Widerspruch!

Ist  man eigentlich verpflichtet, alles gut zu finden, was Eva Herman sagt und schreibt, nur weil es eben von Eva Herman gesagt und geschrieben wird, und diese Dame als Säulenheilige der politischen Unkorrektheit sozusagen schon aus Prinzip nichts Falsches, Dummes oder Geschmackloses sagen kann?

Ich wundere mich schon, wie weit der Konsens unter meinen Bloggerkollegen geht, dass Eva Herman Recht habe mit dem Tenor ihres Artikels „Sex- und Drogenorgie Loveparade: Zahlreiche Tote bei Sodom und Gomorrha in Duisburg“: dass nämlich die Opfer selber schuld seien, ja dass die Katastrophe vom vergangenen Samstag ein Strafgericht Gottes gewesen sei. (So jedenfalls muss man es wohl verstehen, wenn sie schreibt: „Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen.“)

Die Kritik an Veranstaltungen wie der Love Parade trifft durchaus ins Schwarze, und mehr als legitim ist es auch, dem dümmlichen Mainstreamgeschwätz von den „fröhlich feiernden jungen Menschen“ einen bissigen Kontrapunkt entgegenzusetzen. Zu jedem denkbaren Zeitpunkt wäre diese Kritik auch angemessen gewesen. Sie aber einundzwanzig Toten als Nachruf hinterherzuwerfen, ist pietätlos, geschmacklos und roh.

Die Mentalität, die darin zum Ausdruck kommt, ist genau dieselbe doktrinäre Gefühlstaubheit, die wir schon an Eugen Drewermann beobachten mussten – mit dem Herman sonst weiß Gott nichts gemein hat -, der am Abend des 11.September 2001 kaltschnäuzig schwadronierte, die Amerikaner seien ja selbst schuld. Von einem Linken wie Drewermann, der sozusagen schon von Hause aus nicht weiß, was sich gehört, und dessen Dekonstruktionswut schon aus ideologischem Prinzip vor nichts haltmacht, war nichts Anderes zu erwarten. Von Eva Herman schon.

Die kaum verhohlene Schadenfreude gegenüber den Teilnehmern einer Veranstaltung, die man nicht ausstehen kann, gehört moralisch in dieselbe Schublade wie die nämliche Schadenfreude linker Deutschenhasser, die die Korken knallen lassen, wenn deutsche Soldaten sterben.

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der dekadenten Schamlosigkeit der Love Parade und dem Tod dieser Menschen. Das Ausmaß an Verantwortungslosigkeit und Inkompetenz auf Seiten der organisatorisch Verantwortlichen hätte zu demselben Ergebnis geführt, wenn es nicht um die Love Parade, sondern um eine Papstmesse gegangen wäre.

Wenn einen schon Glaubens- und Pietätsgründe nicht davon abhalten, den lieben Gott hier verantwortlich zu machen – was schlimm genug ist -, so sollte es wenigstens die Erkenntnis sein, dass solche Katastrophen dort unvermeidlich sind, wo unfähiges und korruptes Gesindel regiert, und dass Jeder von uns der Nächste sein kann, dem die verlogenen Trauerbekundungen irgendwelcher Oberbürgermeister gelten, die schluchzen, aber nicht zurücktreten.

Auf dem Weg bergab

Was wäre eigentlich gewesen, wenn eine Katastrophe wie die von Duisburg sich bei der WM in Südafrika abgespielt hätte?

Wir Alle hätten vermutet, dass es sich um die notwendige Konsequenz einer Kultur der Verantwortungslosigkeit gehandelt hätte, in der Posten nicht nach Kompetenz, sondern nach politischer Botmäßigkeit, Parteibuch und Quoten besetzt werden, und um das unvermeidbare Desaster einer verantwortungslosen politischen Führung, die sich aus Größenwahn und zu Propagandazwecken ein Projekt aufgehalst hätte, das ihre Fähigkeiten bei weitem übersteigt.

Wir hätten darin ein Symptom dafür gesehen, dass Südafrika sich auf dem Abstieg von einem europäisch geprägten Land zu einem typischen Drittweltstaat befindet.

Nun ist das Ganze aber nicht in Südafrika geschehen, sondern in Duisburg. Was vermuten wir also?

Genau dasselbe.

… dass sich die Balken biegen!

Springers Lügenpresse in Hochform! Aus Welt-online:

Duisburg – Radikale Islam-Gegner haben am Wochenende einen Ausnahmezustand rings um die Moschee in Duisburg-Marxloh provoziert.

Nein, die Gegner der Islamgegner haben den provoziert.

Mehr als 3000 Polizisten waren angerückt, um Ausschreitungen zu verhindern.

Denn die Polizei weiß ganz genau, dass es bei solchen Veranstaltungen zwar regelmäßig zu Krawallen kommt, diese aber ebenso regelmäßig gerade nicht von den Veranstaltern ausgehen, sondern von linken Gegendemonstranten.

Die rechtsextremistischen Parteien Pro NRW und NPD

Ja ja, ProNRW ist rechtsextremistisch. Ich möchte einmal in einem von diesen miesen Popagandablättchen die Formulierung lesen „die linksextremistischen Parteien Die Grünen und MLPD“

(…) Zeitgleich zu den Rechten-Demos mit 400 Teilnehmern versammelten sich einige Hundert Meter entfernt etwa 6000 Gegendemonstranten, die für Toleranz und ein friedliches Miteinander warben.

Die Polizei, die 136 dieser Personen festgenommen hat, muss deren Einsatz für „Toleranz und ein friedliches Miteinander“ irgendwie missverstanden haben. Aus dem Polizeibericht [nicht mehr online, M.K.-H., 29.01.2011]:

In einigen Fällen musste die Polizei gegen Krawallmacher einschreiten und verhinderte so, dass Extremisten in der Stadt Angst verbreiten konnten.

Aus dem Zusammenhang („Die rechtsgerichtete Bürgerbewegung Pro NRW und die NPD, beendeten ihre angemeldeten Aufzüge frühzeitig, ohne dass es zu Ausschreitungen kam“) ergibt sich unzweideutig, dass besagte Krawallmacher zu den linken Gegendemonstranten gehörten.

Was den Einsatzleiter aber nicht hinderte zu erklären:

Die Menschen in Duisburg haben gezeigt, dass sie weltoffen und tolerant sind. Viele Verantwortliche haben in einem Miteinander der Kulturen an einem Strang gezogen und dazu beigetragen, dass das Wochenende friedlich verlief.

Das ist also das, was leitende Polizeibeamte in Nordrhein-Westfalen sich unter einem friedlichen Wochenende vorstellen. Was hat er damit gesagt? Erstens, dass die Polizei alles andere als eine neutrale Ordnungsmacht ist, sondern politisch Partei ergreift, zweitens dass ein bisschen Krawall nicht so schlimm ist. Jedenfalls nicht, wenn er von Linksextremisten ausgeübt wird.

Die Duisburger Polizei festigt den Ruf, den sie sich im Flaggenskandal erworben hat. Und die Landesregierung von NRW (an deren Vorgaben sich die Duisburger Polizei orientiert, notfalls unter Hintanstellung geltenden  Rechts), sprich die dortige CDU, festigt ihren Ruf als Dschihad-Union.

Wie kann es sein, dass es immer noch Menschen gibt, die sich für bürgerlich-konservativ halten, trotzdem aber eine solche Partei wählen? Wahrscheinlich sind das dieselben politischen Analphabeten, die jetzt noch die „Welt“ lesen, ohne zu merken, dass sie dort von linken Ideologen mit Propaganda bombardiert werden.