Hintergründe zur Wahl Bergoglios

Einen Tag nach der Wahl von Kardinal Bergoglio zum neuen Papst schrieb ich in diesem Blog:

Wie wir jetzt erfahren … kommt die Wahl Bergoglios keineswegs so überraschend, wie die Presse es jetzt darstellt. Tatsächlich war er schon 2005 der Kandidat der Anti-Ratzinger-Fraktion gewesen und hatte eine Sperrminorität von beachtlichen 40 Stimmen auf sich vereinigt. (…) Angesichts von Bergoglios jetzt tatsächlich erfolgter Wahl ist die Vermutung mehr als naheliegend, dass der Kern seiner Anhängerschaft aus denselben Kardinälen besteht, die ihn schon 2005 unterstützt hatten, um Ratzinger zu verhindern.

Niemand, außer deutschen MSM-Journalisten bzw. deren Lesern, wird so naiv sein zu glauben, dass angesichts dieser Vorgeschichte die Wahl Bergoglios, zumal sie in fünf Wahlgängen und damit vergleichsweise rasant erfolgte, etwas Anderes als ein abgekartetes Spiel war, und wenn wir unterstellen, dass es eine Gruppe von Kardinälen gibt, die über Jahre hinweg auf ihn eingeschworen war, dann erscheint die mangelnde Loyalität von Teilen der Kurie gegenüber Benedikt XVI., die ihn letztlich zum Rücktritt getrieben hat, in einem neuen Licht, nämlich als Teil einer mit langem Atem verfolgten Intrige.

Warum aber muss es ausgerechnet dieser Mann, warum Bergoglio sein? (…) Warum hat gerade dieser Mann eine Anhängerschaft im Kardinalskollegium, die sich offenkundig in den Kopf gesetzt hatte, ihn auf Biegen und Brechen und über zwei Konklaves hinweg durchzusetzen?

Ich fürchte, es geht nicht um den Mann, es geht um eine Agenda. Um eine Agenda, die wir nicht kennen, und die aus Gründen, die wir ebenfalls nicht kennen, mit genau dieser Person verknüpft ist.

Katholisches.info schreibt nun – im Rahmen der Vorstellung des Buches Franziskus – Leben und Revolution (Francisco. Vida y Revolucion, El Atneo, Bueno Aires 2013) von Elisabetta Piqué – Erhellendes über den Verlauf und die Hintergründe des Konklaves vom März 2013:

Seit März ist bekannt, daß es vielmehr einige Kurienkardinäle waren, die maßgeblich die Kandidatur Bergoglios erfanden und inszenierten. Einer davon ist der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper. Ebenso bekannt ist, daß der ehemalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano die Wahl Bergoglios unterstützte. Wesentlicher Konsens der verschiedenen Förderer der Bewerbung des Argentiniers um das Petrusamt war der Wunsch nach einem Anti-Benedikt-Pontifikat (siehe eigenen Bericht Die Warnung an Benedikt XVI. von einem … Kasper – Anti-Ratzinger-Pontifikat in Planung). Nach den acht Jahren von Papst Benedikt XVI. an der Spitze der Katholischen Kirche fanden sich verschiedene Gruppen und Interessenlagen im Kardinalskollegium durch die Entschlossenheit zusammen, einen Anti-Benedikt auf den Papstthron zu heben. Für diese heterogene Kardinalsgruppe kam daher der Erzbischof von Mailand, Angelo Kardinal Scola, der als Favorit in das Konklave ging, nicht in Frage. Kardinal Scola hatte in der letzten Predigt vor dem Konklave ein Bekenntnis zur Linie Benedikts XVI. abgelegt. Der ursprünglich von einigen Anti-Ratzingerianern bevorzugte Brasilianer Odilo Kardinal Scherer war im Vorfeld des Konklaves ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, während der Argentinier Kardinal Bergoglio kaum beachtet wurde (siehe eigenen Bericht Scherer läßt Hostie zu Boden fallen – Scola legt Bekenntnis zu Hermeneutik der Kontinuität ab). Ob Kardinal Bergoglio ohnehin der eigentliche Kandidat dieser Gruppe und Kardinal Scherer nur ein Versuchsballon war, oder ob Kardinal Bergoglio nur Plan B war, ist nicht geklärt. Bekannt hingegen ist, daß mit Kardinal Bergoglio bereits 2005 die Wahl von Benedikt XVI. verhindert werden sollte (siehe eigenen Bericht Konklave 2005: „Aktion Bergoglio“ zur Verhinderung Joseph Ratzingers).

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Franziskus über schwule Priesterseilschaften

Papst Franziskus hat in einem internen Gespräch zugegeben, dass die katholische Kirche von Homosexuellen-Seilschaften unterwandert ist. Damit wird erstmals aus höchster Quelle, wenngleich unfreiwilig, eingeräumt, dass weitverbreitete entsprechende Vermutungen im Wesentlichen zutreffen.

Spiegel-Online schreibt:

Rom – Die Versammlung sollte eigentlich hinter geschlossenen Türen stattfinden, über das Gesagte Stillschweigen bewahrt werden. Am 6. Juni empfing Papst Franziskus Vorstandsmitglieder der Lateinamerikanischen und Karibischen Konferenz der Ordensleute (Clar). Man sprach über dies und das, offenbar auch über brisante Inhalte.

Irgendjemand aus der Gruppe erstellte eine Zusammenfassung der Anmerkungen des Papstes. Und eben die gelangte an die Öffentlichkeit. Die chilenische Internetseite „Reflexión y Liberación“ publizierte den Wortlaut der Mitschrift.

(…)

Dann kam Franziskus auf ein Gerücht zu sprechen, das seit langem kursiert: „Es ist die Rede von einer Gay-Lobby, und es ist wahr, sie ist da … wir müssen sehen, was wir tun können.“ Die Aufgabe scheint demnach keine leichte zu sein. „Betet für mich“, bat der Papst die Ordensleute, „dass ich so wenig Fehler mache wie möglich.“

Der Vorstand der Clar bestätigte am Dienstag, dass ein Protokoll erstellt wurde. Man bedauere zutiefst, dass dieses an die Öffentlichkeit gelangt sei und entschuldige sich dafür. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi erklärte, da die Audienz privat gewesen sei, werde er sich zu dem Thema nicht äußern.

Bisher hatte der Vatikan Berichte über angebliche schwule Seilschaften in der Kurie stets zurückgewiesen. Dennoch häuften sich die Gerüchte und Mutmaßungen. Einige Vatikanisten in Rom führten gar den Rücktritt von Papst Benedikt auf die mutmaßlich machtvolle „Gay-Lobby“ zurück. Auch im mehrere hundert Seiten langen Dossier zur sogenannten Vatileaks-Affäre soll von dem Netzwerk die Rede sein. Benedikt hatte das Dokument Franziskus als schweres Erbe hinterlassen.

[Weiterlesen bei PI]

Das abgekartete Spiel

Der italienische Blogger Francesco Colafemmina hat für den Wechsel von Benedikt XVI. zum Anti-Benedikt Bergoglio eine Erklärung. Seine Theorie ist in ihrer Dialektik zugegebenermaßen ausgefallen, aber doch ziemlich logisch; und vor allem: Er hat sie bereits 2009 vorgelegt. 

Der Blog katholisches.info zitiert aus einem vor kurzem veröffentlichten Beitrag Colafemminas unter anderem die folgenden Passagen:

Aber ich verzichte heute lieber auf Opportunität und Klugheit und behaupte, daß mir Papst Franziskus nicht authentisch scheint. Ich sehe in seinen Gesten nicht naiv das Fehlen jeglicher Planung, die andere zu erkennen meinen. Ich denke nicht, daß ein 76 Jahre alter Mann, der bereits Kardinal und Erzbischof war, in seinen Handlungen so naiv und authentisch ist.

Nein, ich glaube vielmehr, daß alles konstruiert und geplant ist, seit Jahren. Und es belustigt mich ein bißchen zu sehen, daß die Kommentatoren, die mit einem Schlag alle Bergoglianer geworden sind, nun plötzlich den „Traditionalisten“ Aufmerksamkeit schenken, die Papst Franziskus kritisieren, sich dabei aber lediglich auf die äußeren Aspekte dieser Kritik, ich würde von vatican-fashion seiner Neuerungen sprechen, beschränken.

Nein, die vatikanische Mode, ich kann es diesen Kommentatoren versichern, interessiert uns überhaupt nicht. Uns interessiert die Kontinuität, eine Kirche die weder aus vielen kleinen unabhängigen Zellen noch aus einem „davor“ und „danach“ besteht. Und im konkreten Fall ist es leider Papst Franziskus, der diese Distanz zwischen einem „vorher“ und einem „danach“ betont. Besser gesagt, es sind seine Wähler, die verschiedenen Sodanos (der jahrelang zum Schaden Benedikts komplottierte), und die verschiedenen Res, Danneels, Lehmanns, Hummes … Alles Leute, die in ihren Köpfen den „Schock Franziskus“ seit Jahren planten.

Das habe ich schon 2009 geschrieben, als ich meinen Roman La Serpe fra gli Ulivi (Die Schlange im Olivenhain) verfaßte, und vielleicht bin ich deshalb gegenüber Papst Franziskus so skeptisch. Heute nahm ich mein damaliges Buch wieder zur Hand und las die Seiten 278-279 nach:

"Der Kardinal mit seinem würdevollen und strengen, wenn auch manchmal schleimigen und hämisch boshaften Gesicht hatte es geschafft, eine beachtliche Gruppe von Bischöfen, Priestern und anderen Mitgliedern des Kollegiums zu sammeln. Ihr Ziel war es, die Kirche in einem dauerhaft schlechten Zustand zu halten: die Rolle des Papstes zu schwächen, die Glaubwürdigkeit der Orthodoxie zu untergraben, eine tiefgreifende, glitschige Widersprüchlichkeit zwischen dem katholischen Anspruch und dem Privatleben der Hierarchien zu fördern.

Diese ständige Schwächung der Kirche konnte nicht offen bewerkstelligt werden. Sonst wären sie Gefahr gelaufen, als die wirklichen Urheber der Apostasie erkannt zu werden. Sie mußten hinter den Kulissen arbeiten. Sie brauchten einen Papst, der wirklich heilig war! Einen orthodoxen, gerechten und aufrechten Papst, im Glauben und in der Lehre. Seiner hätten sie sich bedient, um die Kirche zu zerstören, so wie die Welt sie kannte. Ihr Programm war ja schließlich nicht banal.

Sie haben innerhalb des Vatikans ein beständiges Werk aufgezogen, um den orthodoxen und gerechten Papst zu diskreditieren. Um zu zeigen, daß seine Entscheidungen, seine Sicht der Welt, ja selbst sein Glaube überholt, alt und für den modernen Menschen unvertretbar seien. Sie setzten ihn weltweiten Medienkampagnen aus, indem sie Aufsehen um kleine kirchliche Ereignisse inszenierten, die sie ad hoc aufbliesen.

So bereiteten sie ihr Pontifikat vor. Das, bei dem der wirkliche Apostat gewählt werden sollte, der wirkliche Gegenpapst. Diesen hegten und umschmeichelten sie sorgsam. Sie erfüllten ihm jeden nur denkbaren Wunsch, jede Ambition, nur damit er sich still verhielt: ein Kardinal unter vielen. Zum geeigneten Zeitpunkt, wenn die Kirche diskreditiert, mißhandelt, gedemütigt durch die Staaten und deren freimaurerische und aufklärerische Staatsmänner, wenn der heilige und aufrichtige Papst aus den Herzen der Christen ausgelöscht sein würde, erst dann würden sie ihren Plan umsetzen.

Der neue Papst wird ein Lateinamerikaner sein."

Ich hoffe nicht prophetisch gewesen zu sein.

Eine Art Gegenpapst. Marco Politi über Franziskus

Sicherlich sollte man dem gewählten Papst Franziskus zugestehen, was man auch jedem Regierungschef zugesteht, nämlich eine gewisse Zeit der Einarbeitung – die vielzitierten "100 Tage" -, bevor man sich an eine erste Einschätzung wagt, was von ihm zu befürchten … pardon: zu erwarten ist. Vielleicht gelingt ihm ja, was dem Bundespräsidenten Gauck nicht gelungen ist, nämlich sich von den Erwartungen derer freizumachen, denen er sein Amt verdankt.

Trotzdem zeichnet sich immer deutlicher ab, welches diese Erwartungen sind, und dass Bergoglios Wahl tatsächlich als das Anti-Ratzinger-Pontifikat gedacht ist, das ich von Anfang an – noch auf einer wesentlich schmaleren Informationsgrundlage – darin gewittert habe.

Sage mir, wer dich unterstützt, und ich sage dir, wer du bist. Zu denen, die hohe Erwartungen an Franziskus hegen, gehört unter anderem der italienische Journalist und Vatikankenner Marco Politi, dessen Standpunkt man bereits an Berichten wie diesem des Deutschlandfunks ablesen kann:

Zu den Baustellen, die Benedikt, der 16., hinterlassen hat, gehört die Pius-Bruderschaft. Hier müsse eine klare Entscheidung getroffen werden, sagt Marco Politi. Die konservative Splittergruppe müsse zentrale Positionen des Zweiten Vatikanischen Konzils wie Gewissensfreiheit, Religionsfreiheit, Ökumene und die Beziehungen zu den Juden endlich anerkennen.

Die "konservative Splittergruppe", wie er sie nennt, betont, getreu dem katholischen Glauben, die überzeitliche Wahrheit der christlichen Botschaft; sie betont, dass die Wahrheit, die die Ersten und Letzten Dinge betrifft, entweder eine ewige Wahrheit ist oder überhaupt keine, und dass eine Kirche, in der Glaubenswahrheiten sich nach dem Zeitgeist richten, keine katholische ist,  sondern eine protestantische wäre: eine religiöse Vereinigung, die das, was ihre Mitglieder zu einem gegebenen Zeitpunkt mehrheitlich zu glauben belieben, also bloß subjektive Meinungen, "Wahrheiten" nennt.

Die Kirche hat es zugelassen, dass der Kern des Katholischen verdunkelt wurde; sie hat die Autorität, die sie nur deshalb und nur insofern hat, als sie selbst institutionalisierte Wahrheit ist, zu Akten missbraucht, durch die diese Wahrheit in Frage gestellt wurde, und fragt sich nun verzweifelt, wo denn nur ihre Autorität geblieben sei. Nun, sie ist zum Beispiel bei einer gewissen konservativen Splittergruppe gelandet: 

Dass es so weit gekommen ist, dass man die Frage nach katholischen Glaubenswahrheiten lieber an die Piusbrüder als an den Vatikan richtet, ist nicht schuld der Piusbrüder, die sich nach einer solchen Rolle fürwahr nicht gedrängt haben, sondern der Gesamtkirche. Wenn aber Politi allen Ernstes darauf wartet, dass diese Bruderschaft irgendetwas "anerkennt", was zweitausend Jahren katholischer Theologie ins Gesicht schlägt, dann kann er warten, bis die Hölle zufriert. Dass er darauf wartet, sagt freilich alles über ihn selbst.

Ebenso bezeichnend ist freilich die Kurzbiographie bei The European:

Der deutsch-italienische Journalist schrieb 20 Jahre lang für die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ und berichtete dort aus dem Vatikan. Derzeit arbeitet er für die Zeitung „Il Fatto Quotidiano“. 2012 veröffentlichte Politi das Buch „Benedikt: Krise eine Pontifikats“ im Rotbuch Verlag. Politi ist außerdem Gastautor für „Die Zeit“ und die „FAZ“.

Noch Fragen?

Dass er Vatikankenner ist, bezweifle ich allerdings nicht. Umso beachtenswerter ist, was dieser, im negativen Sinne des Wortes liberale, Vatikankenner in einem Interview mit The European über die Hintergründe des Wechsels von Benedikt zu Franziskus sagt. Im Grunde bestätigt er alles, was ich schon in "Habemus – was eigentlich?" geschrieben hatte:

The European: Wie schätzen Sie die Wahl des neuen Papstes ein?

Politi: (…) Man hat den Sprung außerhalb Europas gewagt. Es ist auch eine Öffnung und eine Botschaft an die dritte Welt. Obwohl Argentinien kein Entwicklungsland ist, hat diese Wahl einen sehr starken Symbolcharakter.

The European: Wieso hat das Konklave diese strategische Wahl getroffen?

Politi: (…) Die Vatileaks-Affäre des vergangenen Jahres hat … zu einer starken Überzeugung unter den Bischöfen geführt, sich gegen einen italienischen Papst auszusprechen.

The European: … und stattdessen einen Argentinier zu wählen?

Politi: (…) Man hat … auf einen Kandidaten wie Kardinal Bergoglio gesetzt, der aus der Mitte kommt und eine gemäßigte Haltung vertritt. Auch wenn er 2005 an der Speerspitze der kleinen Reformgruppe um Kardinal Martini stand. Es ist sehr symbolisch, dass gerade er als Kompromisskandidat gewählt wurde. Er, der doch 2005 der Widersacher von Benedikt war. Daran sieht man, dass man das Experiment Ratzinger, samt der starken konservativen Lobby, die ihn zum Papst machte, und dem Fokus auf Tradition, Identität und Misstrauen gegenüber der modernen Gesellschaft als beendet betrachtet.

Es handelte sich also in der Tat um einen Machtkampf, der gegen den alten  Papst geführt wurde, vor allem aber gegen alles, wofür dieser Papst stand.

Man spürt geradezu das Aufatmen: Endlich sind wir diesen alten Knochen los, der uns mit solchen Lästigkeiten wie Gott und der Bibel piesackte. Endlich können wir Tradition und Identität über Bord werfen und uns in die moderne – gottlose – Gesellschaft eingliedern. Klimbim ist unser Leben, der Glaube ist jetzt auch als dekorativer Klimbim anerkannt. Endlich! 

The European: Franziskus muss erzkonservative Katholiken wie auch Reformer und Liberale zufriedenstellen. Wie kann er diesen Spagat meistern?

Politi:(…) Es gibt aber unter den Bischöfen und dem Kirchenvolk einen sehr großen Wunsch nach einem Neuanfang. Die Ernennung von Franziskus ist ein Symptom dieser Haltung. Er wird die Wende nicht alleine voranbringen, er wird sie aber sicherlich symbolisieren. Die Erzkonservativen werden deutlich weniger Spielraum haben als unter Benedikt. (…)

Im Klartext: Es gibt keinen Spagat. Die Konservativen sollen nicht nur keine Macht haben, sondern nicht einmal "Spielraum". Sie sollen nicht nur nichts zu bestimmen haben, sie sollen nicht einmal ihre Meinung sagen dürfen, es sei denn, sie wären bereit, den neuesten Zeitgeistklimbim "anzuerkennen".

The European: Wie wichtig ist die Herkunft des neuen Papstes?

Politi: Argentinien ist ein sehr entwickeltes und fortschrittliches Land und trägt viele europäische Züge. Kulturell könnte man von einem „erweiterten Europa“ reden. Dass er ein Jesuit ist, wird sicherlich auch eine besondere Rolle spielen. Er ist zwar ein einfacher Mann, aber sicher nicht einfältig. Deshalb weiß er ganz genau, welche kirchlichen und gesellschaftlichen Kräfte agieren. Die Jesuiten sind einer der intellektuellsten und politischsten Orden in der katholischen Kirche.

"Politisch" ist sicherlich richtig: Teile des Jesuitenordens gelten als so weit links, dass Viele sich fragen, was an ihnen noch katholisch sein soll. Und wer nicht in diesem Sinne "politisch" ist, der kann nur "einfältig" sein, ein ahnungsloser Trottel:

Das steht im krassen Gegensatz zu Papst Benedikt XVI., dessen größte Schwäche die fehlende Regierungserfahrung war.

Wie muss er diesen Papst gehasst haben, dass er sich noch nach seinem Rücktritt diesen Ton herausnimmt.

The European: In Lateinamerika leben mehr als 40 Prozent aller Katholiken. Doch auch dort steht die Kirche unter hohem Druck. Wird das Pontifikat von Franziskus die dortige Situation verbessern?

Politi: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich glaube aber, dass er eine spannende Beziehung zu Kirche und Moderne hat. Er hat bestimmt keine Sehnsucht nach alten Zeiten. Franziskus kennt die multikulturelle, säkularisierte Gesellschaft und er will eine Kirche, die sich nicht vor dieser Gesellschaft verbarrikadiert.

Genau darum geht es: Die katholische Kirche, obwohl sie sich nie explizit gegen Multikulti ausgesprochen hat, ist allein dadurch, dass sie alle säkularistischen Utopien ablehnt, implizit auch ein Hindernis für Multikulti-Utopien. Es ist interessant, dass Politi "multikulturell" und "säkularisiert" in einem Atemzug nennt: Offenbar weiß er ganz genau, dass eine entchristlichte ("säkularisierte") Gesellschaft eine ist, der man jeden Götzen aufschwatzen kann, vorzugsweise eine politische Utopie.

Nun wissen wir auch, warum oben von "Identität" die Rede war, an der der alte Papst sich orientiert habe – obwohl Benedikt sich doch nie besonders für Identitätsthemen interessiert hat. Seine Feinde aber interessieren sich dafür sehr wohl, ihnen ist der Zusammenhang zwischen Säkularismus, Multikulti und Identitätszerstörung ebenso geläufig wie der Zusammenhang zwischen authentischem Katholizismus und "Tradition, Identität und Misstrauen gegenüber der modernen Gesellschaft".

The European: Franziskus ist der erste nichteuropäische Papst der Neuzeit. Hat die europäische katholische Kirche an Einfluss verloren und erleben wir gerade das Ende des kirchlichen Eurozentrismus?

Politi: Ganz bestimmt. Benedikt hatte darauf gesetzt und dafür gesorgt, dass im Konklave mehr Europäer sitzen und dass die Italiener überrepräsentiert sind. Doch eigentlich ist Europa seit Jahren mehr ein Krisenzentrum des Glaubens als eine Säule der katholischen Kirche. Mit der Wahl von Papst Franziskus wird die Internationalisierung vorangetrieben, man setzt auf die Globalisierung und die neuen Kräfte der anderen Kontinente.

(…)

In Europa herrscht die Glaubenskrise, also wird es aufgegeben; die Wurzeln können eingehen, der Baum wird trotzdem sprießen, zumal wenn man ihn mit nichtchristlichen Ideologien ("Man setzt auf die Globalisierung") düngt. Und wenn er trotzdem umfällt, wird es einen Politi nicht stören.

The European: Wie problematisch ist es für Papst Franziskus, dass sein Vorgänger noch lebt und theoretisch Einfluss auf sein Pontifikat nehmen könnte?

Politi: Die noble und revolutionäre Geste von Benedikt deutet auf eine mönchhafte Haltung hin…

Dass einzig positive Wort, das er sich über Benedikt abringen kann, ist das Lob dafür, dass er zurückgetreten ist – zumal das "revolutionär" war, das heißt die Kirche erschüttert und auf den Kopf gestellt hat.

… Ich denke, er wird extrem zurückgezogen leben und nicht den Hauch eines Schattens auf seinen Nachfolger werfen. Franziskus muss aber aufpassen, dass die Freunde von Benedikt nicht Gerüchte und Zitate streuen und so versuchen, Fehler zu provozieren.

Ja, die gefährlichen Freunde von Benedikt, die so unglaublich mächtig waren, dass sie den Papst nicht vor den gegen ihn gerichteten Machenschaften schützen konnten. Da schließt der Apologet einer intriganten Kamarilla wohl von sich und seinen Freunden auf andere – ganz im Geiste seiner linken Gesinnungsfreunde in der Politik, die seit 1968 derart viel gelogen, betrogen und unterwandert haben, dass sie auch in Anderen, auch in noch so harmlosen Konservativen nur Wölfe im Schafspelz sehen können.

The European: War Benedikt ein Interimspapst?

Politi: Ja. Eigentlich sollte während seines Pontifikats ein Übergang stattfinden, am Ende war es aber lediglich eine Phase der Stagnation. Jetzt haben wir einen Papst von 76 Jahren, der diesen Übergang schaffen kann.

Wohin dieser "Übergang" führen soll, darüber sollte man wohl keinen Zweifel mehr haben.

The European: Welche Folgen hat der Rücktritt des alten Papstes für die Kirche?

Politi: Die Konservativen waren schockiert. Das Papsttum war ja schließlich etwas Halbgöttliches und Ewiges. Benedikt hat das Amt vermenschlicht und es damit fragiler gemacht. (…)

So ist es. Einen wie Politi kann das natürlich nur freuen. Endlich nichts "Ewiges" mehr, nur noch Dinge, die man nach belieben manipulieren kann. Endlich kein Stellvertreter Christi mehr, nur noch einer, den man herumschubsen kann.

Es ist schon merkwürdig: All diese Leute, die geflissentlich so tun, als wüssten sie nicht, worauf der Katholizismus beruht und wie er funktioniert, kapieren just dies plötzlich ganz genau, wenn es gilt, ihn zu zerstören.

Ein katholischer Journalist aus Argentinien über Bergoglio

Wie nicht anders zu erwarten, sind die Informationen, die man über den gewählten Papst in den deutschen Massenmedien bekommt, von deprimierender Oberflächlichkeit und Naivität. Wie immer wird deutlich, dass kaum ein Journalist, der über die katholische Kirche schreibt, auch nur einen Funken Kompetenz mitbringt. Im Grunde ist die einzige Frage, die deutsche Journalisten interessiert, die, wann aus der katholischen Kirche endlich eine protestantische Kirche wird.

Grund genug zu fragen, wie denn Katholiken, und zwar konservative Katholiken aus Argentinien selber, die den Kardinal Bergoglio schon länger auf dem Schirm haben, über diese Wahl denken. Der argentinische Journalist Marcelo Gonzalez von Panorama Catolico Internacional hat eine erste Einschätzung veröffentlicht, die in englischer Sprache im Blog Rorate Caeli wiedergegeben wurde.

Als jemand, der den Namen Bergoglio gestern zum ersten Mal gehört hat und mit den inneren Verhältnissen in Argentinien nicht vertraut ist, kann ich nicht beurteilen, inwieweit diese Einschätzung zutrifft; da sie schlechterdings vernichtend ist, hoffe ich, dass sie nicht zutrifft. Ich dokumentiere Gonzalez' Artikel aber als – sicherlich subjektive – Stimme eines katholischen Beobachters aus dem Land des gewählten Papstes:

 

Der Horror!

Von allen undenkbaren Kandidaten ist Jorge Mario Bergoglio vielleicht der schlimmste. Nicht weil er etwa offen Doktrinen gegen Glauben und Moral verträte, sondern weil ihm, soweit man es von seinem Wirken als Erzbischof von Buenos Aires her beurteilen kann, Glauben und Moral vollkommen gleichgültig sind.

Als geschworener Feind der traditionellen Messe erlaubte er lediglich Imitationen dieser Messe, die von erklärten Feinden der hergebrachten Liturgie zelebriert wurden. Er hat jeden einzelnen Priester verfolgt, der versuchte, eine Soutane zu tragen, mit Festigkeit zu predigen, oder der sich bloß für Summorum Pontificum [das Apostolische Schreiben, mit dem Benedikt XVI. die traditionelle Liturgie zugelassen hatte, M.K.-H.] interessierte.

Da er für seine Inkonsistenz, und manchmal auch die Unverständlichkeit seiner Ansprachen und Predigten bekannt und obendrein gewöhnt ist, sich einer ungehobelten, demagogischen und zweideutigen Sprache zu bedienen, kann man nicht sagen, dass seine Lehre heterodox sei; sie ist so verwirrend, dass man sie eher als nichtexistent bezeichnen muss.

Die Menschen, mit denen er sich in seinem Ordinariat in Buenos Aires umgibt, sind mit Ausnahme weniger Kleriker nicht durch besonders tugendhaften Lebenswandel aufgefallen. Einige von ihnen sind stehen unter dem dringenden Verdacht moralischer Verfehlungen.

Er hat keine Gelegenheit verstreichen lassen, seine Kathedrale – im Namen eines unmöglichen und unnötigen interreligiösen Dialoges – Protestanten, Muslimen, Juden und sogar Sekten [„partisan groups“, evtl. sind auch politische Gruppierungen gemeint, M.K.-H.] zur Verfügung zu stellen. Er ist bekannt für seine Treffen mit Protestanten in der Luna-Park-Arena, wo er … sich bei einem gemeinsamen Gebet von protestantischen Geistlichen "segnen" ließ und damit de facto die Gültigkeit der "Sakramente" von Fernsehpredigern anerkannte.

Diese Wahl ist unverständlich: Er ist nicht weltläufig und hat keine Kurienerfahrung, strahlt keine Heiligkeit aus, ist lax in Lehre und Liturgie, er hat nicht gegen die Abtreibung und nur schwach gegen die Homo-"Ehe" gekämpft (die praktisch ohne Widerstand des Episkopats durchgesetzt wurde), er hat nicht die Manieren, die dem Stuhl Petri angemessen wären. Er hat nie für etwas anderes gekämpft als dafür, seine Machtpositionen zu erhalten. 

Das kann nicht wirklich das sein, was Benedikt für die Kirche wollte. Und Bergoglio scheint keine der Eigenschaften zur Fortsetzung seines Werks mitzubringen.

Gott schütze Seine Kirche. Man kann die Möglichkeit einer Wende nie ausschließen, so wenig wahrscheinlich sie nach menschlichem Ermessen zu sein scheint. Nichtsdestoweniger sieht die Zukunft erschreckend aus.

Habemus – was eigentlich?

Ja, ich gebe es zu: Man hätte es mir nicht recht machen können. 

Der Vertrauensvorschuss, den ich der Kirche selbstverständlich einräumen sollte, ist durch den Rücktritt Benedikts XVI. bis auf einen kleinen Rest zusammengeschmolzen. Denn wenn man sich auf einen Ratzinger nicht verlassen kann, auf wen dann? Und sollen wir wirklich glauben, dass Gott sich bieten lässt, dass der Papst ihm den Krempel vor die Füße wirft, und dann eilfertigst einen Nachfolger beauftragt? Ich kann das nicht glauben. Kirchenrechtlich musste das Konklave einen neuen Papst wählen, kirchentheologisch hat es damit die Rechte Gottes usurpiert. Ich fürchte, auf einer solchen Wahl ruht kein Segen.

Man hätte es mir nicht recht machen können: Es gab im gesamten Kardinalskollegium keinen Kandidaten, dem ich uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht hätte; aber den einen oder anderen hätte es doch gegeben, bei dem meine Bauchschmerzen geringer gewesen wären als bei Kardinal Bergoglio: einem 76jährigen. Nichteuropäischen. Liberalen. Jesuiten. Der sich obendrein ausgerechnet "Franziskus" nennt. Wir waren ja alle darauf vorbereitet, dass wir nicht Pius XIII. bekommen würden, aber Franziskus I. klingt wie eine Drohung:

Dass der neue Papst sich besonders für die sozialen Aspekte des Katholizismus interessiert – unter anderem dies bringt er mit der Namenswahl zum Ausdruck – und die Kirche an der Seite der Armen sieht, ist dabei keineswegs per se problematisch. Die Soziallehre gehört zum Katholizismus, und dass ein Papst kapitalismuskritisch eingestellt ist, sollte sich geradezu von selbst verstehen. 

Problematisch wird diese Namenswahl erst durch das Umfeld, in das dieses Signal gesendet wird. Was aus einer Botschaft wird, entscheidet nämlich nicht deren Sender, sondern ihr Empfänger. Empfänger ist eine Gesellschaft, die im tiefsten Sinne gottlos geworden ist, und die die Kirche, sofern sie sich auf das Wort und den Willen Gottes beruft, nicht erträgt. Sie erträgt diese Kirche nur, sofern diese bereit ist, ihre theologische Terminologie zur sakralen Überhöhung linker Politik zur Verfügung zu stellen und eine politische, das heißt gottferne Agenda mit dem Weihwasser einer frommen Phraseologie zu besprengen. 

Es gibt in der Kirche genug Verräter, zweifellos auch im Bischofsornat, die gerne den Weg der liberalprotestantischen Kirchen Europas mitgehen würden, deren mangelnde religiöse Strahlkraft etwas damit zu tun hat, dass sie an ihre eigene Botschaft nicht mehr glauben, und die ihre daraus resultierenden Akzeptanzprobleme durch beifallheischende Kotaus vor der Political Correctness zu kompensieren versuchen – und würden sie Christus und die durch ihn verkörperte Wahrheit damit zehnmal verraten. Die nach dem Beifall einer gottlosen Journaille lechzen wie Judas nach den dreißig Silberlingen, ohne in ihrer Verblendung zu merken, dass diese Art von Beifall die Kirche bestenfalls so stützt wie Lenins sprichwörtlicher Strick den Gehenkten. Selbst wenn Bergoglio es nicht so gemeint haben sollte – seine Namenswahl allein wird für viele unsichere Kantonisten im Klerus eine Ermutigung sein, sich für genau diese Art von Beifall zu prostituieren.

(Dass deutsche Journalisten uns Bergoglio als einen Konservativen verkaufen, nur weil er gegen Abtreibung und Homo-Ehe ist, dokumentiert nur ihre eigene autistische Befangenheit in einer linken Ideologie, die sie gar nicht mehr wahrnehmen lässt, dass solche Positionen für einen katholischen Bischof nicht Ausweis einer besonders konservativen Einstellung, sondern eine Selbstverständlichkeit sind; die sie übrigens noch vor gar nicht allzu langer Zeit in der gesamten christlichen Welt waren. An dem Tag, wo es anders wäre, könnte die Kirche zumachen.)

Man muss sich nur anschauen, wer die Leute sind, die sich jetzt freuen, und aus welchen Gründen sie sich freuen: Der DLF-Journalist Peter Kapern, der heute abend – selbstverständlich, möchte man sagen – keinen einzigen Konservativen interviewte, hat uns in seinen Interviews schon einmal eine kleine Auswahl präsentiert: den Hamburger Weihbischof Jaschke ("Ich als katholischer Bischof habe ein Interesse daran, dass Muslime in Deutschland ihren Glauben behalten"), einen aus der Riege jener Bischöfe, die durch die Medien tingeln, ohne zu erklären, was Katholizismus ist (vermutlich, weil sie es selber nicht wissen); die CDU-Politikerin Julia Klöckner, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die den üblichen liberalen Reformwunschzettel abspulte; ein Fuzzi von "Wir sind Kirche". 

Was die alle begriffen haben: Während der Namen Benedikt mit der hohen laufenden Nummer 16 für Kontinuität stand, steht der Name Franziskus, den es vorher noch nie als Papstnamen gab, für das, was in diesen Kreisen "Aufbruch" und "Neuanfang" heißt, womit aber nicht etwa notwendige Reformen im kurialen Verwaltungsapparat gemeint sind, sondern ein scharfer Bruch mit der bisherigen Theologie. Wenn sie sich eine "weltoffenere" Kirche wünschen, heißt das: eine noch mehr verweltlichte Kirche, eine, die sie noch weniger daran hindert, sich Gott nach ihrem eigenen Bilde zu schaffen und sich ihre Glaubenswahrheiten selbst auszudenken.

Überhaupt ist es bezeichnend, mit welchem Scharfblick gerade die Feinde der Kirche die Zeichen eines Verfalls erkennen, den viele Katholiken sich immer noch schönzureden versuchen. Beim Rücktritt Benedikts waren es ebenfalls die üblichen Verdächtigen, zum Beispiel die Freimaurer, die diesen Schritt genau deshalb bejubelten, weil er ein weiterer – und zwar großer – Schritt zur "Entmystfizierung", zu deutsch: zur Profanisierung und Banalisierung der Kirche war.

Ich würde diesen üblichen Verdächtigen gerne bescheinigen, dass die Hoffnungen, die sie auf Franziskus setzen, Illusionen seien. Allein das merkwürdige Zustandekommen dieses Pontifikats lässt mich daran zweifeln:

Wie wir jetzt erfahren – es war schon länger bekannt, aber man hatte sich nicht damit beschäftigt – kommt die Wahl Bergoglios keineswegs so überraschend, wie die Presse es jetzt darstellt. Tatsächlich war er schon 2005 der Kandidat der Anti-Ratzinger-Fraktion gewesen und hatte eine Sperrminorität von beachtlichen 40 Stimmen auf sich vereinigt. (Sofern die Berichte zutreffen, die naturgemäß niemand nachprüfen kann, hatte diese Fraktion am Ende nur deshalb aufgegeben, weil Ratzingers Anhänger ihn spätestens im 34. Wahlgang mit ihrer absoluten Mehrheit hätten durchsetzen können.) Angesichts von Bergoglios jetzt tatsächlich erfolgter Wahl ist die Vermutung mehr als naheliegend, dass der Kern seiner Anhängerschaft aus denselben Kardinälen besteht, die ihn schon 2005 unterstützt hatten, um Ratzinger zu verhindern. 

Niemand, außer deutschen MSM-Journalisten bzw. deren Lesern, wird so naiv sein zu glauben, dass angesichts dieser Vorgeschichte die Wahl Bergoglios, zumal sie in fünf Wahlgängen und damit vergleichsweise rasant erfolgte, etwas Anderes als ein abgekartetes Spiel war, und wenn wir unterstellen, dass es eine Gruppe von Kardinälen gibt, die über Jahre hinweg auf ihn eingeschworen war, dann erscheint die mangelnde Loyalität von Teilen der Kurie gegenüber Benedikt XVI., die ihn letztlich zum Rücktritt getrieben hat, in einem neuen Licht, nämlich als Teil einer mit langem Atem verfolgten Intrige.

Warum aber muss es ausgerechnet dieser Mann, warum Bergoglio sein? Er entspricht überhaupt nicht den Kriterien, die vorher so hochgeschrieben wurden: Er ist relativ alt, und die vielbeschworenen Management-Qualitäten sagt ihm auch niemand nach. Besondere theologische Leistungen sind nicht bekannt. Vielleicht wünschte man sich einen besonders "pastoralen" Papst, und das ist er zweifellos, aber davon gibt es doch bestimmt genügend auch unter den jüngeren Kardinälen. Und wenn er sonst so herausragende Fähigkeiten hat: Warum sind die zwischen den beiden Konklaves so wenig aufgefallen, dass niemand ihn unter die Favoriten gerechnet hat? Warum hat gerade dieser Mann eine Anhängerschaft im Kardinalskollegium, die sich offenkundig in den Kopf gesetzt hatte, ihn auf Biegen und Brechen und über zwei Konklaves hinweg durchzusetzen?

Ich fürchte, es geht nicht um den Mann, es geht um eine Agenda. Um eine Agenda, die wir nicht kennen, und die aus Gründen, die wir ebenfalls nicht kennen, mit genau dieser Person verknüpft ist. Welche Agenda das ist? 

Die Antwort werden wir vermutlich ziemlich bald bekommen, und ich fürchte mich vor ihr.

 

Ämter: Würden und Funktionen

Le Penseur schreibt zum Rücktritt Benedikts XVI. unter anderem dies:

Der Papst steht mit seiner Handlungsweise freilich in einer mittlerweile jahrzehntelangen Tradition der »Funktionalisierung« von Ämtern in der Katholischen Kirche. Ich erinnere mich noch, daß zu Zeiten meiner Kindheit selbst »einfache« Bischöfe in Amt und Würden (sic!) zu sterben pflegten. Waren sie schon etwas zittrig, wurde ihnen ein halbwegs junger Weihbischof beigegeben, in Fällen zunehmender Gebrechlichkeit war es vielleicht ein »Koadjutor mit Nachfolgerecht«, der sich jedoch (meist) pietätvoll hütete, dem greisen Oberhirten das Gefühl völliger Entbehrlichkeit zu vermitteln. Nur in besonders gelagerten Fällen legte man Bischöfen die Resignation nahe, und promovierte sie auf einen Titularsitz »in partibus infidelium«. Das Gefühl der Würde, nämlich der Würde eines Apostelnachfolgers, war zu sehr präsent, als daß man sich einen »Apostel a.D.« vorstellen mochte.

Das änderte sich freilich nach dem Vaticanum II. Bischöfe hatten mit fünfundsiebzig dem Papst ihren Rücktritt anzubieten, Kardinäle wurden ab achtzig als unfähig erachtet, weiterhin an Papstwahlen teilzunehmen. Der greise Kardinaldekan Ottaviani, der über die Medien von dieser Maßnahme erfuhr, meinte dazu süffisant: »Ich dachte bisher immer, daß der Heilige Geist das Kardinalskollegium bewegt, einen Papst zu wählen. Nun muß ich feststellen, daß dieser Heilige Geist offenbar ab dem achtzigsten Lebensjahr zu wehen aufhört — aber das ist eine Frage, die der Heilige Vater zu klären hat, wenn er selbst einmal achtzig ist …«

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Ein Schwarzer Tag

Seit 1294 ist kein Papst mehr zurückgetreten, und der erste, der es nun tut, ist ausgerechnet dieser.

In einer Zeit, in der der katholische Glaube selbst von den meisten Katholiken kaum noch verstanden, dafür aber von einem riesigen Kartell von Ignoranten unter Beschuss genommen wird, verlässt ausgerechnet der Mann die Brücke, der wie kein anderer die Einheit von Glaube und Vernunft verkörpert, und der wie kein anderer dem Katholizismus seine Strahlkraft zurückgeben konnte, soweit es unter den obwaltenden Umständen nur menschenmöglich ist. Der vor allem klarstellte, dass ein zeitgeistkonformer pflegeleichter Glaube, dessen religiöser Gehalt sich in abstrakter gefühliger „Spiritualität“ ohne konkreten Inhalt auflöst, nicht mehr als eine oberflächliche Wellnessreligion wäre, die zur Rettung einer heillosen Welt nichts beitragen kann, sondern nur noch tiefer in diese Heillosigkeit hineinführt. Selbst wenn Benedikt XVI. sonst überhaupt nichts mehr geleistet hätte, wäre er allein in dieser Eigenschaft als Kommunikator schon unersetzlich gewesen.

Ausgerechnet der deutsche Papst tritt zurück, der besser als irgendjemand sonst weiß, in welchem Zustand die Kirche hierzulande ist, wo die meisten Bischöfe „vor dem Jüngsten Gericht weniger Angst haben als vor der nächsten Meinungsumfrage“ (Felizitas Küble). Er selbst hat zugegebenermaßen an diesem Zustand wenig Erkennbares geändert, konnte es vielleicht auch nicht. In der Tat ist es normalerweise nicht die Aufgabe eines Papstes, in die Bistümer hineinzuregieren, aber die eine oder andere geharnischte Intervention aus Rom hätte dieser Kirche zweifellos gutgetan. Immerhin war es für den, der sieht, wie die Dinge hierzulande stehen, ein Trost zu wissen, dass wenigstens Rom steht. Steht Rom noch?

Zumindest ist das Amt des Papstes, ist die Institution des Papsttums mit dem Rücktritt geschwächt. Ab jetzt wird es denkbar, einen Papst aus dem Amt zu mobben, was bisher als von vornherein aussichtslos gelten musste, weil es selbstverständlich war, dass niemand einen Auftrag des Heiligen Geistes zurückgibt. Auch dies gilt nicht mehr.

Wir wissen nicht, ob Benedikt noch unter der Hand die Weichen für seine Nachfolge gestellt hat; vielleicht werden wir es noch erfahren. Sollte die Kirche allerdings als Nachfolger tatsächlich einen Nichteuropäer berufen, wie es immer häufiger gefordert wird, so wäre dies ein fatales Signal. Es wäre das Signal, dass die Kirche den Kampf um Europa aufgibt, um sich der scheinbar unverdorbenen Dritten Welt zuzuwenden. Eine Kirche allerdings, die ihr ältestes und stärkstes Bollwerk preisgibt, weil dessen Fundamente zerbröseln, wird gar nichts mehr erobern, auch nicht die Dritte Welt; sie wird nur das nächste Kapitel der Geschichte ihres Niederganges schreiben.

Sinnfälligerweise erfolgte der Rücktritt an einem Rosenmontag. Wir überlassen die Welt den Narren. Helau.

Pussy Riot und die deutsche Ochlokratie

Alle deutschen Politiker und Medienschaffenden sind sich einig: Das Urteil gegen die Punkband „Pussy Riot“ sei „rechtsstaatswidrig“, „politisch motiviert“ und „Justizwillkür“, die „die Menschenrechte missachte“; Russland habe damit gezeigt, dass es weder ein Rechtsstaat noch eine Demokratie sei. Irgendwelchen Widerspruch gegen diese Diagnose kann man im Mainstream mit der Lupe suchen.

Medienkampagnen sind in Deutschland an der Tagesordnung, und oft genug haben sie eine erkennbare politische Funktion, wie etwa die Hetzkampagne gegen das syrische Regime, die offenkundig der propagandistischen Kriegsvorbereitung dient, oder die Kampagne „gegen Rechts“, die sich an den angeblichen NSU-Morden entzündet hat, und bei der all den „investigativen“ Journalisten nicht auffällt oder auffallen darf, dass die Nazimörderstory, die die Sicherheitsbehörden uns in diesem Zusammenhang auftischen, durch kaum einen greifbaren Beweis untermauert ist, dafür aber von Ungereimtheiten nur so strotzt.

Die Kampagne für „Pussy Riot“ ist dadurch bemerkenswert, dass ein unmittelbar politisches Motiv nicht erkennbar ist, und dass ein Journalist, der die Musikerinnen kritisieren oder Verständnis für das Urteil äußern würde, dadurch nicht die Grenzen der Political Correctness überschreiten oder seine Karriere riskieren würde. Die Selbstgleichschaltung der Medien im Falle „Pussy Riot“ geschieht offenbar aus Überzeugung und wirft gerade dadurch ein Licht auf die Art der Überzeugungen in den Köpfen jener Menschen, die den politisch-medialen Komplex bilden. Es handelt sich um einen jener Vorgänge, die blitzartig beleuchten, von welcher Art Menschen wir regiert und (des-)informiert werden, und man ist stets aufs Neue verblüfft, dass diesen Menschen offenbar nicht klar ist, was sie mit ihren Stellungnahmen über sich selbst aussagen.

Es ist ja nicht etwa so, dass die in den Medien ausschließlich verbreitete Meinung über die Vorgänge in Russland sich quasi von selbst verstünde, im Gegenteil: Es ist sogar ungewöhnlich schwierig, sie mit Argumenten zu stützen, und es bedarf daher eines ungewöhnlichen Maßes an Voreingenommenheit, ja Verbohrtheit, sie überhaupt vorzutragen. Gewiss gibt es in allen Lebensbereichen Menschen mit fragwürdigen Geistes- und Charaktergaben, wie eben zum Beispiel Voreingenommenheit und Verbohrtheit, und es gibt keinen Grund, warum es sie gerade in Politik und Medien nicht geben sollte. Dass sie aber alle dieselbe Art von Verbohrtheit an den Tag legen: Das ist das Aufschlussreiche!

Rechtsstaatwidrig? Die jungen Frauen haben gegen das russische Strafrecht verstoßen und wussten das. Zum Rechtsstaatsprinzip gehört, dass jede bekanntgewordene Straftat auch verfolgt werden muss. Sie im Einzelfall aus politischen oder sonstigen rechtsfremden Gründen nicht zu verfolgen: Das wäre rechtsstaatswidrig!

Unverhältnismäßig? Das Delikt, um das es geht, kann mit bis zu sieben Jahren Haft geahndet werden; da kann man eine zweijährige Haftstrafe schlecht „unverhältnismäßig“ nennen.

Willkürlich? Was als „verhältnismäßig“ zu gelten hat und was nicht, ist auch eine Frage der jeweiligen Rechtskultur. Wäre die russische Justiz sonst für ihre Milde bekannt und hätte nur in diesem einen Fall eine Freiheitsstrafe verhängt, so könnte man vielleicht von politisch motivierter Willkür sprechen. Da die russische Justiz aber generell härtere Urteile verhängt als zum Beispiel die deutsche, kann von willkürlicher Härte kaum die Rede sein; eher schon muss man dem Gericht eine für russische Verhältnisse ungewöhnliche Milde bescheinigen. Der deutsche Staat dagegen hat sich eine nichtchristliche Staatsreligion zugelegt und setzt sie mit einer Härte und Willkür durch, die der irgendeines autoritären Regimes mindestens gleichkommt:

Ein Staat wie die BRD, die brutalste Schläger mit kleinen Bewährungsstrafen davonkommen lässt, dafür aber bloße Meinungsdelikte, etwa die Holocaustleugnung, also den bloßen Dissens mit der etablierten Geschichtsauffassung, mit mehrjährigen Gefängnisstrafen ahndet – ein solcher Staat muss sich aus solchen Gründen durchaus den Vorwurf gefallen lassen, aus politischen Motiven zu unverhältnismäßiger willkürlicher Härte zu greifen – der russische aber zumindest nicht wegen Pussy Riot.

Ja, darf es denn solche Rechtsnormen überhaupt geben? Muss es nicht erlaubt sein, jederzeit und überall Jedem, auch dem, der es nicht hören will, die eigene politische Meinung oder religiöse Doktrin ins Gesicht zu schreien?

Durchaus nicht. Es muss allenfalls im öffentlichen Raum erlaubt sein, etwa auf der Straße, im Internet oder im Parlament – und selbst dort unterliegt es vernünftigerweise Einschränkungen, nicht nur in Russland. Eine Kirche ist aber kein öffentlicher Raum in dem Sinne, das sie zu jedem Unfug benutzt werden dürfte, und die Menschen, die dort hingehen, tun es, um Gott nahe zu sein, nicht aber, um mit dem ordinären Gepöbel von schrillen Gören konfrontiert zu werden, die ihre Gruppe ausgerechnet „Votzenrandale“ nennen.

Dieselben deutschen Journalisten, die nun glauben, es gehöre zu den Menschenrechten, in einer Kathedrale „Die Kirche ist die Scheiße Gottes“ skandieren zu dürfen, konnten sich nur zähneknirschend zu dem Eingeständnis durchringen, dass es wohl – leider, leider – nicht verboten werden könne, auf der Straße Mohammedkarikaturen hochzuhalten, und würden lauthals nach dem Kadi rufen, wenn es Islamkritikern einfiele, dasselbe in einer Moschee zu tun. Und wenn etwa Mitglieder einer rechtsextremen Rockgruppe es wagen würden, in eine Synagoge einzudringen und dort antijüdische Parolen zu rufen, dann würde die Journaille eher über die Einführung der Todesstrafe als über die „Verhältnismäßigkeit“ einer Freiheitsstrafe diskutieren.

„Pussy Riot“ konnten nur dadurch zu Heldinnen der politisch-medialen Klasse werden, dass sie in einem christlichen Gotteshaus randalierten, dass sie das Christentum durch den Schmutz zogen, und dass die Betroffenen Christen und Russen, also Angehörige des Mehrheitsvolkes und der Mehrheitsreligion waren. Was die Votzenrandaliererinnen mit deutschen Meinungsmachern verbindet, ist der Hass auf Christen und das Christentum, der Hass auf das eigene Volk, die eigene Herkunft, die eigene Geschichte.

Identität und geschichtliche Verwurzelung des russischen Volkes werden ja durch nichts so sehr verkörpert wie durch die orthodoxe Kirche. Der Hass, der ihr und dem eigenen Volk gilt, ist der Hass des sich selbst absolut setzenden, des entwurzelten rücksichtlosen Ego auf jede Form von historischer wie sozialer Bindung und Einbindung. Es ist der Hass von Menschen, die kein Gestern, kein Morgen und kein Wir kennen, auf die Institution, deren schiere Existenz sie daran erinnert, dass sie seeliche Krüppel sind. Es ist der Hass von Menschen, die sich nur frei fühlen, wenn sie das, was ihnen unbegreiflich und unerreichbar ist, in jenen Schmutz ziehen dürfen, in dem sie selbst sich suhlen, weil sie ein Teil davon sind. Es ist der Hass des Hässlichen auf das Schöne, des Niedrigen auf das Erhabene, des Nichtigen auf das Ewige. Es ist der Hass des Asozialen auf den Anstand.

Gerade in der zur Schau getragenen Asozialität der jungen Frauen erkennt die westliche Meinungs-„Elite“ sich wieder, deren Mitglieder ihre eigene Unreife und missglückte Sozialisation notdürftig unter Nadelstreifen verstecken. Die Votzenrandale ist genau das, was sie selbst gerne praktizieren würden und auch tatsächlich praktizieren, nur dass sie es nötig haben, ihre ordinäre Destruktivität als „Liberalität“ zu bemänteln, während sie daran arbeiten, die Kloake in ihren Köpfen zuerst als Ideologie durchzusetzen und dann als Zustand der Gesellschaft zu verallgemeinern. Pussy Riot und die deutsche Medien-Ochlokratie sind Brüder und Schwestern im Geiste des Abschaums.

Katholiken von Muslimen symbolisch gesteinigt

Vier muslimische Jugendliche dringen während der heiligen Messe in eine katholische Kirche ein und bewerfen die Gläubigen mit Steinen. Wo kann sich so etwas nur zutragen? In Saudi-Arabien? Kaum, denn dort gibt es keine Kirchen. In Somalia? In Nigeria? In Pakistan?

In Carcassonne, Frankreich.

L’observatoire de l’islamisation berichtet unter Berufung auf die Zeitung Midi Libre:

Gestern [also am 26.05.2012] um 18.20 Uhr, als der Abbé Roger Barthès die Messe zu zelebrieren begann, drangen vier Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren in die Kirche St. Joseph ein, und bewarfen die 150 anwesenden Gläubigen je mit einer Faustvoll Steinen. Einige Männer hefteten sich vergebens an die Fersen der jungen Randalierer. Es gelang ihnen zu verschinden.

Nach der Unterbrechung durch diesen bedauerlichen Zwischenfall konnte die Messe schließlich doch stattfinden. Wenn auch in der Kirche niemand verletzt und nichts beschädigt wurde, zeigten sich die Gemeindemitglieder,darunter viele ältere Menschen, schockiert von der wenig respektvollen Geste der Jugendlichen nordafrikanischer Herkunft.

Ein Einzelfall? Nun, wie man’s nimmt. Hätte sich dasselbe in einer Moschee zugetragen, egal ob in Frankreich oder in Deutschland, und wären die Täter keine Moslems gewesen, wir können sicher sein, dass die Presse, die Politik, allerlei Berufsbetroffene und nicht zuletzt eine nach Krawallgründen suchende linke Szene es keineswegs als „Einzelfall“, sondern als Beweis für die allgegenwärtige „rechte Gewalt“ aufgefasst hätte.

Davon aber abgesehen: Dass jede einzelne Tat ein Einzelfall ist, ist eine Tautologie. Die entscheidende Frage ist die nach dem soziokulturellen Hintergrund. Die Tat von Carcassonne unterscheidet sich nur graduell, nicht qualitativ von dem, was Christen in islamischen Ländern erdulden müssen (sofern nicht irgendein Despot wie Mubarak, Assad oder Saddam Hussein es verhindert). Die ägyptischen Kopten sind bei weitem nicht die einzige christliche Minderheit, die ein Lied davon singen kann: Sofern Muslime frei agieren können, ist die Gewalt von Muslimen gegen Nichtmuslime in etwa proportional zum muslimischen Bevölkerungsanteil.

Die Täter sind die Art von Tätern, die muslimische Gesellschaften mit größter Regelmäßigkeit und zuverlässigster Vorhersagbarkeit dann hervorbringen, wenn sie mit nichtmuslimischen im selben sozialen Raum zusammentreffen. Es ist daher vollkommen irrelevant, dass die Mehrheit der Muslime sich an solchen Aktionen nicht beteiligt, in Frankreich so wenig wie in Ägypten. Die Einschüchterungswirkung tritt auch dann ein, wenn die Tat von einer Minderheit begangen wird, und sie tritt mit derselben Zuverlässigkeit ein, mit der muslimische Parallelgesellschaften diese Art von Tätern hervorbringen. Wer eine Million Italiener einwandern lässt, weiß, dass die Mafia miteinwandert, obwohl die meisten Italiener keine Mafiosi sind. Wer eine Million Muslime einwandern lässt (in Wahrheit sind es viel mehr), weiß, dass religiös motivierte Gewalt gegen Nichtmuslime miteinwandert.

Wer dies tut, und noch dazu ohne Not, sondern aus ideologischen Gründen oder Partikuarinteressen, muss begründen, warum er es für wünschenswert hält, einen Zustand hebreizuführen, in dem alte Leute Angst davor haben müssen, in die Kirche zu gehen. Man darf ihn nicht mit Phrasen über „Buntheit“ oder „Vielfalt“ oder „kulturelle Bereicherung“ oder „Toleranz“ davonkommen lassen. Es gibt bestimmte Formen von Gewalt und asozialem Verhalten („Isch fick disch, du deutsche Schlampe!“), die so ausschließlich von Muslimen ausgehen und sich ausschließlich gegen Nichtmuslime richten, und von denen jeder Einheimische jederzeit betroffen sein kann. Wer uns das einbrockt, muss sagen, warum. Dass die Verantwortlichen dabei über Phrasen nicht hinauskommen, macht sie als Betrüger kenntlich, die zu ihren wirklichen Motiven nicht stehen können und wollen.

Die vier muslimischen Jugendlichen von Carcassonne haben eine Botschaft gesendet, die für jedermann zu entschlüsseln ist, der sich mit dem Islam auseinandersetzt, statt die eigene Weltsicht in ihn hineinzuprojizieren: Indem sie eine symbolische Steinigung vorgenommen und damit zu einer Art von Gewalt gegriffen haben, die im islamischen Raum nur für schwere Verfehlungen gegen das Gesetz Allahs angewendet wird, haben sie gesagt, dass sie Frankreich als ein islamisches Land betrachten, in dem die Scharia gilt und christliche Gottesdienste nur zulässig sind, soweit die islamische Obrigkeit sie gestattet. Wer dagegen verstößt, ist des Todes: Eine symbolische Steinigung ist eine symbolische Hinrichtung.

Eine Handvoll Steine, geworfen von Angehörigen einer muslimischen Minderheit, ist die Ankündigung von Pogromen einer muslimischen Mehrheit.

Harald Seubert: „Jenseits von Sozialismus und Liberalismus“ – Rezension

Dass die Moderne, die westliche Gesellschaft, sich in einer Existenzkrise befindet, dürfte zumindest unter den Lesern dieses Blogs unstrittig sein. Worauf diese Krise beruht, und wie lässt sie sich möglicherweise überwinden lässt, ist das Thema von Harald Seuberts „Jenseits von Sozialismus und Liberalismus“. Der erste Teil des Buches ist eine Tour d’horizon, in der die vielfältigen Krisen-, Dekadenz- und Degenerationserscheinungen beim Namen genannt und analysiert werden: die neue Weltunordnung, der Zerfall staatlicher Ordnungsstrukturen nach innen und außen, die geistige Desorientierung, die durchgehende Ideologisierung von Wissenschaft, Medien und Politik, der Amoklauf der Finanzwirtschaft, die Desintegration von Völkern und Familien.

Diese Zerfallserscheinungen treten nicht zufällig zur gleichen Zeit auf. In ihnen manifestiert sich eine Ambivalenz der liberalen Moderne, die die Frage aufwirft, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Ordnung der Freiheit überhaupt möglich ist. Das Bockenförde-Diktum, wonach der freiheitliche Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann, wird zwar oft und gern zitiert, in seiner existenziellen Ernsthaftigkeit aber außerhalb des konservativen Spektrums (und damit meine ich das wirklich konservative Spektrum im Unterschied zum Mainstream-„Konservatismus“) so gut wie nicht diskutiert, ja nicht einmal begriffen. Gerade ideologisch gefestigte Liberale halten individuelle Freiheit im Sinne der Freiheit von allen Bindungen für das Natürlichste der Welt und eine darauf beruhende Ordnung für die „natürliche Ordnung“ (Oliver Janich). (Wenn das so sein sollte: Warum hat es diese „natürliche“ Ordnung dann noch nie gegeben?) Die bloße Idee, dass Freiheit so etwas wie Voraussetzungen haben könnte, und dass diese Voraussetzungen sich nicht in der Existenz eines Rechtsstaates erschöpfen, kann vom Liberalismus her kaum gedacht werden. Die Gefahr, dass ein entwurzelter, nämlich von der Tradition des Christentums (aus der er stammt) abgeschnittener Liberalismus womöglich nicht lebensfähig ist, sondern entweder in den totalitären Alternativen mündet, die durch seine eigenen Aporien auf den Plan gerufen worden sind, oder selbst totalitär wird, kann von seinen eigenen Voraussetzungen her schon deshalb nicht bekämpft werden, weil er sie nicht in ideologieeigener Sprache thematisieren kann. Wenn es heute ein konservatives Projekt gibt, so besteht es nicht zuletzt darin, die Freiheit vor den Liberalen zu retten.

Seubert entwickelt die grundlegende Aporie der liberalen Moderne in der Auseinandersetzung mit dem Kategorischen Imperativ Kants. Dieser begründet eine rein subjektive Moralität, aber keine sittliche Ordnung.

Das ehrwürdige Prinzip der Kantischen Philosophie besteht darin, dass er erstmals in der Weltgeschichte der Philosophie die Selbstgesetzgebung zum konstituierenden Anfang und Prinzip der praktischen Vernunft erhoben hat. (…) Der Mangel aber besteht darin, dass die moralische Subjektivität nicht über das bloße Sollen hinausführt. Sie kann sich nur in unendlichen Bemühungen und Anstrengungen mit dem Anspruch, moralisch zu sein, abquälen. Erfüllen kann sie ihn nicht. Die tantalidische Qual der moralischen Subjektivität ist darin begründet, dass die reine Moralität in der Welt prinzipiell unerfüllbar ist. Woran liegt das? Der Wille müsste die Absolutheit preisgeben, wenn er sich auf die nach ganz anderen Gesetzen geordnete Wirklichkeit einlassen würde. Wer die Einlösung des Postulats der Moral in der Realität bezweckt, kann also, wenn er mehr erreichen will als Forderung und Klage über den Weltlauf, mit der Wirklichkeit und ihren Kräfteverhältnissen nur wie ein Machiavellist umgehen. Nur durch Machteinwirkung kann die Realität geändert werden. Der apodiktische Boden der Moralität würde damit aber verlassen, indem man sich auf die Realitäten einlässt, die die Wirklichkeit bestimmen und die essenziell unmoralisch sind. (S.117)

Die Moral wandert in die engste Privatsphäre aus; im Geschäftsleben gilt sie schon nicht mehr, es sei denn als Mittel zum Zweck, in der Politik schon gar nicht. Das nutzenmaximierende und eben nicht das moralische Individuum ist die Urfigur der bürgerlichen Gesellschaft. Diesen Mangel der Kantschen – oder überhaupt der liberal aufgeklärten – Philosophie nimmt Seubert von Hegel her in den Blick. Der Begriff des „sittlichen Staates“ ist nicht zuletzt der Versuch, die Grundlagen einer freiheitlichen Ordnung – die beides ist, also freiheitlich und eine Ordnung – in einer Synthese zur Deckung zu bringen, statt, wie es dem liberalen Denken entspräche, das eine bloß als Begrenzung des anderen aufzufassen.

Im Grunde setzen die in der individualistischen Tradition der Aufklärung stehenden Philosophen von Kant bis Habermas den sittlichen Menschen als Gegebenheit voraus, als Selbstverständlichkeit, die keiner weiteren Begründung bedarf. Da die Frage, woher Sittlichkeit kommt, nicht gestellt wird, verschwinden die Gefahren, die dieser elementaren Grundlage der Gesellschaft drohen, aus dem Blickfeld der Theoretiker – und zwar so lange, bis sie in Gestalt höchst realer Katastrophen wieder zum Vorschein kommen.

Dies bedeutet aber in der Essenz, dass Hegel keineswegs die liberale Position negieren will. Vielmehr lassen sich mit Hegel über den Rahmen des klassischen Liberalismus hinaus die Bedingungen denken, die erfüllt sein müssen, damit der Staat in der modernen Welt überhaupt ein liberaler Staat bleiben kann. Der faktische Gang der Geschichte seit dem Zeitalter Hegels hat bewiesen, dass die absolut gesetzte liberale Position unter den Bedingungen der modernen Gesellschaft ständig in der Gefahr steht, der Zerstörung und Selbstzerstörung anheimzufallen und von einem totalitären Zustand abgelöst zu werden, den sie selbst nicht will, den sie aber aufgrund ihrer Blindheit über die Voraussetzungen, die sie selbst bedingen, unbewusst herbeiführt. (S.135)

Wir sehen heute klarer als bisher, dass die Marktgesellschaft angesichts der Freisetzung konkurrierender natürlicher Willen allein aus sich heraus nicht existenz- und schon gar nicht überlebensfähig ist. Noch immer ist sie funktionsfähig; und dies nicht wegen der fromalen Legalität, sondern weil nach wie vor gelebte, faktische Sittlichkeit menschliches Handeln bestimmt. Wir machen uns nie klar, dass wir in dieser Gesellschaft leben, handeln und uns verhalten im Vertrauen auf die noch vorhandene und gelebte humane Sittlichkeit. Was die Gesellschaft wirklich zusammenhält, ist eine Form des überkommenen Ethos. Dabei wird paradoxerweise eben dieses selbe Ethos in der Theorie und im öffentlichen Bewusstsein verneint. Es ist eine dramatische Schizophrenie, dass im theoretischen intellektuellen Selbstverständnis ständig suggeriert wird, es gebe jene Arkana nicht, die tatsächlich immer wieder in Anspruch genommen werden müssen. Wenn diese selbstverständliche, nur als sittlich zu qualifizierende Einstellung der Menschen zum Gemeinwohl, aber auch zur natürlichen Welt nicht mehr präsent wäre (und sei es als ferner Nachklang, als habitueller Sozialinstinkt), so würde die Gesellschaft sich von einem Tag auf den anderen offensichtlich in Chaos auflösen. Dies macht man sich freilich nicht klar, und deshalb leben wir in der Moderne in einem Bewusstseinszustand, der das Niveau der eigenen konkreten geschichtlichen Wirklichkeit unterschreitet. (…) Es ist eine Ideologie, dass in das Bewusstsein nicht eingehen darf, was an gelebtem Ethos noch vorhanden ist.(S.137 f.)

Die liberale Moderne ist nicht zufällig auf dem Boden der christlichen Kultur entstanden, sondern weil die unhintergehbare dialektische Spannung zwischen individueller Freiheit und der sie ermöglichenden Ordnung zu den fundamentalen Zügen dieser, und eben nur dieser, Religion gehört. (Wer es genauer wissen möchte, dem empfehle ich mein „Dschihadsystem“ und dort den Exkurs zwischen den Kapiteln III und IV. Wer es noch nicht gelesen hat, sollte dies schleunigst nachholen 😀 ).

Die Diagnose zu treffen, dass die schwindende Bindekraft des Christentums die tiefste Ursache der Krise liberalen Moderne darstellt, ist eine Sache; eine Therapie zu finden, ist viel schwieriger. Es geht ja nicht darum, das Christentum als eine Art Staatsreligion einzuführen; der Staat kann eine weitgehend entchristlichte Gesellschaft nicht mit seinen Mitteln rechristianisieren. Ein Glaube, der von oben verordnet wird, ist keiner. Allenfalls kann und sollte der Staat die Entchristlichung nicht vorantreiben. Die Rechristianisierung selbst kann nur aus der Gesellschaft selbst kommen, und dort nicht in Gestalt eines mehr oder minder politischen Programms: Ein Christentum als Mittel zu einem säkularen Zweck wäre ebenso ein Widerspruch in sich wie ein von oben verordnetes. Rechristianisieren kann Jeder nur sich selbst.

Seubert hat eine treffsichere und unbedingt lesenswerte Diagnose gestellt. Die Heilung aber ist nach dieser Diagnose von Voraussetzungen abhängig, deren Eintreten man erhoffen, aber kaum als wahrscheinlich ansehen kann. (Allein die christliche Sexualmoral zu rekonstituieren gliche doch dem Versuch, die Zahnpasta in die Tube zurückzudrücken.) So sehr ich wünschte, es wäre anders: Am wahrscheinlichsten ist, dass der Marsch in Barbarei und Totalitarismus weitergeht.

Deutschenfeindlichkeit – Teil 3 und Schluss: „White Guilt“ und islamischer Chauvinismus

[Teil 3 meines Vortrages „Deutschenfeindlichkeit – eine Bestandsaufnahme“, gehalten am 16. Juli 2011 beim 18. Berliner Kolleg des Instituts für Staatspolitik]

Ausweitung des deutschfeindlichen Paradigmas auf den Westen

Was wir als Deutschfeindlichkeit erleben, hat also drei Ebenen:

Auf der untersten Ebene richtet es sich gegen ein bestimmtes Volk, nämlich unseres: Es handelt sich um ein einfaches Ressentiment, das zum Teil auf frühere Feindschaft zurückgeht, etwa bei Polen, Engländern und Juden.

Auf einer höheren Ebene ist die Feindschaft gegen das deutsche Volk Ausdruck einer bestimmten globalistischen Ideologie, als deren Widersacher (und das heißt aus der Sicht diese Ideologie: als „das Böse“) historisch aufgetreten ist und potenziell immer noch auftreten kann

Damit kommen wir zu einer noch etwas abstrakteren Ebene: Die Feindschaft gegen das deutsche Volk ist Teil eines ideologischen Syndroms, das sich gegen die Existenz von Völkern schlechthin richtet, zumindest aber gegen die der weißen.

Die deutschfeindliche Ideologie ist also verallgemeinerbar, und sie wird auch verallgemeinert. Das White-Guilt-Paradigma, wonach weiße Völker aufgrund ihrer verdorbenen Natur „Schuld“ auf sich geladen hätten, etwa in Gestalt des Kolonialismus, der Ausrottung von Indianern und anderen eingeborenen Völkern oder auch der Sklaverei (die im abendländischen Kulturkreis ein kurzes Zwischenspiel war, nach islamischem Recht aber eine von Allah gewollte Institution ist und in vielen islamischen Ländern inoffiziell auch heute noch praktiziert wird und in afrikanischen Ländern auch heute noch praktiziert würde, wenn der Westen sie nicht abgeschafft hätte), und diese Schuld nun „büßen“ müssten, indem sie ihre Länder dem Ansturm von Menschen aus der ganzen Welt preisgeben, bedeutet die Ausdehnung der deutschfeindlichen Ideologie auf sämtliche abendländischen Völker. In praktisch allen westlichen Ländern ist demgemäß die Selbstzerstörung zur öffentlichen Tugend und zum moralischen Gebot erhoben worden.

Und dies betrifft keineswegs nur die Zulassung von Masseneinwanderung. Der Globalismus nimmt nicht nur Völker aufs Korn, sondern, gemäß seiner Herkunft aus der Aufklärung und im Namen der Utopie der Selbsterschaffung des Menschen, alle vorgefundenen Bindungen.

Dazu gehören die Familie und die geschlechtsspezifische Differenzierung – Stichworte Gender Mainstreaming, Patchworkfamilien, Förderung von Homosexualität, hedonistische Sexualmoral, Abtreibung, allgemein der Kampf gegen die Idee, dass der Mensch mehr sein könnte als ein atomisiertes Individuum, sondern Teil eines ihn transzendierenden Ganzen, nicht zuletzt einer Abfolge von Generationen. Da man die Idee, dass man auch für die nach uns Geborenen Verantwortung trägt, freilich nicht ganz aus der Welt schaffen kann (vermutlich ist dieses Empfinden angeboren), verlagert man es aus der Einbettung in eine konkrete Generationenkette auf eine völlig abstrakte Ebene, zumal die stattdessen angebotene Verantwortung für eine abstrakte „Menschheit“ oder „Schöpfung“ sich vorzüglich dazu eignet, dem Einzelnen seine konkrete Verantwortung für sein eigenes Leben und das seiner Kinder abzunehmen. Der so „befreite“ Einzelne bezahlt für diese „Befreiung“ mit der politischen Unterstützung mehr oder minder totalitärer Menschheitsbeglückungsprojekte.

Selbstredend muss auch die Religion, speziell das Christentum, ihres konkreten Wahrheitsanspruchs entkleidet werden. Stattdessen verkünden kirchlich beamtete Namenschristen, „alle Religionen“ wollten „dasselbe“. Das diese Idee den Anhängern „aller Religionen“ (außer dem Christentum) höchst suspekt ist, irritiert dabei so wenig wie der naheliegende Einwand: Wenn alle Religionen dasselbe wollen, warum gibt es dann mehrere davon? Der Wahrheitsanspruch der christlichen Religion, zu deren zentralen Glaubensinhalten gehört, dass der Mensch sich nicht selbst erlösen kann, stört bei der Verwirklichung der aufklärerischen Utopie. Mehr als ein wenig Religionsfolklore darf deshalb nicht davon übrig bleiben.

Dieses ideologische Syndrom ist nicht nur in den Köpfen verankert (worden). Wäre dem so, man könnte es relativ leicht mit Argumenten aushebeln. Es ist zugleich strukturell in einem transnationalen Elitennetzwerk verankert, dessen Angehörige genau diesem ideologischen Paradigma verpflichtet sind, und institutionell in einer Unzahl verschiedenster staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen objektiviert. Was den Selbstbehauptungswillen und die Selbstbehauptungsfähigkeit der europäischen Völker untergräbt, ist also nicht nur die Ideologie selbst, sondern eine komplexe, auf dieser Ideologie aufbauende und auf diese Zerstörung ausgerichtete Struktur.

Islamischer Chauvinismus

Diese westlichen Gesellschaften, deren solidaritätsstiftende Strukturen Familie, Volk, Religion immer mehr ideologisch demontiert, und die dadurch selbst atomisiert werden, werden durch die Masseneinwanderung von Muslimen nun mit einer Gesellschaft konfrontiert, die sich diese selbstzerstörerische Ideologie nicht leistet.

Der Islam ist bekanntlich nicht einfach eine Religion, sondern eine Gesellschaftsideologie und -ordnung, und zwar eine, die auf Selbststabilisierung programmiert ist. Der Islam betont alles, was die menschliche Gesellschaft zusammenhält. Die komplexe und fragile Balance aus zentrifugalen und zentripetalen Kräften, aus Freiheit und Bindung, aus Rechten und Pflichten, die für christlich geprägte Gesellschaften immer charakteristisch gewesen ist (und die heute durch das Überhandnehmen der zentrifugalen und emanzipatorischen Kräfte gestört ist), ist dem Islam fremd. Die Unterscheidung von Wir und Sie etwa, also zwischen Gläubigen und Ungläubigen, ist für die islamische Religion zentral. Sie ist keine zufällige Dreingabe aus dem Mittelalter, die man willkürlich aus dieser Religion streichen könnte, sondern ergibt sich aus ihrem Gottes- und Menschenbild: Wenn der Mensch nicht Gottes Ebenbild ist, wie von Christen und Juden postuliert, sondern reines Geschöpf und Eigentum, ja Sklave des Schöpfers, dann ist die Unterwerfung („Islam“) unter Allah die einzige dem Menschen angemessene Haltung. Muslime sind daher von vornherein bessere Menschen als Nichtmuslime, da Letztere sich gegen Allah auflehnen, der durch ihre bloße Existenz beleidigt wird. Demgemäß spart der Koran auch nicht mit Hasspredigten gegen die „Ungläubigen“, deren Minderwertigkeit und Verworfenheit somit zu den Grundannahmen des Islam zählt. Zwischen Muslimen und Nichtmuslimen gilt das Gesetz der Feindschaft bis zum weltweiten Endsieg des Islam.

Ein Ethos der Selbstkritik konnte unter solchen Annahmen nicht aufkommen. Dem biblischen „Richtet nicht, auf dass Ihr nicht gerichtet werdet“ gegenüber steht das koranische „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die je unter Menschen erstand, Ihr gebietet das Gute und verbietet das Übel, und glaubt an Allah“.

Dabei darf einem das Hemd durchaus näher als der Rock sein, einem Türken zum Beispiel das Wohl des eigenen Volkes wichtiger als das der Araber (ganz zu schweigen von den Kurden). Die Grundauffassung, dass die Menschheit durch die Brille eines Wir-Sie-Verhältnisses zu sehen sei, prägt das Weltbild auch solcher Muslime, die weniger religiös sind, und befeuert in Ländern wie der Türkei durchaus auch ethnischen Chauvinismus. Dass muslimische Völker untereinander verfeindet sein können, heißt aber mitnichten, dass sie gegenüber den Ungläubigen keine Wir-Gruppe bilden würden. Die innermuslimische Solidarität gegen die Ungläubigen ist sogar die zentrale islamische Sozialnorm.

Daraus ergibt sich für Moslems die Unmöglichkeit, sich einer nichtmuslimischen Nation anzuschließen, sofern sich dies nicht auf den bloß formalen Rechtsakt des Erwerbs der Staatsbürgerschaft beschränkt. Der Solidarität mit einem nichtmuslimischen Volk höheren Wert beizumessen als der innermuslimischen Solidarität, ist aus ihrer Sicht derart unsittlich, dass es geradezu unmöglich ist. Ob eine Gesellschaft „muslimisch“ ist oder nicht, hängt davon ab, wer politisch herrscht. Sind dies die Muslime selbst, dann können sie durchaus Deutschland als ein muslimisches Land ansehen. Das deutsche Volk, dem gegenüber sie dann sehr wohl loyal wären, bestünde dann allerdings nur aus ihnen selbst. Die Überreste des bisherigen deutschen Volkes wären dann bloß geduldete Dhimmis, eine ethnisch-religiöse Minderheit, der man nach kurzer Zeit absprechen würde, überhaupt „deutsch“ zu sein.

Diese Züge verleihen dem Islam eine enorme kollektive Durchsetzungsfähigkeit, speziell gegenüber den degenerierenden Völkern des Westens: Es liegt auf der Hand, dass eine Gesellschaft, deren gesamtes Weltbild auf einer Wir/Sie-Unterscheidung beruht, überlegen sein muss, wenn sie auf eine trifft, die diese Unterscheidung nicht nur nicht trifft, sondern sogar als etwas Unmoralisches ächtet.

Die Verachtung der Ungläubigen, die integral zum islamischen Weltbild gehört, wird zu Hass, wenn Letztere überlegen sind. Dieser Hass richtet sich nicht speziell gegen Deutsche (auf einer allgemeineren Ebene sind die Deutschen als Volk in der islamischen Welt sogar weitaus populärer als andere westliche Völker), sondern gegen die jeweilige Mehrheitsgesellschaft, in Deutschland also gegen die „Scheiß-Deutschen“.

Die muslimische Landnahme ist allerdings nur möglich, weil ein Kartell aus internationalen Funktionseliten, die eine bestimmte globalistische Utopie verinnerlicht haben, letztlich die revolutionäre Partei des europäischen Bürgerkrieges, diesen Prozess nicht nur duldet, sondern vorantreibt, und dabei die Sonderinteressen der politischen Linken und von Minderheiten aller Art, deren Ressentiments hierbei gute Dienste leisten, vor seinen Karren spannt.

Deutsche Katholiken vor dem Schisma?

München-Bonn (kath.net)
In der Printausgabe des neuen „Focus“ werden jetzt mehr Details zum römischen Dossier über das mögliche Schisma in Deutschland veröffentlicht.

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Der „Focus“ verweist in dem Bericht auch auf den Vatikanexperten von „La Stampa“, Andrea Tornielli, der ebenfalls von „vatikanischen Kreisen“ spricht, die hinter den jüngsten deutschen Angriffen auf Papst, Zölibat und Vatikan eine gezielte „Regie“ vermuten. Die Autoren des Dossiers sprechen dabei von einer „konspirativen Hierarchie“, die mit dem „Ticket der Kirche“ gegen diese auftrete. Das Netzwerk verwende dabei Kirchenmittel zur „Durchsetzung der eigenen kirchenpolitischen Vorstellungen“. Diese nähmen den Bruch mit der Weltkirche zumindest in Kauf: Dabei soll das Zölibatsgebot für Deutschland geschliffen werden, die mehrfach für unmöglich erklärte Frauenordination vorangetrieben und der Papst mannigfach „in die Enge gedrängt werden“.

Im Dossier werden verschiedenste Gesprächs- und Gremienzirkel aufgeführt, in denen an einer grundlegend anderen Kirche gearbeitet werde. Zu diesen Kreisen gehören unter anderem das katholischen Cusanuswerk, das katholischen „Foyer für Gespräche zwischen Kirche, Gesellschaft, Politik“ in Berlin. Außerdem werden Personen in der katholischen Bischofskonferenz, in der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, im Jesuitenorden unter Provinzial Stefan Kiechle. Dies haben laut dem „Dossier“ mit einer „professionell aufeinander abgestimmten Kampagne“ Anfang 2011 ihr Meisterstück geliefert.
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Bleibt nur noch die Empfehlung an den Heiligen Vater, den verräterischen Machenschaften dieser häretischen Zirkel mit der einzig angemessenen Antwort zu begegnen: nämlich der Exkommunikation!

Die Küng-Käß-Religion: Synkretismus

Aus aktuellem Anlass, nämlich wegen der unsäglichen Predigten von Margot Käßmann auf dem evangelischen Kirchentag und der auch hier zitierten Kritik an ihr und ihrem Geistesverwandten Küng, zitiere ich mich selbst, genauer: Auszüge aus Kapitel V.10.1. des Dschihadsystems, „Synkretismus als Kern westlicher Religiosität“. (Für die, die „Das Dschihadsystem“ schon kennen und den Text daher schon gelesen haben: Lest ihn eben nochmal. 😀 ):

„Ob man die Tolerierung, Legalisierung, bisweilen sogar Propagierung von Dingen wie Abtreibung, Ehebruch, Pornographie, Prostitution oder öffentlicher Zurschaustellung von Homosexualität nun als Befreiung begrüßen möchte oder nicht: Sie zeigen an, dass das tradierte, am Christentum orientierte gesellschaftliche Normensystem in Auflösung begriffen ist. Die Individualisierung und Subjektivierung des Glaubens auf Kosten seiner sozialen, seiner objektiven und institutionellen Komponente ist so weit fortgeschritten, dass selbst vielen jener Menschen, die sich noch als Christen verstehen (und das ist in manchen europäischen Ländern inzwischen eine Minderheit), der Gedanke fremd ist, dass etwa das Trinitätsdogma zum Kern christlichen Glaubens gehören, oder dass überhaupt das Christentum Wahrheiten verkünden könnte, wo andere Religionen möglicherweise im Irrtum sind.

Überspitzt könnte man sagen, das Zentraldogma heutiger europäischer Christen sei nicht mehr die Trinität oder die Inkarnation (=Menschwerdung Gottes in Christus), sondern die Gleichwertigkeit aller Religionen. Wer heute öffentlich sagen wollte, der Islam oder irgendeine andere Religion sei eine Irrlehre, würde sich sich in weiten Teilen unserer Gesellschaft unmöglich machen – auch, ja sogar besonders, in kirchennahen Kreisen. Dabei ist diese Behauptung unabweisbar die notwendige Kehrseite des Glaubens an die jeweils eigene Religion, hier also das Christentum. Wer alle Religionen für gleichwertig erklärt, gibt implizit den Wahrheitsanspruch der eigenen auf.

Hans Küngs Motto „Kein Weltfriede ohne Religionsfriede“, das ich im zweiten Kapitel schon einmal kritisiert habe, weil es die politischen Probleme, die im Zusammenhang mit dem Islam auftreten, zu Problemen der Religion schlechthin erklärt, schiebt der Religion als solcher, genauer: dem jeweils exklusiven Wahrheitsanspruch der einzelnen Religionen, die Schuld am Unfrieden in der Welt zu. Abgesehen davon, dass der Politikwissenschaftler über derart apodiktisch formulierte Patentrezepte für den Weltfrieden den Kopf schütteln möchte, läuft Küngs Diagnose in der Praxis darauf hinaus, eigene Glaubensartikel dort abzuschwächen oder gar zu ändern, wo sie in den Augen Andersgläubiger irgendwie anstößig sein könnten.

Dabei wird ganz nebenbei ein politisches Projekt, nämlich der Weltfriede, zum Maßstab für die Gültigkeit theologischer Aussagen gemacht. Unter solchen Prämissen muss es niemanden wundern, wenn christliche Gemeinden mit muslimischen den Geburtstag Mohammeds feiern. Die Ablehnung von dessen Lehre ist für Christen zwar theologisch zwingend, aber wenn der „Religionsfriede“ und dessen vermeintliche Voraussetzungen jeden anderen Gesichtspunkt verdrängen, d.h. unter politischen Vorgaben, scheint derlei theologische Inkonsequenz nachrangig zu sein.

Weite Teile der Öffentlichkeit, auch viele Christen (und nicht etwa nur die Protestanten unter ihnen) hängen einem Religionsverständnis an, wonach „alle Religionen dasselbe wollen“ – nämlich Liebe und Frieden – und die Unterschiede zwischen ihnen die mehr folkloristische Drapierung dieses „gemeinsamen“ Kerns darstellten. Eine solche Gemeinsamkeit lässt sich nicht anders fingieren als dadurch, dass man all diejenigen Wesenszüge der eigenen Religion, durch die diese sich von anderen unterscheidet, zum nebensächlichen Beiwerk erklärt und die verschiedenen Religionen gleichsam nur als unterschiedliche Benutzeroberflächen für ein und dasselbe „Weltethos“ auffasst. Übrig bleibt eine banalisierte und infantile „Theologie“, die sich im wesentlichen auf ein „Seid nett zueinander!“ beschränkt, und die ihrer Plattheit wegen kaum jemandem wird mehr sein können als ein dekoratives Accessoire des eigenen Lebens – ungefähr so bedeutsam wie der Blumenstrauß auf dem Tisch, und kaum dauerhafter.

Wahrscheinlich ist es denen, die so denken, kaum bewusst, aber diese Reduzierung der je eigenen Theologie auf ein global anschlussfähiges Minimum, auf ein „Weltethos“, das einer Gottheit oder überhaupt eines übernatürlichen Bezuges im Grunde nicht mehr bedarf, ist der vorletzte Schritt vor der Abschaffung von Religion überhaupt.

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Ein Weltethos, also die gemeinsame Bezugnahme unterschiedlicher Religionen auf einen synkretistischen Kern, kann nur befürworten, wer zwei Prämissen bejaht, die Viele für selbstverständlich halten, die aber in Wahrheit in hohem Maße ideologisch aufgeladen sind.

Die eine lautet, alle Religionen wollten im Grunde dasselbe. Wenn damit nur gemeint wäre, dass alle Religionen versuchen, auf Grundfragen der menschlichen Existenz eine Antwort zu geben: D’accord. Wenn man aber diesen Satz, wie es meist geschieht, so gebraucht, als wären diese Antworten dieselben, so dürfte allein die Korananalyse gezeigt haben, dass diese Behauptung haltlos ist.

Die zweite ideologische Prämisse wird uns in letzter Zeit in kampagnenartiger Form nahegebracht – ich denke hierbei an Bestseller wie Richard Dawkins‘ „Der Gotteswahn“ oder die massive öffentliche Werbung für Atheismus. Sie besagt im Großen und Ganzen, dass Religionen prinzipiell intolerant und gewalttätig seien, und dass ihre Abschaffung zum Weltfrieden führen werde. Theoretisch ist diese zweite Prämisse zwar unvereinbar mit der ersten (Wenn alle Religionen dasselbe wollen, woher sollte dann die Intoleranz kommen?), praktisch aber liefern sie einander ergänzende ideologische Rechtfertigungen für ein und dasselbe Projekt.

Dabei lässt sich diese zweite Prämisse bereits unter Rückgriff auf elementare Geschichtskenntnisse widerlegen: Die totalitären Systeme des zwanzigsten Jahrhunderts – Kommunismus und Nationalsozialismus – haben mehr Menschen getötet als alle Religionen der Weltgeschichte zusammen.

Diese totalitären Systeme aber tauchten genau in dem Moment auf, wo das Christentum durch die spektakulären Erfolge von Aufklärung und Wissenschaft in seiner gesellschaftlichen Verbindlichkeit und Deutungsmacht erstmals ernsthaft erschüttert war, und sie erhoben von Anfang an den Anspruch, das Christentum als ein das Leben des Einzelnen transzendierendes sinnstiftendes System, sprich: als Religion, abzulösen.

Der Versuch, Gott aus der Gesellschaft zu verbannen, kann also gelingen, nicht aber der Versuch, die Frage zu verbannen, auf die Gott die Antwort war, nämlich die Sinnfrage. Der Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts ist der denkbar stärkste empirische Beleg dafür, dass der Platz, den Gott verlässt, nach seinem Abgang nicht etwa leer bleibt, sondern sehr schnell wieder gefüllt wird, und sei es mit einem totalitären Wahnsystem. Die empfindlichste Achillesferse des Atheismus ist die Tatsache, dass er als die linke Ideologie, die er ist, die Herrschaft Gottes ebenso abschaffen will wie jede andere Herrschaft; dass er nie begriffen hat, wie sehr Herrschaft – und ganz gewiss diese! – den Bedürfnissen der „Beherrschten“ entspringt; und dass er deshalb stets aufs Neue überrascht sein muss, wie schnell der Totalitarismus von gottverlassenen Gesellschaften Besitz ergreift.

Wenn man bedenkt, wie sehr offenbar gerade religionsfeindliche Ideologien dazu tendieren, selber zur Religion zu werden, dann erscheint der Synkretismus als erstklassiger Kandidat für einen künftigen Religionsersatz. Zumindest ein wesentliches Kriterium erfüllt er bereits, nämlich die Bezugnahme auf eine eigenständige Definition von Gut und Böse. „Böse“ ist demnach jede Religion, die ihre theologische Integrität behält und sich weigert, in einem „Weltethos“ aufzugehen. Betroffen von der rapide um sich greifenden Intoleranz gegenüber jeder einigermaßen ernstgenommenen Religion sind sogenannte christliche Fundamentalisten, einschließlich des Papstes.

Betroffen ist aber auch der Staat Israel, weil und soweit er auf seiner jüdischen Identität beharrt. Überhaupt haben die Juden alle Aussichten, in der sich abzeichnenden neuen synkretistischen Weltreligion die Rolle des Teufels einzunehmen: Eine Religion wie die jüdische, deren Grundgedanke der Bund des Volkes mit Gott ist, und der eine Entgrenzung und Einschmelzung schon deshalb nicht möglich ist, weil diese auf einen Autogenozid hinausliefe, eine solche Religion muss für den Synkretismus ein ebenso existenzielles Ärgernis darstellen wie schon zuvor für das Christentum und den Islam. Die Juden werden also die Ideologen des Synkretismus in derselben Weise enttäuschen, wie sie schon den Propheten Mohammed und den Reformator Martin Luther enttäuscht haben (vgl. Kap. III), und sie werden damit über kurz oder lang das Verdikt des „Fundamentalismus“ auf sich ziehen.

Käßmann, Küng und das Teelicht-Syndrom

Alexander Kissler schreibt in „The European“ unter dem Titel „Käßmann, Küng und das Teelicht-Syndrom“:

Befragt man Margot Käßmann zu ihrem Glauben, redet sie von Sex und Afghanistan. Will man von Hans Küng etwas über Gott wissen, spricht er von Sex und Zölibat. Wäre es nicht an der Zeit, die klassische Frage von Jörg Zink „Die eine Kirche, wann endlich?“ zu beantworten und die „Selbständige Vereinigte Käßmann-Küng-Kirche“, kurz: KKK, subito zu gründen?

Dann fände sich unter dem Banner zweier populärer Gesichter auf breitem, also kleinstem theologischen Nenner zusammen, was heute schon zusammengehört wie Ei und Kuchen:Schroffe Papstkritik, moralisches Laissez-faire, linkspolitisches Besserwissertum, zuverlässig hoher Ton und – nicht unwichtig in diesen Tagen – ein treuherzig vorgetragener Vulgärpazifismus. Auch die einzige Schwäche, die man Küng und Käßmann zuweilen ankreidet, ihre Unfähigkeit zur Ökumene, ließe sich in der geschlechter- und klimagerechten KKKschlagend widerlegen.

Und es kommt noch besser. Unbedingt den ganzen Artikel lesen. Hier klicken!