Mieser Charakter – und er kann es immer noch mieser!

von Heplev, zuerst veröffentlicht auf seinem Blog „Heplev – Abseits vom Mainstream“

Dass er ein Narziss ist, sollte inzwischen eigentlich jedem klar sein. Dass er schlechte Manieren hat, dürfte jedem, der etwas genauer hinsieht, ebenfalls klar sein. Aber was er sich jetzt mit dem besuchenden Premierminister Netanyahu geleistet hat, hat nichts mehr mit Manieren zu tun, sondern mit einer Überheblichkeit, die ihresgleichen sucht.

Benjamin Netanyahu kam zu Besuch ins Weiße Haus. Wenn man das überhaupt Besuch nennen kann, denn er wurde wie ein niederer Untertan vor dem herrischen König behandelt: absolut keine Fotos, kein Pressetermin, keine „gemeinsame Erklärung“ und die „Unterhaltung“ bestand aus der Vorlage von 13 Forderungen, die der Israelis gefälligst unterschreiben sollte. Diskussion unerwünscht. Und als der Meister der Überheblichkeit seinen Willen nicht bekam, spielte sich folgende Szene ab:

Obama steht auf und verkündet seinem „Gast“: „Ich gehe jetzt in den Wohnflügel, um mit Michelle und den Mädchen zu Abend zu essen.“ Und während er loszog, forderte er Netanyahu auf, über die Fehler seines Verhaltens nachzudenken. „Ich bin da. Lassen Sie mich wissen, wenn es etwas Neues gibt.“

Während er Völkermörder, Despoten, Tyrannen und Terror-Regime hofiert wie eine läufige Hündin den Rüden, werden Verbündete mit einer Arroganz und Hochmütigkeit behandelt, die der vermeintlichen Freundschaft Hohn sprechen. Und im Fall Israels geht das alles noch einen Schritt weiter: Die einzige funktionierende Demokratie des Nahen Ostens, ein Schlüsselpartner, vor allem im militärischen und geheimdienstlichen Bereich, von dem die USA mehr profitieren als von jedem anderen Verbündeten, wird als unwerter Befehlsempfänger behandelt, den man prügelt, wann immer Lust dazu besteht.

Barack Hussein Obama ist kein Präsident. Er ist eine Schande für den Staat, an dessen Spitze er steht. Diese Lachnummer eines Staatsoberhauptes ist nur noch peinlich.

Dass die israelische Delegation sich noch eine ganze Stunde im Roosevelt aufhielt, um darüber zu beraten, wie die beste Antwort auf den Hochfahrenden aussehen sollte, ist mir unverständlich. Es spricht für die Israelis, dass sie überhaupt so lange überlegten, bevor sie gingen.

Letztlich ist Obamas Verhalten keine wirkliche Überraschung, nur noch dessen Ausmaß. Noch erbärmlicher sind nur Medien, die nach dieser Szene Netanyahu für das verantwortlich machen, was da in Washington ablief (z.B. Ha’aretz). Oder solche, die die Absage eines Abendessens 1998 durch Netanyahu mit dem Geschehen im Weißen Haus gleichsetzen (The Telegraph) – damals hatte Bibi den britischen Außenminister Robin Cook ausgeladen, nachdem dieser sich in den „besetzten Gebieten“ in israelfeindlicher Weise verhalten und geäußert hatte.

Das ist natürlich peinlich…

…wenn Schützlinge des linken Gutmenschentums sich als so gar nicht PC entpuppen:

Ein türkischer Fußballverein soll für sein Engagement gegen „Homophobie“ (Das ist das pseudowissenschaftlich verbrämte demagogische Schmähwort für die unter Männern völlig normale Abneigung gegen Homosexualität.) ausgezeichnet werden, und freut sich darüber – nun ja – nicht so richtig:

„Den türkischen Fußballern scheint dieser Preis jedoch peinlich zu sein, man verkündete nach der Entscheidung, die „Berliner Tulpe“ zeichne das Konzept einer ins Leben gerufenen Mädchenelf aus. (…)  Auffallend engagierte sich bei Türkiyemspor gegen Homophobie die damalige Clubsprecherin Susam Dündar-Isik, die aber im Herbst 2009 auf Druck erboster Mitglieder ihren Posten räumen mußte. Auch der Spieler Erkut Ergiligür, der mit entblößtem Oberkörper auf Plakaten für das schwule Sportturnier „Respect Gaymes“ warb, wurde daraufhin von Vereinskameraden gemobbt und angepöbelt.“

Sofern der Berliner Senat mit solchen Preisen eine linksliberale Umerziehung der Preisträger beabsichtigt haben sollte, muss man ihm bescheinigen, sich spektakulär verrechnet zu haben. Angesichts der sattsam bekannten Lernresistenz linker Ideologen, verbunden mit ihrem Mut zur Blamage, wird diese Entlarvung ihrer Illusionen freilich nicht dazu führen, dass ihr pädagogischer Elan erlischt. Eher werden sie sich mit einem „Trotz alledem“ auf den Lippen von ihren Schützlingen die nächsten blauen Augen verpassen lassen.

Sehen wir also mit gepflegter Schadenfreude den kommenden Peinlichkeiten entgegen, die sich spätestens dann einstellen werden, wenn Milli Görüs für den Kampf gegen Antisemitismus ausgezeichnet und die Sauerlandgruppe mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt wird.

Der Quotenmafioso

Der Wiener Kriminalpolizei ist ein Schlag gegen die georgische Mafia gelungen. Insgesamt 25 Personen, zum Teil hochkarätige Drahtzieher der Organisierten Kriminalität, wurden im Zuge der „Operation Java“  festgenommen.

Eigentlich ein Grund, der Wiener Kripo zu gratulieren, gäbe es nicht die österreichischen Grünen, für die ein Schlag der österreichischen Polizei gegen die georgische Mafia offenbar ähnlich verwerflich ist wie für ihre bundesdeutschen Gesinnungsgenossen ein Schlag der Bundeswehr gegen die Taliban, und die deshalb die zuständigen Beamten vor Gericht zerren:

Im Vorfeld der „Operation Java“ hat die Fremdenpolizei die georgische Gemeinde in Wien unter die Lupe genommen. An die 700 Adressen wurden überprüft, um heraus zu finden, wer wo logiert bzw. welche Wohnung untervermietet ist – bei Kripo-Aktionen wurden oft Täter- und Beute-Verstecke dieser Art ausgemacht. Und man weiß, dass georgische Verbrecher „brave“ Landsleute mit Druck zu Hilfe nötigen.

Den Wiener Grünen gefiel diese Art international üblicher Polizeiarbeit gar nicht. Sie unterstellten dem Leiter der Fremdenpolizei fremdenfeindliche Motive, somit Amtsmissbrauch, die diesbezügliche Anzeige wurde sogar ins Internet gestellt. Die Causa (Strafrahmen: bis zu fünf Jahre Haft) ist noch nicht abgeschlossen, sie wurde an die Korruptionsstaatsanwaltschaft abgetreten.

(aus der Netzausgabe des Kuriers; besagte Anzeige haben die Grünen hier veröffentlicht.

Mit anderen Worten: Die Grünen wollen einen Polizeibeamten ins Gefängnis werfen, weil er bei Ermittlungen gegen die georgische Mafia Georgier verdächtigt. Ob die Polizei imstande ist, friedliche Bürger vor Verbrechern zu schützen, ist offenbar nebensächlich, verglichen mit ihrer Pflicht, täglich vor der Linken auf die Knie zu fallen.

Man fragt sich, warum die Grünen nicht Nägel mit Köpfen machen und eine beweismittelunabhängige Quotierung der Verdächtigen fordern? In jedem Ermittlungsverfahren müsste die Polizei dann eine Art Verdächtigenportfolio zusammenstellen, in welchem Einheimische, Männer, Christen, Heterosexuelle und vor allem Rechte mindestens entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung vertreten wären. (Die in Österreich sonst übliche Quotierung nach Parteibuch würde in diesem Fall vermutlich keine Mehrheit finden.)

Sollten dann die Gerichte bei ihren Verurteilungen speziell die Einheimischen- und Christenquote unterschreiten, so wäre dies ein eindeutiger Beweis für Diskriminierung. Dann könnte man endlich den finalen Schritt gehen, in umgekehrter Analogie zum linken Traum vom leistungsunabhängigen Einkommen die tatunabhängige  Gefängnisstrafe einzuführen, natürlich nur für Einheimische. Sozusagen als ausgleichende Gerechtigkeit für den einheimischen Spießer, der mit seiner gottverdammten Ehrlichkeit und Friedfertigkeit die Kriminalstatistik zu Lasten von Migranten „verzerrt“.

Aus meinem politischen Wörterbuch: „Stammtisch“

Für Linksintellektuelle ist „der Stammtisch“ bekanntlich die Vorhölle zum Rechtsextremismus. Was „der Stammtisch“ sagt, muss geradezu falsch und sogar böse sein. „Der Stammtisch“ ist das Monstrum, vor dem man Ausländer, Frauen, Moslems, Neger – pardon: Schwarze, Sozialhilfeempfgänger und Homosexuelle als Engel mit dem Flammenschwert verteidigen muss.

Wie aber kommt es, dass der Stammtisch, an sich doch eine harmlose Einrichtung der Alltagskultur, in einen so schlechten Ruf geraten konnte? Wer sitzt denn normalerweise am Stammtisch?

An Stammtischen treffen sich Menschen mit Lebenserfahrung und gesundem Menschenverstand, die schon etwas geleistet haben, die Verantwortung tragen, und die sich deswegen keine Traumtänzerei leisten können, wohl aber die Traumtänzereien der Linken ohne weiteres durchschauen. Erwachsene eben, die für die unaufhörliche Pubertät von Papsthassern, Genderschnepfen, dümmlichen TV-Moderatorinnen, grenzdebilen Autonomen, friedensbewegten Kretins, impotenten Sitzpinklern, hysterischen Sozialpädagoginnen, Kulturschicksen, Pazis, Wissenschaftssimulanten, schwadronierenden journalistischen Hohlköpfen, palituchbewehrten Terroristenverstehern, feministischen Schreckschrauben und sonstigen linken Geisterbahnfiguren nichts als die verdiente Verachtung übrig haben.

Genau dafür, und für nichts anderes, wird der Stammtisch gehasst!

Die Rolle der Gewalt im Nahen Osten

von Daniel Pipes
aus de.danielpipes.org

(http://de.danielpipes.org/7972/nahen-osten-starkes-pferd)

Die Welt Debatte
17. Februar 2010

Englischer Originaltext: In Mideast, Bet on a Strong Horse
Übersetzung: H. Eiteneier

Die Gewalt und Grausamkeit von Arabern lässt Westler oft stutzen.

Nicht nur die Führer der Hisbollah erklären: „Wir lieben den Tod.“ Das tut auch zum Beispiel ein 24-jähriger Mann, der letzten Monat schrie: „Wir lieben den Tod mehr als ihr das Leben!“ – und sein Auto in die Bronx-Whitestone-Brücke in New York City fuhr. Als zwei Eltern in St. Louis ihre Teenager-Tochter mit dreizehn Stichen mit einem Schlachtermesser ehrenmordeten, rief der palästinensische Vater: „Stirb! Stirb schnell! Stirb schnell! … Still, Kleines! Stirb, meine Tochter, stirb!“ – und die örtliche arabische Gemeinde unterstützte sie gegen die Mordanklage. Ein Prinz aus Abu Dhabi folterte vor kurzem einen Getreidehändler, dem er Betrug vorwarf; und obwohl ein Videos der Gräueltat international im Fernsehen erschien, wurde der Prinz frei gesprochen, während man die verurteilte, die ihn anklagten.

Auf größerem Maßstab findet man seit dem 9/11 15.000 Terroranschläge. Regierungen aus allen arabischsprachigen Ländern verlassen sich mehr auf Brutalität denn auf Rechtsstaatlichkeit. Der Drang Israel zu eliminieren bleibt selbst dann bestehen, wenn neue Aufstände um sich greifen; der jüngste ist im Jemen aufgeflammt.

Es gibt mehrere exzellente Versuche, die Symptomatik der arabischen Politik zu erklären; zu meinen persönlichen Lieblingen gehören die Studien von David Pryce-Jones und Philip Salzman. Diesen können wir The Strong Horse: Power, Politics, and the Clash of Arab Civilizations hinzufügen, eine unterhaltsame, doch auch tief gehende und wichtige Analyse von Lee Smith, dem Nahost-Korrespondenten des Weekly Standard.

Als Beweistext führt Smith Osama bin Ladens Kommentar aus dem Jahr 2001 an: „Wenn die Leute ein starkes Pferd und ein schwaches Pferd sehen, dann werden sei naturgemäß das starke Pferd mögen.“ Was Smith das Prinzip des starken Pferdes nennt, beinhaltet zwei banale Elemente: Ergreife die Macht und dann behalte sie. Dieses Prinzip herrscht vor, weil das arabische öffentliche Leben „keinen Mechanismus des friedlichen Übergangs von Herrschaft oder Teilung der Macht hat und daher politischen Konflikt als Kampf zwischen starken Pferden bis zum Tod betrachtet“. Gewalt, stellt Smith fest, spielt „in Politik, Gesellschaft und Kultur des arabischsprachigen Nahen Ostens eine zentrale Rolle“. Dazu gehört auch, auf einer subtileren Ebene, ein argwöhnisches Auge auf das kommende starke Pferd zu haben, sich nicht zu deutlich auf eine Seite zu schlagen und sich ständig abzusichern.

Smith argumentiert, das Prinzip des starken Pferdes – nicht westlicher Imperialismus oder Zionismus – habe „den fundamentalen Charakter des arabischsprachigen Nahen Ostens bestimmt“. Die islamische Religion selbst passt zum einen in das alte Muster der Durchsetzungsfähigkeit des starken Pferdes, zum andern verkündet sie es auch. Mohammed, der islamische Prophet, war sowohl ein Machthaber als auch eine religiöse Gestalt. Sunnitische Muslime haben über Jahrhunderte „mit Gewalt, Unterdrückung und Zwang“ geherrscht. Ibn Khalduns berühmte Theorie der Geschichte kommt einem Kreislauf der Gewalt gleich, in dem starke Pferde schwache Pferde ersetzen. Die Erniedrigung der Dhimmis erinnert Nichtmuslime täglich daran, wer das Sagen hat.

Der führende libansische Politiker Walid Jumblatt empfiehlt den Amerikanern Autobomben in Damaskus.

Der führende libansische Politiker Walid Jumblatt empfiehlt den Amerikanern Autobomben in Damaskus.

Smiths Prisma bietet Einblicke in die Geschichte des modernen Nahen Ostens. Er zeigt den panarabischen Nationalismus als Bemühung, die Mini-Pferde der Nationalstaaten in ein einziges Superpferd umzuformen und den Islamismus als Bemühung die Muslime wieder mächtig zu machen. Israel dient als „stellvertretendes starkes Pferd“ sowohl für die Vereinigten Staaten als auch den saudisch-ägyptischen Block in deren Rivalität nach Art des Kalten Krieges mit dem Block des Iran. In einer Umwelt des starken Pferdes sind Milizen attraktiver als Wahlen. Ohne ein starkes Pferd kommen arabische Liberale kaum voran. Dass die Vereinigten Staaten der mächtigste nicht arabische und nicht muslimsche Staat sind, macht den Antiamerikanismus sowohl unvermeidlich als auch endemisch.

Das bringt uns zur Politik der nicht arabischen Akteure: Wenn sie sich nicht als schlagkräftig erweisen und wahres Durchhaltevermögen zeigen, betont Smith, verlieren sie. Nett zu sein – sagen wir, durch einseitige Abzüge aus dem Südlibanon und dem Gazastreifen – führt unvermeidlich zu Misserfolg. Die Administration George W. Bushs initiierte zu Recht ein Demokratisierungsprojekt, durch das große Hoffnungen geweckt wurden, verriet dann aber die arabischen Liberalen, indem er das nicht zu Ende führte. Im Irag ignorierte die Administration den Rat, einen demokratisch gesinnten starken Mann einzusetzen.

Weiter gefasst: Wenn die US-Regierung vor etwas zurückzuckt, haben andere (z.B. die iranische Führung) eine Gelegenheit, „der Region die eigene Ordnung aufzuzwingen“. Walid Jumblatt, ein führender Libanese, hat nicht ganz im Ernst angeregt, Washington solle „Autobomben nach Damaskus schicken“, um ihre Botschaft rüberzubringen und zu signalisieren, dass sie die Art und Weise arabischen Handelns begreift.

Smiths einfaches und beinahe universales Prinzip bietet ein Instrument zum Verständnis des Todeskultes der Araber, ihrer Ehrenmorde, ihrer Terroranschläge, ihres Despotismus, ihrer Kriegsführung und vielem mehr. Er gesteht ein, dass das Prinzip des starken Pferdes Westlern als unsäglich primitiv aufstößt, aber er besteht zurecht darauf, dass es die kalte Realität ist, die Außenseiter erkennen, berücksichtigen und auf die sie sich einstellen müssen.

NEFAIS

Wieder einmal ist es Kewil, dem ich einen hochinteressanten Hinweis verdanke:

Im “Netzwerk Fachjournalisten islamische Welt” haben sich Autoren zusammengeschlossen, die mit langjähriger Erfahrung, wissenschaftlichem Hintergrund und fremdsprachlicher Kompetenz über den Islam und seine Geschichte berichten – im Nahen und Mittleren Osten wie in Europa: durch einen Radiobericht über muslimischen Alltag in Köln, einen Film über schiitische Pilger im Irak, einen Zeitungsartikel über Christen in der Türkei, einen Online-Beitrag über islamistischen Terrorismus oder ein Buch über den “Kampf der Kulturen”.
Der Islam macht Schlagzeilen, er verunsichert und bleibt doch für viele ein großes Rätsel.
Die Autoren, die sich im “Netzwerk Fachjournalisten islamische Welt” zusammengeschlossen haben, arbeiten daher mit dem gleichen Ziel: Die islamische Welt verständlicher zu machen – sachlich, hintergründig, kritisch und nahe am Menschen.

Das heißt auf Deutsch: Wir haben es mit Islam-Propagandisten zu tun, deren „sachliche, hintergründige, kritische“ Berichterstattung sich in Schlagzeilen niederschlägt wie

Der Beginn eines Dammbruchs: Das Minarettverbot macht Schweizer Muslime zu Bürgern zweiter Klasse

Dankenswerterweise haben sie der Öffentlichkeit eine Namensliste zur Verfügung gestellt. So weiß jetzt jeder, woran er ist. Warum zum Beispiel Bettina Marx so merkwürdig viel Mitgefühl für palästinensische Selbstmordattentäter hat, die durch die Machenschaften „reicher Juden“ in den Terrorismus getrieben worden seien; oder warum Hans-Christian Rößler Hamas-Propagandisten für glaubwürdige Quellen hält.

Im Gegensatz zu Kewil glaube ich nicht einmal, dass diese Leute von den Saudis oder den Muslimbrüdern gekauft sind. Ideologisch motivierter Hass auf die eigene Gesellschaft reicht vollkommen aus.

Nun aber die Liste:

Katajun Amirpur, Publizistin, Köln
Ludwig Ammann, Publizist, Freiburg/Brsg.
Golineh Atai, Redakteurin WDR-Fernsehen, Köln
Kristina Bergmann, NZZ-Korrespondentin, Kairo
Björn Blaschke, Redakteur WDR-Hörfunk, Köln
Stefan Buchen, Autor ARD-Politikmagazin Panorama, Hamburg
Amira El Ahl, Freie Korrespondentin, Kairo
Karim El-Gawhary, ORF-/Zeitungskorrespondent, Kairo
Susanne El Khafif, Redakteurin DLF, Köln
Julia Gerlach, Freie Korrespondentin, Kairo
Thilo Guschas, Freier Journalist, Ahrensburg bei Hamburg
Florian Harms, CvD Spiegel Online, Hamburg
Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin der Standard, Wien
Rainer Hermann, FAZ-Nahostkorrespondent, Abu Dhabi
Navid Kermani, Schriftsteller und Publizist, Köln
Victor Kocher, NZZ-Nahostkorrespondent, Limassol
Michael Lüders, Publizist, Politik- und Wirtschaftsberater, Berlin
Bettina Marx, Redakteurin Deutsche Welle, Berlin
Tobias Mayer, Freier Radioredakteur, Bochum
Albrecht Metzger, Freier Autor, Hamburg
Yassin Musharbash, Redakteur Spiegel Online, Berlin
Mona Naggar, Freie Korrespondentin, Beirut
Nadja Odeh, Redakteurin SWR, Baden-Baden
Jens-Uwe Rahe, Freier Redakteur DW-TV, Berlin
Christoph Reuter, stern-Korrespondent, Kabul
Hans-Christian Rößler, FAZ-Korrespondent Israel/Palästinensergebiete, Jerusalem
Martina Sabra, Freie Journalistin, Köln
Esther Saoub, Korrespondentin ARD-Hörfunk, Kairo
Isabel Schayani, Redakteurin ARD-Politikmagazin Monitor, Köln
Jürgen Stryjak, Freier Korrespondent, Kairo
Stefan Weidner, Publizist, Köln

Springer-Blatt relativiert Massaker an Christen

Gerade erst haben wir das Thema gehabt, wie die Agitpropschreiber der deutschen Presse jedem Thema den gewünschten linken Drall geben (indem sie nämlich in Überschrift und Einleitung eine Lesart vorgeben, die von unkritischen Lesern geschluckt wird), da kommt schon das nächste Stück Desinformation. Aus Welt-online:

Religiöse Gewalt

500 Tote – Brutales Massaker erschüttert Nigeria

Von Eva Krafczyk

Die Täter kamen in der Nacht, mit Gewehren und Macheten. Mehr als 500 Menschen haben nach Behördenangaben die blutigen Unruhen am Wochenende in Nigeria nicht überlebt. Die Täter brauchen in dem afrikanischen Land keine Strafe fürchten. Mit jeder neuen Gewalttat wächst der Hass zwischen Muslimen und Christen.

Erst in der Mitte des Artikels, verschämt in einem einzigen leicht zu überlesenden Wort „muslimisch“ versteckt, gibt die Schreiberin Krafczyk – man kann diese Namen gar nicht oft genug nennen, man sollte eigens für diese Leute einen Pranger ins Netz stellen! – zu, dass es sich um ein Massaker von Moslems an Christen handelte. Einleitung wie Tenor des Artikels legen dabei nahe, dass Moslems und Christen gleichermaßen schuld an dieser „Gewalt“ seien.

Über den Desinformationsgehalt des Wortes „Gewalt“ habe ich mich schon vor einem Jahr in meinem Artikel „Phrasenschweine oder: Die Sprache des Kindergartens“ ausgelassen (es ging damals um den Gaza-Feldzug):

Was so beiläufig daherkommt, dass man es kaum noch hört, enthält in jedem Falle die Botschaft: „Ich bin eine Selbstverständlichkeit.“ Und worin besteht die?

Von Journalisten erwartet man, dass sie das treffende Wort finden. Für das Geschehen im Gazastreifen also das Wort „Krieg“ [und für das in Nigeria das Wort „Bürgerkrieg“], nicht das unspezifische „Gewalt“, das auch für eine Ohrfeige oder ein Wirtshausprügelei stehen kann. Den meisten Europäern ist aber noch erinnerlich, dass Krieg [erst recht Bürgerkrieg] irgendetwas mit Politik zu tun hat, und dass meistens zwei Parteien gegeneinander kämpfen. Das Wort „Krieg“ würde also sofort fünf Fragen provozieren:

Wer kämpft

gegen wen

aus welchem Grund

mit welchem Ziel

und mit welchem (vorläufigen) Ergebnis?

Also fünf politische Fragen, die man auch politisch beantworten müsste.

Die sich aber erübrigen, sobald nur von „Gewalt“ die Rede ist. „Gewalt“ ist das Sinnlose und obendrein Böse, und deswegen geht es bei ihr nur darum, ob irgendein „Ende in Sicht“ ist. Das ist die Ideologie „Krieg ist keine Lösung“, versteckt in einem einzigen Wort und mit diesem in die Köpfe der Hörer, Leser und Zuschauer geschmuggelt, die gar nicht erst die Chance bekommen (sollen), irgendetwas zu hinterfragen.“

Insbesondere sollen sie nicht nach dem Hintergrund fragen, der in Nigeria in der massiven Islamisierungspolitik besteht: In den nördlichen Bundesstaaten ist bereits die Scharia eingeführt worden, die Nichtmuslimen den Status von Menschen zweiter Klasse aufzwingt. Würde dies thematisiert, könnte ja irgendeiner fragen, ob solche Massaker womöglich etwas mit dem Islam zu tun haben.

Deswegen darf die „Gewalt“ auch nicht etwa islamisch oder wenigstens muslimisch sein, sie ist „religiös“. Die Religion schlechthin ist also Ursache des Konflikts,  nicht etwa der Islam und die Scharia. Was unter anderem bedeutet, dass die brutal abgeschlachteten Christen zu quasi Mittätern gestempelt werden.

Dieses Phänomen, dass Opfer zu Tätern erklärt werden, tritt typischerweise in zwei Varianten auf:

in der neonazistischen Publizistik immer dann, wenn Juden die Opfer sind,

in der Mainstream-Presse immer dann, wenn Muslime die Täter sind: Vom U-Bahn-Schläger in München bis zum Selbstmordbomber in Gaza gibt es keinen muslimischen Gewaltverbrecher, dem die deutsche Journaille nicht bescheinigen würde, von seinen Opfern, und wären es Frauen, Kinder und Greise, „provoziert“ oder in eine „Spirale der Gewalt“ verstrickt worden und daher auch irgendwie „Opfer“ zu sein.

Tu, felix Austria?

Martin Lichtmesz gießt etwas Wasser in den Wein jener Bundesdeutschen, die die Österreicher um die bei ihnen (noch?) zulässige politische Unkorrektheit beneiden. Nicht nur, weil die Linkstotalitären sich z.B. in puncto Geschlechtergleichmacherei dort Volkserziehungsmaßnahmen herausnehmen, die in der Bundesrepublik (noch?) nicht möglich sind, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß,

Schilder und Piktogramme im Rathaus und bei den Wiener Linien wechseln als optischer Ausdruck einer Gender-Mainstreaming-Kampagne der Stadt zur Hälfte die Geschlechter.
Im Wiener Magistrat gibt es seit 2005 eine eigene Projektstelle, die sich um Fragen des Gender-Mainstreaming kümmert. Dabei geht es darum, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Männern und Frauen bewusst zu machen und für Chancengleichheit zu sorgen. Leiterin Ursula Bauer betonte, dass seither die Akzeptanz der Thematik steige: "Ich denke, wir werden noch ein paar Jahre brauchen, aber wir werden das sicher hinkriegen."
Für die Opposition sind die neuen Schilder nicht genug: Grüne und ÖVP warfen der regierenden SPÖ dennoch vor, beim "Gender Mainstreaming" säumig zu sein. ... Die Grüne nicht amtsführende Stadträtin Monika Vana begrüßte den Schritt der Rathaus-SPÖ grundsätzlich. Allerdings müssten nun Taten folgen. Schließlich stagniere der Frauenanteil bei Spitzenfunktionen im Magistrat seit Jahren.

sondern auch, weil die Medienmeute dort noch etwas blöder

Wir sprechen von einem Land, in dem man ein seichtes Linksliberalen-Blättchen wie den Standard für „intellektuell“ hält, weil einem das die näselnde Stimme von Oscar Bronner zwölftausendmal in der Radiowerbung erzählt hat.

und noch etwas mieser ist als in der Bundesrepublik:

Ich habe eben ein TV-Interview mit der FPÖ-Politikerin und Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz gesehen, die so etwas wie die Sarah Palin Österreichs ist, nur klüger. Schön, den Fragestil kennt man auch aus dem deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen, aber aus dem Munde der Zeit-im-Bild-Moderatorin klingt das alles noch eine Spur einfältiger, hinterfotziger, wichtigtuerischer. Da hagelt es Fang- und Suggestivfragen, Sippenhaftvorwürfe und Springreifen, offensichtlich nur um Rosenkranz dabei zu erwischen, wie sie à la Monty Python’s „Jehovah“ sagt, während der Stein schon wurfbereit in der Hand liegt.

Habe denn Rosenkranz gar kein Problem mit ihrem „rechtsextremen Umgang“ und ihrem „eindeutig dem Rechtsextremismus zugeordneten Mann“? Nein, sie sehe sich „in der Mitte“ sagt sie artig. Und dann natürlich die Jehovah-Frage aller Jehovah-Fragen, mit der klaren Absicht gestellt, sie aufs Kreuz zu legen: „Sie möchten gerne das Verbotsgesetz abschaffen, weil sie es für verfassungswidrig halten. Wäre es für Sie in Ordnung, wenn in Österreich jeder Mensch ungestraft Naziparolen rufen kann?“

Rosenkranz antwortet darauf, einem aufgeklärten Menschen, durchaus nachvollziehbar, daß auch bestimmte Meinungen, die etwa in Deutschland dem §130 unterliegen, straffrei ausgehen sollten. Das müsse man von faktischer Volksverhetzung unterscheiden. Den Rosenkranzhassern, insbesonders den Grünen, rinnt nun das Wasser im Mund zusammen, die Messer werden enthusiastisch gewetzt, und flugs macht die Presse aus der Antwort die verfälschende, nachzublökende Schlagzeile: „Rosenkranz für Aufhebung von NS-Verbotsgesetz.“ Flugs hat Rosenkranz „65.000 ermordete österreichische Juden verhöhnt“, und natürlich sind sofort die Denunzianten eilig zur Stelle und rufen nach dem Büttel.

Tja, deutsche Michels! Verklärt die Ösimark mal nicht zu sehr.

Und lest den ganzen Artikel!

Reden ist Silber

Es war absehbar, dass Guido Westerwelle mit seinen völlig zutreffenden Bemerkungen zum Thema „Hartz IV“ die Kritik der Kabarettisten auf sich ziehen würde, insbesondere der Minderleister unter ihnen, also derjenigen, die noch nicht gemerkt haben, dass nichts so einschläfernd wirkt wie der politisch korrekte Konformismus. Michael Lerchenberg scheint auch so einer zu sein. Stern.de zitiert ihn:

Alle Hartz IV-Empfänger sammelt er [Westerwelle] in den leeren verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drumrum ein großer Zaun. Zweimal am Tag gibt’s a Wassersuppn und einen Kanten Brot (…) und überm schmiedeeisernen Ausgang, bewacht von jungliberalen Ichlingen im Gelbhemd, steht: ‚Leistung muss sich wieder lohnen.‘

Wahrscheinlich ist das Publikum eingeschlafen, nicht aber der inquisitorische Dauerdienst vom Zentralrat der Juden:

Die Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch, erklärte am Donnerstag in München, in der Rede sei eine Grenze überschritten worden, „die nicht hinnehmbar ist“.

Und zwar wegen der Anspielung auf „Arbeit macht frei.“

Westerwelle wiederum, der seit Monaten auf der diplomatischen Bühne herumstakst wie der Storch im Salat, packte die Gelegenheit beim Schopfe, erneut seinen völligen Mangel an Humor, Reife, Souveränität, Angst vor Lächerlichkeit, Schamgefühl (und dreihundert weiteren Eigenschaften, die einen Spitzenpolitiker auszeichnen sollten) zu demonstrieren:

Westerwelle schrieb dem Veranstalter, der Münchener Paulaner-Brauerei, er wolle nicht mehr zu der Satire-Veranstaltung eingeladen werden.

Ich schlage vor, wir stecken ihn gemeinsam mit Oma Knobloch und Michael Lerchenberg in ein Trappistenkloster. Über dem Tor das Motto: „Schweigen ist Gold.“

Käßmann zum Letzten – vorläufig!

Ich glaube nicht, dass Rika speziell mich meinte, als sie anlässlich der Käßmann-Affäre über Zeitgenossen schrieb, die „kübelweise Spott und Häme über die Bischöfin ausschütten und alle Register ziehen von frauenfeindlich über kirchenkritisch bis links-atheistisch“, sich in „Wasser-Wein-Predigten“ ergehen, von „Vorbildfunktion“ „schwafeln“, anlässlich ihrer Scheidung wenig „Mitgefühl und Sympathien“ zeigten, stattdessen „schon damals ihren Rücktritt vom Bischofsamt“ forderten, offenbar wenig von „ praktizierter Vergebung durch die Brüder und Schwestern untereinander“ halten und deshalb „die Steine schon aufgehoben hatten“.

Ich glaube aber, dass viele Käßmann-Fans (und von denen gibt es auch unter Konservativen erstaunlich viele, ich kenne außer Rika noch ein paar) in ihrer ehrenwerten Sympathie für die Person der Bischöfin verkennen, wie sehr eine solche Frau als Repräsentantin des deutschen Protestantismus dem Christentum insgesamt schaden musste – zumindest nach Meinung ihrer Kritiker, also von Leuten wie mir; dass man also weder frauenfeindlich noch moralisch selbstgerecht sein muss, um ihren Rücktritt mit einer gewissen Erleichterung aufzunehmen. (In meiner Eigenschaft als Blogger sehe ich ihn freilich auch mit einem weinenden Auge; jetzt wird es doch nichts mit meinem Watchblog Käßmann 😉 , und auch nichts mit der pichelnden Bischöfin als running gag.).

An sich ist eine angeschickerte Bischöfin ja keine unsympathische Gestalt; wenn hinter der Rolle, die öffentliche Würdenträger zu spielen haben, ab und zu der Mensch hervorkommt, dann wirkt das wie ein gewisses Augenzwinkern, das eine abstrakte Institution menschlich macht. Eine Rolle – das sind die Erwartungen, die man an einen Amtsträger eben deshalb richten muss, weil er Amtsträger ist. Nicht dass bei Frau Käßmann der Mensch hinter der Rolle sichtbar wurde, war das Problem, sondern, dass sie vor lauter Menschsein (als wenn irgendjemand bezweifelt hätte, dass sie das ist) ihrer Rolle nicht gerecht wurde, also die an sie notwendig zu richtenden Erwartungen nicht erfüllte, und zwar schon lange vor ihrer Promilletour.

Ich will nicht abstreiten, dass ich ein wenig voreingenommen bin, weil Frau Käßmann gerade mir zuerst durch ihre Parteinahme für die „Bibel in gerechter Sprache“ aufgefallen ist. Für mich war dieses Machwerk – das nicht mehr und nicht weniger bedeutete als die Bibel nach Maßgabe linker Ideologie zu fälschen – der letzte Anstoß, endgültig mit allem zu brechen, was links ist. Auch wenn sie nicht zu den Initiatorinnen gehörte, kann ich ihr bis heute nicht verzeihen, dass sie diesen linkstotalitären Eingriff in die Autonomie der Religion propagiert hat.

Nun war dies, nämlich die Unterwerfung des Christentums unter die Maßgaben einer politischen Ideologie, eben kein Irrtum und kein Versehen, sondern ihr Programm: Ich kann mich nicht erinnern, von ihr jemals einen bedeutenden theologischen Gedanken gehört zu haben; politische Stellungnahmen aber, und die durchaus von der Kanzel, gab es praktisch täglich.

Selbstverständlich respektiere ich, wenn jemand darin vor allem „kraftvolles Eintreten für die Schwachen der Gesellschaft“ sieht (obwohl man kein Westerwelle sein muss, um zu fragen, ob die sogenannten Starken, die oft bis an den Rand der körperlichen Erschöpfung gefordert werden, eigentlich kein Mitgefühl verdient haben?); dass man ihr das „Aufgreifen schwieriger und oftmals kontrovers diskutierter Themen, … ihre Eindeutigkeit, mit der sie Stellung nimmt und … ihre Bodenhaftung und ihre Menschlichkeit“ (Rika) zugutehält.

Ich weise nur auf die Konsequenzen hin, die die systematische Vermischung von Religion und Politik nach sich ziehen muss:

Sicherheits-, wirtschafts- oder sozialpolitische Fragen ohne eigene Kompetenz unter Berufung auf moralische Kategorien entscheiden zu wollen, leistet nicht nur der ohnehin um sich greifenden Infantilisierung des öffentlichen Diskurses weiter Vorschub, sondern bestärkt auch noch speziell die Verfechter linker Ideologien, die ohnehin nicht an mangelnder Selbstgerechtigkeit leiden, in ihrer pharisäerhaften Intoleranz gegenüber Andersdenkenden: Warum sollte der, der Gott (oder, wenn er an den nicht glaubt, zumindest „die Moral“) auf seiner Seite hat, noch diskutieren?

Es wird aber nicht nur demokratisch legitimierte, sachgerechte Politik durch ein quasi-theokratisches Politikverständnis verdorben, sondern auch die Religion durch ein politisch-ideologisches Religionsverständnis: Wenn eine Institution, die ein Reich „nicht von dieser Welt“ wenn schon nicht verkörpern, so doch zumindest repräsentieren soll, in ihren Stellungnahmen von kaum etwas anderem als von just „dieser Welt“ spricht, dann entsteht unweigerlich der Eindruck, sie sei bloß durch ihre weltlich-politischen Stellungnahmen legitimiert, und der von ihr favorisierte Weg zum Heil sei statt mit größerer Askese mit höheren Sozialleistungen gepflastert.
Natürlich ist es bequem, den Menschen nichts mehr von Gott und seinen Zumutungen zu erzählen, zumal wenn die Adressaten sowieso nicht verstehen, wovon die Rede ist, weil unsere Gesellschaft zu Gott keinen Bezug mehr hat. Da erzählt man ihnen lieber das, was sie ohnehin schon glauben (und wozu sie keinen Gott benötigen), gibt ihnen das Gefühl, ihre vulgären politischen Ansichten hätten irgendetwas mit Moral zu tun, und wird dafür mit einem Star-Image (und mit Kirchensteuereinnahmen) belohnt. Beliebt ist Frau – pardon: „Mensch Käßmann“ (Spiegel), weil der Mainstream sich in ihr wiederfindet.

(Und was ihr „kraftvolles Eintreten für die Schwachen“ angeht, überhaupt den Mut, sich durch das Eintreten für Außenseiter die Finger schmutzig zumachen, sich die Frage einzuhandeln „Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern?“ (Lk 5,30), so hätte sie Gelegenheit gehabt, diese Eigenschaften auf genau jener Synode zu demonstrieren, auf der sie selbst zur EKD-Ratsvorsitzenden gewählt worden ist, und auf der der Ausschluss von sogenannten oder auch Rechtsextremisten aus der Kirche vorbereitet wurde. Mit ihrem Plazet.)

Es ist dieser Hintergrund der von ihr geförderten politischen Banalisierung des Glaubens, und nicht das Pharisäertum ihrer Kritiker, der ihre Scheidung zu einem solchen Skandal machte. Gewiss kann jede jede Ehe scheitern, und wenn auch nach christlichem Verständnis die Ehe unauflöslich ist, so bin ich doch froh, in einem Staat zu leben, der gescheiterte Ehen nicht zusammenzwingt.

Für eine Kirche aber, zu deren moralischen Grundlagen eben die Unauflöslichkeit der Ehe zählt, muss die Scheidung einer Bischöfin ein Problem sein. Wenn man schon – und dies nach hoffentlich reiflicher Überlegung – nicht zurücktritt, so wäre das Mindeste zu Erwartende ein Signal des Verständnisses an die konservativen Protestanten gewesen, die gegen eine geschiedene Bischöfin Bedenken haben. Käßmanns Reaktion auf die Scheidung war aber eine ganz andere, nämlich – sich zur Ratsvositzenden wählen zu lassen! Was immer sie verbal zugestanden haben mag – durch ihr Handeln hat sie mitgeteilt: „Ich scheiß auf eure Bedenken!“

Was ihr so viele Kritiker eingebracht hat, war die Entkernung des Glaubens. Ihre Scheidung, und dass sie sie behandelt hat, als wäre die Scheidung einer Bischöfin nicht anders zu bewerten als die Scheidung von irgendwem, setzte nur die Tüpfelchen auf das Igitt.

Allerdings kann ich ihre Fans beruhigen: Da sie genau das getan hat, was ein Politiker in vergleichbarer Lage auch täte, können sie hoffen, dass sie, wie besagter Politiker, bloß eine Schamfrist einhält, um zuerst auf ihren Bischofssessel und dann auf den des Vorsitzenden zurückzukehren – man wird ihr Beides schon warmhalten.

Hoffen wir nur, dass sie bis dahin aus ihren Erfahrungen mehr gelernt haben wird als nur die Platitüde „Du sollst nicht besoffen autofahren“.

Heinz Gess: „Kollektive Zwangsneurose Islam oder Straftatbestand Islamophobie“

Prof. Heinz Gess von der FH Bielefeld soll wegen „Volksverhetzung“ mundtot gemacht werden, und wenn es nach seiner Universität und den Mollusken an ihrer Spitze ginge, würde das auch funktionieren. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Herrn Gess gemacht.  Statt sich mundtot machen zu lassen, feuert er zurück:

„Am 23. 11. 2009 veröffentlichte „der Präsident der islamischen Religionsgemeinschaft“ (Sitz in Berlin) Prof. h. c. Dr. Vural eine Presseerklärung unter der Überschrift (Fettdruck) „Dummheit und blinder Hass gegenüber dem Islam müssen bestraft werden! Prof. Dr.
Heinz Gess beging (…) Volksverhetzung.“ Die Presseerklärung ist nachzulesen auf der Internetseite der „muslimischen Religionsgemeinschaft“. Am 25. 11. 2009 wendete sich selbiger Präsident in einem Beschwerdeschreiben über mich an die Präsidentin der FH Bielefeld. Er verleumdet mich in diesem Schreiben als „Volksverhetzer“, bezichtigt mich des „Diebstahls wissenschaftlicher Erkenntnisse“ und fordert „im Namen der Muslime aus aller Welt (…) die Bestrafung von Dr. Gess“. Ich wurde daraufhin von der FH – Leitung zur Stellungnahme wegen „Beleidigung des Präsidenten der islamischen Religionsgemeinschaft“ aufgefordert, und es folgt ein Schriftwechsel zwischen der FH-Leitung und dem „Präsidenten“, in dem die FH sich vorsichtshalber schon mal von meinen „diskriminierenden Äußerungen“ und „dem entsprechenden Gedankengut“ distanziert.

Ich nehme im Folgenden Essay zu diesem Vorgang kritisch Stellung. Dabei ist es für mich unerheblich, dass mir die Bestrafung angedroht wird, und die Fachhochschulleitung wieder einmal mir zumutet, dass ich mich für verschiedene religionskritische Aufsätze in naher Vergangenheit, in denen ich die Religionskritik Freuds aufgreife, vor ihr als Disziplinarinstanz zu rechtfertigen, so als habe diese Hochschulleitung noch nie von der Freiheit der wissenschaftlichen Kritik, die ausdrücklich die Kritik von Religionen und Weltanschauungen einschließt, gehört. Mir ist völlig klar, dass die Aufforderung muslimischer Führer, Kritiker zu bestrafen, unter solchen Umständen jederzeit jeden in Deutschland treffen kann, der es nur wagt, den Mund aufzutun und negative Kritik an den unzumutbaren Verhältnissen in diesem Land der Unzumutbarkeiten zu üben, deren eine und nicht geringste die verbreitete konformierende Asozialität ist, die sich unter anderem auch als passiv-konformistische Hinnahme islamischer Herrschaftsansprüche äußert. … „

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Nacktscanner

Würde ich diesen Blog heute beginnen, so hieße er wahrscheinlich „Nacktscanner“ – einfach wegen seines Anspruches, den Dingen auf den Grund zu gehen, und weil „Nacktscanner“ so plastisch ist, dass es nach einer Verwendung außerhalb des ursprünglichen Zusammenhanges geradezu schreit. Wahrscheinlich wird es auch Wort des Jahres 2010. Allerdings nur, wenn unsere Politiker nicht mit ihrer Masche durchkommen, das allzu verräterische Wort durch das harmlose „Körperscanner“ zu ersetzen.

Dabei ist es durchaus möglich, dass sie nicht nur das Wort, sondern auch die Sache so weit entschärfen, dass das Sicherheitspersonal nur noch Strichmännchen oder dergleichen zu sehen bekommen. Die Intimsphäre der Reisenden wäre damit gewahrt. Die Interessen eines Bombenlegers aber auch.

Nun dient die Einführung der entschärften Körperscanner selbstredend keineswegs dazu, die Sicherheit des Flugbetriebes zu erhöhen, sondern die Tatkraft der Regierenden glaubhaft vorzutäuschen, ohne zugleich eine Debatte loszutreten, ob es eigentlich angehen kann, Millionen von friedlichen Bürgern eine Prozedur zuzumuten, die selbst bei Strafgefangenen verfassungsrechtliche Probleme aufwürfe, wenn doch die Gruppe der potenziellen Täter plausiblerweise auf die Anhänger einer ganz bestimmten Religion eingegrenzt werden kann. Die würden zweifellos wie üblich ihre „Diskriminierung“ bejammern, ohne über deren Ursachen ein Wort zu verlieren.

Dass Menschenleben wichtiger sind als die paranoiden Empfindlichkeiten von Anhängern einer Gewaltreligion, sollte eine Selbstverständlichkeit sein und dazu führen, dass die westliche Welt endlich dem Beispiel Israels folgt, das schon immer ohne Scanner, aber auch ohne Political Correctness ausgekommen ist, und deswegen nicht seine eigenen friedlichen Bürger, sondern seine offenkundigen Feinde verdächtigt.

[Zum Kontrast zwischen dem lächerlichen Aktionismus der Gutmenschenstaaten – hier der USA – und den erfolgreichen israelischen Sicherheitsmaßnahmen siehe auch diesen neuen Artikel von Daniel Pipes.]

Originalton Islam

Ich wollte zwar vor dem Jahreswechsel nichts mehr schreiben, aber diesen Text, den Flash in einem islamischen Forum ausgegraben hat, wollte ich Euch dann doch nicht vorenthalten. Flash schreibt zwar:

„Mir kommt nur noch die Galle hoch, wenn ich das hier lese. Ein ehemals in Deutschland lebender Muslim vergleicht Deutschland mit Großbritannien aus muslimischer Sicht (Originalzitat aus einem Muslim-Forum):“

aber sooo schlimm finde ich ihn gar nicht (ich beschränke mich auf Auszüge, den ganzen Text gibt es hier bei Flash):

Ok das wars langsam oder etwa nicht? Naziland ist kein Ort fuer Muslime. Wer ein Staatsbuerger der EU ist kann sich bei mir Melden insha2allah. UK ist die ALLER beste Alternative in Europa und zu diesem drecksland Deutschland.
(…)
Wie gesagt, aufwachen und Realitaet akzeptieren. Die Deutschen werden nicht den selben Fehler wie die Briten machen und werden alles im Keim ersticken. Der Unterschied zwischen UK und Dland ist wie Makkah und Beirut, ohne Uebertreibung sag ich das.
(…)

Tell me more!

Nun kommen die nur für Englandhasser erfreulichen, für jedermann aber aufschlussreichen Stellen:

Sub7anallah das so eine Aktion ueberhaut DENKBAR IST! Sowas wuerden die Kuffar NIEEEMALS in UK wagen NIEEEEMALS. Wie denn auch, ganze STADTEILE sind in Hand von Niqabis und “Baertigen”. Die meisten Buss fahrer tragen Bart und Kappe. In East London sieht man manchmal den GANZEN Tag nicht einen Kafir! In Ramadan (natuerlich aus Eigennutz aber IMMERHIN) machen die Riesen Supermarkt Ketten wie Tescos und Asdas WERBUNG (!) fuer Ramadan und Bullen etc beglueckwuenschen Muslime, der ganze Staat tut das.
(…)
Appropo pi-news.net Fans und Verantwortliche, vernehmt das hier bloss nicht als Niederlage. Wir haben schon gesehen wie geschockt ihr berichtet habt, wie normal doch Thobe und Niqab in London sei (Birmingham sogar noch krasser). Ihr koennt euer Naziland behalten, alle hassen euch sowieso, sogar die Briten Kuffar hassen euch und denken immernoch das Deutschland aus Jodelmusik und Nazis besteht (manche wundern sich das es in eurem Naziland ueberhaupt Immigranten gibt..). Die Briten haben keine Wahl, die haben die falsche Karte gezogen. Ihr habt halt sekulare Voelker wie Tuerken, Albaner und ketzerische hardcore sukalaristen Perser abbekommen (solltet euch eigentlich daruber freuen).

Wer keine Busse und U-Bahnen in die Luft jagt – und bisher haben Türken und Albaner das in der Tat unterlassen, jedenfalls bei uns – ist kein guter Muslim. Dies nur zur Information an die, die den Islam immer noch für eine Religion des Friedens halten.

Die “Armen” in UK dagegen haben Somalis, Bengalis und Pakistani abbekommen, ein ganz anderes Kalibar. Deren Fussvolk sieht optisch gesehen schon wie die “boesen” Taliban aus, dementsprechend die Farbe die sie der Gesellschaft geben (mal abgesehen von den aktiven Muslimen aus diesen Laendern und was sie alles auf die Beine Stellen und ganze Stadteile und sogar Staedte uebernehmen).
Also, wenn ihr einen Herzinfarkt wollt, liebe pi news, dann kommt mal nach Brixton, East London oder warum nicht gleich nach Birmingham. Moeget ihr an eurem Hass zugrunde gehen. Die Muslime haben hier ne Geburtenrate von ueber 5.0…ihr seit am Ende, am Ende und das wisst ihr. Wir kommen Insha2allah von UK und uebernehmen euch dann, also geniesst die Ruhe vor dem Sturm, ihr dreckigen Kuffar.

Wie man sieht, können wir leider nicht so tun, als ginge uns die Islamisierung Englands nichts an, sonst würde ich sie (Motto: „Rache für Dresden!“ 😀 ) sogar noch fördern.

Uebrigens, Kuffar, die Mutter meiner Frau hat mehr als 8 Kinder Masha2allah, dass ist hier unter denen ganz normal, der weisse Nachbar hat 2 (eine davon ist Prostituierte geworden). Die Gebaermutter unserer Frauen hier werden euch schon bald erschlagen. Keine Gewalt von noeten (sprich unnoetig die Haende dreckig zu machen), Al-7amdulillah.
(…)

Dies als Hinweis an die, die bei dem Wort „Dschihad“ vor allem an Terrorismus denken und glauben: „Keine Bomben, kein Problem!“

Akhi hier gibts MASSENKONVERTIERUNGEN von Jamaicanern und Leuten aus der Karibik (soviele und manche in der 3tten Generation!), Weissen u.a. sogar POLEN! offziell 4000 Polen sind hier konvertiert (soviele Akhawaat von denen MASHA2ALLAH). Diese Jamaicaner und co. sind ein anderers Kaliber als der, naja ich behalte es mal hier….

Was die Jamaikaner wohl am Islam so attraktiv finden?

Hier wagt es KEIN Kafir eine Schwester schief anzuschauen (geschweige denn anzupoebeln). Natuerlich passiert das hier wie ueberall anders auch, aber die Chance fuer einen Kafir von einem Riesen Jamaicaner mit Thobe und riesenbart niedergeknueppelt zu werden ist so so hoch, das sowas hier sehr selten vorkommt.

Dass man als Moslem ohne schlechtes Gewissen christliche Europäer niederknüppeln darf, was denn sonst? Eine Religion, die an den inneren Schweinehund appelliert, ist wie geschaffen dazu, die Ressentiments des Mobs aufzustacheln und darf sich dann der zu ihr passenden Konvertiten rühmen.

(…)
Ein Abul Hussayn Hardcore Apologet wird in Dland als „Extremist“ gesehen lol hier laufen TAUSENDEN von seiner Sorte rum und nochmals 1000mal „heftiger“ als er und die geben locker Dars in STAATLICHEN UNIS und fuehren islamische GERICHTE (vornehmlich bezueglich Eherecht etc.). Die Masstaebe sind einfach anders, UK wuerde sich freuen wenn ihre „Extremisten“ dem Kalibar des Abul-Hussayns gleichen.

Wie auch immer, ich will nicht zuviel Werbung fuer diese Tugha machen, will nur meine Geschwister mit 3AQL aus diesem DRECKSLOCH Deutschland (welches alle auf der Welt hassen) rausholen helfen, INSHA2ALLAH!

Nachdem wir sechzig Jahre lang die netten Deutschen gegeben haben, die kein Wässerchen trüben können, spüren unsere Feinde immer noch, dass sie sich besser nicht mit uns anlegen. Ich weiß zwar nicht wirklich, woher die das wissen, aber ich kann es nicht unerfreulich finden. Jedenfalls könnte es sein, dass wir die Kurve noch kriegen. Die Frage ist nur: Was machen wir mit England?

Und nochmal Afghanistan

Die Bundesregierung will die Angehörigen der beim Luftangriff von Kundus getöteten Zivilisten entschädigen. Sie hat weder gesagt, wie sie Kombattanten von Nichtkombattanten unterscheiden will (wahrscheinlich werden die Angehörigen von Talibankämpfern mitentschädigt), noch hat sie uns darüber belehrt, ob sie aus eigener Machtvollkommenheit ein neues Kriegsvölkerrecht in Kraft gesetzt hat, wonach Zivilisten – und noch dazu Plünderer -, die sich in die Nähe von Kombattanten begeben, neuerdings zu schonen seien. Sie hat uns auch nicht darüber aufgeklärt, welche strategische Weisheit dahinter stehen soll, den Taliban mitzuteilen, dass Deutschland es in Zukunft als ein „Unrecht“ betrachten wird, auf sie – also die Taliban – zu schießen, sofern die das Kriegsverbrechen begehen, sich mit menschlichen Schutzschilden zu umgeben.

Was heißt das? Das heißt, dass die Bundesregierung weder einer militärischen noch einer juristischen Logik folgt, sondern einer Logik, die sie für „moralisch“ hält, weil sie in etwa dem entspricht, was man Kindern im Kindergarten beibringt. Die Regierung führt nicht, sondern gibt den infantilen Stimmungen einer von ihr selbst systematisch irregeführten Öffentlichkeit nach und erhebt den Vulgärpazifismus hysterischer Gutmenschen zur strategischen Doktrin. Zu einer Doktrin, für die deutsche Soldaten ihren Kopf hinhalten sollen, und für die die Regierung unsere Steuergelder veruntreut.

Da von den gegenwärtigen Oppositionsparteien keine grundsätzlich andere, höchstens eine schlimmere Politik zu erwarten ist, kommen wir um die Erkenntnis nicht herum, dass die Bundesrepublik von einer politischen Klasse geführt wird, der für die Leitung eines Staates sämtliche Voraussetzungen fehlen, und dass man sich nicht einmal mit den sprichwörtlichen „Ausnahmen“ trösten kann, die „die Regel bestätigen“. Weil es solche Ausnahmen nicht gibt.

Das LGF-Syndrom

Man sollte sich ja daran gewöhnt haben, dass die Reihen der Islamkritiker ungefähr so geschlossen sind wie das Hosentürchen von Bill Clinton, und an sich würde mich das auch nicht stören: Meinungsvielfalt ist ja nichts Schlechtes, wenn sie denn als legitim akzeptiert wird. Leider ist das oft genug nicht der Fall, und leider gibt es in der Szene allzu viele Leute, die glauben, sich selbst und ihren eigenen Anliegen eine möglicherweise fehlende gesellschaftliche Akzeptanz dadurch verschaffen zu müssen, dass sie sich von allem distanzieren, was als irgendwie „rechts“ gilt. Was ich davon halte, habe ich schon in einigen Artikeln (z.B. „Linker McCarthyismus„, „Liberale und solche, die sich bloß so nennen„, „An alle, die erwägen, die ‚Piraten‘ zu wählen„) dargelegt.

Es ist auffallend und wurde vor einigen Tagen hier schon diskutiert, dass etliche Medien, die lange Zeit als konservativ galten, ideologisch zu jener Sorte Liberalismus umschwenken, der mit Toleranz nichts schon deshalb nichts zu tun hat, weil er sich als Weltbeglückungsprojekt versteht.  Ich nenne dieses Phänomen „LGF-Syndrom“, weil der ehemals islamkritische amerikanische Blog „Little Green Footballs“ damit den Anfang gemacht hat. Das vollentwickelte LGF-Syndrom ist dann zu diagnostizieren, wenn der Betroffene den manischen Drang hat, konservative Islamkritiker als Rechtsradikale zu verleumden.

Nun hat sich auch der Schweizer Blog Winkelried.info in jene traurige Phalanx eingereiht, die aus linken und liberalen Hexenjägern einerseits, aus vor ihnen zitternden Hosenscheißern andererseits besteht, und sich anlässlich der Schweizer Minarettentscheidung unter dem Titel „Bizarre Kameraden“ jeden Beifall von rechts, speziell aber von „dem deutschen Blog PI, der grössten Anti-Islam-Hetzschleuder Europas“ verbeten. Bizarre Kameraden, in der Tat.

Offenbar haben die Betreiber die Kommentarfunktion nach wenigen Kommentaren gesperrt (warum wohl?), was ich allerdings erst bemerkte, als ich meinen bereits fertigen Kommentar einstellen wollte. Daher gibt es diesen Kommentar jetzt hier statt bei Winkelried:

Man wundert sich ja schon, dass ausgerechnet ein Blog wie Winkelried (der selber keine herumliegende Bananenschale unerwähnt lassen kann, sofern ein Immigrant sie weggeworfen hat), meint, PI als „größte Anti-Islam-Hetzschleuder“ denunzieren zu müssen. Legt man eure Definition zugrunde, so gibt es jedenfalls noch mehr solcher Schleudern in der deutschen Blogosphäre, nicht nur PI. Zum Beispiel meinen eigenen Blog, korrektheiten.com. Nehmt diesen Blog bitte von eurer Blogroll, damit ihr euch nicht mit mir kompromittiert – und ich mich nicht mit euch:

Ich lege nämlich größten Wert darauf, nur in Blogs empfohlen zu werden, die von intelligenten und anständigen Menschen betrieben werden, und ich habe nicht den Eindruck, dass Winkelried.info noch in diese Kategorie gehört: PI mit seiner unzweideutig demokratischen, menschenrechtsorientierten Agenda in die „undemokratische Ecke“ einzuordnen zeugt bestenfalls von einem Mangel an politischem Urteilsvermögen. Nun, das würde ich euch noch verzeihen.

Ich würde euch sogar verzeihen, dass ihr offenbar zu jener Sorte von Einfaltspinseln gehört, die glauben, es gebe einen „Islam per se“, der mit dem Verhalten seiner Anhänger nichts zu tun habe, und gegen den man deshalb „nichts hat“.

Nicht verzeihen kann ich euch aber, dass ihr euch – offenbar aus bleicher Furcht vor der poststalinistischen Denunziationsmaschinerie eines politisch korrekten Medienmainstreams – an der paranoiden Hexenjagd „gegen Rechts“ (einschließlich der ideologisch motivierten Umdeutung zentraler politischer Begriffe, wie etwa „Demokratie“ oder eben „Rechts“) beteiligt. Das ist Appeasement im verächtlichen Sinne des Wortes: Das Krokodil des linken McCarthyismus füttern in der Hoffnung, als Letzter gefressen zu werden.

Und noch etwas: Euer Autor nennt sich „David Frankfurter“. Ich gehe davon aus, dass er nicht wirklich so heißt, sondern sich bloß als Netzpseudonym den Namen des Attentäters ausgeliehen hat, der Anfang 1936 den Schweizer Naziführer Wilhelm Gustloff ermordete. Die Wahl eines solchen Pseudonyms bedeutet in der heutigen politischen Lage nicht mehr und nicht weniger als die programmatische Billigung von Selbstjustiz als Mittel der politischen Auseinandersetzung, speziell wenn es um den „Kampf gegen Rechts“ geht. Ihr entschuldigt schon, aber ich muss es ablehnen, mich von solchen Leuten über Demokratie belehren zu lassen.“