Necla Kelek über das Integrations-Politbüro

In meinem Artikel „Migrationsland 2011 – wie Stiftungen Politik machen“, habe ich mich schon einmal über den famosen „Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration“ ausführlich ausgelassen. Necla Kelek hat nun in einem Artikel in der FAZ Näheres über die Methoden der sauberen Herren Sachverständigen zu erzählen:

Der Sachverständigenrat berät die Politik auf Bundes- und Landesebene, beurteilt auch seine eigenen Empfehlungen in einem jährlichen Gutachten, in diesem Jahr heißt es „Migrationsland Deutschland 2011“ und fiel besonders positiv, ja überraschend aus. Als Kontrast zum „deutschen Integrationsgejammer“ beschrieb Klaus Bade im Interview mit der „Welt“ die allgemeine Zustimmung zur Migration. Kaum jemand aber überprüfte diese vermeintlich repräsentative Studie: 5600 Personen wurden dafür am Telefon befragt, davon hatten 80,5 Prozent einen Migrationshintergrund und nur der Rest von 19,5 Prozent der Befragten gehörte zur Mehrheitsbevölkerung.

Engländer nennen das „blacklisting“

Die Mitglieder dieses einflussreichen Netzwerkes bewerten in dieser Funktion und als Hochschullehrer Forschungsvorhaben, koordinieren Forschungsgelder, empfehlen Stipendiaten und so weiter. Kurz gesagt, der Sachverständigenrat ist das Politbüro der deutschen Migrationspolitik, und Klaus J. Bade, der sich selbst als „die eine Stimme“ des Sachverständigenrats bezeichnet, ist sein Generalsekretär.

Ich bezeichne diesen Rat als Politbüro, weil hier offenbar nicht nur nach wissenschaftlichen Kriterien geforscht, sondern nach ideologischen Kriterien Politik betrieben wird. Forschung als Machtpolitik, denn die geforderte Unabhängigkeit gibt es zwar formell, inhaltlich wird aber nicht nur mit einer „Stimme“ gesprochen, sondern ist auch nur eine Meinung zugelassen. Der Sachverständigenrat ist so auch das Kontrollorgan der politischen Korrektheit in Sachen Integration. Probleme, die nicht in das Gedankenschema passen, werden ignoriert oder wie zum Beispiel die Entwicklungen bei der Familienzusammenführung, die nach eigener Aussage immerhin 44 Prozent der Zuwanderung ausmachen, relativiert.

Anträge oder Personen, die nicht das Wohlwollen dieser Institution oder seiner Mitglieder erlangt haben, haben in der institutionalisierten Migrationsforschung in Deutschland keine Chance auf Förderung oder Karriere. Ein Mitglied des Sachverständigenrats war sich nicht einmal zu schade, meinen Verlag in einem Brief aufzufordern, doch bitte keine Bücher mehr von mir zu verlegen. Ich weiß von Professoren, Doktoranden und Studenten, dass in den Instituten bestimmte kritische Fragestellungen, Bücher und Personen tabu sind, dass auf Medien und Politik und Institutionen informeller Druck ausgeübt wird. Wer sich mit diesen Themen oder Kontakten beschäftigt, wird quasi ausgeschlossen. Engländer nennen das „blacklisting“. Kritische Geister an Universitäten und Instituten werden gemobbt, es herrscht ein Common sense darüber, was und wie geforscht wird.

Funktioniert so Freiheit und Unabhängigkeit der Wissenschaft?

Der Einfluss dieses Netzwerkes ist enorm und wer in diesem Bereich Karriere machen will, ist gut beraten, sich es mit diesem Netzwerk nicht zu verderben. Kein Universitätsmitarbeiter oder Forscher wird sich gegen die Allmacht dieser Institution wenden oder etwas darüber sagen, denn Stipendien, Forschungsmittel, Stellenvergabe, Durchführung und neutrale Expertise sind ein geschlossener Kreislauf der immergleichen Personen und Institutionen. Weder die Stiftungen noch die Politik haben für diese Interessenkonflikte ein Bewusstsein und darum auch kein Interesse, das zu ändern. Die Stiftungen stehen diesem Wirken relativ hilflos gegenüber, denn ihre neutralen Berater sind gleichzeitig Entscheider, Durchführer und Gutachter der Projekte. Funktioniert so Freiheit und Unabhängigkeit der Wissenschaft?

Das Fatale an dieser Konstruktion, die ja nicht nur den Strom der Stiftungsgelder lenkt, sondern über ihren Einfluss auf die Politik wiederum auch die Mittel für Integrationsmaßnahmen beeinflusst, ist, dass dabei die soziale Realität, die tatsächlichen Fragen der Migration zu oft aus dem Blickfeld geraten sind. Alle großen Debatten der letzten Jahre in Sachen Integration, wie die über arrangierte Ehen und Zwangsheirat, über die Gewaltbereitschaft junger Migranten, über die Bedeutung der Religion für die Integration, über den Zusammenhang von Armut, Bildung, Migration sind eben nicht in den hochsubventionierten Braintrusts der Migrationsforschung angestoßen und analysiert worden, sondern von Außenseitern gegen den Widerstand dieser Leute in die Öffentlichkeit gebracht worden. Kirsten Heisig, Heinz Buschkowsky, Seyran Ates, Serap Cileli, Thilo Sarrrazin, Ayaan Hirsi Ali oder auch ich haben außerhalb dieser Elfenbeintürme die Probleme der Einwanderergesellschaft auf unsere Art analysiert und problematisiert.

Zum Schrecken der Migrationsforschung ist gelegentlich nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Politik diesen Analysen gefolgt. Das Gesetz gegen Zwangsheirat oder die Regelung, dass Importbräute ein Mindestalter haben müssen und Sprachkenntnisse vermittelt bekommen, ist, um nur ein Beispiel zu nennen, nicht Ergebnis guter Beratung durch die Migrationsforschung, sondern des öffentlichen Diskurses. Auch um zu verhindern, dass künftig die Öffentlichkeit von solchen Debatten überrascht wird und diese Forscher ihre Deutungsmacht verlieren, wurde 2008 der Sachverständigenrat gegründet und üppig alimentiert.

 

147 Gedanken zu „Necla Kelek über das Integrations-Politbüro“

  1. Da scheint ja jemand kräftig bei den Bewertungen der faz Leserkommentare nachzuhelfen. Viele migrations(industrie)kritische Kommentare sind eher negativ bewertet, was zunächst schon mal nicht mit der anteiligen Anzahl dieser Kommentare korreliert.

  2. Einfach mal Frau Kelek zu den Themen Überfremdung, Einwanderung in die Transfersysteme, Kriminalität ectr. fragen. Da lässt die gute Dame ganz
    schnell die Maske fallen.Sie ist ein Multi -Kulti Kapo vom Feinsten.
    Deutschland ist für alle da , natürlich auch für die Türken.

    Finger weg von Kelek.

    Adam

  3. Prinzipiell: Ja. Praktisch: Na ja ….

    DENN: Man muß natürlich die Differenz einstellen zwischen dem durchschnittlichen Bewußtsein eines BRD-Bürgers (oder auch -Insassen) und etwa diesem Blog hier. Die ist für einen ‚Normalen‘ nicht in einem Satz zu überwinden. Insofern wird ihm/ihr der Weg über Leute wie Kelek nicht erspart bleiben bzw. ist sogar zu begrüßen … gegenüber einer Alternative des bewegungslosen Verharrens im fiktiven BRD-Idyll.

  4. @ Adam:

    Klar. Aber das muss mich doch nicht hindern, sie zu zitieren, wenn sie etwas Richtiges und Erhellendes schreibt.

  5. Solche wissenschaftlichen Seilschaften kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Das sind mafiöse Strukturen, die letztlich den Tod jeder Wissenschaft bedeuten.

  6. Die Fakten zum Komplex Zuwanderung Fremder in die BRD liegen hinreichend vor. Sarrazin u.a. haben die Daten öffentlich gemacht. Niemand in der vielköpfigen, mit Steuergeld hochdotierten und aufgeblähten Migrationsindustrie konnte das widerlegen, so wurde versucht, ihn mit der bewährten Moralkeule zu erledigen. Beliebte Ideologien, Hypothesen und gutmenschliches Wunschdenken wurden schlüssig durch nicht wegzulabernde Fakten falsifiziert.
    Wenn unsere Kinder und Enkel in unserem Land, und wenn Deutschland überhaupt eine Zukunft haben sollen, heißt es schlicht und ergreifend, umgehend und konsequent die Schlüsse aus den harten Fakten zu ziehen. Migrationsforschung, Sachverständigenräte etc. sind lange schon obsolet, denn sie behandeln Luxusprobleme aus einer vergangenen, besseren Zeit. Man verstößt auf Dauer nicht ungestraft gegen anthropologische Konstanten.

    „Jede Gesellschaft zieht ihre Grenze, indem sie die einen einbezieht und die anderen ausschließt. Im Namen des Individuums, das sich unvergleichlich setzt oder im Namen der Menschheit als Ganzes, können wir gegen dieses Prinzip protestieren – aufheben können wir es nicht.“
    Karl Otto Hondrich

  7. Da bin ich mir nicht mehr sicher, Manfred. Viele Berufsnichtdeutsche verbergen ihren Hass unter vielen Schichten von Rhetorik und/ oder Empörung. Analysiert man ihre Aussagen, was immer eine Heidenarbeit ist, bleibt oft ein Film ekligen Schleims zurück. Nehmen wir als Beispiel Herrn Broder, den ich lange Zeit für einen aufrechten Mitstreiter hielt (ja, ihr dürft euch lustig machen, liebe Mitkommentatoren). Wenn man weiß, was er sonst noch so von sich gibt, dann kriegen die Aussagen in seinen Büchern einen sehr sauren Beigeschmack.

    Ich will Dir natürlich nicht vorschreiben, wen Du zitierst, sondern mich nur Adams Hinweis anschließen und betonen, dass manch einer, den man für einen Freund hält, sich als Feind entpuppen kann – und das aller Wahrscheinlichkeit genau in dem Moment, in dem man eine gewisse Grenze überschreitet – eine Grenze, dessen Überschreiten für uns lebenswichtig ist, ohne deren Überschreitung wir untergehen werden.

  8. Aber Kairos, das ist mir doch klar, oder glaubst Du, ich weiß nicht, warum die prominenstesten, d.h. in den Medien am ausführlichsten zu Wort kommenden Islamkritiker – Ralph Giordano, Henryk M. Broder, Necla Kelek, Seyran Ates, Hamad Abdel Samad, Bassam Tibi – alle Juden und Moslems sind? (Auf internationaler Ebene Robert Spencer, Ayaan Hirsi Ali, Pamela Geller, Ibn Warraq). Wenn doch mal ein nichtjüdischer und nichtmuslimischer Islamkritiker zu Wort kommt, dann sind es Leute wie Ursula Spuler-Stegemann, die statt des verlogenen einen „ehrlichen Dialog“ mit dem Islam führen, d.h. die Moslems besser erziehen will. Diese Art von Islamkritik zielt darauf, den Islam globalismuskompatibel zu machen, um Massenmigration gerade nicht zu verhindern, sondern zu erleichtern. Die Moslems sollen aufhören, Schwule zu verprügeln, damit die Migration auf weniger Hindernisse stößt.

    Versteh mich nicht falsch: Ich behaupte nicht, dass diese Leute irgendjemandes „Agenten“ seien. Es ist nur so: Solange die Deutungshoheit über die Islamkritik in den Händen von Juden und Moslems liegt, ist sichergestellt, dass sie sich nicht mit dem Selbsterhaltungsinteresse der europäischen Völker solidarisieren, d.h. dass von der Islamkritik kein Weg nach rechts führt.

    Solche Leute haben eine Gatekeeperfunktion: Sie kontrollieren den Zugang zum „öffentlichen Diskurs“. Da trommelt ein Broder dann eben für einen Samad und nicht etwa für einen Kleine-Hartlage. Da lässt die FAZ eine Necla Kelek ausführlich zu Wort kommen, versperrt aber (wie alle anderen deutschen Massenmedien) einem hochkarätigen Experten wie Prof.Dr. Tilman Nagel ihre Spalten. Besagter Professor zeigte sich auch begeistert von meinem „Dschihadsystem“ und hat dem „Focus“ eine Rezension angeboten. Keine Reaktion. Ein Focus-Redakteur hat unabhängig davon ebenfalls eine Rezension geschrieben. Abgelehnt. Und das hat erkennbar nichts mit der Qualität des Buches zu tun (so selbstbewusst bin ich mittlerweile aufgrund der Reaktionen sämtlicher Leser, einschließlich der Experten, dass ich weiß, dass es erstklassig ist), es hat auch nichts mit dessen politischer Ausrichtung zu tun (Ich habe es ganz bewusst so geschrieben, dass auch Linke und Liberale etwas damit anfangen können), sondern mit der Person des Autors. Man muss nur einen Blick in meinen Blog werfen (und sowohl Broder als auch Michael Klonovsky vom Focus kennen diesen Blog sehr gut), um zu wissen, dass man mich nicht im islamkritischen Laufställchen wird festhalten können.

    Trotzdem ändert das nichts daran, dass auch die liberale Islamkritik wichtige Aufklärungsarbeit geleistet hat. Es ist schon so, wie „Leser“ schreibt: Viele Menschen, die anfangen, den Verblendungszusammenhang zu durchschauen, brauchen noch eine ganze Weile ihre politisch korrekten Krücken. Mir selber ging es doch auch nicht anders: Als ich 2006 mit der Linken brach und beschloss, deren Ideologie zu „dekonstruieren“, hatte ich auch keine Ahnung, wie langwierig das sein und dass am Ende buchstäblich kein Stein auf dem anderen bleiben würde. Man springt nicht einfach von links nach rechts. Es ist ein unter Umständen sehr langer Weg, den man gehen muss, und Leute wie eben Broder oder Kelek tragen dazu bei, dass man ihn gehen kann. Ein Gedanke, einmal freigelassen, entzieht sich der Kontrolle dessen, der ihn geäußert hat. Was aus einem Gedanken wird, entscheidet sich im Kopf des Empfängers, nicht des Senders. Und deshalb zitiere ich nach wie vor die genannten Autoren dort, wo sie Recht haben, zustimmend. Man sollte den Hintergrund offenlegen, man sollte auch aufzeigen, dass die liberale Islamkritik sich nicht etwa gegen den Globalismus richtet, sondern im globalistischen Paradigma die Funktion einer Auffangposition hat, die spätestens dann benötigt wird, wenn die islamophilen Ammenmärchen nicht mehr verfangen, aber deswegen so zu tun, als wäre diese Kritik falsch oder sinnlos und könne nichts Wesentliches beisteuern, wäre Unsinn.

  9. Vielen Dank für diese erhellenden Worte über das Milieu der Islamkritiker und deren Zugang zum veröffentlichten Diskurs.

    Es ist allerdings mehr als nachvollziehbar, daß der Wissenschaftsbetrieb Forschung und Lehre in das herrschende Ideologiegebilde zu integrieren versucht. Der Wissenschaftsbetrieb ist auf Grund seiner Alimentierung von den herrschenden Ideologen abhängig, und die Ideologie benötigt zu ihrer Legitimation die Wissenschaft.

  10. Wieder eine Analyse, für die ich Manfred meinen Respekt und meine Dankbarkeit (mit einer Spende) ausdrücke.

    Erst vor ein paar Tagen hat bei der Anhörung vor dem Bundesverfassungsgericht in Sachen Klage gegen den Eurorettungsschirm ein Prof. Meyer aus Bielefeld das BVG und das Wahlvolk darüber belehrt, dass ein Grundrecht auf Demokratie in der BRD nicht existiert! Er bekräftigt damit eine frühere Aussage Merkels, dass es hierzulande keine dauerhafte Garantie auf Sozialstaat und Demokratie geben könne.

    Die Realität solcher ebenso ungeheuerlichen, wie zynischen Verlautbarungen belegt Manfred mit dieser Arbeit und mit seinem früheren Artikel „Migrationsland 2011…“ in bestürzender Eindringlichkeit ein weiteres mal. Man versteht beim Lesen plötzlich, mit welchen Mitteln und Methoden den Deutschen im eigenen Land auch durch die Netzwerke dieser Stiftungen, (als Pendant zu den Heerscharen der Lobbyindustrie), sukzessive ein System aufgezwungen wird, das mit dem ohnehin schon zigfach „angepassten“ Grundgesetz immer weniger zu tun hat und jeder Demokratie Hohn spricht.

    Die Transformation der alten Nationen und ihrer demokratisch verfassten Staaten in einen totalen großflächigen Markt, in dem buchstäblich alles zur Ware wird und einen Preis hat, soll die umfassende Ökonomisierung der Politik und aller Institutionen der Gesellschaft vollenden. Dazu werden in einer Salamitaktik schrittweise die bisherigen Grundsätze bürgerlicher Freiheit und Verantwortung, die nationale Rechtsstaatlichkeit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker durch ein übernationales zentralistisches Regime abgelöst, eine vulgärmaterialistische Ochlokratie neofeudalistischer Prägung.

    Genau daran soll der Mensch mit der Migrationsdurchmischung gewöhnt werden. Seine Vereinzelung beginnt mit der Ausgrenzung aus seiner bisherigen Gemeinschaft, in der er jetzt Hass und Ablehnung von Fremden erfährt. Gleichzeitig wird seine Rolle, als freie Bürger ein Teil des Souveräns zu sein, durch die heterogenisierte Multikulti-Masse mit ihrer Unzahl von Lebensentwürfen und Glaubensrichtungen, ohne gemeinsame Geschichte und unfähig zur Solidarität, gezielt neutralisiert. Die Folge ist der Verlust der Rechtssicherheit für den Einzelnen, die Sinngebung seines Daseins beschränkt sich auf Konsum und Reproduktion, alles andere regelt der Staat mit Gesetzen, auf die er keinen Einfluss mehr hat.

    Die Tragweite dieser Entwicklung wird nur noch von der Teilnahmslosigkeit einer (noch) breiten Masse übertroffen, die nicht begriffen hat, welche Zukunft ihr in dieser NWO bevorsteht: Wachsende Armut und Sinnverlust des eigenen Daseins statt der von den Apologeten verkündeten Utopie vom Wohlstand für Alle. Dazu eine unangreifbare Unterdrückungsmaschinerie, die sich ihre Gesetze selber schreibt und die Existenz einer superreichen Oberschicht der Eliten zu sichern hat, für deren Wohlergehen die künftigen Heloten zu arbeiten und zu konsumieren haben.

    Gottseidank gibt es Anzeichen, dass immer mehr Menschen auch im Ausland aus ihrer inneren Emigration zurückfinden und sich ebenfalls in Netzwerken organisieren. Sie wollen die Welt, die sie den kommenden Generationen hinterlassen, mitgestalten. Sie knüpfen an Werte und humanistische Traditionen an und lehnen – von praktischer Vernunft und bitteren Erfahrungen der Vergangenheit geprägt – aus gutem Grund totalitäre Systeme per se ab.

    Als gesellschaftliches Wesen hat der Mensch das Grundbedürfnis, einer Gemeinschaft anzugehören, mit der er Rechte und Pflichten, Sinngebung und Verantwortung teilt. Dies ist ein Wert an sich, den es gegen die Absichten neoliberaler Globalisierer zu verteidigen gilt. Dazu braucht es demokratische Mitbestimmung von unten nach oben, von der Kommunalen- über die Länder- bis zur Bundesebene. Der Staat muss dem Parteienkartell entrissen und – längst überfällig – ein neues Wahlgesetz geschaffen werden, in dem z.B. auch Parteilose ein Anrecht haben, ohne Nominierung durch eine Parteiliste ins Parlament gewählt zu werden.

    Es ist unser Recht und unsere Pflicht, gegen die von der heutigen Politikerkaste offen propagierte Abschaffung von Demokratie und Sozialstaat vorzugehen. Politik gegen den Willen der Menschen, (EU und Eurozone, Verlust der Währungshoheit, Auflösung des eigenen Staates, Zwangsverpflichtung zur Transferunion, aufgezwungene exzessive Zuwanderung, Sozialabbau), darf nicht länger hingenommen werden. Der Widerstand beginnt im Kopf mit den besseren Argumenten im Gespräch mit Nachbarn und Freunden, mit lebenslangem Weiterlernen und kritischem Hinterfragen. Anderenfalls sind wir mitschuldig, wenn sich der Volkszorn nur noch in Gewaltausbrüchen äußert und damit einer neuen Unterdrückungs-Diktatur, wie im Lissabon-Vertrag vorbereitet, den Weg bereitet.

  11. @ nwr 14.7. 2011/ 9.46 h:

    „Der Wissenschaftsbetrieb ist auf Grund seiner Alimentierung von den herrschenden Ideologen abhängig, und die Ideologie benötigt zu ihrer Legitimation die Wissenschaft.“

    Sie haben Ursache und Wirkung korrekt benannt. Wer glaubt da noch an die Ergebnisse sozial-„wissenschaftlicher“ Untersuchungen?
    Transfer-BRD: Bundesausgaben 2010: 326 Milliarden €, 38 Milliarden Zins, 177 Milliarden für „Soziales“.
    Gesamtausgaben für „Soziales“ von Bund, Ländern und Gemeinden: 780 Milliarden €.
    Dummheit ist, immer dasselbe zu tun und unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten.

  12. „Diese Art von Islamkritik zielt darauf, den Islam globalismuskompatibel zu machen, um Massenmigration gerade nicht zu verhindern, sondern zu erleichtern.“

    Das verdient wiederholt zu werden!

  13. Individuelle Ausgrenzungserfahrungen von Deutschen:

    Yasemin Shooman, Doktorandin (!) am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, will „Deutschenfeindlichkeit“ keinesfalls mit „Rassismus“ gleichgesetzt wissen, denn „dabei werden die Machtverhältinisse zwischen Mehrheitsbevölkerung und Minorisierten ausgeblendet. Denn diese sind keineswegs symmetrisch sondern hierarchisch strukturiert.“
    Frau Y. S. hat -mit Steuergeld gefördert- erforscht, daß der sog. hegemoniale Bevölkerungsanteil in Deutschland, die „weißen Deutschen“, zwar „individuelle Ausgrenzungserfahrungen“ macht, jedoch keinem „strukturellen Rassismus“ ausgesetzt sei.

    http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/debatte/kommentare/deutschenfeindlichkeit-4956/

  14. Auf diese Art werden in den Ideologiefabriken die Rechtfertigungsgrundlagen für die Anwendung psychischer und physischer Gewalt erarbeitet. Das beginnt mit der Deutungshoheit über die Begriffe und den Verdikten über die Vergleichbarkeit von Handlungen.

  15. Zitat: „Genau daran soll der Mensch mit der Migrationsdurchmischung gewöhnt werden. Seine Vereinzelung beginnt mit der Ausgrenzung aus seiner bisherigen Gemeinschaft.“

    Die Entbindung aus traditionellen Gemeinschaften (Familie, Volk, Rasse, Sippe, Religion, Klasse, Geschlecht, Alter) mag für das Individuum zunächst als Befreiung empfunden werden. Es ist ein Leichtes, ihm das durch fortlaufende Propaganda schmackhaft zu machen, zumal, wenn diese Gemeinschaften ihren Sinnzweck (offenbar) verloren haben.

    Als Machthaber muß man sich überlegen, welche dieser Gemeinschaften man sich zum eigenen Machterhalt nutzbar machen kann, und welche als Differenzen beseitigt werden sollten. Derzeit gilt das Paradigma: Bei der Erschaffung eines global beliebigen, produktiven, geistig und körperlich uniformen Einheitsmenschen stören alle traditionellen Bindungen.

    Dieser Aspekt regt an zur Kritik an der medial inszenierten Islamkritik: Die neuen Herrscher können keine Menschen beherrschen, die anderen Strukturen als den ihren dienen, zumal, wenn diese nicht korrumpierbar sind.

  16. Das hier ist ein interessantes Beispiel dafür, was passiert, wenn an der Basis ebensoviel guter Wille vorhanden ist wie im Politbüro:
    http://takimag.com/article/wont_get_schooled_again
    Im Gegensatz zu den Amis sind die Lehrer in Deutschland wahrscheinlich immer noch viel zu rechts und diskriminierend. Wenn man erst einmal mithilfe von Quoten das Lehrpersonal diversifiziert hat, werden sich bestimmt wie in den US of A die „Erfolge“ bei der Integration im Bildungswesen einstellen.

  17. Er bekräftigt damit eine frühere Aussage Merkels, dass es hierzulande keine dauerhafte Garantie auf Sozialstaat und Demokratie geben könne.

    Hat sie das wirklich so gesagt? Das wäre ja ein Hammer, ein direktes Bekenntnis zum Putschismus, denn in der Tat unterliegen sowohl die Demokratie als auch der Sozialstaat der sogenannten Ewigkeitsgarantie gem. Art 79 Abs. 3 GG.

  18. Hier ist der gesamte Text der Rede:
    http://www.cdu.de/doc/pdf/05_06_16_Rede_Merkel_60_Jahre_CDU.pdf

    „Politik ohne Angst. Politik mit Mut – das ist heute erneut gefragt. Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen sich auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten. Und wenn sie sich behaupten sollen, dann müssen wir bereit sein, die Weichen richtig zu stellen. Auch da sind wieder Widerstände zu überwinden. Es sind wieder Prioritäten zu setzen. Ist dem Wichtigen der Vorrang vor dem weniger Wichtigen zu geben.“

  19. Im Zusammenhang kann man das mit einigem Wohlwollen schon so verstehen, dass Merkel nicht selbst die Demokratie abzuschaffen gedenkt, sondern die Voraussetzungen schaffen will, damit es auch in Zukunft noch eine Grundlage für Demokratie und Sozialstaat gibt. Wie gesagt, mit einigem Wohlwollen. Das erinnert einen jetzt wieder an die Geschichte mit dem Akzeptieren der Migrantengewalt. Man hätte anstelle von akzeptieren genausogut von zur Kenntnis nehmen reden können ohne dass es gestelzt geklungen hätte. Wer jetzt paranoid ist, könnte fast auf die Idee kommen, dass Frau Dr einem zuweilen bewusst rhetorisch vor’s Knie tritt um zu schauen, ob da noch irgendwelche Reflexe vorhanden sind.

  20. Manfred, auch ich stimme zu. Es hat nichts mit einem taktischen Verhältnis zur Wahrheit zu tun, wenn man sich ein taktisches Verhältnis zu bestimmten öffentlichen Personen erhält. Wenn ein NPDler im Winter verlautbart, es sei kalt, dann kann das ebenso stimmen, wie wenn Kelec Integrationsirrsinn punktuell anprangert, auch wenn völlig klar ist, dass beide substanziell unfähig sind, echt konservative Positionen zu durchdenken.

    Mir selbst erging es in den letzten drei Jahren etwa so wie bspw. Kairos in den vergangenen anderthalb: Mit der Schärfung des Blicks stellte sich zugleich eine zunehmende Unduldsamkeit gegenüber dem ganzen Schwachsinn ein, mit dem man sich regelmäßig konfrontiert sieht. Diese innere Radikalisierung des Denkens ist unbedingt notwendig, führt aber bisweilen zu dem Irrtum, dass die „schweigende Mehrheit“ dies auch sehen würde, wenn man sie nur aufklärte. Mir ist das Problem, dass es gar keinen unmittelbaren Kommunikationszusammenhang unseres Milieus mit Ottonormalhanswurst gibt, in den vergangenen Tagen wieder klar geworden.
    Wir beziehen unseren Blick auf die politische Gegenwart zwangsläufig aus dem Internet und analysieren wiederkehrende Muster im politischen Geschehen, stellen fest, welche Organisationen durch welche Spindoktoren Diskursmuster prägen, usw., und leiten daraus meist induktiv bestimmte Regeln ab (Globalismus, Integrationsindustrie, etc).

    Soweit so richtig. Nur sind den vielen die für uns Erleuchtung heischenden Einzelereignisse teilweise völlig unbekannt, oder scheinen ihnen nebensächlich, oder erscheinen ihnen, falls nacherzählt, daherkonstruiert. Nehmen wir ein Islambeispiel: Wir wissen, dass es möglich ist die Hartz-IV-Überweisungen an Muslime – aus ihrer eigenen Sicht – als pflichtgemäßen Tribut an die Umma zu sehen, deren Ausbleiben als Aufkündigung des Waffenstillstandes interpretiert werden kann. Wenn irgendein Islamvertreter nun sagt, er wird dann oder dann nicht mehr die Friedlichkeit seiner Kollegen garantieren können, als Reaktion auf einen deutschen Politiker, der die Beseitigung von Sozialmissbräuchen angemahnt hat, interpretieren wir das
    automatisch (und wohl korrekt) in das islamische Rechtsverständnis hinein und erkennen darin einen Schritt zur Zementierung von Landnahme und politischem Einfluss.

    Diesem Gedankengang kann aber gar keiner, der nicht Grundzüge islamischer Rechtlichkeit verstanden hat, folgen. Also cirka 99% aller Deutschen. Man mache sich bitte darüber keine Illusionen.
    Um gedankliche Distanzen dieser Art zu überbrücken, braucht man die Broders und Kelecs und ihren medialen Einfluss.

    Ich war in der vergangenen Woche kaum online. Da habe ich das mit dem „Skandal“ um die Frauen-in-der-Bundeswehr-Geschichte ÜBERHAUPT NICHT mitbekommen. Und ich in im grundsätzlichen schon sensibilisiert. Das ist leider die Realität.
    Dennoch ist das ganze Treiben hier nicht umsonst, weil die Zweifler irgendwann das alles hier sichten, sofern die Seiten nicht verschwinden (wie bei Geheimdienst-Kewil, meine persönliche Vermutung), und Parralelen im Prozess der Ablösung aus der Verblendung bei anderen entdecken. So werden sie sehen, dass nicht sie verrückt sind.

  21. Natürlich gibt es „Schnittmengen“ von Feststellungen und Deutungen, die vernünftigerweise Rechts-Konservative mit Leuten wie Kelek, Broder etc. gemeinsam haben (können). Man hüte sich jedoch vor der verhängnisvollen Vorstellung, in diesen Para-Dissidenten Vertreter der originär eigenen, deutschen Interessen zu sehen.
    „Der Liberalismus hat in einem für ihn typischen Dilemma von Geist und Ökonomik den Feind von der Geschäftsseite her in einen Konkurrenten, von der Geistseite her in einen Diskussionsgegner aufzulösen versucht…Der poitische Gegensatz ist der intensivste und äußerste Gegensatz und jede konkrete Gegensätzlichkeit ist umso politischer, je mehr sie sich dem äußersten Punkte, der Freund- Feindgruppierung, nähert.“ (Carl Schmitt, „Der Begriff des Politischen“).

  22. Inzwischen habe ich ein Statement von Prof. Schachtschneider gelesen, der in einem Email-Dialog mit Andreas Popp (www.wisensmanufaktur.de) auf die Konsequenzen aus Art. 38 GG für unser Demokratieverständnis hinweist

    Zitat (Schachtschneider):
    „…Der Anspruch auf Demokratie folgt richtigerweise aus Art. 2 Abs. 1 GG, dem Grundrecht der politischen Freiheit, in Verbindung mit Art. 20 GG, der die Fundamentalprinzipien der deutschen Verfassung regelt, auch das demokratische Prinzip. Das Bundesverfassungsgericht leitet begrenzte demokratische Rechte des Bürgers aus Art. 38 GG, wonach die Abgeordneten Vertreter des ganzen Volkes sind, her. Das ermöglicht dem Gericht, den Schutz der Demokratie so eng zu ziehen, wie es passt. Darauf wird es in der Entscheidung in Sachen Rettungsschirm und Griechenlandhilfe entscheidend ankommen. Das materielle Recht wird nur in den engen Grenzen des zugestandenen Grundrechtsschutzes geprüft. Traurig, aber wahr.“

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde uns damit bereits mit dem Grundgesetz nicht nur jede direkte Demokratie verwehrt, sondern unsere Mitbestimmung ist durch die Verfassungsrichter als Delegierte des Parteienkartells auch noch beliebig ausgrenzbar. Auf Deutsch: Wenn der Souverän (das Volk) dem Staat als den Vollstrecker seines Willens dazu bringen will, eine offensichtlich gefahrbringende Fehlentscheidung zu korrigieren, wird dies u.U. durch das BVG schlicht mangels aureichender Rechtsgrundlage abgeschmettert.

    Man kann es auch wie folgt formulieren:
    „Es kommt nicht so sehr darauf an, daß die Demokratie nach ihrer ursprünglichen Idee funktioniert, sondern daß sie von der Bevölkerung als funktionierend empfunden wird.“
    Rudolf Augstein – Gründer des “Nachrichtenmagazins” Der Spiegel

    Und wenn nun auch der letzte Depp begreift, was für ein Schmierentheater ihm da vorgespielt wird, was dann?

    Meine Vorschlag:
    Das Widerstandsrecht aus dem GG endlich einmal mit Leben zu erfüllen: Z.B. alle Ersparnisse abheben (-> Bankencrash), und oder Wahlbeteiligung 0% (Unser Wahlgesetz ist ohnehin ungültig!), oder massenhafter Steuerboykott (so viel können sie gar nicht vor Gericht zerren), oder massenhafte Konsumverweigerung nur für 14 Tage (z.B. an den Tankstellen).

    Vielleicht fällt Euch ja noch mehr ein. Problem dabei sind die Staatsdiener, (Lehrer, Beamte, Polizei, Justizangehörige)die – zur Loyalität verpflichtet – ebenso sicher zur Wahl gehen, wie die Heerscharen von Beschäftigten in den einschlägigen Stiftungen, Instituten und Initiativen (einschließlich der PC-Journalistenzunft), die ebenso gut vom Staat leben wie unsere lieben Migranten, die von dieser Regierung rundum versorgt und auf unsere Kosten alimentiert werdeen…

  23. E-Post von Prof. Hankel vom 14.7. 2011:

    Schäubles Waterloo- Bundesverfassungsgericht: Die Euro-Rettung

    Die Szene am 5. Juli in Karlsruhe ist ebenso gespenstisch wie politisch explosiv. Da erklärt das höchste deutsche Gericht, es wolle die hunderte von Milliarden kostende Rettung der Euro-Währung rein rechtlich „unter Ausschluß ökonomischer Argumente“ (so der Präsident des Bundesverfassungsgerichts) behandeln. Da rechtfertigt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) seinen Aktionismus in dieser Sache damit, man habe im Mai 2010 vor der „Notsituation“ gestanden, eine Staatspleite Griechenlands mit unabsehbaren Folgen für das Finanzsystem und die Gemeinschaftswährung abwehren zu müssen – eine mögliche Kettenreaktion, gefährlicher als die nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008.

    Wie viele Straftatbestände kommen hier zusammen? Der deutsche Finanzminister bekennt sich offen – wie seine bisherige französische Amtskollegin Christine Lagarde, die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) – zum Bruch der EU-Verträge, die genau dieses, nämlich die Haftung von EU-Staaten für andere (No-Bailout-Klausel) ausschließen. Schäuble betreibt mit Steuergeldern, was privatrechtlich unter Strafe steht: Konkursverschleppung in Griechenland und anderen Defizitländern der Euro-Zone. Und was noch schwerer wiegt: Er geht über „das Königsrecht des Parlaments“ (so einer der Verfassungsrichter) hinweg und verpfändet eine dreistellige Milliardensumme fast in der Größenordnung des Bundeshaushaltes auf Jahre hinaus für Hilfsaktionen, von denen er noch nicht einmal darlegen kann, ob diese Reparaturen am Haus Europa überhaupt notwendig sind und wem sie nützen: Griechenland, dem Finanzsektor, der sein in Griechenland verzocktes Geld dadurch wieder erhält, oder dem Euro. Und das aus dem Munde eines Ministers, der bei Amtsantritt geschworen hat, „Schaden vom deutschen Volk abzuwehren“ (Artikel 56 Grundgesetz). In jedem anderen demokratischen Land sähe sich ein solcher Finanzminister den bohrendsten Fragen von Öffentlichkeit, Medien sowie der parlamentarischen Opposition ausgesetzt. Doch diese interessiert offenbar der Frauen-Fußball mehr als die Perspektiven der Staatsfinanzen. Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht – denn es geht nicht nur um die Zahlungs- und Funktionsfähigkeit des Staates, sondern das Einkommen aller Bürger „nach Steuerabzug“. Dieser Staat dürfte nach Erfüllung der für Europa eingegangenen Verpflichtungen noch weniger „netto“ von „brutto“ übrig lassen als bisher. Wolfgang Schäuble weiß, warum er die Steuersenkungspläne seines FDP-Kollegen Philipp Rösler aus dem Wirtschaftsressort und seiner Kanzlerin für „Träumereien“ hält.

    Kein Parlament, auch nicht das deutsche, darf unter Zeitdruck und dem Zwang einer „behaupteten, aber nicht bewiesenen Notsituation“ seine Kontrollpflichten vernachlässigen, so Dietrich Murswiek, Direktor des Instituts für Öffentliches Recht an der Uni Freiburg und Prozeßvertreter des in Sachen Euro-Rettung klagenden CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler. Diese Kontrollpflichten sind unabdingbar. „Not kennt kein Gebot“, gilt nicht für den Gesetzgeber. Doch hat diese angebliche Notsituation wirklich bestanden und besteht sie noch immer?

    Der Verfasser hat dem Gericht erläutert, warum erst die überstürzt und mit fragwürdiger Begründung beschlossenen „Rettungsschirme“ für Griechenland und den Euro die jetzigen Probleme geschaffen haben. Hätte man Griechenland im Mai 2010 keine Hilfe gewährt, was wäre geschehen? Das Land hätte die Euro-Zone verlassen, es hätte seine neue Währung kräftig abgewertet. Das Ausland hätte Griechenland freiwillig einen Schuldennachlaß („haircut) anbieten müssen, denn die Alternative wäre gewesen, kein Geld aus Athen zu bekommen, weil es seine Auslandstransfers eingestellt hätte. Griechenland befände sich seit einem Jahr auf Erholungskurs, denn es brauchte weder die demokratiefeindlichen noch die ökonomisch unsinnigen Auflagen von EU und IWF erfüllen. Der Euro wäre nach dem Ausscheiden der Konkursstaaten kräftiger denn je! Denn aus wie vielen Staaten eine Währungsunion besteht – aus 17, 16 oder nur 12 – kann nicht politisch beschlossen werden. Das entscheidet einzig und allein die innere Stabilität der die Währungsehe eingehenden Staaten (und ihr Wille, sie auch zu wahren).

    Wie auch immer man es dreht und wendet: Ein Finanzminister, der seinen Haushalt sprengt, Deutschlands Rolle als Finanzier konkursreifer Staaten in Europa unbegrenzt festschreibt, seine Mitbürger um den Gegenwert ihrer hart verdienten und erbrachten Steuerleistungen prellt, indem er es ermöglicht, daß europäische Pleitestaaten die eigene Steuerleistung durch Kredite und Hilfszahlungen aus der EU „ersetzen“ können und diese Generation und die folgenden aufs Schwerste mit untragbaren Steuerhypotheken belastet – ein solcher Finanzminister wäre in jedem anderen Land politisch ein toter Mann. Wollte Angela Merkel wirklich Schaden vom deutschen Volk abwehren, (was auch sie geschworen hat) und ihr Überleben im Amt sichern, sie müßte diesen Minister jetzt entlassen. Denn nach dem Spruch aus Karlsruhe, wie immer er ausfällt, ist es für sie zu spät. Dann haftet auch sie für einen Minister, der mit Starrsinn, Unbelehrbarkeit oder mangelnden Fachkompetenz – man kann sich den Grund aussuchen – sie und ihr Kabinett ins politisch Aus manövriert hat.

    Ihr

    Wilhelm Hankel

  24. Das Problem ist, dass wir so wenige sind. Steuerstreik, Wahlboykott, überhaupt ziviler Ungehorsam entfaltet Wirkung mit der großen Zahl. Je geringer die Anzahl der Widerständler ist, desto geringer ist die Anzahl der verfügbaren Optionen.

  25. Richtig, an einer Zusammenarbeit mit Liberalen(Libertären) und islamkritischen Migranten kommt man nicht vorbei, wenn man ernsthaft politisch etwas bewegen will.

    Ansonsten will ich die konservative Bewusstseinsbildung hier nicht bemäkeln, man braucht eine klare Weltanschauung, um die heutigen Machtverhältnisse durchleuchten zu können.

    Zum Schluß noch: nach dem Stromausfall in Hannover sollte man langsam auch mit praktischen Maßnahmen zur Krisenvorsorge beginnen. Die Einschläge kommen allmählich näher.

  26. Sorry, vielleicht etwas OT, aber ich muss es hier einfach loswerden:
    Man googele einfach mal unter http://www.derwesten.de vom 12.07.2011:
    Doppelte Staatsangehörigkeit wird in NRW zum Normalfall.
    Der Artikel spricht für sich.
    Doppelte Rechte – ja! = Doppelte Pflichten ?
    Art 33 Abs. 1 GG: Jeder Deutsche hat…die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten, d.h., er ist diesem Land auf Gedeih und Verderb verbunden. Doppelpassinhaber sind diesem Land nur auf Gedeih verbunden. Vor dem Verderb rettet sie die zweite Staatsangehöigkeit.

  27. P.S.: Um noch Hülya Cigemy aus genanntem Artikel zu zitieren: „Ich fühle mich benachteiligt, weil ich nicht, wie andere, zwei Pässe haben kann.“:-)

  28. In dem SF-Film Das fünfte Element ist mir zum erstenmal der Begriff Multipass begegnet. Das wird wohl die Zukunft sein. Für die Profiteure. Für Michel, denen es nach wie vor offensichtlich zu gut geht um Fragen stellen zu wollen, heißt es dagegen weiterhin höchstens Monopass, dafür aber Multisteuer.

  29. Druide:

    Mir ist schon klar, dass ich hier in einem anderen Bezugsrahmen reden kann als „draußen.“ Selbst auf den Korrektheiten und auf meinen eigenen Blogs bin ich ja immer wieder angegangen, weil mancher meine Ansichten zu radikal findet.

    Ich rede aber dennoch manchmal mit echten Menschen und weiß, dass ich dabei sehr vorsichtig sein muss. Selbst Dinge, die für jeden von hier „Kleinigkeiten“ sind, können für Leute, die noch völlig in der PC- Starre stecken, Anlass für die wildesten Reaktionen sein.

    Auch mir ist das gerade in den letzten Wochen wieder aufgefallen. Ich habe zum Beispiel mehrere Gespräche über „Stolz“ geführt, in denen alle Gesprächspartner übereinstimmend geaagt haben, Stolz sein könne man nur auf eigene Leistungen, nicht auf Nationalität. Sie benutzten die gleichen Worte, den gleichen Tonfall, ja sie hatten sogar den gleichen Blick drauf.

    Oder wenn ich Sätze sage wie „Wir wissen doch, dass wir von Verbrechern regiert werden“, dann stimmt der „kleine Mann von Nebenan“ heftig zu – aber bei Leuten mit Hochschulbildung gehen sämtliche Alarmglocken an (was ja auch etwas über unsere Hochschulen aussagt).

    Mir ist dadurch auch noch mal sehr deutlich geworden, welch kaum überbrückbarer Graben zwischen uns und den (noch-) Bundesbürgern liegt und dass wir es niemals schaffen werden, sie alle oder auch nur einen relevanten Teil von ihnen zu überzeugen.

    Ich sehe dadurch aber keinen Grund aufzugeben oder auch nur die Strategie zu verändern.

    Mit Texten wie denen die Manfred hier bereitstellt, meinem „Dialog auf der Nebukadnezar“ oder dem neuen Text von Skeptizissimus schaffen wir es, einzelne Leser aufzuwecken.

    Wir schaffen es durch solche Texte auch, Bloggerkollegen zu einem Richtungswechsel zu veranlassen (wer FF 2.0 in letzter Zeit verfolgt hat, weiß, was ich meine), die dann wieder andere Leser ansprechen, usf.

    Das wird nicht reichen, um ein Humankapital anzusammeln, mit dem Generalstreiks oder ähnliches durchgeführt werden können, vor allem, weil die Bundesbürger darauf gedrillt sind, uns als DEN Feind anzusehen.

    Jede Partei oder Organisation, welche grundsätzliche Änderungen fordert – was einer Abschaffung der BRD gleichkäme – wird, ob man sie verbietet oder gewähren lässt, auf taube Ohren und gesenkte Blicke stoßen. Die linken Arschgesichter werden sich den Wolf freuen, wenn eine konservative Partei endlich den Beweis antritt, dass wir alle rassistisch sind.

    So wird es nicht funktionieren.

    Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es früher oder später gewaltig knallt. In dieser Situation, welcher die BRD- Funktionäre ziemlich hilflos gegenüberstehen werden, sind plötzlich genau die Leute, die vorher in Angst vor Schnähung durch die Nachbarn, Überwachung und Verfolgung keben mussten, essentiell, weil sie sich auf die Krise vorbereitet haben und bereit sind ihre Heimat zu verteidigen und somit als Verstärker dienen können.

    Mein Rat ist also aufzuhören eine politische Wende herbeiführen zu wollen. Das werden wir nicht schaffen. Stattdessen sollten wir uns auf das vorbereiten, was ziemlich sicher kommen wird – und auf die Zeit danach.

    Und dort, wo wir auf die Mauern der PC stoßen dürfen wir unsere Kraft nicht verschwenden, indem wir gegen sie anrennen. Als Einzelne können wir nur versuchen den ein oder anderen losen Stein dort herauszunehmen.

    Als Bewegung arbeiten wir an der Untertunnelung dieser Mauern. Und zwar mit großem Erfolg.

  30. ——–Der Sachverständigenrat berät die Politik auf Bundes- und Landesebene, beurteilt auch seine eigenen Empfehlungen in einem jährlichen Gutachten, in diesem Jahr heißt es „Migrationsland Deutschland 2011“ und fiel besonders positiv, ja überraschend aus. Als Kontrast zum „deutschen Integrationsgejammer“ beschrieb Klaus Bade im Interview mit der „Welt“ die allgemeine Zustimmung zur Migration.———-

    Was Necla Kelek
    mit ‚Integrations-Politbüro‘
    auf die Schippe nimmt und Sarrazin mit
    der an unselige Zeiten gemahnenden, ätzenden Begriffsbildung
    ‚Integrationskraftzersetzung‘ konterkariert,
    ließe sich noch ein wenig einfacher
    und drastischer auf folgende
    Formel bringen, nämlich:

    Unser ‚Endsieg‘ heute,
    (an den alle glauben sollen),
    heißt Integration.

    Wollte diesen Spruch zunächst ja
    in die KALENDER-SPRÜCHE 2011 mit reinnehmen,
    habe dann aber gezögert; doch für
    die KALENDER-SPRÜCHE 2012
    wird er übernommen.
    Thilo sei Dank.

  31. Hörhinweis – paßt überall und nirgends:

    Was hat es mit der „staatlichen Selbstverwaltung“ auf sich?
    Warum nennt sich das frühere „Arbeitsamt“ jetzt „Jobcenter“?
    Warum heißt es bei juristischen Verfahren in der BRD „In Sachen …“?
    Warum sind die brd-Bürger formaljuristisch eher Sachen bzw. Sklaven, denn Freie.

    http://www.double-sound.de/double-sound.de/Archiv.html
    Dort:
    „KLARTEXT No 15 – Peter Frühwald im Interview zur staatlichen Selbstverwaltung …“

  32. Vielleicht ist ohnehin alle menschliche Mühe vergeblich und die Vorstellung, wir könnten den Gang der Weltgeschichte, so wie das Erdklima von Frau A. Merkel, beeinflussen, ein hochfahrendes Wunschbild.
    Wenn Hegel recht hat -und er stellte fest, daß nur eine Philosophie recht haben könne- dann geht es „vernünftig“ zu auf der Welt und der „Weltgeist“ wird der Geschichte des Menschen ihren Weg weisen. Alles Kismet? Oder ist der Weltgeist in die körperliche Hülle von Frau Merkel geschlüpft?

    „Wir können das, worauf es hier ankommt, in die einzige Bestimmung der »Entwicklung« zusammenfassen. Wenn uns diese deutlich wird, so wird alles übrige sich von selbst ergeben und folgen. Die Taten der Geschichte der Philosophie sind keine Abenteuer – sowenig die Weltgeschichte nur romantisch ist –, nicht nur eine Sammlung von zufälligen Begebenheiten, Fahrten irrender Ritter, die sich für sich herumschlagen, absichtslos abmühen und deren Wirksamkeit spurlos verschwunden ist. Ebensowenig hat sich hier einer etwas ausgeklügelt, dort ein anderer nach Willkür, sondern in der Bewegung des denkenden Geistes ist wesentlich Zusammenhang. Es geht vernünftig zu.
    Mit diesem Glauben an den Weltgeist müssen wir an die Geschichte und insbesondere an die Geschichte der Philosophie gehen.“

    G.W.F. Hegel,
    Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie

  33. @ Kreuzweis 17.7. 2011/12.59 h:

    Vielen Dank für Ihren Hörhinweis.
    Fast noch interessanter als KLARTEXT No 15, scheint mir KLARTEXT No 13, das Interview mit dem Historiker Prof. Michael Vogt, wie Geschichtsschreibung zustandekommt. Obwohl recht lang, unbedingt hörenswert!

  34. Fuer’s erste nur zwei Anmerkungen zu sachlich falschen Darstellungen im uebersetzten Text (ich zitiere das englische Original).

    Vinson schreibt: „The latter, the real Talmud, contains the definitive text taught in all Orthodox religious schools and memorized by generations of studious young Jews…“

    Das ist falsch. Der babylonische Talmud ist keineswegs der definitive, bindende Text, auch bei Widerspruechen zwischen den beiden Talmudim kommt dem babylonischen nicht automatisch Vorrang zu. Unter Gelehrten gilt der Jerushalmi als der authentischere und fruehere Text. Richtig ist lediglich, dass der babylonische Talmud vorrangig behandelt wird, wo es um Standardschulwissen geht, das nicht vertieft werden soll.

    Weiter schreibt er: „At now Arab-rein Samariah, a former Palestinian town whose indigenous population was expelled during Israel’s War of Independence, Jews have brazenly erected a Holocaust museum dedicated to anti-Nazi ghetto fighters, a commemoration of old Jewish weakness that sanctifies the effects of new Jewish strength.“

    Samariah ist keine Stadt, sondern eine Gegend http://en.wikipedia.org/wiki/Samaria, und die ist alles andere als araberrein. Wo das angebliche Holocaustmuseum stehen soll, kann ich nicht erschliessen.

    Tatsaechlich habe ich im Holocaustmuseum des Kibbutz Lochamei HaGhettaot (Ghettokaempfer) einen anderen Eindruck gewonnen. Dort wurde der 2. Weltkrieg als Hintergrund der Shoa nicht verwischt: An der Wand stehen gross die Opferzahlen der verschiedenen Voelker, an erster Stelle die Russen, die Juden deutlich weiter unten in der Liste. Eine Fuehrung, die eine junge Frau aus dem Kibbutz gab, betonte an dieser Stelle, dass dieser Krieg sehr viel Tod und Zerstoerung bewirkt habe und die Shoa sei nur ein Teil davon.

  35. Hi Kairos,

    „Wir wissen doch, dass wir von Verbrechern regiert werden“

    vielleicht hättest Du gegenüber den Hochschulabsolventen sagen sollen dass „unsere Regierung nicht zum Wohle des Deutschen Volkes handelt“.
    Dann käme wohl eine andere Reaktion.

  36. was für ein Geist denn? Wohl nicht der des pauschalen Antisemiten?

    Wenn es Übersetzungsfehler und nicht korrekte Darstellungen gibt wäre Manfred wohl der Letzte der sich hier nicht auf eine Diskussion einließe.

  37. Talmud:
    Der babylonische Talmud ist auch mir als Angelpunkt in der Argumentation aufgefallen. Das lädt zum Widerspruch direkt ein.
    Der babylonische Talmud läßt sich auch für einen nichtgläubigen Diaspora-Juden selbst mittelbar über den Einfluß der Religion auf ein kulturelles unbewußtes Erbe als Argument nur schwer Vorbringen.
    Über Wahrheit und Falschheit bei widersprüchlichen Behauptungen könnten jetzt nur Beweisversuche Klarheit verschaffen.

    Ad Museum und Opferzahlen:
    Kamen auch die Opferzahlen der Deutschen vor? Besonders unter der Berücksichtigung der Opfer nach Beendigung der Kampfhandlungen? kamen auch die Opfer der Sowjetunion an ihren eigenen Soldaten vor, die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten sind? Kamen die Opfer der dezutschen Kriegsgefangenen vor, bis zur „Entlassung“ aus den Gulag-Lagern?

    Abschluß:
    Talmudischer Vorrang heute oder gestern, selbstverständlich spielt der babylonische Talmud eine beeinflussende Rolle. Nur wenn dieser Einfluß monokausal wäre, spielte es eine Rolle, wie dominant er wirken würde.

    Selbstverständlich sind Opferzahlen und Opferstatus ein Mittel der Politik, oder der Zwangsarbeiter-Fonds. Siehe auch U-Boote der Dolphin-Klasse.

    Nur: ich will dies nicht moralisch oder normativ beurteilt wissen. Machtpolitische Instinkte sind nunmal überall vorhanden. Es ist damit wie mit Wasser: Machtwille wie Wasser findet immer seinen Weg. Das ist völlig a-ethisch und a-moralisch. Es ist schlicht funktionell.
    Allerdings ist es gleichzeitig eine Art Grund-Axiom zur Analyse menschlichen Verhaltens. Ich würde die Opfer-Politik (aller Gruppen!) als eine Art „asymetrische psychologische Kriegsführung“ bezeichnen.
    Es ist die wirkungsvolle Art, zu behaupten das Recht auf seiner Seite zu haben und gleichzeitig über einen großen Einfluß und starke Machtmittel zu verfügen.

    Nach wie vor bleibt der Gegensatz bestehen, daß bspw. der ZdJ für Israel andere politische Prinzipien gelten läßt, als für westliche Staaten, Deutschland im Speziellen. Dieser Gegensatz wird Israel langfristig schaden.

    Aber den Niedergang der westlichen Nationalstaaten alleine darin zu sehen, halte ich für eine brutale Unterschätzung der inneren Stärke der westlichen Nationen.

    Wesentliche Ursache ist die parallel-religiöse, säkulare Wirkung des Christentums. Es geht uns schlecht, also: Wir müssen uns selbst bestrafen für unsere Sünden, damit Gott uns wieder lieb hat. Da im säkularen Westen Gott aus dieser gedanklichen Reihe ausgeklammert ist, funktioniert der Rest psychologisch verselbständigt umso besser. Sollte der babylonische Talmud tatsächlich die behaupteten Wirkungen (im wesentlichen auch säkular) entfalten, wie behauptet, so müßte ich dem Judentum dafür Anerkennung zollen und nicht „Kritik“.

    Selbstverständlich heißt das nicht, daß die (behaupteten) Wirkungen damit für mich akzeptabel wären. Denn mein Interesse ist nicht ein jüdisches, sondern ein deutsches. Es wäre schön, wenn beide Seiten nicht in einen sinnlosen Konflikt-Strudel gerieten. Voraussetzung ist allerdings, daß so exaltierte Organsiatoren, so wenig sie für alle uden sprechen, ihre zerstörerischen Tendenzen aufgeben und mal ihr eigenes Interesse bedenken. Der ZdJ stellt allerdings einen prominenten Gegner eines nationaldenkenden, auf Spouveränität und Vitalität bedachten Patrioten dar. Dies müßte überhaupt nicht sein. Ich würde eine Tür, wie sie vielleicht ein Wilders oder auch ein Strache versucht zu öffnen, nicht sinnlos zuschlagen. Ich bin aber auch nicht so naiv zu glauben, daß 15% zweckmäßig Denkende in Israel ein Umdenken im ZdJ bewirken werden. Und schon gar nicht in der JCC. Der derzeit erreichte Einfluß ist für zu viele einfach eine zu große Versuchung.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß dieser „Doppelstrategie“, eher eine „Nicht-Strategie“, ob ihrer offensichtlichen Widersprüchlichkeit nach hinten losgeht, kann man weniger an den „Rechten“ sehen, sondern ganz deutlich an den Linken.

  38. Erweiterung:

    Es geht weltweit um das Prinzip des ethnisch, kulturell und religiös halbwegs homogenen Nationalstaates. Israel selbst scheint mir diesseits der Grenze zu stehen, der ZdJ jenseits, solange es nicht um Israel geht.

    Wir „Rechten“ wissen längst, daß es um die Wurst geht. Um jedermanns Wurst sogar, um beim Bild zu bleiben. Und deswegen glaube ich auch, daß der extremste Rechte, einer Allianz mit anderen Rechten, zur Aufrechterhaltung des anti-universalen Prinzips deutlich aufgeschlossener sein wird, als die Linke, die überdeutlich erkennt, daß die seit 1914 wie eine Monstranz vorgetragenen Universalismen gerade von deren ersten Vertretern mißachtet werden.
    Letztendlich ist der jüdische Einfluß in der Welt doch nur überwiegend Softpower. Mit Obama drohte zum ersten mal, ein herber Rückschritt, der so gerade eben abgewendet wurde. Ich behaupte, das ist die Wende gewesen. Umso früher man dieser Realität ins Gesicht sieht, umso besser. Die 100.000jährige Menschheitsgeschichte, insbesondere die letzten 3000 Jahre eurpoäische Geschichte sind nicht seit 70 Jahren beendet. Noch nicht einmal suspendiert.

    Ich habe also nichts gegen einen knallharten jüdischen (und einen nicht identisches israelisches) Interesse und dessen Durchsetzung einzuwenden. Aber das gleiche gilt natürlich für Deutschland und eine nationales deutsches Interesse. Und ich bin Deutscher. Und ich bin analytisch denkend genug, daß ich sehe, daß das Judentum an der Spitze des Einflusses ist, den sie jemals hatten, Israel und Deutschland jedoch bereits längst im Negativtrend der westlichen Nationalstaaten sind.

    Ich würde die Tür für eine Allianz mit rechten Israelis nicht zuschlagen wollen. Aber ich erwarte nicht, daß eine solche „rechte Allianz“ zustande kommt. Ich sehe kein ernstzunehmendes Anzeichen, weder „PI“ noch Strache oder Wilders. Die sind nicht-, bzw. antinational.

    Und ich bin überzeugt, daß man in einer anderen Ecke der Welt längst hundertmal analysiert hat, wie der Hebel aussieht, um die amerikanische Vormacht in Europa zu brechen: In China.
    Dieser Hebel kann Islam, Iran, Türkei heißen. Er kann aber auch „Nationalbewegungen in den europäischen Staaten“ heißen.
    Bzw.: Beides gleichzeitig nach dem divide et impera.

    Das Ende des bestimmenden amerikanischen Einflusses wäre so mit kleinstem Einsatz möglich. Und genauso ging China die letzten Jahre überall vor: kleinster Einsatz provoziert unbezahlbare Reaktionen der Amerikaner. Siehe Thailand, Afghanistan, Kongo, Pakistan, Birma und und und.

    Die Tür haben die Chinesen, längst aufgemacht!; und der Bundesregierung ihre Folterinstrumente gezeigt. Deutschland ist der Schlüssel für Europa, wie es das immer war.

    Ich glaube, es ist bloß eine Frage der Zeit, bis ernstzunehmende „Dissendenten“ in China „eingeladen“ werden. Es ist eine Trumphkarte, die China irgendwann ausspielen wird. Dann dürfte das Kartenhaus, wie in Pakistan, so auch in Europa zusammenstürzen.

    Gegenüber China besteht meinerseits Sympathie und ich sehe ein identisches Interesse, auch wenn wir Rechte in den Augen der chinesischen Strategen nur ein Werkzeug sein mögen. Mit China kann man nicht nur kooperieren, sondern auch von ihnen sehr viel lernen. Vor allem Geduld und Kraft aus der Tiefe.

  39. „Was für ein Geist denn?“

    Ich denke, ein brauner Geist, so im Sinne von:

    Braun, braun, braun ist meine liebste Farbe
    braun, braun, braun ist alles was ich habe
    darum lieb‘ ich alles was so braun ist
    weil mein Schatz ein Neonazi ist.

  40. Georg, nein, so leicht kann und will ich es mir nicht machen.

    Es bestuerzt und ueberrascgt mich, dass deutscher Patriotismus es anscheinend immer noch noetig hat, Juden als Feindbild zu malen.

    Ich verorte mich als Israelin rechts. Diejenigen Juden in der Diaspora und auch in Israel anrichten, die der Meinung sind, dass Moshe vom Sinai statt der Thora die Glaubenssaetze des politischen Liberalismus (im US-Sinn) herabgebracht habe, richten aus meiner Sicht viel Schaden an, gerade auch fuer Israel.

    Ein Musterbeispiel fuer diesen Unfug ist, wie Glenn Beck als „Antisemit“ verunglimpft wird, nur weil er sich linker Ideologie widersetzt. http://israelmatzav.blogspot.com/2011/07/becks-not-anti-semite-hes-anti-liberal.html

  41. Die Kommentare – gerade in diesem Post, besonders zu Henrik Broder und Necla Kelek – zeigen deutlich, warum es keine gute Idee ist, mit den „Deutsch-Nationalen“ oder „Deutschen für Deutschland“ oder „patriotischen Deutschen“ oder wie immer sie sich nennen wollen zu fraternisieren.

    Anscheinend teilst du ihren Hass gegen Moslems und gegen liberale WErte, trotzdem wäre ich mit diesen Leuten vorsichtig.

    Etwas weiter oben steht es doch explizit:

    So „Juden und Moslems“ wie „Broder und Kelec“ sind zwar gute Türöffner, wenn es darum geht „Islam-Kritik“ zu verbreiten, (weil es von Deutsch-Nationaler Seite anscheinend nicht Salonfähig ist), trotzdem haben manfred & co wenig Sympathien für „Juden und Moslems“ jeder Couleur.

    Ich finde es erfrischend, wie offen dies in diesem STrang geäussert wurde. Falls ich irgendwie noch Zweifel an Manfreds Gesinnung hatte, dank diesem STrang sind sie alle beseitigt.

  42. So, Georg, Sie haben jetzt mehr als genug Gelegenheit gehabt, Ihren Müll hier abzusondern und dabei explizit deutlich zu machen, dass Sie erstens Deutschland den Untergang wünschen, zweitens auf Argumente nicht mit Gegenargumenten, sondern mit der Nazikeule antworten, und drittens dumm genug sind, nicht zu sehen, dass die deutschen Sozialsysteme vor allem die Einwanderung und die demographische Expansion von Ausländern in Deutschland fördern. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Leben Sie wohl!

  43. Lesen Sie was Meyer geschrieben hat, Ruth, Sie brauchen sich hier nicht als unerwünscht zu fühlen.

  44. @ Meyer 18.7. 2011/15.08 h:
    „Die Tür haben die Chinesen, längst aufgemacht!; und der Bundesregierung ihre Folterinstrumente gezeigt. Deutschland ist der Schlüssel für Europa, wie es das immer war.
    Ich glaube, es ist bloß eine Frage der Zeit, bis ernstzunehmende “Dissendenten” in China “eingeladen” werden. Es ist eine Trumphkarte, die China irgendwann ausspielen wird. Dann dürfte das Kartenhaus, wie in Pakistan, so auch in Europa zusammenstürzen.“

    Die Option einer „chinesischen Karte“ wäre angesichts der Aporie deutscher(!) Politik seit 1990 zweifellos eine hoffnungsvolle geopolitische Variante. Solange allerdings die Machtverhältnisse in der BRD so eindeutig sind, wie sie gegenwärtig eben sind, bleibt dies eine Spekulation ohne Substanz. Allerdings wurde auch der Zusammenbruch des Roten Imperiums 1990 nur von den wenigsten Auguren vorausgesehen. Die große Chance, die sich damals für Deutschland bot, wurde von den Vasallen selbstverständlich nicht genutzt, im Gegenteil, die Möglichkeiten für die Wiederaufrichtung ein souveränen, freiheitlichen Deutschland haben sich in den vergangenen 20 Jahren gravierend verschlechtert und Rest-Deutschland wird unter den Augen der deutschen Patrioten seither planvoll zugrundegerichtet. Um den Ausgang vorherzusagen, braucht man kein Prophet zu sein. Es sei denn, die äußeren und inneren Bedingungen ändern sich einschneidend, etwa so wie 1990, womit wir wieder bei China wären.

  45. Vielen Dank, Ruth, für Deine korrigierenden Hinweise bezüglich des Talmuds und der israelischen Geschichtspolitik. Ich hatte mir im Vorfeld überlegt, ob ich diese (und generell die antiisraelischen) Passagen streichen bzw. kommentieren sollte, habe es dann aber vorgezogen den Text als zusammenhängendes Ganzes zu dokumentieren und nur in der Einleitung deutlich zu machen, dass ich keineswegs mit jeder einzelnen Aussage einverstanden bin.

    Grundsätzlich widersprechen muss ich allerdings Deiner These, „dass deutscher Patriotismus es anscheinend immer noch noetig hat, Juden als Feindbild zu malen“. Es gibt zwar Patrioten, die das in der Tat nötig haben und zum Beispiel den Islam weichzeichnen, nur um nicht in die Verlegenheit zu geraten, Verständnis für Israel haben zu müssen. Siehe:
    http://korrektheiten.com/2011/01/13/eine-legende-wird-gestrickt/
    Ich selbst gehöre nicht dazu. Für mich gilt vielmehr, wie ich in einmal geschrieben habe:

    „Ich nehme alles und Jeden unter Beschuss, der sich am Kampf gegen mein Volk beteiligt: die Wissenschaftler, die ihre Studien manipulieren, die Propagandaschreiber der freien (höhö) Presse, das schleimige Funktionärsgesindel der Politkaste, das noch seine Großmutter für irgendein beschissenes Pöstchen verkaufen würde, die sogenannten Theologen, die ein bisschen Religionssoße über ihr linkes Programm gießen, damit es hübscher aussieht, die Genderweiber, die Homolobby, die Islamversteher, die Hexenjäger gegen Rechts, die EU-Ideologen, die Denglischschreiber, die Feministinnen, die Atheisten, die Moslems und die ketzerischen Bischöfe.“

    Es wäre reichlich inkonsequent, wenn ich jüdische Organisationen davon ausnehmen würde. (Im Gegenteil, das wäre geradezu diskriminierend.) Und, so leid es mir tut, ich muss einfach fragen, warum die jüdische Gemeinschaft ihnen nicht in den Arm fällt. Es will mir nicht in den Kopf, dass eine ganze Religionsgemeinschaft es dulden sollte, von diesen Leuten repräsentiert zu werden, es sei denn, ich unterstelle, dass sie deren Auffassungen teilt. Die Frage lautet nicht, ob deutsche Patrioten es nötig haben, Juden als Feinde anzusehen, sondern warum die jüdische Gemeinschaft es nötig zu haben glaubt, sich an die Spitze einer Koalition von Minderheiten zu setzen, die uns als Völkern den Garaus machen soll.

    Dass diese vorherrschende Disposition der jüdischen Diaspora in schreiendem Widerspruch zu den Interessen Israels steht, habe ich schon dargelegt, vgl. http://korrektheiten.com/2011/07/06/wer-delegitimiert-israel/ , und ich glaube Dir ohne weiteres, dass rechte Israelis diese Disposition mit Unbehagen sehen, zumal wenn sie dazu führt, dass z.B. 80 Prozent der amerikanischen Juden Obama wählen.

    Das bedeutet nur, dass Zionismus und Antinationalismus nicht unter einen Hut passen, es sei denn um den Preis einer Doppelmoral, die sich viele Juden außerhalb Israels tatsächlich leisten. Wobei ich es für offensichtlich halte, dass ihre prozionistischen Sympathien eine eher sentimentale Anhänglichkeit darstellen, die im Zweifel schwächer ist als das Ressentiment gegen die weißen Völker, keineswegs nur gegen die Deutschen.

    Ich würde sogar noch weiter gehen: Du selbst hast in Deinem Blog mehr als einmal die Frage aufgeworfen, warum so viele der militantesten Israelhasser ausgerechnet selber Juden sind. Wenn ich mir anschaue, wer diese Leute sind, so finde ich im Wesentlichen zwei Fraktionen: einmal die Linken (Noam Chomsky etc.), zum anderen die Ultraorthodaoxen. Was beide Fraktionen gemeinsam haben, ist dass sie mit einem jüdischen Nationalstaat nicht identifiziert werden wollen, und dies nicht, weil sie keine Juden wären oder sich nicht als solche betrachteten, sondern weil sie das Konzept des Nationalstaates schlechthin ablehnen und jegliche Loyalität gegenüber einem solchen ablehnen: Die Ultraorthodoxen halten im Grunde an der vornationalen Gettoexistenz fest, die Linken halten sich an ihre globalistischen, universalistischen Utopien. Für beide stellt Israel eine Infragestellung ihres Selbstverständnisses als Juden dar; bei den Ultraorthodoxen ist das offensichtlich, bei den Linken ist es etwas komplizierter, aber dennoch erkennbar. Und ich glaube, dass diese beiden Gruppen nur die Spitze des Eisberges sind und in extremer Form ein jüdisches Ressentiment gegen Israel zum Ausdruck bringen, das auch bei vielen ihrer Glaubensbrüder vorhanden ist, auch wenn es ihnen peinlich ist und deshalb unter der Decke bleibt.

  46. Meine Andeutung, China betrachte Deutschland als einen (möglichen) Hebel gegen die amerikanische Vorherrschaft in Europa, sollte zweierlei ausdrücken:

    Einerseits kommt für eine Bundesregierung ein Bündnis mit China langfristig in Frage. So wie Helmut Kohl „Europa“ als Mittel zum Abwerfen des amerikanischen Affen ansah, so hat schon Helmut Schmidt zuvor bereits gegen die sowjetische Bedrohung die chinesische Karte diplomatisch gespielt. Auffällig auch heute, daß China mehrfach zugunsten des Euro eingegriffen hat, konkret gegen Amerika und den Interessen der Wallstreet, und diesen tatsächlich (leise aber efektiv) gerettet hatte. Dies höchstwahrscheinlich nicht im Alleingang, sondern in Absprache mit (wenigstens) Deutschland.

    Zweitens fällt auf, daß China mit Deutschland als einzigem westlichen Staat Regierungsgespräche auf diesem Niveau abhält; bereits seit Schröder.
    Selbst für eine noch so amerikahörige Bundesrepublik ist dies wenigstens ein Symbol an Amerika: Letztendlich könnten wir auch anders. Auch wenn man beiderseits des Atlantik weiß, daß diese und die beiden nächsten Regierungen dies niemals anstreben werden. Aber ganz so sicher kann da niemand mehr sein, wie noch vor zehn Jahren.

    Drittens ist aber auch die Amerika (als Beschwichtigung?) geschuldete „Menschenrechtspolitik“ den Chinesen ein tatsächlicher Dorn im Auge. Holde Eintracht halte ich derzeit für ausgeschlossen.

    Die Option für China lautet, mit der Bundesregierunmg zu paktieren, mit den inneren Feinden der Bundesregierung von links oder rechts, sowie mit den institutionalisierten Landnehmern. Nicht zuletzt auch mit den traditionellen äußeren Feinden, Polen und Frankreich. Für Polen wäre Chiona DER Schutz vor Rußland, den Amerika niemals bieten könnte.

    Aber die nationalen Oppositionen in fast jedem westlichen Land sind eine tatsächliche Option für chinesische Bestrebungen, die amerikansche Hegemonie über Europa langsfristig zu brechen. Aber wohl nur mit dem Risiko einer nicht auszuschließenden Krise. Die Amerikaner spielten diese Karte bereits vor dem Himmlischen-Friedens-Platz in China, in der Ukraine und in Serbien, sowie massiv in Polen. In Rußland haben sie es auch versucht. Sie versuchen es derzeit in Syrien und vorher in Libanon und Ägypten.
    In Deutschland sind die CDU und die Grünen ein solches Produkt.

    Eine pro-chinesische FP“Ö“ in Deutschland, statt einer pro-amerikanischen CDU ist kaum als abwegig zu bezeichnen, sondern nur eine Frage der Zeit. In Asien gibt es in jedem Land eine eher pro-chinesische Partei (oder Parteienflügel, wie in Japan). Man denke an die die Rot-/Gelb-Hemden, an die burmesische Staatsspitze, an die Opposition in Taiwan usw. usf.

    Ein weiterer Gedanke, den ich hier aussprechen möcjte ich, daß die Amerikanische Vormacht in deutschland die Schutzgarantie der Juden in Deutschland ist, zumindest im subjektiven Empfinden. Der ZdJ müßte schon mit ganz schön viel Blindheit geschlagen sein, um nicht zu wissen, daß drei Entwicklungslinien für sie gefährlich werden können, wenn die Schutzmacht fehlt: Einerseits das von Juden als Anti-Semitismus wahrgenomme Abgrenzungsverhalten von Deutschen, die das Deutschtum ethnisch definieren. Da das Deutschtum seit Bestehen nunmal ethnisch definiert ist (deutsch = „zum Volke gehörig“), ist es wohl mit keiner Propaganda totzukriegen.
    zweitens der im Linken steckende Antijudismus, der wohl eher sekular-religiöse Züge aufweist. Und drittens das unsägliche Verhalten des Zentralrates.

    Für die Juden in Deutschland dürfte die chinesische Option, die sich früher oder später ergeben wird, existenzängste Auslöen. Wie beim derzeitigen Instinktlosen Verhalten, gehe ich davon aus, daß die Zeichen der zeit nicht erkannt werden. Da in einem multinationalen Mitteleuropa auch die Nationalisten nicht ohne Verbündete auskommen, böte sich gerade für das judentum 8oder relevanter Teile) mal ein überdenken ihrer Wirkung an und den Weg Straches und Wilders weiterzugehen, und selbst die Türen zu öffnen. Selbst das schon hündische Verhalten à la PI scheint nicht gereicht zu haben. In den (hier vertretenen vernünftigen und sachlichen) Deutschnationalen bekommen sie natürlich einen härteren Knochen. Wollte man der deutschen Rechte die PI-ler hinzurechnen und sogar den Rest des kleinen verblienen harten Kerns der CDU, so ist ein erheblicher Teil der deutschen Rechte pro-israelisch und sicher nicht antisemitisch. Gerne können sie U-Boote zum Selbstkostenpreis bekommen. Aber wo ist das dortige Öffnen der Türen, wo sind die „U-Boote“ für uns?

    Die Rechte ist bereits zu großen Teilen über einen Schatten gesprungen. Aus Realitätszwang. Nun wartet man – bis jetzt vergeblich – auf den Sprung über den Schatten von einer wenigstens wahrnehmbaren Minderheit. Aber ich kann nichts feststellen. Reaktion? Null.

    Was soll die Warteierei bringen? In jedem Fall kann ich einen Trend erkennen, bspw. auf dem alten fjordman-blog, der eine Koalition weniger aussichtsreich erscheinen läßt. Sachlich „linke“ ich eher mit weißen Nationalisten „ab“, als ewig zu warten. Sollte man aus alter Tradition der CDU heraus so etwas wie Unterwürfigkeit erwarten, so ist genau diese Erwartung eine Kriegserklärung und eben kein Angebot. Vor einem Bündnisvertrag steht ein Friedensvertrag! Canossa-Gänge finden mit mir nicht statt. Ein Bündnis, das nicht beiden Seiten nutzt, ist bestensfalls sinnlos, im schlechteren Fall ein Beherrschungsversuch.

    So schwer den Deutschen 1916 der Rückzug auf die Sigfried-Linie fiel, so notwendig war er. Das Diaspora-Judentum steht vor einem Lernprozeß, den sie schleunigst antreten sollten. Aus meiner Sicht haben sie das PI-Zeitfenster von Seiten der israelischen Rechten verschlafen und von Seiten des deutschen Judentums zugeschlagen.

    Meine Farben sind das kaiserliche schwarz-weiß-rot. Aber auf PI finde ich noch nicht einmal schwarz-rot-gold. So läuft das nicht!

  47. Das mit China ist eine hochinteressante Überlegung.

    Was die israelische Rechte angeht, so hat sie das Zeitfenster gerade noch erwischt; sie unterstützt ja Wilders, die „Freiheit“ usw., wenn auch nur verhalten. Freilich ist dies zugleich der Versuch, die islamkritische Bewegung in einer Art von aseptischem Liberalismus, letztlich also in dem Zustand festzuhalten, in dem sie 2007 oder 2008 war. Ob sie, also die israelische Rechte, darüber jemals hinausgehen wird, ist offen. Sinnvoll wäre es. Die Frage ist, ob der Wille dazu besteht, erst recht allerdings, ob sie überhaupt dazu in der Lage ist, wenn man die Abhängigkeit Israels von den USA und der jüdischen Diaspora bedenkt und außerdem – denn das gehört ja auch zum Gesamtbild – nicht vergisst, wie festgefügt das antiisraelische Feindbild bei vielen europäischen Rechten ist.

    Und die Diaspora? Tja, man stelle sich einen Moment lang vor, wie viel leichter alles für uns wäre, wenn etwa der ZdJ (und vergleichbare Organisationen im Ausland) morgen seine Politik ändern und sich auf die Seite der europäischen Völker, d.h. politisch: der Rechten, stellen würde.

    Neunzig Prozent der Kritik am Judentum wären mit einem Schlag gegenstandslos; schlimmstenfalls würde ein harter Kern von wirklich unverbesserlichen Antisemiten übrigbleiben, auf den niemand hören würde. Solange das allerdings nicht geschieht – und ich fürchte, es wird niemals geschehen -, sehe ich nicht ein, warum ich mit Kritik hinter dem Berg halten soll.

  48. @ Manfred 19.7. 2011/1.21 h:

    „Und die Diaspora? Tja, man stelle sich einen Moment lang vor, wie viel leichter alles für uns wäre, wenn etwa der ZdJ (und vergleichbare Organisationen im Ausland) morgen seine Politik ändern und sich auf die Seite der europäischen Völker, d.h. politisch: der Rechten, stellen würde.“

    Welchen vernünftigen Grund sollten die genannten pressure-groups haben, sich selbst den Ast politischer Wirkmächtigkeit und ökonomischer Prosperität abzusägen, auf dem sie seit 65 Jahren gut sitzen? Überdies ist der Zentralrat der Juden im gegenwärtigen Deutschland eine ultimative „moralische“ Instanz, gegen deren gesenkten Daumen kein Arminius folgenlos aufbegehrt.
    Lebenskräftige Nationen und Völker haben vitale Interessen, um die sie im Sinne ihrer Fortexistenz wissen, die offen zu reklamieren, sie nicht zu feige sind und für deren Erreichung sie auch den Konflikt nicht scheuen, wenn sie sich zuvor nicht in grenzenloser Einfalt in den Status der Impotenz versetzt haben. Im übrigen gibt es in Israel keine politische Gruppierung mit Einfluß, der in irgendeiner Form daran gelegen wäre, den induzierten Fellachismus zwischen Rhein und Oder behandeln oder gar heilen zu wollen. Die Krisis der German disease ist noch keineswegs überschritten und von einer wohlfeilen chinesischen Wundermedizin und jüdischen Ärzten zu träumen, wird Deutschland nicht vor dem Exitus bewahren.

  49. Manfred,
    entschuldige bitte, dass ich diesen Kommentar unter den falschen Text gesetzt habe.

    Wie Du selbst ausfuehrst, sind es nicht ein- und dieselben Juden, die einerseits juedischen Nationalismus (Zionismus) vertreten und andererseits anderen Voelkerung den Nationalismus verbieten und austreiben wollen. Es handelt sich um unterschiedliche Gruppierungen. Diejenigen, die Nationalstaaten ablehnen, lehnen auch Israel ab. Bzw. auf der Linken abstahieren sie Israel zu etwas, was kein Nationalstaat mehr ist (Staat aller seiner Bewohner im Gegensatz zu juedischer Staat). Dass vor allem juedische US-Buerger dennoch gelegentlich Lippenbekenntnisse zum Zionismus abgeben, steht dem nicht entgegen.

    Vinson aber fuehrt beide Haltungen auf ein und dasselbe Judentum zurueck und wirft dem Judentum/ der Judenheit beides gleichzeitig vor. Aus meiner Sicht entspricht das dem antisemitischen Duktus, wonach „dem Juden“ alles und sein Gegenteil vorgeworfen wird: Wir sind gleichzeitig fuer den Kapitalismus und den Kommunismus verantwortlich usw.

  50. Georg,
    ich teile keinen Hass, allenfalls Bedenken. Ich brauche keine Muslime individuell zu hassen, um z.B. arabischen Parteien in Israel mit Misstrauen zu begegnen. Oben hatte ich auch erwaehnt, dass ich „liberal“ im US-Sinn verwendet habe. Ich lehne also keineswegs liberale Werte im europaeischen Sinn ab, sondern distanziere mich von linken Ideologien. Urspruenglich kam ich selber aus dieser Ecke, aber ein Terrorangriff wie der der vom Herbst 2000 hilft doch sehr dabei, klarer zu denken.

  51. Zu dem Thema: Das Verhalten der jüdischen Diaspora hat Prof. Kevin MacDonald verschiedene Bücher geschrieben. Sein letztes Buch heiss „The Culture of Critique“. Hier ist das Vorwort zu diesem Buch. Nach der Lektüre dieses Textes glaube ich jetzt alles besser zu verstehen:

    http://www.kevinmacdonald.net/PrefacePPB.pdf

  52. Schade, ich finde Georg’s Diskussionskultur interessant und diese zu Studienzwecken gern weiter verfolgt.

  53. „Antisemitismus ist nicht gleich Antizionismus
    Im Judentum gibt es viele politische und soziologische Strömungen. Das Judentum war schon immer vielseitig und zersplittert. Im Gegensatz zu Arno Lustiger (FAZ vom 18.9. 2008) habe ich keine chronischen Identitätsprobleme und daher auch keinen jüdischen Selbsthaß, den ich auf andere Juden projizieren müßte. Die deutsch-jüdische Erziehung, die ich in meinem Elternhaus genoß, kannte solche beleidigenden Anschuldigungen nicht…

    …Besonders erschreckend für mich ist die Aussage von Charlotte Knobloch, der Vorsitzenden des Zentralrats, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, sie unterstütze Broder, egal was er sage. Ebenso unterstützt der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, Broder in seinem Prozeß gegen mich. Immerhin ist der Zentralrat die offizielle Vertretung der Juden in Deutschland und somit eine Institution des öffentlichen Rechts.
    Meine Erlebnisse, die sich mit den Erfahrungen anderer Kritiker der israelischen Politik decken, veranlassten mich, von der jüdisch-israelischen Lobby in Deutschland zu sprechen. Das „American Israel Public Affairs Committee“ ist geradezu stolz darauf, daß es seit Jahren zu den mächtigsten Lobbys in den Vereinigten Staaten zählt. Man muß blind sein, wenn man den Einfluß solcher Interessenvertretungen auf Medien und Politik negiert. Die Kritik am Machtmißbrauch solcher Lobbyisten ist nicht nur legitim, sondern notwendig und darf nicht mit der sogenannten Antisemitismuskeule unterdrückt werden.
    Arno Lustiger irrt: Israel ist heute keinesfalls das arme kleine, von Feinden umzingelte Land, sondern gehört zu den hochgerüsteten Militärmächten, die sich nicht scheuen, anderen Staaten mit einem Präventivschlag -auch atomar- zu drohen. Im Libanon-Krieg hat man noch zum Schluß ca. 1 Million Streubomben abgeworfen. Arno Lustiger und andere verbreiten seit Jahren die Legende, daß Kritiker Israels wie Grosser, Chomsky, Finkelstein, Felicia Langer, Judt, Melzer, Meyer, Fried, Neudeck und Blüm nichts anderes wollten, als den ums Überleben kämpfenden Staat zu zerstören. Damit steht jede Debatte um Israels Politik unter dem Schatten des Antisemitismusvorwurfs. Dann hört man zwar, man dürfe Israel kritisieren. Aber wer es dann tut, der ist automatisch ein Judenhasser …“

    Evelyn Hecht-Galinski
    in einer Antwort auf Arno Lustiger („Kurzer Lehrgang zum Selbsthaß“ in der FAZ vom 18.9. 2008) in der FAZ vom 26.9. 2008

  54. Mike,
    danke fuer den Link, ich hoffe, ich komme bald dazu, den Text vollstaendig zu lesen.
    Bisher neige ich dazu, das Verhalten speziell der juedischen Diaspora (aber auch von Teilen der juedisch-israelischen Bevoelkerung) durch Kenneth Levin: „The Oslo Syndrome“ zu erklaeren http://www.commentarymagazine.com/article/the-oslo-syndrome-by-kenneth-levin/. Das ist moeglicherweise ein zu passiver Ansatz.

    Auf der anderen Seite sehe ich auch Probleme bei Macdonald.

    „The Soviet government killed over 20 million of its own citizens, the vast majority in the first 25 years of its existence during the height of Jewish power.“ p. 33

    Bis jetzt habe ich bei Madonald keine Definition fuer „Jewish power“ gefunden. Das obige Zitat belegt, wie bedenklich ein undfinierter Begriff in diesem Zusammenhang ist. Ueber die Frage, was „den Juden“ ausmacht, streitet sich bis heute jeder: In welchen Anteilen handelt es sich um ein ethnisches Kollektiv, eine Religion, eine Kultur, eine Schicksalsgemeinschaft? Wer sich um die Definition drueckt, kann grundsaetzlich alles, was irgendwie mit Menschen juedischer Abstammung und/oder juedischem Gedankengut zusammenhaengt unter „Jewish Power“ subsummieren und landet so schnell bei der juedischen Weltverschwoerung.

    Macdonalt bezieht sich stark auf Israel Shahak, der kann jedoch nicht als ernstzunehmender Historiker, Sozial- oder Politikwissenschaftler gehandelt werden. Nachweislich hatte er eine klare, anti-israelische Agenda, der er Fakten jederzeit unterordnet.

    Ich bin etwas ueberrascht davon, dass die Grundannahme Juden = nicht-weiss hier unwidersprochen hingenommen wird. Auch der Gegensatz von Judentum und europaeischer Kultur erscheint mir nicht haltbar. Schliesslich beruht ein signifikanter Teil europaeischer Kultur gerade auf juedischem Erbe.

    Auch die Vorstellung, dass Juden grundsaetzlich in Sippenverbaenden lebten und das Gegenteil Individualisten seien, erscheint mir abstrus und durch meine taegliche Erfahrung nicht belegt. Die Rechte des Individuums innerhalb und auch im Widerspruch zum Kollektiv bilden einen grossen Teil des juedischen Regelwerks.

  55. Ich sehe den Kern des Untergangs der europiden (westlichen) Völker in einem spezifisch „self-hating“ säkularisiertem Christentum. Dieser ging kulturhistorisch wohl auch eine Melange mit einem universalistischem säkularen Mosaismus ein. Ich sehe die Wurzeln des Linken also im christlichen Selbsthaß, der christlichen Selbstbeschränkung vor allem im Puritanismus, kaum im Katholizismus oder Lutheranismus. An den Personen Calvin oder Luther kann man das gut festmachen.

    Lösungen aus diesem säkularisiert puritanischem Universalismus heraus zu kommen bestehen in zwei Ansätzen: Dem Überbordwerfen des Christentums. Hir stellt sich die Frage, was der Ersatz sein wird.
    Oder: „back to the roots“. Das kann ein Zurückfinden zu den vorchristlichen, germanischen (auch römisch-germanischen) Wurzeln bedeuten oder ein Zurück zu einem Ur-Christentum oder gar einem Basis-Lutheranismus oder Basis-Katholizismus. Alle Ansätze kann man erkennen, außer einem Ur-Lutheranismus, dessen einziger Vertreter ich zu sein scheine. Die Luther’sche Bewegung war ja selbst nichts anderes, als ein back-to-the-roots, zudem eine Reduktion des Christlichen auf das Wesentliche.

    Klar ist allerdings der Ursprung: USA.

    Da hatte Fernau schon recht, als er 1977 sagte, wenn die USA gegen die Sowjetunion gewinnen, stirbt die Erde in 150 aus. Sollten die Sowjets gewinnen, so müßte die Menschheit in 150 Jahren hingegen nur bei „null“ beginnen.
    Gleichzeitig hatte er unrecht: Es hat keiner von beiden gewonnen. Ein Dritter wird das Rennen machen. Dieser Dritte dürfte aufgrund seiner inneren Schwierigkeiten mit den Mitteln der alten „Neuzeit“ niemals in die Position gelangen, wie sie Amerika heute erreicht hat.

    Durch Deutschland geht seit jeher ein tiefer Riß: Zwischen den Teilen Mitteleuropas, die die Germanen den keltischen Stämmen abgenommen haben und solchen Teilen, wo sie später die Slaven übernahmen; zwischen den Teilen, die römisch besetzt waren und solchen, die frei blieben; zwischen jenen, die sächsisch (und germanisch) waren, und solchen, die unter fränkischer Herrschaft christlich wurden; jene Gebiete, die sich dem Protestantismus anschlossen, und jene, die katholisch blieben; jene Gebiete, die den Rheinbund bildeten, und solche, die besiegt wurden und sich später erfolgreich wehrten; jene, die preußisch wurden, und solche, die kleinstaatlich blieben; jene, die sozialdemokratisch wurden, und solche, die kleinbürgerlich wählten.

    Einheitlich war Deutschland nie ganz und doch hat sie „teodisk“, deutsch, eine Einheit erhalten und immer wieder neu gebildet.

    Das einzige was über die Jahre identisch geblieben ist, ist die „völkische“ definition unseres Volkes. Und genau an dieser EINZIGEN Wurzel legen die oben genannten die Hand an. Aber wir Deutschen sind nicht die einzigen mit dieser Wurzel; so auch die Japaner oder Chinesen (weitestgehend). Und auch für die Juden gilt das weitestgehend.

    Ich sehe ein Potential gegen die Zerstörer, das sich die letzten 2000 Jahre erfolgreich durchgesetzt hat. Ich glaube keine Sekunde, daß sich die linken/universalistischen, letztendlich rein zerstörerischen Hurensöhne wirklich durchsetzen werden.

    Aber auch noch nie standen uns solche Kräfte gegenüber. Ohne uns selbst zu verändern, unsere Lebensweise und letztendlich (wieder) etwas neues entstehen zu lassen, das die alten Wurzeln weiternutzt, aber die toten Triebe wegschneidet, wird auch das Deutsche irgendwann den Weg alles Zeitlichen gehen. Ideen und Mythen können solange leben, wie es Träger derselben gibt. das Deutsche, das Jüdische, das Chinesische, das Japanische (usw.) ist jeweils längst selbst ein Mythos, auf dem man bauen kann.

    Preußen selbst war eine solche Erfindung, notwendig geworden durch die Habsurger Reichspolitik; das Deutsche Reich von 1871 ebenfalls. Es hat auf das Alte, auf den deutschen Mythos aufgebaut. Es mag sein, daß zukünftige Machtstrukturen den heutigen weniger ähneln werden, als man denkt. Aber Frankreich wurde einzig und allein deswegen eine über zwei bis drei Jahrhunderte Groß- und Weltmacht, weil es die notwendigen Strukturen zeitlich VOR den anderen einnahm. das heilige römische Reich dürfte in etwa den heutigen Pseudonationalstaaten entsprechen. Sollte eine Krise kommen, eingeleitet vom Währungs- und Schuldensystem, das so hohe Abschöpfung von den Volkswirtschaften erforderlich macht, daß diese darunter zusammenbrechen werden, so steht im Wesentlichen China gut gerüstet da. Es ist das moderne Frankreich.

  56. Georg Mogel,

    also bitte, mit Evelyn Hecht-Galinski Israel zur aggressiven Regionalmacht umdeuten zu wollen?!

    Die Saudis hatten kein Motiv, sich nuklear zu bewaffnen, bis der Iran an der Bombe zu basteln begann. Ich denke, das beantwortet diesen Bloedsinn in passender Weise.

  57. „Die Kritik am Machtmißbrauch solcher Lobbyisten ist nicht nur legitim, sondern notwendig und darf nicht mit der sogenannten Antisemitismuskeule unterdrückt werden.“

    So ein Quatsch! Ich bin ein gnadenloser Dezisionist. jeder Normativismus, der sich in ein Gespräch oder eine Aussage einschleicht, verursacht bei mir sofortigen Brechreiz: Wieso DARF die Kritik am „Machtmißbrauch“ nicht mit einer „Antisemitismuskeule“ unterdrückt werden? Was ist eigentlich Machtmißbrauch? Entweder hat man Macht, dann steht man vor der Wahl, sie zu gebrauchen oder nicht. oder man ist schwach. Dann hat man die Wahl nicht. dann kann man immer noch mittels irgendwelcher ethischen Normen versuchen etwas zu erreichen.

    Daß eine Lobbygruppe dermaßen starken Einfluß in den USA gewinnen kann, liegt schlicht daran, daß die Bevölkerung der USA nicht homogen ist, also kein Volk, und auf reinen (teils säkularen) Glaubensartikeln beruht, die letztlich frei definierbar sind und der Veränderung unterliegen.

    Die größte angeblich demokratische Macht, hat überhaupt gar keinen echten Demos! es ist natürlich, daß ein solches Gebilde dem Einfluß gut strukturierter Formationen unterliegt.

    Da ich in den USA DEN existenziellen Feind Deutschlands und aller Völker erblicke, bin ich froh, daß sie sich machtpolitisch so falsch verhalten, wie es nur geht. Dazu gehört das für die USA sinnlose Einsetzen für Israel. Das wurde bis jetzt teuer bezahlt. Für Deutschland sähe die Lage ganz anders aus. Hier könnte ein Zweckbündnis durchaus sinnvoll sein, vor allem in Rüstung und Technologie. Allerdings sehe ich derzeit, das Deutschland seine Probleme mit dem Islam aus eigener Kraft bewältigen könnte. Nur die amerikanische Macht ist es, die ein Ansetzen verhindert, da man es nicht anfangen kann, ohne die eigene Zerstörung zu riskieren.

    Auch sollte sich Israel nicht wundern: Die bundesrepublikanische Unterstützung ist nur vorauseilender Gehorsam gegenüber den USA. Davon wird nichts mehr übrig sein, wenn die USA ihren Supermachtstaus aufgegeben haben werden.

    Früher dachte ich, das dauert noch Jahrzehnte. Heute bin ich sicher, es handelt sich um weniger als ein Jahrzehnt. Soviel Zeit haben wir noch locker.

    Diese Zeit läuft für Deutschland, aber gegen Israel, der mit der amerikanischen „hard power“ seinen wesentlichen Unterstützer verlieren wird, da kann man in den USA noch soviel „soft power“ durch jüdische Unterstützer entwickelt haben. Und auch die ist in einem hohen Maße an Arroganz zu sehr an die Öffentlichkeit gedrungen, als daß es nicht natürliche Gegenbewegungen geben wird.

  58. @ Ruth 19.7. 2011/16.07 h:

    Das, was mir über die Jahre an öffentlichen Äußerungen von Frau Hecht-Galinski bekannt geworden ist (auch einschließlich der Äußerungen ihrer Gegner), überzeugt weitaus mehr, als es Ihr „also bitte..?!“ kann.
    Vernünftige Zweifel, daß das hochgerüstete Israel als fünftstärkste Militärmacht mit Atomwaffen und see-gestützten Trägersystemen nicht nur eine Regionalmacht, sondern einen kaum kalkulierbaren geopolitischen Machtfaktor darstellt, gibt es nach Wertung der Fakten nicht. Einer „Umdeutung zur aggressiven Regionalmacht“ bedarf es nicht, der persönliche Eindruck vermag vollständig zu überzeugen.

  59. Meine bisherige Sympathie kam dadurch zustande, daß Israel sich einen Scheiß um Moral und Ethik gekümmert hat, wenn es um das eigene Überleben geht.

    Der Feind der Israelis, vor allem der Rechten, ist der Ethiker, der Universalist, Normative. Das sind zugleich die Feinde Deutschlands.

    Für mich ist der Sprung klein, in einem wirklich rechten Amerikaner einen Verbündeten zu sehen, aber in einem linken Deutschen einen Feind.

    Ist das für einen Israeli bzw. für einen Juden ebenfalls denkbar, gar wahrscheinlich? Ich glaube daran hängt die ganze Überlegung zwecks Kooperation/Bündnis/Sympathie.

  60. @ Meyer 19.7. 2011/16.56 h, 15.35 h:

    Ich vermag Ihrer sprunghaften Alles-hängt-irgendwie-mit-allem-zusammen- Argumentation in ihrer Inkohärenz nicht zu folgen. Vieles bleibt höchst unverständlich, anderes ist schlicht (mit Verlaub) Unsinn.

  61. Ich bitte alle Kommentatoren um Entschuldigung, aber da ich heute und morgen ausgebucht bin, werde ich vor morgen abend nicht die Gelegenheit haben, in meinen Blog zu schauen und kann und werde daher erst morgen abend in der gebotenen Ausführlichkeit antworten, vor allem auf Ruth. Also bitte noch ein wenig Geduld.

    Da ich befürchte, dass die Debatte in meiner Abwesenheit aus dem Ruder läuft, schließe ich bis dahin vorübergehend die beiden einschlägigen Kommentarstränge.

  62. @ Ruth:

    Wie Du selbst ausfuehrst, sind es nicht ein- und dieselben Juden, die einerseits juedischen Nationalismus (Zionismus) vertreten und andererseits anderen Voelkerung den Nationalismus verbieten und austreiben wollen. Es handelt sich um unterschiedliche Gruppierungen. Diejenigen, die Nationalstaaten ablehnen, lehnen auch Israel ab. Bzw. auf der Linken abstahieren sie Israel zu etwas, was kein Nationalstaat mehr ist (Staat aller seiner Bewohner im Gegensatz zu juedischer Staat). Dass vor allem juedische US-Buerger dennoch gelegentlich Lippenbekenntnisse zum Zionismus abgeben, steht dem nicht entgegen.

    Kein grundsätzlicher Dissens. Allerdings würde ich nicht einfach von „Lippenbekenntnissen“ sprechen. Es stimmt schon: Im Zweifel ist den amerikanischen Juden (bzw. deren Mehrheit) das Diaspora-Hemd näher als der israelische Rock. Trotzdem wird man schwerlich abstreiten können, dass sie eine pro-israelische Kraft sind, soweit nicht ihre Partikularinteressen als Minderheit (die sie zum Beispiel dazu bringen, Obama zu wählen) dem im Wege stehen. Das heißt, es gibt eine starke Gruppe, wahrscheinlich eine Mehrheit, die die ethnische Zerstörung Europas bzw. Amerikas befürwortet, ohne deshalb auch die ethnische Unterwanderung Israels zu befürworten, obwohl das theoretisch konsequent wäre.

    Vinson aber fuehrt beide Haltungen auf ein und dasselbe Judentum zurueck und wirft dem Judentum/ der Judenheit beides gleichzeitig vor. Aus meiner Sicht entspricht das dem antisemitischen Duktus, wonach “dem Juden” alles und sein Gegenteil vorgeworfen wird: Wir sind gleichzeitig fuer den Kapitalismus und den Kommunismus verantwortlich usw.

    Ebenfalls kein Dissens. Der Text hat eine antisemitische Tendenz, und dies nicht zuletzt in dem Sinne, wie von Dir ausgeführt. Nur stellt er eben auch fest, dass Globalismus und Zionismus nicht unter einen Hut passen, zumindest nicht, sofern man an theoretischer Stringenz interessiert ist, und das ist genau meine These. Dass Vinson diese Inkompatibilität in einem rein antisemitischen Sinne deutet, ändert an der Feststellung als solcher nichts. Trotzdem muss ich Vinson auch in Schutz nehmen: Dass Globalismus und Zionismus theoretisch nicht unter einen Hut passen, ändert nichts daran, dass es in einem praktischen Sinne sehr wohl Überschneidungen gibt: Das Projekt, den Nahen Osten zu demokratisieren, und dies mit Gewalt, ist zwar einerseits Teil einer globalistischen Agenda, es ist aber zugleich von seinen Protagonisten auch mit der Hoffnung begründet worden, dadurch Israel zu entlasten, und auch in Israel selber ist es durchaus in diesem Sinne interpretiert worden. (Ob das jetzt noch so ist, entzieht sich meiner Kenntnis; soviel ich weiß, werden die Revolutionen in arabischen Ländern dort sehr kritisch gesehen.)

    Der Dissens zwischen mir und Vinson liegt darin, dass er glaubt, Amerika lasse sich vor den Karren israelischer Interessen spannen, und dass er dafür jüdische Organisationen verantwortlich macht, während ich glaube, dass im Gegenteil Israel die abhängige Partei ist – abhängig sowohl von den USA, über deren Interessen Israel sich auf die Dauer nicht ungestraft hinwegsetzen könnte, und abhängig von der jüdischen Diaspora, die ihren Teil dazu beiträgt, die stets drohende Isolierung Israels in der westlichen Welt zu unterlaufen (zugleich aber eine Politik treibt, die dieser Isolierung Vorschub leistet). Das theoretisch mögliche und an sich auch stimmige Bündnis zwischen den europäischen Nationalismen und dem Zionismus – der ja geistesgeschichtlich selbst in den Kontext des europäischen Nationalismus gehört – wird unter diesen Umständen realistischerweise wahrscheinlich nicht zustandekommen, so sehr ich persönlich das bedaure. Ich glaube in der Tat, dass Israelis wenigstens der Tendenz nach anders ticken als die Mehrheit der Diaspora; wer Jude ist und einen ethnisch fundierten Nationalstaat aus Prinzip favorisiert, wird im Zweifel seine Heimat in Israel suchen. Was in Europa und Amerika dann übrigbleibt, ist der Rest.

    Für mich war der entscheidende Grund, Vinsons Text zu bringen, nicht der, dass ich die Antipathien des Autors gegen Israel teilen würde (die waren vielmehr der Grund, warum ich eine erläuternde Einleitung vorangeschickt habe), sondern dass in diesem Text der Zusammenhang zwischen der Etablierung eines ganz bestimmten Holocaust-Narrativs und dem White-Guilt-Paradigma offengelegt wird. Und dies ist eben nicht nur ein theoretischer Zusammenhang. Das White-Guilt-Paradigma ist eine der propagandistischen Hauptwaffen, die gegen die europäischen Völker geführt wird, und ich halte es für völlig legitim, dass auf die Rolle von Juden und jüdischen Organisationen bei der Etablierung dieses Paradigmas hingewiesen wird. Ebenso halte ich es nicht nur für legitim, sondern auch für realistisch, davon auszugehen, dass diese Organisationen in der jüdischen Diasporagemeinschaft einen Resonanzboden haben, ohne den diese Politik gar nicht möglich wäre. Und ja, ich glaube, dass die Jahrhunderte der wechselseitigen Abgrenzung zwischen Juden und Nichtjuden auf beiden Seiten die Abneigung gegen die je andere Gruppe als kulturelle Selbstverständlichkeit etabliert haben. Das fällt auf Seiten der europäischen Völker (in denen sich Antisemitismus bis heute hartnäckig hält) heute nur deshalb nicht auf, weil es gesellschaftlich unmöglich geworden ist, antisemitische Ressentiments zu äußern, während das umgekehrt nicht der Fall ist: Ressentiments gegen weiße Völker (nicht nur die Deutschen) werden sehr wohl geäußert. Was wiederum den Antisemitismus am Köcheln hält. Großgruppenbeziehungen sind zirkulär strukturiert; es ist müßig zu fragen, ob die Henne oder das Ei zuerst da war.

    Ich bin etwas ueberrascht davon, dass die Grundannahme Juden = nicht-weiss hier unwidersprochen hingenommen wird.

    Nun ja, wenn Du es an der Hautfarbe festmachst, hast Du recht. Es ist aber nun einmal einfacher, schlicht von „weißen Völkern“ zu sprechen als von den „europäischen Völkern und dem europäischstämmigen christlichen Amerika“. Es geht hier um ethnische Identitäten, nicht um die Hautfarbe. Wenn ein Henryk M. Broder sagt, er würde gerne das weiße Europa aufgeben, dann sagt er damit nicht, dass es ihm egal ist, ob sein Nachbar weiß oder schwarz ist, sondern, dass ihm das gerade nicht egal ist und dass er lieber in einer nichtweißen Umgebung leben möchte, aber nicht etwa, indem nach Afrika umzieht (wo er peinlicherweise ein Weißer wäre), sondern indem Europa aufhört ein weißer Kontinent zu sein. Erkläre mir bitte, wie ich darin etwas anderes als ein gegen weiße Völker gerichtetes rassistisches Ressentiment sehen soll, das umso schwerer wiegt, als Broder ja nun wirklich das Gegenteil eines linken Ideologen ist (bei einem solchen würde es einen ja nicht wundern).

  63. Lieber Manfred, Broder ist zweifellos ein neocon. Zumindest argumentieren neocons mit linken Zielsetzungen und „rechten“ Mitteln, diese durchzusetzen. Ich glaube sogar, Broder ist genau in dem Gegensatz, den Du beschrieben hast, ein Linker, der sein Linkssein nur für Amerika und Israel suspendiert. Ein richtiger Micro-Roosevelt.

    Ich verlinke mal seinen folgenden Ausspruch, der dies gut darlegt: https://dermeyerblog.wordpress.com/2011/07/20/broder/ .

  64. Ich glaube nicht, dass das „White-guilt-Paradigma“ existiert.

    Ich glaube vielmehr, dass sich die Menschen auf eine „Universelle ERklärung der Menschenrechte“ geeinigt haben, die festlegt dass alle Menschen im Grunde dieselben Rechte haben, dass niemand aufgrund seiner Rasse, Ethnie, Religion, etc. diskriminiert werden soll, und daraus leiten sich dann Schlussfolgerungen ab, die den Rassisten naturgemäss nicht gefallen, denn sie wollen eine Vorzugsbehandlung aufgrund ihrer Rasse.

  65. Ja, und bestimmt glaubst Du auch an Klapperstorch und Weihnachtsmann.

    Wo kommen eigentlich plötzlich all diese Schwachmaten her, die hier in den letzten Tagen immer wieder ihre infantilen Gutenachtgeschichten zum Besten geben?

    Kommentare dieser Art werden ab jetzt mit einem Sandmännchen-Bild illustriert (siehe oben).

  66. Bravo! Mit dieser sachlichen, fundierten und gut dokumentierten Antwort hast du mich restlos von deinem STandpunkt überzeugt.

    Ich wusste doch, dass man als Diplom-Sozialwissenschaftler über genügend fundierte Argumente verfügt.

  67. Dieser Blog enthält 1.034 Artikel, in denen Du Argumente zuhauf finden wirst, wenn Du groß bist.

  68. Interessant ist ja, dass sich anscheinend „die Menschen“ auf eine universelle Erklärung der Menschenrechte geeinigt haben, aber diese jetzt eigentlich nur von weissen Menschen wirklich gesamtheitlich beachtet werden.
    Interessant ist auch, dass eben diese weissen Menschen die einzigen sein sollen, die durch die ganze Geschichte hindurch an allen möglichen Unbillen schuld sein sollen wie z.B. Sklaverei (von weissen Menschen abgeschafft und von sonst niemandem), Kolonialisierung (von weissen Menschen so durchgeführt, dass die kolonisierten Länder Gewinn daraus zogen und von weissen Menschen wieder abgeschafft und unter grossen Schuldeingeständnissen tausendfach bereut, eingestanden und beweint), Faschismus (von weissen Menschen begangen, von weissen Menschen bekämpft, abgeschafft und wieder tausendfach bereut, eingestanden und beweint), Diskriminierung (von weissen Menschen begangen – unter anderen – und als einziges von diesen tausendfach bereut, eingestanden und beweint)…ach, man könnte noch x Beispiele nennen. Aber natürlich gibt es kein white-guilt-Paradigma, das bilden wir uns nur ein. In Wirklichkeit ist Afrika, ist die arabische Welt und ist jedes islamische Land ein Hort der Freiheit, Brüderlichkeit und der gesellschaftlichen Offenheit.

  69. @ Ruth:

    Da Manfred ja die Diskussion für einige Tage unterbrochen hatte kommt meine Antwort erst jetzt.

    Verstehe ich Dich richtig, Ruth, dass Du den Antisemiten nur vorwirfst, dass sie verschiedene jüdische Gruppierungen und Interessengruppen in einen Topf werfen, nicht aber generell das Üben von Kritik an jüdischem Einfluss, z.B. in der Migrationsfrage, verwirfst? Jedenfalls verstehe ich diesen Satz von Dir so:

    „In welchen Anteilen handelt es sich um ein ethnisches Kollektiv, eine Religion, eine Kultur, eine Schicksalsgemeinschaft? Wer sich um die Definition drueckt, kann grundsaetzlich alles, was irgendwie mit Menschen juedischer Abstammung und/oder juedischem Gedankengut zusammenhaengt unter “Jewish Power” subsummieren und landet so schnell bei der juedischen Weltverschwoerung.“

    Wie würdest Du denn das Judentum definieren?

    „Etwas mehr Distanzierung waere vielleicht doch angebracht? Wenn ich Dich nicht kennen wuerde…“

    Wenn Du Manfred kennst weißt Du auch, dass er (zu Recht!) allergisch auf Distanzierungsforderungen reagiert. Diese Forderungen sind in meinen Augen ohnehin nur ein Machtwerkzeug. Aber Manfreds Reputation ist ja ohnehin die Tage verschwunden, Du darfst gerne suchen helfen.

    Ernsthaft, wenn ich eine Übersetzung oder einen Text eines anderen Autors einstelle, dann muss ich doch nicht jedesmal sagen, dass ich nicht 100%ig mit ihm übereinstimme (abgesehen davon hat Manfred das ja beim fraglichen Text gemacht!). Es gibt kaum einen Autor mit dem ich 100%ig übereinstimme, ich bin mir sicher, dass ich auch noch einen Punkt finde, in dem Kurtagic und ich uns uneins sind, wenn ich nur genug von seinen Texten lese.

    Du beziehst Dich auf diesen Artikel:
    http://chechar.wordpress.com/2011/07/06/fuck-the-holocaust/

    Weder Manfred, noch Vinson kann etwas dafür, welche Bilder Chechar einstellt, wenn er Vinsons Texte zitiert. Das ist die gleiche Logik mit der man Eva Hermans Thesen über Familie als braun bezeichnete, weil auch die NPD begeistert davon war. Wenn ich mich von jedem Rüpel distanzieren muss, der Autoren zitiert, die ich auch zitiert habe, dann fehlt mir die Zeit für Sinnvolles. Manchmal glaube ich, das ist der Hauptsinn von Distanzierungsaufforderungen.

    „Ich bin etwas ueberrascht davon, dass die Grundannahme Juden = nicht-weiss hier unwidersprochen hingenommen wird. Auch der Gegensatz von Judentum und europaeischer Kultur erscheint mir nicht haltbar. Schliesslich beruht ein signifikanter Teil europaeischer Kultur gerade auf juedischem Erbe.“

    Dass Juden Weiße wären ist mir allerdings ganz neu. Juden sind Semiten wie die semitischen Araber auch. Nur weil die Araber in Amerika als „weiß“ geführt werden heißt das ja noch nicht, dass es auch so ist.

    „Auch die Vorstellung, dass Juden grundsaetzlich in Sippenverbaenden lebten und das Gegenteil Individualisten seien, erscheint mir abstrus und durch meine taegliche Erfahrung nicht belegt.“

    Ich weiß jetzt nicht, worauf sich dieser Einwurf bezieht, aber ich sehe keinen Widerspruch zwischen extremem Ethnozentrismus und extremem Individualismus. Man könnte, um den Zusammenhang zu verdeutlichen, von Individualegoismus und Gruppenegoismus sprechen.

    Beide Egoismen stammen wahrscheinlich aus einem tief verinnerlichten Materialismus (was meiner Meinung nach auch einer der Hauptunterschiede zwischen christlicher und jüdischer Spiritualität ist, die christliche ist dezidiert immaterialistisch. Der Islam, das nur als Fußnote, gibt sich ebenfalls antimaterialistisch, aber in meinen Augen rührt die Ablehnung irdischen Genusses aus ganz anderen Quellen als beim Christentum).

    Und mit dem „grundsätzlich“ ist das so eine Sache. Man findet sicherlich unordentliche Deutsche, unfreundliche Franzosen und gebildete Amerikaner. Man trifft aber trotzdem Pauschalurteile und ab einer gewissen Häufigkeit von Verhaltensweisen oder Einstellungen darf man Einzelfälle auch zu einer Regel zusammenfassen.

  70. Wenn Du Manfred kennst weißt Du auch, dass er (zu Recht!) allergisch auf Distanzierungsforderungen reagiert.

    Schon, aber nicht, wenn sie im Konjunktiv, mit „vielleicht“ und einem Fragezeichen vorgetragen werden. Und dann ist es auch kein „Machtwerkzeug“.

  71. Sieht sehr hübsch aus, das Bild. Danke.

    (Ich hoffe, du verletzt damit keine Copyright-Bestimmungen. Wäre doch allzu schade, wenn dich dieses herzige Bild in die Bredouille bringt…)

  72. „Dass Juden Weiße wären ist mir allerdings ganz neu. Juden sind Semiten wie die semitischen Araber auch.“

    Das stimmt bei weitem nicht für alle Juden, da hat sich über Jahrhunderte eine Menge nicht-Semitisches, europäisch-kaukasisches hineingemischt und -gemendelt. Das kann man ja auch an vielen Phänotypen sehen. Nimm als Beispiel einen Typen wie Kirk Douglas, ein russischer Jude, der aussieht wie ein Wikinger. Siehe auch „Die Juden als Rasse“ von Salcia Landmann.

  73. Es gibt zwei Gruppen von Rassendefinitionen: 1. Die typologische Definition geht von den Individuen aus, sucht nach rassenkennzeichnenden individuellen Merkmalskombinationen und faßt das Gemeinsame und Wesentliche einer Vielzahl von Individuen in einer Typenbeschreibung zusammen. Es ist das diejenige Art der systematischen Arbeit, die auch in den anderen biologischen Wissenschaften (Zoologie und Botanik) vorherrscht und die den internationalen Regeln für die zoologische Nomenklatur zugrunde liegt. „Rassen sind natürliche zoologische Formengruppen innerhalb der Hominiden, deren Angehörige eine mehr oder minder kennzeichnende Vereinigung von normalen und erblichen Merkmalen der Gestalt und Verhaltensweise zeigen“ (v. Eickstedt 1937).
    2. Die populationsgenetische Definition. Sie geht von Bevölkerungen (= Fortpflanzungskreisen) aus und fragt nach Häufigkeitsunterschieden von Erbmerkmalen: „Eine Rasse kann definiert werden als eine Fortpflanzungsgemeinschaft, die in der Häufigkeit bestimmter Gene sich von anderen Populationen innerhalb der Spezies unterscheidet“ (Montague).
    (Vgl. Heberer/Schwidetzky/Walter, Anthropologie) Die ursprünglich nur auf der Anschauung beruhende Einteilung der Menschheit in die drei Haupttypen (europid, negrid, mongolid) und die übrigen Formen ist in der Gegenwart durch multivariativ-statistische Untersuchungen immer wieder bestätigt worden, wobei es gleichgültig ist, ob diese auf morphologischen, serologischen oder DNS-Merkmalen beruhen. Durch Endogamie (= Menschen heiraten vor allem innerhalb ihres eigenen Volkes und nur selten über die Volks- und Sprachgrenzen hinaus) innerhalb eines Volkes und die Heiratsgrenzen gegen andere Völker entstehen neue kennzeichnende Merkmalskombinationen. Zu ihnen trägt auch die gemeinsame ökologische und kulturelle Umwelt bei. Auf genotypischer Ebene ist die Folge, daß die ethnische Zugehörigkeit eines Individuums aufgrund seiner genetischen Merkmale sehr genau bestimmt werden kann. Die sichtbaren Unterschiede auf phänotypischer Ebene werden von den Menschen mehr oder weniger bewußt wahrgenommen; sie sind als Selbst- und Fremdstereotypen Teil ihrer kulturellen Identität. Auf diese Weise hat jedes Volk (Ethnie) einen als charakteristisch empfundenen morphologischen Norm- oder Idealtypus sowie eine mehr oder minder große Variationsbreite von nicht mehr unbedingt als typisch empfundenen Merkmalskombinationen. Andere, im eigenen Volk nicht vorkommenden Merkmale und Merkmalskombinationen werden als fremdartig wahrgenommen. Man kann vermuten, daß die Bedeutung der gemeinsamen Herkunft und des gemeinsamen Phänotyps in modernen Gesellschaften abgenommen hat, aber verschwunden ist sie sicher nicht. Der Historiker und Anthropologe Andreas Vonderach widmet in seinem sehr lesenswerten Buch: „Anthropologie Europas“ (Ares, 2008) auch der Ethnie der Juden ein besonderes Kapitel.

  74. Was georg/schurr so alles glaubt. Glauben macht bekanntlich seelig. Be blessed!

    White-guilt ist ebenfalls ein religiöser Glaube, der inhaltlich nicht allzuweit von dem Glauben an allgemeingültige Menschenrechte entfernt ist.
    Die declaration of human rights soll was sein? Eine Einigung der Menschen. Nö. Noch nichteinmal der Staaten. Sie ist rechtsunwirksam.

    Geeinigt? Ich habe mich nicht darauf geeinigt. Mit niemanden. Oder etwa durch Geburt? Gesellschaftsvertrag Komma primitiv? „Menschenrechtsvertrag“ durch Geburt, analog „Gesellschaftsvertrag“, den ich auch nicht abgesegnet habe? So ein Schwachsinn ist selbst einem John Locke nicht entfahren. Oder hat das Siddharta noch auf seinem Sterbebett ins Diktiergerät gesprochen?

    Das Blödometer schlägt wieder heftig aus.

  75. Georg Mogel,

    „Vernünftige Zweifel, daß das hochgerüstete Israel als fünftstärkste Militärmacht mit Atomwaffen und see-gestützten Trägersystemen nicht nur eine Regionalmacht, sondern einen kaum kalkulierbaren geopolitischen Machtfaktor darstellt, gibt es nach Wertung der Fakten nicht. Einer “Umdeutung zur aggressiven Regionalmacht” bedarf es nicht, der persönliche Eindruck vermag vollständig zu überzeugen.“

    Evelyn Hecht-Galinsky hantiert mit der Praemisse, dass niemand gleichzeitig stark und bedroht sein kann. Bei etwas Nachdenken ist jedoch klar, dass das nicht haltbar ist. Israel existiert, weil es stark ist. Es muss stark sein, weil es bedroht wird. Dass diese Staerke defensiv ist und auch von arabischen Nachbarn so empfunden wird, habe ich durch den Hinweis auf die saudische Reaktion auf das iranische Atomprogramm und das Fehlen einer vergleichbaren saudischen Reaktion auf Israel zu belegen versucht.

    Frau Hechts und Ihre Argumentation wuerden nur Sinn machen, wenn Israel eine aggressive Regionalmacht waere.

  76. Meyer

    „Meine bisherige Sympathie kam dadurch zustande, daß Israel sich einen Scheiß um Moral und Ethik gekümmert hat, wenn es um das eigene Überleben geht.“

    Hier schuettest Du das Kind mit dem Bad aus. Selbst christliche Ethik verlangt m.W. nicht die Selbstaufgabe. Dazu rief erst Ghandi auf in seinem Pazifismus, der m.E. als Grundlage fuer die heutige Misere in der westlichen Welt auch einmal genauer betrachtet werden koennte.

    Israel haelt dafuer, dass Selbstverteidigung und Ethik keine Widersprueche sind, sondern zusammenfallen. Die israelische Selbstverteidigung war und ist daher auch immer begrenzt, manchmal m.E. zu begrenzt, so dass immer nur kleinere Atempausen moeglich sind, waehrend die grundsaetzlichen Konflikte weiterschwaeren.

  77. Manfred,

    „und gewiss ist Vinsons Deutung in ihrer Kritik am Judentum einseitig.“

    Wenn Du in Deiner Einleitung zu Vinsons Text das Wort „einseitig“ durch „antisemitisch“ ersetzt haettest, waere es mir beim Lesen gleich viel wohler gewesen:

  78. Manfred

    „Ich glaube in der Tat, dass Israelis wenigstens der Tendenz nach anders ticken als die Mehrheit der Diaspora; wer Jude ist und einen ethnisch fundierten Nationalstaat aus Prinzip favorisiert, wird im Zweifel seine Heimat in Israel suchen. Was in Europa und Amerika dann übrigbleibt, ist der Rest.“

    Das haengt ganz davon ab, wie „Jude“ definiert wird. Die Ultraorthodoxen, die den Staat Israel ablehnen oder gar zerstoert sehen wollen wie Neturei Karta, definieren Juden ausschliesslich im religioesen Sinn. Aus ihrer Sicht wuerden sie andersdenkenen Juden etwas Gutes tun, wenn sie ihnen den Staat Israel nehmen – diese muessten sich dann entweder ebenfalls einer rein religioesen Definition als Juden unterwerfen oder sie verloeren ueber kurz oder lang ihre juedische Identitaet.

    Ich kenne auch den Spruch, dass sich die Bevoelkerungen auseinanderentwicklen. In 50 Jahren gaebe es danach in Israel Israelis und Juden nur noch in der Diaspora.

    Das Problem mit den pro-zionistischen Tendenzen bei Diaspora-Juden liegt doch genau darin, dass jeder seine eigene Ideologie als „gut fuer die Juden und gut fuer Israel“ deklariert. Davon moegen manche subjektiv tatsaechlich ueberzeugt sein. Andere verwenden das Sterotyp wohl nur, weil es im innerjuedischen Diskurs dazu gehoert. Ein Jude, der seine prinzipielle Feindseligkeit gegenueber anderen Juden und dem Staat Israel offen zugaebe, haette schlechte Karten, sowohl im innerjuedischen Diskurs wie auch gebenueber der nicht-juedischen Oeffentlichkeit. Seinen Wert als „Gate Keeper“ hat er ja gerade dadurch, dass er als Alibijude verwendet werden kann.

    Auch Leute wie Jeffrey Halper, Dror Feiler und wie sie alle heissen, behaupten daher ebenfalls, dass es ihnen um Juden und Israel ginge. Nach Macdonalds Definition gehoerten sie demnach zur „Jewish Power“ gerechnet, obwohl ihre politischen Vorstellungen – sollten sie Chas veChalil umgesetzt werden – notwendig zur Zerstoerung Israels fuehen muessten.

  79. Kairos

    „Verstehe ich Dich richtig, Ruth, dass Du den Antisemiten nur vorwirfst, dass sie verschiedene jüdische Gruppierungen und Interessengruppen in einen Topf werfen, nicht aber generell das Üben von Kritik an jüdischem Einfluss, z.B. in der Migrationsfrage, verwirfst?“

    Wer „juedischen Einfluss“ kritisiert, sollte zunaechst einmal definieren, warum er diesen Einfluss in erster Linie als „juedisch“ charakterisiert. Ich kann mir Faelle vorstellen, wo ich die Definition und moeglicherweise auch die Kritik nachvollziehen kann. Wer sich vor der Defintion drueckt, arbeitet mit antisemitischen Versatzstuecken, er kann selber Antisemit sein, oder sich nur Vorteile von einer solchen Argumentation versprechen.

    Ich bin ausserstande, Judentum/Judenheit zu definieren. Alle von mir erwaehnten Elemente spielen eine Rolle. Im konkreten Fall z.B. wenn ich darueber referieren wollte, dass derzeit erfreulicherweise israelische Schulpolitik zunehmend juedische Inhalte wieder zulaesst, dann wuerde ich meine Verwendung von „juedisch“ aus der Kultur und den Texten des Judentums begruenden.

    Vor einiger Zeit fand ein Blogger, dass die New York Times in ihrer Berichterstattung zum Papst sinnvoll als „juedisch“ bezeichnet wuerde. Dem konnte ich nichts abgewinnen, weil ebensolche Berichterstattung von in jedem Sinn nicht-juedischen (ausser man teilt die Meinung, dass alle Medien juedisch kontrolliert seien) Zeitung gebracht wurde. Eine sinnvollere Charakterisierung waere „liberal“ (US-Englisch) oder „links“ gewesen.

  80. Bran

    „Interessant ist ja, dass sich anscheinend “die Menschen” auf eine universelle Erklärung der Menschenrechte geeinigt haben, aber diese jetzt eigentlich nur von weissen Menschen wirklich gesamtheitlich beachtet werden.“

    Folgerichtig wird von Gegnern westlicher Werte ja auch festgehalten, dass es sich ausschliesslich um ein westliches Konstrukt handelt und dass sich der Westen mit diesem Kulturimperialismus erneut am Rest der Welt schuldig macht. Inzwischen gelten die Menschenrechten auch in westlichen Staaten nur eingeschraenkt durch Ruecksicht auf kulturelle Eigenarten. (Gewalt gegen Frauen im Islam, keine Meinungsfreiheit, wo es um Mohammed geht usw.)

  81. @ Ruth

    Dann möchte ich es etwas weniger drastisch formulieren: Moral und Ethik haben sich, wenn man überhaupt normativ denken möchte, der einzig relevanten Zentralnorm, der Selbstbestimmung und Selbstverteidigung unterzuordnen.
    Übrigens sah Gandhi das nicht anders. Er sah nur den Weg der öffentlichkeitswirksamen Selbstopferung als den erfolgreichsten an.

    Ich selbst, als Jurist, denke nicht normativ, sondern dezisionistisch. Ein Dezisionist kann sich an Normen orientieren, aber fühlt sich daran nicht gebunden, wird aber in seiner Kalkulation (wenn er sie denn anstellt) das primitiv-normative Denken und Fühlen der Mitmenschen, Gegner wie Verbündete, als Faktor berücksichtigen. Und er wird versuchen, die Normen mitzugestalten.

    Also gleichgültig welcher Betrachtungsweise man folgt, hat sich Israel konsequent daran gehalten.

    Im Gegensatz dazu die Universalisten, die irgendwelche Normen, Herkunft ungewiß und nicht beweisbar, verabsolutieren, gleich ob Wohl oder Wehe, Leben oder Tod daran hängt. Der Begriff Universalismus kommt ja aus der deskriptiven Religionswissenschaft und beschreibt letztendlich ein religiöses Phänomen, das bloß (manchmal) seinen Gott verloren hat.

    Ich glaube, Gandhi hat die Primitiv-Religiösität, die gewiß ein genetisches Auslese-Merkmal der Menschheit zu sein scheint, genutzt, dessen er sich spätetestens in Süd-Afrika bewußt wurde.

    Als Dezisionist sehe ich keine Notwendigkeit, nur weil ich für meine Nation (wie auch immer sie definiert sei) kämpfe, dies für andere und andere Nationen auch gelten zu lassen. Es handelt sich um keine Norm. Sondern ich gehe beim durchschnittlichen Verhalten der Menschen davon aus, daß sie es tun werden.

    Broder hat recht, wenn er sagt, daß die (jüdischen) Universalisten, die Israels Selbstverteidung kritisieren, Antisemiten sind, wenn man davon ausgeht, daß ein Volk letzendlich einen Raum zur eigenen Selbstbestimmung und Selbstverteidigung braucht.
    Broder ist selbst ein Anti-deutscher, wenn er genau dieses dem Deutschen Volk bestreitet, wenn er sich darüber freut (und dies forciert), daß das weiße Deutschland untergeht.

    Mit Normen braucht mir dieser Vogel nicht zu kommen! Broder ist gewiß clever, aber klug ist er nicht. Er argumentiert nämlich universalistisch. Allerdings für Israel dürften seine „Argumente“ kaum gelten. Diesen Verlogenheit begreifen auch Leute, die konsequent primitiv-universalistisch denken.

    Moral KANN zweckmäßig sein, Ethik ist Luxus. Jeder Anhänger der Skepsis, wird die Ethik vom Grunde her ablehnen, weil sie auch keiner Erkenntisgrundlage steht, die bestand hat.

    Alles was ich sage, schließt Mitleid und Altruismus nicht aus. Nur erhöht sie das nicht zum Quasi-Religiösen. Übrigens auch nicht das Selbstbestimmungs“prinzip“, nur die Selbstbestimmung selbst, die eigene. Die Selbstbestimmung ist die einzige Denkvoraussetzung um überhaupt entscheiden zu können. Ich nenne es Souveränität. Die kann ein Einzelner genauso innehaben, wie ein Verband mit Entscheidungsstruktur. Die Souveränität des Einzelnen und des Verbandes dürften auch immer im Konflikt zueinander stehen. Zum Glück: die meisten Menschen verzichten auf ihre Souveränität weitestgehend.

    Das deutsche Volk ist längst kein wirklicher Verband mehr, der noch eine Entscheidungstruktur besitzt. Die ist uns 1945 abhanden gekommen und in den letzten zehn Jahren sind die ethnisch-homogenen Grundlagen strukturell so tief zerstört worden, das eine Wiedererrichtung unwahrscheinlich ist. Man wird sich mit kleineren Verbänden begügen müssen, ohne über geschlossene Räume bestimmen zu können.

    Genau für die Selbstbestimmung EINES historisch gewachsenen Volkes in einem raum dient Israel den Juden. ich will, daß ein deutscher Staat, in Deutschland dem Deutschen Volk dient und sonst niemanden.
    Hierin sehe ich also keine Norm, aber einen gemeinsamen feind, der dies verhindern will. Und darin wiederum eine denkbare Kooperation.

    Und das bedeutet, daß man aus rechter israelischer Ecke einen Broder zurückpfeifft oder anschießt. Worin sonst sollte der Zweck einer Kooperation bestehen?

  82. Die Gegenbehauptung würde lauten, daß die Erfinder und Eiferer derartiger „Menschenrechte“ aus eigenen Minderwertigkeits- und Neidkomplexen heraus handeln, um gewachsene Strukturen zu schwächen und zu zerstören. Bewußt oder unbewußt ebnen sie den Weg für neue Machtgruppierungen und Lobbystrukturen, die sich der Menschenrechtsideologie solange bedienen werden, bis sie ihnen selbst lästig wird. Bereits heute will man jenen, die der eigenen Ideologie im Wege stehen, die schwülstigen Psalmen der „Menschenrechte“ nicht uneingeschränkt zubilligen: „Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit!“ oder „Eine andere Meinung ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“

  83. Ruth: Perverserweise wird in solchen Fällen dann ja auch mit den Menschenrechten argumentiert und zwar mit der Religionsfreiheit, die es allerdings beklagenswerterweise Satanisten noch immer nicht erlaubt, Säuglinge zu opfern, aber immerhin schon Anhängern des Pastafarismus, sich mit Nudelsieb auf dem Kopfe für einen Ausweis ablichten zu lassen.
    Bei uns in der Schweiz hatten Anhänger des allertollsten Propheten aller Zeiten (TM) ja die Idee, das Minarettverbot vor den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu bringen, weil es ihrer Ansicht nach ein Menschenrecht darauf gibt, phallische Türmchen zu bauen in Ländern, die darauf keinen Wert legen. Sie sind damit abgeblitzt, aber man darf sich auf weitere Eingaben freuen und auf den Tag, an dem sie mit ihren Anmassungen Erfolg haben werden.

    Sie haben Recht damit, dass die Menschenrechte in westlichen Staaten zunehmend eingeschränkt gelten bzw. tendenziös ausgelegt werden, aber es ist schon so, dass sie für Weisse solange gelten und von ihnen respektiert werden müssen, wie sie gegen ihre eigenen Interessen ausgelegt werden können (Minarettverbot-Gedönse ausgenommen).

  84. Manfred

    „Nun ja, wenn Du es an der Hautfarbe festmachst, hast Du recht. Es ist aber nun einmal einfacher, schlicht von “weißen Völkern” zu sprechen als von den “europäischen Völkern und dem europäischstämmigen christlichen Amerika”. Es geht hier um ethnische Identitäten, nicht um die Hautfarbe. Wenn ein Henryk M. Broder sagt, er würde gerne das weiße Europa aufgeben, dann sagt er damit nicht, dass es ihm egal ist, ob sein Nachbar weiß oder schwarz ist, sondern, dass ihm das gerade nicht egal ist und dass er lieber in einer nichtweißen Umgebung leben möchte, aber nicht etwa, indem nach Afrika umzieht (wo er peinlicherweise ein Weißer wäre), sondern indem Europa aufhört ein weißer Kontinent zu sein. Erkläre mir bitte, wie ich darin etwas anderes als ein gegen weiße Völker gerichtetes rassistisches Ressentiment sehen soll, das umso schwerer wiegt, als Broder ja nun wirklich das Gegenteil eines linken Ideologen ist (bei einem solchen würde es einen ja nicht wundern).“

    Wie Du bemerkst, verwende ich halbwegs durchgehend „westlich“, wo Du eventuell „weiss“ setzen wuerdest. Ich vermute, dass viele „weiss“ als Entsprechung von „arisch“ empfinden. Und so wird es ja von auch von Neonazigruppierungen weltweit eingesetzt.

    Natuerlich kann „weiss“ auch anders hergeleitet werden. Kipling’s „White man’s burden“ war lange vor Hitler und hat weniger mit einer rassischen Einordnung als mit der Auffassung einer kulturellen Mission zu tun.

    Wie Du weisst, faellt es mir schwer, rassische Zuordnungen zu akzeptieren. Wenn ich auf Georg Mogels 2. Punkt zurueckgreife, dann scheint mir offensichtlich dass die juedische Ethnie eine Untergruppe der „Europiden“ sein muss, demnach „weiss“? Obwohl aethiopische Juden natuerlich „negroid“ sind und manche Juden aus asiatischen Laendern auch „mongoloid“ sein koennen.

    Warum kommt der Begriff „westlich“ fuer Dich nicht in Frage?

  85. Warum kommt der Begriff “westlich” fuer Dich nicht in Frage?

    Erstens, weil Deutschland nur mit einem Bein im Westen steht (und ein Land wie Russland höchstens mit einer Zehenspitze). Zweitens, weil mir das Wort „westlich“ allzusehr mit den transatlantischen Phrasen von der „Wertegemeinschaft“ assoziiert ist. Wenn, würde ich „abendländisch“ favorisieren. Nur sehe ich nicht ein, warum ich darum herumreden soll, dass weiße Völker als solche, d.h. als weiße Völker abgelehnt, gehasst und bekämpft werden.

  86. Ich wuerde mich tatsaechlich mehr auf „Wertegemeinschaft“ beziehen, das stimmt.

    Wenn „weiss“ daran festgemacht wird, deswegen abgelehnt, gehasst und bekaempft zu werden, dann sind Israel und die Juden hyper-weiss: als europaeische Kolonie oder US-Filiale – also als Fremdkoerper im Nahen Osten.

  87. Von nicht-weißen Antisemiten (etwa vielen Schwarzen in den USA) werden die Juden ja tatsächlich als eine Art „Sonderkategorie“ der Weißen wahrgenommen und gehaßt. Rein vom Phänotyp her sind die meisten Juden für mich auch „weiß“, aber sie nehmen tatsächlich eine Sonderstellung innerhalb der weißen/westlichen etc Völker ein. Das gehört sozusagen zu unserem „abendländischen“ 2-3000 Jahre alten Narrativ dazu.

  88. Aufschlussreich ist die Position von Prof. Rolf Verleger (ausbuchstabiert im Buch „Israels Irrweg“), der in bezug auf den von ihm gepredigten Universalismus auch hinsichtlich Israel keine Ausnahme macht.

    Zitat: „… Jude sein bedeutet, neben dem Stolz auf die jüdische religiöse Tradition, sich dem jüdischen Staat zugehörig zu fühlen. Und dieses Gefühl der Zugehörigkeit bedeutet, sich dafür einzusetzen, dass dieser Staat seinen Frieden mit seinen arabischen Nachbarn macht, indem er endlich aufhört, die arabischen Palästinenser als Menschen zweiter Klasse zu behandeln“.

    Allerdings, so Verleger, sei das Judentum, seine Heimat, in die Hände von Leuten gefallen, für die Volk und Nation die höchsten Werte seien anstatt Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Daraus ergibt sich für ihn die Frage, ob er „…als stolzer Jude die Schändung des jüdischen Selbstbildes durch die Schamlosigkeiten der israelischen Politik übergehen kann.“ Seine Antwort lautet folgerichtig, er könne es nicht mehr und er wolle es auch nicht mehr.
    Da Verleger hinsichtlich der Wahrnehmung der israelischen Politik sein Judentum – offenbar im Gegensatz zum Zentralrat der Juden in Deutschland – nicht zum Maß aller Dinge macht, sondern seine Gradmesser vielmehr Gerechtigkeit und Nächstenliebe sind, vermittelt er glaubhaft, daß es ihm darauf ankommt, „…das Judentum aus der Geiselnahme durch die völkischen Nationalisten zu befreien und unsere Tradition als eine Religion der Befreiung zur moralischen Erneuerung wieder ans Tageslicht zu bringen.“

  89. Gerechtigkeit und Nächstenliebe als Gradmesser für die Bevölkerung des Staates Israel und für die Diasporajuden.
    Was ist aber, wenn der eindringende Feind (um mit Carl Schmitt zu sprechen) auf Gerechtigkeit und Nächstenliebe pfeift und stattdessen seine Agenda militant und (universalistisch gesehen) vollkommen ungerecht verwirklicht?

    Was bedeutet überhaupt Gerechtigkeit und Nächstenliebe, was versteht Rolf Verleger darunter und ist das, was Rolf Verleger darunter versteht, dasselbe, was alle anderen Menschen darunter verstehen.

    Mit ziemlicher Sicherheit findet es die Mehrheit der Pälästinenser höchst gerecht, wenn die Juden endlich „ins Meer getrieben bzw. sonstwie umgelegt oder vertrieben werden“, während einige Juden möglicherweise als Dhimmis (Menschen 2.Klasse) unter islamischer Herrschaft ihr Leben fristen dürfen.
    Aus islamischer Sicht wäre das gerecht.
    Nächstenliebe, soll ich tatsächliche Menschen lieben, die mir und den Meinen das Leben zur Hölle machen oder meine/unsere Lebensgrundlagen zerstören.
    Das zu fordern (und zu leben) ist praktizierter Schwachsinn.

  90. Es ist interessant, wie schwer es ist, Gruppenbegriffe zu definieren. Auf As der Schwerter gab es neulich eine Diskussion darüber, wer eigentlich Deutscher ist, mit dem vorläufigen Ergebnis, dass dies ein relativer Begriff ist; dass man mehr oder weniger deutsch sein kann. Nun ist die Frage aufgekommen, wer eigentlich Jude ist, und auch da gibt es keine ein für allemal schlüssige Definition. Nun fragt Ruth, ob man die weißen (europäischen, abendländischen etc.) Völker nicht einfach „westlich“ nennen könnte, und wieder stoßen wir auf ein Definitionsproblem. Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass solche Begriffe jeweils nur im Kontext einer ganz bestimmten Fragestellung sinnvoll definierbar sind. Um es an einem Beispiel zu sagen: Sicherlich gehört Deutschland zum Westen, aber es ist nicht westlich in dem Sinne, dass eine Ideologie, die eine globalistischen Kreuzzug zur Verbreitung westlicher Werte fordert, mit unseren nationalen Interessen vereinbar wäre (daher mein Vorbehalt gegen die „Wertegemeinschaft“, den ich in meinem Artikel über die „Jerusalemer Erklärung“ http://korrektheiten.com/2011/01/08/die-jerusalemer-erklarung/ näher ausgeführt habe).

    In einem bestimmten Sinne hat Ruth völlig recht, wenn sie sich dagegen verwahrt, alles, woran Juden in irgendeiner Form beteiligt sind, deswegen schon „jüdisch“ zu nennen. Unter den russischen Bolschewiki waren Juden krass überrepräsentiert, trotzdem wäre es wenig erhellend, kommunistische Kommissare mit orthodoxen Rabbinern in einen Topf zu werfen. Es ist richtig, auf Differenzierungen zu bestehen.

    Trotzdem ist es nicht weniger richtig festzustellen, dass im Schoß der jüdischen Gemeinden Russlands im 19. und frühen 20. Jh. so etwas wie ein revolutionäres Milieu entstanden ist, aus dem sich sowohl die zionistische als auch die kommunistische Bewegung rekrutiert haben. Es wäre einfach falsch zu behaupten, dass überhaupt kein Zusammenhang zwischen russischem Judentum und russischem Kommunismus bestünde. Oder nehmen wir die Neocons, deren Netzwerke ihren Nukleus und historischen Ausgangspunkt in trotzkistischen Debattierclubs im jüdischen Einwanderermilieu hatten. Hier habe ich einen relativ guten Vergleich, weil ich ja selber von links nach rechts gewandert bin, dabei aber nicht beim Neokonservatismus gelandet bin, der ja selbst eine weltrevolutionäre Ideologie ist, sondern bei der Ablehnung von revolutionärem Utopismus schlechthin. Oder nehmen wir die Frankfurter Schule mit ihrer Verbindung von Marxismus und Psychoanalyse und ihrer Neigung zur Pathologisierung ganz normaler menschlicher Einstellungen, deren Aufrechterhaltung für die Gesellschaft wichtig ist. Auf so eine Idee kann man wohl nur kommen, wenn man sich dieser Gesellschaft nicht zugehörig fühlt.

    So sehr Du, Ruth, also Recht hast, wenn Du auf Differenzierungen bestehst und darauf, dass hier nicht irgendwelche „Weisen von Zion“ die Strippen ziehen, so richtig ist eben auch, dass es zwischen diesen Erscheinungen einen Zusammenhang gibt, und dass dieser Zusammenhang darin besteht, dass wir es hier mit einer gegen die Mehrheitsgesellschaft und ihre Interessen gerichteten Kollektivmentalität zu tun haben; was nicht heißt, dass jeder Einzelne sie teilt. Es geht um genau das, was ich im Zusammenhang mit dem Islam „kulturelle Selbstverständlichkeiten“ genannt habe.

    Ich würde diese Zusammenhänge gerne mit Schweigen übergehen, aber das kann ich nicht, weil einer der Hauptgründe für die Schwäche der europäischen Völker gerade darin liegt, dass man eine Ideologie akzeptiert hat, wonach Minderheiten sozusagen automatisch eine höhere Moral auf ihrer Seite hätten und die Vertretung der Interessen der Mehrheit mithin etwas Anrüchiges sei. Diese Ideologie wird weiß Gott nicht nur von Juden vertreten, von deren Organisationen aber mit besonderer Vehemenz und immer mit dem Anspruch, dies seien die Lehren, die man aus der Geschichte des Dritten Reiches zu ziehen habe, d.h. unter Spekulation auf das schlechte Gewissen zunächst der Deutschen, inzwischen auch aller anderen westlichen Völker. Wenn ich mich dagegen erfolgreich zur Wehr setzen will, dann muss ich die Partikularinteressen und den partikularen Blickwinkel offenlegen und kritisieren, der hinter einer solchen Ideologie steckt.

  91. Wer ist deutsch? Derjenige, der von Deutschen abstammt.

    Wer ist weiß? Derjenige, der kaukasoide Rassemerkmale hat (weil er von Weißen abstammt).

    Gibt es Mischformen? Selbstverständlich. So lange sie Ausnahmen bleiben, kein Problem. Werden sie zur Regel (und DAS ist für mich das eigentliche Ziel der ganzen Multikultipropaganda), dann verlieren Völker, ja ganze Rassen, ihre ethnische Einzigartigkeit.

    Wer diese bewahren will ist kein Rassist im pejorativen Sinne des Wortes.

    Ich weiß, Manfred, Du hast mir schon auf As der Schwerter geantwortet, dass Dir das Abstammungsmerkmal nicht reicht. Aber Sprache, Kultur und alles weitere halte ich für sekundäre Merkmale. Wenn wir ein Volk als Volk und nicht als „Wertegemeinschaft“ definieren wollen, dann geht das nur über die Abstammung.

    Ich sehe da auch überhaupt kein Problem drin, denn es wertet einen Türken nicht ab, wenn er kein Deutscher ist. Es ist keine Schande Türke (oder…) zu sein.

    Die „interkulturelle Identität“ und die „multikulturelle Familie“ wird ja als Symbol des Friedens, der Diversity und so weiter gefeiert. Ich sehe hier aber (allgemein, sowie in exemplarischen Fällen) das generelle Problem der gespaltenen Loyalität, ja der gespaltenen Identität (vgl. z.B. http://kairostheos.blogspot.com/2011/03/die-mar-vom-angeblichen-deutsch-turken.html).

    Das Problem scheint zu sein, dass man unterstellt, diese meine Einstellung würde dazu führen, dass ich solche Interkulturalisten nicht als Menschen ansähe oder ähnliches, wenn ich sage, dass ich sowas nicht wünschenswert finde.

    Für mich verhält es sich da ähnlich wie mit den Behinderten. Ich vergehe mich doch nicht an der Würde von Behinderten, wenn ich versuche, gesundes Leben auf die Welt zu bringen, auch mit medizinischen Mitteln. Die Taubstummen sprechen angesichts neuer Behandlungsmöglichkeiten von Genozid. GENOZID! An den Taubstummen. Weil man sie heilt!

    Der Vergleich soll nur verdeutlichen, dass der Wunsch nach einem möglichst homogenen Demos nicht bedeutet, dass man gleich alle anderen abschlachten will. Im Gegenteil, die Homogenisierung von Gesellschaften ist friedensstiftend.

    An Ruth hätte ich noch die Frage, ob, wenn sie keine Definition liefern kann, dies aber von anderen verlangt, wenn sie sich über jüdischen Einfluss äußern, ob das dann dazu führt, dass man am Besten gar nicht von „jüdisch“ redet? So habe ich jedenfalls auch die Folgekommentare verstanden. Man soll je nach Kontext dann z.B. „liberal“ sagen, richtig?

  92. Grundsätzlich muss ich Dir Recht geben, das System hier ist dermaßen verkorkst, daß man sich lieber davon fern halten sollte.

    Andererseits fürchte ich die Konsequenzen. Wenn der Bürgerkrieg hier in Deutschland richtig in Fahrt kommt, wird sich eine kleine konservative Gruppe nur schwer behaupten können. Abgesehen davon, daß natürlich jede „Kartoffel“ ,die es wagt sich zu wehren, Nazi ist.

    Irgendwie fällt mir dazu die einseitige Berichterstattung über die Serben im Jugo-Bürgerkrieg ein. Wehrt man sich nicht, ist man irgendwann tot – wehrt man sich, ist man auch tot oder sitzt später in Den Haag.

  93. „Oder nehmen wir die Frankfurter Schule mit ihrer Verbindung von Marxismus und Psychoanalyse…“

    Oder nehmen wir Marxismus und Psychoanalyse selber…

  94. Kairos,

    Man sollte nur dann von „juedischem“ Irgendwas reden, wenn man genau weiss, was man meint und das begruenden kann.

    Wo ich mich entsprechend aeussere, werde ich auch Definitionen liefern. Wer das nicht kann oder will, sollte tatsaechlich besser Begriffe waehlen, die er definieren kann.

    Die unterschwelligen Unterstellungen von doppeltem Masstab (leistet keine Definiton, verlangt aber welche) und Antisemitismuskeule (jetzt soll es schon verboten sein, das Wort „juedisch“ zu verwenden) irritieren mich etwas.

  95. Rolf Verleger ist genau ein Fall, wo jemand vorgibt oder tatsaechlich glaubt, juedische und israelische Interessen zu vertreten, in Wirklichkeit jedoch die Zerstoerung des Staates Israel betreibt.

  96. ML

    Marxismus und Psycholanalyse sind gute Beispiele, das Christentum waere auch eins. Da liessen sich eindeutig juedische Elemente herleiten und analysieren. Ohne diese waeren weder Marxismus noch Psychoanalyse das, was sie sind.

    Inwiefern daraus nun abgeleitet werden kann, dass „juedischer Einfluss“ oder „juedische Macht“ am Werk ist, entzieht sich meinem Verstaendnis.

    Die Texte von Vinson und Macdonald lesen sich fuer mich wie sehr detaillierte und wissenschaftlich formulierte Varianten von „Die Juden sind unser Unglueck“.

    In Israel sind wir schon daran gewoehnt, dass Palaestinenser immer nur notwendig auf israelisches Verhalten reagieren – das ist die offizielle Weltmeinung – waehrend Israel teuflich und langfristig alles plant und umsetzt.

    Anscheinend ist das mit den weissen Voelkern genauso. Sie sind voellig hilflos juedischen Kabalen ausgeliefert und lassen sich Schuldgefuehle aufoktroieren, die sie zum nationalen Selbstmord fuehren muessen.

    Erstaunlich, dass das in Japan nicht wesentlich anders ausschaut, obwohl die Japaner nicht-weiss sind und kein Holocaustgedenken betreiben?

  97. Manfred,

    besonders ueberraschend finde ich es nicht, dass Vertreter von Minderheitsorganisationen nicht die Interessen der Mehrheit verfolgen. Wenn diese Minderheit dann auch ueber lange Geschichtsperioden unter der Mehrheit zu leiden hatte, dann ist auch ein gewisses Mass an Misstrauen und Feindseligkeit gegenueber den Mehrheitsinteressen nicht verwunderlich.

    Die interessante Frage ist doch die, warum haben sich die „weissen Voelker“ in der Gegenwart diese Sicht zu eigen gemacht? Juden und andere Minderheiten haben auch in frueheren Zeiten ihre eigenen Interessen verfolgt, ohne dass das dazu gefuehrt haette, dass die Mehrheit ihre eigenen Interessen aufgegeben haette.

    Du erinnerst Dich bestimmt an den Text von Spengler zu Japan und der Frage, ob das japanische Volk seinen Lebenswillen eingebuesst hat. Spengler fuehrte das auf die traumatische Niederlage zurueck.

    Worauf willst Du eine aehnliche Stimmungslage bei den „weissen Voelkern“ zurueckfuehren? Doch sicher nicht auf ein paar noergelnde Juden?!

  98. Aber es ist nicht selbstverständlich, daß sie sich die Sache anderer Minderheiten gegen die Mehrheit zu eigen machen, vor allem dann, wenn sie in innerhalb der Kultur dieser Mehrheit willkommen sind, und bestens in ihr leben und gedeihen.

  99. „Inwiefern daraus nun abgeleitet werden kann, dass “juedischer Einfluss” oder “juedische Macht” am Werk ist, entzieht sich meinem Verstaendnis.“

    Kommunismus und Psychoanalyse ware beide von Juden dominierte bzw. stark geprägte Bewegungen. Daß beide dann in der von Juden geprägten Frankfurter Schule eine Synthese fanden, ist dann wohl auch kaum ein Zufall.

    „Erstaunlich, dass das in Japan nicht wesentlich anders ausschaut, obwohl die Japaner nicht-weiss sind und kein Holocaustgedenken betreiben?“

    Japan sieht in vielerlei Hinsicht wesentlich anders aus, nicht nur in der hohen ethnischen Homogenität, wirtschaftlich-ökonomisch und gemeinschaftlichen dem Verhalten angesichts der Kraftwerk-Katastrophen.

  100. Ich entschuldige mich, wenn ich Dich irritiert habe, und dann auch noch unterschwellig.

    Nein, wenn ich jemandem etwas vorwerfen will, mache ich das direkt.

    Aber wo Du das Thema schon mal angefangen hast. Bei mir entsteht tatsächlich der Eindruck, dass man am Besten das Wort „Jude“ gar nicht erst ausspricht, weil der Antisemitismusvorwurf inflationär gebraucht wird. Ich höre auch immer wieder, dass man von bestimmten Themen „die Finger lassen“ soll.

    Das wirkt auf mich tatsächlich wie ein „Tabu“ oder eine „Keule.“ Aber Deine Forderung genau zu sagen, was man meint, gehört nicht in diese Kategorie. Die finde ich in Ordnung. Also ein paar Fragen:

    Wenn ich eine Organisation wie den Zentralrat der Juden als „jüdisch“ bezeichne, ist das dann korrekt?

    Wenn ich davon rede, dass Juden die Literatur und Philosophie der Nachkriegszeit entscheidend mitgeprägt haben (Frankfurter Schule, Frisch, Miller, uvm.), ist das dann korrekt?

    Oder geht es Dir darum, dass ich definieren muss, warum ich von einer jüdischen Organisation und jüdischen Denkern rede, warum ich also auf das Jüdischsein abhebe?

    Nun, beim ZdJ ist das ja eindeutig, die führen das sogar im Namen und erheben selber den Anspruch jüdische Interessen zu vertreten. Wenn ich also den ZdJ kritisiere, dann kritisiere ich eine jüdische Organisation (ohne dass ich gleich alle Juden doof finde – wenn ich ein Deutsches Ministerium kritisiere, zum Beispiel das der Verteidigung für irgendwas, zum Beispiel den Hickhack mit dem Umzug, dann finde ich ja auch nicht alle Deutschen doof).

    Bei den Denkern ist das vielleicht nicht ganz so einfach, weil man fragen könnte, warum es mir denn so wichtig ist, dass diese Denker jüdisch sind. Macht das irgendeinen Unterschied?

    Macht es einen Unterschied, dass in der Hochfinanz viele jüdische Akteure anzutreffen sind, in der Politik, in Hollywood?

    Die Frage wäre also, ob das Jüdischsein allein etwas über diese Menschen aussagt, bzw. ein Kriterium ist, das dazu geeignet ist als eine Gruppe zu definieren. Das streitest Du aufgrund der innerjüdischen Diversität ab, wenn ich Dich recht verstehe?!

    Findest Du es ebenso problematisch Pauschalurteile über Schwarze, Christen, Weiße, Moslems (etc.) abzugeben? Ich verlink mich mal:

    http://kairostheos.blogspot.com/2011/02/pauschalurteile.html

    Und schließlich ist die Frage, ob bei einer „Schicksalsgemeinschaft“ (Dein Wort), einem Volk (mein Wort) von einem gemeinsamen Interesse ausgegangen werden darf oder nicht.

    Das gemeinsame Interessen aller Türken ist, dass es den Türken gut geht. Das gemeinsame Interesse aller Deutschen war einmal, dass es den Deutschen gut geht. Heute ist es, dass es den Türken gut geht.

    Gibt es kein gemeinsames Interesse der Juden? In keiner Form?

  101. Ruth: Meine Antwort steht jetzt oben unter Deiner.

    Noch zu den „hilflosen weißen Völkern.“ Wenn es eine NWO- Kabale gibt, egal ob jüdisch oder nicht, dann stehen die weißen Völker ihr hilflos gegenüber, weil sie systematisch getäuscht werden. Diese Täuschung (Multikultipropaganda, etc.) können wir täglich beobachten und das, was viele als „Verschwörungstheorie“ abqualifizieren, ist längst bewiesen (vgl. Manfreds Artikel http://korrektheiten.com/2011/02/08/die-us-strategie-umerziehung-europa/).

  102. @ Ruth 21.7.2011/23.18 h:
    „Du erinnerst Dich bestimmt an den Text von Spengler zu Japan und der Frage, ob das japanische Volk seinen Lebenswillen eingebuesst hat. Spengler fuehrte das auf die traumatische Niederlage zurueck.“

    Welchen Text von Spengler zu Japan meinen Sie, und auf welche traumatische Niederlage des japanischen Volkes führte Spengler das Ihrer Meinung nach zurück?

  103. „Die Texte von Vinson und Macdonald lesen sich fuer mich wie sehr detaillierte und wissenschaftlich formulierte Varianten von “Die Juden sind unser Unglueck”.

    Genau die gleiche Assoziation hatte ich auch, ich wollte es nur nicht so direkt schreiben, weil ich befürchtete man könne mir dies als Nazikeule auslegen. Ich hatte sozusagen auf der Metaebene Angst vor der Nazikeule: Angst vor der Nazikeule-Keule.

    Ich stimme Ihrer Behauptung zu, daß den Juden häufig alles und dessen Gegenteil vorgeworfen wird.

    Ich sehe auch nach wie vor nicht, warum die jüdischen Liberalen angeblich einfach ihrem zersetzenden Naturell folgen, die (meinetwegen:) arischen Liberalen hingegen bloß in die Irre geführt worden sein sollen.

    Auch das Argument, die Juden seien bei der Oktoberrevolution, 1848 usw. überrepräsentiert läßt sich leicht erklären. Vor diesen Revolutionen waren Juden häufig de jure oder zumindest de facto verschiedenen, je nach Ort mehr oder weniger schlimmen Einschränkungen und Verfolgungen ob ihres Jüdischseins ausgesetzt. Natürlich machte der aufkommende Nationalismus (dessen Wichtigkeit als politisches Identitätsmerkmal zuungunsten von Loyalität zu Herrscher und Religionsgruppe zunahm) nicht vor jüdisch besiedelten Gebieten halt, so daß viele Juden nun ganz aus dem gefühlten oder echten Ghetto hinauswollten und ebenfalls gleichberechtigter Teil der jeweiligen Nation sein wollten in der sie lebten. Und wer hat diese Gleichberechtigung versprochen? Die Revolutionäre jeder Art. Kein Wunder daß die Juden da besonders gern mitmarschiert sind.

    Die jüdische Emanzipation war in Deutschland mit der Verfassung von 1871 rechtlich vollendet, und die Juden haben sich ja am Aufbau des Deutschen Reiches auch stark beteiligt. Genauso sind sie dann 1914 zu dessen Verteidigung angetreten. Zersetzend war da gar nichts. Das Zersetzen fing dann irgendwie erst später an.

    Sowas sehen Leute wie Vinson aber nie, denn sie bauen sich einen ewigen Juden
    zusammen, der aus Elementen heutiger zionistischer Juden, heutiger linksliberaler Juden und einigen fiesen Talmudzitaten besteht. Diese Schablone wird dann als Kernessenz des jüdischen Wesens dargestellt und auseinandergenommen. Hat was von einem Strohmannargument.

    Vinson et alii sind eben Antisemiten. Dies macht sie nicht unbedingt zu schlechten Menschen, es heißt auch nicht, daß an ihren Artikeln nichts wahres dran ist und daß man sie nicht lesen sollte. Man sollte aber nicht vergessen, daß diese Artikel in ihrer Einseitigkeit häufig einem Pamphlet mehr ähneln als einem wissenschaftlichen Artikel.

    Hier noch ein Link zu einem Interview mit Ephraim Kishon, in dem gezeigt wird, daß Holocaustopfertum und Judesein nicht ausreichen um von unseren „Eliten“ hofiert zu werden. Es ist eines der besten Interviews, das je in der Jungen Freiheit erschienen ist.

    http://www.jungefreiheit.de/Archiv.611.0.html

  104. Wenn diese Minderheit dann auch ueber lange Geschichtsperioden unter der Mehrheit zu leiden hatte, dann ist auch ein gewisses Mass an Misstrauen und Feindseligkeit gegenueber den Mehrheitsinteressen nicht verwunderlich.

    Ich behaupte ja auch gar nicht, dass es verwunderlich wäre. Aber man kann eben nicht auf der einen Seite sagen, dass diese Feindseligkeit verständlich sei, und gleichzeitig auf der anderen Seite behaupten, es gebe sie nicht. Dass die Feindseligkeit wechselseitig ist, dass also dem jüdischen Ressentiment gegen die europäischen Völker auf deren Seite ein antisemitisches Ressentiment gegenübersteht, und dass diese Ressentiments einander bestätigen und am Leben erhalten, habe ich auch schon des Öfteren geschrieben. Mir geht es nicht darum, mich moralisch darüber zu empören oder solche Empörung zu verbreiten. Mein Problem ist, dass meinem Volk, wie auch den anderen europäischen Völkern der Selbstbehauptungswille genommen worden ist.

    Du erinnerst Dich bestimmt an den Text von Spengler zu Japan und der Frage, ob das japanische Volk seinen Lebenswillen eingebuesst hat. Spengler fuehrte das auf die traumatische Niederlage zurueck.

    Womit zumindest die Frage beantwortet ist, warum es vergleichbare Erscheinungen wie in Deutschland, zumindest was die Demographie angeht, auch in Japan gibt. Was es dort allerdings nicht gibt, ist die Gefahr, im eigenen Land in die Minderheit gedrängt zu werden. Japan wird auch dann noch japanisch sein, wenn es einmal nur noch 50 statt 120 Millionen Japaner geben wird. Gäbe es nur den Verfall der Geburtenraten, wäre mir wenig bange. Es ist die Kombination aus Geburtenrückgang, Masseneinwanderung, Massenauswanderung qualifizierter Deutscher, Entkernung des Nationalstaates, Zerstörung der Institution Familie, Verfall des Christentums, Durchsetzung einer strukturzerstörenden linken Ideologie und antidemokratischer Bekämpfung aller Kritiker dieser Entwicklung, die uns das Genick bricht. Und nicht nur uns Deutschen, sondern den anderen abendländischen Nationen obendrein.

    Worauf willst Du eine aehnliche Stimmungslage bei den “weissen Voelkern” zurueckfuehren? Doch sicher nicht auf ein paar noergelnde Juden?!

    Auf die systematische ideologische De-Legitimierung der Interessen der Mehrheit, die nicht minder systematische ideologische Zersetzung der solidaritätsstiftenden Strukturen der Gesellschaft (Volk, Familie, Religion), auf die ideologische Zerstörung notwendiger Unterscheidungen (z. B. Wir/Sie, Wahr/Unwahr, Mann/Frau) und auf das ideologische Unwerturteil über jeden Aspekt unserer Kultur und Zivilisation, vom Christentum über den Nationalstaat bis hin zu den Völkern, alles begründet mit irgendeinem Aspekt des White-Guilt-Paradigmas, in dem der Holocaust nur als Höhepunkt und exemplarischer Ausdruck der Verwerflichkeit der weißen Völker gilt. (Das ist der Grund, warum Vinsons Artikel, der den Zusammenhang zwischen Holocaustreligion und White-Guilt-Paradigma herausgearbeitet hat, mir so wichtig war, dass ich ihn trotz meiner Bedenken in einzelnen Punkten hier eingestellt habe.) Nein, es sind nicht nur Juden, die all das propagieren, aber es sind auch Juden, die dies tun, und zwar vielfach in ihrer Eigenschaft als Vertreter jüdischer Interessen, und nicht nur als Privatpersonen.

  105. @ ML 21.7. 2011/22.41 h:

    Gottfried Benn schrieb in den frühen 1950 er Jahren in einem Brief an F.W. Oelze über eine Begegnung mit einem der Säulenheiligen der Frankfurter Schule (neben Max Horkheimer), Theodor Wiesengrund Adorno: „Ich lernte Herrn Adorno kennen, der noch einen Vortrag hielt, ein sehr intelligenter, wenig gut aussehender Jude, aber eben von der Intelligenz, die eigentlich wirklich nur Juden haben, gute Juden. Wir flogen sozusagen aufeinander, nur ist er noch sehr ichbezogen, eitel, und, im allerdings rechtmäßigen Sinne, geltungsbedürftig.“
    Wenn man, wie Adorno, die These vertrat, das Ganze sei das Unwahre, dann bewegte man sich im Umkreis Hegelscher Philosophie. Denn die Lehre der „Kritischen Theorie“ vom unwahren Ganzen war eine Umkehrung von Hegels Satz: „Das Wahre aber ist das Ganze.“ Wer mit Hegel gegen Hegel dachte, mußte in Hegels Sprache zu Hause sein. Adorno sprach auch vom „metaphysischen Überschuß der deutschen Sprache“ und die intellektuelle und affektive Bindung an seine Muttersprache blieb, trotz Emigration, erhalten und Adorno bekannte, daß sie seinen Entschluß zur Rückkehr nach Deutschland entscheidend bestimmt hatte.
    Günter Rohrmoser schrieb in seinem Buch „Kulturrevolution in Deutschland“, daß Theodor W. Adorno sich auf einem Philosophenkongreß, der dem Thema des Fortschritts gewidmet war, im Umfeld des Ungarnaufstandes 1956, vor einer ihm gebannt lauschenden Schar deutscher Philosophen, keine Hemmungen hatte, die These zu verkünden, daß es Fortschritt überhaupt noch nicht gegeben hätte. Es hätte nur den Schein und die Ideologie gegeben, in Wahrheit hätte aber ungebrochen und unverändert der Bann einer den Menschen dominierenden Welt geherrscht. Das Aberwitzige war, so Rohrmoser, daß damals keiner der 400 anwesenden deutschen Philosophen Theodor W. Adorno widersprochen habe, wo dieser doch mit einem einzigen behauptenden Satz die gigantischen Anstrengungen der denkenden Vernunft von Platon bis Hegel ausgelöscht habe. Die Ersetzung der bestehenden Realität durch den Realitätsbegriff einer alternativen Kultur, wie es Marcuse dachte,(Adorno: Es gibt kein richtiges Leben im falschen; s. Minima moralia) ist schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Das Resultat der Frankfurter Schule ist, daß es keinerlei Versöhnbarkeit oder Vermittlung geben kann und dies bedeutete in der Konsequenz das Ende der Vernunft. Der Einfluß, den die „Frankfurter Schule“ auf den Prozeß einer kontinuierlichen Umerziehung der Deutschen nach 1945 hatte und hat, läßt sich kaum überschätzen. Weite Teile des geistigen Lebens nach 1945 bis in die Gegenwart hinein, sind von dieser „Sozialphilosophie“ mit ihren universellen Emanzipationszielen kontaminiert und die Auszehrung der deutschen Identität ist wesentlich dem Wirken der Frankfurter Schule zuzuschreiben.

  106. @ “Guck mal,Manfred, wie schnell das geht:
Schon der zweite Treffer zu “Vinson Holocaust Counter” illustriert mit diesem Bild:
http://chechar.files.wordpress.com/2011/07/fuck-jews.jpg?w=300&h=254
Etwas mehr Distanzierung waere vielleicht doch angebracht? Wenn ich Dich nicht kennen wuerde…”

    —-

    Ich habe dieses Bild nur gewählt, um den Deutschen die Botschaft nahezubringen, dass sie sich von ihren Schuldgefühlen befreien müssen. In dem Vinson-Artikel kann man sehen, dass der deutsche Genozid an den Juden zahlenmäßig niedriger war als der „Holodomor“ (in welchem Juden in die massive Vernichtung von 6 Millionen Ukrainern verwickelt waren): die 20 Millionen, die im Gulag getötet wurden oder Maos Völkermord in China – 60 Millionen! Das ist viel mehr als Himmler getan hat!

  107. @Manfred (und andere): Ich habe da mal eine Zwischenfrage. Manfred erwähnt weiter oben die Frankfurter Schule als Synthese zwischen Marxismus und Psychoanalyse. Hat mir hier jemand zufällig einen guten Buchtipp zu diesem Thema? Ich interessiere mich schon länger dafür, einen kritischen und fundierten Text über die Frankfurter Schule lesen zu können, bin diesbezüglich aber noch nicht fündig geworden bzw. die im Netz auffindbare Datenfülle ist erschlagend und teilweise leider auch hanebüchen.
    Besten Dank im Voraus.

  108. @ Bran the blessed 22.7. 2011/1018 h:

    Literaturempfehlung zur „Frankfurter Schule“, deren Köpfe, Hintergründe und Auswirkungen:
    Günter Rohrmoser (1927-2008), „Kulturrevolution in Deutschland“
    Resch-Verlag 2008
    Ausgezeichnetes Buch!

  109. „Zahllose Personen sind mit allen Mitteln der Meinungsmache öffentlich bemüht, allem, was irgendwie noch steht, das Mark aus den Knochen zu blasen“, so wird Arnold Gehlen in dem kenntnisnotwendigen Buch „Charakterwäsche – Die Politik der amerikanischen Umerziehung in Deutschland“ zitiert.
    Auch dieser Klassiker widerständiger deutscher Literatur von Caspar v. Schrenck-Notzing (1927-2009), Ersterscheinung 1965, lohnt immer wieder, daß man nach ihm greift, um in Ursache und Wirkung (zeit-)geschichtlich auf dem laufenden zu bleiben. Sapere aude!

  110. Kairos, momentan geht es doch erst einmal darum den Begriff der Etabliertenvorrechte der Biodeutschen in die öffentliche Debatte zu tragen.

    Und dann wird das Ius sanguinis wieder eingeführt, punktum!

  111. Kairos war so nett, eine verbesserte Übersetzung dieses Kommentars zur Verfügung zu stellen. In der Tat ist die angebliche „Singularität“ des Holocausts eine ideologische Konstruktion in einem Jahrhundert, in dem es von Völkermorden nur so wimmelte. Trotzdem halte ich es für wenig erhellend, nun speziell auf die Verwicklung von Juden in den Holodomor hinzuweisen. Kommunisten sind auch dann Verbrecher, wenn sie keine Juden sind, wie das Beispiel Maos, an dessen Morden Juden nicht beteiligt waren, ja deutlich zeigt.

  112. @ Bernd das Brot:
    „..den Begriff der Etabliertenvorrechte der Biodeutschen in die öffentliche Debatte zu tragen.“

    Bitte, was sind „Biodeutsche“?

  113. Mehr als Passdeutsche, Deutsche mit deutscher Abstammung. Der Begriff mag vielleicht nicht jedem gefallen, ist mir gerade kein besserer eingefallen.

    Dazu zähle ich auch Personen deren Vorfahren teilweise aus anderen europäischen Ländern stammen (in Deutschland trifft das bekanntermaßen hauptsächlich auf Polen zu , auch Rußlanddeutsche oder halbe Russlanddeutsche gehören dazu). Für Österreich betrifft es eher Personen mit Vorfahren aus ihrem ehemaligen K+K-Bereich

  114. Zentralrat – keine Frage, der ist juedisch im Anspruch, und wenn die deutschen Juden oder juedischen Deutschen oder Juden in Deutschland sich von ihm nicht repraesentieren lassen wollen, dann moegen sie das bitte auch zur Kenntnis geben.

    Bei der Frankfurter Schule wird es schwieriger, zwar waren viele der Protagonisten juedisch, aber vor allem betrieben sich doch „linke“ Systemkritik, und nicht „juedische“ Systemkritik. Ihre Argumentationen beziehen sich weder auf juedische heilige Texte, noch auf juedische Kultur.

    Ein „gemeinsames Interesse aller Juden“ – vielleicht koennte man auch sagen, dass es den Juden gut geht. Aber schon da bin ich nicht sicher. Bei manchen der Alibijuden habe ich den Eindruck, dass sie immer nur sich selbst meinen: Ihm/ihr persoenlich soll es gut gehen. Und wo sie glauben, dass andere Juden ihrem Wohlergehen im Weg stehen, dann muessen die eben gezwungen werden, das nicht zu tun.

    Gerade Juden in der Diaspora stehen unter Druck (Kenneth Levin: The Oslo Syndrom), die Versuchung, sich von Israel zu distanzieren, muss sehr gross sein. Wer ihr nachgibt, wird die eigene Feigheit wahrscheinlich rationalisieren: Israel muesse sich wirklich anders verhalten, wenn es geliebt werden will, daher ist die eigene Israelkritik natuerlich nur zum Besten Israels und der Juden.

    Etwas normaler ist die Situation in Israel: Die juedischen Israelis wollen das Beste fuer Israel. Auch hier gibt es entgegengesetzte Ansichten, was das Beste sei und wie man es erreichen koenne, inklusive der Vorstellung einer Minderheit, Israel muesse den juedischen Charakter aufgeben, um gedeihen zu koennen. Aber juedische Israelis stellen die eigene Bevoelkerung tatsaechlich ins Zentrum.

  115. Manfred,

    gundsaetzlich kann ich Dir zustimmen.
    Nur stoert es mich ein wenig, dass Du Antisemitismus und juedische Ressentiments gegen europaeische Nationalismen auf eine Stufe zu stellen scheinst.
    Ein bisschen erinnert mich das an „Juedische Kriegserklaerungen an Deutschland“ http://de.metapedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Kriegserkl%C3%A4rungen_an_Deutschland, die von Rechtsextemen gern angefuehrt werden, um die Judenverfolgung in Nazideutschland zu relativieren oder zu rechtfertigen.

  116. Ich sollte vielleicht zu Protokoll geben, dass ich mich nie auch nur oberflaechlich mit Adorno und Co. befasst habe. Was ich zu wissen glaube, ist mir rein durch den Zeitgeist zugeflogen – immerhin habe ich in Deutschland der 80er und fruehen 90er Jahre studiert.

    Ob und inwieweit juedische Inhalte in die Frankfurter Schule eingeflossen sind, kann ich daher nicht beurteilen.

    Dass die Frankfurter Schule ihre Aussenseiterposition – der Blick auf Deutschland durch zurueckkehrende, juedisch Emigranten – als politisches und philosophisches Eigenkapital betrachtet hat, glaube ich zu wissen.

    Alan Dershowitz schreibt in seinem „The Vanishing American Jew“ von einem „trickle-down effect“: Besonders kulturell fruchtbar sind seiner Auffassung nach gerade Juden, die das engverstandene Judentum verlassen und sich der Mehrheitsgesellschaft anschliessen, solange sie den besonderen, juedischen Hintergrund noch nicht verloren haben. Die naechste oder spaetenstens uebernaechste Generation hat dann nicht mehr viel zu bieten.

  117. @ Ruth:

    Entschuldige bitte, aber kann mich mit diesem Thema im Moment nicht auseinandersetzen. Die Ereignisse in Oslo und speziell die zu erwartende Reaktion darauf (und meine Reaktion auf die Reaktion) nehmen meine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch. Nichts für ungut.

  118. @ Manfred 24.7. 2011/18.59 h:

    „GM: Bitte nicht persönlich werden!“

    Sollte bei Ihnen (und @ Ruth) dieser Eindruck entstanden sein (entstehen), dann tut mir das leid. Unsachliche Polemik liegt mir allgemein und gerade zu diesem ernsten Thema fern.

  119. Werter Herr Kleine-Hartlage !

    Durch Ihre sekundäre Löschung meines inkriminierten Beitrags zu einem Kommentar von @ Ruth vom 24.7. 2011/15.47 h, wird mein obiger Hinweis von 19.10 h, daß mir unsachliche Polemik bei diesem Thema (Frankfurter Schule) fernliegt, für den Leser unverständlich und für mich gegenstandslos.
    Wenn @ Ruth einleitend ausdrücklich „zu Protokoll“ gibt, sich „nie auch nur oberflächlich“ mit dem Gegenstand ihrer Kommentierung befaßt zu haben, und ihr das, was sie „zu wissen glaubt, rein durch den Zeitgeist zugeflogen ist“, sie jedoch im Deutschland der „80 er und frühen 90 er Jahren studiert“ habe, so vermag ich einen daraus erwachsenden Kommentar nicht ernst zu nehmen. Genau dies habe ich in dem von Ihnen nun sekundär gelöschten Kommentar geschrieben und @ Ruth abschließend empfohlen, den eingestandene „blinden Fleck“ zu füllen.
    Nachdem Sie das -für mich unverständlich- mit einem „bitte nicht persönlich werden“ bewerteten, habe ich um 19.10 h meinem Bedauern Ausdruck gegeben, falls bei Ihnen und der Autorin der Eindruck eines „persönlich Werdens“ entstanden sein sollte.
    Leider kann sich der geneigte Leser keinen persönlichen Eindruck vom Inhalt und der Diktion meines Kommentars mehr verschaffen, da Sie, Herr Kleine-Hartlage, meinen besagten Kommentar sekundär zur Gänze der Zensur unterzogen.
    Schade.

    Gruß,
    G.M.

  120. Ich kämpfe die ganze Nacht mit diesem verdammten Spamfilter und kann schauen, wie ich die einzelnen Kommentare, die hier in drei- bis vierfacher Ausfertigung erscheinen, freigeschaltet bekomme. Ich kann Ihnen versichern, dass ich für irgendwelche Zensurversuche keinen Nerv habe, und erst recht habe ich keinen Nerv dazu, jedem Einzelnen zu erklären, wo seine Kommentare gelandet sind, weil ich das selber nicht weiß!

    Im Übrigen: Wenn Sie einer Kommentatorin sinngemäß sagen, sie solle erst ihr Weltbild vervollständigen, sonst könnten Sie sie nicht ernstnehmen, dann ist das selbstverständlich ein „persönlich werden“, und eine Frechheit obendrein!

  121. Es ist die Kombination aus Geburtenrückgang, Masseneinwanderung, Massenauswanderung qualifizierter Deutscher, Entkernung des Nationalstaates, Zerstörung der Institution Familie, Verfall des Christentums, Durchsetzung einer strukturzerstörenden linken Ideologie und antidemokratischer Bekämpfung aller Kritiker dieser Entwicklung, die uns das Genick bricht.

    Die lösung liegt in der Analyse des Problems.
    Die ganze Gesellschaft ist derart von einem islamophilen, antieuropäischen, antiwestlichen, „linken“ Ideologie durchwachsen, dass die punktuelle Bekämpfung einer gesellschaftlichen Zustände schwer fällt.
    Wird beispielsweise das Tragen des Kopftuchs und die Vollverschleierung, insbesondere bei Mädchen im Grundschullater zumindest kritisch thematisiert, so kommt die DB daher und wirbt aif ihrem Plakaten gegen „Diskrimierung“ in Zügen mit einer vollverschleierten freundlich lächendeln Dame.

    Kehrt man dass Ganze um so hat man die Lösung der Probleme der autochtonen Europäer.

    Ich glaube auch nicht, dass ernsthaft die Große Masse noch an den faulen Zauber von Multikulti oder der islmischen Monokultur glaubt, aber es gibt eben eine Reihe Leute bespielsweise in den Medien und unter Immigrationsforschern, die nicht wahrhaben wollen, dass die 80er Jahre vorbei sind,und klammern sich krampfhaft an ihre alten Vorturteile und Dogmas und versuchen diese krampfhaft am Leben zu erhalten.

    Das Blutbad in Oslo, gab diesen Ewiggestrigen-denen das Attentat gerade Recht kam- wieder eine Gelegenheit ihre alten Kamellen auszupacken und wieder die gleichen alten Phrasen zu dreschen.

    Natürlich hat sich die Debatte leicht verändert, die „Nazi-und die Rassistenkeule“ wurde entsprechend verbreitert, dass sie auch wirklich auf jeden trifft (Heytmeyers Ideologie), die Aufrufe der etablierten Medien zur Meinungszenzur schärfer, Antisemitismus ist heute salongfähiger, und die „Ausländer“ Debatte der 80er und 90er, ist der „Muslime/Islam“ Debatte gewichen, d.h. nicht-muslimische Migranten und deren Nachkommen wurden aus der Liste des postmodernen Proletariats gestrichen.

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