Hollywoods Helden

„Der amerikanische Western der 50er, 60er Jahre schuf den ‚amerikanischen Helden‘ mit Wirklichkeitsanspruch, der so ein ganz anderer ist als der europäische Held. Seitdem produziert Hollywood unzählige Filme, in denen immer das gleiche Schema abgerollt wird: ein einzelner oder eine kleine Gruppe von maximal zehn Mann, mit irgendeiner Mission betraut, die dem ‚Guten‘ auf der Welt siegen hilft, bekämpft den bösen Feind und tötet dabei fast spielerisch und beinahe ohne eigene Verluste Hunderte von Indianern, Japanern, Deutschen, Vietnamesen, Russen oder Arabern, die generell als Trottel dargestellt werden. — Welchen Komplex wollen die Amerikaner damit kompensieren? Etwa den, daß sie bis heute in jedem Krieg, den sie führten, dem Feind an Material und Personal mindestens fünf- bis zehnfach überlegen sein mußten, um einen Sieg zu erringen? Daß es diese kleinen,kampfkräftigen Verbände, die sich gegen einen weit überlegenen Gegner behaupteten, überall bei den Feinden gab, aber eben nicht bei den Amerikanern, weshalb sie in Hollywood nachholen müssen, was die Realität ihnen verweigert hat?“

Frank Lisson, Homo Absolutus. Nach den Kulturen, Schnellroda 2008, S.183

23 Gedanken zu „Hollywoods Helden“

  1. Ob da wirklich so etwas tiefsinniges dahintersteckt? Ist es nicht einfach Ausdruck dafür, dass die Amerikaner (bzw. vor allem die weissen Filmkonsumenten) eben auch euro-stämmig sind und deshalb den gleichen Mythen- und Legendenschatz plündern wie wir alle. Und die kleine Schar von Helden, die furchtlos einer Übermacht trotzt und sich opfermutig selber in die Waagschale des Schicksals wirft, ist ja ein recht altes (und eigentlich auch edles) Motiv.

    Eine ganz andere Frage: Gibt es einen Grund dafür, dass ich As der Schwerter und Kairos in der Blogroll nicht mehr finde?

  2. Es ist sicher typisch Hollywoods Filmindustrie, ob es typisch amerikanisch ist, kann ich nicht beurteilen. Aber es erinnert doch an die alte Heldengeschichte von David und Goliath, klein gegen groß, schwach gegen stark. Auch heute gibt es doch solche Helden, z.B. Mutter Theresa, eine kleine Frau die den Kampf gegen das Elend aufnahm, und so zum Engel der Armen wurde. Sicher gibt es auch viele Geschichten von solchen Helden, die nicht so bekannt wurden. Aber sie sind eben nicht hollywoodlike. Und dann gibt es ja auch noch Israel gegen den Rest der Welt, oder umgekehrt.
    Möglicherweise hält Amerika sich ja auch ein bisschen für auserwählt, das sie den Helden-Mythos in ihren Filmen so pflegen. Doch in die Realität ist es eben anders.

  3. Naja, den Western gab es schon seit der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts, und das Motiv der kleinen Gruppe, die gegen Indianer usw. besteht, stammt auch aus der Westernliteratur usw. Typischer für den Western ist aber das Motiv des heroischen Einzelgängers und „lonesome riders“.

  4. „Ja, den gibt es. Er lautet, dass auch meine Toleranz irgendwann überstrapaziert ist.“
    Bei Kairos kan ich es ja verstehen, da ist schon das Layout daneben. Gibt es den bei As der Schwerter inhaltliche Gründe? Kannst Du das etwas erläutern?

  5. Ich habe AdS lange Zeit über die Blogroll und über Einzellinks unterstützt, zum einen aus Anhänglichkeit (schließlich habe ich den Blog ursprünglich gegründet), zum anderen, weil dort Informationen geliefert werden, die sonst in der deutschsprachigen Blogosphäre nicht zur Sprache kommen.

    Den befremdlichen ideologischen Kontext eines paranoiden Antisemitismus, in dem diese Informationen dort stehen, habe ich in Kauf genommen, obwohl ich ihn nicht teile, und obwohl ich wusste, dass gewisse politische Kräfte eines Tages versuchen würden, mich wegen dieser Unterstützung in die Pfanne zu hauen (momentan habe ich das Problem noch nicht, weil die Linken eher ein Interesse daran haben, mich zu ignorieren als mich zu diffamieren, aber das wird ja nicht ewig so bleiben).

    Nun nehme ich auf AdS einen Trend zu immer maß- und hemmungsloseren altermediaartigen Kommentaren wahr, und man hat mir zu verstehen gegeben, dass die Betreiber nicht daran denken, die Zügel wenigstens ein bisschen anzuziehen. Das heißt, es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob andere Blogger, die auf AdS verweisen, sich dadurch womöglich kompromittieren. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen.

  6. Buchempfehlung dazu:

    Michele Sakkara,
    „Kino im Dienst der Propaganda, der Politik und des Krieges“
    DSZ Verlag, 2008

  7. „Nun nehme ich auf AdS einen Trend zu immer maß- und hemmungsloseren altermediaartigen Kommentaren wahr, und man hat mir zu verstehen gegeben, dass die Betreiber nicht daran denken, die Zügel wenigstens ein bisschen anzuziehen. Das heißt, es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob andere Blogger, die auf AdS verweisen, sich dadurch womöglich kompromittieren. Deshalb habe ich die Konsequenzen gezogen.“

    Hier wäre „stille Diplomatie“ wohl zielführender gewesen, anstatt ein „öffentliches Zerwürfnis“ zu konstatieren.

    Nach Aussen sollte die neue Rechte zusammenstehen.
    Erinnert fatal an die Zersplitterung der rechten Parteienszene.

    Kein Wunder dass das System stets triumphiert.
    Schade.

  8. Dieser Abschnitt scheint mir nicht gut gelungen. Der Autor behauptet, daß der Western der 50er und 60er einen neuen Helden geschaffen habe. Worauf stützt sich die Meinung des Autors? Kann er Filmtitel als Beispiele nennen? Und wodurch unterscheiden sich die Western jener Jahrzehnte von denen der 30er und 40er Jahre? Immerhin, das meint zumindest Gary North auf LRC, sollen in dieser Zeit die großen Klassiker dieses Genres gedreht worden sein.

    Und was, bitte schön, ist denn charakteristisch für den europäischen bzw. den amerikanischen Helden? Und wodurch unterscheiden sie sich?

    Recht hat der Autor mit dem Feindbild. In vielen US-Filmen sind die (zahlreichen!) Gegner nicht nur böse, sondern Trottel. Das stört den Filmgenuß erheblich.

    @ Manfred: Da ich das Buch nicht zur Hand habe und wahrscheinlich auch demnächst nicht zur Hand haben werde, könntest Du uns bitte mitteilen, ob der Autor auf den folgenden Seiten diese Fragen beantwortet? Vielen Dank im Voraus.

  9. Der Kontext gibt auch hier wieder den Ausschlag: wenn die „maximal zehn Mann“ bei The Expendables eine ganze Inselarmee zusammenschießen, dann erwarte ich genau das von dem Film; das ist eben eine Hommage an die Actionkracher der 80er Jahre. Bei vielen anderen Filmen – insbesondere der 60er und 70er, aber durchaus auch bei neueren Werken – ist die Farce allerdings todernst gemeint.

    Wer erinnert sich nicht an „Der Soldat James Ryan“, dessen exzellente Einführungsszene – die Landung in der Normandie – nachher durch einen hahnebüchenen Plot ad absurdum geführt wird? Auch dort wieder die Gruppe von maximal zehn Mann, mit irgendeiner Mission betraut, die dem ‘Guten’ auf der Welt siegen hilft, bekämpft den bösen Feind und tötet dabei fast spielerisch und beinahe ohne eigene Verluste Hunderte von […] Deutschen […], die generell als Trottel dargestellt werden.

    Bei „Der Soldat James Ryan“ knallen dann Tom Hanks und seine gemischte Truppe aus einem feigen Briten, erfahrener Army und grüner Airborne im Alleingang mindestens eine Kompanie fronterfahrener Waffen-SS mit Panzerunterstützung über den Haufen. Der einzige Grund, warum nicht gleich die ganze Westfront mit aufgerollt wird, ist, dass den Helden zwischendurch die Munition ausgeht: weil der Brite feige war. Die wenigen Deutschen, denen man ein Gesicht verleiht, sind groteske Schiessbudenfiguren oder kalte Mörder.

    Und dass ist nun weiß Gott kein „Alliiertensyndrom“: zum Vergleich schaue man sich bitte britische Produktionen der 60er und 70er wie „Die Brücke von Arnheim“ (A Bridge too Far), „Luftschlacht um England“ (Battle of Britain) oder „Der Adler ist gelandet“ (The Eagle has Landed) an. In all diesen ist zwar glasklar, dass sich hier Feinde gegenüberstehen, aber nirgendwo kommt dieser innere Drang nach Selbsterhöhung zum tragen, wie er in dem Zitat von Lisson herausgestellt ist.

  10. @ War Blogger

    „Der Soldat James Ryan“ ist deshalb schlimm, weil er v.a. zu Anfang ein realistisches Bild vermittelt, um dann im Abenteuer-Klamauk eines „Indiana Jones“ abzugleiten. (Übrigens auch eine Filmreihe, mit der ich mich nie anfreunden werde.) Auch die hochgelobte Serie „Band of Brothers“ finde ich überhaupt nicht gut.

    In einer Doku über den 2. WK sagte ein britischer Historiker, daß man heute nicht vergessen dürfe, daß Wehrmacht und Waffen-SS zur damaligen Zeit gefürchtete Gegner waren. Ach ne, es ist Hollywood zu verdanken, daß deutsche Soldaten als Trottel dargestellt werden.

    Doch die ganze Problematik begann doch in den 60ern, vielleicht sogar schon vorher. Etwas dusselig werden die Deutschen schon in „Stalag 17“ von 1953 dargestellt. Richtig Fahrt nimmt das dann in den 60ern auf: Man beachte die Deppen, die das Kriegsgefangenenlager in „The Great Escape (dt: Gesprengte Ketten)“ von 1963 bewachen. Oder das „Dreckige Dutzend“. Selbst Blaxploitation ließ sich davon inspirieren, wie z.B. im grottenschlechten Film „Black Brigade“ von 1970.

    Das krasseste Beispiel aber liefert meiner Meinung nach der Film „Where Eagles Dare (dt.: Agenten sterben einsam)“ von 1968. Richard Burton und Clint Eastwood als alliierte Spione, die einen amerik. General aus den Händen der Deutschen befreien sollen. Unglaublich spannend (verschneite Alpen, das Schloß in den Bergen), actionreich (Seilbahn), raffinierter Plot, großartige Musik. Wäre ich Angelsachse, wäre dies einer meiner Lieblingsfilme. Doch der Film hat einen Makel: Selten werden deutsche Soldaten so dusselig dargestellt wie hier. „Wehe den Besiegten“, kann man da nur noch ausrufen.

  11. Ich entsinne mich, daß ich als Kind bei Western zumeist mit den Indianern sympatisierte, da ich dachte, daß ich mich auch wehren würde, wenn man mir mein Land wegnehmen und Verträge ständig brechen würde. Selbst in den hochwertigeren Western schien zumeist durch, daß die Guten selbstgerecht und rücksichtslos waren. Meine atypische Sympathie liegt aber vielleicht auch daran, daß in meiner Verwandschaft die indianermäßige Behandlung von uns Deutschen durch die „Befreier“ noch erinnerlich war.

    Mir ist ein US-Film aus den 60ern erinnerlich, der sich aus der Deutschenverhetzung heraushebt: „Der Flug des Phönix“ mit Hardy Krüger als Haupthelden. Der Film ist ein einziger Lobgesang auf die deutsche Ingenieurskust. (Auch der hl. Holo wird dort mit keinem Wort erwähnt.) Weiß jemand die Hintergründe für dieses SEHR ungewöhnliche Werk?

    Man vergleiche dagegen, wie die Nazis in ihren Historienfilmen (z.B. Tannenberg) den Gegner darstellten. Selbst im ach so bösen „Jud Süß“-Film (den ich übrigens für pädagogisch äußerst wertvoll halte, weil er allegorisch die Vorgehensweise der „Heuschrecken“ beim Aushebeln der Volksherrschaft darstellt) wird der Schurke von einem ansehlichen und was mich angeht durchaus sympatischen Protagonisten dargestellt. (Die naiven deutschen Gutmenschen im Film dagegen gehen mir eher auf den Keks.) Wie hätte wohl Spielberg diesen Propagandauftrag umgesetzt?

    Diese Umwertung von Werten, mittlerweile in die Köpfe unserer Nächsten implantiert, zeigt sich wunderbar, wenn widerspruchsfrei der islamische Selbstmordattentäter als „feige“ diffamiert und der Pilot, der ohne jedes Risiko per Knopfdruck 1000 Menschen ausradiert als Held erklärt wird.

    Die Diabolisierung des Gegners bzw. des Feindes rührt m.E. aus zwei religiösen Spären in den USA, die sich hervorragend ergänzen und die die eigene Auserwähltheit als Kern ihres Glaubens besitzen. Alles was Auserwählte tun ist per se gerechtfertigt, alles was die Nichtauserwählten tun unterliegt der Bewertung der Auserwählten. Eine dieser Sphären nennt sich zum Hohn auch noch „christlich“.

    Bei solchen geistigen Grundlagen ist der Mut dann entsprechend. Da braucht es Filme, wie „Inglorious Bastards“ um dem Pöbel einzupauken, was gut und was böse ist …

  12. Das Buch ist keine geschlossene Argumentation, die von A nach B führt, sondern kreist um bestimmte Grundgedanken, ähnlich wie manche Werke von Nietzsche; an der hier zitierten Stelle geht es um Kulturkritik

  13. Es gibt ja auch via Karl May eine lang zurück reichende Tradition des deutschen Westerns, die sich gesamtdeutsch bis zu Pierre Brice und Gojko Mitic erstreckt, in der die Indianer stets positiv und sympathisierend dargestellt wurden. Es gab auch schon vor den Sechziger Jahren vereinzelt deutsche Westernfilme, wie Luis Trenkers „Der Kaiser von Kalifornien“ (1936), da sind die Indianer gut und die Kapitalisten böse.

    „Weiß jemand die Hintergründe für dieses SEHR ungewöhnliche Werk?“

    Das ist eine Tradition, die es im US-Kino neben den Nazischweinhunnenkrauts immer wieder gegeben hat. Mit dem Eintritt Westdeutschlands in die NATO wurden in Hollywood auch immer wieder Filme produziert mit aufrechten Deutschen, etwa „The Sea Chase“ (mit ausgerechnet John Wayne in der Hauptrolle als deutsche Käptn), oder die britische Produktion „Einer kam durch“, ebenfalls mit Hardy Krüger. Mit der Rolle wurde er auch als „guter Deutscher“ populär, und „Flug des Phönix“ war eine nicht untypische Rolle für ihn. Aber auch er mußte oft genug den „Nazi“ spielen.

    „Man vergleiche dagegen, wie die Nazis in ihren Historienfilmen (z.B. Tannenberg) den Gegner darstellten.“

    Das kommt darauf an: in „Ohm Krüger“ sind die Engländer sehr böse und diabolisch, wogegen die Franzosen und Napoleon in „Kolberg“ überhaupt nicht dämonisiert werden. „Tannenberg“ entstand noch in der Weimarer Republik.

  14. @manfred: Danke für den Textauszug, das Buch werde ich lesen.

    Allerdings fehlt hier einigen die umfassende Kenntnis des Genres, allein DIE JUNGEN LÖWEN (Die jungen Löwen, USA 1957, Regie: Edward Dmytrik) ist ein Gegenbeweis zur Behauptung, der deutsche Gegner werde immer als dämlich und/oder dämonisch dargestellt.

    Man sehe sich z.B. die Figur des von Hans-Christian Blech gespielten Soldaten in DER LÄNGSTE TAG (The Longest Day, USA 1962, Regie: Ken Annakin, Andrew Marton, Bernhard Wicki) an. keine Dämonisierung, keine Lächerlichkeit. Daß man ab Mitte der 1950er die Deutschen als Verbündete brauchte, ist selbst bei eher eindimensionalen Standardkriegsfilmen wie DUELL IM ATLANTIK (The Enemy Below, USA 1957, Regie: Dick Powell) zu bemerken.

    Abseits von Hollywood kommen die meisten positiven deutschen Militärfiguren in britischen Filmen vor, exemplarisch nenne ich EISKALT IN ALEXANDRIEN (Ice Cold in Alex, GB 1958, Regie: J. Lee Thompson) und PANZERKREUZER GRAF SPEE (Battle of the River Plate, GB 1955, Regie: Michael Powell).

    Die im Textauszug abgesprochenen „Missionsfilme“ beginnen eigentlich erst so richtig in den 1960ern mit DIE KANONEN VON NAVARONE (Guns of Navarone, GB 1961, Regie: J. Lee Thompson), meist dienten Alistair-McLean-Romane als Vorlage. Im Lauf des Jahrzehnts wurde die Filme immer formelhafter (Heroes of Telemark, Operation Crossbow) und landeten zuletzt in der Popcornwelt von AGENTEN STERBEN EINSAM (Where Eagles Dare, USA 1968, Regie: Brian G. Hutton) oder KELLY’S HEROES (USA/YU 1970, dito Hutton).

  15. Korrektur:

    Der deutsche Titel zu BATTLE OF THE RIVER PLATE lautet PANZERSCHIFF GRAF SPEE, und die Erstaufführung war 1956.

  16. Mir wäre wenigstens ein gewonnener Krieg (am besten der 1.WK) mit riesiger Übermacht und (miesen) politischen Tricks und Verbündeten wesentlich lieber als die bekannten Niederlagen.

    Selbst wenn Lessons Aussagen zur militärischen Übermacht in ihrer Deutlichkeit stimmen, kann ich der amerikan. Filmindustrie nicht ernsthaft vorwerfen, erstrebenswerte positive auch patriotische Eigenschaften zu vermarkten und auf die amerikan. Gesellschaft zu projizieren. Hollywood ist nicht die Geschichtsschreibung.

    Ich verstehe auch den behaupteten Unterschied zwischen dem europäischen und amerikanischen Helden nicht. Von welchem europäischen Heldentypus spricht er, von Siegfried oder dem Brunnen bohrenden Gutmenschen in Afghanistan?

    Ich komme mir zwar ein bißchen größenwahnsinnig vor, trotzdem:
    Ich bin und war kein Fan von Frank Lisson. Was ich bisher von ihm gelesen habe, meist bei ef, war durchzogen von (s)einem Wunsch nach einer Art kargen Ästhetik des Geistes und des Körpers. „In Schönheit sterben/leiden“ ist ein fragwürdiges weil destruktives Lebensmotto und gehört in den Bereich lyrischer Vergangenheitsbewältigung. Auch die Leseprobe von Homo Absolutus auf seiner webside konnte mich nicht überzeugen.

  17. Über den Puritanismus habe ich mich mit dem geschätzten Herrn Meyer schon einmal unterhalten.
    Es sind schließlich nicht wenig „Bibel-Taliban“ über die Jahre dorthin ausgewandert.

  18. Ich habe einen Plot für einen Hollywood-Film, Katastrophenfilm mit Happy-End. Und letzteres geht so: US-Amerikaner, Russen und Chinesen vertragen sich schließlich, beginnen eine wunderbare Freundschaft und löschen nachhaltig und innovativ gemeinsam den gemeinsamen Feind und Bösewicht = die islamische Welt mit Hilfe nicht-regenerierbarer Energieen aus. Regie: Roland Emmerich; Hauptdarsteller: Donald Rummsfeld, Vlad Putin, Ding-Ens Tau. Als Running Gags treten diverse europäische Spitzenpolitiker auf.

  19. Den Film würd ich mir nur zu gerne anschauen. Ich hoffe, es gibt darin auch mindestens eine Szene zu sehen, in der die europäischen Spitzenpolitiker mit spitzen Stöcken gepiekt werden.

  20. Eine sozialpathologische Analyse über Ursache und Wirkung des medialen Komplexes stünde noch aus, verkürzend kann man den vorliegenden Aspekt natürlich auch auf den Penisneid … oder eben Heldenneid verkürzen. Der Mensch bleibt aber Mensch und ernährt sich als religiöses Wesen auch von Mythen und Legenden, die sein Bewußtsein lenken (sollen). Dieser Lenkung dient die Unterhaltungsindustrie, und zwar in noch schwererem und gefährlicherem Maße, als die auf alleinige Meinungsformung ausgelegte Nachrichtenindustrie.

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