JF: Facharbeitermangel weniger schlimm als angenommen

Über den angeblichen Facharbeitermangel schreibt die Junge Freiheit in ihrer Netzausgabe:

MÜNCHEN. Die Zahl der freien Stellen für Facharbeiter ist wesentlich niedriger, als dies von Verbänden und Behörden dargestellt wird. Den Facharbeitermangel, dem die Bundesregierung mit erleichterter Zuwanderung begegnen will, gibt es so gar nicht, berichtet das ARD-Magazin report münchen. Der Verband Deutscher Ingenieure (VDI) behauptet, in Deutschland fehlten über 100.000 Ingenieure. Diese Zahl berechnet sich aufgrund der dem Arbeitsamt als unbesetzt gemeldeten Stellen. Sie wird multipliziert mit dem Faktor sieben, weil im Jahr 2009 – mitten in der Wirtschaftskrise – befragte Unternehmen einmal angegeben hatten, nur jede siebte offene Stelle an das Arbeitsamt nennen.

Diese „Horrorzahl“ entspreche nicht den Tatsachen, so report münchen. Untermauert wird dies durch die Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit: „Die Hochrechnung mit dem Faktor sieben könnte zu einer überzeichnete Fachkräftenachfrage führen“, wird die Agentur zitiert. Vielmehr hätten es Berufsanfänger schwer, eine Festanstellung zu finden. Und auch erfahrene Ingenieure müßten drastische Einschnitte beim Gehalt hinnehmen. In einem Fall berichtete eine arbeitssuchende Ingenieurin, ihr sei statt 60.000 Euro nur noch ein Jahresgehalt in halber Höhe angeboten worden.

Um so irritierender wirkt da die „Make-it-in-Germany“-Werbeaktion der Bundesregierung, die gleich mit zwei Ministern (Ursula von der Leyen, CDU, und Philip Rösler, FDP) in englischsprachigen TV-Kurzfilm um Zuwanderer wirbt. „We have open jobs in Germany“ (dt. Wir haben offene Stellen), sagt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in dem Streifen. (rg)

JUNGE FREIHEIT – Wochenzeitung aus Berlin: Facharbeitermangel weniger schlimm als angenommen.

Nochmal: Vielmehr hätten es Berufsanfänger schwer, eine Festanstellung zu finden. Und auch erfahrene Ingenieure müßten drastische Einschnitte beim Gehalt hinnehmen. In einem Fall berichtete eine arbeitssuchende Ingenieurin, ihr sei statt 60.000 Euro nur noch ein Jahresgehalt in halber Höhe angeboten worden.

Das lässt nur zwei Schlüsse zu: Entweder ist die gesamte Volkswirtschaftslehre seit Adam Smith auf dem Holzweg, und sinkendes Angebot bei konstanter oder steigender Nachfrage führt nicht zu steigenden Preisen, hier also zu steigenden Gehältern für Menschen, die die angeblich verzweifelt knappe Ressource einer Ingenieursqualitifkation anbieten können, oder der Ingenieurs- und Facharbeitermangel ist blanke Erfindung. Und nun grübeln wir alle angestrengt darüber nach, warum so etwas erfunden wird.

4 Gedanken zu „JF: Facharbeitermangel weniger schlimm als angenommen“

  1. Überrascht das wirklich jemanden? In meinem Bekanntenkreis habe ich etliche Facharbeiter, denen betriebsbedingt gekündigt wurde. Die einzigen konkreten Angebote, die sie erhalten haben, waren von Zeitarbeitsfirmen, die nur einen Bruchteil des früheren Gehaltes bezahlen wollten.

    Auch die geringe Arbeitslosenzahl ist ein Märchen. Die Zahlen sind, sie soweit nicht sowieso geschönt wurden, dadurch zu erklären, dass sehr viele Arbeitslose sich in irgendwelche Massnahmen befinden, und damit nicht als arbeitslos gelten.

    Eine Aufnahme von weiteren ausländischen „Fachkräften“ bedeutet nicht anderes als ein weiteres Drücken der Löhne. Und nicht nur unsere „Arbeiterpartei“ SPD plus Gewerkschaften stehen da voll dahinter. Man kann garnicht so viel essen, wie man kotzen möchte.

  2. @ Mike_F Regenbogen kotzt das innere Einhorn. @ Artikel: Nun, Frechheit und so! Andererseits auch wieder keine so schlechte Nachricht, wenn man noch genug Leute hat, die das Land vorwärtsbringen können. Komisch ist jedoch die Aussage eines mir bekannten Mini – Subunternehmers für eine größere Elektrikerfirma im Ländle, dass er tatsächlich für seine Arbeit kaum oder keine Fachkräfte findet, auch bei der tollen Zeitarbeit. Muss mit HiWis wurschteln. Übrigens es treibt sich auf Baustellen, bei denen mitgeholfen wird dann eine mächtig bunte Mischung aus Europa und sonstwoher herum, babylonische Sprachverwirrung.

  3. Am nachdenklichsten stimmt mich, dass die Werbung um ausländische Fachkräfte innerhalb Deutschlands stattfindet. (Und nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Deutsch.) Ganz so als ob damit nicht die Ausländer überzeugt werden sollten herzukommen, sondern die Deutschen, dass sie die herkommenden Ausländer nötig haben. Dass die uns „bereichern“.

    So stelle ich mir eine reine Propagandaaktion der Wirtschaft-Politikbonzen-Kooperation vor. Zur Formung der Meinung des Volks. Es gilt die hitlersche Erkenntnis über den Zusammenhang der größe einer kommunistischen Lüge zu ihrem Überzeugungsfaktor: „Die Regierung würde doch nicht das Land mit Plakaten zu pflastern und Fernsehspots bezahlen, wenn da nicht irgendetwas Wahres dran wäre! Das machen die doch sonst nicht. Vielleicht stimmt es ja doch…“

    Es sei denn, es ginge wirklich um deutsche Fachkräfte, die keinen Job finden aber dann eines schönen Tages an einem Plakat vorbeilaufen und sich denken: „Das ist es! Genau das mache ich jetzt! Warum bin ich da nicht vorher drauf gekommen?“ Und dann auch zur Abwechslung mal genommen werden.

    In dem Fall ließe sich die Werbung aber effizienter (und billiger) in Arbeitsämtern und Schulen unterbringen.

  4. Ich sehe das bei meinen Bewerbungen im IT Bereich. Leider bin ich 50 und damit teuer. Da läuft mir kein Headhunter hinterher und auch kein Mittelstand, der ja angeblich so händeringend sucht.

    Als Senior wird mir ein Jahresgehalt von 38 000 angeboten. Das wird normalerweise einem Anfänger gezahlt. Und wir reden hier über das Rhein-Mail Gebiet.

    Mehr bezahlen will keiner. Die Billig will ich Mentalität hat sind tief eingebrannt.

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