Zur Bespitzelung der Linkspartei

Wir leben in einem Staat, dessen maßgebliche Repräsentanten die Existenz des deutschen Volkes in Abrede stellen und den Nationalstaat zum Auslaufmodell erklären – das heißt uns mit eigenem Munde bestätigen, dass sie ihren eigenen Amtseid für belangloses Geschwätz halten. Ein Amtseid, der unter solchen Voraussetzungen geleistet wird, ist aber ein Meineid. Es liegt in der Natur der Sache, dass man sich in einem solchen Staat, in dessen Regierung kein einziger Minister sitzt, dessen Amtseid kein Meineid gewesen wäre, bereits durch schiere Anständigkeit verdächtig macht, ein Staatsfeind zu sein.

Es kommt ja nicht häufig vor, dass ich etwas Positives über die Linkspartei zu sagen habe; ich möchte aber der Fairness halber darauf hinweisen, dass diese Partei sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen den Ausverkauf der Volkssouveränität an Brüssel stemmt; dass sie ihren tradierten Antiimperialismus ernst genug nimmt, gegen die NATO und deren Politik der gewaltsamen Ausdehnung des westlichen Systems auf nichtwestliche Länder zu opponieren; und dass sie auch die moralischen Phrasen, mit deren Hilfe die etablierte Linke sich und anderen ihren Schwenk hin zur Unterstützung des globalistischen Systems schönredet, als das ideologische Propagandagespinst geißelt, das sie in der Tat sind.

Es sollte niemanden wundern, dass eine solche Partei vom sogenannten Verfassungsschutz bespitzelt wird. Auch die Grünen wurden schließlich so lange als Parias behandelt, bis sie den Kotau vor der „westlichen Wertegemeinschaft“ vollzogen, ihren Teil zum Transfer nationalstaatlicher Souveränität – die nichts anderes ist als die Volkssouveränität, d.h. die Demokratie selber – auf „europäische“ und „westliche“ Institutionen beitrugen und dabei ganz nebenbei auch ihr pazifistisches Credo auf dem Altar der kapitalistischen Weltrevolution opferten. Die Linkspartei ist zwar nicht in jeder, aber doch in manch wichtiger Hinsicht deutlich weniger verfassungsfeindlich als die anderen etablierten Parteien; genau deshalb wird sie bespitzelt und per Verfassungsschutzbericht regierungsamtlich der Staatsfeindlichkeit verdächtigt. Die Linken könnten sich den Verfassungsschutz ganz leicht vom Hals schaffen, wenn sie ebenso wie die Grünen bereit wären, ihre politische Integrität für ein paar Ministersessel zu verkaufen.

Insofern sollte die Linkspartei sich über ihre Bespitzelung nicht zu sehr echauffieren. Im Gegenteil: An dem Tage, wo dieses Regime sie akzeptiert, sollte ihr klar sein, dass sie etwas verkehrt macht.

9 Gedanken zu „Zur Bespitzelung der Linkspartei“

  1. Lieber Manfred

    ich hatte kürzlich das „Vergnügen“ ein Probeabo des „Neues Deutschland“, das Organ der „Die Linke“ zu lesen. Was den Antiimperialismus angeht, gebe ich Dir Recht. Aber ansonsten ist es ein Blatt, das von Antirassismus und pro Migration nur so trieft. Gleichzeitig wird dieses Blatt von einer fast pathalogischen antinazi Hysterie bestimmt. „Die Linke“ unterscheidet sich von den anderen linken Parteien wie CDUSPDFDPGRÜNE nur dadurch, dass sie antiamerkanisch und antizionistisch sind. Ansonsten wollen auch sie Deutschland abschaffen.

  2. Das bezweifle ich nicht, aber deswegen muss ich die Unterschiede zwischen ihnen und den anderen ja nicht verschweigen.

  3. Lieber Manfred,

    es mag ja sein, wenn die NATO dazu da ist, das „westliche Wertesystem“ anderen nicht-westlichen Ländern aufzuzwingen, sprich den islamischen Ländern, dann aber ist dieses Unternehmen grandios gescheitert. Afghanistan, Irak, Libyen, dürften nach dem gewaltsamen Umsturz, noch weiter in ein islamisch-scharistisches System zurückfallen, als dies ohnehin vorher der Fall war.
    Ein militärischer Sieg, der nicht in einen politischen Sieg umgewandelt wird, ist eine Niederlage.

    Was verstehst du unter „kapitalistischer Weltrevolution“ ?
    Mit einer kapitalistischen globalen Realwirtschaft, auf Basis nationaler Währungen hätte ich als Arbeiter gut leben können. Den Euro einzuführen war eine politische Entscheidung, sie beruhte nicht auf wirtschaftlicher Vernunft, denn dann hätte man es sein gelassen.
    Vor dem Euro produzierten wir, gegen harte DM, heute gegen buntes Papier.
    Geil wie die Wirtschaft brummt in Deutschland, Porsche gegen Buntpapier, da greift jeder zu der es kann. Soll ich das dem Kapitalismus oder dem bösen Markt anlasten?

    Nun mögen die Parteien ja anti-national eingestellt sein, aber im Frühjahr wurde in einem Akt nationaler Besoffenheit 8 AKWs abgeschaltet, seitdem steht das Europäische Verbundnetz unter einem permanenten Blackout Stress.
    Ich weiß, dass du im Bezug zum Atomstrom eine andere Meinung hast als ich, aber physikalische Gesetze kennen keine nationalen Grenzen, für unsere Nachbarländer war und ist diese kurzfristige Entscheidung eine Zumutung ersten Ranges und könnte noch gravierende Folgen nach sich ziehen.

    Zum Verfassungsschutz sage ich nur eines, seit dem sog. „NSU“-Thriller, die „Drei tödlichen Zwei“, frage ich mich, gehört der VS schon zur organisierten Kriminalität, oder zu den Krimiautoren des GEZ-Blödfunks.
    Wenn das letztere zutreffen sollte, dann ist das Niveau des deutschen Krimis auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen.

  4. Wenn Merkels Ziel, die europäische Zentralregierung, erreicht ist und die Deutschen ungefragt einer fremden Macht unterstellt sind, wie es jetzt mit dem ESM und dessen von jeder Haftung freien Gouverneursrat als Obersten Sowjet vorbereitet wird, dann brauchen wir letztlich auch keine Parteien mehr.

    Wozu auch, wenn ein Scheinparlament nur noch gebraucht wird, um die Beschlüsse der Brüsseler Obrigkeit nach unten durchzusetzen? Recht und Gesetz werden dann vom EGH „gestaltet“, (was auch das BVG überflüssig macht), und damit wird auch de jure jede mögliche Demokratie für die Deutschen – wie geplant – auf Dauer ausgeschlossen.

    Früher nannte man diese Zielstellung schlicht und ergreifend Landesverrat, bzw. Hochverrat, mit den nötigen Konsequenzen für die Akteure.
    Leider ist dem ge-Bild-eten Deutschen das inzwischen auch schon egal.

    So bekommt er dann eben, was er verdient.

  5. Was verstehst du unter “kapitalistischer Weltrevolution” ?

    Darunter verstehe ich die Zerstörung aller – notwendig partikularen – Solidaritätsstrukturen (Völker, Familien, Religionen), die der umfassenden Ökonomisierung der Welt und der Herrschaft einer globalen Klasse im Wege stehen.

  6. … dann brauchen wir letztlich auch keine Parteien mehr.

    Es geht ja nicht darum, daß wir die Parteien brauchen, sondern darum, daß deren Funktionsträger die Parteien brauchen – zur Mehrung von Geld und Pfründen.

    Wozu auch, wenn ein Scheinparlament nur noch gebrauchtwird, um die Beschlüsse der Brüsseler Obrigkeit nach unten durchzusetzen?

    Na ja, man kann damit aber nicht sagen, daß es nicht gebraucht würde – also ist es nur recht und billig, wenn uns das Unrecht entsprechend teuer kommt.

    Früher nannte man diese Zielstellung schlicht und ergreifend Landesverrat, bzw. Hochverrat, mit den nötigen Konsequenzen für die Akteure.

    Ich denke, man sollte schon zumindest versuchen die Begriffe den tatsächlichen Inhalten anzupassen. Und da kann ich nicht erkennen, daß ein Begriff wie ‚Landes- oder Hochverrat‘ noch in der Lage wäre, das was hier abläuft – vor unser aller Augen – noch angemessen zu beschreiben. Der Begriff Höchstverrat wäre wohl das Mindeste, um sich dem tatsächlichen Geschehen begrifflich wenigstens wieder anzunähern. Aber vielleicht gibt das Medium der Sprache für diese – nochmals: vor unser aller Augen abrollende – … ‚Katastrophe‘ (auch das kommt mir mittlerweile schon seltsam schwach vor) auch einfach keine wirklich passende Begrifflichkeit mehr her. Dann hätte der Irrsinn die Möglichkeit ihn begrifflich packen zu wollen wohl endgültig überrollt. Pflanzen wir ein Apfelbäumchen… 😆

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