Habemus – was eigentlich?

Ja, ich gebe es zu: Man hätte es mir nicht recht machen können. 

Der Vertrauensvorschuss, den ich der Kirche selbstverständlich einräumen sollte, ist durch den Rücktritt Benedikts XVI. bis auf einen kleinen Rest zusammengeschmolzen. Denn wenn man sich auf einen Ratzinger nicht verlassen kann, auf wen dann? Und sollen wir wirklich glauben, dass Gott sich bieten lässt, dass der Papst ihm den Krempel vor die Füße wirft, und dann eilfertigst einen Nachfolger beauftragt? Ich kann das nicht glauben. Kirchenrechtlich musste das Konklave einen neuen Papst wählen, kirchentheologisch hat es damit die Rechte Gottes usurpiert. Ich fürchte, auf einer solchen Wahl ruht kein Segen.

Man hätte es mir nicht recht machen können: Es gab im gesamten Kardinalskollegium keinen Kandidaten, dem ich uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht hätte; aber den einen oder anderen hätte es doch gegeben, bei dem meine Bauchschmerzen geringer gewesen wären als bei Kardinal Bergoglio: einem 76jährigen. Nichteuropäischen. Liberalen. Jesuiten. Der sich obendrein ausgerechnet "Franziskus" nennt. Wir waren ja alle darauf vorbereitet, dass wir nicht Pius XIII. bekommen würden, aber Franziskus I. klingt wie eine Drohung:

Dass der neue Papst sich besonders für die sozialen Aspekte des Katholizismus interessiert – unter anderem dies bringt er mit der Namenswahl zum Ausdruck – und die Kirche an der Seite der Armen sieht, ist dabei keineswegs per se problematisch. Die Soziallehre gehört zum Katholizismus, und dass ein Papst kapitalismuskritisch eingestellt ist, sollte sich geradezu von selbst verstehen. 

Problematisch wird diese Namenswahl erst durch das Umfeld, in das dieses Signal gesendet wird. Was aus einer Botschaft wird, entscheidet nämlich nicht deren Sender, sondern ihr Empfänger. Empfänger ist eine Gesellschaft, die im tiefsten Sinne gottlos geworden ist, und die die Kirche, sofern sie sich auf das Wort und den Willen Gottes beruft, nicht erträgt. Sie erträgt diese Kirche nur, sofern diese bereit ist, ihre theologische Terminologie zur sakralen Überhöhung linker Politik zur Verfügung zu stellen und eine politische, das heißt gottferne Agenda mit dem Weihwasser einer frommen Phraseologie zu besprengen. 

Es gibt in der Kirche genug Verräter, zweifellos auch im Bischofsornat, die gerne den Weg der liberalprotestantischen Kirchen Europas mitgehen würden, deren mangelnde religiöse Strahlkraft etwas damit zu tun hat, dass sie an ihre eigene Botschaft nicht mehr glauben, und die ihre daraus resultierenden Akzeptanzprobleme durch beifallheischende Kotaus vor der Political Correctness zu kompensieren versuchen – und würden sie Christus und die durch ihn verkörperte Wahrheit damit zehnmal verraten. Die nach dem Beifall einer gottlosen Journaille lechzen wie Judas nach den dreißig Silberlingen, ohne in ihrer Verblendung zu merken, dass diese Art von Beifall die Kirche bestenfalls so stützt wie Lenins sprichwörtlicher Strick den Gehenkten. Selbst wenn Bergoglio es nicht so gemeint haben sollte – seine Namenswahl allein wird für viele unsichere Kantonisten im Klerus eine Ermutigung sein, sich für genau diese Art von Beifall zu prostituieren.

(Dass deutsche Journalisten uns Bergoglio als einen Konservativen verkaufen, nur weil er gegen Abtreibung und Homo-Ehe ist, dokumentiert nur ihre eigene autistische Befangenheit in einer linken Ideologie, die sie gar nicht mehr wahrnehmen lässt, dass solche Positionen für einen katholischen Bischof nicht Ausweis einer besonders konservativen Einstellung, sondern eine Selbstverständlichkeit sind; die sie übrigens noch vor gar nicht allzu langer Zeit in der gesamten christlichen Welt waren. An dem Tag, wo es anders wäre, könnte die Kirche zumachen.)

Man muss sich nur anschauen, wer die Leute sind, die sich jetzt freuen, und aus welchen Gründen sie sich freuen: Der DLF-Journalist Peter Kapern, der heute abend – selbstverständlich, möchte man sagen – keinen einzigen Konservativen interviewte, hat uns in seinen Interviews schon einmal eine kleine Auswahl präsentiert: den Hamburger Weihbischof Jaschke ("Ich als katholischer Bischof habe ein Interesse daran, dass Muslime in Deutschland ihren Glauben behalten"), einen aus der Riege jener Bischöfe, die durch die Medien tingeln, ohne zu erklären, was Katholizismus ist (vermutlich, weil sie es selber nicht wissen); die CDU-Politikerin Julia Klöckner, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die den üblichen liberalen Reformwunschzettel abspulte; ein Fuzzi von "Wir sind Kirche". 

Was die alle begriffen haben: Während der Namen Benedikt mit der hohen laufenden Nummer 16 für Kontinuität stand, steht der Name Franziskus, den es vorher noch nie als Papstnamen gab, für das, was in diesen Kreisen "Aufbruch" und "Neuanfang" heißt, womit aber nicht etwa notwendige Reformen im kurialen Verwaltungsapparat gemeint sind, sondern ein scharfer Bruch mit der bisherigen Theologie. Wenn sie sich eine "weltoffenere" Kirche wünschen, heißt das: eine noch mehr verweltlichte Kirche, eine, die sie noch weniger daran hindert, sich Gott nach ihrem eigenen Bilde zu schaffen und sich ihre Glaubenswahrheiten selbst auszudenken.

Überhaupt ist es bezeichnend, mit welchem Scharfblick gerade die Feinde der Kirche die Zeichen eines Verfalls erkennen, den viele Katholiken sich immer noch schönzureden versuchen. Beim Rücktritt Benedikts waren es ebenfalls die üblichen Verdächtigen, zum Beispiel die Freimaurer, die diesen Schritt genau deshalb bejubelten, weil er ein weiterer – und zwar großer – Schritt zur "Entmystfizierung", zu deutsch: zur Profanisierung und Banalisierung der Kirche war.

Ich würde diesen üblichen Verdächtigen gerne bescheinigen, dass die Hoffnungen, die sie auf Franziskus setzen, Illusionen seien. Allein das merkwürdige Zustandekommen dieses Pontifikats lässt mich daran zweifeln:

Wie wir jetzt erfahren – es war schon länger bekannt, aber man hatte sich nicht damit beschäftigt – kommt die Wahl Bergoglios keineswegs so überraschend, wie die Presse es jetzt darstellt. Tatsächlich war er schon 2005 der Kandidat der Anti-Ratzinger-Fraktion gewesen und hatte eine Sperrminorität von beachtlichen 40 Stimmen auf sich vereinigt. (Sofern die Berichte zutreffen, die naturgemäß niemand nachprüfen kann, hatte diese Fraktion am Ende nur deshalb aufgegeben, weil Ratzingers Anhänger ihn spätestens im 34. Wahlgang mit ihrer absoluten Mehrheit hätten durchsetzen können.) Angesichts von Bergoglios jetzt tatsächlich erfolgter Wahl ist die Vermutung mehr als naheliegend, dass der Kern seiner Anhängerschaft aus denselben Kardinälen besteht, die ihn schon 2005 unterstützt hatten, um Ratzinger zu verhindern. 

Niemand, außer deutschen MSM-Journalisten bzw. deren Lesern, wird so naiv sein zu glauben, dass angesichts dieser Vorgeschichte die Wahl Bergoglios, zumal sie in fünf Wahlgängen und damit vergleichsweise rasant erfolgte, etwas Anderes als ein abgekartetes Spiel war, und wenn wir unterstellen, dass es eine Gruppe von Kardinälen gibt, die über Jahre hinweg auf ihn eingeschworen war, dann erscheint die mangelnde Loyalität von Teilen der Kurie gegenüber Benedikt XVI., die ihn letztlich zum Rücktritt getrieben hat, in einem neuen Licht, nämlich als Teil einer mit langem Atem verfolgten Intrige.

Warum aber muss es ausgerechnet dieser Mann, warum Bergoglio sein? Er entspricht überhaupt nicht den Kriterien, die vorher so hochgeschrieben wurden: Er ist relativ alt, und die vielbeschworenen Management-Qualitäten sagt ihm auch niemand nach. Besondere theologische Leistungen sind nicht bekannt. Vielleicht wünschte man sich einen besonders "pastoralen" Papst, und das ist er zweifellos, aber davon gibt es doch bestimmt genügend auch unter den jüngeren Kardinälen. Und wenn er sonst so herausragende Fähigkeiten hat: Warum sind die zwischen den beiden Konklaves so wenig aufgefallen, dass niemand ihn unter die Favoriten gerechnet hat? Warum hat gerade dieser Mann eine Anhängerschaft im Kardinalskollegium, die sich offenkundig in den Kopf gesetzt hatte, ihn auf Biegen und Brechen und über zwei Konklaves hinweg durchzusetzen?

Ich fürchte, es geht nicht um den Mann, es geht um eine Agenda. Um eine Agenda, die wir nicht kennen, und die aus Gründen, die wir ebenfalls nicht kennen, mit genau dieser Person verknüpft ist. Welche Agenda das ist? 

Die Antwort werden wir vermutlich ziemlich bald bekommen, und ich fürchte mich vor ihr.

 

36 Gedanken zu „Habemus – was eigentlich?“

  1. Mit einem Verdikt gegen Benedikt XVI. wäre ich nicht so erbarmungslos gewesen. Wie es in einem Mann aussieht, der nach acht Jahren des Kampfes gegen die Kardinäle, die jetzt seinen Nachfolger „inthronisiert“ haben, einfach völlig erschöpft und am Ende ist, können wir erst nachvollziehen, wenn wir einmal selbst so alt sein werden.

    Allerdings ansonsten absolut zutreffende Einschätzung! Ebenso wie unsere angeblich dem „christlichen Menschenbild“ verpflichtete weltliche Gesellschaft an mangelhafter Führung leidet, wird dies auch für die katholische Kirche unter Franziskus` Pontifikat gelten, die deswegen zunehmend an Einfluss verlieren und den Niedergang unseres Volkes wohl nicht aufhalten wird.

  2. Ich bin nicht enthusiastisch, aber will seine Wahl auch nicht zu schwarz sehen oder ausschließlich auf einer Intrige gründend. Seine Namenswahl könnte sich übrigens auf einen großen Missionar der Jesuiten beziehen und weniger sozialpolitisch motiviert sein.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Francis_Xavier

    Und was sein Engagement für die Armen betrifft, sind seine Erfahrungen mit der plündernden, liberalen Elite Argentiniens sicher ein interessanter Hintergrund.

    Weitere Meinungen:

    http://orthosphere.org/2013/03/13/3280/

    http://www.theamericanconservative.com/dreher/francis-does-not-please-catholic-traditionalists/

    http://www.patheos.com/blogs/markshea/

  3. Vielleicht hat er ja mittlerweile noch mehr gesagt, gestern stellte er jedenfalls Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Vertrauen in den Mittelpunkt.

    Diese Wahl mag vieles sein, aber eines ist sie nicht: feige. Die katholische Kirche hat jedenfalls einen sehr klaren Kurs gesetzt, einen einfachen Papst mit romanischen Wurzeln, das ist genau die Figur, welche eine Wirkung auf die Massen entfalten kann.

    Übrigens hörte ich vor längerem von einem Szenario der Spaltung der Kirche, von einem Papst und einem Gegenpapst, das kommt mir jetzt wieder in den Sinn, aber ich bin mir nicht so sicher, welchem Zweck diese Erzählung dient. Es liegt nahe zu glauben, daß nach dem charismatischen Papst Johannes Paul II erst einmal jemand wie Benedikt XVI dazwischen kommen mußte, damit jemand wie Franziskus I charismatisch erscheinen kann. Warum sich in sonstwas hineinsteigern, wenn es eine derart einfache Erklärung gibt?

    Nun, die Zukunft wird das weitere zeigen, aber im Gegensatz zu Gauck habe ich hier kein schlechtes Gefühl, der Mann ist in Ordnung und ordentliche Männer sollten eigentliche auch ordentliche Sachen machen.

  4. Mein Italienisch ist nicht das Beste, aber eine Sache habe ich wohl verstanden:

    http://www.youtube.com/watch?v=iBz0BnhskY0

    Camminare, edificare, confessare: Wer nicht Christus moralische Hoheit zugesteht, gesteht sie dem Teufel zu (Wer nicht Christus beichtet, beichtet dem Teufel).

    Der Mann ist echt. Sein Glaube ist echt. Die Restoration der Katholizismus muß Lateinamerika in den Mittelpunkt stellen. Ich bin kein Katholik, aber als Katholik wäre mein Herz ruhig.

  5. was muss den das Ziel sein? Kirche oder Gottes Segen? Gottes Reich? Ich meine, Jesus hat doch nie eine Kirche gehabt. Warum sollen wir eine Kirche brauchen? Und kann die Kirche denn zweifelsfrei beweisen, daß Jesus durch Petrus ihre Gründung in Auftrag gegeben hat? Und das ist nur die mikro-kleine Spitze eines gewaltigen Eisberges…

    Woran kann man als zweifelnder Katholik, Protestant oder als potentieller Christ heute noch glauben? Ich sehe und höre, daß die Menschen sich nach der Wissenschaft richten und nach nachvollziehbare Argumenten und nach dem, was mit ihren Bedürfnissen in Einklang steht.

    Es würden doch ein fester, auf historischen Fakten beruhender Glaube, die universal funktionierende Logik der 10 Gebote und kostenlose Bibelehrer genügen. Zudem muss mit den fälschlichen Bibelübersetzungen aufgeräumt werden, welche Gott als ein böses und nur strafendes Wesen darstellen, der Regeln bestimmt, die die Menschen fast unmöglich einhalten können und Menschen bestraft, wenn sie es nicht tun. Worin ich zum Beispiel eine Antwort auf unsere Probleme erkenne, ist nach den zehn Geboten der Spruch von Jesus und dem Schwert.

    Was die Historizität angeht: Dokumentiert ist doch als eines von vielen Beispielen, daß Moses die Salbung von Jesus um tausend Jahre auf den Tag genau vorhergesagt hat. Und da gibt es wohl noch viele andere Beispiele, die die historische Wahrheit der Bibel belegen. Oder was ist mit den Gesteinsuntersuchungen überall auf der Welt, die die Historizität der Sinnflut beweisen?

    Das alles leistet die katholische meines Wissens nach Kirche überhaupt nicht. Sie tut in meinen Augen strukturell weitgehend das Gegenteil: Sie schwächt den christlichen Glaubenen. Schaut euch mal bei den Jesuiten um. Bei denen glaubt man sich in einem Zen-Kloster. Und die protestantische hat sich seit den letzten Jahrhunderten in ihr Gegenteil verkehrt. Kaum eine Institution ist so fleißig, Zuwanderung zu fördern und zu fordern und die mit ihr verbundenen Probleme zu verdunkeln.

    Und wenn ihr mir zustimmen solltet: Wie kann man das den Leuten klar machen?

    Ich glaube, daß wir diese Probleme sehr viel einfacher lösen können, wenn das Parteiensystem überwunden, bzw. abgeschafft und durch eine Volksdemokratie ersetzt wurde, weil die Medienlandschaft und Wissenschaft erst dann unabhängig werden und erst dann herrschaftsfrei über die Bibel und den christlichen Glauben diskutiert und dieses Thema analysiert werden kann.

  6. Ich kann zwar leider nicht behaupten, dass ich bei Gauck richtig lag, teile aber sonst den Eindruck des Fremden. Und was man von seiner ersten Predigt hört, gefällt mir.

    „We can walk all we want, we can build many things, but if we don’t proclaim Jesus Christ, something is wrong. We would become a compassionate NGO and not a Church which is the bride of Christ,“ he said, speaking in Italian without notes.

    „He who does not pray to the Lord prays to the devil. When we don’t proclaim Jesus Christ, we proclaim the worldliness of the devil, the worldliness of the demon.“

    http://www.chicagotribune.com/news/sns-rt-us-pope-homilybre92d0wa-20130314,0,7879241.story

  7. Der letzte Versuch, „herrschaftsfrei über die Bibel und den christlichen Glauben zu diskutieren“, begann mit Martin Luther und endete mit Margot Käßmann.

  8. Gerade durch Gauck habe ich mich endgültig davon überzeugen lassen, dass man sich nur fragen muss, wer einen Mann unterstützt, um zu wissen, wer den Mann ist.

    Es ist mir völlig egal, was Bergoglio sagt oder tut: Selbst, wenn er alles richtig macht, werde ich jederzeit damit rechnen, dass er den Dolch aus dem Gewande zieht.

    Das Pontifikat jedes Papstes, der durch dieses Konklave und unter diesen Umständen gewählt worden wäre, wäre mit einem Makel behaftet gewesen. Aber der Ruch von Putsch und Intrige, der gerade durch die Wahl dieses Mannes unüberriechbar wird, macht den Makel untilgbar. 

    Ich glaube, es ist besser, dieses Pontifikat von vornherein nicht anzuerkennen, als sich daran zu gewöhnen, einen „Heiliger Vater“ zu nennen, von dem man von vornherein befürchten muss, dass er seine Autorität zu Akten missbrauchen wird, die die Kirche zerstören.

  9. Türkei: Papst soll gegen Islamophobie kämpfen

    Die Moslems hatten ihre Probleme mit Papst Benedikt XVI. Ausschlaggebend dafür war das berühmte Zitat, das Benedikt bei seiner Rede in Regensburg im Jahr 2006 benutzt hat. „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden“, zitierte er Kaiser Manuel II. Das Zitat stimmt natürlich heute noch, auch wenn es den christenverfolgenden Moslems nicht passt. Aber jetzt hoffen sie, der neue Papst werde handzahm.

    Auch die Türkei meldete sich schon. Davutoglu (Foto oben) will Unterwerfung:

    Schon kurz nach Bekanntwerden des Rücktritts von Benedikt XVI. formulierte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu seine Hoffnungen und Wünsche. Insgesamt hoffe man auf eine enge Zusammenarbeit mit den Muslimen, um gemeinsam gegen Islamophobie zu kämpfen. So sei es nach Ansicht von Davutoglu nun extrem wichtig, welche Haltung der neue Pontifex zu den Themen zunehmender Rassismus in Europa sowie Islamophobie einnehme. „Wir legen größten Wert auf religiöse Toleranz für die Sicherung des Friedens im Nahen Osten und in der Welt“, stellte Davutoglu in diesem Zusammenhang noch einmal heraus. „ [Wir hoffen, dass] er eine Haltung zugunsten einer engen Zusammenarbeit mit den Muslimen haben wird.

    Klar, die Türkei bestimmt die Richtung! Soll der Pontifex nach Istanbul umziehen?

    Quelle: http://www.PI-News.net

  10. Manfred, Dein gut begründetes Misstrauen verstehe ich natürlich. Und Benedikts Rücktritt bleibt rätselhaft und bestürzend. Einzig erklärlich wäre es noch, wenn wir in ein paar Monaten erfahren sollten, dass er mit Alzheimer oder einer ähnlichen Erkrankung diagnostiziert wurde.

    Obwohl es auch niemandem schadet, ein paar Jahre seine Knie vor einem senilen Greis zu beugen, ob Papst oder Monarch. Solche Ämter transzendieren das Individuum.

    Aber bald werden wir schlauer sein. Bis dahin versuche ich es mal wieder mit Hoffnung…

  11. „Ich glaube, es ist besser, dieses Pontifikat von vornherein nicht anzuerkennen,“

    Das klingt aber für einen Katholiken arg protestantisch.

    Fürsten sind Menschen, vom Weib geboren,
    Und kehren um zu ihrem Staub;
    Ihre Anschläge sind auch verloren,
    Wenn nun das Grab nimmt seinen Raub.
    Weil denn kein Mensch uns helfen kann,
    Rufe man Gott um Hilfe an!
    Halleluja! Halleluja!

    Johann Daniel Herrnschmidt, 1714

    Statt Fürsten kann man auch Päpste einsetzen und statt „man“ Manfred, so sollte doch ein Mann, der an Verstand und Erkenntnis, reich gesegnet ist, wieder etwas optimistischer in die Zukunft schauen können.

  12. Naja, es war ja wohl eher die römisch-katholische Kirche, die Luther rausgeschmissen hat und nicht, dass er sich von Anfang an, von der römischen Kirche und dem Papst lossagen wollte, auch wenn er in Worms nicht gerade „politisch korrekt“ oder vielleicht sollte man sagen „theologisch korrekt“ aufgetreten ist. Zudem gibt es im heutigen „Protestantismus“ nicht nur „Käßmannchristen“ (z.B. die Evangelisch-Lutherische Freikirche ( http://www.elfk.de ) als eine unter einigen anderen konservativen Kirchen). Die deutschen Katholiken sind ja leider zu einem großen Teil ziemlich gut darin, die „Käßmannchristen“ nachzuahmen.

    Natürlich hat ein hierarchisches System konservierende Wirkung. Das kann aber auch schlecht sein, falls sich Fehler eingeschlichen haben. Auch wenn die römisch-katholische Kirche m.E. eine beeindruckende Fähigkeit besitzt, erlassene Dogmen akrobatisch zu entfalten.

    Ist es nicht sehr fragwürdig, wenn ein Mensch, auch wenn es der Papst ist, unbedingten Gehorsam verlangt? Kann das nicht nur Christus verlangen, muss also nicht die Heiligen Schrift die letzte „Instanz“ bleiben? Kann man eigentlich überhaupt römisch-katholisch bleiben, falls man den (neuen) Papst nicht anerkennen will? Kann ein Mensch für sich Unfehlbarkeit beanspruchen (Unfehlbarkeitsdogma)? Hat die römisch-katholische Kirche das Recht, den Laien in der Regel den Kelch in der Eucharistie vorzuenthalten, wo doch in der Eucharistie an Christi Testament gehandelt wird (vgl. Einsetzungsberichte in den Evangelien und Hebräer 9,11-22) und Christus sagt „Trinket alle daraus!“ ? Aus diesen und anderen Gründen kann man m.E. die hierarchische Struktur in der römisch-katholischen Kirche und manches was diese meint, für sich beanspruchen zu können, durchaus auch kritisch sehen.

    Wahrscheinlich hat sich die Orthodoxe Kirche sogar noch weniger über die Zeit gewandelt, obwohl sie nicht ganz so hierarchisch ist wie römisch-katholische.

  13. Das klingt aber für einen Katholiken arg protestantisch.

    Kein Wunder, ich bin ja auch ein zum Katholizismus konvertierter Ex-Protestant. Die Kirche wollte die Protestanten zurückhaben; nun hat sie einen.

    Es  klingt protestantisch, weil Katholiken in einem Gehorsam erzogen worden sind, der gegebenenfalls auch missbraucht werden kann, und dazu tendieren, auch dort gehorsam zu sein, wo sie es nicht sein sollten. Es ist aber nicht protestantisch, weil das Gebot des Gehorsams selbstverständlich auch für Katholiken dort seine Grenze findet, wo es darauf hinauslaufen würde, Menschen zu gehorchen, die sich über den Willen Gottes hinwegsetzen.

    Dass Benedikt den Auftrag, den Gott ihm erteilt hat, zurückgegeben hat, heißt nicht, dass Gott ihn zurückgenommen hat, und ich kann nicht erkennen, dass er es getan hätte. Der gewählte Papst hat demgemäß seinen Auftrag nicht von Gott, sondern von den Kardinälen. Die Legitimität jedes Papstes, der unter solchen Umständen gewählt wird, ist fraglich, weil in dieser Situation die Lücke zwischen Kirchenrecht und Theologie unüberbrückbar ist. Hätten die Kardinäle wenigstens versucht, diese Lücke so schmal wie möglich zu halten, indem sie und der gewählte Papst die Kontinuität betont hätten, dann hätte ich daran geglaubt, dass der Heilige Geist in Würdigung ihrer Zwangslage und ihres guten Willens, das Beste daraus zu machen, die Wahl gesegnet hätte.

    Sie haben aber genau das Gegenteil getan: Der gewählte Papst hat den Kontinuitätsbruch in jeder nur möglichen Weise betont, und dies auf der Basis eines Mandats, dass er erkennbar nicht von Gott, sondern von intriganten Kardinälen hat. Die Kardinäle haben einen Papst gewählt, der als der Kandidat der Gegner des nach wie vor legitimen Amtsinhabers bekannt ist. Sie und Bergoglio haben damit eine Legitimität, die so wackelig ist, dass man sie überhaupt nur mit zugedrücktem Auge hätte anerkennen können, entschieden überstrapaziert.

  14. Erschreckend naive Kommentare hier, wie man sie sonst gar nicht gewohnt ist! Als ich den Namen „Franziskus“ hörte, wusste ich, DASS und WARUM man Papst Benedikt „weggemobbt“ hatte.(Ob irgendwer noch meldet, Alzheimer sei „diagnostiziert“ worden, würde mich nur noch hellhöriger machen!). Bin zwar auch kein Katholik, aber verstehe was von „Machtpolitik“. Fürchte auch, die „Spalter“ (wer mag das wohl sein?!) wollen den Spaltpilz endgültig in der RKK verankern und das Werk der Heilung, das Papst Benedikt mit dem Brückenschlag zu den sog. „Traditionalisten“ begann, zerstören. Ziel: eine „katholische“ Variante des Käßmannismus als weiteres Anhängsel der für die NWO vorgesehenen globalen „Holocaust-Religion“. Wehret den Anfängen!

  15. Also der Gehorsam der Katholiken gegenüber dem Papst bedeutet nicht, dass sie alles gut heißen müssen was er tut oder nicht tut.
    Es bedeutet aber, dass sie ihn anerkennen.
    Sehr interessant in diesem Zusammenhang der Roman der Konvertitin Gertrud von LeFort „Der Papst aus dem Ghetto“ geht um Papst und Gegenpapst und das Papstamt als Spielball römischer Adelfamilien.
    Es gilt immer „ubi Petrus ibi ecclesia“
    Damals als die Päpste in Avignon waren (Zitat: als der Päpste nach Avignon kamen gab es in der Stadt drei Bordelle, als sie gingen war die ganze Stadt ein einziges) war Z.B die Heilige Katharina von Siena und andere erstens mit der Residenz und zweitens mit dem Treiben ganz und gar nicht einverstanden.
    Trotzdem waren es die Päpste, daran bestand kein Zweifel.

    Man könnte an der Rechtmäßigkeit des Papstes Franziskus zweifeln, wenn er den Papst Benedikt gezwungen hätte zu gehen, der ist aber freiwillig gegangen und hat somit von der Lösegewalt des Petrus Gebrauch gemacht.
    Das das ein glatter Traditionsbruch ist, seh ich auch, keine Frage.
    Aber die Kirche hat schon schlimmeres überstanden.

  16. Es handelt sich nicht um eine juristische, sondern um eine theologische Frage. Ich bezweifle nicht, dass die Kardinäle gezwungen waren, einen neuen Papst zu wählen; ich bezweifle, dass sie sich dieser Zwangslage in einer Weise entledigt haben, die die Billigung Gottes finden kann. Sie haben sich über Seinen im Konklave von 2005 unzweideutig offenbarten Willen hinweggesetzt – und das wird nicht dadurch relativiert, dass Benedikt selbst das auch getan hat -, und zwar spätestens in dem Moment, wo sie den damals unterlegenen Kandidaten gewählt und mit dessen Wahl eine ganze Reihe von Traditionsbrüchen verbunden haben, wozu sie – unter den gegebenen Umständen – auf keinen Fall das Mandat hatten.

    Und was das Mittelalter angeht: Da waren Päpste keineswegs unumstritten und allseitig anerkannt; es wimmelte nur so von Gegenpäpsten.

  17. Miteilalter und Gegenpäpste ist schon klar, aber es ging um die Päpste in Avignon an deren Papstsein es keinen Zweifel gab.
    Ich hätte es auch gut gefunden wenn das Konklave einfach wieder Benedikt gewählt hätte, keine Frage.
    Ich versteh auch immer noch nicht, warum er zurückgetreten ist.

    Und was Dante angeht, so sag ich das schon immer „Dante verbannt den Cölestin in die Hölle ich glaube sogar mit „unter mit liegt der, der tat den großen Amtsverzicht“ und Kardinal Ratzinger war Mitglied der Dante Gesellschaft.

  18. Das Ziel ist klar, ab in den Himmel um die leer stehenden Engelsthrone einzunehmen, die durch den abfall der Engel frei geworden sind.

    Jesus hat keine Kirche gehabt, aber er hat eine Kirche gegründet. „Weide meine Schafe“ und so.

    Ausserdem gibt es etwas was viele Menschen aus den Augen verloren haben – die Kirche gibt es seit 2000 Jahren. Wenn es Gott gibt, dann will er dass es die Kirche gibt. Sonst gäbe es sie nicht mehr.

    @Manfred
    Woher nehmen Sie die Gewissheit dass es nicht Gottes Wille ist dass Benedikt zurückgetreten ist? Vielleicht betet Benedikt jetzt ganz intensiv und kämpft gegen Teufel und Dämonen? Vielleicht macht er papa – emeritus – exorzismen?

    Einfach mal vertrauen. Auch ein schlechter Papst kann von Gott gewollt sein um uns zu prüfen. ^^

    Templarii

  19. Man muss den Papst anerkennen weil er der Papst ist. Wenn es Gegenpäpste gibt, dann haben wir ein Problem – aber das liegt in der Natur der Sache.

    Das Unfehlbarkeitsdogma ist eine einfache Sache: Wenn der Papst von den Bischöfen (von denen er auch einer ist) beauftragt ist, in Glaubenssachen ein Dogma auszusprechen, dann ist er unfehlbar.

    Wenn er sagt: Der Himmel ist grün – dann ist er einfach nur ein Papst der zu viel gekifft hat.

    Hört auf die Kirche aus der Brille der „Machtpolitik“ her zu betrachten. Ihr vergesst den wichtigsten Akteur in der ganzen Sache: Gott.

    Templarii

  20. Mein Beitrag war nicht mit der Brille der „Machtpolitik“ geschrieben. Gerade wenn man als Nicht-Katholik den Papst höchstens als einen Bischof in Rom sieht, kann man diese Frage etwas gelassener sehen. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass einem aus katholischer Sicht diese Vorgänge mehr Kopfschmerzen bereiten müssen (wie Manfred). Es ist klar, dass Christus die Kirche will. Sie ist ja sein Leib, seine Braut.

    Es wäre in der Tat verheerend, wenn die katholische Kirche ihre Position gegen die Diktatur des Relativismus aufgeben würde. Es ist aber die Frage, ob sie nicht schon in manchen Fragen zu wenig Stellung bezieht und sich damit für weitgehend löbliche Positionen wie z.B. zur Abtreibung und Sexualität selbst das Wasser abgräbt.

    So haben die letzten beiden Päpste m.E. sich nicht wirklich gegen die Theorie der (MAKRO-)Evolution, also der Entwicklung des Menschen aus dem Tierreich, abgegrenzt. Schon angesichts der Tatsache, dass diese Theorie sowohl im Dritten Reich als auch im Kommunismus eine wichtige Rolle spielte und Darwin von Malthus‘ Bevölkerungstheorie inspiriert war und Kirchenhasser diese Theorie liebend gerne aufgenommen haben, sollte einem äußerst skeptisch machen. Auch die Art und Weise mit der Evolutionisten abweichende Positionen bekämpfen hat religiöse Züge. Denn gerade die Atheisten wissen: Wenn die (MAKRO-)Evolution nicht zuträfe, bliebe ihnen im Grunde nichts anderes übrig als an einen Schöpfergott zu glauben. Die Bibel unterscheidet klar zwischen Mensch und Tier. Das Tötungsverbot und die Menschenwürde resultieren aus der Tatsache, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde und nicht aus seinem Entwicklungsstand. Ohne evolutionäres Denken wäre es undenkbar, auf eine Position wie etwa die von Peter Singer zu kommen, der selbst die Möglichkeit der Tötung eines Babys nach der Geburt noch befürwortet. Auch unterscheidet den Menschen vom Tier, dass der Mensch nicht seinen Trieben ausgeliefert sein muss. Alfred Kinsey, ohne den die heute propagierte Frühsexualisierung nicht denkbar war, dachte evolutionär. Dann hat Gott nach einer gewissen Ordnung geschaffen, anders als es die Genderisten behaupten. Alle diese Dinge, deren Entwicklung in dem neusten Buch der katholischen Soziologin Gabriele Kuby aufrüttelnd dargestellt werden, werden durch eine evolutionäre Sichtweise begünstigt und wären bei einer klaren Vorstellung von Schöpfer und Schöpfung undenkbar.

    Der Glaube (!) an die Evolution ist m.E. auch aus wissenschaftlicher Sicht keineswegs so alternativlos wie es Evolutionisten immer wieder behaupten. Es hat m.E. auch nichts mit Biblizismus zu tun, wenn man den Schöpfungsberichten der Bibel Vertrauen schenkt, werden doch die Historizität von Adam (und Eva) und des Sündenfalls im Neuen Testament bestätigt und spielen auch theologisch eine entscheidende Rolle (vgl. z.B. Lukas 3,23-38; Apostelgeschichte 17,26; Römer 5,12.18; 1. Korinther 15,20-22.45). Auch andere wichtige heilsgeschichtliche Ereignisse (z.B. leibliche Auferstehung, Jungfrauengeburt) sind tatsächlich geschehen, obwohl wir nicht in der Lage sind, das naturwissenschaftlich zu erklären. Der Tod, den es in der ursprünglichen, sehr guten Schöpfung nicht gab, ist der Sünde Sold. Er ist nicht etwas Positives, welches die Höherentwicklung erst ermöglicht (vgl. z.B. Römer 6,23; 1. Korinther 15,50-57). Die Liste der Kollisionen der Evolution mit wichtigen Glaubensaussagen ließe sich fortsetzen.

  21. Woher ich die Gewissheit nehme? Ganz einfach: Wenn Gott gewollt hätte, dass der Papst sein Amt nicht mehr ausübt, hätte er es ihm unmöglich gemacht, es auszuüben.

  22. Den vergessen wir genau nicht, den haben die Kardinäle vergessen. Die letzte vom katholischen Standpunkt unbestreitbare Willensbekundung Gottes war das Konklave von 2005, und dessen Ergebnis war nicht nur, dass Ratzinger das Mandat Christi hat, sondern auch, dass Bergoglio es definitiv nicht hat.

  23. In einem Punkt scheint ja eine Kontinuität zwischen dem alten und dem neuen Papst zu bestehen: Dass sich das Papstverständnis zu wandeln scheint. Bei Johannes Paul II schien Person und Amt noch verschmolzen, gerade in seinem Sterben. Bei Benedikt dem XVI. fallen diese zum Teil, z.B. bei den Jesusbüchern (wie er es kennzeichnet und dass er zu kritischen Rückmeldungen auffordert) oder seinem Rücktritt auseinander. Der neue Papst Franziskus stellt zu Beginn fest: „Die Diözese Rom hat nun seinen Bischof.“ (kathpress) Nicht etwa: Die katholische Weltkirche hat einen neuen Papst. Den emeritierte Papst Benedikt bezeichnet er als „emeritierten Bischof Benedikt XVI.“, nicht als emeritierten Papst. Papst Benedikt hatte noch von seinem Vorgänger als „großen Papst Johannes Paul II“ gesprochen.

    Könnte dieser Prozess in Richtung Welteinheitskirche führen, die sich in die NWO integriert?

    Hat eigentlich Papst Franziskus versprochen, lebenslang zu regieren?
    (http://brightsblog.wordpress.com/2013/03/02/neuer-papst-soll-versprechen-lebenslang-zu-regieren/)

  24. P A P A M

    Wir müssen die Umwelt bewahren, aber das können wir nur, wenn wir uns selbst bewahren.

    Any thoughts on this?

    Mir hat’s gefallen. Die Leute dort abholen, wo sie sind, und zwar im doppelten Sinne.

    Nun gut, so schön die Messe auch war, wir haben alle unsere eigenen Aufgaben. Ich werde den Papst nicht weiter via K-TV etc. verfolgen.

  25. Der neue Papst ist »Petrus Romanus«: Die Papstprophezeiungen des Malachias bestätigen sich auch in ihrer hochbrisanten finalen Aussage

    Manfred Böckl – auf info.kopp-verlag.de

    Im 12. Jahrhundert machte der irische Bischof Malachias seine berühmte Papstprophezeiung publik: Eine Liste aller Päpste, die nach der Zeit des Malachias noch auf dem »Stuhl Petri« sitzen würden. Der keltische Bischof charakterisierte jeden dieser künftigen Päpste durch ein kurzes Motto, das sich beispielsweise auf den Namen des Kirchenfürsten, sein Wappen oder seine Geburtsstadt bezog.

    Dem letzten Papst in der Prophezeiungsliste jedoch, den er als »Petrus Romanus« bezeichnete und der am 13. März 2013 als Franziskus I. die Nachfolge von Benedikt XVI. antrat, widmete Malachias einen etwas längeren und ausgesprochen bedrohlichen Text:

    »In persecutione extrema S. R. Ecclesiae sedebit Petrus Romanus, qui pascet oves in multis tribulationibus, quibus transactis civitas septicollis diruetur et judex tremendus judicabit populum suum. Finis.«

    Die deutsche Übersetzung lautet:

    »Während der äußersten Verfolgung der Hl. Römischen Kirche wird Petrus der Römer auf dem Stuhl sitzen. Unter vielen Bedrängnissen wird er die Schafe weiden. An deren Ende wird die Siebenhügelstadt zerstört werden, und ein furchtbarer Richter wird das Kirchenvolk richten. Ende.«

    Malachias spricht hier also im Zusammenhang mit dem letzten Papst »Petrus Romanus« von der Zerstörung Roms und einem furchtbaren Strafgericht, das über die katholische Kirche hereinbrechen werde. Und die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen dieser Prophezeiung ist sehr groß. Denn der irische Bischof hatte die vielen Päpste, die nach ihm lebten, durch seine Kennworte stets sehr zutreffend charakterisiert. Auch seine Kennzeichnungen der letzten

    Päpste trafen verblüffend genau ins Schwarze, wie die folgende Aufstellung zeigt.

    »De medietate lunae« (»Von der Mitte des Mondes«): Johannes Paul I. – Als die Kardinäle sich im August 1978 zum Konklave versammelten, bei dem dieser Papst gewählt wurde, stand ein abnehmender (in der Mitte geteilter) Halbmond über Rom.

    »De labore solis« (»Von der Sonnenfinsternis«): Johannes Paul II. – Dieser ebenfalls 1978 nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers gewählte polnische Papst wurde am 18. Mai 1920 geboren, und an diesem Tag ereignete sich eine Sonnenfinsternis.

    »Gloria olivae« (»Der Ruhm des Ölbaumes«): Benedikt XVI. – Der Ölbaum war in der griechischen Antike das Symbol für die Wissenschaften und Künste. Und der deutsche Papst Benedikt wurde innerhalb der Kirche wegen seiner herausragenden wissenschaftlich-theologischen Kenntnisse berühmt. Angesichts der prophetischen Treffsicherheit des keltischen Bischofs verwundert es nicht, dass Malachias auch den neuen Papst Franziskus I. durchaus zutreffend benannte – auch wenn dies im Fall des Papstes aus Argentinien nicht auf den ersten Blick deutlich wird.

    Denn im bürgerlichen Namen des neuen Papstes (Jorge Mario Bergoglio) findet sich kein Petrus, Pedro oder Peter, wie es nach der Malachias-Prophezeiung, wo der Codename für den letzten Papst »Petrus Romanus« lautet, sein müsste. Seinen päpstlichen Namen wiederum entlehnte Bergoglio vom heiligen Franz von Assisi statt vom Apostel Petrus. Und ein »Romanus«, ein Römer oder Italiener, ist Bergoglio (scheinbar) ebenfalls nicht, denn er wurde in Argentinien geboren. Allerdings besitzt der neue Papst nicht nur einen argentinischen, sondern dank der italienischen Abstammung seiner Eltern auch einen italienischen Pass, womit er nun doch als Italiener oder, nach mittelalterlichem Sprachgebrauch, als Romane oder Römer bezeichnet werden kann. Damit ist die Richtigkeit der Bezeichnung »Romanus« in der Prophezeiung des Malachias nachgewiesen. Und auch der zweite Bezeichnungsteil »Petrus« kann sehr gut mit dem neuen Papst in Verbindung gebracht werden.

    Jorge Mario Bergoglio fing sich diesen Namen nämlich quasi durch die Wahl seines Papstnamens Franziskus ein, wobei er sich auf den Heiligen Franz von Assisi bezog. Unter dieser letztgenannten Namensvariation ist der mittelalterliche Heilige allgemein bekannt. In den italienischen Heiligenkalendern jedoch lautet sein voller Name: »San Francesco d’ Assisi, nato Francesco Giovanni di Pietro Bernardone« (»Heiliger Franziskus von Assisi, geboren als Francesco Giovanni di Pietro Bernardone«). Franz von Assisi trug also neben seinen eigenen Vornamen Francesco und Giovanni nach mittelalterlichem Brauch auch den Vornamen seines Vaters Pietro; das Wörtchen »di« kennzeichnet die Vater-Sohn-Beziehung. Damit ist der dritte Vorname des Heiligen aus Assisi (Pietro oder Petrus) zumindest indirekt auch im Papstnamen Franziskus I. des neuen Kirchenoberhauptes enthalten. Die Malachias-Bezeichnung »Petrus Romanus« für den neuen Papst trifft infolgedessen in vollem Umfang zu.

    Der irische Bischof des 12. Jahrhunderts irrte auch diesmal nicht. Mehr noch: Jorge Mario Bergoglio sorgte durch die Wahl seines päpstlichen Namens selbst dafür, dass die Weissagung des Malachias in Erfüllung ging. Und nur so konnte überhaupt eintreffen, was der keltische Bischof einst erschaut hatte. Denn noch nie in der jahrtausendelangen Kirchengeschichte hatte ein neugewählter Papst es gewagt, den Papstnamen Petrus anzunehmen. Dies war immer ein Tabu. Kein Papst wollte sich durch eine solche Namenswahl mit dem Apostelfürsten Petrus auf eine Stufe stellen, bestimmt auch Jorge Mario Bergoglio nicht. Doch dann, so scheint es, sorgte das Schicksal dafür, dass sich das Malachias-Motto »Petrus Romanus« dennoch als richtig erwies.

    Laut der Malachias-Prophezeiung residiert also nun der letzte Papst im Vatikan. Und die Aussichten für dieses Pontifikat klingen, um sie noch einmal zu zitieren, verheerend:

    »Während der äußersten Verfolgung der Hl. Römischen Kirche wird Petrus der Römer auf dem Stuhl sitzen. Unter vielen Bedrängnissen wird er die Schafe weiden. An deren Ende wird die Siebenhügelstadt zerstört werden, und ein furchtbarer Richter wird das Kirchenvolk richten. Ende.«

    Die kompletten Malachias-Prophezeiungen sind im Buch »Die berühmtesten Propheten Europas und ihre Weissagungen für das Dritte Jahrtausend« von Manfred Böckl, erschienen im Kopp Verlag, enthalten; ebenso eine ausführliche Biographie des irischen Bischofs. Zudem enthält das Buch die vollständigen Weissagungen und Lebensbeschreibungen von neun weiteren herausragenden europäischen Propheten.

  26. Ich entstamme einer Kultur in denen 18 von 19 Bischöfen um 1930 ermordet worden sind. Der 19 Bischof landete für über ein Jahrzehnt in Sibirien. Von 1920 bis 1992 war die Ukrainische Kirche eine Untergrundkirche, eine Katakombenkirche. Offiziell war sie nur im Ausland aktiv – überwacht und verfolgt vom KGB. Und nun ist die Lemberger Theologieschule überfüllt….

    Wenn man die Kirchengeschichte liest, weiss man dass vor knapp 1000 Jahren Mord und Totschlag herrschte. Die Päpste haben sich gegenseitig umgebracht (oder es gab Unfälle…). Dann gab es noch Avignion, den Sacco di Roma, die Besetzung Roms durch Nazis und so weiter..

    Es geschieht nichts ohne dass Gott es will. Selbst das Schlechte ist eine Zulassung Gottes. Nicht umsonst heisst es „Schönheit und Drama der Kirche“. Persönlich habe ich zwei Personen die so begeistert von des Papstes Verhalten sind, dass einer sogar spontan sagte – wo kann ich unterschreiben. Es kommt an, es öffnet Herzen.

    Tradition, hochhalten der Kultur, lieben der Traditionen und Kirchenlieder – das ist aufgabe der Laien. So wie die ganzen 68er Laien es schafften Priester unter Kontrolle zu bringen – so können wir auch das ganze umdrehen. Es gibt genug junge Priester die ganz entschiedene Aussagen zum Thema „Frauenpriestertum“ und co haben. Und es werden immer mehr. Deus vult! Aber Deus vult pugnatores würde ich mal sagen.

    Ich persönlich habe so viele kleine Wunder erlebt, dass mein Vertrauen gewachsen ist. Gott will das wir TROTZ widerspruch und trotz übermacht glauben und vertrauen. Das wir ihn anrufen und er meldet sich – so oder anders.

    Vielleicht ist der Papst ein Linker, ein Progressiver, ein antitraditioneller – aber vielleicht zeigt sich gerade darin wie falsch diese Richtung ist. Vielleicht zeigt sich dadurch dass die Laien sich wehren sollen, vielleicht wird dadurch die Kritik an der lähmenden Armutsreligion konkreter? Mein letzter Beitrag im Blog war genau so eine vertiefung – für mich.

    Letztlich ist es mir egal, es ist mir egal weil ich an Gott glaube und nicht daran das die Kirche Mächtig und Strahlend sein muss. Und ich glaube auch nicht daran das die Kirche untergeht oder zerstört wird.

    Wenn die Menschen nicht kapieren wozu die Triara ist – werden sie diese auch nicht akzeptieren, man muss sie abholen wo sie sind – eine Spezialität von Gott. In wenigen Jahren kann die Stimmung völlig kippen und alle sich sehnen nach einem selbstvergessenen Papst der in glänzenden Gewändern und Tränen in den Augen die Triara trägt..

    Vertrauen Sie auf Gott. Er zeigt uns auch im Schmerz und im Bruch was los ist – vor allem jetzt zeigt sich wie wichtig die Materielle Welt ist. Wie wichtig die Realität, die Materie ist. So wichtig das man sie Materialisten nicht überlassen darf. So wichtig das reale Machtpolitik seitens Laien nötig ist. So wichtig das die sogenannte „antimaterielle“ Denkweise vieler Christen falsch ist.

    Vielleicht kommt es ja mal zu einem „sacrum romanum imperium nationis europæus“ (irgendwann werd ich richtig Latein können…)

    Templarii

  27. Wenn das zutreffen sollte, spräche es für den neuen Papst. Verfolgungen kann sich die Kirche nur dadurch zuziehen, dass sie klar ihre Positionen vertritt statt sich kompromittieren zu lassen und der NWO-Religion immer neue Zugeständnisse zu machen. Und dass er in der Bedrängnis seine Schafe weidet, ist ebenfalls genau das, was ich von einem Pontifex erwarte.

    Allerdings sollte man solche Weissagungen mit Vorsicht genießen. Ich erinnere mich, Anfang der achtziger Jahre von einer Nostradamus-Prophezeiung gehört zu haben, wonach Johannes Paul II. der letzte Papst sein und 1999 sterben sollte. Wie wir wissen, ist es anders gekommen.

    Eine beunruhigende Möglichkeit, über die man freilich nur spekulieren kann, ist die, dass es Kreise geben könnte. die solche Prophezeiungen als Fahrplan benutzen und auf ihre Erfüllung hinarbeiten

  28. Ein bischen Dämonologie:

    Dämonen streuen unter ihren Lügen ein bischen Wahrheit damit es angenommen wird. Nicht jede Propezeihung auch nicht von einem Phillip Neri muss angenommen werden.

    In übrigen hiess es vor einigen Jahren nach nach Papst Johannes Paul dem 2 kommt der Schwarze Papst und dann ist Ende. Jetzt sind da irgendwie noch ein paar dazwischen eingeschoben..

    Lustig.

    NIEMAND weiss es ausser Gott.

  29. Die Protagonisten der Islamisierung Europas dürften die Positionen der kath. Kirche herzlich wenig intereressieren, sofern die kath. Kirche nicht gerade zum Islam übertritt.

    Von Prophezeiungen halte ich nach fast dem Konsum von vielen halb wissenschaftlichen, halb esoterischen Vorträgen praktisch nichts mehr. Vieles davon könnte nämlich auch Angstmache sein. Das einzige, worauf ich mich verlasse, sind Taten, Mut und Verstand.

    Die Karten für politische Prozesse sind aufgrund technischer Errungenschaften neu gemischt. Sehr ermutigend ist auch, daß wir in keiner direkten Diktatur leben, sondern in einer versteckten, die aber mit ziemlich faulen und oft unfähigen Staatsdienern bestückt ist.

  30. Laut Idea grüßte der Papst Franziskus auch die anderen Religionen „vor allem die Muslime, die den einen, lebendigen und barmherzigen Gott anbeten“ (http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/evangelikale-beim-papst-rom-tritt-unter-franziskus-demuetiger-auf.html).

    Was ist denn an dem Allah des Korans „barmherzig“ oder „lebendig“? Ich glaube nicht, dass es sich bei dem Gott der Bibel und dem Allah des Koran um den gleichen Gott handelt. Wer Jesus nicht kennt, kennt auch den Vater nicht (vgl. Johannes 8,19).

  31. Nachtrag 23.11.13: Ich habe mich mittlerweile davon überzeugen lassen, dass es mir nicht zusteht, das Pontifikat von Franziskus anzuerkennen oder nicht anzuerkennen, und zwar ungeachtet meiner fortbestehenden Zweifel an der materiellen Legitimität dieses Pontifikats. Die Lücke zwischen Theologie und Kirchenrecht, die sich im Zusammenhang mit diesen Vorgängen aufgetan hat, lässt sich jedenfalls nicht dadurch schließen, dass man auf das Recht pfeift. Ich halte es daher mit dem Standpunkt der Piusbruderschaft: Franziskus ist Papst und fertig. Sofern dieser Papst aber etwas tut, was der ewigen Lehre der Kirche widerspricht, darf man ihm – ungeachtet seines gültigen Pontifikats – nicht folgen. Kritik ist in solchen Fällen nicht nur zulässig, sondern geboten.

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