In der Hölle der Diskriminierung

Wie wir alle wissen, wird in unserem Land diskriminiert, was das Zeug hält, und dabei ist das Dunkelfeld der noch nicht öffentlich benannten Diskriminierungen beträchtlich. Es gibt geradezu einen Abgrund an Diskriminierung in der Diskriminierungshölle Deutschland.

Besonders erschütternd ist das Schicksal Derjenigen, deren Diskriminierung öffentlich nicht thematisiert wird, weil die Aufmerksamkeit der Medien sich ausschließlich auf die Moslems, die Juden, die Schwarzen, die Frauen, die Homosexuellen, die Transsexuellen, die Intersexuellen, die Pädophilen, die Sodomisten, die Linksradikalen, die Sitzpinkler, die Andersperversen, die Sinti, die Roma, die Obdachlosen, die Kriminellen, die Hartz-IV-Empfänger, die Taubstummen, die Andersbehinderten, die Kleinwüchsigen, die Dicken, die Dummen, die Hässlichen, die Faulen, die Amokläufer, die Hauptschulabbrecher, die Heimausbrecher, die Veganer, die militanten Tierschützer, die enterbten Muttersöhnchen und die Träger künstlicher Darmausgänge konzentriert.

Wer auf dieser Liste nicht auftaucht, ist nicht etwa ein Nichtdiskriminierter. Er ist vielmehr ein Diskriminierter, der von den anderen Diskriminierten diskriminiert wird. Ein Metadiskriminierter geradezu.

Glücklicherweise gibt es immer noch engagierte Bürger, die laut ihre Stimme für diese Metadiskriminierten erheben. Zu diesen gehört ein gewisser Gerhard Czermak, der für den Humanistischen Pressedienst arbeitet, einer Organisation, die, wie der Name schon sagt, nicht nur kinderlieb ist, sondern wahrscheinlich auch sonst jeden Mühseligen und Beladenen unter ihre Fittiche nimmt, der bei Drei nicht auf dem Baum ist.

Herr Czermak hat das Leiden einer zweifellos metadiskriminierten Gruppe öffentlich gemacht (und so wollen wir ihm nachsehen, dass der Autor, der Herrn Czermak im folgenden Text so ausgiebig lobt, niemand anderes ist als Herr Czermak selbst):

Gerhard Czermak, der Deutschland-Referent der Grazer Konferenz, legte wegen der kurzen Zeit als Einziger der zahlreichen Referenten seinen Schwerpunkt auf die vielfältige Diskriminierung der nichtreligiösen Bevölkerung, die von keinem der offiziellen Tagungsteilnehmer als Problem behandelt oder wenigstens benannt wurde. Dabei stand die Konferenz nicht unter kirchlichem Einfluss. Diese Thematik konnte leider, wie vieles Andere auch, aus Zeitmangel nicht kontrovers diskutiert werden. Zu beantworten bleibt daher die Frage, welche Auswirkungen die allgemeine Ausblendung aus der Diskriminierungsdebatte für die säkulare Bewegung und die Religions- und Weltanschauungsfreiheit insgesamt hat und welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden sollen.

Endlich sagt’s mal einer!