Eurokrise: die Stunde der Putschisten

Am Freitag soll im Bundestag der ESM-Vertrag verabschiedet werden. Daß er eine Mehrheit, und zwar eine breite Mehrheit, finden wird, steht jetzt schon fest, obwohl das Bundesverfassungsgericht in einer spektakulären und beispiellosen Geste den Bundespräsidenten aufgefordert hat,  die Ratifikationsurkunde vorerst nicht zu unterschreiben.

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Manfred Kleine-Hartlage auf Sezession im Netz
Kategorie(n): Ereignis, Heute, Krise
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Zum Originalartikel: Eurokrise: die Stunde der Putschisten

9 Gedanken zu „Eurokrise: die Stunde der Putschisten“

  1. Was „unsere“ Regierung und Parlament angeht, so können wir jede Hoffnung fahren lassen. Aber dem ESM müssen doch alle 19 Euro-Länder zustimmen. Gibt es denn kein Land in der Euro-Zone, das seine finanzielle Souveränität erhalten will?. Die können doch nicht alle Hochverräter wie Merkel, Schäuble und Co. in der Regierung und haben.

    Wenn doch, ist das Europa wie wir es kennen so wie so verloren.

  2. Wenn doch, ist das Europa wie wir es kennen so wie so verloren.

    Das Europa, wie wir es kennen …? Welches Europa meinst du damit? Ich kenne seit über 40 Jahren nur das Europa, das sich eben seit 40 Jahren jeden Tag auf dem Weg befand, um an den Punkt zu kommen, an dem es jetzt ist. Und was sollte schade daran sein, wenn dieses Europa … verloren wäre??

    Wenn die Nacht am tiefsten … ist der Tag am nächsten! Halten wir uns das immer mal wieder vor Augen. Davon abgesehen: Der Blogger hat unter anderem geschrieben, es gäbe kein europäisches Volk. Da ist richtig. Noch. Ein Volk entsteht, wenn eine Vielheit von Personen, die ansonsten wenig bis nichts miteinander zu tun haben, feststellen, daß sie alle an das Empfinden einer Erfahrung gebunden sind, die für sie alle gleich ist. Diese Erfahrung wird für alle Einzelnen in Europa sein, daß die EU sie versklavt, sie ihres Eigentums, ihrer Rechte und ihrer Würde beraubt … mit einem Wort, daß sie einem Feind gegenüberstehen: der EU!

    Nein, daß wird noch nicht heute geschehen … dieses ‚Erwachen‘; heute sind noch alle froh, wenn sie glauben dürfen (für ein Weilchen), daß sie dem (finanziellen) Tod noch mal von der Schippe gesprungen sind. Aber ich bin sicher: Über die Länge der Zeit … werden es DIE merken, auf die es ankommt – und zwar in allen Ländern. Und nein … ich weiß auch nicht, wie das alles im Einzelnen ablaufen wird … wahrscheinlich nach Art des Hormonsystems: Artikel wie der obige (und verwandte Artikel) zirkulieren im Netz … und sie sprechen diejenigen an, die dazu in Resonanz sind – und das sind die Richtigen! Und diese Artikel bzw. die darin ausgedrückten Gedanken werden die Sprachbarrieren zwischen den europäischen Völkern auch irgendwie überwinden. Vielleicht sehr langsam … aber es wird geschehen.

    Und ich denke, diese ganze, so dunkel scheinende Entwicklung hat eben doch ihren Sinn: Man muß zunächst das Falsche erfahren … um das Richtige erkennen zu können; man muß zuerst erleiden was man NICHT IST, um erfahren zu können WAS MAN IST, sprich: an das Emfinden welcher Erfahrung man eigentlich gebunden ist! Denn das erfährt man nur, wenn die Form, in der man leben muß, sich diametral von der Erfahrung an deren Empfinden man eigentlich gebunden ist, unterscheidet. Wenn ich ‚A‘ empfinde … aber in ‚B‘ leben muß, dann ist das eine Differenz; und diese Differenz wird von denen, die an das Empfinden von ‚A‘ gebunden sind – aufgrund ihres Soseins – als Schmerz erlebt (werden). Und Schmerz hat nun mal die unangenehme Eigenschaft, daß er sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr verdrängen läßt; er tut dann einfach nur noch … scheißweh. Jeden Tag.

    Und diese Erfahrung wird von Menschen in ganz Europa gemacht werden – nicht, weil sie wollen, sondern weil sie müssen! Weil sie nämlich an das Empfinden der Erfahrung ‚A‘ gebunden sind, und in der Form der Erfahrung ‚B‘ – der gerade kommenden EU – werden leben müssen. Und von diesen Menschen her muß ein tatsächliches Europa der Völker dann wachsen … indem die sich Gedanken machen – auf der Basis der Erfahrung dessen was sie nun haben, aber nicht wollen – WAS sie denn eigentlich stattdessen wollen! Und daraus wird sich das Bild dessen, was ein geeintes Europa wirklich sein sollte, langsam herausschälen: Es wächst dann aus den Erfahrungen der Be- und Getroffenen … und nicht aus den leeren Köpfen irgendwelcher parlamentarischer Sesselwärmer.

    Und so gesehen: Auch wenn das jetzt aussieht, als gingen wir in einen dunklen Raum und die Tür schlösse sich hinter uns. Wenn sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben werden, werden sie plötzlich erkennen, daß die Finsternis keineswegs vollkommen ist …hier und da werden kleine Lichtpunkte zu erkennen sein, und dann werden wir wissen: DA ist die gegenüberliegende Wand … und darin gibt es kleine Löchlein, durch die aber dennoch Licht fällt. Und dort müssen wir hin … und die Löcher langsam vergrößern. Solange, bis soviel Licht in den bis dahin finsteren Raum fällt. daß auch die anderen … die Desinteressierten, Dummen, Denkfaulen … die jetzt aber mit uns in der Dunkelheit sitzen und mit den Zähnen klappern … das Licht sehen können. Und dann können wir uns schrittweise den Lichtlöchern entgegentasten … die Löcher immer mehr vergrößern … bis sie so groß geworden sind, daß wir hindurchschlüpfen und Darth Schäuble und Imperator van Rompuy & Imperatrix Ashton und all den anderen Bösewichtern entkommen können…

    Und auf dem Weg durch die Finsternis können wir uns ja auch von gewissen Leitsprüchen führen lassen, die man auch heute schon als richtig erkennen kann: Befreit die Menschheit – Enteignet Rothschild. Ist jedenfalls mein tägliches Betthupferl gegen Depressionen. Und da man eben auch etwas Praktisches braucht … auf dem Weg durch die Dunkelheit – (denn der Mensch lebt bekanntlich nicht von Ideen allein) hier noch mein Tipp des Tages:

    http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/lebenskunst/eva-herman/moringa-ein-essbarer-baum-fuer-die-krise.html

  3. Wer ist Träger dieses antinationalen Konsenses?

    MASCHKE: Der Träger ist die politische Klasse selbst, die ihre Macht daraus zieht, daß Deutschland keine Macht hat oder nur eine sehr begrenzte; dabei wird unter dem Beifall dieser Klasse sogar die letzte deutsche Machtressource aufgelöst, die D-Mark! Wenn dies geschehen ist, werden aber die anderen größeren Länder ihre nationalen Prärogative wahren, wir aber buchstäblich nichts mehr in Händen halten. Wenn wir dann kein Geld mehr haben, wenn sich unsere Krise verschärfen wird, wenn wir Europa nicht mehr finanzieren können, dann werden wir die größten Schweine in Europa sein und dann wird es wieder riesige Kampagnen wegen der Vergangenheit geben. Darauf sollten wir vorbereitet sein.

    Klingt unlogisch: Die politische Klasse strebt doch normalerweise nach immer mehr Macht!

    MASCHKE: Sie gewinnt, sie verstärkt und verbessert ihre Macht im Inneren durch den Verzicht nach außen. Der Verzicht nach außen verstärkt die totalitäre Formen annehmende Herrschaft im Inneren. Der Verzicht auf eine Verfolgung deutscher Interessen innerhalb Europas beinhaltet einen Machtgewinn, der sicher und kalkulierbar ist, zumal die intellektuellen Mittelschichten ähnlich denken und sich nach Entnationalisierung sehnen: sie wollen sich nicht einbringen in Europa, sie wollen sich dort auflösen. Wenn der Deutsche stolz sagen wird, daß er Europäer sei, wird ihm der Brite oder Franzose sagen, nein, du bist ein Deutscher, du Ferkel! Und da wird dieser Europäer Augen machen! …

    Quelle: http://www.jf-archiv.de/archiv/45aa5.htm

    Beeindruckend hell- und weitsichtig, diese Einschätzung vom Günter Maschke.
    Auch ich bin der Meinung, daß es unseren „europäischen Freunden“ nicht, wie der deutschen politischen Klasse und dem überwiegenden Teil der intellektuellen Mittelschichten, um eine Auflösung in Europa geht, sondern primär um die Aneignung der Besitzstände der Deutschen, was sekundär dazu führt, daß Deutschland seine Rolle als ökonomisches Schwergewicht verliert. Resultat (wie der ehemalige Brigadegeneral Günzel ganz richtig feststellte): das deutsche Volk wird in der Masse zu einem Volk von Heloten.

  4. Danke für diesen Hinweis, Konservativer! Das Interview ist ja geradezu unglaublich in seiner Klarsichtigkeit.
    Es ist zwar alles genau so schrecklich, wie vorhergesagt, aber inzwischen werden auf der Rechten wieder dicke Bretter gebohrt und das Netz führt zu neuen Freiheiten.

    Diesen Artikel von Maschke habe ich sofort an einen suchenden Geist weiterversandt. Offensichtlich kann der Mann in die Zukunft blicken, was kann überzuegender sein?

  5. Man sollte schon ‚mal Ideen sammeln, wie man unseren Feinden die nackte Angst einjagen kann. (Die Krawatten-Plakate in Brüssel waren schon ‚mal etwas in der Richtung.) Sie müssten wahnsinnig vor Angst werden. Man könnte z.B. unter dem Siegel der Kunst Angst verbreiten. „Kunstwerke“ schaffen, die zum einen keine direkten Aufrufe zur Gewalt sind, aber Gewalt in gnadenloser Form als etwas Selbstverständliches verwenden. Reale Personen müssen darin auftauchen oder überdeutliche Klone derselben.
    Sogar eine einfache Liste derjenigen Lumpen, die diesem Verrat zustimmen („Folgende Personen haben dem sog ESM zugestimmt:…“), ist bereits ein Anfang.
    Z.B. statt einer Todesliste eben eine als Kunstwerk daherkommende Appell-Liste mit der dringenden Mahnung an die Lumpen, sich selber einen zu helfen und das Schuldgefühl zu beenden, und daß dies eine wahre Erlösung wäre. Ins Groteske deformierte und verdrehte „Fahndungsaufrufe/listen“, die man ausdrucken und überall anbringen kann. Mit Beschreibungen der seelischen Leiden der Gezeigten/Gelisteten und Bitten um Spenden für sie, in Form von bürgerlichen Mitteilungen, dem Elend zur Güte ein Ende zu bereiten, Krawatten, Stricke, Schlaftabletten usw. als großzügig gespendete Hilfsmittel.
    Zumindest irgendwelche Ideen sammeln.

  6. Naja, lieber Leser, Ihre optimistische Weltsicht in allen Ehren, aber die Nacht ist noch lange nicht am tiefsten. Es ist meines Erachtens gerade mal früher Abend.

    Da finde ich die Therapie von Exguti schon interessanter.

    Übrigens schon interessant, wie schnell sich all diese Weltverbesserer mit den Guy-Fawkes-Masken in die Löcher verkrochen haben, jetzt, da Widerstand wirklich nötig wäre.

  7. Falls das ein Schlüsselwort für irgendetwas sein soll, gestehe ich, daß ich es nicht verstehe. Eine Erklärung – sie muß nicht lang sein – wäre ‚hilfreich‘, wenn auch vielleicht nicht ‚alternativlos‘.

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