Ansage

Ich konnte es nicht mehr mitansehen, wie meine linken Ex-Genossen sich im Dickicht ihrer albernen Theorien verheddern, wenn es um die Frage geht, warum die Rechte aufsteigt. Ich habe mich daher entschlossen, ihnen etwas auf die Sprünge zu helfen, und das Ergebnis ist dieses Buch (bestellbar beim Verlag Antaios)

Als Appetithäppchen ein paar Textauszüge. Mit „ihr“ sind im Folgenden die Linken gemeint:

Ändern müssen sich aus eurer Sicht immer nur die Anderen, und da sie es von sich aus nicht tun, mobilisiert ihr das ganze Arsenal staatlicher, parastaatlicher und nichtstaatlicher Repression und Manipulation – mehr Propaganda, mehr Zensur, mehr Political Correctness, mehr Terror, mehr Mobbing, noch repressivere Meinungsgesetze –, um nach jeder neuen Drehung an der Repressionsschraube bestürzt festzustellen, dass sich die Zahl und die Entschlossenheit eurer Gegner nicht etwa verringert, sondern vervielfacht hat.

Jeder normale Mensch würde in vergleichbarer Situation innehalten und sich fragen, ob womöglich sein Weltbild falsch ist und seine fast ausschließlich machtgestützten Strategien deswegen und daran scheitern. Ihr tut es nicht. Ihr zieht aus eurem wiederholten Scheitern stattdessen den Schluss, dieselben Strategien mit noch mehr Aufwand an Machtressourcen zu verfolgen.

So sitzt ihr nun auf Lehrstühlen oder Ministersesseln oder arbeitet wenigstens deren Inhabern zu. Ihr dient getreulich Machthabern, denen die Machtgrundlagen wegbröckeln, und müsst feststellen, dass ihre Kommandohöhen, die ihr als ihre Lakaien mitbewohnt, längst keine Berge mehr sind, die aus einem Tal, sondern Inseln, die aus einem Meer ragen, dessen Pegel kontinuierlich steigt. Die ersten von euch haben folglich schon nasse Füße bekommen, und zwar ohne die Aussicht, jemals wieder trocken zu werden.

Ihr habt einen sich selbst verstärkenden Prozess in Gang gesetzt, in dessen Verlauf Geist und Charakter aus euren Reihen auswandern und sich in unseren sammeln. Mit eurer Negativauswahl, die Konformismus, geistige Impotenz, Korruption, Infantilität und Kriminalität gegen politische Gegner honoriert, verliert die Linke alle Eigenschaften, denen sie ihre früheren Erfolge verdankte.

Euch ist offenbar völlig entgangen, wie sehr ihr das öffentliche Vertrauen in eure Redlichkeit untergraben habt – so sehr, dass nur wirkliche Einfaltspinsel noch an euren Anstand glauben. Ein halbes Jahrhundert lang habt ihr stets nur so viel zugegeben, wie ihr musstet, um immer dann, wenn ihr euch stark genug dazu fühltet, euer „April, April!“ hinauszutrompeten. (…) Eure Siege sind Pyrrhussiege, also Siege, die notwendig in die totale Niederlage führen. Sie sind es, weil sie auf der systematischen Verletzung geschriebener und ungeschriebener Spielregeln, auf Vertrauensmissbrauch, auf Lüge, Verrat und Betrug basieren.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, sagt das Sprichwort. Ihr aber setzt auf jede Lüge, die aufgeflogen ist, zehn neue, und spekuliert darauf, dass niemand die Zeit hat, eurem Trommelfeuer aus Unwahrheiten hinterher zu recherchieren. Hat ja auch keiner und tut der Einzelne höchstens ein paarmal, bis er das Muster erkennt und sich von euch abwendet. Dass es so viele ex-linke Rechte, aber kaum ex-rechte Linke gibt, liegt unter anderem daran, dass Jeder irgendwann an den Punkt kommt, an dem ihr ihn einmal zu oft belogen habt: Wenn das Vertrauen weg ist, ist es weg – es kommt nicht wieder, und der Genosse, den ihr verloren habt, das Volk, das euch davonläuft, auch nicht.

Ihr aber quittiert diesen Vertrauensverlust nicht mit einer Veränderung eures Verhaltens, sondern mit einem „More of the same“. Ganz im Stil eines bankrotten Staates, der die Notenpresse immer schneller laufen lässt, je schneller die Inflation galoppiert, reagiert ihr auf die Entwertung eurer Agitprop-Parolen, eurer Verzerrungen und Lügen mit deren quantitativer Aufblähung.

Wenn Tugenden wie Toleranz, Solidarität, selbstkritische Haltung und dergleichen offenkundig und systematisch dazu missbraucht werden, dem Volk zu schaden, das sie praktiziert, dann bleibt einem solchen Volk keine andere Wahl, als sie sich abzugewöhnen.

Ihr seid das Produkt einer bestimmten Kultur (in deren Verfallsphase) und mit der Zersetzung ihrer Grundlagen, letztlich mit ihrem Untergang, werdet auch ihr, die Multikulti-Anhänger, die verweibischten Männer, die Feministinnen, die Schwulenaktivisten, die Genderideologen, die veganen sitzpinkelnden ökumenischen Gutmenschen und erst recht die Antirassisten als Charaktertypus aussterben.

Ihr habt schlicht und einfach kein Recht, ohne Not, ja ohne einen erkennbaren Grund euren Mitbürgern in existenziell wichtigen Bereichen ungefragt Risiken aufzubürden, die sie nicht zu tragen bereit sind. Schon gar nicht, wenn das, worauf ihr euch stützt, ein windiger, kindischer und leichtfertiger Optimismus ohne anthropologische und soziologische Grundlage ist, den ihr nur durch systematische gewollte Blindheit gegenüber Tatsachen und machtgestützte Aussperrung aller Gegenargumente aus dem öffentlichen Diskurs aufrechterhalten könnt.

Wir Deutschen neigen in der Tat dazu, jeden Irrweg weiterzuverfolgen, solange er nicht endgültig gescheitert ist, und zwar mit umso mehr Starrsinn, je deutlicher dieses Scheitern sich abzeichnet. Diese Mentalität verschafft euch noch ein gewisses Zeitfenster, das ihr freilich – wir kennen euch ja – nicht als Chance auffassen werdet, euren eigenen politischen Untergang durch eine realitätsadäquate politische Kursänderung im letzten Moment noch zu verhindern. Nein, ihr werdet seine Existenz als Beweis interpretieren, dass es einer solchen Änderung nicht bedürfe. Deshalb deutet ihr ein Zwischenhoch der Grünen in Umfragen und Wahlen nicht als das, was es ist: nämlich als letztes trotziges Aufbäumen von Durchhaltekriegern kurz vor dem Zusammenbruch ihrer Illusionen, sondern als Zeichen einer bevorstehenden Wende. Ihr werdet also weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt, und damit ganz nebenbei demonstrieren, was ihr „aus der Geschichte gelernt“ habt, nämlich überhaupt nichts.

Euer Erwachen wird furchtbar werden.

Ihr habt den notwendigen Rückschwung des politischen Pendels so lange künstlich hinausgezögert und es so lange immer weiter mit systemdysfunktionalen Mitteln in eure Richtung gedrückt, dass die Amplitude dieses Rückschwungs, den ihr ja nicht ewig werdet aufhalten können, mit geradezu physikalischer Zwangsläufigkeit immer größer werden muss, je länger er auf sich warten lässt, und ihr in der Tat immer mehr berechtigten Anlass habt, euch davor zu fürchten.