Marxismus, Liberalismus und die Antideutschen

Es kommt manchmal vor, dass ich einen Kommentar schreibe, der so lang und ausführlich, aber auch so grundlegend ist, dass ich es vorziehe, einen neuen Artikel daraus zu machen. So auch hier. In meinem letzten Artikel „Die Krise in den Köpfen“ habe ich liberale und sozialistische Ideologien miteinander verglichen; der einzig wirklich wichtige Unterschied schien mir zu sein, dass Sozialismus im Gegensatz zu Liberalismus auf die  Verstaatlichung der Gesellschaft abzielt. Lebowski, auf dessen Einwand ich hiermit repliziere, wollte die Aussgae so nicht stehen lassen und kommentierte wie folgt:

Ich weiß nicht, ob Du hier Marxisten und Marx in eins setzt. Marx hat nämlich nie den absoluten Staat propagiert, sondern war Staatskritiker.

Siehe dazu:

http://jungle-world.com/artikel/2009/02/32428.html

Und da, wo man Sozialismus ohne Staat versucht, zB in jüdischen Kibbuzen, funktioniert er ja auch ganz leidlich und kommt ganz ohne Gulags aus.

Das mit den Kibbuzim lasse ich gelten; im Heiligen Land gehören die Wunder Gottes zum Leben!   😀

Im übrigen ist der Hinweis auf die Marxsche Staatskritik hochinteressant, weil er, vor allem in Verbindung mit dem Jungle-World-Artikel, einen weiteren Beleg für den Zusammenhang von liberalem und sozialistischem Denken enthält:

Es trifft zu, dass Marx Staatskritiker war, der den Staat vor allem als Unterdrückungsapparatur betrachtete und sich vom Kommunismus auch das Ende des Staates erwarete; und ich habe den Namen „Marx“ auch nicht erwähnt, sondern nur von „Marxisten“ gesprochen, damit genau das Spiel nicht gespielt werden kann, das der Verfasser des Jungle-World-Artikels spielt, und das das Lieblingsspiel aller Apologeten des Sozialismus ist, nämlich den Buchstaben der Theorie gegen die geschichtliche Wirklichkeit auszuspielen: also zu sagen, dass Marx das alles ja ganz anders gemeint habe, als es dann unter Berufung auf ihn und seine Theorie verwirklicht wurde; und es dabei dann bewenden zu lassen statt eine Erklärung dafür vorzulegen, dass jeder –und zwar ausnahmlos jeder! – Versuch, auf der Basis marxistischer Theorie die Gesellschaft zu verändern, nicht etwa zur Abschaffung oder wenigstens Schwächung des Staates geführt hat, sondern ihn in eine Machtposition manövriert hat, die im 19. Jahrhundert noch völlig undenkbar gewesen wäre: Die gemäßigte Variante ist der sozialdemokratische Versorgungsstaat, die radikale die stalinistische Diktatur.

Wenn eine Gesellschaftstheorie bei dem Versuch ihrer Verwirklichung so hartnäckig Ergebnisse hervorbringt, die nicht nur anders sind als von der Theorie postuliert, sondern das Gegenteil des Vorhergesagten, dann deutet das zwingend auf einen Defekt in der Theorie hin. Betrachtet man die diversen Versuche, sozialistische Gesellschaften auf der Basis des Marxismus zu errichten, als Versuche, die Richtigkeit der Theorie zu überprüfen, so muss man die Geschichte des Sozialismus seit 1917 als eine einzige Kette von Falsifizierungen auffassen.

Natürlich kann man es machen wie die Antideutschen und die ideologischen Scheuklappen noch ein wenig fester zurren: Wenn man der wahren Lehre von Marx folgen würde, dann, ja DANN …

Eines muss man ihnen natürlich lassen: Sie haben – genau wie sie es für sich in Anspruch nehmen – die innere Logik des Marxismus klarer erfasst als irgendeine andere ultralinke Fraktion (was aus meinem Munde freilich ein ähnlich zweischneidiges Kompliment ist wie die ebenfalls zutreffende Feststellung, dass die Islamisten den Islam besser verstanden haben als sogenannte gemäßigte oder Reformmuslime).

Dass außerdem die innere Verwandtschaft von Liberalismus und Kommunismus gerade bei denjenigen Liberalen besonders auffällt, die ursprünglich aus dem antideutschen Spektrum stammen, ist kein Zufall. Der Chefideologe jener „Liberalen“, die eine globalistische Ideologie vertreten, ist jedenfalls nicht etwa Karl Popper – der ist höchstens das bürgerliche Feigenblatt -, sondern Karl Marx!

Marx war in der Tat ein früher Vertreter des Globalismus, wahrscheinlich sogar der früheste, und er konnte sich den Sozialismus/Kommunismus nur auf der Basis der Ergebnisse des vollentwickelten Kapitalismus vorstellen – was nebenbei gesagt bedeutet, dass ein Kibbuz-Kommunismus unmarxistisch ist. Das Kommunistische Manifest enthält geradezu eine Hymne auf die revolutionäre Rolle des Kapitalismus, weil dieser durch ständige und wiederholte Umwälzung der Grundlagen der Produktion die gesamte Menschheit aus ihren angestammten Lebensverhältnissen reißt, bestehende Strukturen vernichtet und die Gesellschaft verflüssigt – in der Sprache meiner eigenen Theorie: entstrukturiert.

Erst auf dieser vom Kapitalismus geschaffenen Tabula Rasa kann nach Marx der Kommunismus entstehen. Ein Antideutscher von einem gewissen Theorieniveau aufwärts würde jetzt wahrscheinlich folgendermaßen argumentieren:

Da die bisherigen Versuche, den Kommunismus zu verwirklichen, „zu früh“ kamen, nämlich bevor der kapitalistische Weltmarkt die gesamte Menschheit erfassen und alle vormaligen Lebensverhältnisse zerstören konnte, mussten kommunistische Revolutionäre die Zerstörung dieser Verhältnisse selbst bewerkstelligen, und das Ergebnis konnte nichts anderes sein als eine totalitäre Diktatur. Man muss daher, um zum Kommunismus zu gelangen, die Durchsetzung der kapitalistischen Eigenlogik mit allen Mitteln forcieren. Die Zerstörung hergebrachter Strukturen, Lebensverhältnisse und Wertvorstellungen bewerkstelligt man nicht mit der GPU, sondern überlässt sie der Eigendynamik des Kapitalismus. Militär und Geheimpolizei, überhaupt staatliche Gewalt (und hier speziell die militärische Gewalt der USA), wird nur noch benötigt, um die Feinde dieser Entwicklung auszuschalten.

Bereits dieses Zugeständnis an die „progressive Rolle“ staatlicher Gewalt sollte allerdings ausreichen, die Illusion ad absurdum zu führen, der antideutsche Weg zum Kommunismus werde nicht, wie seine Vorgänger, eine leichenstrotzende Sackgasse sein.

Marx hatte noch gesehen, dass „Fortschritt“ im Sinne der Entstrukturierung der Gesellschaft, ihrer Verflüssigung im Dienste der kapitalistischen Globalisierung, einem heidnischen Götzen gleicht, der den Nektar nur aus den Schädeln Erschlagener trinken will. Seine Prognose war demgemäß ein „Enweder-Oder“: Entweder Kommunismus oder Barbarei, wobei er die Barbarei zutreffenderweise als das unausweichliche Ergebnis von Entstrukturierung gesehen hat.

Marx allerdings konnte sich noch der Illusion hingeben, die solcherart vernichtete Gesellschaft werde sich, wenn erst der Kapitalismus überwunden ist, auf der Basis bewussten Zusammenwirkens mehr oder minder spontan (gegebenenfalls unter ein wenig Nachhilfe von Seiten der Partei) re-strukturieren.

Für eine solche Hoffnung spricht empirisch überhaupt nichts. Dass eine Gesellschaft, deren Leistungsfähigkeit auf Differenzierung und Komplexität beruht, sich als Einheit, also in einem ent-differenzierten Zustand die Kontrolle über die (ebenfalls entdifferenziert gedachte) Gesamtheit ihrer Lebensgrundlagen verschaffen können, ist schon theoretisch nicht zu begründen und empirisch nirgendwo beobachtet worden.

Ja, es gibt die spontane Selbstorganisation von Gesellschaften, aber sie basiert (wo sie vorkommt bzw. aufgrund eines Zvilisationszusammenbruches erforderlich geworden ist) nicht auf spontan erwachsender Solidarität und vernunftgesteuerter gesellschaftsweiter Kooperation. Sie basiert auf der strukturierenden Kraft der Gewalt. Marx und Engels haben in der „Gewalt in der Geschichte“ stets nur das Mittel zum ökonomischen Zweck erkennen können; demgemäß war auch ihre Staatstheorie eine Agententheorie (der Staat als Agent der herrschenden Klasse).

Tatsächlich hat Gewalt eine Eigendynamik, weil der, der sie glaubwürdig androht, alle Anderen zwingt, sich zu dieser Drohung zu verhalten. Damit gewinnt sie einen Januskopf: Sie kann bestehende Ordnungen zerschlagen, sie kann aber auch Chaos in Ordnung transformieren. Der Staat kann dabei durchaus aus dem Spiel bleiben; er (und sein Gewaltmonopol) ist lediglich die Form, durch die die Gesellschaft die Gewalt aus ihrem Alltag verbannt hat; es steht aber nirgendwo geschrieben, dass die Verbannung der Gewalt aus dem gesellschaftlichen Alltag notwendig für die Aufrechterhaltung von Gesellschaft schlechthin wäre. Die Gewaltfreiheit als Regelfall ist „nur“ notwendig für eine in unserem Sinne humane und zivilisierte Gesellschaft.

Die Zerschlagung der Struktur „Staat“ würde also nicht nur seinen Herrschaftscharakter zerstören, sondern auch seinen Ordnungscharakter. Die Zerstörung des Gewaltmonopols führt zunächst zur Atomisierung der Gewalt in vagabundierende Kleinsteinheiten; von diesem Punkt her entwickelt sie dann ihr strukturierendes Potenzial. Weil das so ist, wird die Herrschaft über eine verflüssigte, entstaatlichte und entstrukturierte Gesellschaft nicht etwa im Kommunismus aufgehoben, sondern fällt an diejenige politische Einheit, die den strukturierenden Charakter der Gewalt am Effektivsten für sich nutzt. Der einzige Kandidat, den ich sehe, ist der Islam.

Der Islam ist bekanntlich Religion, Gesellschaftsordnung und Rechtssystem zugleich, und sein Recht läuft darauf hinaus, ohne Rückgriff auf einen verselbständigten Staat einen gesellschaftlichen Konsens darüber zu stiften, wer unter welchen Voraussetzungen gegen wen Gewalt anwenden darf. Da die islamische Ethik eine solche der exklusiven Gruppensolidarität ist, haben „Ungläubige“ keine Chance, sich den Forderungen des islamischen Djihadsystems zu entziehen. Der Djihad endet erst mit der Errichtung einer islamischen Ordnung. Ich habe neulich den islamischen Sklavismus als ein System beschrieben, das Menschen aufsaugt, zerbricht, umformt und als Moslems wieder ausspuckt. Dasselbe gilt auch auf der kollektiven Ebene: Die nichtmuslimische Gesellschaft wird erobert, zerschlagen, re-strukturiert und als islamische befriedet. Der Islam hat in seiner gesamten Geschichte (und auch in jüngster Zeit in etlichen Failed States – Somalia, Afghanistan) sein strukturierendes Potenzial bereits bewiesen, der Kommunismus noch nie – jedenfalls nicht der, den Marx sich erträumte!

Dass Marx die Illusion hegen konne, die Herrschaft von Menschen über Menschen, und damit auch den Staat, im Wege der politischen Revolution zu beseitigen, liegt daran, dass er bestehende Strukturen ausschließlich im Hinblick auf ihren Herrschaftscharakter betrachtete, d.h. an seiner spezifisch linken Optik. Soziale Strukturen unter anderen als herrschaftskritischen Gesichtspunkten zu beurteilen, kam ihm so wenig in den Sinn wie irgend einem Linken sonst. Als Linker verinnerlicht man diese Prämisse derart früh, dass auch ich über zwanzig Jahre gebraucht habe, um sie als nicht begründete und obendrein falsche Prämisse meines eigenen Denkens zu erkennen (was in etwa der Feststellung entspricht, dass ein fertig gebautes Haus einen irreparablen Riss im Fundament aufweist).

(Vermutlich ist darin auch der Grund dafür zu suchen, dass ich hier immer mal wieder mit Kommentatoren zu tun habe, die überhaupt nicht imstande sind, diese Denkprämisse als solche zu erkennen, nicht einmal, wenn man sie ihnen dreimal um die Ohren haut, und die mich deshalb so lange mit den daraus resultierenden Dogmen nerven, bis ich sie vor die Tür setze.)

Der zweite grundlegende Defekt von Marx‘ Theorie ist subtiler, aber nicht weniger wichtig: Es handelt sich dabei um seine höchst einseitige Anwendung der dialektischen Methode. Marx ging von der Prämisse aus, dass die Gesellschaft sich in ihren Widersprüchen bewegt, und das heißt vor allem: BEWEGT.

Das ist natürlich nicht falsch. Nur fällt dabei unter den Tisch, dass dialektische Widersprüche eine Struktur auch stabilisieren können. Die Bewegung der Gesellschaft ist nicht notwendig eine Bewegung von einer Struktur zur anderen (also etwa vom Kapitalismus zum Sozialismus), sondern kann Bewegung innerhalb eines Widerspruches sein, ohne dass die Theorie dadurch in sich widersprüchlich würde. Engels hat die Dialektik zwar einmal am Beispiel der Planetenbewegung (als Widerspruch zwischen zentripetaler und zentrifugaler Kraft) erklärt – wodurch an sich genau dieser Gedanke einer strukturstabilisierenden Wirkung von dialektischen Widersprüchen nahegelegt wird (die Struktur wäre in diesem Fall das Planetensystem, das sich seit Millionen Jahren gleichbleibt, wenn auch nicht für alle Ewigkeit), aber theoretisch verarbeitet und auf die Gesellschaft bezogen wurde diese Idee weder von Marx noch von Engels: Ihre Theorie hätte dann auch aufhören müssen, Revolutionstheorie zu sein.

Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei

(Rezension)

Egon Flaig, Weltgeschichte der Sklaverei, BuchcoverDies vorweg: Diese Rezension (die im Grunde auch aus einem einzigen Wort bestehen könnte: Lesen!) erspart nicht die Lektüre von Flaigs Buch „
Weltgeschichte der Sklaverei„; es ist eines, das man gelesen haben muss. Dafür, dass es eine Weltgeschichte ist, ist es mit 219 Seiten von angenehmer Knappheit und Prägnanz – eines jener Bücher, in denen kein Wort zu viel steht, weil ihre Verfasser das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und ein schier uferloses Thema straff zu gliedern wissen.

Ich kann und will hier nur einige Aspekte herausgreifen, die mir selber wichtig sind:

Flaig macht, nachdem er die Begriffe geklärt hat (er spricht von klassischer Sklaverei im Unterschied zu Leibeigenschaft und anderen milderen Formen der Unfreiheit), auf zweierlei aufmerksam:

Erstens, dass die Sklaverei im allgemeinen zu sehr als Produktionsweise und als gesellschaftliche Institution betrachtet wird, das heißt unter statischen Gesichtspunkten, während der Prozess der Versklavung normalerweise auch beim historisch gebildeten Zeitgenossen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Dabei sind es nicht zuletzt die Umstände der Versklavung, die der Sklaverei ihr Gepräge geben: Die Betroffenen werden in der Regel plötzlich und gewaltsam entmenscht: Sie verlieren ihre persönliche Autonomie, ihre Freiheit, ihre Würde, ihr soziales Netz, ihre Heimat und ihre Verwandtschaft. Sie werden sozial atomisiert und damit nicht nur rechtlich, sondern soweit möglich auch faktisch zu bloßen Objekten fremder Verfügung degradiert. Da die Sklaverei als Institution solche Versklavungsprozesse hervorbringt und verstetigt, gehören diese Prozesse zwangsläufig zum sklavistischen Gesamtsystem.

Zweitens, und aus demselben Grund, erzeugt dieses System getrennte geographische Zonen. Das sklavenverbrauchende Zentrum schafft sich eine Peripherie von „Lieferzonen“. Da die Stabilität imperialer Zentren von Zivilisationen mit der gewaltsamen Versklavung von Menschen im Inneren prinzipiell unvereinbar ist, werden die damit verbundene Gewalt und Anarchie exportiert, und zwar in dem Maße, wie das System auf die anhaltende Zufuhr von Sklaven angewiesen ist.

Dieses Maß freilich schwankte. Es kann zum Beispiel keine Rede davon sein, dass etwa das Römische Reich zu seiner Selbsterhaltung eine Politik von Versklavungskriegen verfolgt hätte. Es gab Kriege, und die dabei gemachten Gefangenen wurden, antiken Bräuchen gemäß, versklavt. Das aber war lediglich ein Nebenprodukt, und gegen Ende der römischen Epoche wurde die Sklaverei nach und nach zurückgedrängt; nicht zuletzt übrigens unter dem Einfluss des Christentums, innerhalb dessen es von Anfang an eine starke antisklavistische Tendenz gab. Diese war zwar lange Zeit in der Minderheit, aber sie verschwand niemals (konnte unter den theologischen Prämissen des Christentums auch nicht verschwinden) und sorgte dafür, dass Sklaverei selbst in denjenigen christianisierten Ländern, wo sie praktiziert wurde, nie den Ruch des Unmoralischen und Vewerflichen verlor.

Entgegen einem weitverbreiteten Klischee war das größe sklavistische System der Weltgeschichte nicht das römische und auch nicht die (nord- und süd-) amerikanische Plantagenwirtschaft, sondern der Islam. Allein 17 Millionen Afrikaner wurden, zuverlässigen Berechnungen zufolge, von Muslimen versklavt. Die Zahl der versklavten Europäer, die zu den ersten Opfern des Versklavungsdjihad wurden, lässt sich ebensowenig beziffern wie die der versklavten Inder, aber die folgenden Zeilen mögen einen Eindruck geben:

Als die Muslime Spanien von 711 bis 720 unterwarfen, versklavten sie 150.000 Menschen. Ihre Dauerangriffe auf das hoffnungslos unterlegene katholische Europa und auf das byzantinische Gebiet unterwarfen oder entvölkerten die Inseln des Mittelmeeres zwischen 649 (Zypern) und 827 (Sizilien); 840 errichteten sie das süditalienische emirat Bari, 889 das südfranzösische Emirat, 933 eroberten sie Genua, 940 sperrten sie kurzfristig die westlichen Alpenpässe. Die wiederholten Angriffe auf Konstantinopel wurden 717 endgültig abgeschlagen, aber Anatolien und Armenien wurden noch 200 Jahre lang fast jährlich verheert. Aus dem 712 eroberten indischen Sind verschleppten die Sieger 60.000 Versklavte. Die zweite Expansionswelle traf Nordafrika und besonders Indien; dort setzten sich im 11. Jahrhundert afghanische Reiterheere fest, deren Dauerangriffe Hunderttausende von Indern in die Sklaverei brachten; sie wurden deportiert über ein Gebirge, das bis heute den Namen „Hindu-Tod“ (Hindukusch) trägt … . 1192 eroberten afghanisch-türkische Muslime Nordindien dauerhaft. Das Sultanat Delhi unterhielt bis Mitte des 14.Jh. 120.000 bis 180.000 Militärsklaven; die meisten davon waren versklavte Ostafrikaner, die der arabische Sklavenhandel über den indischen Ozean verschleppte. Die Sultane führten jährlich Djihads in Mittelindien, um große Mengen von Sklaven zu erbeuten und unterwarfen bis 1340 praktisch den gesamten Subkontinent.

Eine bleibende Eigenart der islamischen … Sklaverei war die doppelte Weise, sich Sklaven zu beschaffen. Zum einen war ein riesiger Militärapparat damit beschäftigt, ständig Kriege zu führen: „Der Islam verfolgte während des Mittelalters seine Politik periodischer Kriege, und sicherte sich so einen fast ununterbrochenen Zustrom an … Sklaven“. Man hinterließ dort, wo die islamischen Heere auf starken Widerstand stießen, ausgedehnte verwüstete und menschenleere Areale, die anschließend in Besitz genommen und oft neu besiedelt wurden. So führte der Wesir des vorletzten Kalifen von Córdoba, Al-Mansur, am Ende des 10. Jhs. In 27 Jahren 25 Invasionen in die christlichen Gebiete Spaniens, zerstörend, massakrierend, versklavend und verwüstend. Eine Politik, die den antiken Staaten völlig fremd war. Zum anderen verfügte die islamische Herrenschicht in den reichen eroberten Provinzen des römischen Reiches und in Persien über gewaltige Reichtümer, welche es erlaubten, an den Grenzgebieten ständig große Sklavenmassen zu kaufen. Diese Importe übertrafen jene des römischen Reiches bei weitem, was bedeutet, dass die islamische Kultur als sklavenimportierende ‚Metropole‘ in der Peripherie die Versklavungsprozesse so anheizte, wie es bis dahin in der Weltgeschichte noch nie geschehen war. Die Sogwirkung dieser Importe reichte in Europa bis zu den Wikingern und zu den Ungarn, in Russland bis zur mittleren Wolga und tief nach Kasachstan bis über Turkmenistan hinaus. Die Transportrouten führten alle letztlich in das Land des Islam. (S.84 f.)

Bis zur Niederwerfung der Ungarn und der Ansiedlung der Wikinger in Nordfrankreich im 10. Jahrhundert war fraglich, ob Europa womöglich dauerhaft zur Sklavenlieferzone werden würde, wie Afrika es tatsächlich wurde.

Dort bildeten sich am Südrand des islamischen Machtbereiches Staaten, meist von islamischen Eliten regiert, die praktisch ausschließlich von der Menschenjagd lebten, und zwar bis ins 19. Jahrhundert hinein. Diese Lieferzone dehnte sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter nach Süden aus. Politik und Ökonomie in diesem Raum drehten sich praktisch ausschließlich um die Bereitstellung von Sklaven für den islamischen Markt, und zwar lange bevor die Europäer Amerika entdeckten und dort Plantagen aufbauten, für die sie Sklaven aus Afrika importierten. Die Versklavung Afrikas, seine Verwandlung in ein Menschenjagdgebiet, war das Werk des Islam.

Und dies, das füge ich jetzt hinzu, ist nicht etwa ein historischer Zufall, sondern das folgerichtige Ergebnis islamischer Theologie und islamischen Rechts. Nach islamischem Recht begeht jeder Mensch, der kein Muslim ist, eben dadurch, dass er das nicht ist, ein Verbrechen gegen Gott, und ist deswegen natürliches Eigentum der islamischen Umma. Der Djihad zur Versklavung Andersgläubiger war seit den Tagen des Propheten ein gottgefälliges Werk, zumal die Sklaven ein Potenzial von Konvertiten darstellten:

Abgesehen davon, dass bereits die drohende Versklavung für „Ungläubige“ an der Peripherie des islamischen Systems Grund genug sein konnte, sich schleunigst zu bekehren (Muslime durften nämlich nicht versklavt werden), verstand es sich sozusagen von selbst, dass ein Sklave nur dann Aussicht auf Freilassung hatte, wenn er zum Islam konvertierte – als notwendige, nicht etwa hinreichende Voraussetzung. Die vorangegangene Entmenschung des Sklaven hatte dieselbe Wirkung wie die Gehirnwäsche in irgendeinem kommunistischen Umerziehungslager: Mensch, das lernte der Sklave, konnte man nur als Muslim sein, und da er aus seiner heimatlichen Umgebung herausgerissen war, konnten die Skrupel auch gar nicht erst aufkommen, die bei formell nicht versklavten Dhimmi-Christen und -Juden daraus resultierten, dass sie mit der Konversion ihre Glaubensgemeinschaft bzw. Ethnie verrieten. Einen solchen konvertierten Sklaven freizulassen galt für Muslime als durchaus verdienstvoll – es gab ja genug Nachschub. Das islamische Recht etablierte ein Sklavensystem, das Menschen aufsaugte, zerbrach, umformte und als Muslime wieder ausspuckte.

Flaig weist zu Recht darauf hin, dass es unter diesen Umständen einen islamischen Abolitionismus nicht geben konnte, und auch heute noch ist Sklaverei nach einhelliger Auffassung islamischer Rechtsgelehrter nicht verboten, sondern lediglich praktisch nicht anwendbar. Und selbst diese Auffassung ist noch optimistisch. Tatsächlich wird Sklaverei in islamischen Ländern wie etwa dem Sudan (und anderen) praktiziert.

Die Abschaffung der Sklaverei ist historisch eine Errungenschaft des Westens, und zwar eine nie dagewesene Errungenschaft, die es ohne den christlich-jüdischen Gedanken der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (und seiner säkularen Zwillingsidee der Gleichheit an Rechten und an Würde) niemals gegeben hätte. Sie ist das historisch unwahrscheinliche Produkt einer Zivilisation, der es gelungen ist, die innergesellschaftliche Gewalt auf ein Minimum zu reduzieren. Sie ist das das Produkt einer Ordnung, die Freiheit ermöglicht, und sie steht und fällt mit dieser Ordnung. Rechtsfreie Räume sind die, in denen die Sklaverei auch heute noch und wieder blüht.

Wer sich weigert, die eigene Geschichte aufzuarbeiten, ist gezwungen, sie zu wiederholen. Nicht zufällig droht gerade in Afrika die Sklaverei in Reinform mit ihrer Wiederkehr: Die heutigen Warlords mit ihren Kindersoldaten setzen genau dort an, wo die … des 19. Jhs. … aufhörten, als der britische und französische Kolonialismus ihnen das Handwerk legte. Jene afrikanischen Intellektuellen, welche sich heute als Nachfahren von Opfern stilisieren, lehnen allzumeist die Menschenrechte rundheraus ab. (…) An der Sklaverei entscheidet sich das Schicksal der Menschenrechte. Es gilt als schick, diese als westliche Erfindung abzutun und ihren Anspruch auf universale Geltung zu verhöhnen. Schon einmal geschah dies, im 20. Jh.; und es geschah nicht ungestraft. Denn nur wenn die Menschenrechte und ihr Artikel 4 universal gelten – für alle Kulturen ohne Ausnahme -, nur dann ist Sklaverei ein Verbrechen. Und nur wenn die Sklaverei ein Verbrechen ist, lassen sich die vielen alten und neuen Formen der Unfreiheit bekämpfen, welche in der globalisierten Welt sich endemisch verbreiten. Nur wenn sie ebenso bezwungen werden, wie es mit der Sklaverei gelang, wird die globalisierte Menschheit ihr politisches zusammenleben auf die Freiheit gründen können. Andernfalls war der größte Sieg in der Geschichte der Menschheit eine verebbende Welle, und unsere westliche Kultur bleibt eine Zeitinsel inmitten eines endlosen Ozeans von Unfreiheit. (S.216 f.)

Demographischer Djihad und der Selbstmord des deutschen Volkes

Das Berlin Institut (der fällige Bindestrich ist der Anglisierung zum Opfer gefallen) für Bevölkerung und Entwicklung hat Anfang 2009 unter dem Titel „Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland“ einen Bericht vorgelegt, der ungeachtet seines optimistischen Titels einen kritischen Blick auf die bisherigen Ergebnisse der sogenannten „Integrations“-Politik wirft und zugleich, fast nebenbei, einen Einblick in die demographische Lage der Nation gewährt.

Das Institut bediente sich des Mikrozensus 2005 als Datenbasis, bei dem erstmals nicht nur die Staatsangehörigkeit, sondern auch der Migrationshintergrund der Befragten ermittelt wurde. Für meine Zwecke ist es freilich (wie schon bei der Kriminalitätsstudie von Christian Pfeiffer) höchst ärgerlich, dass die Religionszugehörigkeit wieder einmal nicht abgefragt wurde.

(Die Bundesregierung wäre übrigens am liebsten dabei geblieben, auch bei der kommenden Volkszählung die Frage nach der Religion auszuklammern, obwohl die Relevanz gerade dieser Frage längst offen zutage liegt, obwohl schon mehrere dringende Appelle an sie gerichtet wurden, dies nicht zu tun, und obwohl diese Daten mit minimalem Aufwand zu bekommen wären. Die Wahrheit gehört in Deutschland offenbar zu den weniger willkommenen Staatsgästen. Jüngeren Meldungen zufolge ließ sich diese Position aber gegen den öffentlichen Druck nicht mehr durchhalten.)

So bin ich also erneut auf Sekundärindikatoren, speziell die Nationalität bzw. das Herkunftsland, angewiesen, wenn ich etwas über die demographische Dynamik der muslimischen Bevölkerung in Deutschland herausbekommen will.

Die Gesamtbevölkerung Deutschlands belief sich zum Zeitpunkt des Mikrozensus 2005 auf

83.558.000 Personen. Davon waren
67.682.000 (81,0 %) Deutsche ohne Migrationshintergrund.
3.962.000 ( 4,7 %) sind deutschstämmige Aussiedler aus der SU und Osteuropa.
2.812.000 ( 3,4 %) haben einen türkischen Hintergrund,
542.000 ( 0,6 %) einen nahöstlichen,
734.000 ( 0,9 %) einen „fernöstlichen“.
1.527.000 ( 1,8 %) stammen aus Südeuropa (Portugal, Spanien, Italien, Griechenland),
1.907.000 ( 2,3 %) aus weiteren Ländern der EU-25 (ohne Rumanien und Bulgarien),
1.146.000 ( 1,4 %) aus dem ehemaligen Jugoslawien,
502.000 ( 1,6 %) aus Afrika.
2.744.000 ( 3,3 %) stammen aus anderen Teilen der Welt (Russen, Amerikaner beider Kontinente, Europäer aus Nicht-EU-Staaten etc.)

Dem Thema entsprechend gilt es zunächst, den Muslimanteil an den einzelnen Gruppen abzuschätzen:

Dabei machen die Türken die geringsten Probleme, bei ihnen darf man von 100 Prozent Muslimanteil ausgehen, jedenfalls wenn man die Aleviten mitrechnet.

Zum „Nahen Osten“ muss man wissen, dass so unterschiedliche Staaten wie die arabischen Länder Vorderasiens, der Iran und die ehemaligen Sowjetrepubliken Mittelasiens dazuzählen, aber auch Israel. Ich schätze den muslimischen Anteil vorsichtig auf achtzig Prozent.

Zum „Fernen Osten“ gehört nach der Definition der Studie nicht nur das, was der Normalbürger darunter versteht (also China, Japan, Vietnam etc.), sondern auch Afghanistan, Pakistan, Indien und Indonesien, überhaupt ganz Süd- und Südostasien. Der Anteil allein der Afghanen an dieser Gruppe beläuft sich auf 11 %. Bedenkt man die Verbreitung des Islam in den übrigen Ländern, so ist es vertretbar, den muslimischen Anteil an der „fernöstlichen“ Gruppe auf zwanzig Prozent zu schätzen.

Von den Afrikanern stammt ein Viertel aus Marokko. Da in der Zeit 1991-2004 die Anzahl der Einwanderer aus Ägypten, Tunesien und Algerien zusammen ungefähr so hoch war wie die aus Marokko, dürfte es eine gute Näherung sein, diesen Ländern ein weiteres Viertel zuzuschlagen. Die übrigen afrikanischstämmigen Migranten stammen dann aus Schwarzafrika und der Sahelzone. Schätzen wir den muslimischen Anteil an dieser Gruppe auf sechzig Prozent, so kommen wir insgesamt auf achtzig Prozent Muslime unter den Afrikanern.

Schließlich noch das „ehemalige Jugoslawien“, bestehend aus mehreren Völkern, die einander spinnefeind sind oder zumindest waren, aber weiterhin als „Jugoslawen“ durch deutsche Statistiken spuken. Hier gehe ich von vierzig Prozent Muslimen aus.

Unter diesen Prämissen leben in Deutschland – Stand: 2005 – 4.252.000 Muslime, konvertierte ethnische Deutsche nicht mitgerechnet. Von diesen sind 2,812, also ziemlich genau zwei Drittel Türken.

Um die demographische Dynamik der einzelnen Gruppen einschätzen zu können, betrachten wir zunächst verschiedene Indikatoren einzeln:

Anteil der Familien an den Haushalten jeder Gruppe in Prozent:

Erkennbar ist, dass die Türken als die stärkste muslimische Gruppe die Lebensform „Familie“ mit weitem Abstand am deutlichsten von allen Gruppen bevorzugen, während die Einheimischen und die EU-Bürger (ohne Südeuropäer), wiederum mit weitem Abstand, dies am wenigsten tun, während die anderen eine religiös und kulturell heterogene Mittelgruppe bilden.

Anteil der Familien mit 4 und mehr Kindern (an Familien insgesamt) in Prozent:

dann wird der Zusammenhang zwischen Kinderreichtum und Religionszugehörigkeit offenkundig: Auf den ersten drei Plätzen liegen die Gruppen mit Muslimanteilen von achtzig Prozent und darüber, dann kommen die Gruppen mit immer noch hohen Anteilen, dann – und mit weitem Abstand – die ausschließlich nichtmuslimischen.

Demgemäß wenig überraschend ist das Ergebnis, wenn man nach dem Anteil der unter Fünfzehnjährigen an der jeweiligen Gruppe fragt (Angaben in Prozent):

Entsprechendes gilt für das Medianalter (nicht zu verwechseln mit dem Durchschnittsalter: Der Median teilt eine Gruppe in zwei gleich große Hälften, die eine jünger als das Medianalter, die andere älter):

Bereits diese wenigen, aber zentralen Kennziffern lassen ein rasches Wachstum der muslimischen Bevölkerung Deutschlands erwarten, sowie eine Schrumpfung der nichtmuslimischen.

Es kann hier nicht darum gehen, mit dem Anspruch auf Exaktheit die kommende Entwicklung vorherzusagen. Dazu fehlen mir nicht nur die Daten, sondern – als Nicht-Demograph – auch die Kompetenz. Ich beschränke mich darauf, den kommenden demographischen Wandel der Größenordnung nach zu prognostizieren und die kritischen Faktoren zu benennen, die darüber entscheiden, welche Entwicklung tatsächlich eintritt.

Für die Vorhersage des Wachstums der muslimischen Population beschränke ich mich auf die Analyse von deren türkischem Teil und nehme der Einfachheit halber an, dass man die dabei gewonnenen Zahlen auf die gesamte muslimische Bevölkerung Deutschlands übertragen kann.

Für dieses Vorgehen spricht, dass diese Gruppe allein bereits zwei Drittel des muslimischen Bevölkerungsanteils ausmacht, dass also alles, was man über sie sagen kann, a priori auf zwei Drittel der hiesigen Muslime zutrifft; und dass es sich um diejenige Gruppe handelt, bei der wir am wenigsten auf Schätzungen angewiesen sind (Anteil Muslime, Anteil Flüchtlinge, Anteil Heiratsmigranten etc.), weil wir die – relativ – solideste Datenbasis haben.

Zunächst gilt es festzustellen, wieviele Kinder die durchschnittliche türkische Migrantin im Laufe ihres Lebens zur Welt bringt. U. Mammey und K. Schwarz (Mammey U. and K. Schwarz. 2002. “The demographic characteristics of immigrant populations in Germany.” in Demographic Characteristics of Immigrant Populations. Population Studies no. 38. W. Haug, P. Compton and Y. Courbage, editors, Strasbourg, Council of
Europe: 193-244.)
geben die Rate mit 2,4 Kindern an, aber dies ist ein Wert aus dem Jahr 1996. Da der türkische Durchschnittshaushalt aus 3,2 Personen besteht, haben wir es mit 878.750 Haushalten zu tun. Davon sind 556.249 Familien. 31,4 Prozent davon haben 1 Kind, 59,8 Prozent 2 oder 3 Kinder, 8,8 Prozent, wie gesehen, 4 oder mehr Kinder. Präziser sind die Daten leider nicht. Gehen wir davon aus, dass die 2-3 Kinder-Familien im Durchschnitt 2,5 Kinder, die 4-plus-Familien im Durchschnitt fünf Kinder haben, so leben 1.251.003 Personen in der Rolle des Kindes in Familienhaushalten.

Da die Anzahl der unter Achtzehnjährigen bloß 947.000 Personen beträgt (Dies ergibt sich aus der Auswertung der Alterspyramide auf Seite 21), leben rund dreihunderttausend erwachsene Kinder bei ihren Eltern. Der Frauenanteil unter den Türken beträgt 48 Prozent (S.27), das sind 1,35 Mio. Personen. Von diesen befinden sich rund 556.000 in der Mutterrolle (wenn wir vereinfachend annehmen, dass unter den 11 Prozent Alleinerziehenden praktisch keine Männer sind) und rund 600.000 in der Tochterrolle, macht zusammen ca. 1,15 Mio. Somit bleiben rund zweihunderttausend Frauen, die nicht, noch nicht oder nicht mehr in der Mutterrolle sind. Über neunzig Prozent davon sind Frauen über fünfzig, bei denen wir, da Türkinnen ihre Kinder meist jung bekommen, davon ausgehen können, dass die Kinder aus dem Haus sind, sofern sie welche gehabt haben.

Dies führt zu dem bemerkenswerten Befund, dass es kinderlose Türkinnen in Deutschland nur im extremen Ausnahmefall gibt. Das ist für die Berechnung wichtig, weil es bedeutet, dass wir uns keine Gedanken über eventuell ganz kinderlos bleibende Frauen zu machen brauchen. Wir können daher getrost die Anzahl der aktuellen Mütter zur Anzahl der aktuellen Kinder ins Verhältnis setzen. Dieses Verhältnis beträgt 1:2,25.

Da wir berücksichtigen müssen, dass diese Mütter noch nicht alle ihre Kinder geboren haben, und dass bei den älteren unter ihnen die ersten Kinder schon aus dem Haus sind, müssen wir zu diesem Verhältnis noch eine unbekannte Größe für die noch nicht geborenen oder bereits ausgezogenen Kinder rechnen. Nehmen wir 0,25 als Minimum, 0,75 als Maximum, so erhalten wir zwischen 2,5 und 3 Kindern pro türkischer Migrantin.

(Dies bedeutet unter anderem, dass von einem Trend zu fallenden Geburtenraten, der in der Vergangenheit zu konstatieren war, und den auch Mammey/Schwarz feststellen, nicht mehr die Rede sein kann, jedenfalls nicht im vorliegenden Zusammenhang. Überhaupt sollte der, der eine niedrigere Geburtenrate als 2,5 annimmt, eine plausible mathematische Begründung für das niedrige Medianalter der türkischen Migranten und den hohen Anteil an unter Fünfzehnjährigen vorlegen.)

Demgegenüber liegt die Geburtenrate einheimischer Frauen bei nur noch 1,2.

Betrachten wir nun die Altersgruppe derjenigen, die im Jahre 2005 unter achtzehn Jahre alt waren:

Von diesen waren
(1) Deutsche ohne Migrationshintergrund: 10.001.960, davon 4.875.280 Mädchen (Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2005).
(2) Türkische Staatsangehörige und Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund: 947.000, davon 454.000 Mädchen (Tabelle Altersaufbau Integrationsstudie S.19).
(3) Ausländer anderer Nationalität und Deutsche mit anderem Migrationshintergrund: 3.067.130 (1 minus 2), davon 1.479.720 Mädchen.
Gehen wir nun davon aus, dass auf je zwei Migranten mit türkischem Hintergrund ein Muslim mit anderem Hintergrund kommt, dann sind die Zahlen zu (2) mit dem Faktor 1,5 zu multiplizieren und die Differenz von den Zahlen unter (3) abzuziehen:

Muslime 0-18 Jahre: 1.420.500, davon 681.000 Mädchen
Nichtmuslimische Migranten 0-18 Jahre: 2.593.630, davon 1.252.720 Mädchen
Der Einfachheit halber (also um mir Bandwurmbegriffe zu ersparen) nenne ich die drei Gruppen: Einheimische, Muslime, Sonstige.

Graphisch dargestellt, ist dies der Stand 2005:

Demographie: Zahlenverhaeltnis Muslime-Einheimische bei Jugendlichen Stand 2005

Na, das sieht doch beruhigend aus, nicht wahr? Wo soll denn da der demographische Djihad sein?

Ich gehe im Folgenden davon aus, dass in der heterogenen Gruppe der „Sonstigen“ 1,5 Kinder pro Frau geboren werden.

(Ob die Angehörigen dieser Gruppen im Hinblick auf Kultur, Werte, Normen und politische Loyalität Deutsche werden oder in Anbetracht einer heterogenen multikulturellen Gesellschaft davon Abstand nehmen, müsste theoretisch für jede Gruppe einzeln, mit hohem Unsicherheitsfaktor und entsprechend geringem Erkenntnisgewinn analysiert werden. Ich ziehe es daher vor, die „Sonstigen“ als neutrale Gruppe zu betrachten, die Islamisierungsprozesse weder fördert noch bremst.)

Ferner nehme ich pro Muslimin 2,5 Kinder an. Dies bedeutet für die Generation der Kinder der jetzigen Minderjährigen:

4.875.280 x 1,2 = 5.850.336 Einheimische,
681.000 x 2,5 = 1.792.500 Muslime,
1.252.720 x 1,5 = 1.879.080 Sonstige.

Graphisch dargestellt:

Demographie: Bei optimistischen Annahmen wird in der kommenden Generation das Zahlenverhältnis zwischen Einheimischen und Muslimen noch 3 zu 1 betragen

Betrug das Zahlenverhältnis zwischen Einheimischen und Muslimen im Jahre 2005 bei Minderjährigen noch 7 zu 1, so ist in der Generation von deren Kindern (und die ersten Angehörigen dieser Generation sind heute, 2009, schon auf der Welt) der Vorsprung der Deutschen bereits auf gut 3 zu 1 geschrumpft.

Wohlgemerkt: Ich operiere hier keineswegs mit heroischen Annahmen, jedenfalls nicht mit solchen, die das Wachstum der muslimischen Bevölkerungsgruppe übertreiben würden. Im Gegenteil: In der obigen Berechnung wird angenommen:

  • dass keine muslimische Migration, insbesondere keine Heiratsmigration nach Deutschland stattfindet,
  • dass deutsche und muslimische Frauen bei der Geburt ihrer Kinder dasselbe Durchschnittsalter haben,
  • dass keine islamischen Länder der Europäischen Unioon beitreten, insbesondere nicht die Türkei,
  • dass keine Deutschen emigrieren,
  • dass die Geburtenrate von Musliminnen tatsächlich bei 2,5 liegt und nicht etwa bei 3.

Beginnen wir mit der offenkundigsten und schwerstwiegenden Fehlannahme, nämlich der, dass keine weitere Migration stattfindet, und betrachten wir wiederum die Zahlen für die Türken:

Die Studie weist aus, dass 209.350 Migranten türkischer Herkunft in den letzten acht Jahren vor der Erhebung der Daten nach Deutschland eingewandert sind, also rund 26.000 Personen pro Jahr.

Das passt gut zu den Daten des Migrationsberichts der Bundesregierung (S.174f.), erschienen ebenfalls 2005, wonach von 1997-2004 178.390 Türken im Rahmen des Familien- und Ehegattennachzugs nach Deutschland eingewandert sind, pro Jahr also durchschnittlich rund 22.300 Personen.

Dies ist offenbar der Hauptgrund für Einwanderung aus der Türkei. Rund 40.000 Personen müssen demgemäß unter anderen Rechtstiteln nach Deutschland gezogen sein; also ca. fünftausend pro Jahr.

(Für die Jahre 2003 und 2004 liegen außerdem Daten für weitere ausgewählte wichtige islamische Länder vor (Ägypten, Tunesien, Libanon, Bosnien-Herzegowina, Iran, Marokko, Pakistan). In beiden Jahren zusammen sind 39.451 Heirats- und Familienmigranten aus der Türkei, 17.753 aus den genannten Ländern eingewandert. Berücksichtigt man, dass es Einwanderung dieser Art aus einer Reihe von weiteren islamischen Ländern gegeben haben muss, dann erweist sich das Zahlenverhältnis von 2:1 zwischen den Türken und anderen islamischen Völkern auch hier als robuste Konstante.)

Von allen „Familienmigranten“ sind zwischen 20 und 25 Prozent Kinder unter 18 Jahren. Gehen wir von 22,5 % aus und davon, dass diese Quote auch für die Türken gilt, dann kamen pro Jahr ziemlich genau fünftausend Kinder und rund 17.300 Ehepartner. Die Jahrgänge türkischer Migranten, die von 1997 bis 2004 das 18. Lebensjahr vollendeten, waren durchschnittlich 45.750 Köpfe stark. Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zu der der importierten Ehepartner, so bedeutet dies, dass 38 % Prozent aller Türken ihren Ehepartner importierten. Was unter anderem bedeutet, dass es mehr Ehen mit Importpartner als ohne gibt, jedenfalls unter der Annahme, dass die türkischen Daten auf andere muslimische Gruppen übertragbar sind, und unter der vereinfachenden Annahme, dass sie ausschließlich Muslime heiraten.

Dieser Sachverhalt dürfte ein Grund für die hartnäckige Nicht-Integration der Muslime in Deutschland sein: Sie kommen praktisch nie über die zweite Migrantengeneration hinaus.

(Die Bemühungen, den Nachzug von Importbräuten durch verschärfte Anforderungen an ihre Sprachkenntnisse einzudämmen, haben zwar gewisse Erfolge gezeitigt und die Anzahl der Heiratsmigranten kurzfristig um ein Fünftel sinken lassen. Allerdings nicht vom Niveau der Jahre 1997-2004 aus, sondern von dem inzwischen gestiegenen Niveau von rund 25.000 in 2006.)

Es wandern also jährlich zehntausend Türken entweder als Kinder oder unter anderen Rechtstiteln als dem Familiennachzug in Deutschland ein. Nehmen wir vereinfachend, aber realistischerweise an, dass zu jedem Zeitpunkt in den kommenden zwanzig Jahren die Hälfte dieser Personen zu den von uns betrachteten achtzehn Jahrgängen gehört: Dann erhöht sich die Anzahl von deren Angehörigen von 1.420.500 auf 1.520.500.

Wenn davon 38 Prozent ihren Ehepartner importieren, dann kommen noch einmal 577.790 Menschen dazu. Macht 2.098.290. Menschen. Wenn davon wiederum 48 Prozent Frauen sind, 1.007.179.

Mal 2,5 Kinder sind rund 2,5 Millionen.

Noch etwas gilt es zu bedenken: Deutsche Frauen bekommen ihre Kinder (im Durchschnitt mit 26 Jahren) später als türkische: Bei türkischen Frauen liegt das Medianalter bei der Geburt des ersten Kindes bei 22,4 Jahren. (Bernhard Nauck/Ute Schönpflug, Familien in verschiedenen Kulturen, S. 183).

Selbstverständlich kann man den Median nicht ohne weiteres mit dem Durchschnitt vergleichen, aber Nauck/Schönpflugs Aussage spricht für sich:

In dem Alter, in dem die Hälfte der deutschen Frauen heiratet, hat die Hälfte der türkischen schon zwei Kinder geboren.

Gehen wir in Ermangelung miteinander vergleichbarer Daten davon aus, dass eine Generation bei den Türken durchschnittlich 10 Prozent kürzer ist als bei den Deutschen, dann ist es irreführend, die Anzahl der Kinder der jetzt noch Minderjährigen zu vergleichen.

Wir können also nicht ohne weiteres mit 5.850.336 Deutschen rechnen, jedenfalls nicht, wenn der Vergleich zur Anzahl der türkischen Kinder aussagekräftig sein soll. Den tatsächlichen Kräfteverhältnissen kommt man näher, wenn man die Zahl der Deutschen mit einem Gewichtungsfaktor multipliziert, und 0,9 (90 %) dürfte eine gute Näherung sein: 5.265.302.

Demographie: Bei realistischen Annahmen wird in der kommenden Generation das Zahlenverhältnis zwischen Einheimischen und Muslimen noch 2 zu 1 betragen.

Wenn jetzt noch Deutsche emigrieren, was mit Sicherheit geschehen wird, deutsche Frauen muslimische Männer heiraten, was ebenfalls sicher ist, die Geburtenrate muslimischer Frauen in Wahrheit über 2,5 liegt, was wahrscheinlich ist, dann sind wir bei einem Kräfteverhältnis von nur noch Zwei zu Eins.

Anders gesagt: In dem Zeitraum, in dem bei den muslimischen Migranten die Anzahl der Personen pro Altersklasse um achtzig Prozent steigt, fällt die der Deutschen um die Hälfte. Rechnen wir nur eine Generation weiter, dann stehen in der Enkelgeneration bereits 4,5 Millionen Muslime nur noch 2,5 Millionen Deutschen gegenüber.

Das Reproduktionsverhalten der Deutschen liefe selbst dann auf einen Autogenozid hinaus, wenn niemand bereitstünde, das Land zu übernehmen. So aber geht es in Deutschland wie in den meisten anderen (west-)europäischen Ländern nicht mehr um die Frage, ob die einheimischen Nationen in Zukunft aus mehr oder aus weniger Menschen bestehen, sondern ob sie überhaupt existieren sollen.

Die in westlichen Ländern, speziell in Deutschland, gar nicht so seltenen Selbsthasser, die dem jeweils eigenen Volk den Untergang wünschen, sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass mit den Völkern Europas praktisch alle Errungenschaften ihrer Kultur mit untergehen würden. Einschließlich des Rechts auf Dissidenz.

Contra Pro?

„Politically Incorrect“ hat jüngst ungewöhnlicherweise einen Artikel gegen „Pro Köln“ veröffentlicht, der zu drei Vierteln einen entsprechenden Beitrag von Gudrun Eussner in ihrem Blog zitiert. Eussner hat auch einen guten Grund für diese Kritik, und auf den werde ich noch eingehen. Nur versteckt sich dieses gute Argument zwischen so vielen schlechten, dass man die erst einmal zerpflücken muss, um zum Kern des Problems vorzustoßen. Da erfahren wir zum Beispiel dies:

Der Initiator der beiden Anti-Islamisierungskongresse in Köln ist Markus Beisicht, der Mitbegründer und Vorsitzende von Pro Köln und Pro NRW. Er bestätigt in einem Interview mit der Jungen Freiheit zum Anti-Islamisierungskongreß, daß Islamkritik für Pro-Köln und Pro-NRW Teil eines rechten Parteiprojektes ist: Das Thema Islamisierung drückt die Menschen und es liegt uns politisch nahe, also haben wir es uns ausgesucht. Wir haben nach Inhalten Ausschau gehalten und waren anfangs selbst überrascht, welche außerordentliche Resonanz wir mit dem Thema gefunden haben. Gerade in Großstädten kann man damit punkten! Wir haben die Marktlücke besetzt, und es ist uns der Einbruch in Schichten gelungen, die wir sonst nicht erreicht hätten.

Beim Ausschauen nach geeigneten Themen für ein Parteiprojekt ist die Bürgerbewegung Pro-Köln auf die Islamisierung gestoßen, es hätte demnach auch ein anderes Thema sein können, wenn es den Zweck erfüllt hätte, ihrer Bewegung Zulauf zu verschaffen.

Das Thema „Islamisierung“ ist also ein Katalysatorthema, das geeignet ist, einem rechten Parteiprojekt Zulauf zu verschaffen. Das mag so sein, aber wenn die Islamkritik heute für die Rechte das ist, was in den achtziger Jahren die Ökologie für die Linke war, was um alles in der Welt ist daran anrüchig? Zu einem – christlichen, nationalen oder liberalen – Konservatismus passt Islamkritik allemal besser, als Jutetaschen und Technikhass jemals zur Agenda einer vormals fortschrittsgläubigen Linken passten.

Anrüchig ist für daran für Eussner dies:

Sie [die FPÖ, der Front National und die Pro-Parteien, M.] haben nichts gegen ihn [den Islam], die Muslime sollen nur in ihren Ländern bleiben, und erst recht sollen sie bei uns keine Moscheen bauen. Die pro-Bewegung sieht das ebenso, darum heißt ihre Parole „Gegen Islamisierung und Überfremdung“, beide Begriffe werden in ihren Kampagnen meist zusammen genannt. Rechtsextreme haben auf Grund ihrer Affinität zur totalitären Politideologie Islam nichts gegen diesen, im Gegenteil, sie wollen nur keine Überfremdung Europas durch Muslime…

Man guckt irritiert nach, ob man sich wirklich und wahrhaftig im Blog von Frau Dr. Eussner befindet.

Ich stimme vollkommen zu, dass es bestenfalls blauäugig ist, den Islam hier bekämpfen zu wollen, ohne mit seinen Herkunftsländern und deren Völkern in Konflikt zu geraten. (Ebenso wie es auf der anderen Seite blauäugig ist, einen „War on Terror“ zu führen und gleichzeitig zuzusehen, wie sich die Anhänger der totalitären Ideologie des Feindes im eigenen Land breitmachen.). Diese Blauäugigkeit zu kritisieren ist aber etwas vollkommen anderes, als den Andersdenkenden als „Rechtsextremen“ abzustempeln und ihm eine „Affinität zur totalitären Politideologie Islam“ zu bescheinigen.

Es gibt zwar einen Zusammenhang zwischen Islamfreundlichkeit und Rechtsextremismus – logisch, der Islam ist ja eine faschistische Ideologie. Man ist aber noch lange nicht rechtsradikal, wenn man die Kultur des eigenen Landes verteidigt, sich aber um Frauenrechte in Afghanistan nicht schert. Und eine europäische Regierungspartei wie die FPÖ, die stets loyal zur demokratischen Ordnung gestanden hat, darf sich wohl verbitten, als eine Art Wiedergängerin der NSDAP verunglimpft zu werden.

An dieser Stelle geht es nicht darum, ob der FN oder Pro Köln rechtsextrem sind, sondern darum, dass Eussners Argumente verallgemeinerbar sind und der Logik nach auf Jeden angewendet werden können, der ganz bestimmte politische Positionen vertritt.

Wenn ich den zitierten Text richtig verstehe, dann sieht Gudrun Eussner in der Parole „Gegen Islamisierung und Überfremdung“ einen hinreichenden Beleg für den Vorwurf des Rechtsextremismus: Der Kampf gegen Islamisierung wäre demnach bloß ein Alibi für einen Kampf, der in Wahrheit der Überfremdung gilt, und letzterer ist per se ein rechtsradikales Anliegen:

Mit Islamkritik hat weder der für den 9. Mai 2009 geplante Kongreß noch irgendeine andere gegen Muslime gerichtete Aktion zu tun, sondern es geht um den Kampf gegen die „Überfremdung“.

Was für eine Art „Konservatismus“ ist das eigentlich, den Eussner uns hier auftischt? Womöglich derselbe, den ich unlängst an Bernd Dahlenburg feststellen musste?

Ich habe jedenfalls noch nie ein plausibles Argument gehört, warum der Wunsch, sich im eigenen Lande zu Hause zu fühlen, irgendetwas mit „Rechtsextremismus“ zu tun haben soll. Ich selbst halte ihn für eine blanke Selbstverständlichkeit. Und nichts ist in einer Demokratie natürlicher, als wenn eine Partei diesen Wunsch aufgreift und dieses völlig legitime Interesse vertritt. Zumal der Anteil derer, die sich im eigenen Land nicht zu Hause fühlen, sich der Vierzig-Prozent-Marke nähert.

Es ist übrigens bezeichnend, dass dieser Befund, erhoben von der Forschungsgruppe um Wilhelm Heitmeyer, in der öffentlichen Wahrnehmung nur dessen Klagen über „Fremdenfeindlichkeit“ bzw. „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ untermauert hat. Man kommt in unserem Lande offenbar schon gar nicht mehr auf die Idee, dass der Skandal womöglich nicht in sogenannter „Fremdenfeindlichkeit“ liegen könnte, sondern vielmehr in einer Immigrationspolitik, die die Lebenswelt von Millionen Menschen systematisch umkrempelt, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen!

Es gibt in einem Teil der islamkritischen Szene offenbar den Wunsch nach einer Art aseptischer politisch korrekter Islamkritik, und damit einhergehend die Furcht, diese könnte durch so etwas wie „Fremdenfeindlichkeit“ kontaminiert werden. Danach darf der Islam zwar kritisiert werden, aber sonst doch bitte niemand!

Ich aber kann es beim besten Willen nicht konsequent finden, sich gegen die Einführung türkischer oder arabischer, nicht aber russischer oder kongolesischer Sitten zu wehren. Die prinzipielle Missachtung des Verbots privater Gewaltanwendung, überhaupt die Illoyalität gegenüber säkularem Recht, die Abneigung gegen zivilisertes Benehmen, der Hang zum Antisemitismus (um nur einige der Unsitten zu nennen, die mit Überfremdung verbunden sind) sind zwar in der islamischen Kultur besonders ausgeprägt – weil sie nur dort mit der Autorität Gottes zur Tugend erklärt worden sind – das bedeutet aber doch nicht, dass sie nur dann bekämpfenswert wären, wenn sie von Muslimen ausgehen, oder dass letztere ein Monopol darauf hätten.

Man sollte zudem gerade als Islamkritikerin nicht darüber hinwegsehen, dass die Überfremdung, die zu erwähnen oder gar aktiv zu bekämpfen ihrer Meinung nach bäbäh ist, zu den zentralen Djihadstrategien gehört (und schon immer gehört hat). Die Zerstörung der Kollektividentitäten der europäischen Völker – bei gleichzeitiger Wahrung der eigenen islamischen – ist die notwendige Voraussetzung für die Islamisierung Europas und wird demgemäß von der Gegenseite zielstrebig vorangetrieben. Was ihr dabei in die Hände spielt, ist die gesellschaftliche Dominanz einer Idologie, die Wir-Gruppen-Identitäten grundsätzlich nur auf der Basis ideologischer, allenfalls auch religiöser Übereinstimmung zulassen will und alles andere, insbesondere Begriffe wie „Volk“ und „Nation“ unter Generalverdacht stellt – um dieses Lieblingswort des Gutmenschentums einmal zweckzuentfremden.

Ich habe schon in anderem Zusammenhang geschrieben, dass die Geschichte unzählige Beispiele für Gesellschaften kennt, die am Mangel an innerem Zusammenhalt zerbrochen sind, aber keine einzige, die an so etwas wie „Fremdenfeindlichkeit“ gescheitert wäre. Letztere sollte gerade für denjenigen ein drittrangiges Problem sein, dem es darum geht, die liberale Demokratie tatsächlich zu erhalten und nicht darum, in Schönheit zu sterben.

Breiten Raum nimmt in Eussners Argumentation die Einladung zweier FN-Abtrünnger, Carl Lang und Robert Spieler, zum geplanten Anti-Islamisierungskongress ein. (Beide haben den FN – das muss ich Eussner jetzt einfach glauben – nicht aus politisch-ideologischen Gründen verlassen, sondern aufgrund persönlicher Machtkämpfe.) Um es noch einmal zu sagen: Nicht, dass Eussner die Einladung französischer Rechtsextremisten kritisiert, ist das Problem, sondern mit welchen Argumenten sie es tut:

Carl Lang zum Beispiel wird mit den Worten zitiert:

Indem er sich den geostrategischen Interessen der Amerikaner anpaßt und diese Unterstellung unter die Vormundschaft akzeptiert, bricht Nicolas Sarkozy mit der klassischen Doktrin aller Staatschefs der Fünften Republik.

Was schlicht und einfach eine zutreffende Feststellung ist. Man kann für Sarkozys prononciert pro-amerikanischen Kurs viel sagen, insbesondere, dass er „eine Anpassung an die Realität“ darstellt, wie Eussner richtig feststellt. Wer aber die Kritik an diesem Kurs, die sich tatsächlich auf die Traditionen der Fünften Republik stützen kann, in die antidemokratische Schmuddelecke stellen will, kann in besagter Ecke auch gleich alle französischen Präsidenten von de Gaulle bis Chirac entsorgen.

Warum Eussner gerade um den Antiamerikanismus von Lang und Spieler so viel Wind macht, erschließt sich aus dieser Bemerkung:

…wo der Anti-Amerikanismus blüht, ist der Judenhaß nicht weit.

Da ist schon etwas dran. Es ist aber ein grundlegender Unterschied, ob man richtig sagt, dass Antiamerikanismus und Antisemitismus häufig zusammen auftreten, oder ob man das eine als Indikator des anderen betrachtet. So eng ist der Zusammenhang zwischen Antiamerikanismus und Antisemitismus nun auch wieder nicht, dass man jeden, der gegen die Bindung Europas an Amerika polemisiert, deswegen schon als Antisemiten ansehen könnte.

Wahrscheinlich würde Gudrun Eussner sagen, sie habe das auch nicht so gemeint. Das mag schon sein; ich kann aber nur ihren Text beurteilen, und dessen Logik läuft auf eine Art neokonservativer Version von Political Correctness hinaus. Diese Kettenidentifikationen, also der Schluss vom Kampf gegen Überfremdung auf Rechtsextremismus, von Antiamerikanismus auf Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit: Das ist genau die Denkweise, mit der man das freie Denken erstickt und eine offene Gesellschaft zerstört.

Kommen wir nun zu dem schon angekündigten guten Grund, die Pro-Bewegung zu kritisieren und sich ganz ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie glaubwürdig deren Anspruch auf Zugehörigkeit zum konservativen Spektrum ist:

Natürlich ist es genau die wiederholte Einladung des Front National bzw. von Vertretern seiner Ableger, die einen ins Grübeln bringt. Bei denen ist der konservative Schleier doch arg fadenscheinig. Es mag sein oder auch nicht, dass sie zu Unrecht des Rechtsextremismus bezichtigt werden (und unseren Medien traue ich mittlerweile jede Verzerrung zu), doch spielt dies im vorliegenden Zusammenhang keine Rolle: Es geht schließlich um die Pro-Bewegung, nicht um den Front National, und den Pros muss man mindestens ein haarsträubendes Maß an Dilettantismus bescheinigen, wenn sie Vertreter einer derart übel beleumdeten Partei nicht nur einmal einladen, sondern ungeachtet des verheerenden öffentlichen Echos gleich ein zweites Mal.

Beim ersten Mal konnte ich die Fehlkalulation – Hauptsache prominent, Hauptsache international, Hauptsache Publicity – noch irgendwie nachvollziehen, jedenfalls hat sie mich nicht gehindert, Pro Köln zu verteidigen. Wenn dieser Fehler aber wiederholt wird, dann stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt um einen Fehler handelt oder um Strategie.

Eine Strategie gibt es mindestens, in deren Kontext die demonstrative Verbrüderung mit der extremen französischen Rechten einen Sinn ergäbe: Die wirkt nämlich wie ein Filter, der stark genug ist, konservative Aktivisten abzuschrecken (Wer will sich schon mit Le Pen blicken lassen?), nicht aber konservative Protestwähler. Die Strategie bestünde dann darin, den Gegensatz zwischen der konservativen und der extremen Rechten systematisch zu verwischen, um zu verhindern, dass die Partei auf eine dauerhaft gemäßigte Politik festgelegt werden kann. Es wäre eine Variante der klassischen (und für Nazis alternativlosen) Nazistrategie, konservative Kräfte für sich zu vereinnahmen, ohne eine konservative Politik zu machen. Einmal eine israelische Flagge zur Demo mitzubringen genügt jedenfalls noch nicht, diesen Verdacht zu entkräften.

Ich sage nicht, dass es so ist, wohl aber, dass man von der Pro-Bewegung eine Erklärung erwarten kann und muss, ob mit solchem Unfug wie der Verbrüderung mit Rechtsradikalen weiterhin zu rechnen ist. Ich bin sicher, dass die Gründung einer rechtskonservativen Partei bloß eine Frage der Zeit ist, aber es ist nicht ausgemacht, welche der existierenden Kleinparteien sich am Ende als deren Keimzelle herausstellen wird. Das können, aber müssen nicht die Pros sein. Und ich hielte nichts davon, wenn die islamkritische Szene sich auf die Unterstützung einer Partei festlegen würde, die einen bestenfalls aus purem Dilettantismus von einer Peinlichkeit in die nächste stürzt, schlimmstenfalls aber einer versteckten Agenda folgt.

Islam und Kriminalität

Die Studie von Christian Pfeiffer zur Jugendkriminalität bestätigt empirisch, wenngleich unfreiwillig, den Zusammenhang zwischen islamischem Glauben und Hang zur Gewaltkriminalität.

Wer die einschlägigen Zeitungsmeldungen und Polizeiberichte zusammenstellt, kann sich der Erkenntnis nicht verschließen, dass Gewaltkriminalität überdurchschnittlich häufig von Migranten islamischen Glaubens ausgeht. Und das liegt nicht etwa daran, dass die Presse solche Fälle besonders häufig und womöglich mit ausländerfeindlicher Tendenz aufgriffe. Im Gegenteil: Berichte über Gewaltkriminalität im öffentlichen Raum erwähnen nur selten die Nationalität (und natürlich niemals die Religionszugehörigkeit) des Täters. Der einheimische Zeitungsleser ist darauf angewiesen, sich einen Reim auf Begriffe wie „südländisch“ oder „Migrationshintergrund“ zu machen, ungefähr so, wie früher die Leser der „Prawda“ oder des „Neuen Deutschland“ zwischen den Zeilen lesen mussten, um Bruchstücke von Wirklichkeit zu erkennen. Dies ist der heutige Zustand dessen, was einmal die „freie Presse“ hieß.

Dass unter solchen Umständen eine seriöse Debatte über den Zusammenhang zwischen Islam und Kriminalität bereits in Ermangelung belastbarer Daten nicht aufkommen kann, sollte also niemanden wundern, zumal auch die wissenschaftlichen Studien dieser Frage nicht explizit nachgehen. Die Kriminalität von Muslimen – speziell von muslimischen Jugendlichen – wird als solche allenfalls dort thematisiert, wo sie terroristischer Natur ist, und geht im Übrigen in den Themenkomplexen „Jugendkriminalität“ und „Migration“ unter. Freilich enthalten auch solche Studien bisweilen aufschlussreiches Material:

Unter Leitung des Kriminologen Christian Pfeiffer hat jüngst das kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium die Studie „Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt“ erarbeitet, in dem Täter- und Opfererfahrungen von Schülern der neunten Klasse erforscht wurden, und in der der ethnische Hintergrund der Befragten nicht anhand ihrer eigenen Staatsangehörigkeit, sondern anhand der Nationalität bzw. des Geburtsortes der Eltern ermittelt wurde. (Die Seitenangaben im Folgenden beziehen sich auf die im Netz verfügbare pdf-Version dieser Studie.)

Bei der Aufbereitung der Daten wurde leider kein einheitliches Schema angewandt. Zum Teil sind die Befragten nach Herkunftsländern, zum Teil nach Herkunftsregionen aufgeschlüsselt. Zudem kann man aus den Herkunftsländern nicht immer auf die ethnische bzw. religiöse Zugehörigkeit schließen.

Ärgerlich ist das insbesondere im Hinblick auf die zahlenmäßig starke und daher analytisch wichtige Herkunftsgruppe „Ehemaliges Jugoslawien/Albanien“. (Man sollte doch erwarten, dass allein der jahrelang dort ausgefochtene Bürgerkrieg ein starkes Indiz für die Bedeutung soziokultureller Unterschiede ist, die demgemäß auch von Sozialwissenschaftlern nicht vernachlässigt werden sollten.) Wegen des hohen Anteils an Flüchtlingskindern vor allem islamischen Glaubens aus Bosnien und dem Kosovo unter den „Jugoslawen“ werte ich diesen Personenkreis als muslimische Gruppe.

(Der methodischen Unzulänglichkeit eines solch pragmatischen Vorgehens bin ich mir selbstverständlich bewusst. Die Verantwortung dafür trifft aber die Autoren der Studie, die die Religionszugehörigkeit selbst dort nicht abfragen, wo ihre Relevanz – selbst aus nicht islamkritischer Perspektive – auf der Hand liegt. Ich halte mein Vorgehen aber auch sachlich für vertretbar: Sofern meine Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen islamischem Hintergrund und Kriminalität besteht, richtig ist, müssten die Daten für die genannte Migrantengruppe deutlich in Richtung anderer muslimischer Gruppen tendieren, wenn auch, bedingt durch den christlichen Anteil, möglicherweise in abgeschwächter Form. Ist die Vermutung aber falsch, so dürfte es zwischen katholischen bzw. orthodoxen Jugendlichen einerseits, Muslimen andererseits keine ins Gewicht fallenden Unterschiede geben; in diesem Fall kann man vertretbarerweise von der Annahme ausgehen, dass die Daten für Jugendliche mit ex-jugoslawischem oder albanischem Hintergrund auch für deren muslimische Teilgruppe gelten.)

Die Studie ergab unter anderem, dass lediglich 10,4 Prozent aller Gewaltdelikte solche waren, bei denen ein deutscher Täter auf ein nichtdeutsches Opfer traf, hingegen 36,2 Prozent aller Gewalttaten von Nichtdeutschen an Deutschen begangen wurden. (S.45)

(Bereits diese Zahlen werfen die Frage auf, warum „ausländerfeindliche“ Kriminalität in den Medien so überproportional häufig und mit besonderer moralischer Empörung thematisiert wird. Es setzt das Tüpfelchen aufs i, dass aus Pfeiffers Studie fast ausschließlich der kürzeste und methodisch fragwürdigste Abschnitt zitiert wurde, nämlich der, in dem es um Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus ging, während Gewalt gegen Deutsche in den Medien kaum eine Rolle spielte. Da ich mich momentan auf das Wichtigste beschränken muss, konzentriere ich mich voll auf die Analyse des Islam. Daher musste ich darauf verzichten, die haarsträubenden Methoden und theoretischen Annahmen zu zerpflücken, die Pfeiffer bei der „Erforschung“ von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit anwendet.)

Ein herausragend hoher Anteil an den nichtdeutschen Gewalttätern (gemäß den Ergebnissen der Opferbefragung) entfiel auf die Türken, die lediglich 6,0 Prozent der Stichprobe, aber 23,8 Prozent der Gewalttäter ausmachten, während sich bei Deutschen der Anteil an der Stichprobe auf 73,0, der der Gewalttäter auf 54,5 Prozent belief.

Bei sexueller Gewalt liegt der Anteil türkischer Täter mit 13,7 Prozent immer noch um mehr als das Doppelte über dem Anteil an der Stichprobe, der von „Jugoslawen“ mit 3,8 Prozent um genau das Doppelte. Demgegenüber entsprach der Anteil deutscher Sexualgewalttäter mit 54,2 Prozent fast exakt ihrem Anteil an Gewalttätern insgesamt und liegt deutlich unter ihrem Anteil an der Stichprobe. Geringfügig überrepräsentiert sind Polen (3,3 gegen 3,0 Prozent). Auffallend ist, dass Migranten russischer Herkunft nur in 2,4 Prozent der Fälle als Täter benannt wurden, obwohl sie 5,8 Prozent der Stichprobe stellen und bei anderen Gewalttaten, insbesondere schwerer Körperverletzung (10,2 Prozent) deutlich überrepräsentiert sind. (S. 43). Andere Ethnien werden leider nur pauschal in einer Restkategorie zusammengefasst, sodass sich keine weitergehenden Aussagen treffen lassen.

Interessante Befunde ergeben sich auch beim Thema „Gewalt in der Schule“:

Während das Risiko eines Migranten, monatlich mehrfach zum Opfer von Gewalt zu werden, vom Migrantenanteil an der Klasse praktisch unabhängig ist (bei weniger als einem Drittel Migranten 2,0 Prozent, bei mehr als einem, aber weniger als zwei Dritteln 1,8 Prozent, bei mehr als zwei Dritteln 2,1 Prozent), steigt es für Deutsche bei wachsendem Migrantenanteil signifikant an: von 2,2 über 3,0 auf 3,5 Prozent. Wohlgemerkt: Es handelt sich dabei nur um die Fälle, in denen jemand mehrfach monatlich zum Opfer von Gewalttaten wird (S.63). Also um die Spitze des Eisbergs.

Pfeiffer lässt diesen Sachverhalt übrigens unter den Tisch fallen, indem er „Mobbing und Gewalt“ gemeinsam behandelt; das Mobbingrisiko für Migranten nimmt mit wachsendem Migrantenanteil geringfügig ab – freilich auf wesentlich geringerem Niveau als das entsprechende Risiko für Deutsche und nicht so stark, wie es für Deutsche zunimmt, aber doch genug, damit Pfeiffer den Schluss ziehen zu dürfen glaubt:

Angehörige von Minderheiten – egal ob deutscher oder nichtdeutscher Herkunft – werden also eher das Opfer von Übergriffen [Mobbing und Gewalt zusammengenommen, M.] anderer Schüler als Angehörige der jeweiligen Mehrheit.(S.63)

Eine Gleichsetzung der Risiken von Deutschen und Migranten, der seine eigenen Daten hohnsprechen.

Interessant ist die ethnische Zusammensetzung von Tätern bzw. Opfern in der Schule:

Schließlich belegen die in Tabelle 4.10 dargestellten Ergebnisse einen Zusammenhang zwischen dem Migrationshintergrund und der Opferwerdung in der Schule. Am häufigsten berichten Schüler aus Nordamerika darüber, dass ihnen andere Schüler Gewalt angetan haben. Besonders niedrige Quoten werden dagegen von den Befragten aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien, aus arabischen und nordafrikanischen und südamerikanischen Herkunftsländern berichtet. Türkische Jugendliche berichten darüber hinaus auch am seltensten über Mobbing durch andere Schüler. Da diese Jugendlichen auch durch hohe Täterraten gekennzeichnet sind …, ist zu vermuten, dass die niedrigen Opferraten dadurch zustande kommen, dass sie bei anderen Jugendlichen als gewalttätig gelten und bekannt ist, dass sie bei verbalen oder körperlichen Atacken nicht selten massiv zurückschlagen. (S.62; auch die einschlägigen Tabellen befinden sich auf dieser Seite)

Kombiniert man diese Information mit der, dass das Opferrisiko nur für Deutsche umso höher ist, je geringer ihr Anteil an der Klasse ist, nicht aber für Migranten, so drängt sich der Schluss auf, dass diejenigen Migrantengruppen, die ein besonders geringes Opferrisiko haben, dies nicht nur ihrer hohen Gewaltbereitschaft verdanken, sondern auch ihrer Gruppensolidarität. In diesem Zusammenhang verdient Erwähnung, dass drei der vier genannten Gruppen aus Muslimen bestehen.

Kehren wir zurück zur Analyse der allgemeinen (nicht schulspezifischen) Kriminalität: Bei der Analyse von Zusammenhängen zwischen Deliktstypen und Migrationshintergrund (aus der Täterperspektive) kommt Pfeiffer zu folgendem Befund:

Betrachtet man die herkunftsspezifischen Täterraten [Anteil der Täter an allen Befragten der jeweiligen Gruppe, M.] für die einzelnen Delikte, so fällt auf, dass junge Türken die niedrigste Ladendiebstahlsquote aufweisen, bei den Raubtaten aber an dritter Stelle stehen. Offenbar geht es ihnen bei dieser gewaltsamen Wegnahme von Gegenständen häufig eher um die Demonstration von Durchsetzungsstärke und nur in zweiter Linie um das Diebstahlselement der Tat. (S.70; Hervorhebung von mir, M.)

Das deckt sich mit dem Eindruck, den nicht nur der Zeitungsleser, sondern jeder Großstadtbewohner gewinnen muss, der mit offenen Augen durch seine Stadt geht. Pfeiffers Studie enthält an dieser Stelle einen starkes statistisches Indiz dafür, dass ein qualitatives Phänomen nicht etwa nur in der Einbildung des Normalbürgers, sondern tatsächlich überall dort auftaucht, wo der lokale Anteil von Muslimen an der Bevölkerung eine gewisse Schwelle überschreitet:

Nämlich die Sorte von Gewaltdrohung und Gewaltkriminalität, die ganz offensichtlich nicht ein wenn auch verwerfliches Mittel zu einem auch für Einheimische nachvollziehbaren Zweck ist, sondern Selbstzweck zu sein scheint. Selbst dort, wo – wie beim „Abziehen“ von Kleidung, Geld oder Handys – die Habgier auf den ersten Blick eine Rolle zu spielen scheint, entpuppt sich die Freude an der Erniedrigung des Bestohlenen oder Geschlagenen häufig als das Haupt- oder doch ein wichtiges Nebenmotiv der Täter.

Hier geht es nicht einfach um Gewalt schlechthin; und dies sei allen gesagt, die meinen, Gewalttätigkeit sei nun einmal unter jungen Männern ein besonders häufig auftretendes Phänomen, und wegen der hohen Geburtenraten gebe es unter Muslimen zwangsläufig besonders viele junge Männer, die obendrein wenig gebildet und sozial benachteiligt und schon deshalb gewaltgeneigt seien.

Es geht hier nicht um Rauf- und Prügellust an sich, wie sie auch sonst für junge Männer typisch sein mag, sondern um die Freude an sadistischer Gewaltanwendung, das heißt an einer Form von Gewaltanwendung, die der Demonstration von Macht dient!

Pfeiffers Studie deutet darauf hin, dass eine ganz bestimmte Art von Gesellschaft, nämlich die muslimischen Parallelgesellschaft, regelmäßig einen Charaktertypus hervorbringt, der gerade zu dieser Art von Gewaltanwendung neigt.

Aber nicht nur die Qualität, auch die Quantität von Gewalttätigkeit zeigt das einschlägige Muster:

Deutlich wird, dass die Jugendlichen der verschiedenen Herkunftsländer teilweise bestimmte Delinquenzmuster aufweisen. Während die Jugendlichen aus dem ehemaligen Jugoslawien besonders hohe Prävalenzraten bei den Gewaltdelikten aufweisen, fallen bei den anderen Delikten [insb. Eigentumsdelikte und Sachbeschädigung, M.] insbesondere die südamerikanischen und nordamerikanischen Jugendlichen durch hohe Täterraten auf. Ähnliches zeigt sich für die mehrfache Gewalttäterschaft. Auch hier erreichen Jugendliche aus dem ehemaligen Jugoslawien mit 9,4 % den höchsten Wert, gefolgt von jungen Türken mit 8,3 %. Am anderen Ende der Skala stehen Jugendliche aus Asien mit 2,6 und deutsche Jugendliche mit 3,3%.“(S.70)

Bei der Frage nach den Ursachen für Gewalttätigkeit und deren unterschiedliches Niveau in verschiedenen Migrantengruppen stellt Pfeiffer fest:

Eine bedeutende Ursache für die bei Migrantenjugendlichen stärker verbreitete Gewaltätigkeit liegt in den … Gewalt legitimierenden Männlichkeitsnormen. Hierbei handelt es sich um normative Orientierungen bzw. Wertorientierungen, deren kultureller Ursprung in historisch gewachsenen, sozialgeographischen Bedingungen bestimmter Herkunftsländer von Migranten liegt. Insbesondere bei der innerfamiliären Sozialisation von Jungen wird darauf geachtet, dass sie auf den Erhalt ihrer Ehre bedacht sind und diese ohne Zögern (auch unter Anwendung von Gewalt) verteidigen. Diese Normen werden ihrerseits selbst über die Anwendung von Gewalt in der Erziehung vermittelt, so dass in den Familien mit starken Männlichkeitsnormen tendenziell auch ein hohes Gewaltausmaß herrscht.“(S.71)

Die Geltung gewaltlegitimierender Männlichkeitsnormen wurde gemessen an der Zustimmung zu Aussagen wie

Ein Mann, der nicht bereit ist, sich gegen Beleidigungen zur Wehr zu setzen, ist ein Schwächling

oder

Ein richtiger Mann ist bereit zuzuschlagen, wenn jemand schlecht über seine Familie redet“ (insgesamt acht Statements, Fußn. 32, S.71)

Der quantitative empirische Befund fällt demgemäß wenig überraschend aus. Setzt man die Rate der Zustimmung zu gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen unter den befragten Jungen in Beziehung zu ihrer Herkunft (gemäß Daten S.72) und ordnet die Herkunftsländer nach dem Maß der Zustimmung, so erhält man dieses Bild:

Christian Pfeiffer, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen: Bei der Akzeptanz gewaltlegitimiernder Männlichkeitsnormen - kurz Machonormen - liegen muslimische Migranten unter allen ethnischen Gruppen in Deutschland weit an der Spitze.

Also drei deutlich unterscheidbare Gruppen: An der Spitze drei Supermacho-Migrantengruppen mit Zustimmungsraten von 20-25 %, durchweg muslimisch; dann mit weitem Abstand eine Mittelgruppe mit Raten von 8-13%, katholisch bzw. orthodox (nur Nordamerika ist ein kleiner Ausreißer) dann eine Softie-Gruppe mit Raten von 4,9-6,6%, mit einem hohen Anteil von Protestanten, Buddhisten, Konfuzianern und Animisten. Es steht zu vermuten, dass das Bild (insbesondere bei den Herkunftsregionen „Asien“ und „ehem. Jugoslawien/Alnbanien“ noch deutlicher würde, wenn man direkt nach der Religionszugehörigkeit gefragt hätte.

Ich habe schon manchen soziologischen Datensatz gesehen, aber nur selten einen, der mir seine eigene Interpretation so ins Gesicht geschrien hätte wie dieser hier:

Es besteht offenkundig ein Zusammenhang zwischen Religionszugehörigkeit und der Bejahung gewaltlegitimierender Männlichkeitsnormen, und diese Bejahung ist bei weitem am ausgeprägtesten bei Muslimen!

Nur Pfeiffer tut so, als hätte er es nicht bemerkt und versteckt den auf der Hand liegenden Befund in verschwurbelten Formulierungen wie „Wertorientierungen, deren kultureller Ursprung in historisch gewachsenen, sozialgeographischen Bedingungen bestimmter Herkunftsländer von Migranten liegt“.

Ausdrücklich nennt Pfeiffer innerfamiliäre Gewalt als Ursache für gewalttätiges Verhalten von Jugendlichen und als Mittel zur Vermittlung von gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen. Bei der Untersuchung differenziert er zwischen Kindesmisshandlung und Misshandlung in den letzten zwölf Monaten, also der Misshandlung von Jugendlichen. Bei der Kindesmisshandlung (Prozent der Befragten, die angaben, in ihrer Kindheit misshandelt worden zu sein), ergibt sich dieses Bild:

Christian Pfeiffer, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen: Bei Kindesmisshandlung und Gewalt als Erziehungsmittel liegen muslimische Migranten unter allen ethnischen Gruppen in Deutschland weit an der Spitze.

Diesmal ist Afrika der Spitzenreiter – wobei Pfeiffer nicht auf den eigentümlichen Gegensatz zwischen dem erschreckend hohen Maß an Kindesmisshandlung und der geringen Bejahung gewaltlegitimierender Männlichkeitsnormen eingeht. Gleich nach Afrika folgt – und hier passt seine Theorie wieder – die Gruppe der Supermacho-Länder, dann Asien, dann die christlich geprägten Herkunftsländer.

Betrachten wir nun den Zusammenhang zwischen der Misshandlung von Jugendlichen durch ihre Eltern und ihrer Migrationsherkunft:

Christian Pfeiffer, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen: Bei der Misshandlung Jugendlicher und Gewalt als Erziehungsmittel liegen muslimische Migranten unter allen ethnischen Gruppen in Deutschland vorn.

Der Ausreißer Afrika ist hier nur noch im Mittelfeld; die Spitzengruppe sind wieder genau unsere alten Bekannten, die Supermacho-Länder. Pfeiffers Theorie, wonach es einen Zusammenhang zwischen familiärer Gewalt und der Bejahung gewaltlegitimierender Männlichkeitsnormen einerseits, zwischen diesen Normen und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen andererseits gibt, ist damit bestätigt (wissenschaftstechnisch: nicht falsifiziert) worden.

Dasselbe gilt freilich für meine Hypothese, dass es einen Zusammenhang zwischen allen drei Faktoren und der islamischen Kultur gibt: Alle drei Tabellen illustrieren den Zusammenhang: Je islamischer, desto gewalttätiger; je christlicher, desto weniger gewalttätig.

Pfeiffer thematisiert den eventuellen Zusammenhang von Religionszugehörigkeit und Kriminalität, wie gesagt, nicht, obwohl seine eigenen Daten einen solchen Zusammenhang nahelegen. Selbst ohne Einbeziehung des Faktors „Religion“ aber hätten mindestens die krassen Unterschiede im Kriminalitätsprofil von Migranten unterschiedlicher geographischer Herkunft nach einer Erklärung verlangt – ganz unabhängig davon, ob man diese Erklärung nun im Bereich der Religion suchen will oder nicht.

Pfeiffer zieht es vor, den Zusammenhang zwischen „Migrationshintergrund“ (schlechthin, also nicht länderbezogen) und Kriminalität zu beleuchten und gelangt (bei seinem Erklärungsmodell für Mehfachtäterschaft, S.85) zu dem für ihn wahrscheinlich beruhigenden Ergebnis,

dass sich ein Migrationshintergrund per se bei Einbezug der vermittelnden Variablen (erlebte Elterngewalt, Zustimmung zu Gewalt legitimierenden Männlichkeitsnormen, Besuch einer Haupt- oder Förderschule, Inanspruchnahme staatlicher Leistungen) nicht mehr signifikant erhöhend auf die Wahrscheinlichkeit der Mehrfachtäterschaft auswirkt. Der in bivariaten Analysen noch sehr deutliche Zusammenhang zwischen Migration und Gewalttäterschaft ist also in überwiegendem Maße durch die Bedingungen vermittelt, unter denen Migranten aufwachsen und leben. (S.85 f.)

(Wenn man bedenkt, wie häufig und wie plump Pfeiffer an seinen eigenen Daten vorbeiargumentiert, dann fragt man sich unwillkürlich, ob er womöglich beim Faktor „Religion“ ganz bewusst so demonstrativ wegschaut, dass im Grunde jeder Plattkopf es merken muss: „Seht her, wie angestrengt ich in die falsche Richtung schaue“, könnte man seine Botschaft lesen, „guckt Ihr in die richtige!“. Hätte er die Bedeutung des Faktors „Islam“ direkt unterschlagen wollen, so hätte es dazu Mittel und Wege gegeben. Zu einer solchen Absicht passt jedenfalls nicht, dass seine Daten gerade noch hinreichend präzise aufgeschlüsselt (und an „unverdächtigen“ Stellen auch entsprechend erläutert) sind, um die Bedeutung des Faktors „Religionszugehörigkeit“ zu belegen. Da aber das Bundesministerium des Innern sein Auftraggeber war, dasselbe Ministerium, das gerade die Volkszählung 2011 vorbereitet und dabei nicht nach der Religion zu fragen gedenkt, liegt die Vermutung nahe, dass diese Frage auch in der vorliegenden Studie politisch unerwünscht war.)

Von den vier Faktoren, die Pfeiffer als entscheidend für die Mehrfachtäterschaft aufführt, haben wir zwei, nämlich die elterliche Gewalt und die Zustimmung zu gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen, als typisches Kennzeichen muslimischer Migrantenmilieus nachweisen können. Wie steht es mit den beiden anderen?

Abhängigkeit von Sozialleistungen:

Christian Pfeiffer, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen: Muslimische und afrikanische Migranten sind stärker von Sozialleistungen abhängig als alle anderen ethnischen Gruppen in Deutschland.

Wieder einmal die schon vertraute Spitzengruppe, diesmal ergänzt um Afrika.

Besuch von Haupt- oder Förderschulen: Die Verfasser der Studie fragten nach dem angestrebten Schulabschluss und setzten die Daten in Beziehung zum Herkunftsland (merkwürdigerweise nicht zur Herkunftsregion wie in den anderen Tabellen; eine Erklärung dafür liefern sie nicht).

Welche Herkunftsländer weisen nun den höchsten Anteil von Haupt- und Förderschülern auf? Wir ahnen es bereits:

Christian Pfeiffer, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen: Kinder muslimischer Migranten sind sind auf Hauptschulen und Förderschulen stärker vertreten als alle anderen ethnischen Gruppen in Deutschland.

Die Türkei, Jugoslawien/Albanien und drei islamische Länder aus dem Bereich Arabien/Nordafrika liegen an der Spitze (vermutlich würden schwarzafrikanische Länder noch hinzukommen; hier hätte man die Herkunftsregion ausweisen müssen), dann kommt lange nichts, dann die christlichen Mittelmeerländer, ergänzt um die USA und die ehemalige Sowjetunion, dann christlich geprägte europäische Länder.

Halt! Zwei Ausreißer gibt es: Die Werte von Afghanen und Iranern liegen im Bereich derer von Deutschen und Österreichern. Erschüttert dies nicht die These, dass es zwischen der Religionszugehörigkeit und den kriminalitätsfördernden Faktoren (hier also: Bildungsferne) einen Zusammenhang gibt?

Das könnte so scheinen (und Manchem so passen), wenn man nicht wüsste, dass Immigranten iranischer bzw. afghanischer Herkunft meist aus politischen Gründen nach Deutschland geflohen sind, konkret aus Gegnerschaft zur Herrschaft von Islamisten, also der Mullahkratie im Iran und der Taliban in Afghanistan. Anders gesagt: je größer die kritische Distanz zum Islam, desto größer der Bildungserfolg. Dieser Erfolg widerlegt also nicht etwa, sondern bestätigt die These, dass der Islam die Ursache von Bildungsferne, mangelnder Integration und Kriminalität unter muslimischen Immigranten ist.

Freilich wird hierdurch auch die Frage nach der Bedeutung der Migrationsgeschichte der einzelnen Gruppen aufgeworfen: Auffallend bei allen hier aufgeführten Statistiken ist, dass die Türkei durchweg schlechter abschneidet als die Länder Südeuropas, die der Türkei in vieler Hinsicht ähneln, nicht zuletzt im Hinblick auf die Migrationsgeschichte, die in allen diesen Fällen in den fünfziger bzw. sechziger Jahren mit der Anwerbung der damals so genannten „Gastarbeiter“ begann.

Auffallend ist ferner, dass die Daten für Migrantenkinder türkischer Herkunft so deutlich größere Ähnlichkeit mit denen von arabisch-nordafrikanischstämmigen Jugendlichen haben als mit denen christlicher Südeuropäer; dass diese untereinander weitaus größere Ähnlichkeiten aufweisen als mit irgendeiner anderen Gruppe; und dass die Daten für Jugoslawien/Albanien bzw. die von dort stammenden Migrantengruppen den türkischen am ähnlichsten sind. Auch dieser Sachverhalt erhärtet die Vermutung, dass der religiöse Hintergrund auf die hier diskutierten Faktoren entscheidenden Einfluss hat.

Erinnern wir uns nun an die Analyse des Korans [vgl.  „Das Dschihadsystem, Kap. III. M., 21.01.2011] und der ihm zugrundeliegenden impliziten Normen, Werte und Aussagen; halten wir uns nochmals vor Augen, dass diese das Grundgerüst der islamischen Kultur darstellen, und dass in Gesellschaften, die auf ihnen beruhen, zumindest der Theorie nach unter anderem folgende Normen und Werte gelten müssten:

  • Die Fähigkeit, anderen Gewalt anzutun, gilt als Beweis für moralische Überlegenheit.
  • Gewaltanwendung hat demgemäß hohen Prestigewert.
  • Sofern der Gegner kein Muslim ist, sind Muslime zur Gruppensolidarität verpflichtet.
  • Nichtmuslimen gegenüber ist Gewalt als Machtdemonstration nicht nur erlaubt, sondern geboten.
  • Frauen und ihre Sexualität müssen von Männern kontrolliert werden.
  • Frauen, die sich nicht der Kontrolle unterwerfen, sind Freiwild: Die eigenen sind zu züchtigen, die fremden dürfen vergewaltigt werden.
  • Selbstkritik ist Schwäche, Kritik ist Sünde, wer logisch argumentiert, ist ein Häretiker, wahr kann nur sein, was mit dem Islam übereinstimmt, oder kurz: Bildung ist unislamisch.
  • Nichtmuslime dürfen ohne weiteres beraubt werden, und es ist nicht unmoralisch, ohne Gegenleistung von den Früchten ihrer Arbeit zu leben.

Dass dieses zunächst rein theoretisch postulierte islamische Einstellungssyndrom empirisch exakt mit dem Verhalten korrespondiert, das muslimische Gesellschaften speziell im Außenverhältnis gegenüber nichtmuslimischen in der gesamten islamischen Geschichte gezeigt haben, habe ich in meinem Beitrag „Wie Islamisierung funktioniert“ gezeigt. [Vgl. „Das Dschihadsystem, Kap. IV]

Ich spreche von einem „Syndrom“, um deutlich zu machen, dass wir es nicht mit einzelnen Werten und Normen zu tun haben, die sozusagen nur zufällig in islamischen Gesellschaften gleichzeitig auftreten, sondern dass sie miteinander zusammenhängen. In den Analysen des Korans und der historischen Islamisierungsprozesse habe ich gezeigt, dass der gemeinsame Fluchtpunkt dieser Normen und Werte der Gedanke des Djihad, also der Zerstörung aller nichtislamischen Religionen und hierzu aller nichtmuslimischen Gesellschaften ist.

Vergleichen wir nun jeden einzelnen der genannten Punkte mit den Ergebnissen von Pfeiffers Studie zur Jugendkriminalität, und lesen diese Studie unter diesem Gesichtspunkt, dann erkennen wir, dass genau dieses Syndrom unter Jugendlichen mit islamischem Hintergrund in Deutschland nach wie vor die Basis des handlungsleitenden Normensystems bildet.

Wer das unbedingt will, kann natürlich immer noch glauben und behaupten, diese Koinzidenz zwischen der von der Religion geforderten und der – historisch wie aktuell – tatsächlich beobachtbaren Mentalität sei rein zufälliger Natur. Er sollte sich dann nur nicht wundern, wenn dies nicht als „kritisches Hinterfragen“ akzeptiert wird, sondern zunehmend als bornierte Realitätsverweigerung gilt.

Hussein Obama

Barack Obama hat sich zum persischen Neujahrsfest in einer Videobotschaft an das iranische Volk gewandt. Man darf annehmen, dass die Perser die darin enthaltenen Komplimente über die Größe und Bedeutung ihres Landes geschmeichelt zur Kenntnis genommen haben: Nicht alle Perser sind Islamisten. Aber alle sind Nationalisten und sehr stolz auf ihr Land. Woraus man ihnen keinen Vorwurf machen darf.

Einen kurzfristigen Sympathieerfolg dürfte Obama mit seiner Ansprache beim Volk wohl erzielt haben. Auch bei den Mullahs. Dort allerdings aus anderen Gründen.

Ich habe vor einigen Wochen in dem Artikel „Der Mahdi und das Atomprogramm“ die apokalyptischen Komponenten des schiitischen Islam aufgezeigt und darauf aufmerksam gemacht, dass die iranische Führung möglicherweise unter dem Einfluss einer Ideologie handelt, wonach ein Atomkrieg die Wiederkehr des Zwölften Imam beschleunigen könnte.

Der ehemalige CIA-Agent im Iran Reza Kahlili hat dasselbe Thema aufgegriffen und stützt sich in seiner Analyse [und für alle Spezialisten, die sich fragen, was es wohl mit der geheimnisvollen gepunkteten Linie unter diesem Satz auf sich hat: Dies ist ein Link! Den kann man anklicken, dann kommt man zum englischsprachigen Original von Kahlilis Analyse, gez. M.] auf wesentlich konkretere Quellen, als sie mir zur Verfügung standen. Sein Text ist so brisant und beunruhigend, dass ich ihn unbedingt auf Deutsch zur Verfügung stellen wollte. Ich bitte die Leser, immer im Hinterkopf zu behalten, wie Obamas Friedensbotschaften bei den Mullahs ankommen müssen, wenn die sich an den Vorstellungen orientieren, um die es im folgenden Artikel geht:

Offener Brief an Präsident Obama über das Appeasement gegenüber Iran

Ein nuklear bewaffneter Iran unter Mullah-Herrschaft ist nahe. Seine Absichten nicht zu verstehen wird schlimme Konsequenzen haben

von Reza Kahlili

(„Reza Kahlili“ ist ein Pseudonym für einen ehemaligen CIA-Agenten mit Decknamen „Wally“, der zur Zeit in den USA lebt und an einem Buch über seine Erfahrungen als CIA-Agent in Irans Revolutionsgarden arbeitet.)

Drei Jahrzehnte nach der islamischen Revolution versteht der Westen noch immer weder die politische Struktur des Iran noch die dahinterstehende Mentalität. Diese Ignoranz gefährdet die Welt, weil die Verrückten, die den Iran mit eiserner Hand regieren, auf ein Armageddon eingeschworen sind.

Mehrere amerikanische Präsidenten haben die wahnwitzige Politik unterschätzt, die der Ayatollah Ruhollah Khomeini dem iranischen Volk ab 1979 aufgezwungen hat. Falls Barack Obama diese alptraumhafte Bedrohung nicht ernstnimmt, könnte Israel durchaus vernichtet werden – und diese Vernichtung könnte sich auf Europa und Amerika ausweiten.

Wir brauchen doch nur auf die Geschichte zu blicken, um die Torheit von Washingtons Versuch, Teheran zu beschwichtigen, klar zu erkennen.

Präsident Carter und sein Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, begannen Amerikas fehlgeleitete Politik gegenüber dem radikalen Islam, Carter, indem er Khomeini einen „Mann Gottes“ nannte, Brzezinski durch seinen Plan, militante Islamisten im Kampf gegen die Sowjetunion zu unterstützen. Unglücklicherweise setzte sich diese Politik des Verhandelns und der Hoffnung auf einen gemäßigten Führer im Iran, der die Türen für den Westen öffnen würde, unter Präsident Reagan fort.

Während ich mitten in der Nacht bei gedämmtem Licht verschlüsselte Nachrichten schrieb, mit denen ich die CIA über die terroristischen Aktivitäten und die Ausbreitung der Revolutionsgarden im Iran und anderswo im Nahen Osten informierte, traf sich die US-Regierung Mitte der achtziger Jahre vertraulich mit den Revolutionsgarden in Genf, Brüssel, Frankfurt und Mainz. Die Unterhändler der Garden bei diesen Treffe, enge Vertraute von Akbar Hashemi Rafsandjani, bekamen die Decknamen „the Engine“ und „the Relative“. Sie trafen sich mehrere Male mit US-Unterhändlern, darunter Oliver North. Die CIA unterstützte eine Reise für „the Relative“ nach Washington, wo man ihm auch das Weiße Haus zeigte.

Zu dieser Zeit wusste die CIA, dass das Kasernenattentat im Libanon, das 241 Amerikaner tötete, das Werk der Garden unter Rafsandjani war, der damals Parlamentspräsident war; von Ayatollah Khamenei, damals Präsident, und von Ayatollah Khomeini, dem obersten Führer. Die CIA war sich der Entführungen, Folterungen und Geiselmorde bewusst – etwa der Ermordung des CIA-Agenten William Buckley, der vom Islamischen Djihad exekutiert worden war – einer Tarnorganisation der Garden für ihr Treiben im Libanon. Ungeachtet Irans Betrug ging die Regierung auf eine lange Liste von Forderungen der Garden ein, die den Weg für verbesserte Beziehungen freimachen sollten.

Washingtons Anstrengungen ergaben die Freilassung von nur wenigen Geiseln, und im Gegenzug erhielten die Garden viele Schiffsladungen von amerikanischen Waffen, von denen einige in den Händen der Terrororganisation Hisbollah im Libanon endeten. Später wurden mehr Geiseln genommen und höhere Forderungen gestellt.

Kazem, mein damaliger Kommandeur bei den Garden, hatte mir gesagt: „Diese dummen Cowboys glauben, wir würden ihnen helfen, ihre Geiseln im Libanon freizubekommen und unsere Beziehungen zu ihnen verbessern. Sie geben uns Waffen, viele Waffen. Haj Agha Rafsandjani weiß, wie man mit diesen Bastarden spielt und sie melkt.“
Die Kurzsichtigkeit setzte sich fort, als Präsident George H.W. Bush [senior] die iranische Verwicklung in den Lockerbie-Anschlag ignorierte (von der ich der CIA berichtet hatte), als er mit Rafsandjani, dem damaligen Präsidenten, verhandelte, der bessere Beziehungen versprochen hatte. Auch dies schlug fehl, ebenso wie Präsident Clintons Verhandlungen mit Mohammed Khatami, dem nächsten Präsidenten. Clinton hatte Irans Verwicklung auf den Khobar-Tower-Anschlag in Saudi-Arabien ignoriert, und Khatami versprach mehr Kooperation, während er heimlich Teile für Irans Atomprogramm einkaufte.

Die Revolutionsgarden haben vor kurzem verschiedene seegestützte Bodenraketen getestet. Man muss fragen, wozu diese Tests gut sein sollen. Könnte es sein, dass sie es darauf abgesehen haben, Raketen gegen einen Feind weit entfernt vom Iran zu feuern, vielleicht von einem Schiff aus, das in der Nähe von dessen Küste operiert?

Mit Unterstützung Nordkoreas arbeiten die Garden an Langstreckenraketen, und zwar in einem Projekt, das durch ihr Weltraumprogramm getarnt ist. Andere Versuchsreihen zielen darauf ab, die Reichweite der Shahab-3-Raketen so zu erhöhen, dass sie nicht nur – wie bisher schon – Tel Aviv, Riad, amerikanische Stützpunkte im Irak und das Hauptquartier der Fünften Flotte in Bahrain erreichen können, sondern auch Europa. Die Garden haben nunmehr mehr als hundert Shahab-3 in ihren Arsenalen, während sie an der Entwicklung eines atomaren Sprengkopfs arbeiten. Gleichzeitig erhöhen die Iraner die Anzahl der Zentrifugen (über 5000 im November 2008) für die Anreicherung von Uran, während bereits genug spaltbares Material für den Bau einer Atombombe hergestellt worden ist.

Ein nuklear bewaffneter Iran unter der Verbrecherherrschaft der Mullahs ist nahe, möglicherweise eine Sache von Monaten, und jeder Irrtum über ihre Absichten würde schlimme Konsequenzen haben.

Verschiedene Hadithe (Äußerungen des Propheten Mohammed und seiner Nachfolger bzw. Nachkommen), die von islamischen Gelehrten zusammengestellt wurden, bilden die Ideologie der Radikalen, die fest ans Mahdaviat glauben. Dieser Glaube beherrscht momentan jeden Aspekt der iranischen Regierung, und ihre Mitglieder glauben, dass es ihre heilige Pflicht ist, die Wiederkehr des Mahdi, des Zwölften Imam der Schiiten vorzubereiten. Die Wiederkehr des Mahdi bedarf nur noch eines einzigen Zeichens, nachdem die im Folgenden genannten Ereignisse alle schon stattgefunden haben:

Die Machtergreifung eines Seyyed (eines Prophetennachkommen) in Fars, der Heimat des persischen Volkes, der die Flagge Allahs führt: Ayatollah Khomeini, ein Seyyed, kam durch die Revolution im Iran an die Macht und errichtete 1979 die islamische Republik.

Ein größerer Krieg zwischen Persern und Arabern, bei dem Gott beiden den Sieg verweigert: Zeit und Ort in diesem Hadith beziehen sich auf Iran und Irak in den achtziger Jahren. Keine Seite siegte.

Die Erstürmung der Ka’ba und das folgende Blutvergießen: 1987 ordnete Khomeini einen Zusammenstoß während der Pilgerfahrten nach Mekka an, um die Wiederkehr des Mahdi herbeizuführen. Ich hatte die CIA vorab informiert. Dieser blutige Zwischenfall (402 Tote , meist iranische Pilger), hatte große Ähnlichkeit mit dem Klima, das im einschlägigen Hadith beschrieben wird.

Ein Licht am Himmel, das den Feind im Namen Allahs schlägt: Der Hadith spricht von einem Ereignis, bei dem ein donnerndes Licht am Himmel die Feinde des Islam zum Lobe Allahs schlägt. Die Mullahs glauben, dass dieser Hadith von den Selbstmordanschlägen vom 11.September 2001 in den Vereinigten Staaten erzählt.

Die Invasion Afghanistans: Dieser Hadith nennt die Besetzung Afghanstans als Zeichen für die Wiederkehr des Mahdi.

Der Himmel über dem Irak wird rot von vergossenem Blut: Dieser Hadith berichtet von einem Krieg im Irak, in dem viele Männer, Frauen und Kinder von den „Ungläubigen“ getötet werden. Schiiten glauben, dass er sich auf die Besetzung des Irak durch die Vereinigten Staaten bezieht.

Wirtschaftlicher Zusammenbruch: Dieser Hadith enthüllt, dass vor dem Ende der Zeiten und der Wiederkehr des Mahdi die Welt schlimme Entbehrungen wird erleiden müssen. Die Menschen werden wirtschaftlich leiden und kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Der Handel wird zum Stillstand kommen. Zwietracht wird sich vervielfachen. Sowohl der Iran als auch Al-Qaida ziehen Ansehen aus der gegenwärtigen Krise. Al-Qaida nennt 9/11 den Beginn dieser Krise, Iran gewinnt Ansehen, weil es amerikanische Truppen im Irak bindet. Die Mullahs im Iran haben schon eine langfristige Einschätzung des Irakkrieges erarbeitet und berechnet, wie er die US-Wirtschaft schädigen wird.

Ein schwarzer Mann kommt im Westen an die Macht und befehligt die größte Armee der Welt: Dieser Hadith, der dem Prophetenvetter und -schwiegersohn Ali zugeschrieben wird, einer der meistverehrten Gestalten im schiitischen Islam, sagt: „Vor der Rückkehr des Mahdi wird ein großgewachsener schwarzer Mann den Westen und die größte Armee auf Erden beherrschen. Er wird ein ‚klares Zeichen‘ meines Sohnes Hussein ibn Ali [des dritten schiitischen Imams] tragen.“ Schiiten glauben, dass Barack Obama, dessen mittlerer Name „Hussein“ lautet, dieser Mann ist.

Und das letzte Zeichen vor dem Kommen des Mahdi:

Chaos, Hunger und Verwüstung werden die Erde ergreifen. Große Kriege mit dunklen Wolken (Atomkriege) werden die Erde verbrennen. Ein Drittel der Erdbevölkerung wird getötet werden und der Rest unter Hunger und Anarchie leiden: Die Mullahs halten es für ihre Pflicht, einen Atomkrieg herbeizuführen, der das letzte Zeichen erfüllen und die Wiederkehr des Mahdi ermöglichen soll. Es fällt dem Westen schwer, diese Ideologie zu verstehen oder einen solch lächerlichen Glauben in Erwägung zu ziehen. Wir müssen aber nur auf den 11.September zurückblicken und daran denken, warum sie taten, was sie taten. War es nur Hass auf das, wofür Amerika steht, oder was der Westen ihnen angetan hat? Oder war es Glaube – das Selbstopfer zum Ruhme des Islam?

Barack Obama und seine Regierung dürfen nicht auf eine Neuauflage der iranischen Taktik der widersprüchlichen Signale in Verhandlungen hereinfallen. Er muss verstehen, was keine der bisherigen Regierungen verstanden hat: Die Ideologie der Mullahs ist in einem fanatischen Glauben verwurzelt, und die Zeit wird knapp. Radikale Islamisten meinen es ernst mit ihrer Hingabe an ihre Sache. Ich weiß es. Ich war jahrelang in ihren Höhlen mit ihnen zusammen.

„Kämpft gegen die Ungläubigen und tötet sie, bis die Verführung aufgehört hat und der Glaube an Allah allgemein ist.“ (Koran 2,192)

[Weitere Artikel zum Thema „Iran“ in diesem Blog]

Drei Blinde und ein Elefant

Monalisa hat in einem Kommentar zu „Viele Arten zu töten“ im Zusammenhang mit der fortschreitenden Auflösung der deutschen Nation und der schleichenden Islamisierung unseres Landes einige Fragen aufgeworfen:

Wo ist denn die bürgerliche Mitte, die sich gegen sowas wehren sollte? Ist sie bereits so zerrieben?

Das islamkritische Spektrum scheint sich, auch in meinen Augen, zu radikalisieren und in feindliche Lager zu zerfallen. (…)

Was tun, wen wählen? Diese Fragen stellen sich immer drängender.

Die endgültige Antwort und Lösung für Alles habe ich natürlich auch nicht. Aber einige Gesichtspunkte sind mir wichtig:

Was die bürgerliche Mitte angeht, so tendiere ich zu der Auffassung, dass es die nicht mehr gibt. Was sich „bürgerliche Mitte“ nennt, hat die wesentlichen Grundlagen der linken Theorie einfach geschluckt. Das ist insofern kein Wunder, als die Medien und die Universitäten, also genau die Institutionen, deren Personal früher „Bildungsbürgertum“ hieß, von den Achtundsechzigern als erstes und mit durchschlagendem Erfolg angegriffen wurden. Genau die Orte, wo das gesellschaftliche Selbstverständnis definiert, also sozusagen die Mitte erst gemacht wird, sind in der Hand der Linken.

Im Rückblick würde ich sagen, dass das Bürgertum die Ära Kohl als eine Art Kollektivkohl völlig verpennt hat:

Erstens war die CDU so ängstlich darauf bedacht, die „Mitte“ zu sein und nicht als „konservativ“ oder gar „rechts“ wahrgenommen zu werden, dass es der Linken überlassen blieb, den Begriff „rechts“ nach Belieben umzudeuten. Das Ergebnis konnte in jener Umfrage der „Zeit“ besichtigt werden, in der sich nur 11 Prozent als „rechts“ einstuften (aber 34 Prozent als „links“). Die demokratische Rechte hat mit der ängstlichen Behauptung der „Mitte“ ein Eigentor geschossen, von dem sie sich lange nicht erholen wird.

Zweitens war man die ganzen achtziger und neunziger Jahre hindurch damit zufrieden, eine Meinungsführerschaft gegen den Sozialismus als Wirtschafts-System zu behaupten. Dass das Programm der Linken nicht der Sozialismus ist – das ist bloß eine der vielen Fahnen, die sie nach Bedarf wechselt -, sondern die Verflüssigung gesellschaftlicher Strukturen, die Auflösung von Bindungen, die Einebnung von Unterschieden und Unterscheidungen aller Art, das hätte den Konservativen schon in den neunziger Jahren auffallen müssen. Die meisten „Bürgerlichen“ haben es bis heute nicht begriffen.

Deswegen bin ich auch etwas ungeduldig mit Leuten, die heute noch den Liberalismus predigen und darunter vor allem die Verteidigung der Marktwirtschaft verstehen. Im Sinne der Strukturauflösung ist Marktwirtschaft, noch dazu globalisierte Marktwirtschaft etwas, das die Linken nur anstreben können; sie können sich dabei sogar auf Marx berufen, der die progressive Rolle des Kapitalismus (eben wegen der damit verbundenen Strukturauflösung) immer betont hat.

Nein, es gibt keine bürgerliche Mitte. Es gibt einen riesigen linken Brei, zu dem auch ein erheblicher Teil der Unionsparteien zählt. Es gibt am Rande der Gesellschaft eine Subkultur von Neonazis. Und es gibt dazwischen eine demokratische Rechte, die so klein ist, dass sie – nun, ich will nicht sagen in einer Telefonzelle, aber doch in einem mittleren Ballsaal Platz hätte. Was es sonst an konservativem Potenzial gibt, ist so verunsichert wie jene katholischen Bischöfe, die sich in der Piusaffäre nicht etwa hinter den Papst gestellt, sondern sich geradezu für ihn entschuldigt haben. (Auf sämtlichen Hühnerhöfen der Republik zusammen gibt es nicht so viele Hähne, wie für diesen jämmerlichen Haufen von winselnden Schweinepriestern hätten krähen müssen!)

Was das islamkritische Spektrum angeht, so teile ich Monalisas Diagnose, dass es in feindliche Lager zerfällt. Das Problem besteht im Kern darin, dass Islamkritiker dem Djihad so gegenüberstehen wie jene drei Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollten:

Der erste kriegt den Rüssel zu fassen und sagt: „Eine Schlange“.

Der zweite ertastet den Rumpf und sagt: „Ein Berg“.

Der dritte greift nach dem Schwanz und sagt: „Ein Pinsel.“

Und jeder hält die anderen beiden für Idioten. Auf den Djihad bezogen heißt das: Der eine hält ihn für einen religiösen Glaubensartikel, der zweite für eine politische Ideologie, der dritte für ein kulturelles Phänomen (und ein vierter für ein psychologisches Problem; wieder andere sehen die ethnische , die kriminalistische oder sonst eine Dimension, glauben, damit das Gesamtproblem erfasst zu haben und gucken nicht mehr nach links oder rechts.)

Da gibt es zum Beispiel Leute, die gegen den Islam sind, weil sie überhaupt gegen jede Religion sind (z.B. „Brights“), und die nicht auf die Idee kommen, dass es ein grundlegender Unterschied sein könnte, ob eine Religion gebietet, Religionskritikern den Kopf abzuschneiden oder nicht.

Es gibt Kräfte, die FPÖ oder die Pro-Parteien zum Beispiel, die den Islam hier bekämpfen, aber finden, er solle in islamischen Ländern ruhig blühen und gedeihen (und wenn Israel dabei draufgeht, sei das ja nicht unser Problem…).

Es gibt Menschen, die den Islam bloß in Gestalt des Islamismus bekämpfen, und zwar dadurch, dass sie die Demokratie im Nahen Osten verbreiten wollen (dass sie bei uns vor die Hunde geht, merken sie nicht, weil sie ja „radikal zwischen Islam und Islamismus unterscheiden“ und den Vormarsch des Islam daher nicht als Bedrohung ernstnehmen).

Es gibt Freunde Israels, die den Kampf gegen die muslimische Einwanderung nach Europa für ein faschistisches Anliegen halten. (Preisfrage: Wie lange hält sich Israel, wenn Europa den Moslems in die Hände gefallen ist?).

Es gibt Riesenstaatsmänner wie unseren Innenminister, die den Terrorismus bekämpfen wollen, aber um Gottes willen nicht den Islam, weil der ja „zur europäischen Kultur gehört“, und die sich dann überhaupt nicht erklären können, warum Moscheen sich als Kaderschmieden für Terroristen entpuppen. Und so weiter.

Zwar ist den meisten durchaus klar, dass der Islam nicht eine Religion jener Sorte ist, die man ohne weiteres als Privatsache behandeln könnte; es hat sich doch herumgesprochen, dass der Islam beansprucht, ein alle Lebensbereiche umfassendes und durchdringendes System zu sein. Welchen Konsequenzen sich aber aus diesem theoretischen Wissen ergeben, ist von den Wenigsten durchdekliniert worden.

Praktisch alle Islamkritiker konzentrieren sich auf ihr jeweiliges Steckenpferd, und bekämpfen den Djihad, weil und sofern er dieses jeweilige Steckenpferd gefährdet: von links nach rechts in unvollständiger Aufzählung Frauenrechte, Schwulenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Demokratie, innere Sicherheit, äußere Sicherheit, Souveränität des Nationalstaats, ethnische Integrität der Völker Europas.

Dass ein und derselbe Angreifer aufgrund ein und derselben Ideologie ein und denselben Kampf gegen all das führt – nun, vielleicht weiß man das abstrakt. Viele wissen es nicht. Und noch mehr wissen nicht, dass diese Werte, die da angegriffen werden, miteinander zusammenhängen.

Allzu viele im Westen glauben, den Demos der Demokratie von der Nation des Nationalstaats trennen zu können; die Nation als der Gesamtheit der Staatsbürger vom Volk als der Gesamtheit der (- wirklichen, gedachten oder eingebildeten – kulturellen, sprachlichen, historischen, genetischen, wertbezogenen) Gemeinsamkeiten, die das konstituieren, was man ein Volk nennt; das Volk wiederum von den einzelnen Menschen, aus denen es besteht. Politische Aktivisten sind in aller Regel Menschen, die ein oder zwei dieser Begriffe künstlich von den anderen trennen.

Überhaupt gibt es eine Tendenz des westlichen Denkens, die nur die Analyse, aber nicht die Synthese zulässt. Wir unterscheiden zum Beispiel selbstverständlich zwischen einer Gemeinschaft von Menschen einerseits und den Prinzipien, auf denen sie basiert andererseits. Wir unterscheiden „islamisch“ als Bezeichnung religiöser Prinzipien von „muslimisch“ als Bezugnahme auf eine Gruppe von Menschen. Die Türkei ist ein muslimischer Staat, aber ob ihres Säkularismus kein islamischer, wie es etwa der Iran ist. Das ist eine sehr sinnvolle und fruchtbare Unterscheidung, aber man muss sich bewusst sein, dass man sie trifft! Es handelt sich um eine Besonderheit westlichen Denkens, die der islamischen Kultur völlig fremd ist.

Es gibt zum Beispiel keine abstrakte islamische Ethik (die man also als Nichtmuslim ebensogut befolgen könnte), weil der zentrale Punkt dieser Ethik die Solidarität der Muslime untereinander und die Verbreitung des Islam ist (siehe „Der medinensische Koran“). Und wenn der Einfluss von Muslimen in der Gesellschaft steigt, dann wächst automatisch auch der Einfluss des Islam (nicht weil ich das sage, sondern weil die Djihadstrategen selber es sagen: Ich verweise auf meinen Artikel „Ein aufschlussreiches Interview“).

Das sind Gedanken, die für uns schwer zu begreifen sind, weil wir das Leben in einer funktional differenzierten Gesellschaft gewöhnt sind und unsere Begriffswelt daran angepasst haben:

Da haben Ehrenmorde nichts mit der „Religion“ zu tun, sondern mit der „Kultur“. Terrorismus hat auch nichts mit der „Religion“ zu tun, sondern mit der „Politik“. Die allmählich stattfindende Vertreibung von Deutschen aus wachsenden Teilen unserer Großstädte hat nichts mit der „Religion“ zu tun, sondern mit „ethnischen Konflikten“. Dass Musliminnen keine „Ungläubigen“ heiraten dürfen, hat nichts mit der „Religion“ zu tun, sondern mit der „Moral“.

Der Punkt ist aber der, dass in islamischen Ländern die funktionale Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Teilsysteme bestenfalls in den Kinderschuhen steckt. Der Islam ist dort, auch in den „säkularistischen“ Ländern ganz selbstverständlich der Maßstab, an dem Politik, Kultur, Moral, ethnische Zugehörigkeit sich messen lassen müssen, selbstverständlich auch Recht, Wissenschaft, Bildung.

Weil der Islam als Klammer wirksam ist, kann er sich Binnendifferenzierungen leisten. Das beliebte Argument „Mein Dönerverkäufer geht nie in die Moschee, was hat der mit dem Islam zu tun?“ zeugt nur von der völligen Ignoranz gegenüber dem Funktionieren islamischer Gemeinschaften. Muslime müssen nicht fromm sein, sie müssen die Sache des Islam voranbringen! Dann kann auch ein Atheist und Verbrecher wie Saddam Hussein zum Kalifen der Muslime ausgerufen werden, und muslimische Afrikaner, die aus ganz unreligiösen Gründen nach Europa wollen und auf dem Weg dorthin im Mittelmeer ertrinken, als Märtyrer für den Islam gefeiert werden.

Jeder Schachspieler weiß, dass eine Stellung ein dynamisches Ganzes ist, das von jeder Figur auf jedem Feld beeinflusst wird. Den Djihad versteht man am besten, wenn man ihn sich als eine hochkomplexe (weil auf einem Brett mit mehr als zwei Dimensionen ausgetragene) Schachpartie vorstellt, wobei wir Westler wie Dummköpfe aussehen, die ein bloß zweidimensionales Brett sehen und uns wundern, wenn plötzlich gegnerische Figuren wie aus dem Nichts auftauchen.

Wenn wir uns das Brett dreidimensional vorstellen, bestehend aus mehreren zweidimensionalen Brettern übereinander, zwischen denen die Figuren wechseln können (nur unsere natürlich nicht, weil wir keine Ahnung davon haben, dass auf den verschiedenen Ebenen ein und dieselbe Partie gespielt wird), dann kann es zum Beipiel sein, dass wir auf den Ebenen „Terrorismus“, „Rechtsstaat“, „Publizistik“, „politische Machtpositionen“ kräftig dagegengehalten und der Gegner dort nicht vorwärtskommt, wohl aber auf den Ebenen „Demographie“ und „Alltagskultur“. Die dort erzielten Positionsvorteile kann er dann auf den anderen Ebenen in taktische Gewinne ummünzen, die dort zu einer Positionsverbesserung führen und so weiter.

Keiner von uns kann, muss oder sollte auf allen Brettebenen zu spielen versuchen, das tut die Gegenseite nämlich auch nicht: Bin Laden trägt nicht zur demographischen Unterwanderung bei, ein türkischer Jung-Schläger nicht zur islamischen Frömmigkeit, ein Hassprediger nichts zur „Täuschung der Ungläubigen“, ein scheinintegrierter Vorzeigetürke nicht zum Terrorismus. Das ist auch nicht erforderlich, damit sie für den Djihad nützlich sind. (Sie müssen im Einzelfall nicht einmal wissen, dass sie das sind.)

Die spucken einander aber auch nicht in die Suppe. Natürlich gibt es auch dort Meinungsverschiedenheiten, aber die innerislamische Solidarität (die natürlich nur so lange hält, wie es gegen die „Ungläubigen“ geht) verhindert allemal, dass man vor lauter Sektiererei dem Anderen das Auge aushackt.

Dasselbe kann die islamkritische Szene weiß Gott nicht von sich behaupten. Es gibt nur eine einzige Ausnahme, jedenfalls bei den wichtigeren Instanzen: Das ist der vielgescholtene Blog „Politically incorrect“, der sich von dem grassierenden Distanzierungswahnsinn weitgehend fernhält und von dem Prinzip „Im Zweifel für die Toleranz“ ausgeht. Mag ja sein, dass dabei auch manches toleriert wird, was man vielleicht nicht tolerieren sollte, aber der dadurch angerichtete Schaden ist allemal geringer als wenn jeder auf seiner ideologischen Reiheit beharrt.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wir stehen vor der Wahl, ob wir uns wie die besagten Blinden so lange um die Deutungshoheit prügeln wollen, bis der Elefant uns zertrampelt, oder ob wir versuchen, unsere Erfahrungen zusammenzufügen, um ein realistisches Bild von der Lage zu bekommen und entsprechend zu handeln.

Wer in der gegebenen Lage nicht bereit ist, heilige Kühe zu schlachten, verdient nichts Besseres, als am Ende selber geschlachtet zu werden!

Schulljung…

… ist nicht etwa der niederrheinische Dialektausdruck für „Schuljunge“, sondern diejenige Form des Wortes „Entschuldigung“, die von jugendlichen Rabauken gewählt wird, wenn sie mangels Verstandes eigentlich gar nicht einsehen, wofür sie sich entschuldigen sollen, und es deshalb als Zumutung empfinden, wenn man sie dazu auffordert.

In seriöseren Kreisen sagt man natürlich nicht „Schulljung“, sondern greift zu Floskeln wie:

„Ich bedaure zutiefst, dass Gefühle – insbesondere jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger – verletzt wurden“, sagte der Duisburger Polizeipräsident Rolf Cebin am Dienstag. Das Entfernen der Fahnen aus einem Duisburger Wohnhaus sei „aus heutiger Sicht die falsche Entscheidung gewesen“. Die Situation sei „sehr aufgeheizt“ gewesen und die Beamten hätten „Schaden von den Beteiligten“ nehmen wollen. Der Polizeipräsident betonte: „Nach allem, was ich heute weiß, hätte ich die Situation anders gelöst, um eine Eskalation zu vermeiden. Die öffentliche Empörung verstehe ich.“

Dieses Zitat aus „Focus online“ – leider habe ich nirgendwo den zusammenhängenden Originalwortlaut finden können – verdient eine ausführliche Würdigung.

„Ich bedaure…“ ist etwas völlig anderes als „Ich bitte um Verzeihung“. „Bedauern“ kann ich auch, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist; ein Schuldeingeständnis ist das nicht und eine Bitte um Entschuldigung auch nicht. Weswegen wir die überall verbreitete Schlagzeile „Duisburger Polizeipräsident bittet um Entschuldigung“ getrost als Zeitungsente abtun können.

„… dass Gefühle … verletzt wurden„: Das ist genau die Art von Kindergartensprech, die ich erst vor einigen Tagen ausgiebig kritisiert habe. Ich habe großen Respekt vor dem Beruf des Erziehers, und selbstverständlich verstehe ich, dass man Kindern, namentlich solchen im Vorschulalter, beibringen muss, dass nicht alles ausgesprochen werden sollte, was die Gefühle des Gegenübers verletzen könnte. Als Erwachsener sollte man aber gelernt haben, dass die Verletzung von Gefühlen sich schon im privaten Bereich schwer und im öffentlichen Raum überhaupt nicht vermeiden lässt. Die Verletzung von Gefühlen ist das Letzte, wofür die deutsche Polizei sich zu entschuldigen hätte.

Was der Duisburger Polizeipräsident offensichtlich nicht begreift, ist, dass seine Beamten nicht irgendwelche Gefühle, sondern Recht und Verfassung verletzt haben, dass sie sich zu Komplizen von Kriminellen, Terroristen und Verfassungsfeinden gemacht haben, dass sie aktiv geholfen haben, einen rechtsfreien Raum zu schaffen!

Aber freilich: Was ist in der Bundesrepublik Disneyland schon die Suspendierung der Verfassung, verglichen mit der Verletzung von Gefühlen?!

„… insbesondere jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger …“ – bilde ich mir das ein, oder sind jüdische Bürger (im Unterschied zu Mitbürgern) in diesem Weltbild tatsächlich nicht vorgesehen? Wie dem auch sei: Für Herrn Cebin muss man wohl Jude sein, um Israel zu unterstützen – was im Umkehrschluss heißt, dass ihm andere Gründe dafür nicht einfallen. Und in den Genuss einer Entschuldigung – oder vielmehr Schein-Entschuldigung – des Polizeipräsidenten kommen auch die nicht etwa deshalb, weil die Polizei ihr Fehlverhalten einsähe, sondern weil die Political Correctness es erfordert, gegenüber „jüdischen Mitbürgern“ so etwas wie eine Entschuldigung wenigstens vorzutäuschen (und ihnen im stillen Kämmerlein einen Vorwurf daraus zu machen). 

„… aus heutiger Sicht die falsche Entscheidung…“ Was ist denn der Unterschied zwischen der „heutigen“ und der damaligen Sicht? Der Unterschied ist, dass die Öffentlichkeit sich empört.  „Aus heutiger Sicht“ bedeutet also: „Ich entschuldige mich zwar so lala, aber nur unter dem Druck der öffentlichen Meinung.“ Oder auch : „Schulljung“. 

 „… hätte ich die Situation anders gelöst …“ Ganz nebenbei wird den kleinen Schupos vor Ort, die letztlich nur das umsetzen, was Politik und Polizeiführung, also Leute wie Cebin, ihnen vormachen, der Schwarze Peter zugeschoben: Er, der Polizeipräsident, hätte die Situation natürlich gaaanz anders gelöst.

„…um eine Eskalation zu vermeiden…“ Wieder fühlt man sich an das Babyblabla erinnert, dass aus dem Fernseher tropft, sobald vom Gazastreifen die Rede ist. So, wie es auch dort nicht um die Zerschlagung einer Terrororganisation geht, sondern um ein „Ende der Gewalt“ (Ich verweise nochmals auf meinen Artikel „Phrasenschweine oder: Die Sprache des Kindergartens“), so geht es auch im Inland nicht darum, Recht und Ordnung zu schützen und damit die Freiheit jedes Bürgers zu verteidigen, sondern „eine Eskalation zu vermeiden“.

Nach dem Motto: „Wer freiwillig die Beine breit macht, wird nicht vergewaltigt“!

„Die öffentliche Empörung verstehe ich.“ Natürlich versteht er in Wirklichkeit gar nichts, aber selbst wenn er die Empörung verstünde, dies die Botschaft, teilte er sie nicht.

Ich sage es noch einmal, weil man es nicht oft genug sagen kann:

Ein Staat, der nicht in der Lage ist, das von ihm selbst gesetzte Recht durchzusetzen, der seinen Bürgern keine Sicherheitsgarantie gibt, sie vielmehr der Willkür privater Gewalttäter ausliefert, ist nicht nur kein Rechtsstaat, sondern überhaupt kein Staat.

Wir wussten schon lange, dass es Menschen gibt, die die Staatsauflösung zu Ideologie erhoben haben. Wenn der Staat selbst aber eine solche Ideologie vertritt und dabei Grundbegriffe der Rechtsstaatlichkeit („Verhältnismäßigkeit“) in ihr Gegenteil verkehrt, und wenn diese Ideologie, wie wir gesehen haben, mit den höchsten Polizeirängen schon den Kern des Staatsapparates verseucht hat, dann reicht die Krise des demokratischen Gemeinwesens weitaus tiefer, als ich mir selbst in meinen Alpträumen hätte vorstellen können. Das bedeutet dann nämlich, dass selbst ein sofortiges Umsteuern der Politik hin zu den Prinzipien der wehrhaften Demokratie möglicherweise vom Polizeiapparat sabotiert würde.

Islamisierung: Die Herrschaft des grünen Pöbels

Neue Rhein Zeitung, 12. Januar 2009:

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den Verlauf der Duisburger Demonstration gegen den israelischen Militäreinsatz hart kritisiert. (…) ‚…offensichtlich bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter das Maß der Meinungsfreiheit in Deutschland‘, sagt der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, der NRZ. Hintergrund: Auf dem Marsch zum Kundgebungsort in der Innenstadt hatten Teilnehmer ein Haus unter anderem mit Steinen attackiert, in dessem dritten Obergeschoss gut sichtbar eine israelische Fahne im Fenster hing. Pressefotos und ein Video im Internetportal ‚Youtube‘ belegen, dass Polizisten die Fahne abhingen, worauf die Demo-Teilnehmer mit Rufen wie ‚Gott ist groß‘ ihre Befriedigung über die Polizei-Aktion zum Ausdruck brachten.

(…)

Der Sprecher der Duisburger Polizei, Ramon van der Maat, verteidigte auf NRZ-Anfrage das Vorgehen der Polizei und machte den Besitzern der Wohnung den Vorwurf, sie hätten ’nur provozieren‘ wollen. ‚Bevor mir eine eigentlich friedliche Demonstration entgleitet, muss ich in solchen Fällen handeln.‘ Wer die muslimischen Mitbürger kenne, wüsste, dass sie emotional oft schnell in Fahrt gerieten. ‚Da müssen Sie als Polizeiführer sehr schnell entscheiden, und hier wurde der richtige Weg gewählt.‘

Das Handeln der Polizei sah dann konkret so aus, dass Beamten die Tür der betreffenden Wohnung eintraten, ‚da die Besitzer nicht anzutreffen waren‘, so van der Maat. Anschließend wurde die Fahne entfernt, Augenzeugen sprachen davon, sie sei regelrecht heruntergerissen worden. Für den Polizeisprecher hat die Polizei die ‚Verhältnismäßigkeit‘ gewahrt. (…)“

[Der ursprünglich hier gesetzte Verweis ist nicht mehr gültig.]

Der Vorgang selbst bedarf – zumindest aus meinem Munde – keiner ausführlichen Kommentierung. Der deutsche Staat stellt die Rechte seiner Bürger zur Disposition des Pöbels. Die Grenzen der Meinungsfreiheit werden nicht mehr vom Grundgesetz gezogen, sondern vom Mob. (Wer es ausführlicher gewürdigt haben möchte, dem lege ich meinen Artikel „Der kalte Staatsstreich“ ans Herz. Wärmstens. Insbesondere die fettgedruckte Schlusspassage empfehle ich Eurer besonderen Aufmerksamkeit.)

Frappierend ist allerdings der Umstand, dass die zutreffende Aussage

Offensichtlich bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter das Maß der Meinungsfreiheit in Deutschland“

ausgerechnet von dem sonst geistig dauerüberforderten Generalsekretär des Zentralrats der Juden stammt. Falsch an diesem Statement ist einzig das Wörtchen „jetzt“ („…bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter…“), als wenn dieser Zustand nicht schon seit geraumer Zeit bestünde.

Offensichtlich wurde er spätestens, als der rote Mob den Anti-Islamisierungkongress in Köln gewaltsam verhinderte, und zwar unter wohlwollender Duldung der Polizei. Und des Zentralrats der Juden in Deutschland. Dessen ehrwürdige Vorsitzende, die damit bewies, dass Alter vor Torheit nicht schützt, fand es damals nämlich

unglaublich, dass in der heutigen Zeit die braune Brut [gemeint waren die Organisatoren des Kongresses, M.] die Möglichkeit hat, das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft und Religion zu stören“,

womit sie die Suspendierung der Meinungsfreiheit gleichsam koscher stempelte.

Hoffen wir, dass die Vorgänge von Duisburg (oder auch weniger spektakuläre wie dieser hier) wenigstens den einen Vorteil haben, bei den Verantwortlichen des Zentralrats einen Denkprozess anzustoßen, und hoffen wir, dass dieser Prozess noch vor dem Jüngsten Gericht – und tunlichst auch, bevor in Deutschland die Scharia eingeführt wird – zu den Erkenntnissen führt,

– dass die Bürgerrechte auch von Juden durch das Grundgesetz geschützt werden, nicht durch Political Correctness, sprich durch linken und islamischen Meinungsterror,

– dass sie am besten bei einem Rechtsstaat aufgehoben sind, der bereit ist, dieser Rechte gegebenenfalls auch mit Gewalt zu schützen,

– dass es selbstmörderisch ist, die schleichende Selbstauslöschung dieses demokratischen Rechtsstaates zu dulden,

– dass die Islamisierung unseres Landes, das heißt das Zurückweichen der Gesellschaft vor den Machtansprüchen einer totalitären Religion in vollem Gange ist,

– und dass dieser Prozess, wenn er nicht gestoppt wird, enden wird wie alle historischen Islamisierungsprozesse: nämlich damit, dass Juden und Christen gleichermaßen auf den Status entrechteter Untermenschen gedrückt werden!

Pizza für den Sieg!

Als ich vor ein paar Wochen den Artikel „Strategien des Gegendjihad“ schrieb, hatte ich eines der wichtigsten Elemente einer solchen Strategie glatt zu erwähnen vergessen, nämlich die Unterstützung Israels als desjenigen Staates der westlichen Welt, der am stärksten unter Druck steht, und der zugleich erfreulicherweise derjenige ist, der am wenigsten Bereitschaft zeigt, diesem Druck nachzugeben.

Wie aber unterstützt man einen Staat, der sich im allgemeinen ganz gut selber zu helfen weiß? Verbale Solidarität ist ja schön und gut, aber gibt es nicht irgendetwas Handfesteres? Lila gibt in ihrem Blog die Antwort, und diese Antwort leuchtet mir unmittelbar ein, erstens, weil ich selber ziemlich verfressen bin, zweitens, weil Liebe immer durch den Magen geht.

Ich erinnere mich deutlich an meine Bundeswehrzeit und daran, dass die Verpflegung zu meinem tiefen Verdruss nach Qualität und Quantität zu wünschen übrig ließ. Mit welchen Speisen die israelische Armee verköstigt wird, entzieht sich meiner Kenntnis; aber wenn an dem Spruch „Je besser die Armee, desto schlechter das Essen“ auch nur ein Quentchen Wahrheit ist, dann muss es ein unaussprechlicher Fraß sein.

Wie dem auch sei, liebe Leser: Springt in Eure Spendierhosen und schickt den Soldaten der IDF Liebesgrüße in Gestalt von Pizza und Cola! Kriegsentscheidend wird es nicht sein, aber dass es die Moral der Truppe hebt, davon bin ich überzeugt!

Wie man das macht – es ist wirklich ganz einfach -, steht auf der Homepage von PizzaIDF.org.

Strategien des Gegendjihad

Manchmal könnte man glauben, dass niemand so sehr an die unwiderstehliche Macht des islamischen Djihad glaubt wie seine schärfsten Kritiker und Feinde. Man kann sicher nicht leugnen, dass der Islam seit den Tagen Mohammeds mit großem Erfolg nichtmuslimische Gesellschaften zerstört hat, und wir haben nicht die geringste Garantie, dass es unserer eigenen nicht genauso geht.

Trotzdem beruht der Erfolg des Islam auf identifizierbaren Faktoren, und entsprechend kann der Gegendjihad an diesen Faktoren ansetzen.

Zunächst sollte man sich von der gerade in Deutschland tradierten Fixierung auf den Staat lösen und sich nicht von der Vorstellung ins Bockshorn jagen lassen, solange die Politiker nichts unternähmen, sei jede Strategie zum Scheitern verurteilt. Der Staat ist ein wichtiger Akteur, aber nur einer von vielen. Die entscheidenden Kämpfe finden unterhalb und außerhalb des Staates statt, auf den verschiedenen Ebenen der Gesellschaft. Zu einem gewissen Teil findet der Staat die Ergebnisse dieser Kämpfe nur vor und richtet sich danach.

Die zweite Prämisse, die man sich aus dem Kopf schlagen sollte, ist die, dass es die eine richtige Strategie, den einen Hebel, den einen Ansatzpunkt gebe, und dass alle, die nicht an einer strategischen Schlüsselstelle (in der Politik, den Medien, den Kirchen etc.) sitzen, deshalb zum Nichtstun verurteilt seien.

Um eine erfolgversprechende Gegendjihadstrategie zu erarbeiten, muss man sich als erstes vergegenwärtigen, wie der Djihad, wie Islamisierungsprozesse unter den heutigen Umständen funktionieren:

Was es im Islam bekanntlich nicht gibt, ist eine hierarchische Organisation, an deren Spitze Strategien ausgeheckt werden, die dann nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam an die Basis zur Umsetzung weitergereicht werden. Islamisierungsstrategien kommen ohne ein Superhirn aus, auch ohne eine Kurie.

Oh, es gibt auf der Gegenseite, zum Beipiel bei den Muslimbrüdern, höchst ausgeschlafene Strategen. Die brauchen aber nicht viel mehr zu tun als ein wenig zu koordinieren und zu organisieren. Ihre Strategien basieren darauf, dass eineinhalb Milliarden Muslime ein ganz bestimmtes Werte- und Normensystem, ganz bestimmte Denk- und Verhaltensmuster von Kindheit an verinnerlicht haben, und dies zum Teil nicht einmal als explizit religiöse Normen, sondern als kulturelle Selbstverständlichkeiten, die sich jahrhundertelang bewährt und unter anderem dazu geführt haben, dass die früheren Kerngebiete des Christentums in Nordafrika, Kleinasien und dem Nahen Osten heute fast durchgehend muslimisch sind. Die christlichen Enklaven, die es bis zum frühen zwanzigsten Jahrhundert noch gab, befinden sich heute im rapiden Niedergang, und es spricht wenig dafür, dass dieser sich noch aufhalten lässt.

Diese Verankerung des Djihad in den gesellschaftlichen Tiefenstrukturen ist zugleich eine Stärke wie eine Schwäche des Islam. Eine Stärke, weil sie die Koordination riesiger Massen von Menschen ohne zentrales Kommando ermöglicht, ja sogar ohne dass diese Menschen sich auch nur bewusst sein müssten, dass sie Djihad treiben. Eine Schwäche, weil dadurch die Lernfähigkeit des Systems „Islam“ drastisch beschränkt wird. Ungeachtet der oft bemerkenswerten taktischen Flexibilität einzelner Akteure ist die Mentalität der muslimischen Massen in der Regel alles andere als flexibel, ist die Anzahl der strategischen Grundmuster, über einen Zeitraum von nahezu anderthalb Jahrtausenden betrachtet, doch ziemlich begrenzt, ist der Djihad somit berechenbar. Entsprechend leicht sollte es sein, Gegenstrategien zu entwickeln.

Hier ist nicht der Platz, das Thema in seiner gesamten Komplexität zu beschreiben. Dazu bedürfte es eines Buches, und an einem solchen schreibe ich bekanntlich schon. Hier geht es lediglich darum, ein paar grundsätzliche Gedanken zusammenzustellen, aus denen Jeder sich wie aus einem Werkzeugkasten bedienen kann. (Die Gedanken, die ich in den Themenanalysen zum mekkanischen und medinensischen Koran und zum Interview von Amr Khaled entwickelt habe, setze ich dabei als bekannt voraus).

Der Djihad operiert traditionell auf drei miteinander in Wechselwirkung stehenden Ebenen:

  • Politik
  • Demographie
  • Alltagskultur

Islamische Eroberungen werden von Muslimen „Futuhat“ genannt. Das bedeutet so viel wie „Öffnungen“. (Verwandt ist damit übrigens das Wort „Fatih“ – Eroberer. Wer gerade nichts Besseres zu tun hat, kann vielleicht einmal recherchieren, wieviele „Fatih“-Moscheen es in Deutschland gibt.) Das ist nicht einfach ein Euphemismus (nach Art von „brüderliche Hilfe“ als Umschreibung für „Einmarsch“), sondern deutet an, dass die Erringung der politischen Herrschaft für Muslime nur der erste Schritt zur Islamisierung einer unterworfenen Gesellschaft ist, allerdings ein besonders wichtiger.

Anders als der mittelalterliche ist der heutige Islam zur militärischen Eroberung westlicher Länder nicht mehr imstande; er ist daher darauf verwiesen, die strukturellen Schwächen demokratischer Systeme für sich auszubeuten. Eine dieser Schwächen ist die Anfälligkeit für organisierte Unterwanderung. Gut organisierte, strategisch operierende Minderheiten, die einer nicht organisierten Mehrheit gegenüberstehen, haben gute Aussichten, sich strategische Schlüsselpositionen zu erarbeiten. (Unter Politikwissenschaftlern ist es schon lange ein Gemeinplatz, dass Interessen in der Regel umso schwerer durchsetzbar sind, je weiter sie verbreitet, und umso leichter, je besser sie organisiert sind.) Die Djihadstrategen brauchen lediglich ihre Machtbasis zu pflegen, also zu verhindern, dass die islamische Umma in westlichen Ländern zerbröselt und sich integriert.

Die Kunst des modernen Djihad besteht mithin darin, zwischen der muslimischen Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft eine Spannung aufrechtzuerhalten, die stark genug ist, die muslimische asabiyya – arab.: den Gruppengeist, das Zusammengehörigkeitsgefühl – zu stabilisieren, aber nicht so stark, die „Asabiyya“ der Mehrheitsgesellschaft gegen den Islam zu mobilisieren, jedenfalls nicht, solange der Islam in der schwächeren Position ist. Zugleich müssen die Djihadisten ihre Glaubensbrüder dazu bringen, sich der politischen Bürgerrechte zu bemächtigen, das heißt die Staatsbürgerschaft der von ihnen bewohnten Länder anzunehmen, also scheinbar zu „integrieren“ ohne sich subjektiv, also innerlich diesen Nationen anzuschließen. (Da ein solcher Massenbetrug schwer zu organisieren ist, liegt hier eine Schwäche des Djihad.)

Da aber auch eine strategisch günstig plazierte Minderheit in einer Demokratie eine gewisse Masse auf die Waage bringen muss, geht es darum, die Anzahl der Muslime relativ zu der der „Ungläubigen“ zu erhöhen. Auch dies war schon immer so, und ich habe bereits in meiner Analyse des medinensischen Korans darauf hingewiesen, dass sowohl die Heiratsgebote als auch das Apostasieverbot dazu dienen, das stetige Wachstum der Umma auf Kosten nichtmuslimischer Gemeinwesen zu gewährleisten. Demographische Kriegführung, und zwar mit allen Mitteln, gehört seit den Tagen des Propheten zu den hervorstechenden Merkmalen islamischer Politik.

(Emmanuel Todd hat jüngst in seinem Buch „Die unaufhaltsame Revolution“ den Nachweis zu führen versucht, dass dem heute nicht mehr so sei, weil die Geburtenraten auch in der islamischen Welt zurückgingen. Ich hoffe, dass ich demnächst dazu komme, dieses Buch zu rezensieren, nur so viel vorab: Aus Todds eigenen Zahlen, und er hat eine eindrucksvolle Fülle von Statistiken vorgelegt,  geht hervor, dass in denjenigen Ländern, in denen sowohl muslimische als auch nichtmuslimische Bevölkerungsgruppen leben, die muslimische Geburtenrate ausnahmslos(!!!) höher liegt als die der Nichtmuslime. Erwähnt oder gar problematisiert hat er diesen Sachverhalt natürlich nicht.)

Unter den heutigen Bedingungen ist selbstredend die Massenmigration eines der wirksamsten Mittel, die demographischen Kräfteverhältnisse zu verschieben.

Ist ein Land erst einmal für den Islam „geöffnet“, so gehört zu den klassischen, zum Teil bereits im Koran verankerten, in jedem Falle aber bereits in frühislamischer Zeit angewandten Mitteln der Islamisierung die sogenannte „Dhimma“ – ein „Schutzvertrag“ nicht unähnlich denen, die die Mafia mit den von ihr „beschützten“ Pizzeriabetreibern abzuschließen pflegt. (Mag es auch ein Zufall sein, so ist es in jedem Fall ein höchst beredter Zufall, dass die klassische Mafia aus Gebieten stammt, sie jahrhundertelang unter islamischer Herrschaft standen.) Die unterworfenen Christen und Juden mussten sich ihr Recht auf Leben, Nichtversklavung und Ausübung ihrer Religion mit riesigen Summen erkaufen, vor allem aber dadurch, dass sie mit den Muslimen einen Vertrag schlossen, dessen Spielregeln auf die Islamisierung der „geöffneten“ Gesellschaften hinausliefen.

Analysiert man den Inhalt solcher Verträge unter diesem Gesichtspunkt, so lassen sich vier typische strategische Ansatzpunkte für Islamisierungsstrategien identifizieren:

Erstens: Diskriminierung und Demütigung der „Ungläubigen“. Dazu gehören alle Regelungen, die demonstrieren sollten, dass die „Ungläubigen“ Menschen minderen Rechts und minderen Werts waren. Sie waren verpflichtet, sich den Muslimen gegenüber stets ehrerbietig und unterwürfig zu verhalten, mussten ihnen auf der Straße Platz machen, hatten sich beleidigen und bei der Entrichtung der nur ihnen auferlegten Kopfsteuer vom muslimischen Steuereintreiber schlagen zu lassen. Und so weiter. Der Katalog ist ziemlich lang.

Zweitens: Permanente strukturell verankerte Gewaltandrohung. Dhimmis durften keine Waffen besitzen, sich gegen körperliche Angriffe von Muslimen nicht verteidigen, und konnten sich nicht einmal vor Gericht Recht verschaffen, weil ihre Aussage gegen Muslime nicht galt. Sie waren also der Drohung mit Gewaltanwendung wehrlos ausgesetzt. Natürlich war die willkürliche Tötung, Verletzung oder Beraubung von Christen und Juden nach dem islamischen Recht verboten, aber dieses Verbot stand in der Regel auf höchst geduldigem Papier: Wo kein Kläger, da kein Richter; wo die Macht des Herrschers nicht hinreicht, da gilt kein Gesetz; und wo dieses Gesetz gilt, gilt noch lange kein Recht.

Drittens: Beherrschung des öffentlichen Raumes. Kirchen und Synagogen durften nicht aus- und schon gar nicht neu gebaut, religiöse Symbole von Christen und Juden nicht öffentlich präsentiert werden. Prozessionen waren verboten, Glockenläuten natürlich auch. Demgegenüber wurden große und repräsentative Moscheen gebaut, und zwar nicht nur als Bethäuser. Moscheen waren von Anfang an der Ort, an dem Muslime unter sich waren. Sie waren Treffpunkt, soziale Begegnungsstätte und Kommandozentrale in einem. Sie waren – mit einem Wort – Dreh- und Angelpunkte der Islamisierung. Es ging bei alldem darum, zu verhindern, dass die Muslime, die ja eine Minderheit waren, in der Mehrheitsbevölkerung aufgingen. Vor allem aber ging es darum, mit der Gewalt der Architektur zu demonstrieren, dass das jeweilige Gemeinwesen, ungeachtet der geringen Anzahl an Muslimen, ein islamisches war!

Viertens: Verbot jeglicher Kritik am Islam. Bereits der Koran behandelt Kritik am Islam als feindlichen Angriff und todeswürdiges Verbrechen, während der Prophet andererseits keinerlei Bedenken hatte, andere Religionen und deren Anhänger nach Herzenslust zu verleumden und zu verunglimpfen. Demgemäß verboten die „Schutzverträge“ den „Ungläubigen“ ausnahmslos jede Kritik am Islam, jegliches Werben für die eigene Religion und jeden Versuch, Muslime zu bekehren.

Wenn man sich all dies vor Augen hält und dabei bedenkt, dass solche Regeln rund 1400 Jahre lang das Verhältnis von Muslimen zu Nichtmuslimen prägten, dann muss man ernsthaft fragen, wie einfältig jemand sein muss, der Friedfertigkeit, Humanität und Toleranz von Menschen erwartet, die fünfzig Generationen lang dazu erzogen wurden, in Andersgläubigen … ja, Untermenschen zu sehen. Der Versuch, solche Dispositionen innerhalb von einer oder zwei Generationen zu beseitigen, wäre selbst dann zum Scheitern verurteilt, wenn er ernsthaft unternommen würde. Gerade davon kann aber überhaupt nicht die Rede sein. Die Selbstabschottung der muslimischen Parallelgesellschaften dient und führt vielmehr dazu, jeglicher Aufweichung der überkommenen Mentalität einen Riegel vorzuschieben.

Es ist keineswegs ein Zufall, sondern zeigt die tiefgreifende Kontinuität muslimischer Weltauffassung und Mentalität an, wenn Konflikte zwischen Muslimen und den Mehrheitsgesellschaften westlicher Länder sich an genau denjenigen vier Themen entzünden, die wir soeben als die zentralen Djihad-Themen identifiziert haben: demonstrative Dominanz, permanente latente oder offene Gewaltandrohung, Beherrschung des öffentlichen Raumes, Unterbindung von Kritik am Islam.

Fasst man dies zusammen, so lautet der Leitgedanke des Djihad, einen Zustand herbeizuführen, in dem die Gesellschaft aus tretenden Muslimen und getretenen „Ungläubigen“ besteht und damit für Letztere ein unwiderstehlicher Anreiz geschaffen ist, sich durch Übertritt zum Islam den Herrenmenschen-Status zu sichern. (Wenn Muslime „Respekt“ einfordern, meinen sie in diesem Zusammenhang die Anerkennung ihres vermeintlichen Rechts, Andersgläubige zu verachten und entsprechend zu behandeln.)

Einen solchen Zustand kann man natürlich nicht herbeiführen, wenn man sich am geltenden positiven Recht orientiert. Wenn sich aber der Staat – und damit das Recht – aus seinen Kernfunktionen zurückzieht (nämlich der Unterbindung privater Gewaltanwendung und der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung), dann spielt er direkt dem Djihad in die Hände. Wo der Staat die Beachtung seines Regelwerks nicht durchsetzt, etabliert sich nicht etwa die Regellosigkeit, sondern die Regeln Dessen, der am lautesten und am glaubwürdigsten mit Gewalt droht; im Zweifel wird dies der Islam sein.

Konsequenz: Es wird darauf ankommen, der permanenten Regelverletzung im öffentlichen Raum – dem Schlagen, Pissen, Kotzen, Grölen, Saufen, Beleidigen, Graffitisprühen, Scheibeneinwerfen – einen Riegel vorzuschieben, und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Regelverletzung im Einzelfall von Muslimen oder von Nichtmuslimen ausgeht: Die öffentliche Anarchie als solche öffnet dem Djihad Tür und Tor, auch dann, wenn sie von Deutschen ausgeht.

Das Mindeste, was Jeder tun kann, ist, ein Handy dabeizuhaben, um in solchen Fällen die Polizei zu rufen. Effektiver wird es häufig sein, selbst einzugreifen. Wer dies tut (und ich finde, Jeder sollte das tun), sollte bewaffnet sein. Im Rahmen der Gesetze, versteht sich; allein schon, um nicht vor Gewaltdrohungen zurückweichen zu müssen.

(Nochmal: Dieser Beitrag bietet nur einen Werkzeugkasten, noch dazu einen unvollständigen, von Vorschlägen; nicht Jeder muss alles machen.)

Der zweite zentrale Ansatzpunkt im Zusammenhang mit dem öffentlichen Raum ist die Verhinderung von Moscheebauten, nebenbei gesagt ein hervorragender Anlass, die Öffentlichkeit über den Islam aufzuklären. Ich halte es für richtig, die Pro-Parteien, die sich gerade auf dieses Thema eingeschossen haben (und zwar durchaus mit Erfolg), bei solchen Aktionen zu unterstützen, auch wenn man selber kein Nationalkonservativer ist. (Überhaupt kann man die Arbeit von islamkritischen Organisationen unterstützen, zum Beispiel durch Spenden. Dazu gehören nicht nur Parteien, sondern etwa auch MEMRI, PI oder CSI.)

Ich habe oben gesagt, dass Regellosigkeit eine Einladung an den Djihad darstellt, islamische Normen zu etablieren. Diese Feststellung bezieht sich nicht nur auf den physischen öffentlichen Raum, sondern auch auf den moralischen. Das „Anything goes“, das für liberale, akademisch gebildete, wohlhabende Großstadtbewohner befreiend ist, ist für viele andere Menschen eine Überforderung. Der Islam profitiert nicht zuletzt davon, dass er ein rigides Regelwerk propagiert, während die christlichen Kirchen, insbesondere die evangelische, dazu neigen, von jeder Forderung an ihre Gläubigen Abstand zu nehmen.

Wer selber Liberaler ist, wird natürlich nicht seinen Lebensstil umstellen, nur um dem Islam zu schaden. Er sollte trotzdem dazu beitragen, ein konservatives Christentum zu stärken, und sei es nur dadurch, dass er bei Gemeindewahlen von seinem Stimmrecht Gebrauch macht. Sofern er Protestant ist.

Wir wissen, was im islamischen Kontext unter „Respekt“ zu verstehen ist und wie er mit dem islamischen Anspruch auf Dominanz und Immunität zusammenhängt. Wer dem nachgibt, trägt zur Islamisierung bei. Es ist entscheidend, dem Islam jeglichen Respekt zu verweigern, und zwar ebenso demonstrativ, wie er ihn einfordert! Da ist alles erlaubt: Kritisieren, beschimpfen, verhöhnen, lächerlich machen…

Das alles sind Dinge, die jeder Einzelne tun kann, und ich überlasse es der Phantasie meiner Leser, die Liste zu verlängern und zu konkretisieren. Der klassische Einwand, und zugleich das Grundproblem jeglichen kollektiven Handelns lautet aber:

„Was bringt es, wenn ICH das alles tue, sonst aber niemand oder nur Wenige? Und was bringt es der Gesellschaft, sich zu wehren, wenn der Staat ihr mit einer angeblichen ‚Integrations‘-Politik in den Rücken fällt?“

Wir haben es hier mit sich selbst bestätigenden Erwartungen zu tun. Jeder erwartet, dass keiner etwas tut, also tut wirklich keiner etwas. Jeder erwartet, dass der Staat das Falsche tut, daher tut er es tatsächlich (Wer es genauer wissen will, wie solche sich selbt erfüllenden Prophezeiungen funktionieren, dem empfehle ich den Klassiker von Elisabeth Noelle-Neumann: Die Schweigespirale). Der Grund für diese Erwartungen ist die Existenz einer Ideologie namens Political Correcness. Wenn ich bis jetzt die Mikro-Ebene politischen Handelns beleuchtet habe, so geht es im Folgenden um die Makro-Ebene: Wie kann man die politischen Bedingungen für den Gegendjihad verbessern?

Jede Gegendjihadstrategie, davon wird man realistischerweise ausgehen müssen, stößt auf den Widerstand der Eliten und deren Ideologie der Political Correctness. Wenn es darum geht, diesen Widerstand zu brechen (oder auch aufzuweichen, auszumanövrieren etc, in jedem Fall aber unschädlich zu machen) müssen wir uns zunächst fragen, wie er eigentlich konkret organisiert ist:

Es gibt drei gesellschaftliche Teilsysteme mit den dazugehörenden Institutionen und Eliten, die in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielen:

  • Politik
  • Wissenschaft, speziell die Geistes- und Sozialwissenschaften
  • Medien

(Kunst, Religion und Bildungswesen sind natürlich auch wichtig, ich lasse sie aber jetzt weg, damit dieser Artikel nicht völlig ausufert)

In allen drei Bereichen herrscht das Prinzip der Elitenrekrutierung durch Kooptation, zu deutsch: Wer aufsteigt, bestimmen die, die schon oben sind. In Medien und Wissenschaft ist das offensichtlich, es gilt aber auch für die Politik: Natürlich gibt es Wahlen, aber es sind die politischen Oligarchien, also die Eliten, die darüber bestimmen, wer überhaupt gewählt werden kann.

In diesem Sachverhalt liegt der Schlüssel zu der Frage, wie PC funktioniert:

Zur Elite zugelassen wird nur, wer ihre informelle Ideologie der PC teilt. „Informell“ heißt: Sie ist nirgendwo fixiert, sondern von den Eliten als kulturelle Selbstverständlichkeit verinnerlicht. Dass es sie gibt, und dass sie als wirksamer Filter fungiert, der die Zulassung bzw. Nichtzulassung zur Elite regelt, erkennt man einerseits an der ideologischen Gleichförmigkeit, die den Äußerungen dieser Eliten zugrundeliegt, zum anderen aber auch, und vor allem, an den seltenen Fällen, in denen ein bereits zugelassenes Mitglied der Elite wieder aus ihr verbannt wird (Eva Herman, Martin Hohmann, Ernst Nolte) oder nur durch schleunige 180-Grad-Drehung diesem Schicksal entgehen kann (Günther Oettinger).

Da diese PC eben von den Eliten verinnerlicht ist, gilt sie als der Inbegriff des Seriösen, Intelligenten und Moralischen. Ihr Kern ist die linke Ideologie, wonach die vertikale Differenzierung der Gesellschaft ein verurteilenswerter Missstand sei, dem es abzuhelfen gelte, und zwar – wenn schon nicht durch Sozialismus, so doch – durch systematische Förderung der Interessen der vermeintlich „Benachteiligten“ und „Unterprivilegierten“, und zwar auf Kosten der angeblich Privilegierten: also von Frauen gegen Männer, von Ausländern gegen Inländer, von Homo- gegen Heterosexuelle, von Sozialhilfeempfängern gegen Steuerzahler, von Entwicklungsländern gegen Industrieländer, von Palästinensern gegen Israelis, generell von Minderheiten gegen Mehrheiten usf., wobei diese Interessen nicht etwa offen als solche benannt und verfochten werden – was ja legitim wäre, wenn es nicht unter dem Deckmantel wissenschaftlicher und journalistischer Objektivität geschähe.

Vielmehr wird gerade in diesen beiden Bereichen der beanspruchten Objektivität eine ihrem Wesen nach moralische Wertung vorgeschaltet – selbstverständlich ohne dass das zugegeben würde. Ich zitiere mich selbst:

„Die gesellschaftliche Funktion sowohl der Medien als auch der Wissenschaft besteht … darin, die Flut der anfallenden Informationen zu filtern und zu verarbeiten, und zwar nach jeweils systemeigenen Kriterien.

Dabei sortiert die Wissenschaft nach dem Kriterium “wahr/unwahr” (wobei die Unterscheidung nach wissenschaftsspezifischen Regeln erfolgt), die Medien nach dem des öffentlichen Interesses: Was Keinen interessiert, wird nicht gesendet.

Normalerweise.

Die Kriterien aber, nach denen die etablierten Meinungseliten den Zugang gewähren bzw. verweigern, zeichnen sich gerade durch ihre Systemwidrigkeit aus: Es geht nämlich gar nicht darum, ob eine Meinung wahr oder unwahr bzw. von öffentlichem Interesse ist oder nicht.
Es handelt sich vielmehr um politische oder auch moralische, in jedem Fall aber systemfremde Kriterien, deren Anwendung zwangsläufig dazu führt, dass die Medien [und die Wissenschaft, K.] ihre gesellschaftliche Funktion, nämlich die der Selbstverständigung der Gesellschaft, nur noch eingeschränkt erfüllen.

Wir haben es hier, um es deutlich zu sagen, mit mutwilliger, politisch motivierter Sabotage eines zentralen gesellschaftlichen Funktionsbereiches zu tun“

Und genau darin, d.h. in dem Widerspruch zwischen den Normen, auf die sie sich berufen, und den Normen, die sie tatsächlich beachten, liegt eine von zwei Achillesfersen der Eliten beider Funktionssysteme.

In einer modernen Gesellschaft sind wir ja alle auf Expertensysteme angewiesen: Wer ein Flugzeug besteigt, verlässt sich darauf, dass viele tausend Menschen, die er gar nicht kennt, ihre Arbeit korrekt erledigt haben: Ingenieure, Mechaniker, Mitarbeiter der Flugsicherung, Piloten usw. Er verlässt sich darauf, weil er weiß, dass es tausenderlei Kontrollen gibt, die sicherstellen, dass das Flugzeug im Normalfall nicht abstürzt.

Analog verlassen sich die Menschen auf die Medien bzw. die Wissenschaft nur deshalb und nur so lange, wie sie glauben, dass dort im Großen und Ganzen alles mit rechten Dingen zugeht, d.h. die Systeme nach einem Modus arbeiten, der auf die Verbreitung von Wahrheiten bzw. die Eliminierung von Unwahrheiten ausgerichtet ist. Wenn sie aufhören, das zu glauben, droht beiden Systemen und ihren Eliten die De-Legitimierung.

Die zweite Achillesferse ist, dass diese Elitenherrschaft, wie jede Herrschaft, eine von Wenigen über Viele ist – PC basiert auf der systematischen Missachtung der Interessen der Mehrheit – und nur so lange funktioniert, wie es ihr gelingt, die Informationsströme zu zentralisieren, d.h. eine horizontale Vernetzung der Vielen zu unterbinden.

An diesem Punkt kommt die von Fjordman angesprochene Blogosphäre ins Spiel, die nichts anderes als diese horizontale Vernetzung ist. Wenn man sieht, mit welcher Wut sowohl Journalisten als auch Wissenschaftler auf die Blogosphäre einprügeln, dann lässt sich daraus nur ein Schluss ziehen: Die wissen ganz genau, dass die Blogosphäre ihr gesellschaftliches Deutungsmonopol untergräbt.

Strategien des Gegendjihad sollten also solche der De-Legitimierung der Eliten sein und auf der systematischen und bewussten Nutzung der Chancen basieren, die das Internet bereitstellt.  Auf diesem Wege wird man die PC zwar nicht aus den Köpfen der Eliten zwingen. Man kann sie aber in die Defensive drängen und nötigen, sich zumindest an die von ihnen selbst definierten wissenschaftlichen bzw. journalistischen Standards zu halten, und bereits das wäre ein bedeutender Fortschritt.

Das Wachstum der Blogosphäre – soviel glaube ich prognostizieren zu können – wird mit Differenzierung, Spezialisierung und Professionalisierung einhergehen, nicht anders als beim Buchdruck oder beim Fernsehen. Ich halte es für durchaus möglich und sogar für wahrscheinlich, dass sich dort Gegeneliten herausbilden werden, die die bisherigen Eliten nicht nur in die Defensive drängen, sondern langfristig in der Meinungsführerschaft ablösen werden. Es gibt also durchaus objektive Tendenzen, die man nutzen und bewusst vorantreiben und lenken kann, statt passiv die Ergebnisse abzuwarten – im Sinne der Marxschen Idee, die Verhältnisse dadurch zum Tanzen zu bringen, dass man ihnen ihre eigene Melodie vorspielt.

Ich habe mich jetzt sehr stark auf Medien und Wissenschaft konzentriert und dabei die Politik erst einmal hintangestellt. Das hatte einen theoretischen und einen praktischen Grund.

Der theoretische lautet, dass ich nicht an die „Macht“ der Politik glaube. Ich glaube nicht, dass es auf die guten oder bösen Absichten von Politikern wirklich ankommt. Ich gehe von der simplen Annahme aus, dass Politiker vor allem an der Macht bleiben wollen (wie immer es um diese „Macht“ tatsächlich bestellt sein mag), und dass sie deswegen den Weg des geringsten Widerstandes gehen werden. (Als beispielsweise die Politiker anfingen, statt „Liebe Mitbürger“ „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“ zu sagen, war das nicht ihre eigene Idee, sondern eine Reaktion auf die vulgärfeministische Propaganda, dass es frauenfeindlich sei, nicht stets und ausdrücklich die Frauen mitzuerwähnen.)

Welcher Weg nun der des geringsten Widerstandes ist, hängt von den Rahmenbedingungen ab. Wenn man die verändert, verändert man auch die Politik. Die PC von Politikern wird wesentlich dadurch beeinflusst, dass die Eliten anderer Bereiche, eben speziell von Wissenschaft und Medien, definieren, was man sagen und tun kann, ohne sein Amt zu verlieren. Deswegen habe ich diese beiden Bereiche als die zentralen Angriffspunkte an die Spitze gesetzt.

Der praktische lautet, dass die Politik etwas anders funktioniert als die Wissenschaft oder die Medien und deshalb auch auf andere Weise in die Mangel genommen werden muss. Bei der Politik besteht wenigstens prinzipiell die Möglichkeit, auf ihren Rekrutierungsmodus Einfluss zu nehmen:

Zum einen durch Gründung bzw. Wahl einer rechtskonservativen Partei mit Schwerpunkt Islamkritik. Das, was es bis jetzt an solchen Parteien gibt („Pax Europa“, „Pro Deutschland“), sieht nicht so ermutigend aus, dass man darauf seine Hoffnungen setzen sollte. In jedem Fall besteht hier aber Diskussions- und vor allem Handlungsbedarf. Ich bin überzeugt davon, dass eine solche Partei unter vernünftiger Führung zumindest die Chance hätte, ins Parlament zu kommen (ob an die Regierung, ist eine andere Frage). In Österreich oder Dänemark ist das schon der Fall, und ich sehe keinen Grund, warum es in Deutschland nicht möglich sein sollte. Der Erfolg der Linkspartei hat gezeigt, dass es durchaus möglich ist, als Flügelpartei das gesamte politische Kräfteparallelogramm zu verschieben.

Zum anderen geht es nicht nur darum, diese oder jene Partei ins Parlament zu bringen, sondern den gesamten Modus zu verändern, nach dem Politik überhaupt funktioniert. Es geht um die Demokratisierung von Politik.

Auch hier wird man die Bataillone zunächst im Internet sammeln müssen. Wichtig ist dabei, die Debatte sowohl der Qualität wie der Breite nach auf ein Niveau zu bringen, das von der Politik nicht mehr ignoriert werden kann. Momentan wird „Demokratisierung“ vor allem unter dem Gesichtspunkt diskutiert, dass die Einführung von Volksabstimmungen wünschenswert wäre. Was sie ja in der Tat ist.

Nur sind Volksabstimmungen dort, wo sie existieren, in der Regel nicht mehr als Notbremsen, die das Volk von Zeit zu Zeit ziehen kann, wenn die Politik seine Wünsche allzu breitärschig ignoriert. Sie ändern nichts daran, dass die Initiative in praktisch allen wichtigen Bereichen bei den politischen Eliten verbleibt, und sie ändern nichts an der Neigung von Politikern, sich der Verantwortung für die von ihnen selbst gewollte Politik dadurch zu entziehen, dass sie sie in Gestalt internationaler Verträge als Sachzwang etablieren, für den irgendwie niemand verantwortlich zu sein scheint.

Eine Debatte, die sich auf Volksabstimmungen fokussiert, würde der Politik einen Knochen in die Hand geben, den sie bei Bedarf dem Volk hinwerfen kann, um sich weitere zwanzig Jahre Ruhe vor weiterer Demokratisierung zu erkaufen. Es geht also darum, dass Thema „Demokratisierung“so zu lancieren, dass auch Aspekte wie die Auswahl der Kandidaten (etwa nach dem Muster der amerikanischen Vorwahlen) und die prinzipielle Demokratiefeindlichkeit bestimmter internationaler Strukturen (EU, WTO, IWF etc.) thematisiert werden.

Wie gesagt: All das sind nur Bausteine von Strategien, und zwar Bausteine, die flexibel miteinander kombiniert werden können, aus denen sich Jeder bedienen kann, und die niemanden unter das Joch irgendeiner „Linie“ zwingen. Gerade deshalb glaube ich, dass gerade Überlegungen dieser Art geeignet sind, sehr verschiedene Richtungen des Gegendjihad unter einen Hut zu bringen.

Counterdjihad: Fjordman auf Deutsch

…heißt der neue Blog, den ich unter der Adresse http://fjordman.wordpress.com eingerichtet habe, und der den auf dem Wege Allahs sich Anstrengenden jetzt schon ein Dorn im Auge ist, wie man aus dem Erguss eines Kommentators ableiten kann, der sich – kalauernd oder nicht – „at-taqwa“ nennt. Dessen Hasspredigt ist nachzulesen im Kommentarstrang zu „Der medinensische Koran“.

Da der unter Kennern geschätzte konservative Essayist Fjordman ausdrücklich Wert darauf legt, dass seine Essays möglichst weite Verbreitung finden, habe ich keine Bedenken, sie in einem von mir verwalteten Blog zu veröffentlichen. Es geht mir darum, Fjordmans Thesen über die Stammleserschaft von „Acht der Schwerter“ hinaus bekannt zu machen und sie zugleich aus der sprichwörtlichen rechten Ecke zu holen.

Fjordmans Thesen sind natürlich eine Zumutung für die politisch Korrekten in diesem Lande. Sie sind aber, genau wie meine eigenen, sauber entwickelt und sorgfältig begründet. Weswegen es sich auch für Liberale, und sogar für Linke, lohnt, sich damit auseinanderzusetzen – zumindest für diejenigen Liberalen und Linken, die nicht tolerant gegenüber der Intoleranz sein wollen; die religiösen Fanatismus nicht schon dann für eine kulturelle Bereicherung halten, wenn er im exotischen Gewande daherkommt; deren emanzipatorischer Elan nicht dort endet, wo die Rechte muslimischer Frauen anfangen; die unter „Demokratie“ nicht die Herrschaft sich selbst rekrutierender Meinungseliten, unter emanzipatorischer Politik nicht den Kampf gegen die existierenden Demokratien, unter internationaler Solidarität nicht die Solidarität mit kriminellen Drittweltpotentaten auf Kosten des eigenen Landes und der eigenen Kultur verstehen.

Das heißt nicht, dass man allem zustimmen müsste, was Fjordman schreibt (nicht einmal als Konservativer, schon gar nicht als Linker oder Liberaler). Er ist ein eigenwilliger Kopf: ein Querkopf. Das macht ebenso den besonderen Reiz seines Denkens aus wie es oft genug zum Widerspruch herausfordert. Wer es aber ignoriert, dem entgeht etwas.

Da ich gleich 53 Artikel auf einmal eingestellt habe und kein Mensch die alle auf einmal lesen kann und wird, werde ich immer mal wieder auf einen einzelnen Fjordman-Essay besonders hinweisen. Ich mache heute den Anfang mit:

„Kaukasophobie: Der akzeptierte Rassismus“

Geschützt: Der medinensische Koran: eine Themenanalyse

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Ein Dialog der Kulturen

Das unübersichtliche Layout dieses Beitrags bitte ich zu entschuldigen; WordPress hat große Probleme, Kopien aus Fremdformaten zu verarbeiten – ich habe es irgendwann aufgegeben. Lesenswert ist er, so glaube ich, trotzdem. 

Während der diesjährigen vatikanischen Ostermesse taufte der Papst den ägyptischstämmigen Muslim Magdi Allam, den stellvertetenden Chefredakteur des Corriere della Sera. In dem Forum www.politikcity.de, laut Eigenwerbung das größte türkische Politikforum Europas, entspann sich daraufhin folgende Debatte (http://www.politikcity.de/forum/showthread.php?t=23696&highlight=Magdi):

#1 Rania: http://www.wienerzeitung.at/DesktopD…wzo&cob=335634Als ich mir das durchlas, dachte ich mir: Ooookay….
Überhaupt dachte er bestimmt: „Oh, ich gehöre jetzt zu euch Westlern!“.
Was für eine Pappnase. keiner kann mir sagen er machte dies aus religiösen Überzeugungen. Er will einfach nicht zu uns Muselmänner/frauen gehören.
  

 

#2 Carlito:

 

Seine Motive mal bei Seite, ich finde es OK das er konvertiert ist. Jeder Mensch soll für sich selbst entscheiden, was für ihn das beste ist. Über zu wenig zuwachs aus dem christlichen Raum braucht sich die islamische Welt keine gedanken machen. Wir müssen den Katholiken auch mal was gönnen.

  

 

#3 Rania:

 

Da hast du ja recht. Aber seine Motive zum Wechsel stören mich halt. 

 

#4 Carlito:

 

Bei dem Druck der aufgebaut wurde, Seitens bestimmter Kräfte um ihre Taten zu legitimieren, ist es sogar echt verwunderlich das so wenige „umgefallen“ sind. Man verbucht sogar riesige zuwächse in der islamischen Welt.Ich hatte auch kaum etwas mit Religion am Hut gehabt. Das hat sich dank den USA geändert! 

 

#5 fuzzi:

 

Ich glaube nicht, dass er jemals wirklich Muslim gewesen ist.Für’s Muslimsein reicht es nicht aus, wenn beide Elternteile Muslime sind, da gehört schon mehr dazu.Islamisch ist er mit Sicherheit nicht erzogen worden.
Er scheint schon immer eine Abneigung gegenüber dem Islam gehabt zu haben.Jemand mit Iman schmeisst nichts so leicht aus der Bahn.
Es ist auch nicht anders mit Menschen, die später Muslime werden – sie waren niemals wirklich „echte“ Christen, Juden o.a., sie fühlten sich nicht durch die Religion ihrer Eltern angesprochen, sie hatten eher Ressentiments gegenüber dieser.
Soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden, ohne das andere, das die anderen glücklich macht, schlecht zu machen. 

 

#6 Der Schakal [Zusatz: Revival of the Ummah]:

 

Drohungen sind sowieso überflüssig. Direkt den Kopf abschlagen ist viel effektiver. (…) 

 

 

#8 N-Track:

 

Nur weil seine Frau Katholikin ist oh mein gott, was für ein beschissener Grund, außerdem hat er ja die italienische Staatsangehörigkeit angenommen, da wollte er noch einen drauf legen 

 

#9 meric: 

[Zitat Der Schakal #6: „Drohungen sind sowieso überflüssig. Direkt den Kopf abschlagen ist viel effektiver.“]  Du meinst so wie bei uns Moslems üblich?   (…) 

 

#11 Der Schakal:

 

[Zitat meric #9: „Du meinst so wie bei uns Moslems üblich?“] Ist es ja nicht wie du siehst.  (…)   

Bisher ist das Alles nicht überraschend: weder das beleidigte Selbstmitleid (Er will nicht zu uns gehören, die Pappnase), noch die absurden Vermutungen über seine „wahren“ Motive, auch nicht die rückwirkende Takfir („Ich glaube nicht, dass er jemals wirklich Muslim gewesen ist). Und die Mordphantasie in #6 ist da nur noch das Sahnehäubchen. Andererseits sollte man so fair sein zuzugestehen, dass der, der sich unter Gleichgesinnten fühlt, nicht damit rechnet, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden. Der schreibt eben, was ihm gerade durch den Kopf geht und macht sich keine Gedanken darüber, wie das bei Andersdenkenden ankommt. Meine Güte, was bei uns in der islamkritischen Blogosphäre so geschrieben wird, ist auch nicht immer kirchentagstauglich. Eher ist doch interessant, wie jemand reagiert, wenn er mit der Gegenposition konfrontiert wird. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen, nicht zu kommentieren, nur zu lesen. Aber wie das mit den guten Vorsätzen so ist…

  

#13 Manfred:

 

[Zitat N-Track #8: Nur weil seine Frau Katholikin ist oh mein gott, was für ein beschissener Grund] Du glaubst, wer eine Katholikin heiraten will, müsse konvertieren? Da muss ich Dich enttäuschen: Die Regel, dass eine Angehörige der eigenen Religion keinen „Ungläubigen“ heiraten dürfe, gibt es nur im Islam (ebenso wie den Ausdruck „Ungläubige“. Diese Regel dient – in Verbindung mit der zweiten Regel, dass ein Muslim sehr wohl eine Christin, Jüdin oder was auch immer heiraten darf – der demographischen Bekämpfung fremder Religionen und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es in den Kerngebieten des Islam heute praktisch keine Christen mehr gibt.) Im Christentum gibt es sie nicht.Es gibt wesentlich einfachere und plausiblere Gründe, warum Magdi Allam zum Katholizismus konvertiert sein könnte. Vielleicht hat er sich gesagt: „Wenn ich ohnehin schon unter Polizeischutz leben muss, um nicht den ‚Anstrengungen‘ zum Opfer zu fallen, die gewisse Leute ‚auf dem Wege Allahs‘ unternehmen, und wenn ich ohnehin davon ausgehen muss, dass irgendwo eine Fatwa existiert, die mich zum ‚Ungläubigen‘ erklärt, dann kann ich auch gleich konvertieren.“  

 

#14 Der Schakal:

 

[zitiert #13] Ich wäre fast vor lachen gestorben. Das Katholiken nicht mal Evangelikale heiraten durften scheint dir entgangen zu sein.  

 

#15 Manfred:  Jetzt ist es an mir, vor Lachen zu sterben. Ich bin selber Protestant und mit einer Katholikin verheiratet. Einzige Bedingung ist, dass AUCH ein katholischer Priester die Ehe gesegnet haben muss, damit sie von der katholischen Kirche anerkannt wird. Bei uns war es ein ökumenischer Traugottesdienst mit je einem Pfarrer von jeder Seite; bei interreligiösen Hochzeiten ist es auch möglich und üblich, zwei Trauungen vorzunehmen, für jede Religion einmal. (…) 

 

 

#17 Pehlivan:

 

[zitiert #15] Hallo Manfred.Du bist scheinbar Christ der nicht nur so bezeichnet wird sondern auch praktiziert, hast also ein bisschen Ahnung vom Christentum.Vom Protestantischen wohl.Ich weiss jetzt nicht ganz genau wieviele Christentümer es gibt, weil im laufe der Zeit ja einige neue dazuerfunden wurden oder so aehnlich.
Ich habe aber eine Frage die mich schon immer interessiert hat:
Stimmt es, das „die Christen“ daran glauben, dass Gott persönlich mit Maria in einer Scheune geschlafen hat, obwohl die schon mit Josef verheiratet war?  

Ich wusste gar nicht, dass diese frühislamischen Ammenmärchen unter Muslimen selbst heute noch im Umlauf sind. Allerdings hat Pehlivan ganz höflich gefragt, und die Frage war offenbar nicht polemisch gemeint; er möchte es wirklich wissen. Da bekommt er selbstverständlich eine vernünftige Antwort. Vorher sind aber noch Andere am Zuge: 

#18 Harodim: Hallo Pehlivan,darf ich mal dazwischenfragen? [zitiert #17] Hat Dir diesen Quatsch jemand erzählt, der sich zu Christus bekennt?Gruß Harodim  

 

#19 Pehlivan:

 

[zitiert #18] Das hat mir damals so oder so aehnlich mein Religionslehrer erklaert.Das war aber evangelischer Religionsunterricht. (…) 

 

 

#23 Pehlivan:  

(…)

 

Gott ist also der nicht-biologische VAter von JEsus, hat also nicht mit MAria geschlafen.ISt aber der Vater von JEsus.HAt Josef mit MAria geschlafen?
ISt Josef der biologische Vater von JEsus?
  

 

#26 Flagellum Dei:  [Zitat Manfred #13: „Die Regel, dass eine Angehörige der eigenen Religion keinen „Ungläubigen“ heiraten dürfe, gibt es nur im Islam (ebenso wie den Ausdruck „Ungläubige“.“] schon mal von „Gojim“ gehört (im Talmud auch gerne mal als „Vieh“ und „Nicht-Menschen“ bezeichnet)?
oder von der Tatsache, dass orthodoxe Rabbiner ihren Schäfchen noch nicht einmal die Heirat mit weltlichen (und viele selbst nicht mit reformierten´(!)) Juden erlauben, scheint dir entgangen zu sein;
Im übrigen kann man den Koran ja für vieles verantwortlich machen, aber ein eindeutiges Heirats-VERbot für Frauen steht da nicht drin, lediglich eine ausdrückliche Erlaubnis an maskuline Adressaten; dass es im Gegenzug für Frauen verboten sein soll, ist eine sekundäre , indirekte Schlussfolgerung, die „Gelehrte“ erst später hinzuinterpretiert haben , und dadurch erst in die Shaia Eingang fand;
Es gibt auch genug Leute, die die Position vertreten, dass man die genau entgegengesetzte Analogie schliessen kann;
so hat , eines der lustigeren Beispiele, auch die Ex-Verlobte vom Agca, Rabia Özden Kazan vor kurzem einen italienischen (gebürtigen) Katholiken geehelicht , der weltanschaulich zudem ein Kommunist ist…  (…)   

#29 fuzzi:

 

(…)

 

Einem Muslim, egal ob männlich oder weiblich, ist es nur verboten eine/n Ungläubige/n zu heiraten – die Ehe zwischen Muslimen mit Angehörigen der Schrift, also Juden oder Christen, oder anderen Monotheisten, ist es nicht.  (…) 

Was ist denn das für eine selbstgebackene Küchenscharia? Es ist ja schön, dass sie es so sieht, und man kann, wenn man will, den Koran tatsächlich so auslegen – allerdings nur, wenn man Christen und Juden nicht unter die „Ungläubigen“ rechnet. Kann man machen; man hat dann nur 95 % aller Muslime, eine Reihe von anderslautenden Koranversen und anderthalb Jahrtausende Auslegungstradition gegen sich. Nun aber zu Pehlivans Frage:  

#33 Manfred:

 

[Zitat Pehlivan #23] Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein christlicher Religionslehrer – oder überhaupt irgendjemand, der etwas vom Christentum versteht – Dir erzählt haben soll, dass Gott physisch mit Maria geschlafen habe. Die Vorstellung, dass Gott Sex haben könnte, stammt aus einer heidnischen Gedankenwelt und ist für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen unerträglich und blasphemisch.Im Christentum jedenfalls hat es diese Vorstellung niemals gegeben, auch nicht in früheren Entwicklungsphasen, und auch nicht etwa als exotische Sondermeinung irgendeiner bizarren Sekte. Dass Josef der biologische Vater von Jesus gewesen sei, wird zwar von Atheisten vermutet, ist aber gerade kein christlicher Glaube. Das Wunder der Jungfrauengeburt liegt ja genau darin, dass es eben eine Jungfrauengeburt war.Warum sprechen dann Christen von Jesus als dem Sohn Gottes? Ich bin kein Theologe, und die christliche Theologie ist ziemlich komplex, aber ich versuche, die Grundgedanken in ein paar Zeilen zusammenzufassen:Die Bezeichnung Jesu als „Sohn Gottes“ geht auf eine altjüdische Vorstellung zurück, nämlich auf die Bibelstelle, wo Gott zu König David sagt: „Du bist mein Sohn, heute habe ich Dich gezeugt.“ (Psalm 2,7) Die Betonung liegt auf dem Wort heute. Das bedeutet, dass Gott ihn hier und jetzt als „Sohn“ akzeptiert (analog zu einer Adoption, nicht zu einer physischen Zeugung), und das Wort „Sohn“ bedeutet, dass sich die göttliche Mission des Volkes Israel in dessen Herrscher, also König David, verkörpert. Schon zu dieser Zeit also – viele Jahrhunderte vor Christus – verstanden die Juden die Bezeichnung „Sohn Gottes“ in einem rein metaphorischen, vergeistigten Sinn.Dass der von den Juden erwartete Messias, also der „neue David“, in diesem Sinne (und eben nur in diesem Sinne!) der „Sohn Gottes“ sein würde, war für die Juden zur Zeit Jesu eine Selbstverständlichkeit, und das frühe Christentum, das damals noch eine jüdische Sekte war, knüpfte an diesem Verständnis an, wenn es Jesus den Messias und Sohn Gottes nannte.Allerdings gingen die Christen über diese traditionell jüdische Idee noch deutlich hinaus – das war einer der Gründe, warum die Kirche sich schließlich von der Synagoge trennen musste:Monotheismus war in der antiken Philosophie durchaus in Mode, aber es war ein reiner Philosophen-Monotheismus, nämlich die rational erschließbare Idee, dass es einen göttlichen Weltschöpfer geben müsse. Ein bloßer Schöpfergott aber würde der von ihm geschaffenen Welt und insbesondere den in ihr lebenden und leidenden Menschen ziemlich gleichgültig gegenüberstehen. Dem setzte das Christentum die Idee entgegen, dass Gott die Menschen liebt, und das das nicht etwas ist, was er zwar tut, aber auch lassen könnte, sondern dass die Liebe zu den Menschen zu seinem Wesen gehört.Diese Idee war philosophisch nicht mehr erschließbar. Es bedurfte aber auch keiner Philosophie, weil die Liebe Gottes und seine Solidarität mit dem leidenden Menschen sich in Christus, seinem Leben und seinem Tod am Kreuz verkörpert hatte. Vater und Sohn sind miteinander identisch. Deswegen schon schlägt die Vorstellung einer physischen Zeugung dem theologischen Grundgedanken des Christentums ins Gesicht.(Warum trotzdem von zwei Personen die Rede ist, lässt sich vielleicht anhand einer Analogie klarer machen: Wenn von Christus als dem „Sohn“ gesprochen wird, so ist damit ungefähr dasselbe gemeint, wie wenn ein Vater von seinem Kind als von „meinem eigenem Fleisch und Blut“ spricht: Vater und Sohn sind zwei Personen, die aber auf einer höheren Ebene miteinander identisch sind.) (…)

 

 

 

#37 Manfred:  [Zitat Flagellum Dei #26: „schon mal von „Gojim“ gehört (im Talmud auch gerne mal als „Vieh“ und „Nicht-Menschen“ bezeichnet)?
oder von der Tatsache, dass orthodoxe Rabbiner ihren Schäfchen noch nicht einmal die Heirat mit weltlichen (und viele selbst nicht mit reformierten´(!)) Juden erlauben, scheint dir entgangen zu sein;
Im übrigen kann man den Koran ja für vieles verantwortlich machen, aber ein eindeutiges Heirats-VERbot für Frauen steht da nicht drin, lediglich eine ausdrückliche Erlaubnis an maskuline Adressaten; dass es im Gegenzug für Frauen verboten sein soll, ist eine sekundäre , indirekte Schlussfolgerung, die „Gelehrte“ erst später hinzuinterpretiert haben , und dadurch erst in die Shaia Eingang fand;
Es gibt auch genug Leute, die die Position vertreten, dass man die genau entgegengesetzte Analogie schliessen kann;…“]
 Zum letzteren: Dass die traditionelle Position der Sharia in diesem Punkt heute nicht mehr unangefochten ist, ist mir klar; ebenso, dass man den Koran mit ein wenig exegetischer Phantasie (und viel Mut) auch anders auslegen kann, als es traditionell geschieht. Das ändert aber nichts an der faktischen Wirksamkeit dieser Tradition: Geh durch die Straßen von Berlin, und schau Dir die deutsch-türkischen Pärchen an: Unter hundert ist vielleicht ein einziges – wenn überhaupt -, bei dem er Deutscher und sie Türkin ist.Und was den Talmud betrifft: Es ist zutreffend, dass die jüdischen Regeln den islamischen entsprechen (mit dem Unterschied, dass jüdisch-orthodoxe Männer ebenso davon betroffen sind). Dazu aber zwei Anmerkungen:
Erstens: Das Judentum stellt einen völlig anderen religiösen Kontext dar als der Islam. Der Islam hat mit dem Christentum gemeinsam, dass er universalistisch ist, und genau das macht den Unterschied zum Judentum aus: Es gibt in der jüdischen Religion kein Äquivalent zum christlichen Missionsbefehl, und auch kein Äquivalent zum koranischen Gebot, die „Ungläubigen“ zu unterwerfen. Es basiert auf der Vorstellung des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel und der besonderen Verantwortung des jüdischen Volkes für die Welt. Daraus resultiert die Notwendigkeit, dieses Volk als solches zu erhalten; und daher diese Regeln. Sie sind defensiv.Zweitens: Historiker haben sich immer gewundert, warum das Christentum sich in seinen früheren orientalischen Kerngebieten innerhalb weniger Jahrhunderte nahezu aufgelöst hat, während das Judentum sich ziemlich gut gehalten hat – jedenfalls bis zur gewaltsamen Vertreibung der Juden Ende der vierziger Jahre nach Gründung des Staates Israel. Der Grund liegt darin, dass die genannten islamischen Heiratsregeln mit mathematischer Zwangsläufigkeit zum Verschwinden jeder anderen Religion führen, die diese Regeln selbst nicht anwendet (also des Christentums im Gegensatz zum Judentum) – und dabei hätte es noch nicht einmal der zahllosen Diskriminierungs- und Unterdrückungsmaßnahmen bedurft, mit denen der politisch herrschende Islam „keinen Zwang in der Religion“ ausübte.  (…) 

 

 

#40 Der Schakal: Es stimmt das ein Moslem eine Jüdin und/oder eine Christin heiraten darf, eine Muslima aber nur einen Moslem. Die Meinung in diesem Punkt ist in allen rechtschulen die selbe. [Zitat Manfred #37: „Historiker haben sich immer gewundert…“]

 

 

Das die Menschen bewusst konvertieren scheint den Historikern wohl nicht in den Sinn gekommen zu sein. Und warum haben sich die christlichen Gruppierungen in den arabischen Ländern gehalten? 10% Kopten. Immernoch.  

 

#41 Harodim: Zur Spekulation über die Motivation des „komischen Vogels“…  Zitat: „Ich weiß, gegen was ich antrete“Der stellvertretende Chefredakteur des „Corriere della Sera“ über seinen Übertritt zum Christentum“Sehr geehrter Herr Chefredakteur, was ich Ihnen nun berichte, betrifft eine persönliche Entscheidung für meinen Glauben und mein Leben, die in keiner Hinsicht den „Corriere della Sera“ berühren soll, bei dem es mir eine Ehre ist, seit 2003 die Position des stellvertretenden Chefredakteurs innezuhaben. Ich schreibe Ihnen über ein Ereignis, dessen Protagonist ich als privater Bürger bin. Gestern Abend bin ich zum christlichen katholischen Glauben übergetreten und habe meinen bisherigen islamischen Glauben abgelegt. So hat, Gott sei Dank, eine lange Zeit des Bedenkens zu einem guten Ende geführt, eine Zeit, die ich mit Freude und Leiden erlebt habe, zwischen intimer und tiefer Reflektion und bewusster und deutlicher Äußerung. Besonders dankbar bin ich Papst Benedikt XVI., der mir die Sakramente erteilt hat, um Christ zu werden, Taufe, Firmung und Eucharistie, im Petersdom während der Ostermesse. Ich habe den schlichtesten und vielsagendsten Namen angenommen, den ein Christ haben kann: Cristiano.Seit gestern heiße ich also „Magdi Cristiano Allam“. Für mich ist es der schönste Tag meines Lebens. Das Geschenk des Glaubens anzunehmen aus der Hand des Heiligen Vaters, im Gedanken an die Auferstehung Christi, ist für einen Gläubigen ein unvergleichliches und kaum einzuschätzendes Privileg. In den nunmehr fast 56 Jahren meines bescheidenen Lebens ist es ein historisches Ereignis, außergewöhnlich und unvergesslich, eine radikale und entschiedene Abkehr von der Vergangenheit. Das Wunder der Auferstehung Christi hat sich in meiner Seele widergespiegelt. Es hat sie befreit von dem Dunkel einer Predigt des Hasses und der Intoleranz gegenüber dem „Anderen“, die unkritisch jenen „Feind“ verurteilt. Das Wunder der Auferstehung hat mich zur Liebe und dem Respekt gegenüber dem „Nächsten“ geführt, der immer auch „Person“ ist. So hat sich mein Geist befreit vom Dunkel einer Ideologie, die Lüge und Heuchelei legitimiert, den gewaltsamen Tod, der zu Mord und Selbstmord verführt, die blinde Unterwerfung und die Tyrannei, und ich konnte der authentischen Religion der Wahrheit, des Lebens und der Freiheit beitreten. An meinem ersten Ostern als Christ habe ich nicht nur Jesus Christus entdeckt, ich habe zum ersten Mal den wahren und einzigen Gott entdeckt, den Gott des Glaubens und der Vernunft.Seit fünf Jahren PersonenschutzMeine Konversion zum Katholizismus ist die Landung nach einer schrittweisen und profunden Meditation, der ich mich nicht entziehen konnte angesichts der Tatsache, dass ich seit fünf Jahren ein abgeschottetes Leben führe. Ich lebe mit ständiger Überwachung in meinem Haus und einer Eskorte von Carabinieri, die mich begleitet, sobald ich die Haustür verlasse. Grund sind die Drohungen und Todesurteile, die Extremisten und islamistische Terroristen in Italien und aus dem Ausland über mich verhängt haben. Ich musste mich mit jenen befassen, die öffentlich Fatwas gegen mich ausgesprochen haben, mit einer juristischen Rechtsprechung des Islam, die mich denunzierte, mich, der ich Moslem war, als „Feind des Islam“ bezeichnete, als „Heuchler, weil er ein koptischer Christ ist, der vorgibt, ein Moslem zu sein, um den Islam zu beschädigen“ – auf solche Art wurden meine Todesurteile legitimiert. Ich habe mich gefragt, wie es möglich sein kann, dass jemand, der sich wie ich überzeugt und unermüdlich für einen „moderaten Islam“ eingesetzt hat, der es dafür auf sich nahm, sich persönlich der Denunzierung auszusetzen, dass jemand wie ich dafür zum Tode verurteilt werden kann im Namen des Islam und auf der Basis eine Legitimation durch den Koran. Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass, jenseits des Umstandes, dass weltweit Extremisten und islamische Terroristen Oberhand gewinnen, die Wurzel des Übels in einem Islam verwurzelt ist, der physisch zerstörerisch und historisch konfliktbeladen ist.
Gleichzeitig hat mich das Schicksal auf Menschen treffen lassen, praktizierende Katholiken, die, mit der Kraft ihres Bekenntnisses und ihrer Freundschaft, mir mehr und mehr Bezugspunkt einer sicheren Wahrheit und zuverlässiger Werte wurden. … Ohne Zweifel die wichtigste Begegnung für meine Entscheidung war das Treffen mit Papst Benedikt XVI., den ich schon als Moslem bewundert und verteidigt habe für sein Geschick, ein unauflösbares Band zwischen Glauben und Vernunft zu knüpfen als Fundament einer authentischen Religion der menschlichen Gesellschaft. Und dem ich als Christ folge, um mich für die Mission zu inspirieren, die Gott mir auferlegt hat.
Entscheidung und DrohungenSehr geehrter Herr Chefredakteur, Sie haben mich gefragt, ob ich nicht um mein Leben fürchte in dem Bewusstsein, dass der Übertritt zum christlichen Glauben mir mit Sicherheit eine erneute, wahrscheinlich noch heftigere Todesdrohung wegen des Abfalls vom Glauben einbringen wird. Sie haben absolut recht. Ich weiß, gegen was ich antrete, aber ich erwarte mein Schicksal erhobenen Hauptes, mit geradem Rücken und mit der inneren Zuversicht dessen, der die Sicherheit des eigenen Glaubens hat. Dessen bin ich mir einmal mehr sicher nach der historischen und couragierten Geste des Papstes, der seit dem ersten Moment, als er von meinem Wunsch hörte, sofort einwilligte, mir persönlich die Sakramente des Glaubens zu spenden. Seine Heiligkeit hat einer Kirche ein explizites und revolutionäres Zeichen gesetzt, die dem Übertritt von Muslimen bisher noch zu zögerlich gegenübersteht, die sich der Missionierung in Ländern mit muslimischer Mehrheit enthält und über die Realität von Konvertiten in christlichen Ländern schweigt. Aus Angst. Aus Angst, die Konvertiten nicht schützen zu können vor den Todesurteilen und der Angst vor Repressionen gegenüber den christlichen Bewohnern muslimischer Länder. Und nun also die Aussage von Papst Benedikt XVI. heute, der sagt, wer die Angst besiegen wollte, dürfe nicht die geringste Furcht haben, die Wahrheit von Jesus auch gegenüber Muslimen zu bekräftigen.Schluss mit der GewaltWenn es nach mir geht, ist es Zeit, der Willkür und der Gewalt der Muslime ein Ende zu setzen, die die Freiheit des Glaubens nicht respektieren. In Italien leben Tausende Menschen, die vom Islam zum Christentum übergetreten sind, in Frieden. Aber es gibt auch Tausende, die ihre neuen, christlichen Glauben verheimlichen müssen aus Angst, von islamischen Extremisten getötet zu werden, die sich unter ihnen einnisten. Von solchen „Fällen“ handelte mein erster Artikel für den „Corriere della Sera“ am 3. September 2003. Die Überschrift lautete: „Die neuen Katakomben der islamischen Konvertiten.“ Es war eine Umfrage unter Neuchristen, die sich in Italien spirituell wie menschlich alleingelassen fühlten von staatlichen Institutionen, die ihnen keine Sicherheit boten, und der Kirche, die dazu schwieg. So erhoffe ich mir, dass das historische Zeichen des Papstes und mein Bekenntnis jetzt zu der Überzeugung führen, dass der Moment gekommen ist, aus dem Dunkel der Katakomben zu treten und öffentlich den Wunsch zu bekennen, vollständig man selbst zu sein. Wenn wir hier in Italien nicht in der Lage sind, hier, in der Wiege des Katholizismus, bei uns zu Hause, allen die volle Religionsfreiheit zu garantieren, wie werden wir je glaubwürdig sein, wenn wir die Verletzung eben jener Freiheit anderswo in der Welt anprangern? Ich bete zu Gott, dass dieses besondere Ostern all jenen Gläubigen Christen die Auferstehung des Geistes schenke, die bis heute durch die Angst unterdrückt sind.“Aus dem Italienischen von Uta Keseling

 Möge der Herr ihm die Probe des Martyriums nicht auferlegen.  
 

 

 

 

#42 Manfred: Dass es zu massenhaften Konversionen zum Islam gekommen ist, habe ich nicht bestritten. Die Frage ist: Warum? Der Historiker Egon Flaig schreibt:„Die Unterworfenen durften keine Waffen tragen, sie waren wehrunfähig, somit keine vollwertigen Männer; ihre Schuhe und ihre Kleider mussten speziell geschnitten sein, um sie kenntlich und lächerlich zu machen; Christen und Juden mussten besondere Farbmerkmale tragen (aus dieser Diskriminierung entstand der Judenstern). Ihre Häuser mussten niedriger sein, ihre Türschwellen abgesenkt. Sie durften nicht auf Pferden reiten, sondern nur auf Eseln, damit sie ständig an ihre Erniedrigung erinnert wurden. Sie zahlten einen besonderen Tribut (Jizya), den sie persönlich entrichten mussten, wobei sie einen Schlag an den Kopf erhielten. Sie mussten vor Muslimen den Kopf senken und auf der linken Seite gehen. Sie mussten sich von Moslems schlagen lassen ohne sich wehren zu dürfen; schlug ein Dhimmi zurück, dann wurde ihm die Hand abgehackt oder er wurde hingerichtet. Die Zeugenaussage eines Dhimmi galt nicht gegen Moslems. Moslems brauchten für Vergehen an einem Dhimmi nur halbe Strafe zu tragen; und wegen eines Dhimmi konnten sie nie hingerichtet werden; umgekehrt waren grausamste Hinrichtungsarten überwiegend den Dhimmi vorbehalten (Verbrennen, Häuten).“
http://moritz-medien.de/75+M55418d298be.html
Dass es unter solchen Umständen zu Massenkonversionen gekommen ist, kann ich beim besten Willen nicht als Argument für die theologische Überzeugungskraft des Islam ansehen, schon gar nicht für seine Toleranz.
Nun könnte man sagen, das alles sei ja lange her (richtig) und habe nichts mit dem Islam zu tun, sondern mit den Zeitumständen – im Mittelalter ging man eben robuster zur Sache, auch in Europa. Also Schwamm drüber.
Ich wäre der Erste, der dieses Argument akzeptieren würde, wenn uns nicht heute über die Lage der von Dir ausdrücklich angeführten koptischen Christen Nachrichten wie diese erreichen würden: „Die Eltern der 15-jährigen koptischen Christin Demiana Makram Hanna sind völlig verzweifelt. Islamisten entführten ihre Tochter im Juli 2006. Als Lösegeld sollen sie umgerechnet 4500 Franken zahlen. Eine enorme Summe für die Familie, denn viele Christen in Ägypten kämpfen mit Existenzproblemen. Nach einer Zeit der Ungewissheit und der Tränen schöpfen sie neue Hoffnung. Sie können das Geld auftreiben.
Vier Mitarbeiter der Kirche sollen die junge Frau aus ihrem Horror befreien. Doch als sie das Lösegeld übergeben wollten, wurden sie verhaftet. Demiana befindet sich bis heute in der Hand der islamistischen Entführer.
Es ist ein Teil des „Heiligen Krieges“ der Islamisten in Ägypten, junge christlich-koptische Frauen zu entführen. Sie werden vergewaltigt und gegen ihren Willen zwangsverheiratet. Bisher hat der ägyptische Staat die islamistischen Entführer häufig gedeckt und kein einziges dieser menschenverachtenden Verbrechen aufgeklärt. Das Schicksal von Demiana steht stellvertretend für viele andere entführte christliche Frauen. Im Juli 2006 verschwindet die 15-jährige Demiana aus El-Fayoum bei Kairo. Die Eltern fragen wiederholt nach dem Verbleib ihrer Tochter. Schliesslich behauptet die Polizei, Demiana habe nach ihrem freiwilligen Islam-Übertritt einen Muslim geheiratet. Doch tatsächlich wurde Demiana von eben diesem Muslim, Muhammad Al-Said Zaky , entführt. Im September meldet sich ein Verwandter des Entführers bei Demianas Eltern: Das Mädchen befinde sich in der Ortschaft El-Moukatem. Falls sie Demiana wieder zurück haben wollten, müssten sie für ihre Tochter umgerechnet 4’500 Franken Lösegeld bezahlen.
Demianas Eltern flehen die koptische Kirche von El-Moukatem um Hilfe an. Unter grössten Schwierigkeiten wird das geforderte Lösegeld zusammengetragen, dann begeben sich vier koptische Jugendarbeiter zu Al-Said Zaky, um es auszuhändigen. Doch das Freilassungsangebot entpuppt sich als Falle: Noch bevor sie den Entführer zu Gesicht bekommen, werden die vier von Angehörigen der internen Sicherheitspolizei festgenommen. Eine am 12. Oktober 2006 in Kairo abgehaltene Protestkundgebung mit rund 10’000 koptisch-christlichen Teilnehmern ist wirkungslos. Demiana verbleibt in der Gewalt des Muslims Zaky, und auch die vier koptischen Jugendarbeiter erhalten ihre Freiheit nicht zurück.
Die meisten Angehörigen entführter junger Frauen erstatten keine Anzeige. Zum einen wissen sie, dass die Polizei kaum mithilft, solche Verbrechen aufzuklären. Im Gegenteil: Wie bei Demiana Makram Hanna behindern die Staatsorgane oft sogar die Aufklärungsbemühungen und decken die Täter. Eine Familie empfindet es als grosse Schande, wenn ihre Tochter vergewaltigt wird. Ausserdem wird die Familie dadurch sozial ausgegrenzt. Nicht zuletzt muss die Familie Repressalien seitens der Entführer befürchten, falls die Entführung der Tochter öffentlich bekannt wird.
Junge Christinnen werden entführt, vergewaltigt, zum Übertritt zum Islam genötigt und schliesslich zwangsverheiratet. Durch diese Strategie der Demütigung und Einschüchterung von Christen arbeiten die Entführer und ihre mächtigen Geldgeber im Hintergrund auf die vollständige Islamisierung des Landes hin. Denn auch alle aus einer solchen Ehe stammenden Kinder müssen islamisch erzogen werden. Flucht aus Zwangsehen gelingt nur selten. Am 3. Oktober 2006 entkam die 15-jährige Christin Lawrance Wagih Emil aus einem unterirdischen Versteck in Kairo. Doch welches Schicksal erwartet die seit Juli 2006 gefangen gehaltene 15-jährige Demiana Makram Hanna?“

http://www.csi-de.de/archiv.php?inhI…=&sucJahr=2007
Ein Beispiel von vielen. Nur als kleine Information für diejenigen, die offenbar ganz aufrichtig nicht nachvollziehen können, wie jemand ein Problem mit dem Islam haben kann.  (…) 

 

 

 

#44 AdemBahar:  [Zitat Manfred #42: „Dass es zu massenhaften Konversionen zum Islam gekommen ist, habe ich nicht bestritten. Die Frage ist: Warum? Der Historiker Egon Flaig schreibt:„Die Unterworfenen durften keine Waffen tragen, sie waren wehrunfähig, somit keine vollwertigen Männer; ihre Schuhe und ihre Kleider mussten speziell geschnitten sein, um sie kenntlich und lächerlich zu machen; Christen und Juden mussten besondere Farbmerkmale tragen (aus dieser Diskriminierung entstand der Judenstern).“] Genau, die Juden tragen den Judenstern bereits seit 1000 Jahren? Man Junge, mach dich nicht lächerlich!Troll dich zu PI, da kannst du Gleichgesinnte finden… Tolle Beispiele, ich könnte dir mindestens 6 Million Beispiele von Verbrechen liefern, die zwischen 1933-1945 von christlichen Deutschen begangen wurden… Also lass ich mir von dir bestimmt nicht die Nächstenliebe erklären.Du versuchst hier mit religiösen Argumenten eine christliche motivierte Propaganda abzuziehen. Allerdings bist du selber kein wirklicher Gläubiger, sondern ein Hasser mit Hassgedanken und Hasspredigten.Du bist genauso christlich wie die Taliban moslemisch sind… (…)  

 

#47 Manfred: [Zitat AdemBahar #44] Zur Person zu argumentieren statt zur Sache führt selbst dann nicht besonders weit, wenn man von der Person mehr weiß als Du über mich. Ich verfolge keine religiöse, sondern eine politische Agenda, und die ist nicht christlich, sondern antitotalitär. Demgemäß kritisiere ich den Islam auch nicht unter theologischen, sondern unter politischen Gesichtspunkten.(Dass ich Pehlivan erklärt habe, was es mit dem Begriff „Sohn Gottes“ auf sich hat, war die Antwort auf seine Frage, ob es ein christlicher Glaubensinhalt sei, dass Gott körperlich mit Maria geschlafen habe. Das musste ich einfach richtigstellen, aber es hat mit dem Hauptstrang meiner Argumentation nichts zu tun.) Dass ich auf PI Gleichgesinnte finde, stimmt. Ob aber meine islamkritischen Thesen richtig oder falsch sind, kann ich nicht dadurch feststellen, dass ich sie Gleichgesinnten präsentiere – die werden mir natürlich zustimmen -, sondern dass ich sie der Kritik aussetze. Ich muss sie also dort einstellen, wo ich maximalen Gegenwind, und zwar von intelligenten Leuten, zu erwarten habe. Also hier. Und die Ergebnisse finde ich reichlich traurig.Ich fasse mal zusammen: Ausgangspunkt war meine These (#13), dass die islamischen Heiratsregeln den Zweck hätten, fremde Religionen zu bekämpfen, indem man ihnen, salopp gesagt, die Frauen wegheiratet..Gegenargument eins: Leugnung der Tatsachen. Diese Regeln gebe es gar nicht in der Sharia (#29). (Obwohl jedes Kind weiß, dass es sie gibt.) Nachdem ich mich davon nicht beirren lasse (Weiter unten ist Der Schakal – #40 – dankenswerterweise so aufrichtig zuzugeben, dass diese Regeln gelten), folgtGegenargument zwei: Die Juden seien ja auch nicht besser (Flagellum Dei, #26). Nachdem ich gezeigt habe (#37), dass dieses Argument, soweit es überhaupt zutrifft, eher für als gegen meine These spricht, dass das islamische Recht erfolgreich auf das Ausbluten fremder Religionen abzielt, kommtGegenargument drei: Man habe das nicht nötig gehabt, weil es so viele Konversionen gegeben habe (#40). Ich zeige auf (#42), wie „freiwillig“ diese Konversionen waren, und (weil man ausgerechnet das immer noch existierende koptische Christentum als Argument ins Feld führt) dass ägyptische Islamisten mittlerweile mit behördlicher Duldung zum Frauenraub übergegangen sind, weil es in Ägypten kaum noch Christinnen gibt, die naiv genug wären, von sich aus einen Muslim zu heiraten. Darauf reagiert AdemBahar (#44) mitGegenargument vier: wiederum Leugnung von Tatsachen („…die Juden tragen den Judenstern bereits seit 1000 Jahren? Mann, Junge, mach Dich nicht lächerlich!“),Gegenargument fünf: Tu quoque – auch Du: der Versuch, deutsche Schuldkomplexe auszubeuten,Gegenargument sechs: Unterstellungen zur Person,Gegenargument sieben: Die aktualisierte Version von: „Geh doch nach drüben!“

Ganz ernsthaft: Wenn alle Gegenargumente, mit denen ich konfrontiert werde, bestenfalls rhetorische Ausflüchte sind, wie soll ich das anders auffassen denn als Bestätigung für die Richtigkeit meiner These?  

 

 

 
 

 

 

 

#48 Tatar:  [Zitat Der Schakal #6: „Drohungen sind sowieso überflüssig. Direkt den Kopf abschlagen ist viel effektiver.“] [Applaudierende Smileys]

 

 

 

 

***Folgender Benutzer sagt Danke zu _Tatar_ für den nützlichen Beitrag: Der Schakal***   

 

#49 Der Schakal: 

[Zitat Manfred #47: „Ich fasse mal zusammen: Ausgangspunkt war meine These (#13), dass die islamischen Heiratsregeln den Zweck hätten, fremde Religionen zu bekämpfen, indem man ihnen, salopp gesagt, die Frauen wegheiratet“]

Eine Christin muss ja kein Moslem heiraten oder? Na dann … Tschüss!

Überraschend ist das Alles nicht. Aber ich wäre doch ganz gerne überrascht worden. Wie führt man einen „Dialog“ mit Leuten, denen man nicht ehrlich seine Meinung sagen kann?