Was bringt Islamunterricht an Schulen?

Die syrischstämmige Dinslakener Islamkundelehrerin Lamya Kaddor bemüht sich seit Jahren nach besten Kräften – ich glaube, das sollte man ihr abnehmen -, ihren Schülern ein Islamverständnis nahezubringen, das mit den Prinzipien einer liberalen Gesellschaft vereinbar ist. Ich selbst sehe die Erfolgsaussichten eines solchen Unterfangens bekanntermaßen skeptisch und habe vor vier Jahren darüber geschrieben:

So sympathisch Kaddors Ansatz anmutet:

Seine Schwäche erkennt man spätestens in dem Moment, wo man das von ihr mitverfasste Einführungsbuch „Der Koran für Kinder und Erwachsene“ in die Hand nimmt, einen Eiapopeia-Koran, aus dem alles eliminiert ist, was weichere Gemüter erschrecken könnte, sprich: alles, was wesentlich ist. Das Wort „Djihad“ zum Beispiel kommt kein einziges Mal vor.

Einem Dreizehnjährigen kann man dergleichen vielleicht andrehen. Was aber, wenn dieser Dreizehnjährige siebzehn oder achtzehn geworden ist und dem richtigen Imam in die Hände fällt? Der muss noch nicht einmal besonders gebildet sein. Er muss nur den wirklichen Koran auf den Tisch legen und sagen:

Das ist ja alles schön und gut, was deine Islamkunde-Lehrerin dir erzählt hat, aber lass uns doch einmal gemeinsam lesen, was wirklich im Koran steht. Beschäftigen wir uns mit dem Hadith. Lesen wir die klassische Prophetenbiographie von Ibn Ishaq. Du willst den Koran also historisch interpretieren? Du meinst, die Aufforderung zum Kampf habe nur damals gegolten und heute nicht mehr? Na, dann lass uns bei Al-Bukhari nachlesen. Hier stehts: Der Djihad ist die oberste Pflicht des Muslims. Punkt. Für historische Relativierungen ist im Islam kein Platz. Überlass diesen Unfug den Christen, die so lange Bibelkritik übten, bis sie aufhörten, an Gott zu glauben!

So ungefähr könnte der Imam sprechen. Und das Schlimme wäre: Er hätte Recht.

Heute schreibt Alan Posener, der die Information von PI hat, in Welt online:

Vor einigen Tagen hat die islamische Religionslehrerin Lamya Kaddor auf Facebook gepostet, dass vier ihrer Schüler von Dinslaken nach Syrien aufgebrochen seien, um am Kampf gegen das Assad-Regime teilzunehmen. Kaddor ist zutiefst betroffen. In ihrem Unterricht tritt sie ja den Parolen entgegen, die ihre halbwüchsigen Schüler aus der Koranschule mitbringen. Wo ist der Punkt, an dem ein radikaler Spruch mehr verrät als jugendliche Provokationslust?

Nein, ich bin nicht schadenfroh. Es macht mir keine Freude, Menschen, die auf ihre Art ja gutwillig sind, scheitern zu sehen, nur um sagen zu können, ich hätte es ja gleich gesagt; und ich sähe meine düsteren Prognosen lieber widerlegt als bestätigt. Leider geschieht dies selten. Und auch meine folgende düstere Prognose wird sich bewahrheiten: nämlich, dass man aus solchen Erfahrungen nichts lernen wird:

Man wird nicht aufhören, alles und jedes für beliebig konstruierbar, dekonstruierbar, interpretierbar und manipulierbar zu halten und nicht wahrhaben zu wollen, dass Religionen – auch und gerade der Islam – einen bestimmten objektiven Gehalt haben, an dem man auf die Dauer nicht vorbeikommt. Die Strategie, mit der man den totalitären Zügen des Islam beizukommen versucht wird auch weiterhin die sein, die ich vor vier Jahren beschrieben habe:

… die Umdeutung des Korans, das Hineinlesen von etwas, das nicht drinsteht, gegen das Zeugnis des Korans selbst, gegen das des Propheten, nicht zuletzt gegen das von eintausendvierhundert Jahren islamischer Geschichte.

Und man wird sich wieder und wieder wundern, dass dies nicht funktioniert. Man wird sich auch weiterhin lieber wundern, als das eigene Weltbild und seine dekonstruktivistischen Infantilitäten zu hinterfragen.

3 Gedanken zu „Was bringt Islamunterricht an Schulen?“

  1. Soso, Alan Posener (der Name weckt Assoziationen – man sieht, zu recht) meint dieses (oder jenes).
    Und eine Syrerin will eine „westliche“ (68er Version?) des Koran gelehrt wissen („wie lobenswert“).
    .
    Warum müssen ausschließlich halbseidene Intelektüllen aus aller Herren Länder mir ezählen wollen was ich zu denken und wie ich zu leben habe? Können die nicht dahin gehen wo der Pfeffer wächst und wo sie herkommen!? (Und am besten das ganze linksgrüne Kroppzeug mitnehmen; herrjeh, würde man dann freier atmen!)
    .
    Dieser Posner, hat der jemals PI zitiert oder auch nur erwähnt? Lieber 100 kewils als nur 1 Posner!

  2. Nochmal zu A. Posener. Liest man sich den Wikipedia- Eintrag durch stellt man fest: der hat ja nun ALLE Ingredenzien eines widerwärtigen Subjekts. Solche Leute sind es dann idR auch, die den „gesellschaftlichen Konformismus“ anprangern. Nennt ein Esel den anderen: „Du Langohr!“.

    Oh, und noch was, wenn ich schon dabei bin: das Problem ist nicht (wiederhole: NICHT) der Islam. Oder der Islamismus. Oder Pierre Vogel. Oder…
    Das Problem ist der Sozialismus.
    Immer.
    Überall.
    Jederzeit.
    Ich finde es regelmäßig faszinierend wie „Islamkritiker“ auf diesem Auge offenbar völlig blind sind. Wir haben eine durchbolschewisierte Republik -mit einem Justizwesen, dass kein Recht spricht, sondern Recht bricht, mit Bildungseinrichtungen als doktrinäre Ideologieproduzenten- deren Bösartigkeit tagtäglich offenbar ist.
    Sicherlich ist der Islam nicht ’nett‘. Aber das größere Problem sind doch geistesgestörte Apparatschicks (mit unterschiedlichsten Funktionen, aber gerade auch in der Publizistik), die ihren Hass (aus UNS!) ungeniert Tag für Tag ausleben können. Man nehme nur einmal die pathologische Männerfeindschaft, die in diesem Lande als Feminismus (ein Derivat des Sozialismus) offizielle Staatsraison ist.
    Es ist erbärmlich, wenn Männer krähen „die Frau wird im Islam unterdrückt!“ und gleichzeitig den institutionalisierten Haß auf (einheimische, weiße) Männer ignorieren, wie häufig auf PI zu beobachten.

  3. Es ist schwer dies allgemein zu entscheiden.

    Es gibt ja auch Beispiele, in welchen eine Zügelung des Islams gelungen ist. Und auch zur Zeit wird es mit einigem Erfolg in Kasachstan versucht.

    Sicherlich wird man dem Islam dabei aber entgegen kommen müssen, um die eigene Angriffsfläche zu minimieren. Konkret heißt das, daß man den Leuten erlaubt, gewaltsam gegen jene vorzugehen, welche gegen die öffentliche Ordnung verstoßen. Den Zug des Islams wird man sicher aufnehmen müssen, um mit Moslems irgendwie klarzukommen.

    Die Anklage des Korans ist die Heuchelei der Friedfertigen: sie wenden Gewalt nur verdeckt an, nicht offen. In etwa wie der Bischof von Alexandria im Tod der Hypatia geschildert wird: Nein, er selbst ruft nicht zu Gewalt auf, er bezahlt nur ein paar Mörder.

    http://www.giornopaganomemoria.it/lifeofhypatia1.html

    Damamskios‘ Bruder wurde übrigens in Alexandria von Christen gefoltert. Und heute stützen „die Freunde des syrischen Volkes“ Halsabschneider und Herzverspeiser. Und neu ist es auch nicht. Die USA verwenden Al Quaeda nur, wie die Kirche früher die Wikinger verwendet hat (wenngleich nicht mit derselben Perspektive).

    Es ist unmöglich vor diesem Hintergrund irgendjemanden davon zu überzeugen, daß er sich dem zivilisierten Westen anschließen sollte. Es wird, davon muß man doch ausgehen, bewußt Öl ins Feuer gegossen.

    Entweder ein paar Leute verstehen, daß sie von nicht Wenigen umgeben sind, welche nur vorgeben, ihre Freunde zu sein, und ziehen die nötigen Konsequenzen daraus, oder uns fällt der ganze korrupte Bau auf den Kopf, mit welchem Ausgang auch immer.

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