass “Rotkäppchen” ein französisches Märchen ist, und stellen die Frage, warum diese seltsame Großmutter ein so großes Maul hat, noch rechtzeitig, bevor es zu spät ist.

Um diese Ziele zu erreichen, werden wir auf den expansiven Public-Diplomacy-Programmen aufbauen, die es bereits gibt, und kreative zusätzliche Mittel entwickeln, Frankreichs Jugend zu beeinflussen. (…) Wir werden auch neue Instrumente entwickeln, künftige französische Führungspersönlichkeiten zu identifizieren, von ihnen zu lernen und sie zu beeinflussen. (…) Wir werden auf vorhanden Jugendnetzwerken in Frankreich aufbauen und neue im Internet schaffen; wir verbinden dadurch Frankreichs künftige Führer miteinander in einem Forum, dessen Werte wir zu entwerfen helfen werden – Werte der Inklusion, des gegenseitigen Respekts und des offenen Dialogs.

Man setzt die künftigen Eliten Frankreichs einer subtilen Gehirnwäsche aus, sodass die genannten “Werte” sich wie “von selbst” durchsetzen.

TAKTIK 4: MODERATE STIMMEN ERMUTIGEN

Viertens werden wir moderate Stimmen der Toleranz ermutigen, sich mit Mut und Überzeugung zu äußern. Aufbauend auf unserer Arbeit mit zwei prominenten Websites, die auf junge französischsprechende Muslime abzielen – oumma.fr und saphirnews.com – …

Ob die muslimischen Leser dieser Netzseiten wohl darüber aufgeklärt sind, mit wessen Handlangern sie es da zu tun haben?

… werden wir politische und Medienaktivisten unterstützen, ausbilden und beschäftigen, die unsere Werte teilen.

Man überlässt wirklich nichts dem Zufall. Die künftigen globalistischen Propagandisten werden von Anfang an in die Startlöcher für ihre Medien-Karriere gestellt.

Mit Glaubensgemeinschaften und mit dem französischen Innenministerium werden wir in Frankreich die effektivsten Techniken teilen, Toleranz zu lehren, die derzeit in amerikanischen Moscheen, Synagogen, Kirchen und anderen religiösen Einrichtungen angewendet werden.

Ob das amerikanische Volk wohl weiß, dass solche Techniken der Massenmanipulation bei ihm zu Hause regierungsamtlich angewendet werden?

Wir werden direkt mit dem Innenministerium in Verbindung bleiben, um amerikanische und französische Ansätze in der Unterstützung von Minderheitenführern zu vergleichen, die Mäßigung und gegenseitiges Verständnis suchen; …

Die Franzosen sollen Nachhilfe in Agitprop bekommen.

zugleich werden wir vergleichen, wie wir jeweils mit denen verfahren, die Hass und Zwietracht zu säen versuchen.

Klingt ziemlich gruselig. Da dies mit dem Innenministerium abgestimmt werden soll, geht es wohl um den Einsatz staatlicher Machtmittel gegen Dissidenten. In Deutschland nennt man dergleichen “Kampf gegen Rechts”, und auch hier beteiligen sich staatliche Stellen und etablierte Politik daran – in trauter Gemeinsamkeit mit Linksextremisten, die einfältig genug sind, sich für Kämpfer gegen den US-Imperialismus zu halten.

TAKTIK 5: BESTE PRAKTIKEN PROPAGIEREN

Fünftens werden wir unser Projekt fortsetzen, die besten Praktiken mit jungen Führungspersönlichkeiten auf allen Gebieten zu teilen, darunter auch Führungsnachwuchs aus allen gemäßigten politischen Parteien, sodass sie über die Werkzeuge und die Unterstützung verfügen, die sie brauchen, um voranzuschreiten.

Was für künftige Journalisten gilt, gilt auch für künftige Politiker. Manche, nämlich die linientreue,n werden unterstützt. Die anderen werden wohl am eigenen Leibe die Ergebnisse des amerikanischen Erfahrungsaustauschs mit dem französischen Innenministerium zu spüren bekommen.

Wir werden Bildungs- und Austauschprogramme schaffen oder unterstützen, die Schulen, zivilgesellschaftlichen Gruppen, Bloggern, Politikberatern und Kommunalpolitikern den fortdauernden Wert breiter Inklusion vermitteln.

Viele dünne Fäden ergeben einen dicken Galgenstrick.

Das Beste hebt sich der Botschafter für den Schluss auf, die ultimative Hoffnung,

dass [junge Angehörigen französischer Minderheiten] ihr Land eines Tages im In- und Ausland repräsentieren können, und zwar an der Spitze des öffentlichen Lebens, als Präsident der Republik.

Das wäre dann der Schlussstein, der die Entmachtung der Einheimischen dokumentiert, etwa so, wie der Regierungsantritt von Barack Obama das “Ende der Herrschaft des weißen Mannes” dokumentiert hat.

Der Januskopf

Wenn man das Aufbegehren der Massen in der islamischen Welt betrachtet, das von Tunesien ausging und nun auch Ägypten und den Jemen erreicht hat, dann fällt es schwer, sich nicht an die Vorgänge 1989 in Europa erinnert zu fühlen. Erst recht fällt es schwer, mit den Aufständischen nicht zu sympathisieren, zumal wenn man einen Blick auf die Regime wirft, gegen die der Aufstand sich richtet.

Trotzdem gestehe ich, dass ich diese Vorgänge nicht ohne Unbehagen sehe, und wenn ich mich auch nicht kompetent fühle, den aktuellen Stand der Innenpolitik Ägyptens oder gar Tunesiens oder des Jemen kompetent zu analysieren – ein paar skeptische Anmerkungen möchte ich doch anbringen:

Jede Revolution hat etwas Janusköpfiges: Die großen, klassischen Volksrevolutionen der letzten 200 Jahre gingen stets von den Mittelschichten aus, die eine gemäßigte Reform-Agenda verfolgten und mehr oder minder hochherzige Ideen im Auge hatten. Diese Kräfte, die die Revolution begannen, waren aber fast nie diejenigen, die sie auch beendeten und von ihrem Sieg profitierten.

Sofern die Revolution nicht auf halbem Wege stehen blieb und in die Restauration des ancien régime mündete, wie 1848 in Deutschland; sofern also die alten Gewalten effektiv entmachtet wurden, fiel die Macht stets demjenigen zu, dessen Parole die Massen elektrisierte, die oft ganz anders dachten als die Initiatoren aus den Mittelschichten:

In Frankreich begann die Revolution mit dem Ziel, die Macht des Königs durch eine Verfassung zu bändigen. Sie mündete in die Terrorherrschaft der Jakobiner, weil die Jakobiner mit dem Schlachtruf „Égalité!“ den Mob von Paris auf ihre Seite brachten.

In Russland wurde alles, was liberal und gemäßigt links war, von den Bolschewiki beiseite geschoben, die den Arbeitern wie den Bauern alles versprachen, was sie haben wollten.

In der DDR wollte die Oppositionsbewegung mehr Freiheit, die Massen wollten die D-Mark. Ich kritisiere das nicht, ich weise nur darauf hin, dass die Macht, wenn die Dinge einmal in Bewegung gekommen sind, am Ende dem zufällt, der die tiefsten Wünsche der Massen artikuliert. In der DDR war es der Wunsch nach Teilhabe am westlichen Wohlstand. Die Macht fiel Helmut Kohl zu, weil er das begriff.

Die islamische Revolution im Iran als bisher einzige Volksrevolution in der islamischen Welt begann als breites Bündnis von Schah-Gegnern aller politischen Schattierungen und endete mit der Herrschaft der schiitischen Islamisten, die ihre früheren Verbündeten abschlachteten; die Forderung nach dem islamischen Staat war einfach populärer als die westlich geprägten Entwürfe liberaler oder marxistischer Gruppen, die alle wie bloße Varianten einer westlichen Fremdherrschaft aussahen und in dieser Hinsicht mehr mit dem Schah als mit den Volksmassen gemein hatten, freilich ohne es zu wissen.

Es ist nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, dass in Ägypten (Tunesien und den Jemen lasse ich einmal beiseite) die Muslimbruderschaft als die populärste, bestorganisierte, und meistrespektierte Organisation der ägyptischen Opposition die lachenden Erben des Mubarak-Regimes sein wird, die damit die Früchte von Jahrzehnten zäher Arbeit ernten würde. Ähnliches ist in Tunesien oder dem Jemen (oder weiteren arabischen Ländern) zumindest vorstellbar.

Das muss nicht so kommen – es ist immer noch möglich, dass das Regime an der Macht bleibt. (Ich sage das mit der Erfahrung dessen, der seit zehn Jahren den Zusammenbruch des iranischen Regimes vorhersagt.) Nehmen wir aber an, das Regime würde stürzen: Welche Parole wäre zugkräftig genug, die Massen davon abzuhalten, die Muslimbrüder oder vergleichbare Machthaber zu unterstützen?

Ich sehe nur eine, nämlich eine, die den Slogans der französischen und russischen Revolution oder auch dem D-Mark-Versprechen der ostdeutschen Revolution analog wäre, und die darauf hinausliefe, dem Volk den Zugang zu westlichem Wohlstand in Aussicht zu stellen.

Ein arabischer Revolutionär, der seinem Land die Herrschaft von Islamisten ersparen wollte, käme gar nicht darum herum, seinem Volk als Belohnung für einen mehr oder weniger liberal-demokratischen Weg einen erleichterten Zugang nach Europa in Aussicht zu stellen. Und das ist nicht etwa ein Hirngespinst:

Der tunesische Oppositionspolitiker Moncef Marzouki erwartet nach der tunesischen Revolution einen „Frühling der Demokratie“ im Nahen Osten, in dem autoritäre Regierungen abgelöst werden. „Und das straft alle diejenigen in Europa Lügen, die immer behauptet haben, die Demokratie, das sei nichts für die Araber“, sagte der kürzlich nach zehn Jahren im französischen Exil nach Tunesien zurückgekehrte Menschenrechtsaktivist und Politiker am Freitag in einem Interview des Deutschlandfunks.

(…)

„Unser Platz ist der euro-mediterrane Raum. Für den Westen ist es einfacher, mit Demokraten zu kooperieren.“

(Quelle: focus.de)

Im Klartext: „Wenn wir Demokratie spielen,sind wir Teil des euro-mediterranen Raumes“, und dass dieser Raum grenzenlos ist, wird man uns Europäern schon noch beibringen. Eine solche Konzeption fügt sich jedenfalls nahtlos in das von der EU verfolgte euro-mediterrane Programm und wird bei den EU-Eliten zweifellos auf Gegenliebe stoßen.

In diesem Zusammenhang ist es bezeichnend, dass mit Mohammed el-Baradei ausgerechnet ein ausgewiesenes Mitglied der globalen Eliten sich anschickt, die Führung der ägyptischen Opposition zu übernehmen. Selbst wenn man ihm nicht unterstellt, irgendjemandes „Agent“ zu sein, ist der Vorgang symbolträchtig.

Man kann sich jetzt schon die Phrasen vorstellen, mit denen die EU-Eliten uns schmackhaft machen werden, dass die Grenzen noch weiter für Massenmigration geöffnet werden: Es gelte jetzt, „die jungen Demokratien des Nahen Ostens zu unterstützen“ und „den Menschen eine Perspektive zu bieten“, damit sie „nicht den Radikalen in die Arme getrieben werden“ usw.

Diese Perspektive wird sein, dass die wirtschaftlichen Probleme dieser Länder auf unsere Kosten gelöst werden, indem wir ihren Bevölkerungsüberschuss aufnehmen. Wenn man ernsthaft die Türkei als Mitglied der EU ins Auge fasst, dann ist nicht zu erkennen, warum Tunesien oder Ägypten vor der Tür bleiben sollen.

Und dabei ist nicht einmal ausgeschlossen, dass islamistische Gruppen dieses Spiel mitspielen werden, so wie es ihre türkischen Gesinnungsgenossen schon seit Jahren tun. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, indem sie einerseits ihre innenpolitische Position konsolidieren und die forcierte Re-Islamisierung ihrer Länder vorantreiben (was unter einem liberalen Regime viel leichter ist als unter einer Diktatur), andererseits die Islamisierung Europas voranbringen. Getreu Erdogans Motto, die Demokratie sei eine Straßenbahn, die einen ans Ziel bringe, und wenn man dort angekommen sei, steige man aus.

Es stellt sich die Frage, welches der zwei Gesichter der Revolution einem unsympathischer sein soll. Es stellt sich sogar die Frage, ob es überhaupt zwei Gesichter sind – oder nicht vielmehr zweimal dasselbe Gesicht, einmal mit und einmal ohne Bart.

Das Unwort des Jahres 2011 – eine Prognose

Da wir schon bei den Unwörtern sind: Von grüntürkischer Seite läuft wieder einmal ein Versuch, das Volk über ein sprachliches Stöckchen springen zu lassen:

grüne Landtagsabgeordnete Mürvet Öztürk fordert neue Sprachregelung: keine "Integration", kein "MigrationshintergrundDie Termini „Integration“ und auch „Migrationshintergrund“, wie sie Sarrazin benutze, seien „diskriminierend und rassistisch“, sagte die kurdisch-stämmige Islamwissenschaftlerin Öztürk vor etwa 160 Teilnehmern. Denn Menschen mit Migrationshintergrund seien für den SPD-Politiker ausschließlich Muslime. Deswegen schlug Öztürk vor, den Terminus „Integration“ durch Begriffe wie Vielfalt, gesellschaftliche Teilhabe, Pluralität oder Demokratie zu ersetzen.

(Quelle: welt-online)

Nun ist dies zunächst nicht viel mehr als der übliche Versuch, missliebige Sachverhalte mit der Wahrheitsliebe von Werbetextern schönzuschminken und mit der Einführung neuer Wörter (bei Diskreditierung der alten) in der Einführung eines Orwellschen Sprachregimes voranzuschreiten.

Selbstredend werden genug Mitglieder der meinungsmachenden Zünfte auf den Zug aufspringen – freilich nur bei einem der beiden inkriminierten Wörter.

Frau Öztürk übersieht nämlich, welche unersetzlichen Dienste das Wort „Migrationshintergrund“ bei der Vernebelung der gesellschaftlichen Wirklichkeit spielt: Es stimmt zwar, dass meist Muslime gemeint sind, wenn von Menschen mit „Migrationshintergrund“ die Rede ist. Das liegt in der Natur der Sache, weil diese Vokabel normalerweise in Verbindung mit gesellschaftlichen Problemen und Fehlentwicklungen verwendet wird – und die gehen nun einmal meist von Muslimen aus.

Findige Ideologieproduzenten, namentlich in der sogenannten Wissenschaft, haben aber längst entdeckt, dass der „Migrationshintergrund“ ein weiter Mantel ist, unter dem man eben diesen Sachverhalt verstecken kann. Da wird umständlich der Nachweis geführt, dass ein Migrationshintergrund statistisch nichts mit Kriminalität zu tun habe oder dass die Geburtsrate von Mihigrus sich der der Deutschen annähere usw. Indem man Osteuropäer, Italiener, Spanier, Russlanddeutsche usw. mit den Muslimen in einen Topf wirft, verdünnt man gleichsam die von Letzteren verursachten Probleme. Gerade weil der Normalbürger beim Wort „Migrationshintergrund“ vor allem an Muslime denkt, ist der „Migrationshintergrund“ ein so treffliches Vehikel für den, der Unwahrheiten suggerieren will, ohne direkt beim Lügen erwischt zu werden.

Nein, der „Migrationshintergrund“ wird bleiben, weil die Orwellsche Sprachpolizei ihn immer noch braucht.

Ganz anders sieht es bei der „Integration“ aus:

„Integration“ setzt bereits dem Begriff nach voraus, dass die Gesellschaft, die das Fremde zu integrieren gedenkt, ein definierbares, sinnvoll zusammenhängendes, eben „integeres“ Ganzes darstellt; dass sie einen Begriff von ihrer eigenen Ganzheit hat; dass es über diesen Begriff einen Konsens gibt; und dass auch auf Seiten der zu Integrierenden der Wille besteht, sich dem durch diesen Begriff definierten Ganzen anzuschließen, also sich zu integrieren.

(Das Dschihadsystem, S.241)

Darum geht’s!

Die Verwendung des Wortes „Integration“, wie sehr auch immer es von den Integrationspolitikern missbraucht wird, enthält ein Kompromissangebot an das Selbstverständnis der Einheimischen, ein Volk zu sein, und eine Aufforderung an die Fremden, sich diesem Volk anzuschließen!

Dies ist selbstverständlich das genaue Gegenteil von Diskriminierung, aber „Diskriminierung“ ist in diesem Zusammenhang ohnehin nicht mehr als einer jener aufgeblasenen Kampfbegriffe, mit der die Linke immer dann operiert, wenn es gilt, vom eigentlich Gemeinten abzulenken.

Gemeint ist, dass das deutsche Volk aufhören soll, sich als solches zu empfinden (weswegen es auf Vokabeln verzichten soll, die ohne Bezugnahme auf ein Volk sinnlos wären ), nicht aber die Parallelgesellschaften mit starker ethnischer Gruppenidentität.

Deshalb wird die Sprachpolizei das Wort „Integration“ auf den Index setzen.  Wahrscheinlich schon 2011.

Eine nicht ausgestrahlte Fernsehdebatte

Am 20. Oktober erreichte mich ein Anruf von Felix Struening: ob ich ins Fernsehen wolle? Der Lokalsender TV Berlin plane ein neues Talkshow-Format, bei dem politische Blogger diskutieren sollten. Die Pilotsendung solle am nächsten Tag aufgezeichnet werden. Thema: die deutsche Migrationspolitik.

Ein wenig musste ich schlucken – Im Fernsehen? Ich? Morgen schon? – aber ich konnte schlecht Nein sagen. Am nächsten Tag also wurde die Sendung mit Alexander Rackow von cdu-politik.de, Michael Kerzel vom liberalen buergerclub-deutschland.de und meiner Wenigkeit aufgezeichnet. Ob sie jemals gesendet wird, steht in den Sternen; bis jetzt hat sich wohl kein geeigneter Sendeplatz für das neue Format gefunden. Aber immerhin hat TV Berlin das Video in seinem Blog „Political Post“ ins Netz gestellt. Das Ergebnis finde ich gar nicht so übel. Hier oder aufs Bild klicken!

Integration und Immigration: TV-Diskussion zwischen Manfred Kleine-Hartlage, Alexander Rackow und Michael Kerzel

Das System CDU

Es ist schon einigermaßen erschütternd, mit welcher Naivität sich Teile der islamkritischen Szene immer noch von der CDU und ihren journalistischen Büchsenspannern hinters Licht führen lassen.

Da gibt es also eine Kristina Schröder, die früher einmal einen Ruf als „Islamkritikerin“ genoss. Das war für das Parteiestablishment unangenehm, weil bis vor kurzem noch die Linie galt, alle Probleme im Zusammenhang mit dem Islam schönszureden oder totzuschweigen. Angela Merkel löste das Problem in typischer CDU-Manier, indem sie die Islamkritikerin mit einem Ministerium ruhigstellte (und zwar mit einem, für das sie gänzlich unqualifiziert war). Danach verstummte deren Islamkritik – bis Sarrazin mit ungeheurem öffentlichen Echo sein Buch veröffentlichte. Probleme schönzureden und totzuschweigen genügte offenbar nicht mehr, man musste wenigstens so tun, als würde man sie angehen. Da entsann man sich plötzlich wieder der „Islamkritikerin“, und seitdem darf Frau Schröder ab und zu ein bisschen Kritik üben.

Das Muster wird von der CDU seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert: Jeder Wählergruppe, die man an die Urnen kriegen will (den Arbeitern, den Unternehmern, den Ossis, den Law-and-Order-Leuten, und nun eben den Islamkritikern), präsentiert die CDU ein oder zwei Persönlichkeiten an prominenter Stelle. Es geht nicht darum, dass deren Positionen tatsächlich Eingang in die praktische Politik finden: Sie haben lediglich die Emotionen der jeweiligen Wählergruppe anzusprechen und sie damit an die CDU zu binden.

Es geht in diesem Zusammenhang nicht darum, was Frau Schröder subjektiv will: Sie agiert in einem System und nach dessen Vorgaben als Bauer auf dem Schachbrett von Angela Merkel. Was mit solchen Mohren geschieht, wenn sie ihre Arbeit getan haben, erleben zur Zeit die Vertriebenen in Gestalt von Erika Steinbach. Es handelt sich um ein System des organisierten Wählerbetruges.

Was wir zur Zeit erleben, ist eine konzertierte Aktion, die darauf abzielt zu verhindern, dass Islamkritik zur politischen Kraft außerhalb und in Konkurrenz zur CDU wird:

Da erklärt Angela Merkel, Multikulti sei tot, selbstredend ohne aus dieser richtigen Einsicht andere politische Konsequenzen zu ziehen als die, dass in Zukunft eben von „Diversität“ und „Vielfalt“ geredet werden soll, nachdem „Multikulti“ in Misskredit geraten ist; und damit niemand etwas falsch versteht, betont ihr Präsidentendarsteller, der Islam gehöre selbstverständlich „zu Deutschland“, und jammern die Unternehmerverbände über einen – in Wahrheit nicht vorhandenen – „Fachkräftemangel“, der durch Einwanderung behoben werden müsse.

Da fordert Kristina Köhler ausgerechnet die Imame auf, gegen Deutschfeindlichkeit zu predigen – was bedeutet, dass der Islam als solcher kein Problem darstellt.

Da weist Angelas Busenfreundin Friede Springer ihren Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner an, doch ein bisschen kritisch über den Islamismus zu schreiben, und der warnt prompt vor allen erdenklichen Gefahren, die vom Islam ausgehen – vom Terrorismus bis zur iranischen Atombombe -, nur nicht vor der, die uns das Genick brechen wird, nämlich vor der islamischen Unterwanderung unserer Gesellschaft: Im Gegenteil wärmt er das Ammenmärchen wieder auf, der Islam habe nichts mit dem „Islamismus“ zu tun, und fordert explizit die Aufnahme der Türkei in die europäische Union. Und erntet damit rauschenden Beifall bei PI, wo man es weiß Gott besser wissen müsste.

Und schließlich besinnt sich der Innenminister darauf, dass CDU-Wähler eine Law-and-Order-Politik erwarten und nimmt den erstbesten Islamistenklatsch, der ihm zugetragen wird, zum Anlass, vor der „Terrorgefahr“ zu warnen, die Republik mit Uniformierten zu überziehen und ganz nebenbei zu suggerieren, die Hauptgefahr im Zusammenhang mit dem Islam gehe vom Terrorismus aus. (Ganz nebenbei werden damit diejenigen Dschihadstrategen, die gegen Terrorismus argumentieren, weil sie ihn für kontraproduktiv halten – und das sind die intelligenteren unter ihnen -, zu Dialogpartnern aufgewertet, deren Forderungen man entgegenkommen müsse.)

Diese Strategie läuft darauf hinaus, den Bürgern durch Scheinaktivitäten bloß vorzugaukeln, man werde sich der Probleme annehmen, und zugleich davon abzulenken, dass man nichts dergleichen tut: durch eine Kombination aus wohlfeiler Alibikritik (Kristina Schröder), Phraseologiekosmetik („Multikulti ist tot“), Symptombekämpfung und Problemverschiebung: Nicht die muslimische Masseneinwanderung ist das Problem, sondern der „Islamismus“ und „Extremismus“. Nicht die Islamisierung ist die Gefahr, sondern der Terrorismus.

Zu befürchten ist, dass diese Strategie ungeachtet ihrer Durchsichtigkeit funktionieren wird.

Aua!

[Diesen Artikel musste ich der Editrix einfach klauen – nix für ungut, Editrix -, er ist zu schön:]

Familienministerette Kristina Schröder sabbelt mal wieder los, ohne ihr Gehirn einzuschalten.

In der Pflicht [i.e. die Deutschenfeindlichkeit von Migranten zu bekämpfen] sieht Schröder vor allem jene, die in der muslimischen Gesellschaft Werte prägten. Das seien vor allem Imame.

Das ist so unfassbar grottendämlich, dass einem die Luft wegbleibt.

Deutschland ist inzwischen zu einem solchen Irrenhaus verkommen, dass jemand, der es wagt, das Unwort „Deutschenfeindlichkeit“ auch nur in den Mund zu nehmen, bereits, je nach eigenem Standpunkt, als konservative Stilikone oder „Rechte“ verstanden wird, auch wenn sie ihren Arsch nicht von ihrem Ellenbogen unterscheiden kann und einen Imam vermutlich für sowas wie einen Moraltheologen mit Bart hält.

Am Donnerstag spreche ich in Frankfurt

Auf Einladung der Fraktion der Freien Wähler im Frankfurter Römer halte ich am Donnerstag, dem 4.11., um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Kann der Islam zu Deutschland und Frankfurt gehören?“

Die Veranstaltung findet im Saalbau Dornbusch statt, Eschersheimer Landstraße 248. Der Eintritt ist frei, aber die Veranstalter bitten um eine freiwillige Spende. Sie weisen auch darauf hin, dass es in der Nähe kaum Parkplätze gibt, dafür aber U-Bahnstationen der Linien 1, 2 und 3.

DLF über Geert Wilders und PI oder: Wenn man die Falschen lobt.

Nicht, dass es einen noch wundern würde, aber manchmal würde man zur Abwechslung doch gerne einmal angenehm überrascht. Die DLF-Journalistin Dorthea Jung, der ich vor einigen Tagen bescheinigt habe, über den Auftritt von Geert Wilders in Berlin fair berichtet zu haben, hat nun in der Reihe „Hintergrund“ unter dem Titel „Gefahr für die Gesellschaft: Die Islamfeindlichkeit in Deutschland nimmt zu“ einen Bericht veröffentlicht, der genau so ausgefallen ist, wie der Titel andeutet:

Die Grundgedanken, die Geert Wilders nicht müde wird zu variieren, lauten: Europa droht die Islamisierung. Vor dieser Gefahr verschließen die etablierten Parteien die Augen. Sie befördern sogar die Islamisierung, und die Medien lassen sich einen Maulkorb umhängen – sie thematisieren das Problem nicht.

Schreibt sie und leitet damit einen Bericht ein, der just die Richtigkeit dieser Kritik bestätigt.

Die Botschaft des Niederländers: Die einzig wahren Hüter von Freiheits- und Menschenrechten sind Wilders und seine Freunde. Und damit die Welt von dieser „Wahrheit“ erleuchtet werden kann, haben sich Wilders und Co. international gut vernetzt.

Selbstredend macht sie sich nicht die Mühe, diese von ihr in Anführungszeichen gesetzte Wahrheit mit Argumenten zu widerlegen. Es ist ja auch leichter, Geert Wilders als eine Art Sektenguru („erleuchtet“) darzustellen, als sich mit seinen Argumenten auseinanderzusetzen.

„Mit durchschnittlich rund 30.000 Zugriffen am Tag [ist PI] kein unbedeutendes Forum“,
urteilt Yasemin Shooman, die am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin über islamfeindliche Strategien im Internet promoviert:

Die Frage zu stellen, warum ein Zentrum für Antisemitismusforschung über Islamfeindlichkeit forscht, und welche ideologischen Hintergründe das haben könnte, ist wahrscheinlich schon zu viel verlangt.

Die im Blog veröffentlichten Artikel vermeiden direkte islamfeindliche Hetze; im Gegenzug werden die Kommentare der User nur selten redigiert. Damit sind die Kommentarspalten von „pi-news“ das propagandistische Herzstück des Blogs.

Vermutlich beurteilt Frau Jung auch Zeitungen nach deren Leserbriefspalten. Dass die im Blog veröffentlichten Artikel nach ihrem eigenen Eingeständnis keine Hetze enthalten, ist wohl eine Petitesse, auf die es nicht so ankommt. Vor allem passt es natürlich nicht ins Bild, wenn man eine „Gefahr für die Gesellschaft“ ausmalen will.

Was im Kommentarstrang von PI steht, ist für zartbesaitete Gemüter zweifellos gewöhnungsbedürftig, aber es ist genau das, was Frau Jung auch an jedem Kneipentresen zu hören bekäme, wenn sie sich in jene Niederungen begäbe, in denen das Volk sagt, was es denkt. Dieses Volk nicht zu zensieren und ihm nicht den Mund zu verbieten, ist für die Leute, die von unseren Gebühren leben, offenbar der Gipfel der Verwerflichkeit. (Übrigens stimmt es nicht, dass PI keine Kommentare zensiert; ich selbst hätte ihr eine ganze Reihe von klugen Köpfen nennen können, deren Kommentare sehr wohl kassiert wurden.)

Ungehemmt brechen sich hier islamfeindliche Ressentiments Bahn. Nach dem Mord an der schwangeren Ägypterin Marwa el-Sherbini findet sich in dem Kommentarforum von „pi-news“ zum Beispiel …

Dieser Mord ist über ein Jahr her. Da muss Frau Jung ja arg in Argumentationsnot gewesen sein, wenn sie nichts Aktuelleres präsentieren konnte, um ihre Empörung zu füttern.

Dann echauffiert sie sich über die Karikatur in der Randleiste von PI, wo Europa dem Islam einen Tritt verpasst, und fährt fort:

Dazu passend der Kommentar eines Users:
„Alle Moslems werden in ihre Herkunftsländer abgeschoben beziehungsweise in die ihrer Eltern oder Großeltern. Der Islam wird in Deutschland verboten. Deutsche, die zum Islam konvertieren, werden ins Arbeitslager eingewiesen, lebenslänglich.“

Merkwürdig nur, dass dieser Kommentar sich über Google nicht verifizieren lässt. [Nachtrag 15.10.2010: Kommentatorin Lilly hat den Kommentar doch ergoogelt: Es handelt sich um Kommentar 21 zu diesem Artikel: http://www.pi-news.net/2010/09/rueckfuehrung-eine-berechtigte-forderung/]

Da verwundert es nicht, dass „Politically Incorrect“ auch den Bundespräsidenten scharf angreift. Christian Wulf hatte in seiner Rede zum 3. Oktober gesagt, auch der Islam gehöre zu Deutschland. Der öffentlichen, auch innerhalb der Union laut gewordenen Kritik an diesem Teil der Rede setzen die User von „PI“ allerdings noch eins drauf:
„Wulff ist der schlimmste Bundespräsident, den wir je hatten. … Er ist intellektuell scheinbar nicht in der Lage die Gefahren durch die Islamisierung zu erkennen. … Dieser Mann gehört ausgewiesen!“

Vielleicht sollte irgendjemand beim DLF anrufen und Frau Jung darauf aufmerksam machen, dass wir in einer Republik leben und der Tatbestand der Majestätsbeleidigung abgeschafft ist und es völlig legal ist, den Bundesmilchbubi zu kritisieren, ja dass es in einer Demokratie sogar üblich ist, Politiker zu kritisieren.

Die Webseite „pi-news“ gibt vor, über Themen zu sprechen, die von den etablierten Medien entweder gar nicht oder nur zensiert aufgegriffen werden.

Die Formulierung „gibt vor“ ist gleich doppelt apart: Zum einen wird PI zum Lügner gestempelt, der Dinge bloß „vorgibt“, die mithin gar nicht stimmen; zum anderen geschieht dies in einem Artikel, der nicht nur bestätigt, dass es sich genau so verhält, wie PI behauptet, sondern obendrein bestätigt, dass man mit fairer Behandlung von Seiten des Gebührenfunks nicht zu rechnen hat, wenn man diese Themen mit anderen Tenor aufgreift als zum Beispiel der DLF.

Und nachdem noch ein so unparteiische Experten wie Aiman Mazyek, der Islamverharmloserwissenschaftler Matthias Rohe und

die Berliner Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan … [, die] zurzeit an der Humboldt-Universität in einem Projekt [forscht], das die Vielschichtigkeit muslimischer Identität in der Einwanderungsgesellschaft untersucht

und

Uli Jentsch, der für das antifaschistische Pressearchiv in Berlin die Szene seit Jahren beobachtet

sich verbreiten dürfen, wartet man mit einer gewissen Selbstverständlichkeit darauf, dass die unvoreingenommene Journalistin Jung nun die Gegenseite mit den von ihr selbst vorgebrachten bzw. per Zitat verbreiteten Vorwürfen konfrontiert und sie zu Wort kommen lässt. Nichts dergleichen geschieht.

Frau Jung spart zwar nicht mit Spekulationen darüber, was Islamkritiker angeblich denken, aber ungeachtet ihrer Freude am wörtlichen Zitat (wörtliche Zitate lassen sich wunderbar unter die ideologiekritische Lupe nehmen, wenn man das denn kann und sich seiner Argumente sicher ist) denkt sie gar nicht daran, irgendeinen Islamkritiker zu der Sache zu befragen, um die es geht, nämlich die drohende Islamisierung Europas.

Lieber lässt sie Foroutan darüber lamentieren, dass das Wort „Islamisierung“ überhaupt öffentlich verwendet wird.

Über weite Strecken ist der Bericht mit Jammereien über die armen Ausgegrenzten gefüllt. Der Interessenstandpunkt der Einheimischen kommt nicht vor. Die Interessen der Masse der Gebührenzahler zu berücksichtigen – das wäre wohl zu viel verlangt.

Hass auf wen?

Die „Süddeutsche Zeitung“ hat auf ihrem langen Weg in die Gosse eine weitere Etappe zurückgelegt. Ein gewisser Thomas Kirchner stellt einen Artikel über den Auftritt von Geert Wilders am Ground Zero unter die Überschrift „Internationale des Hasses“.

Da es am Islam bekanntlich nichts zu kritisieren gibt, können Islamgegner nur vom „Hass“ beseelt sein. Da lohnt es sich selbstredend nicht, sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen; es lohnt sich nicht, sich mit dem Islam, seinen Lehren und seiner Geschichte kritisch zu befassen; es lohnt sich nicht, die Zustände in islamisch bereicherten Stadtvierteln unter die Lupe zu nehmen; erst recht lohnt es sich nicht, den Koran zu lesen. Nur ja nichts zur Kenntnis nehmen, was den eigenen Glaubensartikeln widerspräche.

Da ist es doch viel leichter, Artikel zu schreiben, denen man bereits an der Überschrift die wutverzerrte Visage ihres Verfassers ansieht – dem die Ironie vermutlich gar nicht bewusst ist, die darin liegt, dass ausgerechnet er Andersdenkenden „Hass“ unterstellt. Vermutlich braucht er die Fiktion dieses „Hasses“ um die eigene stalinistische Intoleranz vor sich selber zu legitimieren.

Nichts könnte den Niedergang der liberalen Geisteskultur, den intellektuellen Bankrott des linken Meinungsoligopols in Deutschland schlagender demonstrieren als die Tatsache, dass mit der „Süddeutschen“ die ehedem führende linksbürgerliche Tageszeitung zu einem hetzerischen Propagandablättchen degeneriert. Je mehr die Wirklichkeit den infantilen Illusionen der Linken und Liberalen ins Gesicht schlägt, und je fadenscheiniger die Argumente werden, auf die sie ihre Dogmen stützen, desto wütender verunglimpfen ihre Ideologen den, der die Wahrheit ausspricht, getreu dem Prinzip orientalischer Despoten, den Überbringer der schlechten Nachricht zu köpfen.

Jede utopistische Weltanschauung gerät über kurz oder lang an den Punkt, wo sie totalitär wird, weil sie niemandem mehr einleuchtet; an den Punkt, wo sie auf Terror zurückgreifen muss, weil ihr die Argumente ausgehen. Hetze und Verleumdung sind die Vorboten dieses Terrors.

Das totalitäre Moment solcher Ideologien entfaltet sich schrittweise, verbunden mit ihrer geistigen und moralischen Degeneration. Der Marxismus zum Beipiel war unter Marx ein Gedankengebäude von philosophischer Tiefe und geistiger Kraft; unter Lenin bereits sank er zur technischen Revolutions- und Diktaturanleitung, unter Stalin zur sterilen Polizeiwissenschaft.

In jeder Phase hat die Ideologie die zu ihrem aktuellen Stand passenden Vertreter, an denen man ihren Zustand ablesen kann: zuerst die hochherzigen Idealisten, dann die abgebrühten Zyniker – die aber wenigstens als solche noch eine Art von Respekt abnötigen -, am Ende dann die mediokren Opportunisten.

Dass die bundesdeutsche Leitideologie sich just in diesem Endstadium befindet, in dem sie auf Zensoren, Phrasendrescher und Gesinnungsschnüffler angewiesen ist, kann man unschwer an der epigonalen Drittklassigkeit ihrer Propagandisten ablesen. Es sind nur noch die kleinen, die engstirnigen, die unredlichen, die unkreativen Geister, die sich dafür hergeben, sie zu vertreten. Was sich hierzulande „öffentlicher Diskurs“ nennt, ist diesem Menschenschlag gemäß, der es nötig hat, seine geistige Impotenz durch denunziatorischen Eifer zu kompensieren.

So verachtenswert diese korrupten Kreaturen als Einzelpersonen sind, so gefährlich sind sie in ihrer Masse. Stets sind es die Lakaien, die den Sturz der Herrschaft am meisten fürchten und sie am skrupellosesten verteidigen: die Nullen und Hofschranzen, die von der Gnadensonne leben.

Fragt sich nur, wer in unserem Lande Herrscher ist und wer Höfling? Sonnen sich die Medien in der Gnade der Politik oder umgekehrt? Womöglich beruht die Zählebigkeit der Macht hierzulande darauf, dass sie auf einem Kartell der Lakaien beruht, die sich gegenseitig mit der Gnadensonne bestrahlen. Wo kein benennbarer Herrscher, auch keine Gruppe von Herrschern an der Macht ist, wohl aber ein Schranzenkartell, gibt es niemanden, der gegebenenfalls in Würde abdanken könnte, wohl aber eine Elite (=Auslese) von wahrhaft auserlesener Gemeinheit, die die Herrschaft als solche mit allen Mitteln verteidigen wird.

Wenn die Macht im Lande in den Händen von Lakaien liegt, die sich gegenseitig in den Arsch kriechen, dann liegt darin zweifellos etwas „Demokratisches“. Ich freilich ziehe es vor zu sagen, dass der Bundesrepublik gelungen ist, woran die DDR gescheitert war: nämlich die Diktatur des Proletariats zu errichten.

Die schlimmste Lüge, deren sich ein Herr Kirchner schuldig machen konnte, ist nicht die Behauptung, wir würden den Islam hassen, sondern die, wir würden den Islam hassen. Die islamkritische Szene hat die Phase längst hinter sich, wo ihr Zorn sich gegen den Islam und die Muslime richtete. Die Erkenntnis hat sich herumgesprochen, dass der Islam nun einmal ist, wie er ist: ein soziales System mit konstanten Eigenschaften, deren hervorstechendste die ist, sich überall dort auszubreiten, wo man ihm die Möglichkeit dazu gibt. Ihm daraus einen Vorwurf zu machen ist so absurd, als würde man denselben Vorwurf an einen Ölteppich richten.

Nein, der Zorn, meinetwegen auch der Hass, richtet sich gegen diejenigen, die ihm den Weg freimachen. Vielleicht ahnen das die Propagandaschreiber und vertuschen es, denn in eigener Sache plädiert es sich wenig überzeugend: Nicht der Islam ist der Feind, sondern das ihn fördernde Schranzenkartell.

Rainer Glagow: "Allahs Weltordnung"

Rezension

Dr. Rainer Glagow, Orientalist, sieben Jahre lang stellvertretender Leiter des Orient-Instituts in Hamburg, lange Jahre tätig für die Hanns-Seidel-Stiftung, davon mehrere Jahre in Ägypten, war einer der letzten deutschen Islamwissenschaftler, die den Islam noch mit kritischem und realistischem Blick betrachteten und sich nicht dafür hergaben, sich zu Islampropagandisten zu erniedrigen. Leider ist er im Sommer dieses Jahres verstorben.

„Allahs Weltordnung“, erschienen im Mai dieses Jahres, ist so etwas wie sein Vermächtnis. Eingeleitet wird das Buch mit einer alptraumhaften Vision eines islamisierten Deutschland im Jahr 2071; eine Vision, die nichts anderes darstellt als den logischen Endpunkt der Entwicklungen, die wir bereits beobachten können.

Glagow arbeitet zunächst das Wesen des Islam als einer Religion heraus, die zugleich als Rechtssystem, als politische Richtschnur, als Erkenntnismaßstab und als Grundlage der gesellschaftlichen Ordnung dient; die also alle Lebensbereiche durchdringt und dabei aggressiv auf die Unterwerfung, schließlich Verdrängung nichtislamischer Gesellschaften ausgerichtet ist. Glagows Schlussfolgerungen sind zu hundert Prozent deckungsgleich mit denen, zu denen ich in meinem Dschihadsystem gekommen bin, nur leitet er sie nicht soziologisch her: Er zieht einfach die Summe seiner Erkenntnisse und Erfahrungen als Islamwissenschaftler.

Glagow unterzieht die schwächliche Kapitulation westlicher Gesellschaften, speziell der deutschen, einer beißenden und ausführlichen Kritik. Dem eingefleischten Islamkritiker wird er an dieser Stelle nicht viel Neues sagen, aber Lesern, die sich noch nicht so sehr mit dem Themenkreis „Islam/Islamisierung“ befasst haben, und die Wert darauf legen, sich speziell bei einem Islamwissenschaftler zu informieren, dürfte gerade dieser Abschnitt die Augen dafür öffnen, wie weit diese Kapitulation schon geht, und dass sie die Grundlagen unserer freiheitlichen Rechtsordnung bedroht.

Besonders wichtig scheinen mir aber diejenigen Passagen zu sein, in denen Glagow die tiefe Dekadenz und den Nihilismus einer von der Kulturrevolution der Achtundsechziger ihrer geistigen Wurzeln beraubten Gesellschaft beschreibt. Wichtig ist dieser Abschnitt deshalb, weil eine Islamkritik, die den Muslimen zum Beispiel vorwirft, dass sie das Recht auf Nacktbaden nicht als Menschenrecht anerkennen, keinen Begriff davon entwickeln kann, woran ihr Versuch, Muslime zum westlichen Liberalismus zu bekehren, scheitern wird:

Das Elend der liberalen Islamkritik besteht nämlich darin, dass man von einem liberalen Standpunkt wohl den Islam kritisieren, nicht aber die Islamisierung bekämpfen kann. Der demographische Niedergang der europäischen Völker ist das Symptom einer Krise, die es auch ohne den Islam gäbe, die von ihm bloß sichtbar gemacht und beschleunigt wird; der Islam ist, so gesehen, nicht mehr als ein Katalysator. Die Krise besteht darin, dass das dynamische Gleichgewicht von Freiheit und Bindung, auf dem unsere Zivilisation beruht, einseitig nach der Seite einer hedonistisch-individualistischen Freiheit („Selbstverwirklichung“) gekippt (worden) ist. Die Krise besteht in der radikalen Verdiesseitigung und hemmungslosen Individualisierung. Es handelt sich im Kern um eine moralische Krise; die demographische ist lediglich ein Symptom, allerdings dasjenige, an dem die liberale Gesellschaft – mit oder ohne Islamisierung – zugrunde gehen wird.

Eine solche Gesellschaft würde von den meisten Muslimen auch dann als dekadent und wenig nachahmenswert empfunden, wenn diese nicht noch zusätzlich unter dem Einfluss islamistischer Ideologen stünden. Deren Diagnose, dass sich die westliche Gesellschaft auf dem absteigenden Ast befindet, ist zutreffend. Weil das so ist, sind alle Ansätze, Muslime zu liberalen Quasiprotestanten umzuerziehen, zum Scheitern verurteilt, und mir scheint, dass der Furor der liberalen Islamkritik sich nicht zuletzt aus dem Willen speist, der Alternative zu entgehen, vor die der Islam den Westen unerbittlich stellt:

Entweder wir schaffen es, die liberale Dekadenz abzuschütteln, die wie Mehltau auf den Völkern Europas liegt – dann hat der Dschihad keine Chance. Oder wir schaffen das nicht, dann haben wir keine Chance. Es gibt kein Drittes.