Konservativer Theologe überfallen und lebensgefährlich verletzt

Aus einer Pressemitteilung der Polizei Fulda, 28.06.2010:

Nach Einbruch in Wohnhaus – Katholischer Priester schwebt in Lebensgefahr – Belohnung zur Ergreifung der Täter ausgesetzt

Fulda (ots) – Fulda – Wie bereits berichtet, waren bislang unbekannte Einbrecher in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (24./25.06.) in ein Wohnhaus in der Haimbacher Straße eingebrochen und hatten den anwesenden Hausbewohner verletzt. Danach waren sie ohne Beute geflohen.Bei dem Hausbesitzer handelt es sich um einen 78-jährigen pensionierten katholischen Priester, der alleine dort lebte und von den Tätern so schwer am Kopf verletzt wurde, dass er noch immer in Lebensgefahr schwebt. Die Kripo und die Staatsanwaltschaft Fulda ermitteln wegen des Verdachtes eines versuchten Tötungsdeliktes.

Quelle: Polizeipräsidium Osthessen – Fulda (Hünfeld, Hilders): Nach Einbruch in Wohnhaus – Katholischer Priester schwebt in Lebensgefahr – Belohnung zur Ergreifung der Täter ausgesetzt.

Der Bericht ist nicht ganz vollständig: Es handelt sich nicht um irgendeinen pensionierten Pfarrer, sondern um den emeritierten Theologieprofessor Aloysius Winter, der unter anderem durch islamkritische Veröffentlichungen und Vorträge hervorgetreten ist (z.B. Wider die schleichende Islamisierung Europas, in: Armin Geus und Stefan Etzel (Hg.), Gegen die feige Neutralität. Beiträge zur Islamkritik, Marburg: Basilisken-Presse 2008, 37- 47) und sich unter anderem mit dem Vortrag „Wieviel Islam verträgt der Bergwinkel?“ gegen einen in Schlüchtern geplanten Moscheebau engagiert hat.

Felizitas Küble, die ihn persönlich kennt, schreibt dazu in einer E-Rundbrief:

Da offenbar nichts gestohlen wurde, ging es den Tätern vor allem darum, den Priester selber zu treffen, ihn „mit Todesfolge“ lebensgefährlich zu verletzen. Hätte man das Opfer des Gewaltanschlags nur eine halbe Stunde später entdeckt, wäre es „zu spät“ gewesen.
Eine Kirchgängerin hatte sich gewundert, daß er frühmorgens nicht wie üblich zelebrierte und schaute besorgt nach  – und sah, daß sein Fenster im Erdgeschoß eingeschlagen war, rief sofort die Polizei, Notwagen usw…

Möglicherweise kommen die Täter aus einem radikal-islamischem Milieu  – das wird in Prof. Winters Freundeskreis vermutet, da sich der glaubenskonservative Theologe seit Jahren zu diesem Thema öffentlich sehr klar geäußert hat  – entsprechende Stellungnahmen findet man auch in seiner Webseite www.hibernus.de.
Prof. Winter wurde unlängst während der hl. Messe, die er zelebrierte,  von einem Moslem verbal angepöbelt, wie ich ebenfalls erfuhr.

Nun kommt es vor, dass Einbrecher, die bei ihrer Tat überrascht werden, in Panik zuschlagen und dann flüchten. Es kann also durchaus ein Zufall sein, dass es ausgerechnet einen konservativen, islamkritischen Theologen traf. Trotzdem ist die öffentliche Reaktion – bzw. dass es sie nicht gab – bezeichnend:

Was wäre denn gewesen, wenn das Opfer ein Rabbiner, oder ein muslimischer Funktionär, oder einer jener linken Aktivisten gewesen wäre, die die Welt damit belästigen, dass sie unaufhörlich „Gesicht zeigen gegen Rechts“? Sollen wir glauben, dass die Berichterstattung sich dann ebenfalls auf die Lokalpresse beschränkt hätte? Und hätte die Presse auch dann so sorgfältig jeden Hinweis vermieden, dass die Täter ein politisches Motiv gehabt haben könnten?

Ich persönlich glaube übrigens nicht, dass Islamisten dahinterstecken. Islamisten greifen eher zum Messer als zu Waffen, die zu Kopfverletzungen führen, und sie hätten sich bestimmt schon längst im Netz gerühmt, „Furcht in die Herzen der Ungläubigen“ getragen zu haben.

Und, wie gesagt, es können ja auch wirklich gewöhnliche Kriminelle gewesen sein.

Sollten die Täter politisch motiviert gewesen sein, so würde ich eher die Antifa als die Moslems verdächtigen. Professor Winter ist spätestens seit diesem Artikel der linken Hexenjägerin Sabine Schiffer auf dem Radar jener heroischen Kämpfer gegen Rechts, denen eine solche Tat jederzeit zuzutrauen ist.

UNO ernennt sich zur Religionspolizei

Quadraturacirculi schreibt:

„Einen herben Rückschlag im Kampf um die Rede-/Meinungsfreiheit musste die westliche Staatengemeinschaft letzten Freitag innerhalb der UNO hinnehmen. Der stimmgewaltige islamische Block (OIC) brachte einen Antrag durch, der im Kern die Zensur jeglicher negativer Berichterstattung und Meinungsäußerung über den Islam zur Folge hat. FOXNews berichtet:

Einige Beobachter äußerten sich besorgt über eine mögliche Zensur, nachdem die 56 Staaten der „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIC), die eine enorme Stimmgewalt innerhalb der Vereinten Nationen aufweisen, erfolgreich eine Resolution zur Beobachtung der Darstellung von Religion in den Medien durchboxten.

Die OIC behauptet, die verabschiedete Resolution diene der religiösen Toleranz indem sie garantiert, dass Religionen nicht diffamiert werden können. (…) Die am Freitag verabschiedete Resolution eröffnet nun dem UN-Menschenrechtsrat die Möglichkeit einen Sonderermittler für religiöse Freiheiten zu benennen. Dieser müsse „eng mit den Massenmedien zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass die Medien eine Atmosphäre des Respekts, der Toleranz und der kulturellen Vielfalt transportieren.

Ob die Süddeutsche, der Spiegel, der Stern, die Zeit und wie sie alle heißen, von dem Sonderermittler wohl ermahnt werden, nun endlich ihre schamlose demagogische Hetze gegen das Christentum einzustellen?

Bischof Mixa: Worum es wirklich geht

Ein Insider beschreibt in kath.net die Hintergründe des Falles Mixa, und warum aus der Kirche heraus so skrupellos wie ekelhaft gegen den Bischof intrigiert wird. Er kommt unter anderem zu der Schlussfolgerung:

„Ob er … Kinder brutal geschlagen hat, ist nach wie vor unbewiesen. Doch Mixa ist auch ein Opfer, ein Missbrauchsopfer! Von Kanada bis nach Australien war zu lesen, dass Bischof Walter Mixa von Augsburg unter Verdacht steht, einen Minderjährigen sexuell missbraucht zu haben. Wahr war an diesem Verdacht überhaupt nichts. Und jene, die diesen falschen Verdacht in die Welt gesetzt, das heißt, in die Öffentlichkeit gebracht haben, haben damit offensichtlich einen Rufmord begangen, der unheilbar ist. Und wenn man nun, nachdem auch der Hauch eines Verdachtes ausgeräumt ist, gegen besseres Wissen weiter von einem „möglichen Täter“ spricht, der „möglicherweise … mehrfach sexuell übergriffig geworden“ ist, und der, der dies sagt, früherer Regionaldekan und Inititator der Augsburger „Pfingsterklärung“ ist, dann gewinnt man einen tiefen Einblick in die Jauchegrube des Bistums Augsburg.

Und damit sind wir beim aktuellen Problem. Denn nicht Mixa ist das Problem, sondern die vom Ungeist gepackte Masse jener, die nun in offener Rebellion – nicht nur gegen den emeritierten Bischof, sondern gegen die Glaubens- und Sittenlehre der katholischen Kirche, ja gegen die Kirche aufbegehren. Und damit sind wir nun auch bei der deutsch-demokratischen Kirche, die nun mit aller Gewalt im Bistum Augsburg gegründet werden soll – nicht, indem man eine neue Kirche gründet, sondern, indem die katholische Kirche transformiert wird.“

hier klicken, um den ganzen Artikel zu lesen: KATH.NET – Katholischer Nachrichtendienst.

Was ist Transzendenz und warum ist sie wichtig?

Before Dawn hat einen wichtigen Artikel von Lawrence Auster übersetzt und im Counterjihad eingestellt:

„Der Schlüssel zum Verständnis der säkular-demokratischen Weltsicht – und zum Verlust unserer traditionellen Kultur, die von dieser Weltsicht zerstört worden ist – ist die Verleugnung der Transzendenz.“

Warum das so ist, und was es zu bedeuten hat, lest Ihr hier: Was ist Transzendenz und warum ist sie wichtig? « Counterjihad.

Die Homolobby kräht wieder

„Das Forum Essener Lesben und Schwule (Fels) hat von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck eine Entschuldigung für Äußerungen über Homosexuelle gefordert. Overbeck hatte im April in der ARD-Talkshow bei „Anne Will“ gesagt, Homosexualität widerspreche der Natur und sei eine Sünde.“

Von einer Strafanzeige gegen den lieben Gott haben die Essener Lesben und Schwulen einstweilen noch abgesehen. Auch wurde kein Antrag gestellt, die Bibel wegen deren Unvereinbarkeit mit dem Antidiskriminierungsgesetz auf den Index der jugendgefährdenden Schriften zu setzen.

Alles, nur das nicht!

Der Rücktritt von Horst Köhler ist erst wenige Stunden alt – da beginnt bereits die Diskussion über mögliche Nachfolger. Die SPD hat die frühere EKD-Vorsitzende Margot Käßmann als mögliche Nachfolgerin im Amt des Bundespräsidenten genannt.

(Quelle: Nachfolge-Debatte: SPD bringt Käßmann ins Spiel – SPIEGEL ONLINE)

Liebe Tante SPD. Du hast in Deinem allzu langen Leben schon viele blöde Ideen gehabt, aber jetzt wirst Du kauzig-senil.

Diese Theologin,

  • die nicht einmal von Theologie Ahnung hat,
  • die am liebsten über Dinge redet, von denen sie noch weniger versteht als von Theologie,
  • die sich für keine noch so billige Effekthascherei auf Kosten des Christentums zu schade ist,
  • die sich in einer katholischen Kirche („Die Pille ist ein Geschenk Gottes“) ungefähr so danebenbenimmt wie Heinrich Lübke in Afrika („Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Neger!“),
  • deren Qualifikation für des Amt des Präsidenten sich darin erschöpft, sich dann in Ruhe besaufen zu können, weil sie ja einen Chauffeur hat,

die könnte als Präsidentin höchstens beweisen, dass dieser Staat der Kindergarten ist, der er tatsächlich ist. Allein um dies zu verschleiern, sollten Du und Deine Mit-Parteien auf die altbewährte Methode zurückgreifen, eine ausrangierte Knallcharge aus den eigenen Reihen als Sesselwärmer ins Schloss Bellevue zu delegieren. Mit der vielbeschworenen „Würde des Amtes“ wäre es dann zwar auch nicht weit her, aber es würde wenigstens nicht zur Lachnummer herabgewürdigt.

Religion und Wissenschaft

In meinem Artikel „…und ihr werdet sein wie Gott!“ ging es um die Möglichkeit, künstlich Lebewesen zu konstruieren und zu bauen. Da es Craig Venter gelungen ist, DNA zu synthetisieren (wenn auch noch nicht zu konstruieren), ist ein solches Vorhaben in den Bereich des Möglichen getreten. Und es wird, wie absehbar ist und von dem atheistischen Biologen P.Z. Myers ausdrücklich bekräftigt wird (siehe meinen Artikel „Die Frankenstein-Ideologie“) auch zügig in Angriff genommen. Daran anknüpfend, möchte ich hier einige grundsätzliche Gedanken zum Verhältnis von Wissenschaft und Religion entwickeln:

Am Ende seines Artikels setzt sich Myers mit den Einwänden von Kreationisten auseinander. Kreationisten glauben bekanntlich, dass es so etwas wie eine Evolution nicht gegeben habe, beziehungsweise dass die Entstehung jeder einzelnen Lebensform unmittelbar auf den Willen Gottes, des intelligenten Designers, zurückzuführen sei. Das, was Venter getan habe, sei daher nicht etwa die künstliche Erzeugung von Leben gewesen; Einwände, die Myers hohnlachend zerpflückt, und zwar mit zutreffenden Argumenten.

Die ganze verbissene Polemik der Kreationisten gegen die Evolutionstheorie hat ja weniger mit besseren biologischen Erkenntnissen zu tun – obwohl die immer gerne genommen werden -, sondern mit der Befürchtung, eine naturwissenschaftliche Erklärung des Lebens und seiner Entwicklung laufe auf einen Beweis der Nichtexistenz Gottes hinaus. Mir hat dies noch nie eingeleuchtet. Wäre dies so, dann hätte die katholische Kirche bestimmt nicht erklärt, dass die Evolutionstheorie mit dem christlichen Glauben vereinbar sei.

Ein Glaube, der davon abhinge, Darwin zu widerlegen, wäre nicht nur wissenschaftsfeindlich, er wäre auch schlechte Theologie: Wenn man Gott nämlich nur dann als existent ansieht, wenn er jederzeit und überall in seine eigenen Schöpfung eingreift, statt sich auf das Wirken der von ihm selbst geschaffenen Naturgesetze zu verlassen, dann schiebt man ihm im Grunde die Rolle eines schlechten Ingenieurs zu, der das von ihm konstruierte Auto ständig eigenhändig anschieben muss.

Das heißt nicht, dass er nicht eingreift: Das, was man gemeinhin „Zufall“ nennt, ist ja nicht einfach eine begriffliche Hilfskonstruktion, mit der wir unsere Unfähigkeit umschreiben, aus unserer Kenntnis der Naturgesetze die Zukunft vorherzusagen – jedenfalls nicht, soweit diese Unfähigkeit auf einem Mangel an empirischen Daten basiert. Wie wir aus der Quantenphysik wissen, beruht die Unvorhersagbarkeit vielmehr auf objektiven physikalischen Gesetzen; sie ist in die Naturgesetze gleichsam eingebaut.

Es spricht nichts dagegen, dort, wo Atheisten vom Zufall sprechen, das Wirken Gottes zu unterstellen. Beweisen kann man das nicht: Es ist und bleibt eine Glaubensfrage. Erst recht aber ist man nicht darauf angewiesen, sich in einem Kreuzzug gegen Darwin zu verkämpfen und eine so gefährliche Entwicklung wie die, die auf die künstliche Konstruktion von Leben hinausläuft, nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, für unmöglich zu erklären.

Um es in theologischer Sprache zu formulieren: Gott hat den Weg zum Baum des Lebens mit bewaffneten Engeln versperrt (Gen. 3, 24). Er hätte das nicht nötig gehabt, wenn der Mensch den Weg dorthin prinzipiell nicht gehen könnte. Was die Bibel uns sagt, ist nicht, dass dieser Weg grundsätzlich nicht gangbar wäre, sondern dass der Versuch, ihn zu gehen, in den Untergang führt. Wenn Kreationisten darauf verweisen, Venter könne ja gar kein Leben hergestellt haben, dann ignorieren sie die deutliche Warnung der Bibel, nur um ihre engstirnige und sektiererische theologische Doktrin zu retten, die keineswegs eine christliche Glaubenswahrheit darstellt. Die Theologie kann nur sagen, dass Gott die Welt, das Leben und den Menschen geschaffen hat. Wie er es gemacht hat – das aufzuklären ist Sache der Naturwissenschaft, nicht der Theologie.

Damit ist aber keineswegs ausgesagt, dass es für den Erkenntnisprozess keine Rolle spiele, ob man an die Wahrheit der Bibel glaubt oder nicht. Es ist schon wahr, dass wissenschaftliche Aussagen keine Glaubensartikel enthalten dürfen, weil zur Wissenschaftlichkeit die Überprüfbarkeit von Hypothesen gehört. Das bedeutet zugleich, dass bestimmte Aussagen von der Wissenschaft nicht getroffen werden können; dies aber nicht, weil sie unwahr wären, sondern weil man sie nicht formulieren kann, ohne die Regeln wissenschaftlichen Kommunizierens zu verletzen. Es bedeutet aber einen erheblichen Unterschied, welche Fragestellung der Hypothesenbildung zugrundeliegt. Ein Atheist wie Myers, in dessen persönlichem Weltbild Gott nicht vorkommt, hängt nicht weniger einem Glauben an als ein Christ; er weiß das nur nicht. Er verwechselt seine eigene theologische Doktrin mit Naturwissenschaft, und glaubt, dass Nichts sei, wo in Wahrheit nur seine eigenen Scheuklappen sind.

Weil das so ist, kann er auch nicht auf die Idee kommen, dass das Konstruieren von Lebewesen, am Ende von Menschen, prinzipiell ein Problem darstellen könnte, es sei denn im Hinblick auf die technische Realisierbarkeit. Insbesondere muss ihm der Gedanke fremd bleiben, dass der Versuch, Menschen biologisch zu optimieren, ebenso ins Verderben führen muss wie es der Versuch, die Gesellschaft nach den Vorgaben einer Utopie zu optimieren, bereits getan hat und weiterhin tun wird.

Nun sind Biologen auch nicht kompetent, wissenschaftliche Aussagen über die sozialen Folgen zu treffen, die die praktischen Anwendung ihrer Erkenntnisse haben muss. (Es geht ihnen ungefähr so wie Physikern, die zwar eine Atombombe konstruieren, aber nicht – jedenfalls nicht als Physiker – den politischen Kontext überblicken können, in dem Atombomben eine Rolle spielen. Die wissenschaftliche Neutralität endet in jedem Fall dort, wo das Interesse an der Verwertung der eigenen Entdeckungen beginnt.) Das Problem ist, dass die Sozialwissenschaften, die dies an sich sehr wohl könnten, in derselben atheistischen und utopistischen Ideologie befangen sind wie die Naturwissenschaften, wahrscheinlich sogar noch mehr als diese. Es steht zu erwarten, dass die dort reichlich vertretenen linken Gesellschaftsingenieure die Steilvorlage aus den Naturwissenschaften dankbar aufnehmen und befürworten werden, einen Menschen zu konstruieren, der zu ihren Utopien passt.

Die Frankenstein-Ideologie

Als ich in meinem letzten Artikel „…und ihr werdet sein wie Gott!“ gezeigt habe, welchen Dammbruch es darstellt, dass DNA jetzt künstlich synthetisiert werden kann, und vor den Konsequenzen gewarnt habe, die die Anwendung solchen Wissens in einer gottlosen Gesellschaft nach sich ziehen muss, da meinte der Kommentator Thomas:

Alle hier lesenden und kommentierenden Schwarzseher sollten zur Abrundung die Einschätzung eines Biologen durchlesen.

Und verwies auf diesen Text des amerikanischen Biologen PZ Myers. Offenbar in gutem Glauben, die Einschätzung des „Experten“ werde solch unbedarfte Menschen wie mich eines Besseren belehren.

Nun, ich habe diesen Text gelesen. Er beweist das Gegenteil von dem, was er nach Thomas‘ Meinung beweisen soll. Insofern bin ich dankbar für die Steilvorlage, auch wenn sie nicht beabsichtigt war:

Myers beginnt bereits in der Überschrift mit dem Pauschalvorwurf, alle Kritiker seien uninformiert. Das übliche Totschlagargument von Ideologen, die sich in den Mantel des „Experten“ hüllen (Biologen sind da keinen Deut besser als Islamwissenschaftler.), damit die Dürftigkeit ihrer Argumente nicht so auffällt. Von Argumenten wie den folgenden:

Er zitiert aus der Daily Mail:

But there are fears that the research, detailed in the journal Science, could be abused to create the ultimate biological weapon,

und antwortet darauf

What they’ve accomplished is to synthesize a copy of an existing organism, with a few non-adaptive markers added. It’s no threat at all.

Dass das bloße Kopieren natürlicher DNA für sich genommen auch dann keine Gefahr darstellt, wenn die Kopie auf künstlichem Wege erfolgt, ist selbstverständlich zutreffend. Es ist nur kein Argument gegen die These, dass eine solche Technik eine notwendige Komponente zum Bau biologischer Waffen darstellt, und gegen die Befürchtung, dass sie genau dazu auch benutzt werden wird.

We do have the potential to now modify that genome more extensively; the interesting scientific work will be to pare away genes and reduce it to a truly minimalist version, just to see how much is really essential, and the useful industrial work will be to engineer organisms…

Jetzt, wo die Technik der Synthetisierung von Erbinformationen bereitsteht, ist also der nächste Schritt, herauszufinden, wie welches Gen funktioniert, um auf dieser Basis Lebewesen mit genau definierten Eigenschaften zu erzeugen. Nichts anderes hatte ich behauptet.

…organisms with additional genes that produce proteins useful for us, but not necessarily for the mycoplasma. That’s going to compromise the competitiveness of the organism in the natural environment. I’m not worried.

Mit anderen Worten: Da die künstliche erzeugten Organismen nicht auf ihre Überlebensfähigkeit in der natürlichen Umwelt hin konzipiert werden, können sie dort auch nicht überleben. Sehen wir einmal davon ab, dass dies ein offenkundiger Trugschluss ist; ein Trugschluss aus dem wir wiederum höchst beunruhigende Schlüsse ziehen müssen, was das Problem- und Sicherheitsbewusstsein dieses Schlages von Experten angeht.

Wichtiger ist in diesem Zusammenhang, dass Myers‘ Argument immer noch in einem Kontext steht, in dem es eigentlich darum geht, Befürchtungen bezüglich biologischer Waffen zu zerstreuen – also im Hinblick auf Lebewesen, deren Überlebensfähigkeit notwendigerweise zum Design gehören muss.

Es wird also – mit dem Gestus des „Experten“ – ein Einwand mit Argumenten „widerlegt“, die auf den Einwand in Wirklichkeit gar nicht Bezug nehmen – beim Leser aber (zum Beispiel bei Thomas) den Eindruck hinterlassen, den Einwand widerlegt zu haben. Dass er es nötig hat, auf derart unsaubere und unredliche Tricks zurückzugreifen, lässt ahnen, dass er über Argumente zur Zerstreuung unserer Befürchtungen gerade nicht verfügt. Die Ahnung bestätigt sich, wenn er fortfährt:

Maybe someday when organisms can be built in some psychopath’s garage, then we should worry. But for now, this is an experiment that takes a lot of teamwork and money and experience to pull off.

Zu Deutsch: Noch kann man keine Biowaffen synthetisieren. Und noch, das liegt in der Logik des Arguments, kann man keine Menschen am Computer planen. Dass dergleichen aber möglich sein wird, und dass es dazu in Zukunft keines exorbitanten Aufwands mehr bedarf, daran lässt er keinen Zweifel: „…when organisms can be built in some psychopath’s garage“. When. Nicht if!

Als nächstes spricht er über den Einwand, Venter und seine Kollegen würden Gott spielen. Zunächst erwähnt er, dass die katholische Kirche das Experiment nicht rundheraus verurteilt hat:

The Catholic church, perhaps unsurprisingly since they’ve been burned in the past by the conflict between science and religion, is taking a very cautious stance on the issues. They clearly don’t quite know what to make of it, but are prepared to offer their services if any ethical concerns arise.

Wie weit die moralische Knochenerweichung in der katholischen Kirche und bis in den Vatikan hinein schon fortgeschritten sein muss, lässt sich daran ablesen, dass sie Venters monströses Projekt nicht a priori verurteilt. Einen Hardcore-Atheisten wie Myers kann man mit dieser Art Appeasement freilich nicht beeindrucken. Er schließt daraus nur, dass die Kirche an ihre eigenen Lehren nicht mehr glaubt. Immerhin: Ein Gutes hat diese Reaktion der Kirche doch, nämlich dass sie Myers zu einer bezeichnenden Reaktion provoziert:

Since it will be a long, long time before we can synthesize lubricious altar boys, however, I don’t think there will be much call for Catholic advice on the ethics of synthetic biology. Just say no to irrelevant old perverts offering science advice. Besides, the church is also full of conservative fusspots who will spout tired stereotypes.

Was sagt eigentlich einer über sich selbst aus, wenn er nicht etwa auf eine autoritäre Ansage, sondern auf die bloße Mahnung, ethische Standards nicht außer Acht zu lassen, mit einer derart hasserfüllten Sprache reagiert? Er sagt: Bleibt mir mit Moral und Skrupeln vom Hals! Er usurpiert nicht etwa, was schlimm genug wäre, für die Naturwissenschaften die Kompetenz zu definieren, was gut und böse ist, sondern leugnet, dass es in dieser Frage überhaupt ein moralisches Problem geben könnte. Die Ideologie einer morallosen Wissenschafts-Elite.

Wenn Angehörige einer solchen Elite sich darauf berufen, sie wollten doch nur Nützliches, zum Beispiel Kraftstoffe herstellen, ist das wenig beruhigend. Oder sollten wir erwarten, dass Mr. Myers seine moralischen Skrupel ausgerechnet in dem Moment entdeckt, wo ihm das Pentagon einige hundert Millionen Dollar auf den Tisch legt mit dem Auftrag, B-Waffen zu bauen?

Dass aber der Vorwurf, die Biologen wollten Gott spielen, inhaltlich zutrifft, gibt Myers selbst zu:

There is no god. The only creators are chance and selection, and now Craig Venter.

Es kommt ihm nicht in den Sinn, dass an dieser Einstellung irgendetwas bedenklich sein könnte, denn:

The „playing God“ noise is going to get even more tiresome, I’m sure. It’s nonsense. If what they’ve done is playing God, then god is biochemistry and molecular biology and the natural processes of physics. We’ve all been playing god every time we cook, or paint, or knit, or write, or create. It’s not a violation of the natural order, and it’s simply doing what humans always do. Apparently, being human is the same thing as being god.

Da Biologen, die künstlich Lebewesen herstellen, damit bloß Naturgesetze anwenden, dies die Quintessenz, spielt entweder überhaupt niemand Gott, oder bereits der, der ein Spiegelei brät, also praktisch Jeder. Dass es einen moralischen Unterschied ausmachen könnte, ob ich ein Lebewesen herstelle oder einen Kleiderschrank, kann von einem Atheisten wie Myers auf der Basis seiner Prämissen nicht erfasst werden. Und da aufgrund derselben Logik auch das Konstruieren von Menschen nicht verwerflich sein kann (Es werden ja nur Naturgesetze angewendet.), liegt hier eine Ideologie vor, die genau jene künstliche Fabrikation von Menschen rechtfertigt, vor der ich gewarnt habe. Ich muss zugeben, dass sogar ich verblüfft bin, wie bruchlos und widerspruchsfrei man von der Leugnung Gottes mit nur wenigen Gedankenschritten zu einer Frankenstein-Ideologie gelangt.

Wenn Theologie mit Politik vermischt und verwechselt wird

Edmund Burke schrieb 1790 in seinen „Reflections on the Revolution in France“ über einen englischen Geistlichen, der in seinen Predigten Propaganda für die Französische Revolution machte:

„Am 4ten November des vorigen Jahres hielt Doktor Price, ein ausgezeichneter non-konformistischer Geistlicher in einem Versammlungshause der Dissenters in der Old Jewry vor seinem Club oder seiner Gemeinde eine höchst merkwürdige buntscheckige Rede, worin einige gute und nicht übel ausgedrückte moralische und religiöse Gesinnungen unter einem seltsamen Gemengsel politischer Meinungen und Reflexionen, bei deren Mischung und Zubereitung die französische Revolution der Hauptbestandteil war, aufgetischt wurden. (…)

Wenige Kanzelreden … haben den Geist der Mäßigung in so hohem Maße verleugnet als diese Vorlesung in der Old Jewry. Gesetzt aber auch, dass etwas der Mäßigung Ähnliches in dieser Rede zu finden wäre, so bleibt es doch ausgemacht, dass Politik und die Kanzel wenig miteinander zu schaffen haben. In einer Kirche muss kein anderer Schall zu hören sein als die trostreiche Stimme christlicher Liebe. Bei einer solchen Vermengung aller Verhältnisse gewinnt die Sache der bürgerlichen Freiheit und der bürgerlichen Verfassungen so wenig als die Sache der Religion. Die, welche ihren eigentümlichen Platz verlassen und nach einem fremden ringen, der ihnen nicht zukommt, verstehen gewöhnlich den, welchen sie verlassen, ebensowenig zu bekleiden als den, zu welchem sie sich drängen. Unbekannt mit der Welt, in die sie sich so gern mischen wollten, und unerfahren in allen ihren Angelegenheiten, über die sie mit so rascher Zuversicht absprechen, haben sie nichts von der Politik erhascht als die Kunst, einige Leidenschaften zu erregen. Wahrlich, die Kirche ist ein Ort, wo man sich wohl auf einen einzigen Tag einen Waffenstillstand in menschlichen Streitigkeiten und Erbitterungen gefallen lassen könnte.“

(Edmund Burke, Betrachtungen über die Französische Revolution, zit. n. ders./Friedrich Gentz, Über die Französische Revolution. Betrachtungen und Abhandlungen, hrsg. v. Hermann Klenner, Akademie Verlag, Berlin 1991, S. 61ff.)

Warum kommt mir das nur so aktuell vor?

Mißbrauchsvorwurf gegen Bischof Mixa erweist sich als innerkirchliche Intrige

von Felicitas Küble

[Der Artikel wurde zuerst veröffentlicht bei European Info Press (www.eip-news.com). Der Originalartikel ist zur Zeit wegen eines Hackerangriffs auf diese Seite nicht aufrufbar. Ich zitiere nach der E-Post der Autorin.]

Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt gab kürzlich „Vorermittlungen“ hinsichtlich Bischof Walter Mixa bekannt und erklärte zugleich, daß in puncto „sexueller Mißbrauch“ bislang kein ausreichender Tatverdacht vorliege, der die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens rechtfertige (vgl. hierzu den EIP-Bericht „Derzeit „kein hinreichender Verdacht“ gegen Bischof Mixa“).

Nach jetzigem Kenntnisstand haben sich die Ungereimtheiten betreffs der Anschuldigungen gegen den zurückgetretenen Augsburger Oberhirten in einer Weise vermehrt, daß die merkwürdigen Vorgänge mitunter abenteuerliche Ausmaße annehmen.

So fällt es erheblich aus dem Rahmen juristischer Gepflogenheiten, wenn nicht „nur“ den Medien, sondern auch der Staatsanwaltschaft selbst zwar ein mutmaßlicher Täter  –  eben besagter Bischof Mixa  –  gemeldet wird, nicht jedoch das vermeintliche Opfer. Laut Behördenleiter Helmut Walter hatte das bischöfliche Ordinariat Augsburg in seiner Anzeige gegen den eigenen, damals noch amtierenden Bischof Mixa den Namen des angeblichen Opfers verschwiegen und auch bislang nicht mitzuteilen geruht.

Als ungewöhnlich darf auch gelten, daß die Initiative zur Anzeigenerstattung nicht vom  –  ohnehin bislang anonymen  –  „Opfer“ ausging, sondern vom sog. „Umfeld“ des Betreffenden, was immer dies heißen mag.

Gleichzeitig wurde in zahlreichen Medienberichten behauptet, es handle sich bei dem Mißbrauchten offenbar um einen „minderjährigen Ministranten“. Freilich kennt die Staatsanwaltschaft auch etliche Tage später noch nicht den Namen des angeblichen Meßdieners.

In Mixa-Fankreisen wird daher gewitzelt, es handle sich wohl um einen reichlich kuriosen Krimi, bei dem das übliche Drehbuch auf den Kopf gestellt wird nach dem Motto: „Der Täter ist bekannt, nach dem Opfer wird noch gefahndet.“

Zudem wurde in einigen Gazetten über „Sauna-Besuche“ spekuliert, die Bischof Mixa mit „Seminaristen“ durchgeführt haben soll. Selbst wenn dem so wäre, beweist dies allein keinen „sexuellen Mißbrauch“, zumal Priesteramtskandidaten nie „minderjährig“ sind.

Am 11. Mai 2010 berichtete der „Donaukurier“ sodann, daß die Vorwürfe gegen Mixa aus dem „Mitarbeiterkreis des Bistums Eichstätt“ gekommen seien. Dies wurde durch den bischöflichen Pressesprecher Martin Swientek mittlerweile bestätigt. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Dame handeln, die im Bereich der kirchlichen Weiterbildung tätig sei.

Doch damit der Merkwürdigkeiten nicht genug: Der Eichstätter Bistumssprecher erklärte außerdem, daß die Anschuldigungen gegen Bischof Mixa ans bischöfliche Ordinariat Augsburg weitergeleitet worden seien, ohne die zuständige Bistumsleitung in Eichstätt darüber in Kenntnis zu setzen. Auch das Ordinariat Augsburg hatte es  –  so der Sprecher  –  nicht für nötig befunden, das Eichstätter Ordinariat angemessen und umfassend zu informieren.

Ebenfalls am 11. Mai berichtete der Bayerische Rundfunk, daß die Anzeige der Bistumsleitung Augsburg bislang so wenig Hinweise liefern könne, daß die Staatsanwaltschaft sich bislang außerstande sehe, überhaupt einen konkreten „Straftatbestand“ zu benennen, auf den sich mögliche Ermittlungen beziehen könnten, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter bekanntgegeben habe. Daher sei derzeit völlig offen, ob es zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens kommt.

Passend dazu titelte die „Augsburger Allgemeine“ am 11. Mai: „Mixa entlastet – Verdacht erhärtet sich nicht.“  –  Die Zeitung berichtet sodann:

In den Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Ingolstadt scheint sich bisher kein Hinweis auf einen Straftatbestand ergeben zu haben, da ein Ermittlungsverfahren gegen Mixa noch nicht eingeleitet wurde…Mixa steht bislang im Verdacht, in seiner Zeit als Bischof von Eichstätt einen minderjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft startete daraufhin Vorermittlungen. Einen entsprechenden Hinweis hatte die Diözese Augsburg an die Generalstaatsanwaltschaft München weitergegeben und sich dabei auf die neuen Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz für solche Verdachtsfälle berufen.“

Was die Berufung des bischöflichen Ordinariats Augsburg auf die „Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz“ in puncto Mißbrauch betrifft, so wurde bereits nachgewiesen, daß diese Leitlinien keine Anzeige gegen Mixa rechtfertigen (vgl. EIP-Bericht „Derzeit „kein hinreichender Verdacht“ gegen Bischof Mixa“).

Nach jetzigem Informationsstand handelt es sich bei den öffentlichen Anti-Mixa-Vorwürfen offenbar um eine systematisch inszenierte Intrige aus dem leitenden Mitarbeiter-Umfeld des zurückgetretenen Bischofs, somit um ein innerkirchliches Komplott.

Dieser Sachverhalt zeichnete sich bereits seit Tagen ab, was einen katholischen Rechtsanwalt, der Bischof Mixa persönlich kennt, zu der bitter-sarkastischen Äußerung veranlaßte: „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!“

Zugleich erinnert sich mancher wackere Christ nicht ohne Ironie an das fromme Lied nach Psalm 132: „Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beisammen sind“.  –  Das gilt sicherlich auch und vor allem für „Mitbrüder“ im priesterlichen Dienste. Vielleicht wäre es insoweit sachdienlich und „zielführend“, wenn sich die Bistumsleitung Augsburg allmorgendlich zu anregenden Betrachtungen über dieses Gebet aus dem Alten Testament versammeln würde?

Dabei könnte auch das Auswendiglernen und Verinnerlichen des folgenden Strafrechts-Paragraphen für die Zukunft durchaus hilfreich sein:

§ 186 StGB („Üble Nachrede“): „Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Sie lernt’s nicht mehr!

Margot Käßmann ist wieder da, noch schneller, als man dachte, und sie dokumentiert, dass sie nichts dazugelernt hat:

Der Satz „Unser tägliches Brot gib uns heute“ könne gar nicht anders als politisch verstanden werden, wenn man sich den Hunger in der Welt vor Augen führe.

(Quelle: Medienmagazin pro)

Nochmal: Er kann gar nicht anders als politisch verstanden werden.  Alles klar, was Christus uns damit sagen wollte? Richtig: Schiebt mal euer Geld rüber nach Afrika!

Das sind so die Platitüden, die herauskommen müssen, wenn man versucht, die schwindende Strahlkraft der christlichen Botschaft dadurch zu kompensieren, dass man ihre theologische Integrität opfert und die Bibel als linkes Parteiprogramm liest. Weltwirtschaftliche und weltpolitische Zusammenhänge werden dadurch  zwar nicht klarer, man wird dadurch also nicht klüger, und trotzdem hat man ohne eigene Anstrengung das Gefühl, „Recht zu haben“. Motto: Keine Ahnung, aber die einzig richtige Meinung!

[Siehe auch meinen Artikel „Käßmann zum Letzten – vorläufig“]

Charakterschweine im Kardinalsrot

Kardinal Lehmann, derselbe Herr Lehmann, der – damals als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz – erst durch ein Machtwort aus Rom daran gehindert werden musste, die deutsche Abtreibungsindustrie weiterhin mit „Beratungsscheinen“ zu füttern, konnte es jetzt nicht lassen, auf einem Kollegen herumzutrampeln, der schon am Boden liegt.

Er selbst müsse gestehen, von Gerüchten über Mixas Lebenswandel gehört zu haben, aber „die waren in Teilen so unbestimmt und verunglimpfend, dass ich mir selbst kein Bild machen konnte.“

(Spiegel online)

Mit anderen Worten: Seine Informationen entsprechen genau der Sorte von verantwortungslosem Casinotratsch, mit dem deutsche Offiziere in den achtziger Jahren dafür gesorgt haben, dass die haltlosen Anschuldigungen eines Strichjungen gegen General Kießling einen Schein von „Glaubwürdigkeit“ erhielten, mit dem damals die Ehre dieses Menschen zerstört wurde. Und diese Art von „Information“ hinterbringt er nun genau jenen Kloakenschreibern, von der er genau weiß, dass sie damit ihre „Skandal“-Maschinerie füttern.

Sich durch das Weitertragen von Klatsch und Tratsch bei den Medien einzuschleimen auf Kosten eines Kollegen, dessen Positionen einem unbequem sind – das ist genau das, was man Bischöfen dieses Kalibers immer zugetraut hat.

Mit Häretikern, die Größe zeigen („Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.“), konnte die Kirche immer leben. Aber Charakterschweine im Kardinalsrot, die nur deshalb nicht als Häretiker gelten, weil sie geschickt um das herumreden, was sie wirklich glauben, dafür aber durch billige Intriganz demonstrieren, wes Geistes Kind sie sind – damit kann sie nicht leben, und sie sollte es auch gar nicht versuchen.

Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: „Gott und die Welt. Ein Gespräch mit Peter Seewald“

Wenn ich an den Papst denke, fällt mir mitunter die Figur der Kindlichen Kaiserin aus Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ ein, die noch in ihrem strahlenden Palast sitzt, während sie zusehen muss, wie das Reich um sie herum Stück für Stück vom Nichts gefressen wird.

Martin Mosebach hat das Christentum einmal zutreffend „die unbekannteste Religion der Welt genannt. In der Tat scheint das Wissen, was „Christentum“ eigentlich ist, in zunehmendem Maße sogar den Bischöfen abhanden zu kommen, die eigentlich dazu berufen sind, Hüter und Verkünder christlicher Glaubenswahrheiten zu sein. Gerade in Deutschland scheint deren Ehrgeiz sich darin zu erschöpfen, sich mit der Atheistenpresse gutzustellen und zu diesem Zweck die eigene Kirche so weit zu verweltlichen, dass sie noch in irgendeiner Nische einer gottlosen Gesellschaft ein geduldetes Dasein fristen kann. Nur ja keinen Anstoß erregen, sonst könnte ja jemand aus der Kirche austreten!

Nun, das Christentum ist eine anstößige Religion, sonst wäre deren Stifter nicht gekreuzigt worden. Das Christentum kann zwar nicht das Paradies auf Erden errichten, weil zu seinen Grundlagen das Wissen gehört, dass dergleichen nicht möglich ist; genau dadurch unterscheidet es sich von totalitären Heilslehren. Das Christentum verkörpert die Präsenz des Heiligen in einer unheilen Welt – mehr kann es nicht, weniger darf es nicht. Das setzt freilich voraus, dass es seine eigene Integrität wahrt und nicht jede pseudoreligiöse Gefühlsduselei, nicht jede blauäugige Weltumarmung, nicht jedes „Seid nett zueinander“ als „christlich“ durchgehen lässt.

Was das Christentum aber ist, warum Glaube und Vernunft zusammengehören, warum es ein Weg nicht nur zum Heil, sondern auch zur Erkenntnis ist, das zu definieren dürfte kaum einer berufener sein als der gegenwärtige Papst, und dies nicht kraft seines Amtes, sondern kraft seines Geistes.
Der Journalist Peter Seewald hat schon 2002 mit dem damaligen Kardinal Ratzinger das Gesprch geführt, das unter dem Titel „Gott und die Welt“ seitdem mehrfach aufgelegt worden ist. Anders als Ratzingers ebenfalls lesenswerte „Einführung in das Christentum“ ist „Gott und die Welt“ nicht als systematisch durchgearbeitetes Gedankengebäude konzipiert; vielmehr entsteht durch die dialogische Form gleichsam ein Mosaik des Christlichen. Seewalds Fragen behandeln praktisch alle Aspekte, die für die christliche, speziell die katholische Lehre von Bedeutung sind. Ratzingers Antworten sind dabei in gewissem Sinne nicht abschließend, sie laden zum Weiter- und Tieferdenken ein: ein Buch für intelligente Leute, aber kein theologisches Fachtraktat.

Um dies zu konkretisieren, aber auch weil einige Aspekte unserer Debatte um meinen Artikel „Die Wurzel des Totalitarismus“ darin thematisiert werden, zitiere ich abschließend einige Passagen (nach der Taschenbuchausgabe des Knaur Verlages von 2005; darauf beziehen sich auch die angegebenen Seitenzahlen):

[Seewald:] Andererseits gibt es Bibliotheken von Büchern und gewaltige Theorien, die versuchen, diesen Glauben zu widerlegen. Auch der Glaube gegen den Glauben scheint also prinzipiell vorhanden zu sein, ja sogar etwas Missionarisches zu haben. Die größten Menschheitsexperimente der bisherigen Geschichte, Nationalsozialismus und Kommunismus, waren darauf angelegt, den Glauben an Gott ad absurdum zu führen und aus den Herzen der Menschen herauszureißen. Und das wird nicht der letzte Versuch gewesen sein.

 

[Ratzinger:] Deswegen ist ja der Glaube an Gott nicht ein Wissen, so wie ich Chemie oder Mathematik erlernen kann, sondern bleibt Glaube. Das heißt er hat durchaus eine rationale Struktur … . Er ist nicht einfach irgendeine dunkle Sache, auf die ich mich einlasse. Er gibt mir Einsicht. Und es gibt einsichtige Gründe genug, ihm anzuhängen. Aber er wird nie zu reinem Wissen.  (…) [S. 36f.]

 

[Seewald:] Gerade Naturwissenschaftler haben Gott und Glauben immer wieder zum Thema gemacht. (…) Isaac Newton zum Beispiel, der Begründer der theoretischen Physik, sagte: „Die wunderbare Einrichtung und Harmonie des Weltalls kann nur nach dem Plane eines allmächtigen und allwissenden Wesens zustandegekommen sein. Dies ist und bleibt meine letzte und höchste Erkenntnis. (…)  Und der Italiener Guglielmo Marconi … sagte es so: „Ich erkläre mit Stolz, dass ich gläubig bin. Ich glaube an die Macht des Gebetes. Ich glaube nicht nur als gläubiger Katholik daran, sondern auch als Wissenschaftler.“

 

[Ratzinger:] Sicher, wir stürzen uns nicht in ein abergläubiges Abenteuer, wenn wir Christen werden. Nur würde ich zwei Vorbehalte anbringen: Der Glaube ist nicht in dem Sinne verstehbar, dass er wie eine mathematische Formel vollständig für mich durchschaubar wäre, sondern greift in immer tiefere Schichten, in das Unendliche Gottes hinein, in das Mysterium der Liebe. In diesem Bereich gibt es dann eine Grenze dessen, was man bloß denkend verstehen kann. Vor allem, was man als begrenzter Mensch verstehen und verständlich vollkommen aufarbeiten kann.

 

Wir können schon einer den anderen Menschen nicht ganz verstehen, weil das in tiefere Gründe hinabgeht, als wir sie verständlich nachrechnen können. Wir können letztlich auch die Struktur der Materie nicht verstehen, sondern immer nur bis zu einem bestimmten Punkt kommen. Umso mehr ist einsichtig, dass wir das, was uns in Gott und im Wort Gottes entgegentritt, letztlich nicht dem Verstand unterwerfen können, weil es weit darüber hinausgeht.

 

In diesem Sinne lässt sich Glauben eigentlich auch nicht beweisen. Ich kann nicht sagen, wer das nicht annimmt, der ist eben blöd. Zum Glauben gehört ein Lebensweg, in dem sich das Geglaubte allmählich durch Experiment bewährt und in seiner Ganzheit als sinnvoll erweist. Es gibt also vom Verstand her Annäherungen, die mir das Recht geben, mich darauf einzulassen. Sie geben mir die Gewissheit, dass ich mich nicht irgendeinem Aberglauben überantworte. Aber eine erschöpfende Beweisbarkeit, wie ich sie für die Naturgesetze haben kann, die gibt es nicht. [S. 53f.]

 

[Seewald:] Aber dieser jüdisch-christliche Gott zeigt sich doch auch zornig.

 

[Ratzinger:] Der Zorn Gottes ist Ausdruck dafür, dass ich der Liebe, die Gott ist, entgegengelebt habe. Wer von Gott weg lebt, wer vom Guten weg lebt, lebt damit in den Zorn hinein. Wer aus der Liebe herausfällt, begibt sich ins Negative. Es ist also nicht etwas, was irgendein herrschsüchtiger Diktator einem draufschlägt, sondern es ist lediglich der Ausdruck für die innere Logik eines Handelns. Wenn ich aus dem, was meiner Schöpfungsidee gemäß ist, wenn ich aus der Liebe, die mich trägt, herausgehe, na ja, dann falle ich halt ins Leere, ins Dunkle hinein. Dann bin ich sozusagen nicht mehr im Raum der Liebe, sondern in einem Raum, den man als den Raum des Zornes ansehen kann.

 

(…) „Strafe Gottes“ ist in Wirklichkeit ein Ausdruck dafür, den richtigen Weg zu verfehlen und damit dann die Konsequenzen zu spüren zu bekommen, die sich ergeben, wenn ich auf die falsche Spur trete und damit aus dem richtigen Leben herauslebe. [S. 113]

 

[Seewald:] Sind diese „Urevidenzen des Alls“, diese „Grundgesetze des Lebens“, die wir offensichtlich immer wieder ignorieren oder vergessen, in den uralten Mythen von Sintflut, Turmbau zu Babel oder Sodom und Gomorrha enthalten? Ist die Botschaft dieser Geschichten in Wahrheit eine Art Überlebenswissen für die ganze Menschheit?

 

[Ratzinger:] (…) In diesen Erzählungen werden uns sehr spezifische Botschaften entschlüsselt. Denken wir zum Beispiel an den babylonischen Turmbau, mit dem sich der Mensch durch die Technik eine Einheitszivilisation verschaffen will. Er will den an sich ja richtigen Traum der einen Welt, der einen Menschheit, durch die Macht des eigenen Könnens und Bauens herbeiführen und versucht über den Turm, der zum Himmel reicht, selber die Macht zu ergreifen und zum Göttlichen vorzustoßen. Im Grunde ist es das Gleiche, was auch der Traum der modernen Technik ist: göttliche Macht zu haben, an die Schaltstellen der Welt zu kommen. Insofern liegen in diesen Bildern wirklich Warnungen aus einem Urwissen heraus, die uns anreden.

 

[Seewald:] Bleiben wir beim Turm von Babylon. Die Bibel gibt hier eine merkwürdige Auskunft: „Der Herr sprach, siehe, sie sind ein Volk, und nur eine Sprache haben sie alle. Das ist aber erst der Anfang ihres Tuns. Nichts von dem, was sie vorhaben, wird ihnen unmöglich sein. Wohlan, lasst uns hinabsteigen! Wir wollen dort ihre Sprache verwirren, dass keiner mehr die Rede des anderen versteht.“ Hört sich eigentlich nach Willkür an.

 

[Ratzinger:] Ja, fast nach dem Neid Gottes, der den Menschen nicht hochkommen lassen will. Natürlich finden wir hier eine Bildsprache, die aus dem Material schöpft, das Israel damals verfügbar gewesen ist. Gewisse heidnische Elemente sind darin nicht vollkommen ausgetrieben, sie konnten erst im Lauf der Auslegungsgeschichte ganz überwunden werden. Worauf es freilich ankommt, ist nicht, dass Gott Angst hat, der Mensch könnte zu groß werden und ihm seinen Thron streitig machen, sondern dass er sieht, wie der Mensch, indem er sich eine falsche Höhe zulegt, sich selber zerstört.

 

Wir können dieses Bild vielleicht so entschlüsseln: In Babel ist die Einheit der Menschheit und der Versuch, selber Gott zu werden und dessen Höhe zu erreichen, ausschließlich an das technische Können gebunden. Eine Einheit auf dieser Basis aber, wird uns nun gesagt, die trägt nicht, die wird zur Verwirrung.

 

Wir können diese Lehre in der heutigen Welt gut nachvollziehen. Einerseits gibt es diese Einheit. Die Stadtkerne sehen in Südafrika so aus wie in Südamerika, wie in Japan, wie in Nordamerika und in Europa. Es werden überall die gleichen Jeans getragen, die gleichen Schlager gesungen, die gleichen Fernsehbilder angesehen und die gleichen Stars bewundert. Insofern gibt es so etwas wie eine Einheitszivilisation bis hin zu McDonalds als dem Einheitsfutter der Menschheit.

Während nun diese Uniformierung im ersten Augenblick wie eine Art Versöhnungskraft richtig und gut zu sein scheint – genau wie die Einheitssprche im babylonischen Turmbau -, wächst gleichzeitig die Entfremdung der Menschen voneinander. Sie kommen sich nicht wirklich näher. Wir erleben stattdessen eine Zunahme der Regionalismen, den Aufstand der verschiedenen Zivilisationen, die jede nur noch sie selber sein wollen, oder sich von den anderen unterdrückt fühlen.

[Seewald:] Ist das ein Plädoyer gegen die Einheitszivilisation?

[Ratzinger:] Ja, weil man in ihr das Eigentliche und Eigene verliert. Hier geht die tiefere Kommunikation der Menschen untereinander verloren, die nicht durch diese oberflächlichen, äußeren Verhaltensformen und durch die Beherrschung der gleichen technischen Apparaturen geschaffen werden kann. Der Mensch reicht eben viel tiefer. Wenn er sich nur in dieser Oberfläche vereinigt, rebelliert zugleich das Tiefe in ihm gegen die Uniformierung, in der er sich dann doch selber als versklavt erkennt.

Man kann sagen, dass im Bild des babylonischen Turmbaus eine Form von Vereinigung von Welt- und Lbensverfügung des Menschen kritisch betrachtet wird, die nur scheinbar Einheit stiftet und nur scheinbar den Menschen erhöht. In Wirklichkeit beraubt sie ihn seiner Tiefe und seiner Höhe. Sie macht ihn zudem auch gefährlich, weil er einerseits sehr viel kann, andererseits aber sein moralisches Vermögen seinem technischen Vermögen nicht standhält. Die moralische Kraft ist nicht mitgewachsen mit den Fähigkeiten des Machens und des Zerstörens, die der Mensch entwickelt hat. Das ist der Grund, warum Gott gegen diese Art von Vereinigung einschreitet … [S. 152 ff.]

Zu den neuen Vorwürfen gegen Bischof Mixa

Nun soll sich Walter Mixa also auch noch sexuell an einem Minderjährigen vergangen haben. Wer traut ihm das zu? Ich nicht.

Dass er Kinder geschlagen haben soll, ist eine Sache, und zwar eine, die durchaus zu einem altmodischen Verständnis von „Erziehung“ passt. Sexueller Missbrauch ist etwas vollkommen anderes, und es lohnt sich, die bekannten Fakten genauer unter die Lupe zu nehmen:

Die Vorwürfe stammen, nach allem, was man bisher weiß, nicht von dem mutmaßlichen Opfer selbst, sondern sind von dessen „Umfeld“ – was immer das heißen mag – dem Missbrauchsbeauftragten des Bistums Augsburg gemeldet worden. Das Bistum hat daraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, ganz so, wie die Kirche das auch für künftige Verdachtsfälle versprochen hat.

Die verkürzte Medienversion lautet freilich „Bistum zeigt Bischof an“ und verleiht der Anschuldigung damit eine Glaubwürdigkeit und ein Gewicht, die sie per se nicht hat. Die Staatsanwaltschaft führt pflichtgemäß Vorermittlungen – das Rechtsstaatsprinzip lässt ihr da gar keinen Spielraum. Was konkret auf dem Tisch liegt, ist also die Behauptung einer unbekannten Person, ein Dritter habe gesagt, Mixa habe ihn missbraucht. Allein dies ist schon Grund genug, an die Unschuldsvermutung zu erinnern.

Weiter: Dieser Missbrauch soll zwischen 1996 und 2005 stattgefunden haben, als Mixa bereits Bischof war. Das ist doch merkwürdig: Aus seiner Zeit als Stadtpfarrer liegen Anschuldigungen ehemaliger Heimzöglinge vor, Mixa habe sie geschlagen, und obwohl die Presse offenkundig gezielt nach Material gegen den Bischof gesucht hat, war von sexuellem Missbrauch im Hinblick auf diese Zeit niemals die Rede – was nur bedeuten kann, dass dergleichen damals nicht stattgefunden hat.

Wenn wir nun hypothetisch annehmen, Mixa sei pädophil – ist es dann vorstellbar, dass er diese Neigung bei den Heimzöglingen unterdrückt hat, als er ihr relativ unauffällig hätte frönen können, später als Bischof aber nicht, als er damit einen Skandal riskiert hätte? Das passt doch nicht. Der Umkehrschluss lautet, dass die hypothetische Prämisse falsch und Mixa eben nicht pädophil ist.

Nun rächt sich freilich, dass Mixa nicht sofort die Wahrheit gesagt hat, als es „nur“ um den Vorwurf der Prügelpädagogik ging. Wäre er von Anfang an aufrichtig gewesen, dann könnte er die jetzt erhobenen Vorwürfe mit einem einfachen Dementi locker vom Tisch fegen. Indem er seine eigene Glaubwürdigkeit erschüttert hat, hat er sich angreifbar gemacht, und hat jetzt seine liebe Not, auch solche Vorwürfe abzuwehren, die an sich in hohem Maße unglaubwürdig und wahrscheinlich auf bloße Trittbrettfahrerei zurückzuführen sind. Der Fluch der bösen Tat.