Beschneidung
Was das Reizthema des Sommerlochs, die religiöse Beschneidung, betrifft, so fallen mir dazu ein paar anekdotische Referenzen und ein paar grundsätzliche Dinge ein. Ich bin in dieser Frage tendenziell auf der Seite von Martin Böcker, bevorzuge aber einen anderen Ton.
Manfred Kleine-Hartlage hat auf meinen Beitrag zur Beschneidungsdebatte mit seinem Artikel über den „Fundamentalismus ohne Fundament“ geantwortet, womit eine kleine Debatte entstanden ist, die ich gern fortgesetzt hätte. Mit Martin Lichtmesz‘ „Identitären Notizen zur Beschneidungsfrage“ ist meine Antwort jedoch hinfällig geworden. Sicher, ich komme auf anderem Wege zum selben Ergebnis, was auch interessant gewesen wäre. Aber irgendwann ist eine Debatte über ein relativ nebensächliches Thema, jedenfalls wenn man weder Jude noch Moslem ist, totgetreten.
[Zur Reaktion auf das Beschneidungsurteil des Landgerichts Köln. Übernommen mit geringfügigen redaktionellen Änderungen von „Vaterland“ (Autorin: Judith):
Der Schweizer Geschäftsmann und jüdisch orthodoxe Multimillionär Edi Gast hat die Gründung eines Fonds zum Kampf gegen das Beschneidungsurteil des Landgerichts Köln [ Az.: 151 Ns 169/11], bekannt gegeben. Wie das weltgrößte Online-Portal für ultraorthodoxes Judentum, Behadrei Hareidim, berichtet, sollen aus dem von Edi Gast eingerichteten Fonds Aktivitäten von Rechtsanwälten und Lobbyisten im europäischen Parlament und der Europäischen Union bezahlt werden – außer den 10 Millionen, die Gast in den Fonds einbringt, kommen weitere geldschwere Spenden aus den USA und Israel. [Die Kölner Richter urteilten, die Beschneidung eines Kindes aus rein religiösen Gründen sei eine strafbare Körperverletzung und verstoße gegen das Menschenrecht auf körperlichen Unversehrtheit nach Artikel 2 des GG]. Weiterlesen